[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Sicherheits-Auslöseteil für Skibindungen mit einem
Sohlenniederhalter, der an einer im wesentlichen quer zur Skilängsrichtung verschiebbaren
Haltevorrichtung gehalten ist sowie mit einer mit der Haltevorrichtung zusammenwirkenden
Auslösevorrichtung, die die Haltevorrichtung zusammen mit dem Sohlenniederhalter bis
zu einer vorgegebenen Auslösekraft elastisch in der Gebrauchsstellung hält, wobei
nach einem vorgegebenen seitlichen Verschiebeweg der Haltevorrichtung für den Sohlenniederhalter
zumindest ein Teil der Haltevorrichtung, an dem der Sohlenniederhalter angreift, den
Sohlenniederhalter auf einem weiteren, begrenzten, vom Stiefel wegführenden Verschiebeweg
führt.
[0002] Ein Sicherheits-Auslöseteil für Skibindungen dieser Art ist aus der DE-39 05 445
A1 bekannt. Dieser Sicherheits-Auslöseteil ist nur als Vorderbacken einsetzbar, obwohl
bei einer besonderen Ausführung dieser bekannten Bindung auch eine Auslösung des Sohlenrandes
bei einer nach oben wirkenden Kraft möglich ist. Bei dieser zusätzlichen Funktion
wirkt der Sohlenrand auf ein Keilschubgetriebe, das über die Haltevorrichtung ein
seitliches Öffnen der Sohlenniederhalter bewirkt, wobei während des ersten Teils des
Auslösevorganges der vordere Sohlenrand an einer Abstützfläche der Bindung gleitet,
so daß keine vollständige Unabhängigkeit der Auslösefunktion vom Stiefel vorliegt.
Außerdem erfordert dieser Vorderbacken eine größere Anzahl schwenkbarer Teile, die
auf entsprechenden Achsen gelagert sind und somit einen erhöhten konstruktiven Aufwand
erfordern.
[0003] Aus der DE-26 58 992 C2 ist ein Sicherheits-Auslöseteil bekannt, bei der die Haltevorrichtung
als Schlitten ausgebildet und durch vier kugelgelagerte Rollen quer zur Skilängsrichtung
verschiebbar geführt ist. Bei einem seitlichen Auslösevorgang verläßt jedoch der Schlitten
die Rollenführung und muß von Hand wieder eingesetzt werden. Dies wird als Komfort-Einbuße
betrachtet, die der Skiläufer trotz der guten Funktionsfähigkeit dieses Sicherheits-Auslöseteils
nach Möglichkeit nicht mehr hinnehmen möchte.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es ein Sicherheits-Auslöseteil der eingangs genannten Art
so auszugestalten, daß unter Beibehaltung der Vorteile des erläuterten Standes der
Technik, nämlich eine vom Stiefel unabhängige Auslösefunktion sicherzustellen, der
Sohlenniederhalter nach einem seitlichen Auslösevorgang am Ski verbleibt und in einfacher
Weise wieder in die Gebrauchsstellung zurückführbar ist, wobei dieser Sicherheits-Auslöseteil
sowohl als Vorderbacken als auch als Fersenhalter einsetzbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine erste bevorzugte Ausgestaltung der
Erfindung dadurch gelöst, daß die Haltevorrichtung eine in Lagern die skifest oder
an einem Tourengestell angeordnet sind, drehbar und in Achsrichtung verschiebbar gelagerte
Welle und eine mit der Welle fest verbundene und mit ihr verschiebbare, die Welle
überdeckende Sohlenauflagebrücke umfaßt, gegenüber der die Welle drehbar ist, daß
an jedem freien Ende der Welle, das seitlich über die Sohlenauflagebrücke übersteht,
eine Kurbel fest angeordnet ist, an derem freien Ende, das bei Verwendung im Fersenbereich
in Skilängsrichtung nach vorne und bei Verwendung im Zehenbereich nach hinten zeigt,
ein freies Befestigungsende des Sohlenniederhalters drehbar gelagert ist, daß im mittleren
Bereich der Welle ein fest angeordneter Kurbelzapfen vorgesehen ist, der entgegengesetzt
zu den Kurbeln in bezug auf die Welle ausgerichtet ist, und der sich in der Gebrauchsstellung
