[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Teilchenstrahldüse zum Erzeugen eines Teilchenstrahls,
der beispielsweise zum Entfernen von Roststellen an Metallteilen eingesetzt werden
kann.
[0002] Bei herkömmlichen Strahlverfahren werden kleine Teilchen aus Metall, Kunststoff oder
Stein auf eine Werkstückoberfläche mit Hilfe von Druckluft, Flüssigkeit oder Dampf
aufgeschleudert, um ein Reinigen, Aufrauhen, Glätten, Verfestigen und ähnliches der
Oberfläche zu erreichen. Da in privaten Haushalten normalerweise kein entsprechendes
Druckfluid zur Verfügung steht, waren die herkömmlichen Strahlverfahren bislang ausschließlich
industriellen Anwendern vorbehalten.
[0003] Es ist das der Erfindung zugrundeliegende Problem (Aufgabe), eine Teilchenstrahldüse
zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und ohne Druckfluidquelle betrieben werden
kann.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1. Erfindungsgemäß
weist die Teilchenstrahldüse einen Düsenkörper auf, der eine Auslaßöffnung und einen
Sauganschluß besitzt. Ferner ist ein Beschleunigungsrohr vorgesehen, das zumindest
teilweise innerhalb des Düsenkörpers verläuft, wobei das vordere Ende des Beschleunigungsrohres
im Bereich der Auslaßöffnung angeordnet ist und das hintere Ende des Beschleunigungsrohres
einen weiteren Sauganschluß aufweist.
[0005] Zum Betrieb der erfindungsgemäßen Teilchenstrahldüse muß lediglich der Sauganschluß
des Düsenkörpers mit einer Unterdruckquelle, beispielsweise einem handelsüblichen
Kübelsauger, verbunden werden. Der weitere Sauganschluß des Beschleunigungsrohres
wird mit einem Teilchenreservoir verbunden, um die Strahlteilchen anzusaugen und zu
beschleunigen. Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Beschleunigungsrohr werden die
angesaugten Strahlteilchen so stark beschleunigt, daß diese am vorderen Ende des Beschleunigungsrohres
austreten und mit hoher Geschwindigkeit auf eine zu behandelnde Fläche auftreffen.
Anschließend verlassen die Teilchen den Düsenkörper durch den Sauganschluß und werden
in dem Behälter des Saugers gesammelt.
[0006] Die erfindungsgemäße Teilchenstrahldüse ist sehr einfach aufgebaut und besitzt den
großen Vorteil, daß sie mit handelsüblichen Sauggeräten, wie z.B. Naßsaugern, Industriesaugern
oder Kübelsaugern betrieben werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Teilchenstrahldüse
lassen sich Roststellen restlos entfernen, wobei das als Unterdruckquelle erforderliche
Sauggerät in nahezu jedem Haushalt vorhanden ist. Somit lassen sich Roststellen an
Fahrzeugkarosserien oder dergleichen auf einfache Weise restlos und wirksam entfernen,
ohne daß eine Werkstatt aufgesucht werden muß.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, der Figur
und den Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Beschleunigungsrohr
aus dem Düsenkörper herausgeführt und weist außerhalb des Düsenkörpers eine Luftansaugöffnung
auf. Durch eine derartige Luftansaugöffnung wird bei an den ersten Sauganschluß angeschlossener
Unterdruckquelle einerseits das Teilchenmaterial durch das Beschleunigungsrohr angesaugt.
Zum anderen erfolgt durch die Luft, die durch die Luftansaugöffnung angesaugt worden
ist, eine zusätzliche Beschleunigung des Teilchenmaterials innerhalb des Beschleunigungsrohres.
Hierdurch läßt sich auch bei geringer Saugleistung oder einem längeren Weg zwischen
dem weiteren Sauganschluß und dem Teilchenreservoir eine hervorragende Strahlwirkung
erzeugen.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Luftansaugöffnung und das vordere Ende des
Beschleunigungsrohres im wesentlichen auf einer Geraden liegen. Hierdurch wird ein
linearer Beschleunigungsweg erzielt, der die Strahlteilchen auf eine höchstmögliche
Geschwindigkeit beschleunigt.
[0010] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das Beschleunigungsrohr außerhalb
des Düsenkörpers gewinkelt ausgebildet, wobei die Luftansaugöffnung im Bereich der
Abwinklung angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform werden die angesaugte Luft sowie
der angesaugte Teilchenstrom auf günstige Weise zusammengeführt. Hierbei kann es auch
vorteilhaft sein, das Beschleunigungsrohr innerhalb des Düsenkörpers geradlinig auszubilden,
um Reibungs- bzw. Impulsverluste zu vermeiden.
[0011] Der Düsenkörper der Teilchenstrahldüse kann gewinkelt ausgebildet sein und an seiner
Außenseite Griffmulden aufweisen. Hierdurch ist die Handhabung der Teilchenstrahldüse
erleichtert.
