[0001] Die Erfindung betrifft eine Justiereinrichtung einer vor einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine
angeordneten Traverse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zum Stand der Technik gehören als Meßeinrichtungen dienende Sensoreinrichtungen,
die axial zur Mantelfläche des Zylinders einer Rotationsdruckmaschine auf einer Traverse
angeordnet sind, um Meßaufgaben an der Rotationsdruckmaschine schon während des Maschinenlaufs
durchzuführen, wie z.B. für die Register- oder Farbmessung. Eine andere Meßaufgabe
ist die Feuchtemessung, die mit einer Feuchtemeßeinrichtung erfolgen kann.
[0003] Eine bekannte Feuchtemeßeinrichtung zur Bestimmung der Feuchtmittelmengen auf einer
Offsetdruckplatte umfaßt eine Lichtquelle, eine Optik, eine Empfangseinrichtung und
eine Auswerteeinrichtung (DE 37 32 934 A1). Mit dieser Feuchtemeßeinrichtung soll
die Strahlung der Lichtquelle gebündelt auf einen farbfreien Bereich einer Druckplatte
gerichtet werden, die auf einen Plattenzylinder aufgespannt ist, damit die reflektierte
Strahlung mittels einer Diodenzeile in der Empfangseinrichtung erfaßt wird. Zur Ausrichtung
der Feuchtemeßeinrichtung gegenüber dem Plattenzylinder bzw. der aufgespannten Druckplatte
kann die Feuchtemeßeinrichtung auf einer parallel zu der Achse des Plattenzylinders
angeordneten Traverse axial zu der genannten Achse verschiebbar sein. Die Auswahl
der Meßstelle auf der aufgespannten Druckplatte kann dabei visuell erfolgen.
[0004] Es gehört weiter eine Vorrichtung zur Positionierung des Meßfeldes einer solchen
Meßeinrichtung, die auch als Sensoreinrichtung bezeichnet wird, auf einen ausgewählten
Bereich der Mantelfläche eines Zylinders in einer Rotationsdruckmaschine zum Stand
der Technik, bei der eine Pilotlichtquelle in der Sensoreinrichtung untergebracht
ist und mit dieser parallel zur Mantelfläche des Zylinders auf der Traverse verschiebbar
ist (DE 41 06 082 A1). Mit der in der Sensoreinrichtung integrierten Pilotlichtquelle
soll aber das Meßfeld nur direkt visuell erfaßt werden. Nach dem in solcher Weise
erfaßten Erreichen des Meßfeldes wird durch manuelle Betätigung eines Kontakts ausgelöst
die Lage des Lichtflecks der Pilotlichtquelle auf der Zylindermantelfläche in eine
Rechen-/Regeleinrichtung eingegeben, von deren Ausgang die Meßeinrichtung später so
gesteuert werden kann, daß die Meßeinrichtung Meßwerte aus dem ausgewählten Bereich
liefert. - Zu der visuellen Auswahl eines für die Messung geeigneten farbfreien Bereichs
kann die Pilotlichtquelle aber auch unabhängig von der Feuchtemeßeinrichtung vor der
Druckplatte angeordnet sein.
[0005] Die voranstehend erörterte Anordnung ist nicht dazu geeignet, die relative Lage der
Traverse vor dem Zylinder zu erfassen, um eine Ausrichtung der Traverse gegenüber
dem Zylinder zu ermöglichen. Eine genaue Ausrichtung der Traverse gegenüber dem Zylinder
ist wesentlich, um mit herkömmlichen optoelektronischen Meßeinrichtungen, wie sie
insbesondere für die Register- und Farbmessungen verwendet werden, aussagefähige,
exakte Meßergebnisse zu erhalten. Dazu soll die Traverse insbesondere parallel zu
der Achse des Zylinders bzw. dessen Mantelfläche und in gleichbleibendem Abstand zu
dieser Mantelfläche verlaufen. Der parallele Verlauf der Traverse ist für optische
Meßeinrichtungen wichtig, damit diese die Bereiche der Mantelfläche an allen Stellen
des Zylinders unter einem gleichen vorgegebenen Winkel und mit gleicher Strahlenbündelung
(Fokusierung) erfassen.
