[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für ein in einer Zarge bewegbares
Tür- oder Torblatt, insbesondere für ein über Kopf bewegbares Torblatt, mit einem
handbetägtigbaren Schloß, wenigstens einem mittels des Schlosses bewegbaren Riegel
und einer Federeinrichtung zum Federbelasten des Riegels.
[0002] Solche Verriegelungsvorrichtungen findet man praktisch bei jeder Wohnungstür. Auch
bei über Kopf schwenkbaren einblattigen Toren, wie sie bei den meisten Privatgaragen
zu finden sind, kommen sie zum Einsatz. Der Riegel ist bei den bekannten Verriegelungsvorrichtungen
als Schnäpper ausgebildet, der nach einem Zuschlagen des Tür- oder Torblattes in die
Schließstellung gedrängt wird. Dies hat zum einen den altbekannten Nachteil, daß ein
ungewolltes Zuschlagen des Tür- oder Torblattes mit allen unangenehmen Folgen leicht
möglich ist. Zum anderen kann es gerade bei massiven oder starren Regeln oder aufwendigeren
Verschlußeinrichtungen wie bei über Kopf schwenkbaren Garagentoren oft vorkommen,
daß die Federkraft zusammen mit dem Widerstand des Riegels so groß ist, daß erhebliche
Kräfte zum Zuschlagen des Tür- oder Torblattes notwendig sind, was zu einer erheblichen
Lärmbelästigung und auch zu Schäden an der Zarge oder der Verriegelungsvorrichtung
führen kann.
[0003] Über Kopf schwenkbare Torblätter weisen oft Verriegelungsvorrichtungen mit wenigstens
einer, meist aber zwei Verschlußstangen auf, die mit einem als Riegel wirkenden Eingriffsende
eine der Zarge zugeordnete Gegenlagereinrichtung erfassen, d.h. z.B.in entsprechende
Ausnehmungen in oder an der Zarge greifen oder z.B. die Zarge hintergreifen. Die Verschlußstangen
werden von einem mit ihnen starr verbundenen meist zentralen handbetätigbaren Schloß
betätigt, das meist im Bereich der Mitte bis zu etwa dem Anfang des unteren Drittes
des Torblattes angeordnet ist. Solche bekannten Torblätter mit Verschlußstangen weisen
keine federbelasteten Riegel auf, so daß die Verschlußstangen nach dem Öffnen des
Torblattes nicht selbsttätig zurückgeführt werden. Wird also bei einem solchen Torblatt
die Betätigungseinrichtung des Schlosses, also ein entsprechender Knebel oder Handgriff
od.dgl. bei geöffnetem Tor fälschlicherweise in die Schließstellung gebracht und anschließend
das Torblatt zugeschlagen, schlagen die nach außen vorstehenden Verschlußstangen mit
voller Wucht gegen die Zarge oder eine Laibung und können entsprechende Beschädigungen
hervorrufen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verriegelungsvorrichtung der gattungsgemäßen Art
derart auszubilden, daß Beschädigungen und Lärmbelästigungen beim Schließvorgang durch
sich in der Schließstellung befindliche Riegel verhindert werden.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Federeinrichtung den Riegel in seine Offenstellung
drängend federbelastet, und daß eine Halteeinrichtung zum Festhalten des Riegels in
seiner Schließstellung bei geschlossenem Tür- oder Torblatt vorgesehen ist.
[0006] Entgegen allen Gepflogenheiten wird der Riegel der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
also gerade nicht in seine Schießstellung federbelastet, sondern entgegengesetzt in
seine Offenstellung. Nach dem Öffnen bleibt so der Riegel immer in seiner Offenstellung,
bis das Tür- oder Torblatt geschlossen wird und gegen die Kraft der Federeinrichtung
z.B. per Hand oder durch eine geeignete z.B. angetriebene ferngesteuerte Betätigungseinrichtung
in die Schließstellung gebracht wird. In der Schließstellung wird der Riegel bei geschlossenem
Tor durch die Halteeinrichtung gegen die Federbelastung in seiner Schließstellung
gehalten, bis er über eine Betätigung des Schlosses wieder in seine Offenstellung
gebracht wird. Mit der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung ist außerdem ein
ungewolltes Zuschlagen des Tür- oder Torblatts und ein Sich-Aussperren hierdurch nicht
möglich.
