[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinigen von größeren Flächen,
insbesondere Gebäudeverglasungen, mit einem Bürstenschlitten, in dem mindestens eine
im Reinigungsbetrieb um ihre Mittelachse drehend angetriebene Walzenbürste angeordnet
ist, sowie mit einer Haltereinrichtung, die eine Verlagerungsbewegung des Bürstenschlittens
über die zu reinigende Fläche ermöglicht, sowie auf ein Reinigungsverfahren.
[0002] Es gibt eine große Anzahl von Flächen, insbesondere von Gebäudeflächen, die sich
nur mit großem Aufwand reinigen lassen, weil sie entweder wegen ihrer Neigung und/oder
wegen ihrer Struktur nicht begehbar sind, etwa große Glasdächer oder Glaskuppeln,
senkrechte oder geneigte Fensterfronten oder die Außenflächen von Traglufthallen,
Stadionüberdachungen. Bei allen diesen Flächen ist normalerweise ein Zugang an einer
Seite möglich, etwa dadurch, daß bei einer senkrechten oder geneigten Fensterfront
am oberen Ende im Dachbereich ein Laufgang vorgesehen wird oder daß man eine verfahrbare
Arbeitsbühne verwendet.
[0003] Um Gewächshausdächer zu reinigen, hat man bereits eine Vorrichtung verwendet, die
einen Bürstenschlitten mit einer drehend Walzenbürste aufweist, der an einem langen
Stab gehaltert über die zu reinigende Fläche geführt wird. Eine solche Vorrichtung
eignet sich jedoch nur für Flächen sehr begrenzter Größe und läßt sich wegen der stabförmigen
Halterung schlecht handhaben. Darüber hinaus ist mit einer solchen Vorrichtung der
meist durch Rahmen oder Wandabschnitte begrenzte Randbereich einer zu reinigenden
Fläche nur schlecht zu reinigen, wenn dieser Randbereich nicht geradlinig verläuft
und die Reinigungsvorrichtung nicht von einer Stelle direkt oberhalb des Randbereiches
geführt wird.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Reinigen von größeren Flächen
zu schaffen, die es bei einfachem Aufbau ermöglicht, die Walzenbürste über die zu
reinigende Fläche zu manöverieren, so daß im wesentlichen alle Bereiche der Fläche
gereinigt werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
derart ausgestaltet, daß die Walzenbürste im Reinigungsbetrieb derart drehend angetrieben
ist, daß sie durch Eingriff mit der zu reinigenden Fläche eine in Vorschubrichtung
auf den Bürstenschlitten wirkende Kraft erzeugt, und daß die Halteeinrichtung zwei
im Reinigungsbetrieb durch den Bürstenschlitten auf Zug belastete, flexible Haltestränge,
vorzugsweise Seile aufweist, die in Erstreckungsrichtung der Mittelachse der Walzenbürste
im Abstand voneinander am Bürstenschlitten angreifen und eine Verschwenkung des Bürstenschlittens
parallel zur Ebene der zu reinigenden Fläche ermöglichen.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält somit eine im Reinigungsbetrieb angetrieben
drehende Walzenbürste, die infolge ihres Eingriffs mit der zu reinigenden Fläche in
Vorschubrichtung eine Kraft auf den Bürstenschlitten ausübt, die beispielsweise beim
Reinigen einer horizontalen Fläche die einzige Antriebsbewegung für die Verlagerung
des Reinigungsschlittens ist, jedoch bei einer geneigten Fläche nur einen Teil der
wirkenden Vorschubskraft darstellt, während die übrige Vorschubkraft durch die Schwerkraft
hervorgerufen wird. Wenn daher der Bürstenschlitten mittels der an ihm angreifenden
Haltestränge gegenüber einer ursprünglichen Ausrichtung etwas schräg gestellt wird,
bewirkt die durch den Eingriff der Walzenbürste mit der zu reinigenden Fläche erzeugte,
auf dem Reinigungsschlitten wirkende Vorschubkraft eine Verfahrbewegung in Richtung
der durch die Schrägstellung des Bürstenschlittens bestimmten Richtung. Auf diese
Weise läßt sich der Bürstenschlitten mittels der vorgesehenen Halteeinrichtung über
die zu reinigende Fläche manöverieren, so daß einerseits ohne Veränderung der Lage
des vom Bürstenschlitten entfernten Endes der Halteeinrichtung ein nennenswerter Teil
der zu reinigenden Fläche bearbeitet werden kann und andererseits Randbereiche der
Fläche auf einfache Weise gereinigt werden können, selbst wenn diese, etwa bei einer
geneigten Fläche, bei alleiniger Führung des Bürstenschlittens durch Schwerkraft nicht
zu erreichen wären, weil sie sich seitlich über die Erstreckung des für die Halterung
und das Verfahren einer Reinigungsvorrichtung verwendeten Laufganges hinaus erstrecken.