der Skibindung auf einer Bodenplatte eines Bindungsgehäuses abstützt und die Welle
in Drehrichtung sperrt und daß in der Bodenplatte an jedem Ende des seitlichen Verschiebeweges
der Welle im wesentlichen in Skilängsrichtung verlaufende Schlitze ausgebildet sind,
wobei in einen der Schlitze der Kurbelzapfen an jedem Ende des Verschiebeweges eintaucht
und die Welle in Drehrichtung freigibt. Die Lagerung und Führung erfolgt dabei durch
die Lager, in denen die Welle gelagert ist. Hierdurch ergibt sich eine konstruktiv
besonders einfache Führung für die Haltevorrichtung, bei der die aufwendige Lagerung
durch die vier kugelgelagerten Rollen oder den vielen auf Achsen schwenkbaren Teilen
entsprechend dem oben erläuterten Stand der Technik vermieden werden konnte. Der Sohlenniederhalter
ist mit den seitlichen Kurbeln gelenkig verbunden, die an den Enden der Welle fest
angeordnet sind. Die Drehbarkeit der Welle wird in der Gebrauchsstellung der Bindung
durch den Kurbelzapfen blockiert, der auf einer Bodenplatte des Bindungsgehäuses abgestützt
ist. In der Gebrauchsstellung stehen die beiden Kurbeln, bezogen auf die Skilängsrichtung
von der Welle nach vorne hervor und können sich bei einer Freigabe der Sperre der
Welle nach hinten bewegen, wobei die Welle in ihren Lagern gedreht wird. Bei dieser
Schwenkbewegung der Kurbeln nach hinten, bezogen auf die Skispitze, wird der Abstand
des Sohlenniederhalters zum Stiefel größer, wodurch der Stiefel freikommt. Diese Anordnung
ist dann gegeben, wenn das Sicherheits-Auslöseteil im Fersenbereich angeordnet ist.
Bei der Anordnung dieses Sicherheits-Auslöseteil im Zehenbereich verändert sich dann
die Lage von Kurbel und Kurbelzapfen, bezogen auf die Skispitze, d.h. die Kurbeln
stehen dann nach hinten hervor, bezogen auf die Welle in Skilängsrichtung gesehen.
Damit die Welle aus ihrer gesperrten Lage freikommt, ist eine seitliche Verschiebung
derselben notwendig, solange bis der Kurbelzapfen in einen der beiden Schlitze eintauchen
kann, wodurch die Abstützung an der Bodenplatte aufgehoben und die Welle frei drehbar
ist. Je nach der Richtung der seitlichen Verschiebebewegung taucht der Kurbelzapfen
in den einen oder in den anderen der beiden zu beiden Seiten der Skilängsachse liegenden
Schlitze ein. Der Abstand eines jeden Schlitzes von dem zentralen Skilängsachse hängt
dabei von den willkürlich vorgegebenen Weg ab, währenddessen bei einer seitlichen
Bewegung eine Rückstellung der Bindung in die ursprüngliche Gebrauchslage stattfinden
soll. Erst wenn dieser Weg überschritten ist, taucht der Kurbelzapfen in den Schlitz
ein und gibt somit die Welle und damit die Schwenkbewegung der Kurbeln frei. Da die
Kurbeln fest mit der Welle verbunden sind, werden, unabhängig davon in welchen Schlitz
der Kurbelzapfen eintaucht, beide Kurbeln verdreht, wodurch der Sohlenniederhalter
in seiner Gesamtheit in Längsrichtung des Skis vom Stiefel wegbewegt wird. Dadurch
kann der Stiefel aus der Bindung freikommen. Dieser konstruktive Aufbau des Sicherheits-Auslöseteils
hat den Vorteil, daß bei der seitlichen Auslösebewegung und dann bei der Verschiebung
des Sohlenhalters vom Stiefel weg keine Reibung zwischen Sohlenniederhalter und Stiefel
auftritt, so daß der Auslösevorgang vom Stiefel unabhängig ist und die Bewegungen,
die während des Auslösevorganges stattfinden, zwischen der Welle und den Lagern einerseits
und zwischen dem Kurbelzapfen und der Bodenplatte andererseits stattfinden. Hier herrschen
aber stets gleichbleibende Verhältnisse, so daß der Auslösevorgang unabhängig von
der Ausbildung und der Materialwahl beim Stiefel und bei dem Sohlenniederhalter ist.
