Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Spiel- und Unterhaltungsgeräte, insbesondere
würfelähnliche Spielgeräte, die am Ende eines bestimmten Bewegungsablaufes in einer
Position liegen bleiben, bei der eine in der Regel nach oben zeigende Anzeigefläche
ein bestimmtes Ergebnis oder ein bestimmtes Symbol anzeigt, aus dessen Wert beispielsweise
der Fortgang eines mit dem Würfel verbundenen Spiels oder Spielgerätes bestimmbar
ist. Solche würfelähnliche Spielgeräte können aber auch selbständig, ohne weiteres
Zubehör, zu Spiel- und Unterhaltungszwecken Verwendung finden.
Stand der Technik
[0002] Ein derartiges Spiel gerät ist aus der DE 36 03 162 A1 bekannt; dieser Körper zum
Würfel spiel unterscheidet sich vom traditionellen Würfel lediglich dadurch, daß anstelle
der sechs quadratischen Seitenflächen sechs rautenförmige Seitenflächen vorgesehen
sind, die zumindest den Eindruck erwecken sollen, durch bestimmtes Würfel verhalten
ein gewünschtes Ergebnis bevorzugt erreichen zu können. Hierbei sind die gegenüberliegende
Auflage- und Anzeigeflächen bildenden Seitenflächen gegeneinander verschoben.
[0003] Die US 4,465,279 sieht einen aus zwei Hälften zusammengesetzten Pentagondodekaeder
vor, dessen insgesamt zwölf Auflage- und Anzeigeflächen jeweils als Fünfeck ausgebildet
sind. Gegenüberliegende Fünfecke weisen die gleichen Anzeigensymbole auf (z.B. gleiche
Ziffer). Ziel dieser Konstruktion ist eine statistisch absolut gleiche Auftrittswahrscheinlichkeit
für alle Anzeigensymbole, die "Wurfcharakteristik" ist wegen der hohen Flächenanzahl
relativ geradlinig.
[0004] Die DE 36 41 730 A1 zeigt ein ähnliches Spielgerät, das aus einem Mehrkant mit einer
größeren Anzahl von Hauptflächen gebildet ist, die untereinander mit abgerundeten
Kanten verbunden sind, so daß sich dieser Mehrkant noch weiter einer kugelähnlichen
Gestalt nähert. Im Gegensatz zum Gegenstand der erstgenannten Druckschrift soll hierbei
ein Manipulieren durch den hohen Symmetriegrad der einzelnen Flächen des Mehrkantes
und die kugelähnliche Gestalt ausgeschlossen sein. Auch beim Gegenstand dieser Druckschrift
ist es ein Ziel, zwar eine Vielzahl von Flächen zu schaffen, unterschiedlich große
Flächen sollen jedoch vermieden werden. Diese Ausgestaltung dieses vorbekannten Gegenstandes
ermöglicht insbesondere auch bei entsprechender größenmäßiger Ausgestaltung ballähnliche
Spiele und ist somit als Spielgerät zu klassifizieren, das in einem Übergangsbereich
zwischen Würfel und Ball angesiedelt ist.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der Erfindung gegenüber den bekannten würfelähnlichen Spielgeräten ist es,
einerseits den Bewegungsablauf dieses Spielgerätes bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung
überraschender zu gestalten, ohne (beispielsweise durch eine entsprechende Symmetrieänderung)
eine Bevorzugung zumindest der Haupt-Spielflächen beim Spielablauf zu bewirken.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
[0007] Der Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung ist- somit darin zu sehen, daß durch
die Neigung einander entsprechender Symmetrieachsen gegenüberliegender ovaler Hauptflächen
gegeneinander, insbesondere, wenn diese senkrecht zueinander stehen, kein im wesentlichen
geradliniger Wurf mehr erfolgt, wie beim konventionellen Würfel, sondern durch die
im Bewegungsablauf zunehmend auftretenden Verkantungen ein überraschendes Bewegungsbild
in dem Sinne erzeugt wird, daß direktere und abruptere Richtungsänderungen auftreten,
die die Gesamtbewegung des Spielgerätes weniger kalkulierbar und somit überraschender
gestalten.