Da sich der Reinigungsschlitten auf der zu reinigenden Fläche praktisch nur über die
Walzenbürste abstützt, kann er auch ohne Behinderung des Reinigungsbetriebs aus der
Fläche vorstehende Profile, etwa Glasscheiben aufnehmende Rahmen, überfahren.
[0007] Üblicherweise werden die vom Bürstenschlitten entfernten Abschnitte jedes Haltestranges
auf eine Rolle aufgewickelt, so daß der Bürstenschlitten durch Abwickeln der Haltestränge
in Vorschubrichtung über die Fläche verfahren wird, während gleichzeitig eine reinigende
Drehbewegung der Walzenbürste bezüglich der zu reinigenden Fläche stattfindet. Zur
Einleitung eines neuen Reinigungslaufes wird der Bürstenschlitten durch Aufwickeln
der Haltestränge auf die Rollen an das für den Reinigungsbeginn benutzte Ende der
zu reinigenden Fläche zurückgezogen.
[0008] Um bei einem solchen Aufbau das Verschwenken des Bürstenschlittens zu ermöglichen,
können die Rollen entweder unabhängig voneinander drehbar sein, so daß unterschiedliche
Längen jedes Haltestranges von den Rollen abgewickelt und so der Bürstenschlitten
schräggestellt wird, oder die Rollen können beispielsweise auf einer gemeinsamen Trägerachse
gehaltert sein, die um eine senkrecht zu ihr verlaufende Achse schwenkbar ist, so
daß durch eine derartige Verschwenkung die Schrägstellung des Bürstenschlittens erreicht
wird.
[0009] Es ist auch möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen einer geneigten
Fläche zu benutzen, wenn sich das vom Bürstenschlitten entfernte Ende der Halteeinrichtung
nur am unteren Ende der geneigten Fläche positionieren läßt. In diesem Fall kann am
Bürstenschlitten eine dessen Bewegung in Vorschubrichtung, also in Richtung des Anstiegs
der zu reinigenden Fläche unterstützende Winde angreifen. Wenn die Neigung der Fläche
nicht zu stark ist, wird auch in diesem Fall durch Schrägstellung des Bürstenschlittens
eine gewisse Veränderung der Vorschubrichtung des Bürstenschlittens erreicht, der
dadurch in der erläuterten Weise über die zu reinigende Fläche manöveriert werden
kann.
[0010] Um dem durch die Drehung der Walzenbürste entstehende Drehmoment um die Bürstenlängsachse,
das auf den Bürstenschlitten wirkt, entgegenzuwirken bzw. dieses abzufangen, kann
am Bürstenschlitten, vorzugsweise an seiner der Halteeinrichtung zugewandten Seite
ein Stützarm befestigt sein, der am äußeren Ende eine sich auf der zu reinigenden
Fläche abstützende Bockrolle trägt.
[0011] Da bei dem Reinigen großer Flächen die Gefahr besteht, daß der Bürstenschlitten im
Betrieb über die zu reinigende Fläche hinaus verfahren wird und dann gegebenenfalls
über den Rand der Fläche kippt oder gar abstürzt, kann an der der Halteeinrichtung
abgewandten Seite des Bürstenschlittens mindestens ein Absturzsensor vorgesehen sein.
Dieser kann bei Erkennen einer Absturzsituation entweder ein Warnsignal auslösen oder
die weitere Vorschubbewegung des Bürstenschlittens unterbrechen.
[0012] Üblicherweise wird zum Reinigen einer Fläche Reinigungsflüssigkeit verwendet, und
zur Zufuhr dieser Reinigungsflüssigkeit kann der Bürstenschlitten mittels eines Schlauches
mit der Quelle für Reinigungsflüssigkeit verbunden sein. Vorteilhafterweise kann der
Schlauch an einen am Bürstenschlitten vorgesehenen Fluidmotor für den Antrieb der
Walzenbürste angeschlossen sein, so daß kein gesonderter Antrieb für die Walzenbürste
erforderlich ist. In diesem Fall wird die Reinigungsflüssigkeit vom Auslaß des Fluidmotors
auf die zu reinigende Fläche und/oder die Reinigungsbürste aufgetragen.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt schematisch teilweise als Schnitt und teilweise als Seitenansicht eine Vorrichtung
zum Reinigen von größeren Flächen.
