[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Polieren von Halbleiterscheiben, die
auf einer Vorderseite einer Trägerplatte fixiert sind und mittels eines Poliertopfes
mit einer Seitenfläche gegen einen mit einem Poliertuch bespannten Polierteller mit
einem bestimmten Polierdruck gedrückt und poliert werden. Die Erfindung betrifft auch
eine Vorrichtung, die zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
[0002] Die Planarisierung einer Halbleiterscheibe mittels eines chemo-mechanischen Polierverfahrens
bildet einen wichtigen Bearbeitungsschritt im Prozeßablauf zur Herstellung einer ebenen,
defektfreien und glatten Halbleiterscheibe. Dieser Polierschritt stellt in vielen
Fertigungsabläufen den letzten formgebenden und somit die Oberflächeneigenschaften
maßgeblich bestimmenden Schritt vor der Weiterverwendung der Halbleiterscheibe als
Ausgangsmaterial für die Herstellung elektrischer, elektronischer und mikroelektronischer
Bauteile dar. Ziele des Polierverfahrens sind insbesondere das Erreichen einer hohen
Ebenheit und Parallelität der beiden Scheibenseiten, der Abtrag durch Vorbehandlungen
geschädigter Oberflächenschichten ("damage removal") und die Reduktion der Mikrorauhigkeit
der Halbleiterscheibe.
[0003] Üblicherweise werden Einseiten- und Doppelseiten-Polierverfahren eingesetzt. Die
vorliegende Erfindung betrifft die Einseitenpolitur einer Gruppe mehrerer Halbleiterscheiben
("single side batch polishing"). Die Halbleiterscheiben werden bei diesem Verfahren
mit einer Seite auf die Vorderseite einer Trägerplatte montiert, indem zwischen der
Seite und der Trägerplatte eine form- und kraftschlüssige Verbindung, beispielsweise
durch Adhäsion, Kleben, Kitten oder Vakuumanwendung, hergestellt wird. In der Regel
werden die Halbleiterscheiben so auf die Trägerplatte montiert, daß sie ein Muster
von konzentrischen Ringen ausbilden. Nach der Montage werden die freien Scheibenseiten
unter Zuführung eines Poliermittels gegen einen Polierteller, über den ein Poliertuch
gespannt ist, mit einem bestimmten Polierdruck gedrückt und poliert. Die Trägerplatte
und der Polierteller werden dabei üblicherweise mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
gedreht. Der notwendige Polierdruck wird von einem Druckstempel, der nachfolgend Poliertopf
("polishing head") genannt wird, auf die Rückseite der Trägerplatte übertragen. Eine
Vielzahl der verwendeten Poliermaschinen sind so konstruiert, daß sie über mehrere
Poliertöpfe verfügen und dementsprechend mehrere Trägerplatten aufnehmen können.
[0004] Mehrere Faktoren machen es schwierig, die angestrebte Ebenheit und Parallelität der
Halbleiterscheiben, nachfolgend angestrebte Scheibengeometrie genannt, zu erreichen.
Insbesondere bei polierten Halbleiterscheiben, deren Seiten nicht parallel zueinander
liegen, sondern die Form eines Keils einnehmen, ist die Scheibengeometrie unzureichend.
Abweichungen von der angestrebten Scheibengeometrie werden beispielsweise schon durch
geringfügige Unebenheiten auf der Rückseite der Trägerplatte verursacht. Sie bewirken
einen verstärkten oder abgeschwächten Polierabtrag auf der der Unebenheit gegenüberliegenden
Halbleiterscheibe. Auch eine durch die Politur verursachte Keiligkeit einer Halbleiterscheibe
ist letztlich das Resultat eines inhomogen auf die Halbleiterscheibe einwirkenden
Polierdrucks und eines dadurch notwendigerweise ungleichmäßigen Materialabtrags. Der
Polierdruck wirkt häufig deshalb nicht gleichmäßig auf die Halbleiterscheibe ein,
weil die Trägerplatte während der Politur durch ihr Eigengewicht radial deformiert
wird oder eine bestimmte, herstellungsbedingte radiale Keiligkeit hat. Bei baugleichen
Poliertöpfen können Unterschiede in der Übertragung des Polierdrucks auftreten, so
daß sich auch der Einfluß des verwendeten Poliertopfes beim Polierergebnis bemerkbar
macht. Manchmal ist auch eine sich einstellende Abnutzung des Poliertuchs Ursache
dafür, daß sich die Scheibengeometrie im Verlauf mehrerer Polierfahrten verschlechtert.