[0006] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß beide Stützen für den Kurbelzapfen
nach vorne in Richtung auf die Skispitze bei Verwendung im Fersenbereich und nach
hinten bei Verwendung im Zehenbereich divergierend in der Bodenplatte ausgebildet
sind und innerhalb der Bodenplatte wendelförmige Begrenzungswände aufweisen und daß
der gegenseitige Abstand der enger zusammenliegenden Schlitzenden dem doppelten willkürlich
festgelegten elastischen Rückstellweg der Bindung vor dem Auslösepunkt entspricht.
Durch die schräge Anordnung der Stütze und die wendelförmige Ausgestaltung der Begrenzungswände
wird die Rückstellung in die Gebrauchslage begünstigt.
[0007] Eine zweite vorteilhafte Lösungsmöglichkeit für die erläuterte Aufgabe ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung eine in Lagern, die skifest oder an einem
Tourengestell angeordnet sind, in Achsrichtung verschiebbar gelagerte Welle und eine
mit der Welle in Achsrichtung fest verbundene und mit ihr verschiebbare, die Welle
überdeckende Sohlenauflagebrücke umfaßt, daß an jedem freien, über die Sohlenauflagebrücke
hervorstehenden Ende der Welle ein doppelarmiger Hebel drehbar, jedoch gegenüber der
Welle unverschiebbar, gelagert ist, an dessen freien in der Gebrauchsstellung der
Skibindung in Skilängsrichtung vor der Welle liegenden Ende des ersten Hebelarmes
bei Verwendung im Fersenbereich und hinter der Welle liegenden Ende bei Verwendung
im Zehenbereich, ein freies Befestigungsende des Sohlenniederhalters drehbar gelagert
ist und daß der zweite Hebelarm, entgegengesetzt zum ersten Hebelarm ausgerichtet
ist, sich an einer Bodenplatte eines Bindungsgehäuses abstützt und nach Erreichen
eines vorgegebenen seitlichen Verschiebeweges von der Bodenplatte freikommt, wodurch
der doppelarmige Hebel gegenüber der Welle frei drehbar ist. Der Hauptunterschied
zur ersten Ausführungsform besteht darin, daß die beiden doppelarmigen Hebel, die
außen an der Welle sitzen, gegenüber dieser Welle drehbar sind, wobei der zum Stiefel
hin gerichtete Arm, ebenso wie die Kurbeln der ersten Ausführungsform, mit dem Sohlenniederhalter
gelenkig verbunden ist, während der vom Stiefel weggerichtete, zweite Hebelarm sich
auf der Bodenplatte abstützt, bis er bei einer seitlichen Verschiebung den Rand der
Sohlenplatte erreicht und dann freikommt. Hierdurch ist die freie Drehbarkeit dieses
doppelarmigen Hebels gegeben, während der gegenüberliegende doppelarmige Hebel auf
der Bodenplatte abgestützt bleibt. Dies bedeutet, daß der Sohlenniederhalter nur an
dieser freigegebenen Seite vom Stiefel wegkommt, wodurch er eine Schrägstellung gegenüber
dem Stiefel erreicht, die aber ausreichend ist, um den Stiefel vom Sohlenniederhalter
freizugeben.
[0008] Eine einfache Ausgestaltung des doppelarmigen Hebels ergibt sich, wenn dieser in
Weiterbildung der Erfindung als Teilkreisscheibe ausgebildet ist.
[0009] Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Lagerböcke unabhängig von dem Bindungsgehäuse
am Ski oder einem Tourengestell festgelegt und aus einem anderen Material als das
Bindungsgehäuse hergestellt sind, so können diese Lagerböcke, beispielsweise aus Metall
gefertigt werden, wodurch sie einerseits großen Belastungen ausgesetzt werden können
und andererseits können diese Lagerböcke aus Lagermaterial gefertigte Buchsen aufweisen,
die eine besonders reibungsarme Führung der mit der Sohlenauflagebrücke verbundenen
Welle ermöglichen.