[0007] Die Halteeinrichtung kann eine in dem Schloß vorhandene Sperreinrichtung umfassen,
die nach einer Betätigung z.B. durch einen Schlüssel oder einen am Schloß angebrachten
Hebel, Knopf od.dgl. das Schloß sperrt und so eine Bewegung des Riegels in seine Offenstellung
durch Formschluß verhindert. Soll auch ein Schließen des Tür- oder Torblattes ohne
Versperren möglich sein, kann die Halteeinrichtung eine Gegenlagereinrichtung umfassen,
die der Riegel als Gegenlager beim Schließen reibschlüssig erfaßt, wobei eine Zurückbewegung
des Riegels in seine Offenstellung nur unter der Kraft seiner Federbelastung durch
Reibkräfte verhindert wird.
[0008] Die Federeinrichtung umfaßt in bevorzugter Ausführung der Verriegelungsvorrichtung
mit Verschlußstangen, deren erste Enden als Eingriffsenden, d.h. als Riegel, ausgebildet
sind und deren zweite, den ersten Enden entgegengerichtete Enden mit dem Schloß verbunden
sind, bevorzugt mindesens je eine Schraubendruckfeder pro Verschlußstange. Die Schraubendruckfeder
stützt sich mit dem einen Ende an einer mit dem Tür- oder Torblatt verbundenen Führung
für das Eingriffsende der Verschlußstange ab. Die Schraubendruckfeder erfaßt mit dem
anderen Ende einen Anschlag an der Verschlußstange und spannt diese so in die Offenstellung
vor. Durch eine solche Ausgestaltung der Verriegelungsvorrichtung können handelsübliche
Schlösser verwendet werden.
[0009] Den mit den Schraubendruckfederanordnungen verbundenen Montageaufwand spart man sich,
wenn in alternativer Ausgestaltung ein vorfederbelastetes Schloß verwendet wird. Dann
ist die Federeinrichtung in oder an dem Schloß selbst angeordnet und spannt bewegliche
Elemente des Schlosses, wie Schieber oder drehbare Teile, z.B. eine Nuß in die Offenstellung
vor. In diesem Falle kann die Federeinrichtung Druck- oder Zugfedereinrichtungen oder
auch eine Kombination von beiden enthalten.
[0010] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der der Riegel sich
zu seinem Eingriffsende hin verjüngt, so daß an dem Riegel eine Schräge gebildet ist.
Zwar ist eine Schräge auch schon bei Schnäppern bekannt. Die bekannte Schnäpperschräge
dient aber dazu, den Schnäpper beim Schließvorgang in die Offenstellung zu drängen.
Die erfindungsgemäße Schräge dient aber einem ganz anderem Zweck, nämlich zum Verspannen
des Tür- oder Torblatts gegen die Zarge. Beim Schließvorgang erfaßt die Schräge eine
entsprechende, quer zur Verschließrichtung des Riegels verlaufende Kante der Gegenlagereinrichtung
und stützt sich bei weiterem Vordringen wie ein Keil daran ab. Dadurch wird das Tür-
oder Torblatt in die Zarge gepreßt. Dieses Verspannen des Türblatts mit der Zarge
stellt zum einen einen ordentlichen Reibschluß zwischen Gegenlagereinrichtung und
Riegel sicher, so daß der Riegel trotz der Federbelastung nicht in die Offenstellung
rutscht, zum anderen hält sie das Tür- oder Torblatt auch bei Winddruck oder dergleichen
Beeinträchtigungen fest in der Zarge, ein Vibrieren mit entsprechender Geräuschbelästigung
wird verhindert. Damit die Schräge einen solches Verspannen gewährleisten kann, weist
sie auch genau in die entgegengesetzte Richtung wie eine Schnäpperschräge, nämlich
in die Richtung, in die das Tür- oder Torblatt an der Stelle des Riegels geöffnet
wird, wenn der Riegel und das Schloß wie üblich an dem Tür- oder Torblatt angebracht
sind, oder in die entgegengesetzte, wenn der Riegel und das Schloß an der Zarge und
dafür die gegenlagereinrichtung an dem Tür- oder Torblatt angebracht sind.