[0005] Zur Abmilderung der geschilderten Probleme bei den Bemühungen, die angestrebte Scheibengeometrie
zu erreichen, wird in der EP-4033 A1 vorgeschlagen, Zwischenlagen aus weichen elastischen
Körpern zwischen den Poliertopf und der Rückseite der Trägerplatte einzulegen. Dieses
Verfahren ist nicht automatisierbar und fehleranfällig, da sein Erfolg größtenteils
von der Erfahrung und der Umsicht des Bedinungspersonals abhängt, das die Zwischenlagen
an Hand deren Breite auswählen und einlegen muß. Aber auch wenn dabei keine Fehler
gemacht werden, bleibt die Keiligkeit der polierten Halbleiterscheiben über einem
bestimmten Grenzwert.
[0006] Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, bei der Politur von Halbleiterscheiben
mit einer Einseiten-Poliermaschine eine verbesserte Vergleichmäßigung des Polierabtrages
zu erreichen, so daß insbesondere die Keiligkeit der polierten Halbleiterscheiben
gering ist.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Polieren von Halbleiterscheiben, die
auf einer Vorderseite einer Trägerplatte montiert sind und mittels eines Poliertopfes
mit einer Seitenfläche gegen einen mit einem Poliertuch bespannten Polierteller mit
einem bestimmten Polierdruck gedrückt und poliert werden, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß
a) mindestens eine von mehreren Druckkammern vor der Politur der Halbleiterscheiben
mit einem bestimmten Druck beaufschlagt wird, und
b) der Polierdruck während der Politur der Halbleiterscheiben über elastische Auflageflächen
der mit Druck beaufschlagten Druckkammern auf eine Rückseite der Trägerplatte übertragen
wird.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
die gekennzeichnet ist durch
a) mehrere, einzeln mit Druck beaufschlagbare Druckkammern, die auf einer zur Rückseite
der Trägerplatte weisenden Seite des Polierkopfes in konzentrischen Bahnen angeordnet
sind und elastische Auflageflächen besitzen, die während der Politur der Halbleiterscheiben
den Polierdruck auf die Rückseite der Trägerplatte übertragen, sofern die zugehörige
Druckkammer mit Druck beaufschlagt ist, und
b) eine Einrichtung zum Beaufschlagen der Druckkammern mit Druck.
[0009] Der Erfolg der Erfindung liegt darin begründet, daß sich mit den zwischen dem Poliertopf
und der Trägerplatte angeordneten Druckkammern lokale Druckunterschiede, die sich
beispielsweise als Folge von Unebenheiten auf der Rückseite der Trägerplatte oder
einer elastischen Verformung der Trägerplatte ergeben würden, ausgleichen lassen.
Die von einer mit Druck beaufschlagten Druckkammer auf die Trägerplatte übertragene
Druckkraft hat an jeder Stelle der in Umfangsrichtung auf der Trägerplatte aufliegenden,
elastischen Auflagefläche den gleichen Wert. Ein besonderer Vorteil der Erfindung
ergibt sich dadurch, daß die Druckkammern, die mit Druck beaufschlagt werden, vorzugsweise
automatisch ausgewählt und automatisch mit Druck beaufschlagt werden. Individuelle,
sich auf das Polierergebnis auswirkende Eigenschaften der verwendeten Trägerplatten
und eingesetzten Poliertöpfe können bei dieser Auswahl berücksichtigt werden.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher beschrieben. In Figur 1 ist
eine bevorzugte Ausführungsform der beanspruchten Vorrichtung dargestellt. Es sind
nur solche Merkmale gezeigt, die zur Beschreibung der Erfindung notwendig sind. Die
Figuren 2a, 2b und 3a, 3b zeigen schematisch das Prinzip der Minimierung der Keiligkeit
beim Polieren von Halbleiterscheiben gemäß der Erfindung.
