[0001] Die Erfindung betrifft eine Linearmotor-Anordnung für einen Aufzug, wobei der bewegbare
Teil des Linearmotors mit einem Gegengewicht verbunden ist und zusammen mit dem Gegengewicht
in einem Aufzugsschacht geführt wird.
[0002] Mit der europäischen Patentschrift Nr.0 385 254 ist ein torodialer Linearmotor für
einen Aufzug bekannt geworden, dessen bewegbarer Teil am Rahmen eines Gegengewichtes
des Aufzuges befestigt ist. Der Rahmen, der ausserdem noch Gewichte und eine Bremsvorrichtung
trägt, wird mittels Gleitelementen oder Rollen entlang von Führungsschienen geführt.
Der bewegbare Teil des Linearmotors weist eine in seiner Längsachse verlaufende zylindrische
Öffnung für die Aufnahme des feststehenden säulenartigen Teiles des Linearmotors auf,
der sich über die ganze Schachthöhe erstreckt. Der Durchmesser der zylindrischen Öffnung
des bewegbaren Teiles und der Durchmesser des säulenartigen feststehenden Teiles ist
so bemessen, dass zwischen beiden Teilen ein vorbestimmter ringförmiger Luftspalt
entsteht, der durch die bei Bewegung des Linearmotors auftretenden Magnetkräfte aufrechterhalten
wird. Um zu verhindern, dass der vorbestimmte Luftspalt bei ungleichmässiger Magnetkraft
oder Schlägen und Vibrationen nicht aufrechterhalten werden kann, sind an beiden Enden
des beweglichen Teiles Abstützelemente in Form von je vier um 90° zueinander versetzte
Rollen vorgesehen. Die Rollen sind hierbei in einem Abstand vom feststehenden säulenartigen
Teil angeordnet, der kleiner als der vorbestimmte ringförmige Luftspalt ist. Bei Abweichungen
von der koaxialen Lage berühren die Rollen den säulenartigen feststehenden Teil, wobei
ein minimaler Luftspalt erhalten bleibt.
[0003] Bei diesem Linearmotor muss als Nachteil angesehen werden, dass ausser der Gegengewichtsführung
eine durch die Rollen und den säulenartigen, feststehenden Teil gebildete weitere
Führung vorgesehen ist, was zu einer Überbestimmung führt, so dass Verspannungen bzw.
Verklemmungen auftreten können.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Linearmotor-Anordnung der eingangs
genannten Art vorzuschlagen, die diese Nachteile nicht aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Hierbei
ist der bewegbare Teil des Linearmotors horizontal beweglich mit dem Gegengewicht
verbunden, so dass horizontale Kräfte zwischen Motor und Gegengewicht nicht übertragen
werden. Das Gegengewicht wird an einer Führungsschiene und der bewegbare Teil auf
einer der Führungsschiene benachbarten Führungsebene im Aufzugsschacht geführt.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass mit der vorgeschlagenen
Verbindung keine Überbestimmung auftreten kann und dadurch Verspannungen bzw. Verklemmungen
vermieden werden. Ein weiterer Vorteil liegt in der gemäss einer besonderen Ausführungsform
vorgeschlagenen durch Seilabschnitte wählbaren elastischen Verbindung. Durch die sich
mit der elastischen Verbindung ergebende grössere Schwingbewegung bzw. weichere Führung
des Gegengewichtes werden die Führungskräfte und damit der Körperschall im Gebäude
reduziert.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele im Zusammenhang
mit der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Ansicht der Anordnung eines Linearmotors mit einem Gegengewicht in schematischer
Darstellung,
- Fig.2
- eine Draufsicht der Anordnung des Linearmotors gemäss Fig.1, und
- Fig.3-6
- schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsformen einer Verbindung zwischen
Linearmotor und Gegengewicht.
[0008] In den Fig.1 und 2 ist mit 1 der bewegbare Teil und mit 2 der feststehende Teil eines
Linearmotors bezeichnet. Am bewegbaren Teil 1 sind Rollen 3 vorgesehen, mittels welchen
der bewegbare Teil 1 auf einer in einem Aufzugsschacht 4 befestigten Führungsebene
5 geführt wird. Der feststehende Teil 2 des Linearmotors ist zwischen den Rollen 3
liegend an der Führungsebene 5 befestigt, wobei sich der feststehende Teil 2 und die
Führungsebene 5 über den gesamten Fahrweg des Linearmotors im Aufzugsschacht 4 erstrecken.
Ein neben dem bewegbaren Teil 1 angeordnetes Gegengewicht 6 wird an einer Seite mittels
Führungsschuhen 7 an einer im Aufzugsschacht 4 befestigten Führungsschiene 8 geführt.