- Figur 2
- zeigt die Vorrichtung aus Figur 1 in einer schematischen Ansicht von unten.
- Figur 3
- zeigt die Vorrichtung aus den Figuren 1 und 2 in einer Darstellung entsprechend Figur
2, jedoch mit zur Vorschubrichtung schräg gestelltem Bürstenschlitten.
- Figur 4
- zeigt schematisch eine Vorrichtung entsprechend den Figuren 1 und 2, jedoch mit teilweise
entferntem Gehäuse des Bürstenschlittens in verschiedenen Reinigungspositionen auf
einer zu reinigenden Fläche.
- Figur 5
- zeigt eine Möglichkeit zur Verwendung der Vorrichtung gemäß den Figuren 1 bis 3 zum
Reinigen eines kuppelförmigen Gebäudes oder Gebäudeteils.
- Figur 6
- zeigt in einer Darstellung entsprechend Figur 4 die Vorrichtung in verschiedenen Reinigungsstellungen
und mit an ihr angreifender Winde.
[0014] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung hat einen U-förmigen Rahmen 1,
der Teil des Bürstenschlittens ist und in dem an den vorderen Enden der Schenkel eine
Walzenbürste 4 mittels ihrer Mittelwelle 3 um ihre Mittelachse drehbar gelagert ist.
Auf einem Ende der Welle 3 sitzt unverdrehbar ein Zahnrad 5, das über einen Zahnriemen
6 (Figur 1) mit einem Zahnrad auf der Abtriebswelle eines Fluidmotors 7 gekoppelt
ist, der in nicht dargestellter Weise am Rahmen 1 befestigt ist. Ferner trägt der
Rahmen 1 ein Gehäuse 2, das den oberen Teil der Walzenbürste 4 und den Fluidmotor
7 abdeckt und an dessen unterem Rand ein aus Borsten bestehender Spritzschutz 28 angeordnet
ist.
[0015] An den äußeren Enden der Basis des U-förmigen Rahmens 1 sind bei 12 und 13 flexible
Haltestränge bildende Seile 8 und 9 befestigt, die auf Rollen 10, 11 aufwickelbar
sind, die an einer Trägerachse 16 drehbar befestigt sind. Jeder der Rollen 10, 11
ist ein elektrischer Antriebsmotor 14, 15 zugeordnet, der mit dem jeweiligen, an der
Trägerachse 16 vorgesehenen Betätigungsgriff 18, 19 aktiviert und deaktiviert werden
kann. Die Trägerachse 16 ist um eine senkrecht zu ihr verlaufende Achse 17 schwenkbar
auf einem nicht dargestellten, üblicherweise verfahrbaren Vorrichtungsrahmen gehaltert,
auf dem sich auch eine Schlauchtrommel 26 befindet, die einen Teil des Schlauches
25 aufnimmt, der zum Einlaß des Fluidmotors 7 führt. Das trommelnahe Ende des Schlauches
25 wird für den Reinigungsbetrieb mit einer Flüssigkeitsquelle, etwa direkt mit der
Wasserversorgung, verbunden, so daß durch den Schlauch 25 zum Fluidmotor 7 gedrückte
Flüssigkeit die Walzenbürste 4 in Figur 1 im Gegenuhrzeigersinn drehend antreibt,
während die aus dem Fluidmotor 7 austretende Flüssigkeit über einen Schlauchabschnitt
27 auf die zu reinigende und dazu von der Walzenbürste 4 zu überlaufende Fläche aufgetragen
wird. Die Borsten 28 bilden einen Spritzschutz, der verhindert, daß von der Walzenbürste
4 aufgewirbelte Flüssigkeit aus dem Bereich des Gehäuses 2 versprüht wird.
[0016] An der Basis des Rahmens 1 ist mittig und unverschwenkbar ein Stützarm 22 befestigt,
an dessen freiem Ende eine Bockrolle 24 schwenkbar befestigt ist. Diese stützt im
Reinigungsbetrieb den Rahmen 1 gegen das durch die Drehung der Bürstenwalze 4 erzeugte
Drehmoment auf der zu reinigenden Fläche ab und richtet sich entsprechend der Richtung
der Vorschubbewegung des Bürstenschlittens aus.