[0006] Zu der deswegen notwendigen, wenigstens einmaligen Justierung der Traverse dienen
in der Praxis Winkelmesser und Abstands-Meßeinrichtungen, die aber einen umständlichen
Justiervorgang erfordern. Die Genauigkeit der Justierung hängt außerdem von der Sorgfalt
und Geschicklichkeit des die Justierung durchführenden Fachmanns ab.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Justiereinrichtung
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die eine genaue, unkomplizierte, automatisierbare
Justierung der Traversenausrichtung bezüglich des Zylinders gestattet und die trotzdem
austauschbar ist, d. h. an eine vorbereitete Rotationsmaschine nur im Bedarfsfall
ansetzbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Justiereinrichtung mit den in dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0009] Das Justierhilfsgerät erfaßt an der Erfasssungsstelle die Relativlage der Traverse
zu dem am nächsten benachbarten Bereich des Zylindermantels nach dem Prinzip, daß
der Einfallswinkel des auf den Zylinder projizierten Lichtstrahlenbündels auf dem
Zylinder gleich dem Ausfallwinkel des reflektierten Lichtstrahlenbündels ist, der
von dem flächensensitiven optoelektronischen Sensor in dem Justiergerät erfaßt wird.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des optoelektronische Justierhilfsgeräts und
der aufnehmenden Halterung, mit der das Justiergerät lösbar verbunden wird, kann auch
erreicht werden, daß der Strahlengang des Justierhilfsgeräts in Höhe der optischen
Achse der Meßeinrichtung verläuft, welches statt des Justierhilfsgeräts zur Durchführung
der Messung, wie z.B. für die Register- oder Farbmessung, an der Halterung der Traverse
angebracht werden kann.
[0011] Durch die Verbindung des Justierhilfsgeräts mit der Halterung kann ein und dasselbe
Justierhilfsgerät zur Justierung einer Vielzahl von dafür vorbereiteten Rotationsdruckmaschinen
im Bedarfsfall eingesetzt werden.
[0012] Indem der flächensensitive optoelektronische Sensor in Verbindung mit der Auswertungselektronik
nach Anspruch 2 geeignet ist, die Lage des von dem Zylinder reflektierten Lichtstrahlenbündels
auf dem Sensor zu erfassen, und nach Umwandlung in elektrische Signale kann die Abweichung
der Traverse an der Erfassungsstelle, insbesondere die Abweichungsrichtung, mit der
Anzeigeeinrichtung einfach und sinnfällig dargestellt werden. Gemäß dieser Anzeige
kann die Justierung z.B. manuell und leicht kontrollierbar erfolgen.
[0013] In einer Weiterbildung kann der Ausgang der Auswertungselektronik alternativ oder
zusätzlich zu deren Anschluß an die Anzeigeeinrichtung mit wenigstens einem elektrischen
Stellmittel in Verbindung stehen, welches geeignet ist, wenigstens ein Ende der Traverse
bezüglich des Zylinders zu verstellen. In diesem Fall kann eine vollautomatische Justierung
der Traverse erfolgen. Ablese- und Einstellfehler werden dadurch vermieden.
[0014] In der Variante der Justiereinrichtung, in der ein Ausgang der Auswertungselektronik
mit einem elektrischen Stellmittel in Verbindung steht, können zwischen der Auswertungselektronik
und dem Stellmittel weitere Funktionsgruppen, insbesondere eine Motorsteuerung, angeordnet
sein.
[0015] Das Justierhilfsgerät umfaßt besonders vorteilhaft nach Anspruch 4 als das Lichtstrahlenbündel
auf den Zylinder projizierende optische Elemente einen Halbleiterlaser mit einer Strahlformungsoptik,
die derart ausgebildet ist, daß am Auftreffpunkt des Laserstrahlenbündels auf den
Zylinder nur ein kleiner punktförmiger Fleck entsteht, der eine exakten Messung der
Position des Justierhilfsgeräts und damit der Traverse an der Erfassungsstelle gegenüber
dem Zylinder erlaubt.
[0016] Als ein flächensensitiver optoelektronischer Sensor kann nach Anspruch 5 vorteilhaft
der optische Empfänger einen Vierquadrantensensor aufweisen, der in dem Strahlengang
einer Empfangsoptik angeordnet ist. Die Empfangsoptik ist so ausgebildet, daß sie
das reflektierte Lichtstrahlenbündel bzw. das Laserstrahlenbündel etwas aufweitet,
um eine optimierte Überdeckung des Sensors mit dem empfangenen reflektierten Lichtstrahlenbündel
zu erreichen.