[0010] Die Lagerböcke können aber auch einstückig mit dem Bindungsgehäuse herstellt sein,
wobei hierfür dann ein besonders zäher Kunststoff mit guten Gleiteigenschaften verwendet
wird.
[0011] Eine konstruktiv gedrängte und einfache Ausgestaltung ergibt sich, wenn in weiterer
vorteilhafter Ausbildung der Erfindung die Sohlenauflagebrücke an einer Seitenfläche
in deren Mitte eine im wesentlichen V-förmige Aussparung aufweist, in die ein federbelasteter
Abstützkörper der Auslösevorrichtung eingreift, die im Bindungsgehäuse aufgenommen
ist. Der Abstützkörper kann dabei als eine drehbar gelagerte Rolle ausgeführt sein,
wodurch er aufgrund seiner Federbelastung in Verbindung mit der V-förmigen Aussparung
eine elastische Rückstellkraft auf die Sohlenauflagebrücke und somit auf den Sohlenniederhalter
nach einem seitlichen Auslösevorgang bei geringen Reibungsverlusten ausübt.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1:
- Eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispieles eines Sicherheits-Auslöseteils
in der Gebrauchsstellung;
- Figur 2:
- Einen Längsschnitt durch den Sicherheits-Auslöseteil;
- Figur 3:
- Eine aufgebrochene Draufsicht auf Figur 1;
- Figur 4:
- Einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Figur 3;
- Figur 5:
- Eine Stirnansicht einer aus den Figuren 1 und 2 ausgewählten Teilegruppe in der Gebrauchsstellung;
- Figuren 6-9:
- Den Figuren 1-4 entsprechende Darstellungen des Sicherheits-Auslöseteiles in der Auslösestellung;
- Figur 10:
- Eine der Figur 5 entsprechende Darstellung in der Auslösestellung;
- Figuren 11-13:
- Den Figuren 1-4 entsprechende Darstellungen einer zweiten Ausführungsform des Sicherheits-Auslöseteils
in der Gebrauchsstellung; und
- Figuren 14-16:
- Den Figuren 11-13 entsprechende Darstellungen des Sicherheits-Auslöseteils in der
Auslösestellung.
[0013] Die dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen jeweils ein Sicherheits-Auslöseteil,
das insbesondere für eine Tourenbindung im Fersenbereich vorgesehen ist. Derartige
Sicherheits-Auslöseteile können auch unmittelbar auf dem Ski montiert werden und eignen
sich für die Anwendung sowohl in Verbindung mit einem vorderen als auch mit einem
hinteren Sohlenniederhalter. Als vorderer Sohlenniederhalter kann dabei ein einfacher,
den vorderen, überstehenden Sohlenrand des Stiefels übergreifender Bügel und als hinterer
Sohlenhalter eignet sich insbesondere ein mittels eines Bügels mit zwei freien Enden
an der Haltevorrichtung anzubringender Fersenautomat.
[0014] Das Sicherheits-Auslöseteil umfaßt ein vorzugsweise aus Kunststoff gefertigtes Bindungsgehäuse
1, eine darin untergebrachte und insgesamt mit 2 bezeichnete Auslösevorrichtung (Figur
12) sowie eine mehrteilige, insgesamt mit 3 bezeichnete Haltevorrichtung.
[0015] Die Haltevorrichtung umfaßt in beiden Ausführungsbeispielen eine Welle 4 und eine
damit verbundene und zusammen mit der Welle quer zur Skilängsrichtung verschiebbare
Sohlenauflagebrücke 5. Hierfür ist die Welle 4 in Lagern 6 quer zur Skilängsrichtung
verschiebbar und drehbar gelagert. Die Lager 6 sind an den Schenkeln 7 eines üblichen
Tourengestells befestigt.