[0011] Weiter ist eine Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, bei der eine Einstelleinrichtung
an der Verbindungsstelle zwischen der Verschlußstange und dem Schloß vorgesehen ist,
mittels der die Ausrücklänge des Riegels in seiner Schließstellung einstellbar ist.
Durch eine Einstellung dieser Ausrücklänge kann die Verriegelungsvorrichtung zum einen
an die örtlichen Erfordernisse angepaßt werden. Ist der Riegel aber mit der Schräge
zum Verspannen des Tür- oder Torblatt in der Zarge versehen, kann zum anderen aber
über die Ausrücklänge der Druck, mit dem das Tür- oder Torblatt gegen die Zarge gepreßt
wird, eingestellt werden. Eine einfache und daher bevorzugte Ausgestaltung der Einstellvorrichtung
umfaßt ein Langloch an dem zweiten Ende der Verschlußstange, an dem die Verschlußstange
in einstellbarem Abstand von dem Schloß an einem Schieber des Schlosses mit geeigneten
Befestigungsmitteln wie z.B. einer Mutter- und Schrauben-Kombination befestigt werden
kann.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden hiernach anhand der beigefügten Zeichnung
mit den Figuren 1 bis 4 näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine Riegelanordnung einer Verriegelungsvorrichtung für ein über Kopf schwenkbares
Torblatt in einer ersten Ausführungsform in Schließstellung,
- Figur 2
- ein mit der Riegelanordnung nach Figur 1 verwendbares Schloß,
- Figur 3
- eine Riegelanordnung einer Verriegelungsvorrichtung für ein über Kopf schwenkbares
Torblatt in einer zweiten Ausführungsform in Schließstellung und
- Figur 4
- ein Schloß, das bei einer dritten und vierten Ausführungsform einer Verriegelungsvorrichtung
verwendbar ist.
[0013] In Figur 1 ist ein Seitenbereich eines in einer Zarge über Kopf schwenkbaren Torblattes
1 mit einem zugehörigen Teil der Zarge gezeigt. Bei dem Torblatt 1 handelt es sich
um ein normales Kipptor, das einerseits in einem seitlichen Oberkantenbereich über
Rollen in waagerechten Laufschienen und andererseits in seinem Mittelbereich über
ein Hebelsystem geführt wird.An der in Figur 1 im Schnitt dargestellten Höhe wird
das Torblatt 1 in Öffnungsrichtung 45 nach außen aus der zu verschließend Toröffnung
hinaus geöffnet und in Schließrichtung 46 nach innen verschlossen. Ein solcher Führungsmechanismus
ist hinlänglich bekannt und daher in den beigefügten Figuren nicht dargestellt. Das
Torblatt 1 ist an seinem entsprechenden (von innen nach außen gesehen) rechten Seitenbereich
analog zu dem in Figur 1 dargestellten linken Seitenbereich aufgebaut, der im folgenden
beispielhaft für beide Seiten erläutert wird. Gleiches gilt für die Zarge, von der
als dem linken Seitenbereich des Torblattes 1 zugeordneter Teil nur eine Seitenzarge
2 im Schnitt dargestellt ist.
[0014] In Figur 1 ist das Torblatt 1 in seiner Schließstellung zu sehen, in der es mit einem
inneren seitlichen Randbereich 7 gegen eine an der Innenseite 8 der Seitenzarge 2
befestigte Deckleiste 3 anliegt. Das Torblatt 1 ist mittels einer Verriegelungsvorrichtung
9 verriegelt. Die Verriegelungsvorrichtung 9 weist zwei an der Innenseite 10 des Torblattes
1 angeordnete Verschlußstangen auf, von denen in Figur 1 nur die linke Verschlußstange
4 zu sehen ist. Die Verschlußstange 4 ist an einem ersten Ende, dem Eingriffsende
11, als Riegel 12 ausgebildet. Der Riegel 12 erstreckt sich durch eine in dem Randbereich
7 angebrachte Bohrung 13 in Richtung auf die Seitenzarge 2. An der Seitenzarge 2 weist
die Deckleiste 3 als Teil einer Gegenlagereinrichtung 14 in einem im wesentlichen
quer zur Torblattebene verlaufenden Bereich 50 eine Ausnehmung 15 auf, durch die der
Riegel 12 in der gezeigten Schließstellung geführt ist. Der Riegel 12 stützt sich
dabei gegen eine der Seitenzarge 2 zugewandte Kante 16 der Deckleiste 3, die die Ausnehmung
15 zur Seitenzarge 2 hin begrenzt, ab. Die Kante 16 befindet sich an der Deckleiste
3 an dem Übergang zwischen dem Bereich 50 und einem im wesentlichen parallel zu der
Torblattebene verlaufenden Bereich 52, mit dem sie an der Innenseite 8 der Seitenzarge
2 befestigt ist. In der Schließstellung hintergreift der Riegel 12 die Innenseite
8 der Seitenzarge 2.