An der anderen Seite ist das Gegengewicht 6 über eine horizontale Kräfte nichtleitende
elastische Verbindung mit dem bewegbaren Teil 1 des Linearmotors verbunden. Die elastische
Verbindung besteht hierbei aus Seilabschnitten 9 der Förderseile des Aufzuges, die
an einem unteren Ansatz 10 des bewegbaren Teiles 1 und einen Ansatz 11 des Gegengewichtes
6 befestigt sind. Der Ansatz 11 des Gegengewichtes 6 ist zwischen dem unteren Ansatz
10 und einem oberen, der Führung der Förderseile dienenden Ansatz 12 des bewegbaren
Teiles 1 angeordnet. Bei einer Seilführung gemäss der Darstellung in Fig.1 treten
horizontal wirkende Seilkräfte auf, die das Gegengewicht 6 in Richtung der Führungsschiene
8 drücken. Die Rollen 3 des bewegbaren Teiles 1 des Linearmotors werden durch Magnetkraft
gegen die Führungsbahn 5 gedrückt, wobei zwischen dem bewegbaren und dem feststehenden
Teil 1, 2 ein vorbestimmter Luftspalt entsteht.
[0009] Gemäss Fig.3 besteht die elastische Verbindung aus mindestens einem Stahlstab 13,
der an einem Ansatz 14 des bewegbaren Teiles 1 und an einem Ansatz 15 des Gegengewichtes
6 befestigt ist.
[0010] Nach Fig.4 wird die elastische Verbindung aus mehreren, kammartig zusammengesetzten
Gummistäben 16 gebildet, die zwischen Auskragungen 17, 18 des bewegbaren Teiles 1
und dem Gegengewicht 6 angeordnet sind.
[0011] Gemäss Fig.5 besteht die horizontale Kräfte nichtleitende Verbindung aus einem Stab
19, der über Kugelgelenke 20 an den Ansätzen 14, 15 des bewegbaren Teiles 1 bzw. des
Gegengewichtes 6 befestigt ist.
[0012] In der Fig.6 sind mit 21 und 22 horizontale Vorsprünge des bewegbaren Teiles 1 bezeichnet,
zwischen welche ein horizontaler Vorsprung 23 des Gegengewichtes 6 gleitend eingreift.
Sowohl mit dieser Massnahme als auch mit den vorstehend anhand der Fig.1 bis 5 beschriebenen
Verbindungen wird eine in horizontaler Richtung wirksame kräftemässige mechanische
Entkopplung zwischen dem bewegbaren Teil 1 des Linearmotors und dem Gegengewicht 6
erreicht, wobei jedoch die Kraftübertragung in senkrechter Richtung gewährleistet
ist.
Bezugszeichenliste:
[0013]
- 1
- Bewegbarer Teil
- 2
- Feststehender Teil
- 3
- Rollen
- 4
- Aufzugsschacht
- 5
- Führungsebene
- 6
- Gegengewicht
- 7
- Führungsschuhe
- 8
- Führungsschiene
- 9
- Seilabschnitte
- 10
- Unterer Ansatz
- 11
- Ansatz
- 12
- Oberer Ansatz
- 13
- Stahlstab
- 14
- Ansatz
- 15
- Ansatz
- 16
- Gummistäbe
- 17
- Auskragung
- 18
- Auskragung
- 19
- Stab
- 20
- Kugelgelenke
- 21
- Vorsprung
- 22
- Vorsprung
- 23
- Vorsprung
1. Linearmotor-Anordnung für einen Aufzug, wobei der bewegbare Teil (1) des Linearmotors
mit einem Gegengewicht (6) des Aufzugs verbunden ist und zusammen mit dem Gegengewicht
(6) in einem Aufzugsschacht (4) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der bewegbare Teil (1) des Linearmotors neben dem Gegengewicht (6) angeordnet
ist und über eine horizontale Kräfte nichtleitende Verbindung mit dem Gegengewicht
(6) verbunden ist, wobei das Gegengewicht (6) an einer Führungsschiene (8) und der
bewegbare Teil (1) auf einer der Führungsschiene (8) benachbarten Führungsebene (5)
geführt wird.
2. Linearmotor-Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die horizontale Kräfte nichtleitende Verbindung eine elastische Verbindung ist.
3. Linearmotor-Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elastische Verbindung aus Seilabschnitten (9) der Förderseile des Aufzuges
besteht, die sowohl am bewegbaren Teil (1) als auch am Gegengewicht (6) befestigt
sind.
4. Linearmotor-Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elastische Verbindung aus mindestens einem Stahlstab (13) besteht, der am
bewegbaren Teil (1) und am Gegengewicht (6) befestigt ist.
5. Linearmotor-Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elastische Verbindung aus mehreren, kammartig zusammengesetzten Gummistäben
(16) gebildet ist, die zwischen Auskragungen (17,18) des bewegbaren Teiles (1) und
dem Gegengewicht (6) angeordnet sind.
6. Linearmotor-Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die horizontale Kräfte nichtleitende Verbindung aus einem Stab (19) besteht,
der über Kugelgelenke (20) am bewegbaren Teil (1) und am Gegengewicht (6) befestigt
ist.
7. Linearmotor-Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die horizontale Kräfte nichtleitende Verbindung eine in horizontaler Richtung
gleitende Verbindung ist.
8. Linearmotor-Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass am bewegbaren Teil (1) zwei horizontale Vorsprünge (21,22) vorgesehen sind, zwischen
welche ein horizontaler Vorsprung (23) des Gegengewichtes (6) gleitend eingreift.