[0017] Die Auswertungselektronik, die an dem Vierquadrantensensor angeschlossen ist, kann
die von den vier Sensorbereichen empfangenen Signale nach Verstärkung in herkömmlicher
Weise auswerten. Die Auswertung kann insbesondere in zwei Auswertungsstufen erfolgen,
wobei die erste Auswertungsstufe die Summe der Signale der oberen Quadranten (Sensorbereiche)
mit den Signalen der unteren Quadranten vergleicht und in der zweiten Stufe die Signale
der linken Quadranten mit den der rechten Quadranten verglichen werden. Daraus resultiert
ein Ergebnis, welches die Abweichung nach Richtung und Betrag des von dem Zylinder
auf den Sensor reflektierten Lichtflecks bezüglich einer Soll-Lage wiedergibt, die
durch eine gleichmäßige Beaufaufschlagung aller vier Quadranten des Vierquadrantensensors
mit dem reflektierten Lichtstrahlenbündel definiert sein kann.
[0018] Statt des Vierquadrantensensors kann der optische Empfänger als optoelektronischen
Sensor vorteilhaft ein PSD Element (Position Sensitive Device) aufweisen. Solche flächensensitiven
optoelektronischen Dioden stellen ein optisch aktivierbares Potentiometer dar, von
dem je nach dem Ort eines auf ihm auftreffenden projizierten Lichtstrahlenbündels
in einer Richtung oder in zwei zueinander rechtwinklig orientierten Richtungen eine
dem Ort entsprechende Spannungs- oder Stromverteilung abgegriffen und der Ort mit
der nachgeschalteten Auswertungselektronik erfaßt werden kann.
[0019] Der optische Empfänger kann gemäß Anspruch 7 aber auch eine Matrix-Kamera umfassen,
die zweckmäßig durch eine CCD-Kamera realisiert ist. Zu dieser CCD-Kamera gehört eine
Auswertungselektronik, welche die Lage des reflektierten Lichtflecks auf der matrixartigen
Anordnung der lichtempfindlichen Elemente mittels eines Bildverarbeitungssystems ermittelt.
Es kann aber auch für eine einfache Anzeige der Lage des Lichtflecks ein einfacher
Videomonitor genügen.
[0020] Die Matrixkamera weist gemäß Anspruch 9 zweckmäßig eine Optik auf, die das reflektierte
Lichtstrahlenbündel auf 5 bis 10 % der Fläche einer Sensormatrix aufweitet.
[0021] Zur Justierung der Traverse mit dieser Justiereinrichtung, damit die Traverse parallel
zu der Achse des zugeordneten Zylinders bzw. dessen Oberfläche ausgerichtet ist und
der Abstand zwischen der Traverse und der Oberfläche des Zylinders überall längs der
Traverse konstant ist, um Fehlmessung mit der Meßeinrichtung zu vermeiden, ist die
Traverse an ihren beiden äußeren Enden unabhängig voneinander jeweils in zwei rechtwinklig
zueinander orientierten Richtungen rechtwinklig zu der Achse des Zylinders verstellbar.
[0022] Zur selbsttätigen Verstellung durch die Justiereinrichtung ist die Traverse vorteilhaft
an beiden Enden exzentrisch verstellbar gelagert und an jedem Ende mit einem elektrischen
Antrieb gekuppelt, der mit einem Ausgang der Auswertungselektronik in Verbindung steht.
Hiermit ist eine präzise, verschleißarme Verstelleinrichtung realisiert, die nach
der Durchführung der Justierung selbsthemmend ist.
[0023] Zur aufeinanderfolgenden Verwendung des Justierhilfsgeräts an einer Halterung, die
auf der jeweils zu justierenden Traverse vor einem Zylinder des letzten Druckwerks
der Rotationsdruckmaschine verschiebbar ist, ist das Justierhilfsgerät zuverlässig
und reproduzierbar mittels einer Bajonettkupplung mit der Halterung kuppelbar. Dabei
ist die Bajonettkupplung so an der Halterung positioniert, daß die optische Achse
des Justierhilfsgeräts auf gleicher Höhe wie die Achse der Meßeinrichtung liegt.