[0011] Zunächst wird auf die Figur 1 Bezug genommen, die eine bevorzugte Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeigt. Die zu einer Trägerplatte
1 einer Poliermaschine weisende Seite eines Poliertopfes 2 weist offene Kanäle 3 auf,
die in konzentrischen Bahnen parallel zur Umfangslinie der Trägerplatte liegen. In
jedem Kanal befindet sich eine Druckkammer 4, beispielsweise ein Balg oder Schlauch
aus einem elastischen Material mit geringer Eigensteifigkeit. Die dargestellte Vorrichtung
ist mit insgesamt sieben Druckkammern ausgerüstet. Wird eine Druckkammer mit Druck
beaufschlagt, indem sie mit einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllt wird, so drückt
eine zur Trägerplatte weisende Auflagefläche 5 der Druckkammer gegen die Rückseite
6 der Trägerplatte. Der Poliertopf 2 ist mit einem Vakuumwerkzeug 14 ausgestattet,
mit dessen Hilfe die Trägerplatte 1 durch Anlegen eines Vakuums V angesaugt werden
kann. Die zum Befüllen der Druckkammern mit Gas oder Flüssigkeit notwendigen Leitungen
durch den Poliertopf sind in der Figur nicht dargestellt. Das Beaufschlagen einer
Druckkammer mit Druck wird nachfolgend auch als "Anschalten der Druckkammer" und der
umgekehrte Vorgang als "Abschalten einer Druckkammer" bezeichnet. Die Zahl der bereitgestellten
Druckkammern richtet sich nach dem Durchmesser der verwendeten Trägerplatte und nach
der Breite der Auflagefläche einer Druckkammer. Vorzugsweise werden 2 bis 10, besonders
bevorzugt 2 bis 7 Druckkammern eingesetzt, deren Auflageflächen im angeschalteten
Zustand der Druckkammern 10 bis 220 mm, besonders bevorzugt 10 bis 30 mm breit sind.
[0012] Zwischen dem Poliertopf und der Rückseite der Trägerplatte besteht ein Spalt 7. Die
Höhe des Drucks in angeschalteten Druckkammern wird vorzugsweise so gewählt, daß der
Poliertopf während der Politur der Halbleiterscheiben unter keinen Umständen den Spalt
überwinden und die Trägerplatte beschädigen kann. Besonders bevorzugt ist, ein Absenken
des Poliertopfes bis zur Trägerplatte durch eine mechanische Barriere zu verhindern.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist zu diesem Zweck ein Stopper 15 im Poliertopf
integriert, durch dessen Wirkung die Höhe des Spaltes 7 niemals unter einen Minimalwert
sinken kann. Eine mechanische Beschädigung der Trägerplatte, die eine Verschlechterung
des Polierergebnisses bewirken kann, wird dadurch sicher vermieden.
[0013] Die Vorrichtung umfaßt weiterhin ein System von regelbaren Ventilen 8, durch das
jede Druckkammmer unabhängig von den übrigen Druckkammern an- und abgeschaltet werden
kann und das die Möglichkeit vorsieht, einen Druckausgleich zwischen angeschalteten
Druckkammern zu erreichen. Besonders bevorzugt ist es, weiterhin einen Leitrechner
9 bereitzustellen, der das Anschalten und Abschalten der Druckkammern vollautomatisch
steuert. Dieser Leitrechner wird nach einer Polierfahrt mit den ermittelten Werten
der Scheibengeometrie, beispielsweise mit den ermittelten Keiligkeits-Werten versorgt.
Daraus errechnet er die Zahl und Lage der anzuschaltenden Druckkammern und veranlaßt,
daß die entsprechenden Druckkammern automatisch angeschaltet oder abgeschaltet werden.