[0015] Der Riegel 12 weist weiter an dem Eingriffsende 11 eine abgerundete Schräge 17 auf,
die nach außen, in die Öffnungsrichtung 45 des Torblattes 1 gerichtet ist, um bei
einem Schließvorgang die Kante 16 zu erfassen und das Torblatt 1 an dieser Kante 16
in Schließrichtung 46 nach innen in die Schließstellung zu ziehen und unter Druck
in dieser Position zu verspannen.
[0016] Durch die Bohrung 13 ist die Verschlußstange 4 konzentrisch in einer in die Bohrung
13 eingeführten Buchse 6 geführt, die sich von dem Randbereich 7 des Torblattes 1
noch ein Stück in Richtung auf die Torblattmitte erstreckt. Die der Torblattmitte
zugewandte Endfläche 18 der Buchse 6 dient als Auflage für ein Ende 19 einer Schraubendruckfeder
5, durch die die Verschlußstange 4 geführt ist. Das andere Ende 20 der Schraubendruckfeder
5 erfaßt einen Anschlag 21 an der Verschlußstange 4, wodurch die Verschlußstange in
ihre Öffnungsrichtung 48, d.h. in Richtung auf die Torblattmitte federbeaufschlagt
wird. Diese Schraubendruckfeder 5 ist wesentlicher Bestandteil einer Federeinrichtung,
die die Verschlußstange 4 und damit den Riegel 12 in die Öffnungsrichtung 48 in eine
Offenstellung drängt.
[0017] Wie aus Figur 2 ersichtlich, ist das der Torblattmitte zugewandte zweite Ende 23
der Verschlußstange 4 mit einem Langloch 22 versehen. Mittels des Langloches 22 und
einer Mutter-Schrauben-Kombination 26 ist die Verschlußstange 4 in einstellbarer Länge
an einem Schieber 24 eines bevorzugt zentral angebrachten Schlosses 25 befestigt.
Das Schloß 25 weist einen weiteren Schieber 27 zum Betätigung der (nicht dargestellten)
linken Verschlußstange, eine Nuß 28 zum Erfassen eines Drehgriffes, eines Knebels
oder einer ähnlichen Betätigungseinrichtung, mittels der das Schloß per Hand betätigbar
ist (nicht dargestellt), und eine über einen Knopf 29 oder eine Schließeinrichtung
30 betätigbare Sperreinrichtung 31 zum Blockieren der Nuß 28 und der damit verbundenen
Schieber 24, 27 in der Schließstellung auf. Das Schloß überträgt eine Drehbewegung
52 der Nuß 28 in eine Schiebebewegung der Schieber 24, 27 in die Öffnungsrichtung
48 oder, falls entgegengesetzt gedreht wird, in eine Schließrichtung 49.
[0018] Zum Öffnen des Torblatts 1 wird die eventuell verriegelte Sperreinrichtung 31 mittels
des Knopfes 29 oder eines in die Schließeinrichtung 30 eingeführten Schlüssels entriegelt.
Anschließend wird mittels der Betätigungseinrichtung die Nuß 28 in die Offenstellung
bewegt. Die Drehbewegung der Nuß 28 wird in dem Schloß 25 als Zug auf die Schieber
24 und 27 übertragen, die sich auf das Schloß indie Öffnungrichtung 48 bewegen. Die
Schieber 24, 27 ziehen dabei die Verschlußstangen 4 mit Unterstützung der Federbelastung
der Schraubenfedern 5 zum Schloß 25, in Öffnungsrichtung 48. Der Riegel 12 wird von
der Erfassung der Gegenlagereinrichtung 14 gelöst und bewegt sich unterstützt durch
die Federbelastung der Schraubendruckfeder 5 in Öffnungsrichtung 48 in seine Offenstellung
und wird dort durch die Schraubendruckfeder 5 gehalten. Das Torblatt 1 kann nun ohne
den störenden Riegel 12 in die Öffnungsrichtung 45 des Torblattes 1 geöffnet, nach
oben verschwenkt und wenn gewünscht wieder geschlossen werden.