[0008] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß es sich bei den ovalen Haupt-Spielflächen
um Ellipsen handelt, die im wesentlichen als Schnittflächen erzeugt werden, wobei
die beiden Ellipsen-Hauptachsen gegenüberliegender Hauptflächen senkrecht zueinander
stehen. Diese Anordnung schafft Freiräume in den Übergangs- oder Eckbereichen des
Spielkörpers zwischen den elliptischen Schnittflächen, die gemäß einer weiteren Ausgestaltung
ebenfalls eine Abflachung aufweisen, die eine Nebenfläche bilden, die sich in einer
Raumdiagonale des Körpers gegenüberliegen und ebenfalls Auflage- bzw. Anzeigeflächen
bilden können. Durch eine entsprechende Gestaltung der Auflagefläche bzw. des Verhältnisses
der Auflagenflächen der Hauptflächen zu den Nebenflächen, lassen sich somit zwei Klassen
von Ergebnisflächen bilden, denen unterschiedliche Bedeutungsinhalte je nach Spielinhalt
zugeordnet werden können; beispielsweise können bei wesentlich kleiner ausgebildeten
Nebenflächen diese als Joker-Flächen dienen, also als Flächen, bei deren Auftreten
(wenn der Körper auf einer solchen kleinen Fläche zur Ruhe kommt) ein bestimmter Spielinhalt
oder Spielfortgang dem jeweilig Würfelnden ermöglicht wird, den er sonst bei "regulärem"
Ergebnis (Hauptflächen als Auflageflächen) nicht vornehmen kann.
[0009] Auf den Hauptflächen und zumindest auf einem Teil der genannten Nebenflächen befinden
sich vorzugsweise entsprechende Symbole, dies können Spielsymbole sein oder auch Werbesymbole,
je nach dem Einsatzzweck des Spielgerätes, beispielsweise auch als Werbeartikel.
[0010] Eine weitere besonders bevorzugte Ausgestaltung des Spielgerätes sieht vor, daß diese
den Sinninhalt des jeweiligen Spieles repräsentierenden Symbole innerhalb der Hauptflächen
und/oder der Nebenflächen von ihrer Umgebung dadurch besonders abgesetzt sind, daß
sie unterschiedlich gefärbt oder aus unterschiedlichem Material bestehen, wobei dies
auf technisch einfache und ästhetisch sehr zufriedenstellende Weise insbesondere dadurch
geschehen kann, daß das Spielgerät aus einem separat hergestellten Kern einerseits
und mindestens einer Teilschale andererseits besteht, wobei Kern und Schale miteinander
korrespondierende, ineinander greifende Ausformungen und Aussparungen aufweisen, die
die jeweiligen Symbole darstellen. Beispielsweise durch die Verwendung unterschiedlich
gefärbter Kunststoffmaterialien läßt sich hier auf fertigungstechnisch einfache Art
und Weise ein lebendiger Gesamteindruck des Spielgerätes erzeugen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0011] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen würfelähnlichen Spielgerätes
wird nun anhand von Zeichnungen näher erläutert, es zeigen:
- Figur 1A...1D
- : Eine perspektivische Ansicht aus einer ersten Blickrichtung auf das Spielgerät in
unterschiedlicher zeichnerischer Darstellung,
- Figur 2A...2D:
- eine perspektivische Ansicht aus einer zweiten, gegenüber der ersten Ansicht um 90°
gedrehten Blickrichtung, ebenfalls in unter schiedlicher zeichnerischer Darstellung,
- Figur 3:
- Aufsichten auf die sechs Seitenflächen des Spielgerätes und zwei Vertikalschnitte,
und
- Figur 4:
- einen Prinzipschnitt durch das Spiel gerät, bestehend aus Kern und zwei im wesentlichen
formgleichen Halbschalen.
Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
[0012] Die Figuren 1 und 2 zeigen zwei Perspektivansichten des bevorzugten Ausführungsbeispiels
des Spielgerätes aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Die Figur 1A und 2A zeigen Perspektivdarstellungen,
wobei die Perspektivdarstellung der Figur 2A aus der Perspektivdarstellung der Figur
1A durch Rotation um die Achse R-R in Figur 1A um 90° hervorgeht (in Figur 1A ist
die Blickrichtung schräg von oben in Richtung der kleinen Hauptachse der elliptischen
Hauptfläche 11, in Figur 2A ist die Blickrichtung schräg von oben in Richtung auf
die große Achse der elliptischen Hauptfläche 11).
[0013] Die Figuren 1B und 2B zeigen die entsprechenden Perspektivansichten unter zusätzlicher
Einzeichnung in strichpunktierten Linien eines Würfels als umhüllende Struktur; aus
diesen Darstellungen wird deutlich, daß die in diesen Darstellungen sichtbaren Hauptflächen
als elliptische Schnittflächen eines kugeligen Körpers mit den Seitenflächen dieses
umhüllenden Würfels formal darstellbar sind, wobei die Achsen der Ellipse jeweils
in Richtung der Diagonalen der zugeordneten Würfelfläche verlaufen.
[0014] Die Figuren 1C und 2C entsprechen in der Darstellung den Figuren 1A und 2A, wobei
jedoch gestrichelt die hinteren, nicht sichtbaren drei der insgesamt sechs Hauptflächen
11...16 noch eingezeichnet sind; diese Darstellung macht insbesondere deutlich, daß
die Hauptachsen gegenüberliegender, parallel zueinander verlaufenden Hauptflächen
(entsprechend den gegenüberliegenden Seitenflächen des umhüllenden Würfels in den
Figuren 1B und 2B) senkrecht zueinander verlaufen, wie dies am Beispiel der Hauptflächen
13 und 15 in Figur 1C durch entsprechende Schraffur veranschaulicht sein soll.
[0015] Die Figuren 1D und 2D schließlich stellen eine Zusammenfassung der vorausgegangenen
Figuren 1B und 1C bzw. 2B und 2C dar; auch aus diesen Darstellungen wird besonders
die Zuordnung gegenüberliegender Hauptflächen deutlich, die einerseits in zueinander
parallelen Ebenen entsprechend den gegenüberliegenden Seitenflächen des umhüllenden
Würfels verlaufen, andererseits aber gegeneinander in dieser Ebene um 90° verdreht
sind. Die Gesamtdarstellungen der Figuren 1 und 2 veranschaulichen auch die Übergangsbereiche
zwischen den elliptischen Hauptflächen 11...16, von denen vier (21 und 22 in Figur
1A zum Beispiel) als großflächige, abgerundete Eckbereiche zwischen den "Längsseiten"
angrenzender elliptischer Hauptflächen 11,12 und 13 (Eckbereich 21) ausgebildet sind,
wogegen vier andere Eckbereiche (23,24 und 25 in Figur 1A) sehr viel kleinflächiger
ausgebildet sind, dort, wo die "Spitzen" von Hauptflächen aneinandergrenzen.
[0016] Auf den größeren vier Eckbereichen sind zusätzliche Abflachungen vorgesehen, die
Nebenflächen 31...34 bilden, die als zusätzliche Spielflächen Verwendung finden können
(Auflagefläche und Anzeige-fläche). Bedingt durch die Geometrie liegen sich zwei solcher
Nebenflächen in der Raumdiagonale des Würfelkörpers gegenüber.
[0017] In den Figuren 1 und 2 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit der Darstellung keine
Symbole auf den Hauptflächen 11...16 eingezeichnet, dies ist in Figur 3 dargestellt,
wo das Spielgerät nochmals in Form von sechs Seitenansichten dargestellt ist und Würfelaugen
als übliche Würfelsymbole auf den Hauptflächen 11...16 angebracht sind. Außerdem enthält
Figur 3 noch zwei Vertikalschnitt-Darstellungen in den Ebenen A-A bzw. B-B, aus denen
die bevorzugte Ausführungsform einer praktisch-technischen Realisierung des erfindungsgemäßen
Spielgerätes hervorgeht, nämlich aus einem Kern 40 und einer diesen Kern 40 umschließenden
Schale 50, die beispielsweise als Vorspritzling und Fertigspritzling in einem mehrstufigen
Spritzgußverfahren herstellbar sind.