Es ist bevorzugt, daß der Leitrechner bei der Berechnung außerdem den Einfluß auf
das Polierergebnis berücksichtigt, den die jeweils verwendete Trägerplatte und der
jeweils verwendete Poliertopf durch herstellungsbedingte Eigenheiten ausübt. Eine
Identifizierung der zur Anwendung kommenden Trägerplatten und Poliertöpfe kann beispielsweise
mittels einer Barcode-Erkennung erfolgen. Der Leitrechner greift dann auf eine Datenbank
zurück, in der Offset-Vorgaben gespeichert sind, die angeben, welche Druckkammern
bei der Verwendung einer bestimmten Trägerplatte oder eines bestimmten Poliertopfes
oder einer bestimmten Kombination von Trägerplatte und Poliertopf an- oder abzuschalten
sind. Die Offset-Vorgaben werden in regelmäßigen Abständen nach automatischer Auswertung
des Polierergebnisses mehrerer, vorangegangener Polierfahrten aktualisiert.
[0014] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, die Höhe des Spaltes 7 während der
Politur auf einen Sollabstand zu regeln, der in einem engen Toleranzbereich liegt.
Durch diese Maßnahme erreicht man eine Verringerung der Streuung der Keiligkeitswerte.
Die Regelung geschieht automatisch durch den Leitrechner 9, der an eine Meßeinrichtung
16 angeschlossen ist. Der Leitrechner erfaßt laufend die Ist-Höhe des Spaltes 7 und
vergleicht diese mit dem gewählten Sollabstand. Liegt die Ist-Höhe außerhalb vorgegebener
unterer und oberer Grenzwerte, wird mit Hilfe des Leitrechners der Druck in den Druckkammern
4 geändert, so daß der Poliertopf solange angehoben oder abgesenkt wird, bis die Ist-Höhe
des Spaltes 7 im gewünschten Toleranzbereich liegt. Bevorzugte Werte für die obere
und untere Grenze des Toleranzbereiches sind 4,2 mm bzw. 3,8 mm. Der Polierdruck wird
vorzugsweise mit Hilfe von Druckkissen 17 eingestellt.
[0015] Die Figuren 2a, 2b und 3a, 3b zeigen schematisch, wie durch das Verfahren insbesondere
erreicht werden kann, das Polierergebnis in Bezug auf die Keiligkeit polierter Halbleiterscheiben
zu verbessern. In Figur 2a ist die Situation angedeutet, daß polierte Halbleiterscheiben
10a, die auf der Vorderseite 11 einer Trägerplatte 1 montiert sind und gegen einen
mit einem Poliertuch bespannten Polierteller 13 mit einem bestimmten Polierdruck gedrückt
und poliert wurden, keilig sind. Die Dikke der Halbleiterscheiben nimmt in Richtung
zur Mitte der Trägerplatte hin ab, weshalb man von einer positiven Keiligkeit spricht.
In Figur 3a ist die Situation umgekehrt. Die dargestellten Halbleiterscheiben 10 sind
negativ keilig. In beiden Fällen trat die Keiligkeit der Halbleiterscheiben auf, weil
beispielsweise eine in radialer Richtung keilig deformierte Trägerplatte oder ein
in radialer Richtung unterschiedlich stark abgenutztes Poliertuch verwendet worden
war (nicht dargestellt) und der Schwerpunkt der Übertragung des Polierdrucks, der
durch Pfeile angedeutet ist, nicht an einer dieser Situation angepaßten Stelle lag.
[0016] Wie in Fig. 2a gezeigt ist, waren alle von sechs verfügbaren Druckkammern 4 angeschaltet
und durch Druckausgleich zwischen den Kammern mit gleichem Druck beaufschlagt worden.
Der Schwerpunkt der Übertragung des Polierdrucks lag ungefähr über dem Zentrum der
Halbleiterscheiben. Gemäß der Darstellung in Figur 3a waren während der Politur, die
zu negativ keiligen Halbleiterscheiben geführt hatte, die drei äußeren der Druckkammern
angeschaltet, so daß der Schwerpunkt der Übertragung des Polierdrucks über dem Randbereich
der Halbleiterscheiben lag.