[0016] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 9 sind an den über die Sohlenauflagebrücke
5 hervorstehenden Enden der Welle 4 Kurbeln 8 fest angeordnet, an deren freien Enden
die freien Befestigungsenden 9 eines Haltebügels 10 gelenkig angeordnet sind, der
einen Fersenniederhalter 11 trägt. In der Mitte der Welle 4 ist ein Kurbelzapfen 12
fest mit der Welle verbunden und im wesentlichen den Kurbeln 8 entgegengesetzt ausgerichtet.
Eine Stirnansicht der Welle 4 mit den Kurbeln 8 und dem Kurbelzapfen 5 ist in Figur
5 dargestellt. Das Bindungsgehäuse 1 weist eine Bodenplatte 13 auf, in der zwei im
wesentlichen in Skilängsrichtung verlaufende Schlitze 14 und 15 ausgebildet sind.
Die Schlitze weisen einen gegenseitigen Abstand auf und sind mit gleichem Abstand
zu einer quer verlaufenden Symmetrieachse 16 angeordnet, die mit der Skilängsachse
des nicht dargestellten Skis zusammenfällt. An der in Skilängsrichtung vorne liegenden
Seitenfläche 17 der Sohlenauflagebrücke 5 ist eine V-förmige Aussparung 18 ausgebildet,
in die in der normalen Gebrauchsstellung der Bindung ein durch Federn 19 belasteter
Stützkörper 20 mit einer an seinem vorderen Ende drehbar gelagerten Rolle 21 eingreift.
[0017] Wenn die Sohlenauflagebrücke 5 zusammen mit der Welle 4 aufgrund einer seitlich auftretenden
Belastung verschoben wird, so erfolgt dies gegen den Widerstand der Federn 19, die
durch den Stützkörper 20 bei der Vreschiebung der Sohlenauflagebrücke 5 infolge der
seitlichen Schrägen der Aussparung 18 komprimiert werden. Dabei wird die Sohlenauflagebrücke
5, sofern es sich nur um eine kurzzeitige, nicht zu große Kraft handelt, durch die
die Sohlenauflagebrücke zusammen mit der Welle 4 ist ein Kurbelzapfen 12 fest mit
der Welle verbunden und im wesentlichen den Kurbeln 8 entgegengesetzt ausgerichtet.
Eine Stirnansicht der Welle 4 mit den Kurbeln 8 und dem Kurbelzapfen 5 ist in Figur
5 dargestellt. Das Bindungsgehäuse 1 weist eine Bodenplatte 13 auf, in der zwei im
wesentlichen in Skilängsrichtung verlaufende Schlitze 14 und 15 ausgebildet sind.
Die Schlitze weisen einen gegenseitigen Abstand auf und sind mit gleichem Abstand
zu einer quer verlaufenden Symmetrieachse 16 angeordnet, die mit der Skilängsachse
des nicht dargestellten Skis zusammenfällt. An der in Skilängsrichtung vorne liegenden
Seitenfläche 17 der Sohlenauflagebrücke 5 ist eine V-förmige Aussparung 18 ausgebildet,
in die in der normalen Gebrauchsstellung der Bindung ein durch Federn 19 belasteter
Stützkörper 20 mit einer an seinem vorderen Ende drehbar gelagerten Rolle 21 eingreift.
[0018] Wenn die Sohlenauflagebrücke 5 zusammen mit der Welle 4 aufgrund einer seitlich auftretenden
Belastung verschoben wird, so erfolgt dies gegen den Widerstand der Federn 19, die
durch den Stützkörper 20 bei der Verschiebung der Sohlenauflagebrücke 5 infolge der
seitlichen Schrägen der Aussparung 18 komprimiert werden. Dabei wird die Sohlenauflagebrücke
5, sofern es sich nur um eine kurzzeitige, nicht zu große Kraft handelt, durch die
die Sohlenauflagebrücke zusammen mit der Welle 4 in die in Figur 9 dargestellte Stellung
verschoben wird, durch den Stützkörper 20 wieder in die Mittellage zurückgeführt.