[0012] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann der weitere Sauganschluß in einen
Vorratsbehälter geführt sein, der mit dem Düsenkörper verbunden ist. Eine solche Ausführungsform
ist sehr kompakt, da kein separates Teilchenreservoir vorgesehen werden muß.
[0013] Das vordere Ende des Beschleunigungsrohres liegt vorzugsweise innerhalb des Düsenkörpers
und ist von der Auslaßöffnung nur geringfügig beabstandet. Hierdurch wird eine zusätzliche
Beschleunigungswirkung erzielt, da zwischen dem Ende des Beschleunigungsrohres und
dem Düsenkörper eine Verengung gebildet ist.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Länge des
Beschleunigungsrohres veränderbar. Zu diesem Zweck kann das Beschleunigungsrohr mehrteilig
ausgebildet sein, wobei ein Teil des Beschleunigungsrohres gegenüber einem anderen
Teil verschiebbar ist. Durch Veränderung der Länge des Beschleunigungsrohres läßt
sich die Aufprallwirkung des Teilchenmaterials verändern, so daß die Teilchenstrahldüse
auf verschiedene Materialien bzw. verschiedene Aufprallobjekte eingestellt werden
kann.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Düsenkörper im Bereich der Auslaßöffnung ein
gummiartiges Material aufweist, da hierdurch die Teilchenstrahldüse dichtend an das
Aufprallobjekt angelegt werden kann und beim Ansetzen eventuelle Beschädigungen ausgeschlossen
sind.
[0016] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn der erste Sauganschluß als Steckanschluß für
einen herkömmlichen Staubsauger ausgebildet ist. Hierdurch läßt sich die erfindungsgemäße
Teilchenstrahldüse als Zusatzteil für einen herkömmlichen Staubsauger verwenden, dessen
Saugschlauch lediglich in den Steckanschluß eingesteckt werden muß.
[0017] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur beschrieben.
[0018] Die Figur zeigt eine Querschnittsansicht durch eine Teilchenstrahldüse gemäß der
Erfindung, die auf ein Aufprallobjekt aufgesetzt ist.
[0019] Die in der Figur gezeigte Teilchenstrahldüse besteht aus einem Düsenkörper 10, der
eine Auslaßöffnung 12 und einen Sauganschluß 14 aufweist. Der Düsenkörper 10 besteht
aus einem Kunststoffrohr 16, das unter einem Winkel von ca. 135° abgewinkelt ist und
in seinem abgewinkelten Bereich einen Griffteil 18 bildet, an dessen Außenseite Griffmulden
20 vorgesehen sind.
[0020] Der vordere Bereich des Düsenkörpers ist durch eine Gummikappe 22 gebildet, die auf
das Rohr 16 aufgesetzt ist und sich in Richtung der Auslaßöffnung 12 konisch verjüngt.
Der Sauganschluß 14 des Düsenkörpers 10 ist am Ende des Griffteils 18 des Düsenkörpers
angeordnet und als Steckanschluß für den Saugschlauch 24 eines herkömmlichen Kübelsaugers
ausgebildet.
[0021] An dem Griffteil 18 des Düsenkörpers 10 ist ein Stutzen 26 einstückig angeformt,
der eine Bohrung aufweist, in der ein Beschleunigungsrohr 30 aufgenommen ist, dessen
vorderes Ende 32 im Bereich der Auslaßöffnung 12 angeordnet ist und dessen hinteres
Ende 34 einen weiteren Sauganschluß 36 aufweist. Das vordere Ende 32 des Beschleunigungsrohres
30 ist innerhalb des Düsenkörpers 10 angeordnet und von der Auslaßöffnung 12 nur geringfügig
beabstandet, so daß sich zwischen dem vorderen Ende 32 des Beschleunigungsrohres 30
und der inneren Mantelwand der Gummikappe 22 ein Ringraum 38 ergibt. Auf den Sauganschluß
36 des Beschleunigungsrohres 30 ist ein Kunststoffschlauch 44 aufgesteckt, der zu
einem nicht dargestellten Teilchenreservoir, beispielsweise einem Sandbehälter geführt
ist.
[0022] Das hintere Ende 34 des Beschleunigungsrohres 30 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
durch ein L-Stück 40 gebildet, das eine Luftansaugöffnung in Form einer Bohrung 42
aufweist. Die Luftansaugöffnung 42 ist konzentrisch zu dem vorderen Auslaßende 32
des Beschleunigungsrohres 30 ausgebildet, d.h. das vordere Ende 32 und die Bohrung
42 liegen auf einer Geraden. Wie zu erkennen ist, ist die Bohrung 42 im Bereich der
Abwinkelung des L-Stückes des Beschleunigungsrohres 30 angeordnet und das Beschleunigungsrohr
30 verläuft im Anschluß an die Bohrung 42 geradlinig bis zu seinem vorderen Ende 32.
[0023] Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Teilchenstrahldüse beschrieben.