[0017] Um zu erreichen, daß die Seiten von Halbleiterscheiben einer folgenden Polierfahrt
eine höhere Ebenheit und Parallelität aufweisen, wird der Schwerpunkt der Übertragung
des Polierdrucks mit Hilfe der Druckkammern 4 verlagert. Dies ist in den Figuren 2b
und 3b dargestellt. Einer erneuten positiven Keiligkeit von nachfolgend polierten
Halbleiterscheiben 10b wird entgegengewirkt, indem vor der Politur dieser Halbleiterscheiben
innen liegende, im gezeigten Beispiel drei Druckkammern abgeschaltet werden. Infolgedessen
wird der Schwerpunkt der Druckübertragung radial nach außen verlagert, so daß er über
dem Randbereich der Halbleiterscheiben 10b liegt (Fig. 2b). Einer erneuten negativen
Keiligkeit von nachfolgend polierten Halbleiterscheiben 10b wird entgegengewirkt,
indem vor der Politur dieser Halbleiterscheiben innen liegende, im gezeigten Beispiel
drei Druckkammern angeschaltet werden. Infolgedessen wird der Schwerpunkt der Druckübertragung
radial nach innen verlagert, so daß er über dem Zentrum der Halbleiterscheiben 10b
liegt (Fig. 3b).
[0018] Aus der bisherigen Beschreibung wird klar, daß das Verfahren auf vielfältige Weise
ausgestaltet werden kann. Notwendige Voraussetzung ist nur, daß mindestens eine der
Druckkammern während der Politur von Halbleiterscheiben angeschaltet ist und den Polierdruck
auf die Rückseite der Trägerplatte überträgt. Bevorzugt, aber nicht unbedingt notwendig
ist es, für einen Druckausgleich zwischen angeschalteten Druckkammern zu sorgen. Die
in den Figuren 2a, 2b und 3a, 3b dargestellte Abfolge angeschalteter Druckkammern
ist ebenfalls nur beispielhaft. Zum Erreichen der angestrebten Scheibengeometrie kann
es gegebenenfalls auch notwendig sein, daß eine Abfolge gewählt werden muß, bei der
eine angeschaltete Druckkammer ausschließlich neben einer oder mehreren abgeschalteten
Druckkammern zu liegen kommt. Es kann auch erforderlich sein, daß eine oder mehrere
der außen liegenden Druckkammern während der Politur abgeschaltet sind.
Beispiel)
[0019] Mit einer handelsüblichen Einseiten-Poliermaschine mit vier Poliertöpfen wurden einige
Hundert Polierfahrten durchgeführt. Nach jeder Polierfahrt wurde die Keiligkeit der
polierten Halbleiterscheiben entlang einer Vorzugsrichtung bestimmt. In der nachfolgenden
Tabelle 1 sind die Mittelwerte von gefundenen Streuungen der Heiligkeit, in den Tabellen
2 und 3 die Mittelwerte der Keiligkeit der in Form konzentrischer Ringe auf der Vorderseite
der Trägerplatte montierten Halbleiterscheiben angegeben.
[0020] Bei einer Serie von Polierfahrten (Vergleichsserie) wurde versucht, das Polierergebnis
durch Einsetzen von Zwischenlagen, wie sie in der EP-4033 A1 beschrieben sind, zu
verbessern. Bei allen übrigen Polierfahrten wurde die Erfindung eingesetzt (Testserie
A, Testserien B+, B-, C+, C-). Es wurde auch getestet, wie sich Offset-Vorgaben, die
die individuellen Eigenschaften der verwendeten Trägerplatten (Testserien B+ und B-)
und der eingesetzten Poliertöpfe (Testserien C+ und C-) berücksichtigen, auf das Polierergebnis
auswirken ("+" bedeutet Polierfahrten mit, "-" bedeutet Polierfahrten ohne Offset-Vorgaben).
In den Tabellen sind jeweils die mittleren Abweichungen (positive oder negative Keiligkeit)
von einem, auf Null gesetzten Zielwert angegeben.