Ist die Kraft größer so erreicht der Kurbelzapfen 12 das in Skilängsrichtung hintere
Ende des Schlitzes 14 und kann nun in diesen Schlitz eintauchen. Bis zum Erreichen
dieser Stellung stützt sich der Kurbelzapfen 12 auf der Bodenplatte 13 ab und verhindert
somit eine Drehung der Welle 4. Beim Eintauchen des Kurbelzapfens 12 in einen der
Schlitze 14 oder 15 werden die beiden fest mit der Welle 4 verbundenen Kurbel 8 aufgrund
der am Bügel 10 angreifenden Kraft von der in Figur 1 dargestellten Lage in die in
Figur 6 dargestellte Lage verschwenkt. Die Kraft, die diese Verschwenkung herbeiführt,
ergibt sich aus der Einspannung des Stiefels zwischen den beiden Sohlenhaltern, die
notwendig ist um den Stiefel in der Skibindung zu halten. Die Kurbelzapfen 12 kann
sich dabei, wie aus Figur 7 ersichtlich, in einem der beiden Schlitze 14 oder 15 bewegen
und blockiert somit nicht mehr die Drehung der Welle 4 und das Verschwenken der Kurbeln
8. Eine Stirnansicht der Welle 4 mit den Kurbeln 8 un ddem Kurbelzapfen 12 ist in
Figur 10 in der Auslösestellung dargestellt.
[0019] Die Schlitze 14 und 15 sind divergierend zueinander ausgebildet, um die Welle 4 und
die mit ihr verbundene Sohlenauflagebrücke 5 wieder in die Mittelstellung zurückzuführen.
Dabei drückt der federbelastete Stürzkörper 20 mit seiner Rolle 21 auf die schräge
Fläche der Aussparung 18, woraus sich die Rückstellbewegung ergibt. Aufgrund der schrägen
Anordnung der Schlitze, deren seitliche Begrenzungswände wendelförmig gestaltet sind,
wird bei der Rückstellbewegung der Sohlenauflagebrücke 5 der Kurbelzapfen 12 wieder
in seine Ausgangslage gemäß Figur 1 gedrückt. Da der Kurbelzapfen 12 und die Kurbeln
8 drehfest mit der Welle 4 verbunden sind, werden die Kurbeln 8 und damit auch der
Sohlenniederhalter 11 wieder in die Ausgangslage gemäß Figur 1 zurückgestellt, die
die Gebrauchsstellung der Bindung darstellt.
[0020] Der Abstand der Schlitze 14 und 15 von der Symmetrieachse 16 stellt den elastischen
Bereich bzw. Verschiebeweg dar, innerhalb dessen die Bindung ohne Auslösung wieder
in die normale Gebrauchsstellung zurückgeführt wird. Erst bei Eintauchen des Kurbelzapfens
12 in einen der Schlitze 14 oder 15 kommt es zum Auslösevorgang, da mit der Verschwenkung
der Kurbeln 8 aus der lage gemäß Figur 1 in die Lage gemäß Figur 5 der Sohlenniederhalter
11 von dem mit 22 bezeichneten Stiefel beikommt.
[0021] Bei dem zweiten, in den Figuren 11 bis 16 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
nur diejenigen Teile des Sicherheits-Auslöseteils anders gestaltet, die unmittelbar
einen Einfluß auf den Auslösevorgang haben. Bei dieser Ausführungsform sind an den
Enden der Welle 4 zwei doppelarmige Hebel in Form einer Teilkreisscheibe 23 drehbar,
jedoch unverschiebbar gelagert. An dem ersten in Skilängsrichtung nach vorne gerichteten
Hebelarm 24, der mit der Kurbel 8 vergleichbar ist, ist das freie Befestigungsende
9 des Bügels 10 des Sohlenniederhalters 11 gelenkig festgelegt. Anstelle des in der
Mitte angeordneten Kurbelzapfens 12, der sich auf der Bodenplatte 13 gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel abstützt, sind bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel die zweiten
Hebelarme 25 des doppelarmigen Hebels 23 vorgesehen, die sich auf der Bodenplatte
abstützen, welche in seitlicher Richtung, d.h. quer zur Skilängsrichtung eine größere
Erstreckung als die Sohlenauflagebrücke 5 aufweist. An diesem über die Sohlenauflagebrücke
5 überstehenden Teil der Bodenplatte 13 stützen sich beide zweiten Hebelarme 25 des
doppelarmigen Hebels 23 ab, solange die Sohlenauflagebrücke 5 durch den Stützkörper