[0019] Zum Verriegeln wird das Torblatt 1 in seine Schließrichtung 46 geschlossen und die
Betätigungseinrichtung in die Schließstellung bewegt, wobei die Bewegung wiederum
über die Drehbewegung der Nuß 28, über die Schieber 24, 27 und die Verschlußstangen
4 entgegen den Druck der Schraubendruckfeder 5 auf den Riegel 12 übertragen wird.
Der Riegel 12 bewegt sich in Schließrichtung 49 von der Torblattmitte weg, bis die
Schräge 17 die Kante 16 erfaßt. Bei weiterem Vorrücken des Riegels 12 in die Schließrichtung
49 drückt die Kante 16 gegen die Schräge 17, wodurch das Torblatt gegen die Zarge
gespannt wird und zwischen dem Riegel 12 und der Kante 16 der Deckleiste 3 als Gegenlagereinrichtung
für den Riegel 12 ein Reibschluß entsteht, der den Riegel 12 entgegen der Kraft der
Schraubenfeder 5 in seiner Schließstellung hält. Natürlich kann der Riegel 12 aber
auch zusätzlich zu dem Reibschluß oder alternativ hierzu durch Verriegeln der Sperreinrichtung
31 mittels Formschluß in seiner Schließstellung gehalten werden. Sowohl die Sperreinrichtung
31 als auch die Gegenlagereinrichtung 14 mit der Deckleiste 3 und der Kante 16 der
Ausnehmung 15 dienen also als eine Halteeinrichtung, die den Riegel 12 in seiner Schließstellung
hält.
[0020] In Figur 3 ist analog zu Figur 1 der Seitenbereich eines Torblattes 32 gezeigt. Hier
handelt es sich aber um ein Torblatt 32 eines Kipptores, dessen Unterkante über Rollen
in vertikal verlaufenden, an der Innenseite der Seitenzarge 2 befestigten Laufschienen
33 bewegt wird. Im Gegensatz zu dem Torblatt 1 tritt das Torblatt 32 an der Unterkante
nicht aus der zu verschließenden Toröffnung hinaus. Für die Verriegelungsvorrichtung
34 führt dies zu dem Ergebnis, daß die Öffnungsrichtung des Torblatts 32 an der für
die Verriegelungsvorrichtung 34 bevorzugten Stelle nach innen und nicht wie bei dem
Torblatt 1 gemäß Figur 1 nach außen gerichtet ist, wofür die Verriegelungsvorrichtung
34 entsprechend angepaßt ist. Dazu ist die Verschlußstange 4 an dem Eingriffsende
11 mit einem Riegel 35 versehen, der eine nach innen weisende Schräge 36 aufweist.
Der Riegel 35 erfaßt in seiner Schließstellung eine nach außen weisenden Kante 37
der Laufschiene 33. Ein Leerraum zwischen der Seitenzarge 2, gegen die das Torblatt
34 durch den Riegel 35 mit der Schräge 36 gepreßt wird, und der Kante 37 wird dadurch
überbrückt, daß der Riegel 35 anders als der Riegel 12 gemäß Figur 1 nicht in einer
Bohrung in einem Randbereich 39 des Torblatts 32 geführt wird, sondern durch eine
Bohrung 38 in einem an dem Randbereich 39 befestigten Arretierblech 40 geführt wird.
Um die Bohrung 38 ist das Arretierblech 40 mit einem Kragen 41 versehen, an dem sich
die Schraubendruckfeder 5 zum Federbelasten der Verschlußstange 4 in die Offenstellung
abstützt. Um den Riegel 35 vorzusehen, kann die gleiche Verschlußstange 4 gemäß Figur
1 verwendet werden, die den Riegel 12 umfaßt, sie muß dazu lediglich um 180° um ihre
Längsachse gedreht werden. Am Bereich des Schlosses 25 ist die Verriegelungsvorrichtung
34 gemäß Figur 3 in dergleichen Weise ausgebildet wie in Figur 2 für die Verriegelungsvorrichtung
5 gezeigt, weswegen für Einzelheiten auf die obige zugehörige Beschreibung verwiesen
wird..