Tabelle 1)
| |
Poliertopf 1 |
Poliertopf 2 |
| Vergleichsserie |
0,7 |
0,6 |
| Testserie A |
0,3 |
0,4 |
Tabelle 2)
| |
Poliertopf 1 |
Poliertopf 2 |
Poliertopf 3 |
Poliertopf 4 |
| Testserie B- |
-0,2 |
-1 |
0,5 |
0,2 |
| Testserie B+ |
-0,1 |
0,2 |
-0,1 |
0,2 |
Tabelle 3)
| |
Poliertopf 1 |
Poliertopf 2 |
Poliertopf 3 |
Poliertopf 4 |
| Testserie C- |
-0,5 |
-0,1 |
0,1 |
0 |
| Testserie C+ |
0,1 |
-0,1 |
0,1 |
0 |
1. Verfahren zum Polieren von Halbleiterscheiben, die auf einer Vorderseite einer Trägerplatte
montiert sind und mittels eines Poliertopfes mit einer Seitenfläche gegen einen mit
einem Poliertuch bespannten Polierteller mit einem bestimmten Polierdruck gedrückt
und poliert werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
a) mindestens eine von mehreren Druckkammern vor der Politur der Halbleiterscheiben
mit einem bestimmten Druck beaufschlagt wird, und
b) der Polierdruck während der Politur der Halbleiterscheiben über elastische Auflageflächen
der mit Druck beaufschlagten Druckkammern auf eine Rückseite der Trägerplatte übertragen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckausgleich zwischen
den mit Druck beaufschlagten Druckkammern herbeigeführt wird, falls mehrere der Druckkammern
mit Druck beaufschlagt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor einer Polierfahrt
rechnergestützt und automatisch eine Auswahl der Druckkammern erfolgt, die mit Druck
beaufschlagt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Auswahl der Druckkammern
Offset-Vorgaben einbezogen werden, die für die verwendete Trägerplatte und den eingesetzten
Poliertopf eine Vorauswahl von Druckkammern vorgeben.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe eines
Spaltes zwischen dem Poliertopf und der Rückseite der Trägerplatte während der Politur
automatisch geregelt wird, um sie innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches zu
halten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine mechanische Barriere
verhindert wird, daß die Höhe des Spaltes einen Minimalwert unterschreiten kann.
7. Vorrichtung zum Polieren von Halbleiterscheiben, umfassend eine Trägerplatte mit einer
Rückseite und einer Vorderseite, und einen Poliertopf, der die auf der Vorderseite
der Trägerplatte fixierten Halbleiterscheiben während der Politur gegen einen mit
einem Poliertuch bespannten Polierteller mit einem bestimmten Polierdruck drückt,
gekennzeichnet durch
a) mehrere, einzeln mit Druck beaufschlagbare Druckkammern, die auf einer zur Rückseite
der Trägerplatte weisenden Seite des Polierkopfes in konzentrischen Bahnen angeordnet
sind und elastische Auflageflächen besitzen, die während der Politur der Halbleiterscheiben
den Polierdruck auf die Rückseite der Trägerplatte übertragen, sofern die zugehörige
Druckkammer mit Druck beaufschlagt ist, und
b) eine Einrichtung zum Beaufschlagen der Druckkammern mit Druck.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Herbeiführen
eines Druckausgleichs zwischen den mit Druck beaufschlagten Druckkammern.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, gekennzeichnet durch 2 bis 10 Druckkammern,
die Auflageflächen besitzen, die 10 bis 220 mm breit sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch einen Leitrechner,
der vor einer Polierfahrt die mit Druck zu beaufschlagenden Druckkammern auswählt
und die Beaufschlagung dieser Kammern mit Druck automatisch herbeiführt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, gekennzeichnet durch eine mechanische
Barriere, durch deren Wirkung ein Spalt zwischen dem Poliertopf und der Rückseite
der Trägerplatte eine Mindesthöhe nicht unterschreiten kann.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch ein rechnergestützt
arbeitendes Regelungssystem zur Regelung der Höhe eines Spaltes zwischen dem Poliertopf
und der Rückseite der Trägerplatte.