[0024] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit sieben Figuren erläutert,
woraus sich weitere wesentliche Merkmale der Erfindung ergeben können. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische schaubildliche Ansicht auf die Anordnung einer Traverse mit auf
ihr verfahrbarer Halterung gegenüber einem ausschnittsweise gezeigten Zylinder des
letzten Druckwerks einer Rotationsdruckmaschine;
- Fig. 2
- ausschnittsweise eine Seitenansicht auf eine exzentrische Lagerung der Traverse an
einem ihrer beiden Enden;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf das Justierhilfsgerät (geschnitten) und dessen Position
bezüglich des schematisch und relativ klein dargestellten Zylinders;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht auf die relative Lage zwischen dem Justierhilfsgerät und dem Zylinder
bei korrekter Ausrichtung der hierin nicht dargestellten Traverse;
- Fig. 5
- die zu Fig. 4 gehörenden Lage des von dem Zylinder auf einen flächensensitiven Sensor
in dem Justierhilfsgerät projizierten Lichtflecks;
- Fig. 6
- die Ausrichtung des Justierhilfsgeräts bzw. der nicht dargestellten Traverse, auf
das Justierhilfsgerät gelagert ist bezüglich des Zylinders ebenfalls in einer Seitenansicht
und
- Fig. 7
- die zu der Ausrichtung gemäß Fig. 6 gehörende Lage des reflektierten Lichtflecks auf
dem flächensensitiven Sensor.
[0025] In Fig. 1 ist mit 1 ein Zylinder, und zwar ein Gegendruckzylinder des letzten Druckwerks
einer Rotationsdruckmaschine bezeichnet, vor dem eine Traverse 2 möglichst parallel
und in gleichem Abstand zu einer nicht gezeigten Zylinderachse bzw. zu der Mantelfläche
des Zylinders 1 über die gesamte Länge der Traverse angeordnet ist. Auf der Traverse
ist eine Halterung 3 verschiebbar gelagert, welche zur Aufnahme einer optischen Meßeinrichtung
dienen kann, die aus der Zeichnung im einzelnen nicht hervorgeht. Ein Strahlengang
4 der Meßeinrichtung ist mit einer strichpunktierten Linie angedeutet.
[0026] Um die für die spätere Messung gewünschte Ausrichtung der Traverse einzustellen,
ist die Traverse an ihren beiden äußeren Enden, die als A Ende und B Ende bezeichnet
sein können, seitlich in Exzentern gelagert. Ein solcher Exzenter mit einer runden
Exzenterscheibe 5 in einer sie aufnehmenden runden Bohrung 6 in einem Seitenteil 7
der Druckmaschine ist in Fig. 2 dargestellt, wobei ein Abschnitt des Seitenteils herausgebrochen
dargestellt ist. Die Traverse 2 ist in der Exzenterscheibe 5 bezüglich deren virtueller
Drehachse 8 exzentrisch angeordnet, wodurch die Exzenterwirkung bei Drehung der Exzenterscheibe
5 in der Bohrung 6 erzielt wird.
[0027] Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß die Traverse 2 in der Praxis nicht unbedingt
einen runden Querschnitt aufweisen muß, sondern daß es zur Führung der Halterung 3
zweckmäßig sein kann, die Traverse mit anderen Querschnitten auszubilden.
[0028] Der in Fig. 2 dargestellte Exzenter ist an beiden Enden 9 und 10 der Traverse 2 vorgesehen,
wodurch die mit Doppelpfeilen angedeutete Verstellbarkeit der Traverse 2 in zwei zueinander
senkrecht stehenden Richtungen, die auch zu der nicht gezeichneten Achse des Zylinders
rechtwinklig orientiert sind, erreicht wird.
[0029] Die auf der Traverse 2 durch nicht dargestellte Mittel verfahrbare Halterung 3 weist
eine Bajonettkupplung 11 auf, die mit einer unterbrochenen Linie angedeutet ist, und
die geeignet ist, in Verbindung mit einem entsprechenden Bajonettkupplungselement
an dem in Fig. 1 nur angedeuteten Justierhilfsgerät 15 dieses mit der Halterung lösbar,
aber präzise positionierbar, zu verbinden. Dabei soll die nicht dargestellte optische
Achse des Justierhilfsgeräts sich auf gleicher Höhe befinden wie die Achse 4 der eigentlichen
Meßeinrichtung.
[0030] In Fig. 1 ist nur in der Art eines Blockschaltbilds gezeigt, wie das Justiergerät
15 mit einer Motorsteuerung, die mit dem Block 12 angedeutet ist, verbunden ist und
die nicht mit der Halterung 3 verfahren zu werden braucht. Ausgänge der Motorsteuerung
sind mit Stellmotoren 13, 14 verbunden, von denen jeder in Drehverbindung mit je einem
Exzenter an dem Ende 9 bzw. 10 der Traverse 2 steht.