[0018] Eine besondere Ausgestaltung hierbei sieht vor, daß die in den Ansichtdarstellungen
schraffiert dargestellten Spielaugen als Ausformungen 41 des Kerns realisiert sind,
die in entsprechende Aussparungen 51 der Schale 50 eingreifen, so daß sich hieraus
verschiedene Möglichkeiten sowohl farblicher Gestaltung als auch unterschiedlicher
Oberflächengestaltung der Oberseite der Spielaugen einerseits und der restlichen Oberfläche
des Spielgerätes andererseits ergeben.
[0019] Eine Variante schließlich dieser technischen Realisierung zeigt die Schnittdarstellung
der Figur 4, wo ein Kern 40 und zwei Teil schalen 50A,50B separat hergestellt sind
und die beiden Teilschalen dann über Rastelemente 60,61 miteinander verrastet werden,
die Rastzungen aufweisen, die in entsprechend korrespondierende Hinterschneidungen
des jeweiligen Gegenteils einrasten.
1. Würfelähnliches Spielgerät, bestehend aus einem mehrseitigen Körper mit paarweise
parallel gegenüberliegenden, zumindest teilweise mit Symbolen versehenen ovalen, eiförmigen
oder elliptischen ebenen Hauptflächen (11...16), die jeweils als Auflage- und als
Anzeigefläche dienen und zumindest eine Symmetrieachse (S1) als Hauptachse aufweisen,
wobei die Hauptflächen (11...16) derart auf dem Körper angeordnet sind, daß die die
Hauptachsen bildenden Symmetrieachsen (S1) jeweils gegenüberliegender Auflage- und
Anzeigeflächen gegeneinander geneigt sind.
2. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Symmetrieachsen
jeweils gegenüberliegender Auflage- und Anzeigeflächen senkrecht zueinander stehen.
3. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptflächen
Ellipsen sind, deren Hauptachse die Symmetrieachse bildet, und das Verhältnis der
beiden Ellipsenachsen etwa 2:3 bis 1:3 beträgt.
4. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsbereiche
zwischen den Hauptflächen (11...16) derart ausgebildet sind, daß der Körper die Form
eines quadratischen Würfels mit acht abgerundeten Eckbereichen (21...28) aufweist.
5. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
vier Eckbereiche eine Abflachung aufweisen, die jeweils eine ebene Nebenfläche (31...34)
bilden, die sich in einer Raumdiagonalen des Körpers gegenüberliegen und eine Auflagefläche
bilden.
6. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenflächen
(31...34) zumindest teilweise auch eine Anzeigefläche mit weiteren Symbolen bilden.
7. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Symbole
zumindest der Hauptflächen von der Ebene der Hauptflächen abgesetzt ausgebildet sind.
8. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Symbole
der Hauptflächen gegenüber diesen profiliert ausgebildet sind.
9. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenstrukturen
der Symbole und der sie tragenden Hauptflächen unterschiedlich ausgebildet sind.
10. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper
aus einem Kern (40) und mindestens einer äußeren Schale (50,50A,50B) aus unterschiedlichen
Materialien gebildet ist.
11. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß Ausformungen
(41...) des Kerns (40) in in Vertiefungen der Schale (50,50A,50B) vorgesehenen Aussparungen
(51...) eingreifen und zumindest ein Teil von diesen von außen sichtbar ist.
12. Würfelähnliches Spielgerät nach Anspruch 7 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
sichtbaren Anteile der Ausformungen (41) des Kerns (40) die Symbole bilden.
13. Verfahren zur Herstellung eines Spielgeräts nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß Kern (40) und Schale (50) als Vorspritzling und Fertigspritzling
im mehrstufigen Spritzgußverfahren hergestellt werden.
14. Verfahren zur Herstellung eines Spielgeräts nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kern (40) und mindestens zwei Teilschalen (50A,50B) separat
hergestellt und mittels Rastelementen (60,61) miteinander verbunden werden.