[0021] Der Öffnungs- und der Schließvorgang gehen bei der Ausführungsform nach Figur 3 in
dergleichen Weise vonstatten wie oben zu den Figuren 2 und 1 beschrieben. Jedoch wird
hier das Torblatt 32 durch die Schräge 36 nicht in die Zarge von außen nach innen
hineingezogen, sondern von innen nach außen hineingedrückt, entsprechend der vertauschten
Öffnungs- und Schließrichtung 45, 46.
[0022] Als Halteeinrichtung für den Riegel 35 wirkt wiederum zum einen die Sperreinrichtung
31 durch formschlüssiges Festhalten des Riegels 35, zum anderen die Kante 37 als Gegenlagereinrichtung
53 des Riegels 35 durch reibschlüssiges Festhalten des Riegels 32.
[0023] Anstatt die Verschlußstange 4 mit der Schraubendruckfeder 5 zu versehen, kann auch
eine weitere Federeinrichtung zum Federbelasten des Riegels 12 oder des Reges 35 vorgesehen
sein, die sich im oder am Schloß befindet. Figur 4 zeigt ein solches mit einer weiteren
Federeinrichtung 42 versehenes Schloß 43. Das Schloß 43 ist ansonsten ganz analog
zu dem Schloß 25 aufgebaut, weswegen für die gleichen Teile der Schlösser auch gleiche
Bezugszeichen verwendet werden. Die Federeinrichtung 42 weist für jeden Schieber 24,
27 eine Zugfeder 44 auf, die mit einem Ende an dem Schloßgehäuse und mit dem anderen
Ende an dem Schieber 24 bzw. 27 befestigt ist. Die Federn 44 sind in der Schließstellung
gespannt und federbelasten die Verschlußstangen 4 in Öffnungsrichtung 48 in die Offenstellung.
Das Schloß 43 kann sowohl mit einer Riegelanordnung gemäß Figur 1 als auch mit einer
Riegelanordnung nach Figur 3 verwendet werden, wobei die Verschlußstangen 4 wiederum
mit ihren Langlöchern 22 mittels der Mutter-Schrauben-Kombination 26 an den Schiebern
24 bzw. 26 in der Länge einstellbar befestigt sind. Selbstverständlich ist es auch
möglich, die Federn 44 im Innneren des Schloßgehäuses vorzusehen. Weiter ist es möglich,
daß die Federn 44 nicht die Schieber direkt erfassen, sondern die Nuß 28 und eine
Drehbewegung der Nuß 28 in Offenstellung durch Federdruck herbeiführen oder unterstützen.
[0024] Die Verriegelungsvorrichtungen 9 und 34 sind bevorzugt aus Metall gefertigt. Als
Verschlußstange 4 mit dem Riegel 12 bzw. 35 wird bevorzugt eine aus einem Metallblech
gerolltes Rohr verwendet, wobei die Form des Riegels 12 bzw. 35 in das Eingriffsende
11 gestanzt wird. Der Riegel 12 bzw. 35 besitzt bevorzugt eine löffelartige Form mit
U-förmigen Querschnittsprofil.
1. Verriegelungsvorrichtung für ein in einer Zarge bewegbares Tür- oder Torblatt, insbesondere
für ein über Kopf bewegbares Torblatt (1, 32), mit einem handbetägtigbaren Schloß
(25, 43), wenigstens einem mittels des Schlosses (25, 43) bewegbaren Riegel (12, 35)
und einer Federeinrichtung (5, 42) zum Federbelasten des Riegels (12, 35),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federeinrichtung (5, 42) den Riegel (12, 35) in seine Offenstellung drängend
federbelastet und daß eine Halteeinrichtung (14, 31, 53) zum Festhalten des Riegels
(12, 35) in seiner Schließstellung bei geschlossenem Tür- oder Torblatt (1, 32) vorgesehen
ist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichtung eine betätigbare Sperreinrichtung (31) des Schlosses zum
formschlüssigen Festhalten des Riegels ( 12, 35) in seiner Schließstellung umfaßt.
3. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichtung eine Gegenlagereinrichtung (14, 53) für den Riegel (12, 35)
umfaßt, welche bei geschlossenem Tür- oder Torblatt (1, 32) den in seine Schließstellung
gebrachten Riegel reibschlüssig erfaßt.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegel (12, 35) als ein erstes Ende (11) einer dem Tür- oder Torblatt (1,
32) zugeordneten Verschlußstange (4) ausgebildet ist, deren zweites Ende mit dem Schloß
(25, 43) verbunden ist.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federeinrichtung eine Schraubendruckfeder (5) enthält, die sich mit einem
Ende (19) an einer dem Tür- oder Torblatt (1, 32) zugeordneten Führung (6, 40) für
das erste Ende (11) der Verschlußstange (4) abstützt und mit dem anderen Ende (20)
einen Anschlag (21) an der Verschlußstange (4) erfaßt zum Druckbelasten der Verschlußstange
(4) in die Offenstellung in Richtung (48) auf das Schloß.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federeinrichtung (42) im oder am Schloß (43) angeordnet ist und das Schloß
(43) selbst in die Offenstellung vorspannt.
7. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federeinrichtung (42) eine Druck- und/oder Zugfedereinrichtung (44) umfaßt,
die einen oder mehrere mit dem Riegel (12, 35) verbundene bewegliche Schieber (24,
27) des Schlosses (43) zum Federbelasten der Schieber (24, 27) in die Offenstellung
erfaßt.
8. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federeinrichtung (42) eine weitere Druck- und/oder Zugfedereinrichtung umfaßt,
die ein oder mehrere mit dem Riegel (12, 35) verbundene drehbare Teile (28) zum Federbelasten
der drehbaren Teile (28) in die Offenstellung erfaßt.
9. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegel (12, 35) sich zu seinem Eingriffsende (11) hin derart verjüngt, daß
eine Schräge (17, 36) gebildet ist zum keilartigen Erfassen einer quer zur Schließrichtung
des Reges (12, 35) verlaufenden Kante (16, 37) der Gegenlagereinrichtung (14, 53),
um das Tür- oder Torblatt (1, 32) beim Schließvorgang gegen die Zarge zu verspannen.
10. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegel (12) an der Innenseite (10) des Tür- oder Torblattes (1) an einer Stelle
angeordnet ist, an der die Öffnungsrichtung (45) des Tür- oder Torblatts (1) aus der
zu verschließenden Tür- oder Toröffnung hinaus nach außen gerichtet ist, und daß die
Kante (16) der Gegenlagereinrichtung (14) der Zarge zugeordnet ist und in die Schließrichtung
(46) des Tür- oder Torblatts (1) nach innen weist, wobei die Schräge (17) an einer
in die Öffnungsrichtung (45) des Tür- oder Torblatts (1) nach außen weisenden Seite
des Riegels (12) angeordnet ist.
11. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegel (35) an der Innenseite (10) des Tür- oder Torblattes (32) an einer
Stelle angeordnet ist, an der die Öffnungsrichtung (45) in die zu verschließende Tür-
oder Toröffnung hinein nach innen gerichtet ist, und daß die Erfassungsfläche der
Gegenlagereinrichtung (53) der Zarge zugeordnet ist und in die Schließrichtung (46)
des Tür- oder Torblatts (32) nach außen weist, wobei die Schräge (36) an einer in
die Öffnungsrichtung (45) des Tür- oder Torblatts (32) nach innen weisenden Seite
des Riegels angeordnet ist.
12. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
gekennzeichnet durch
eine Einstelleinrichtung (22) an der Verbindungsstelle (23) zwischen der Verschlußstange
(4) und dem Schloß (25, 43) zum Einstellen einer Ausrücklänge des Riegels (12, 35)
in der Schließstellung.
13. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstelleinrichtung ein Langloch (22) an dem zweiten Ende (23) der Verschlußstange
(4) umfaßt zum einstellbaren Befestigen der Verschlußstange (4) an einem Schieber
(24, 27) des Schlosses (25, 43).