[0017] An der dem Rahmen 1 abgewandten Seite des Gehäuses 2 sind an dessen Außenwänden Absturzsensoren
20, 21 in Form von schwenkbar gehalterten Rollen vorhanden, die in Vorschubrichtung
oder üblicher Verfahrrichtung im Reinigungsbetrieb über das Gehäuse 2 vorstehen. Sobald
diese Absturzsensoren 20, 21 in einen Bereich gelangen, in dem statt zu reinigender
Fläche ein Freiraum infolge eines Absatzes o.ä. vorhanden ist, bewirkt das sich ergebende
Verschwenken der Rollen entweder ein optisches und/oder akustisches Warnsignal und/oder
ein sofortiges Abschalten des Antriebs der Walzenbürste 4.
[0018] Wie in Figur 3 angedeutet, kann der den Rahmen 1 und das Gehäuse 2 enthaltende Bürstenschlitten
durch Verschwenken der Trägerachse 16 um die Achse 17 in der durch Pfeile angedeuteten
Weise entsprechend verschwenkt werden. Nicht dargestellt, jedoch auch möglich, ist
eine Verschwenkung des Bürstenschlittens dadurch, daß man bei in der Lage gemäß Figur
1 gehaltener Trägerachse 16 die Motoren 14, 15 für die Rollen 10, 11 so aktiviert,
daß sich ein unterschiedliches Abwickeln der Seile 8 und 9 und dadurch eine einer
Schrägstellung gemäß Figur 3 entsprechende Schrägstellung des Bürstenschlittens ergibt.
[0019] In Figur 4 ist ein Einsatz einer Vorrichtung entsprechend der Vorrichtung gemäß den
Figuren 1 bis 3 angedeutet, wobei jedoch die Vorrichtung aus Figur 4 ohne den größten
Teil des Gehäuses des Bürstenschlittens und mit gegenüber der Vorrichtung aus den
Figuren 1 bis 3 mit an der gegenüberliegenden Seite der Bürstenwelle angeordnetem
Zahnrad und entsprechend in den Bürstenschlitten geführtem Schlauch 25 ausgestattet
ist.
[0020] Die Vorrichtung ist in Figur 4 zum Reinigen einer Dachfläche F eingesetzt gezeigt,
die beispielsweise durch einzelne Fensterscheiben gebildet sein kann und die an einer
Seite einen Laufgang L aufweist, auf dem der nicht dargestellte, Trägerachse 16 und
Trommel 26 tragende Vorrichtungsrahmen ruht. Die Fläche F kann beispielsweise horizontal
ausgerichtet sein und dabei gegebenenfalls einige Krümmungen aufweisen, sie kann aber
auch ausgehend vom Laufgang L geringfügig nach unten geneigt sein. Um diese Fläche
mittels der dargestellten Vorrichtung zu reinigen, wird der nicht dargestellte Vorrichtungsrahmen
in der in Figur 4 angedeuteten Weise auf dem Laufgang L plaziert und der Bürstenschlitten
durch Aufwickeln der Seile 8, 9 auf die Rollen 10, 11 und durch entsprechendes Aufwickeln
des Schlauches 25 auf die Trommel 26 an den Anfangsbereich der Fläche F benachbart
zum Laufgang L gebracht. Wird in dieser Lage dann über den Schlauch 25 Reinigungsflüssigkeit
zugeführt, so bewirkt diese die Drehung der Walzenbürste 4 auf der zu reinigenden
Fläche F. Ein gleichförmiges Abwickeln der Seile 8, 9 läßt den Bürstenschlitten infolge
des Eingriffs der drehend angetriebenen Walzenbürste 4 mit der zu reinigenden Fläche
F in Figur 4 nach links wandern, wenn der Betreiber die Seile 8, 9 sich allmählich
von den Rollen 10, 11 abwickeln läßt, etwa indem er die Rollen durch Betätigen der
Betätigungshebel 18, 19 (Figur 2) freigibt. Dabei erfolgt zusätzlich zum Verfahren
des Bürstenschlittens eine Reinigungsbewegung der Borsten der Walzenbürste 4 über
die Fläche F, da der Bürstenschlitten mittels der Seile 8, 9 so abgebremst wird, daß
ein Schlupf zwischen Walzenbürste 4 und Fläche F eintritt. Hat der Bürstenschlitten
das in Figur 4 linke Ende der zu reinigenden Fläche F erreicht, kann die Flüssigkeitszufuhr
unterbrochen und der Bürstenschlitten durch Aktivieren der Motoren 14, 15 und damit
durch Aufwickeln der Seile 8, 9 wieder in die Ausgangsposition zurückgezogen werden.