[0024] Zur Inbetriebnahme der Teilchenstrahldüse wird zunächst der Schlauch 24 eines herkömmlichen
Kübelsaugers in den Steckanschluß 14 des Düsenkörpers 10 eingesteckt. Ferner wird
der Schlauch 44 in das Teilchenreservoir, beispielsweise einen mit Quarzsand gefüllten
Kunststoffbehälter eingetaucht. Nach Aufsetzen des Düsenkörpers 10 auf ein Aufprallobjekt
A und nach Inbetriebnahme des Saugers entsteht zunächst innerhalb des Düsenkörpers
10 ein Unterdruck, der die Strahlteilchen über den Schlauch 44 und das Beschleunigungsrohr
30 ansaugt.
[0025] Durch den innerhalb des Beschleunigungsrohres 30 entstehenden Teilchenstrahl wird
zusätzlich Luft durch die Bohrung 42 angesaugt, welche die Teilchen innerhalb des
Beschleunigungsrohres 30 zusätzlich beschleunigt, so daß diese mit hoher Geschwindigkeit
auf das Aufprallobjekt A auftreffen. Nach dem Aufprall werden die einzelnen Teilchen
über den Saugschlauch 24 in den Sauger zurückgeführt, was durch schwarze Pfeile angedeutet
ist.
[0026] Da der Düsenkörper 10 im Bereich seiner Anlagefläche an das Aufprallobjekt A aus
einem gummielastischen Material hergestellt ist, liegt dieser dichtend am Objekt an
und beschädigt dieses nicht. Um gezielt Bereiche des Aufprallobjektes mit bestimmter
Größe behandeln zu können, kann ferner auf das Aufprallobjekt A eine (nicht dargestellte)
Schablone aufgelegt werden, die beispielsweise aus Gummi hergestellt ist, und die
unterschiedlich große Öffnungen aufweist. Hierdurch kann der Strahlbereich festgelegt
werden, der größer oder auch kleiner als die Auslaßöffnung 12 sein kann. Gleichzeitig
ist stets eine gute Abdichtung gewährleistet, da sowohl die Schablone wie auch der
Strahlkopf aus einem gummiartigen Material bestehen.
[0027] Zwar wurde die vorliegende Erfindung im Zusammenhang mit Sand als Strahlmaterial
beschrieben. Es ist jedoch für den Fachmann klar, daß neben Sand auch andere Strahlmaterialien
Anwendung finden können.
1. Teilchenstrahldüse mit
- einem Düsenkörper (10), der eine Auslaßöffnung (12) und einen Sauganschluß (14)
aufweist, und
- einem zumindest teilweise innerhalb des Düsenkörpers (10) verlaufenden Beschleunigungsrohr
(30), dessen vorderes Ende (32) im Bereich der Auslaßöffnung (12) angeordnet ist und
dessen hinteres Ende (34) einen weiteren Sauganschluß (36) aufweist.
2. Teilchenstrahldüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Beschleunigungsrohr (30) aus dem Düsenkörper (10) herausgeführt ist und außerhalb
des Düsenkörpers (10) eine Luftansaugöffnung (42) aufweist.
3. Teilchenstrahldüse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftansaugöffnung (42) und das vordere Ende (32) des Beschleunigungsrohres (30)
im wesentlichen auf einer Geraden liegen.
4. Teilchenstrahldüse nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Beschleunigungsrohr (30) außerhalb des Düsenkörpers gewinkelt ausgebildet ist
und die Luftansaugöffnung (42) im Bereich der Abwinkelung angeordnet ist.
5. Teilchenstrahldüse nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Beschleunigungsrohr (30) innerhalb des Düsenkörpers (10) geradlinig verläuft.
6. Teilchenstrahldüse nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Düsenkörper (10) gewinkelt ausgebildet ist und vorzugsweise an seiner Außenseite
Griffmulden (20) aufweist.
7. Teilchenstrahldüse nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Sauganschluß (36) in einen Vorratsbehälter geführt ist, der mit dem Düsenkörper
(10) verbunden ist.
8. Teilchenstrahldüse nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das vordere Ende (32) des Beschleunigungsrohres (30) innerhalb des Düsenkörpers (10)
liegt und von der Auslaßöffnung (12) geringfügig beabstandet ist.
9. Teilchenstrahldüse nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser des Beschleunigungsrohres (30) 20% bis 35% des Durchmessers des Düsenkörpers
(10) beträgt.
10. Teilchenstrahldüse nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge des Beschleunigungsrohres (30) veränderbar ist.
11. Teilchenstrahldüse nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Düsenkörper (10) im Bereich der Auslaßöffnung (12) ein gummiartiges Material (22)
aufweist.
12. Teilchenstrahldüse nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Sauganschluß (14) als Steckanschluß für einen herkömmlichen Staubsauger
(24) ausgebildet ist.
13. Verwendung einer Teilchenstrahldüse nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche
mit einem handelsüblichen Staubsauger, insbesondere einem Industrie- oder Kübelsauger.