20 in der zentralen Gebrauchsstellung gehalten wird. Bei Einwirken einer Seitenkraft,
die senkrecht zur Skilängsrichtung wirkt, wird die Sohlenauflagebrücke 5 in die entsprechende
Richtung verschoben bis einer der beiden Hebelarme 25, in dessen Richtung die Verschiebung
erfolgt, den äußeren seitlichen Rand der Bodenplatte 13 erreicht und nach Überschreiten
dieses Punktes von dieser Bodenplatte 13 freikommt. Hierdurch kann sich der doppelarmige
Hebel 23 gegenüber der Welle 4 verdrehen, wodurch dieser eine Stellung einnimmt, wie
sie in Figur 14 dargestellt ist. Hieraus ist ersichtlich, daß die freien Befestigungsenden
9 des Bügels 10 bei der Verschwenkung des doppelarmigen Hebels 23 aus der in Figur
11 dargestellten Lage in die in Figur 14 dargestellten Lage in Skilängsrichtung nach
hinten wandern, wodurch der Sohlenniederhalter vom Stiefel 22 freikommt. Bei dieser
zweiten Ausführungsform kommt aber nur ein doppelarmiger Hebel 23 von der Bodenplatte
13 frei, so daß der Sohlenniederhalter 13 und sein Bügel 10 eine Schrägstellung einnehmen,
wie dies aus Figur 15 erkennbar ist. Dies kommt daher, weil der gegenüberliegende
doppelarmige Hebel 23 nach wie vor auf der Bodenplatte 13 abgestützt ist.
[0022] Aus der Erläuterung der Wirkungsweisen bei der Ausführungsbeispiele ist ersichtlich,
daß die Welle 4 bei dem ersten Ausführungsbeispiel gegenüber der Sohlenauflagebrücke
5 drehbar sein muß, während bei dem zweiten Ausführungsbeispiel aufgrund der drehbaren
Anordnung der doppelarmigen Hebel 23 an der Welle, eine Verdrehbarkeit der Welle gegenüber
der Sohlenauflagebrücke 5 zur Erzielung der notwendigen Auslösefunktion nicht vorliegen
muß.
1. Sicherheits-Auslöseteil für Skibindungen mit einem Sohlenniederhalter, der an einer
im wesentlichen quer zur Skilängsrichtung verschiebbaren Haltevorrichtung gehalten
ist sowie mit einer mit der Haltevorrichtung zusammenwirkenden Auslösevorrichtung,
die die Haltevorrichtung zusammen mit dem Sohlenniederhalter bis zu einer vorgegebenen
Auslösekraft elastisch in der Gebrauchsstellung hält, wobei nach einem vorgegebenen
seitlichen Verschiebeweg der Haltevorrichtung für den Sohlenniederhalter zumindest
ein Teil der Haltevorrichtung, an dem der Sohlenniederhalter angreift, den Sohlenniederhalter
auf einem weiteren, begrenzten, vom Stiefel wegführenden Verschiebeweg führt, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (3) eine in Lagern (6), die skifest oder an einem Tourengestell
(7) angeordnet sind, drehbar und in Achsrichtung verschiebbar gelagerte Welle (4)
und eine mit der Welle (4) fest verbundene und mit ihr verschiebbare, die Welle (4)
überdeckende Sohlenauflagebrücke umfaßt, gegenüber der die Welle (4) drehbar ist,
daß an jedem freien Ende der Welle, das seitlich über die Sohlenauflagebrücke (5)
übersteht, eine Kurbel (8) fest angeordnet ist, an derem freien Ende, das bei Verwendung
im Fersenbereich in Skilängsrichtung nach vorne und bei Verwendung im Zehenbereich
nach hinten zeigt, ein freies Befestigungsende (9) des Sohlenniederhalters (11) drehbar
gelagert ist, daß im mittleren Bereich der Welle (4) ein fest angeordneter Kurbelzapfen
(12) vorgesehen ist, der entgegengesetzt zu den Kurbeln in bezug auf die Welle ausgerichtet
ist, und der sich in der Gebrauchsstellung der Skibindung auf einer Bodenplatte (13)
eines Bindungsgehäuses (1) abstützt und die Welle (4) in Drehrichtung sperrt und daß
in der Bodenplatte (13) an jedem Ende des seitlichen Verschiebeweges der Welle (4)
im wesentlichen in Skilängsrichtung verlaufende Schlitze (14, 15) ausgebildet sind,
wobei in einen der Schlitze der Kurbelzapfen (12) an jedem Ende des Verschiebeweges
eintaucht und die Welle (4) in Drehrichtung freigibt.