[0021] Wie angedeutet, kann der Betreiber den Bürstenschlitten durch Verschwenken der Trägerachse
16 schräg stellen, so daß er sich im Reinigungsbetrieb in die Richtungen bewegt, die
in Figur 4 durch die Vorrichtungen angedeutet sind, die mit den gleichen Bezugszeichen,
jedoch zusätzlich mit ' und '' bezeichnet sind. Es sei erwähnt, daß ein derartiges
Manöverieren des Bürstenschlittens durch Schrägstellen auch dann möglich ist, wenn
die zu reinigende Fläche F vom Laufgang L abwärts geneigt ist, da dann zwar die Abwärtsbewegung
des Bürstenschlittens durch die Kombination von Schwerkraft und Drehung der Walzenbürste
4 bewirkt wird, jedoch die Schrägstellung des Bürstenschlittens bis zu einer nennenswerten
Neigung der zu reinigenden Fläche F immer noch ausreicht, um durch die dadurch erzeugte
Kraftkomponente quer zur Richtung der Wirkung der Schwerkraft eine Bewegung des Bürstenschlittens
zu bewirken, wie sie im oberen Teil von Figur 4 angedeutet ist. Ein solches Manöverieren
des Bürstenschlittens gestattet auch die Reinigung von sonst schlecht zugänglichen
Bereichen der Fläche F sowie von auf andere Weise schwer zugänglichen Randbereichen
einer zu reinigenden Fläche.
[0022] Mittels der dargestellten Vorrichtung ist es auch möglich, gekrümmte Flächen zu reinigen,
etwa eine Dachkuppel oder eine Traglufthalle, wie dies für eine Traglufthalle K in
Figur 5 angedeutet ist. Zu diesem Zweck kann die Vorrichtung auf der Arbeitsplattform
eines Auslegerfahrzeugs A angeordnet und von dort im Reinigungsbetrieb von oben nach
unten über die gekrümmte Außenfläche der Traglufthalle K verfahren werden, wobei die
über den Schlauch 25 zugeführte Reinigungsflüssigkeit in der beschriebenen Weise die
Walzenbürste 4 antreibt. Durch Schrägstellen des Bürstenschlittens mittels der Seile
8, 9 kann ein entsprechendes Verfahren des Bürstenschlittens schräg zur Senkrechten
erfolgen, so daß aus einer Position der Arbeitsplattform ein verhältnismäßig breiter
Bereich der Außenfläche der Traglufthalle K gereinigt werden kann, indem man die Walzenbürste
4 entlang unterschiedlicher Bahnen bewegt.
[0023] Es gibt zu reinigende geneigte Flächen, etwa Dachflächen, bei denen der Laufgang
(L' in Figur 6) am unteren Ende der Fläche vorgesehen ist, während sich im höher liegenden
Firstbereich lediglich eine Schiene S befindet, auf der ein Schlitten 30 mit einer
Umlenkrolle 29 angeordnet ist, wobei der Schlitten 30 an unterschiedlichen Stellen
der Schiene S festgesetzt werden kann. Um bei einem solchen Aufbau den die Trägerachse
16 und die Trommel 26 tragenden, nicht dargestellten Vorrichtungsschlitten auf dem
Laufgang L' positionieren und trotzdem den Bürstenschlitten auf der ansteigenden Fläche
F' zur Durchführung der Reinigung verfahren zu können, kann am der Trägerachse 16
abgewandten Ende des Bürstenschlittens ein Windenseil 28 befestigt sein, das über
die Umlenkrolle 29 des Schlittens 30 geführt und mit einer beispielsweise am Laufgang
L' angeordneten Winde 27 verbunden ist, wobei als Windenseil ggf. auch der Reinigungsflüssigkeit
zuführende Schlauch oder, falls die Walzenbürste von einem Elektromotor angetrieben
wird, das Spannungsversorgungskabel für den Elektromotor dienen kann. Im Reinigungsbetrieb
kann der Bürstenschlitten mittels der Winde 27 und unterstützt durch die Drehbewegung
der von der Reinigungsflüssigkeit angetriebenen Walzenbürste 4 vom Laufgang L' in
Richtung auf die Schiene S verfahren werden, wobei, wie vorstehend bereits beschrieben,
die Seile 8 und 9 allmählich von den Rollen 10 und 11 abgewickelt werden.
[0024] Auch in diesem Fall kann durch das im oberen Teil von Figur 6 angedeutete Schrägstellen
des Bürstenschlittens ein Manöverieren der Walzenbürste 4 über die zu reinigende Fläche
F' erfolgen, ohne daß der Vorrichtungsrahmen aus seiner Stellung auf dem Laufgang
L' verlagert werden müßte. Dabei hängt der Grad der Manöverierbarkeit selbstverständlich
auch von der Neigung der zu reinigenden Fläche F' ab und ist umso größer, je geringer
diese Neigung ist.
1. Vorrichtung zum Reinigen von größeren Flächen (F; F'), insbesondere Gebäudeverglasungen,
mit einem Bürstenschlitten (1, 2), in dem mindestens eine im Reinigungsbetrieb um
ihre Mittelachse drehend angetriebene Walzenbürste (4) angeordnet ist, sowie mit einer
Halteeinrichtung, die eine Verlagerungsbewegung des Bürstenschlittens (1, 2) über
die zu reinigende Fläche (F: F') ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenbürste (4) im Reinigungsbetrieb derart drehend angetrieben ist, daß
sie durch Eingriff mit der zu reinigenden Fläche (F; F') eine in Vorschubrichtung
auf den Bürstenschlitten (1, 2) wirkende Kraft erzeugt, und daß die Halteeinrichtung
zwei im Reinigungsbetrieb durch den Bürstenschlitten (1, 2) auf Zug belastete, flexible
Haltestränge (8, 9) aufweist, die in Erstreckungsrichtung der Mittelachse der Walzenbürste
(4) im Abstand voneinander am Bürstenschlitten (1, 2) angreifen und eine Verschwenkung
des Bürstenschlittens (1, 2) parallel zur Ebene der zu reinigenden Fläche (F; F')
ermöglichen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestränge aus Seilen (8, 9) bestehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Bürstenschlitten (1, 2) entfernte Abschnitt jedes Haltestranges (8; 9)
auf eine Rolle (10; 11)aufgewickelt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen zur Verschwenkung des Bürstenschlittens (1, 2) unabhängig voneinander
drehbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (10, 11) auf einer gemeinsamen Trägerachse (16) gehaltert sind, die
zum Verschwenken des Bürstenschlittens (1, 2) um eine senkrecht zu ihr verlaufende
Achse (17) schwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Bürstenschlitten (1, 2) eine dessen Bewegung in Vorschubrichtung unterstützende
Winde (27) angreift.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Bürstenschlitten (1, 2) ein Stützarm (22) befestigt ist, der am äußeren Ende
eine sich auf der zu reinigenden Fläche abstützende Bockrolle (24) trägt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützarm (22) unverschwenkbar am Bürstenschlitten (1, 2) befestigt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützarm (22) an der der Halteeinrichtung zugewandten Seite des Bürstenschlittens
(1, 2) befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der der Halteeinrichtung abgewandten Seite des Bürstenschlittens (1, 2) mindestens
ein Absturzsensor (20, 21) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch eine den Bürstenschlitten (1, 2) mit einer Quelle für Reinigungsflüssigkeit
verbindenden Schlauch (25).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (25) an einen am Bürstenschlitten (1, 2) vorgesehenen Fluidmotor
(7) für den Antrieb der Walzenbürste (4) angeschlossen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsflüssigkeit vom Auslaß des Fluidmotors (7) auf die zu reinigende
Fläche und/oder die Reinigungsbürste aufgetragen wird.
14. Verfahren zum Reinigen einer Fläche mittels einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungschlitten (1, 2) im Verlauf des Reinigungsvorganges mittels der
Haltestränge (8, 9) zur normalen Vorschubrichtung schräggestellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14 mit einem Bürstenschlitten (1, 2), an dem eine Winde (27)
angreift, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (28) der Winde (27) vom Bürstenschlitten (1, 2) über eine oberhalb des
oberen Endes der geneigt ausgebildeten zu reinigenden Fläche (F') vorgesehene Rolle
(29) geführt wird und daß die Rolle (29) in Richtung der Quererstreckung der zu reinigenden
Fläche (F') verlagerbar ist.