2. Sicherheits-Auslöseteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schlitze (14, 15) für den Kurbelzapfen (12) nach vorne in Richtung auf
die Skispitze bei Verwendung im Fersenbereich und nach hinten bei Verwendung im Zehenbereich
divergierend in der Bodenplatte (13) ausgebildet sind und innerhalb der Bodenplatte
(13) wendelförmige Begrenzungswände aufweisen und daß der gegenseitige Abstand der
enger zusammenliegenden Schlitzenden dem doppelten willkürlich festgelegten elastischen
Rückstellweg der Bindung vor dem Auslösepunkt entspricht.
3. Sicherheits-Auslöseteil für Skibindungen mit einem Sohlenniederhalter, der an einer
im wesentlichen quer zur Skilängsrichtung verschiebbaren Haltevorrichtung gehalten
ist sowie mit einer mit der Haltevorrichtung zusammenwirkenden Auslösevorrichtung,
die die Haltevorrichtung zusammen mit dem Sohlenniederhalter bis zu einer vorgegebenen
Auslösekraft elastisch in der Gebrauchsstellung hält, wobei nach einem vorgegebenen
seitlichen Verschiebeweg der Haltevorrichtung für den Sohlenniederhalter zumindest
ein Teil der Haltevorrichtung, an dem der Sohlenniederhalter angreift, den Sohlenniederhalter
auf einem weiteren, begrenzten, vom Stiefel wegführenden Verschiebeweg führt, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (3) eine in Lagern (6), die skifest oder an einem Tourengestell
angeordnet sind, in Achsrichtung verschiebbar gelagerte Welle und eine mit der Welle
(4) in Achsrichtung fest verbundene und mit ihr verschiebbare, die Welle überdeckende
Sohlenauflagebrücke (5) umfaßt, daß an jedem freien, über die Sohlenauflagebrücke
(5) hervorstehenden Ende der Welle (4) ein doppelarmiger Hebel (23) drehbar, jedoch
gegenüber der Welle unverschiebbar, gelagert ist, an dessen freien in der Gebrauchsstellung
der Skibindung in Skilängsrichtung vor der Welle liegenden Ende des ersten Hebelarmes
(24) bei Verwendung im Fersenbereich und hinter der Welle liegenden Ende bei Verwendung
im Zehenbereich, ein freies Befestigungsende (9) des Sohlenniederhalters (11) drehbar
gelagert ist und daß der zweite Hebelarm (25), entgegengesetzt zum ersten Hebelarm
ausgerichtet ist, sich an einer Bodenplatte (13) eines Bindungsgehäuses (1) abstützt
und nach Erreichen eines vorgegebenen seitlichen Verschiebeweges von der Bodenplatte
(13) freikommt, wodurch der doppelarmige Hebel (23) gegenüber der Welle (4) frei drehbar
ist.
4. Sicherheits-Ausloseteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der doppelarmige Hebel (23) als eine Teilkreisscheibe ausgebildet ist.
5. Sicherheits-Auslöseteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerböcke (6) unabhängig von dem Bindungsgehäuse (1) am Ski oder einem Tourengestell
festgelegt und aus einem anderen Material als das Bindungsgehäuse hergestellt sind.
6. Sicherheits-Auslöseteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerböcke (7) einstückig mit dem Bindungsgehäuse (1) hergestellt sind.
7. Sicherheits-Auslöseteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenauflagebrücke (5) an einer Seitenfläche (17) in deren Mitte eine im
wesentlichen V-förmige Aussparung (18) aufweist, in die ein federbelasteter Stützkörper
(20) der Auslösevorrichtung (2) eingreift, die im Bindungsgehäuse (1) aufgenommen
ist.