[0031] Aus Fig. 3 geht das mit 15 bezeichnete Justierhilfsgerät in einer Draufsicht - bei
abgenommenem Deckel bzw. im Schnitt - schematisch hervor. In einem Gehäuse 16, welches
auf seiner Vorderseite mit einem Glasfenster 17 versehen ist, ist ein Halbleiterlaser
18 mit einer Strahlformungsoptik 19 angeordnet, welche einen Laserlichtstrahlenbündel
reduzierten Durchmessers als Lichtfleck 20 auf den Zylinder 1 projiziert. Das auf
den Zylinder 1 projizierte Lichtstrahlenbündel ist mit 21 bezeichnet. Das von dem
Zylinder 1 teilweise reflektierte Lichtstrahlenbündel, welches von dem Lichtfleck
20 ausgeht, trägt das Bezugszeichen 22 und wird über eine Empfangsoptik 23 und ein
optisches Filter 24 auf einen Vierquadrantensensor 25 geworfen. Die Empfangsoptik
23 weitet das reflektierte Lichtstrahlenbündel 22 leicht auf, so daß die dieses Strahlenbündel
empfangende Fläche des Vierquadrantensensors, die in Fig. 5 und 7 gezeigt ist und
dort allgemein mit 26 bezeichnet ist, ausreichend überdeckt wird. Das optische Filter
24 ist bei der Wellenlänge des Halbleiterlasers 18 durchlässig, so daß Fremdlichteinflüsse
weitgehend beseitigt werden.
[0032] Unmittelbar in Verbindung mit den Vierquadrantensensor 25 steht eine Auswertungselektronik
27, welche Signale von in den Fig. 5 und 7 gezeigten vier Quadranten bzw. Flächenbereichen
der empfangenen Fläche 26 empfängt und auswertet. Die Auswertungselektronik umfaßt
zwei Auswertungsstufen, von denen eine erste, nicht bezeichnete Stufe die Summe der
Signale von oberen Quadranten 28, 29 mit der Summe der Signale von unteren Quadranten
30, 31 vergleicht. EIne zweite Auswertungsstufe vergleicht die Signale der linken
Quadranten 28, 31 mit denen der rechten Quadranten 29, 30.
[0033] Ausgänge der Auswertungselektronik 27 sind - was in Fig. 3 nicht im einzelnen dargestellt
ist - mit einer Anzeigeeinrichtung 32 verbunden, mit der angezeigt wird, wie die Position
der Traverse an der Erfassungsstelle des Justierhilfsgeräts 15, von einer Sollage
abweicht. Die Anzeigeeinrichtung kann eine Gut-/Schlechtanzeige mit verschiedenfarbigen
Leuchtdioden sein oder für analoge Anzeige ausgebildet sein, die auch das Maß der
Abweichung von der Sollage angibt.
[0034] Zusätzlich oder alternativ dazu können die Ausgänge der Auswertungselektronik 27
auch mit dem Block 12 in Fig. 1 verbunden sein, der über eine Motorsteuerung jeweils
einen der Stellmotore 13,14 betätigt, um die Lageabweichung selbsttätig auszugleichen.
[0035] Die Erfassung der Lageabweichung mit einem Vierquadrantensensor ist in den Fig. 5
und 7 veranschaulicht, in denen jeweils die empfangende Fläche 26 des Vierquadrantensensors
in vier empfangende Bereiche bzw. Quadranten 28 - 31 unterteilt dargestellt ist.
[0036] In Zusammenschau auf die Fig. 4 und 5 ergibt sich, daß in dem Fall, in dem das Lichtstrahlenbündel
21, welches von dem Justierhilfsgerät 15 ausgeht, so auf den Mantel des Zylinders
1 trifft, daß das reflektierte Lichtstrahlenbündel 22 in gleicher Höhe in das Justierhilfsgerät
reflektiert wird, was eine korrekte Ausrichtung der nicht dargestellten Traverse zu
dem Zylinder 1 signalisiert, das reflektierte Lichtstrahlenbündel einen Lichtfleck
33 zentral auf die empfangende Fläche 26 wirft; d.h. es werden gleiche Flächensegmente
aller vier Quadranten 28 - 31 beaufschlagt. Da in diesem Fall die Signale der oberen
beiden Quadranten 28, 29 als Summe gleich der Summe der Signale der beiden anderen
Quadranten 30 und 31 sind, signalisiert die Auswertungselektronik 27 keine Lageabweichung.
[0037] Im Unterschied dazu ist gemäß Fig. 6 die Traverse 2 an der Erfassungsstelle des Justierhilfsgeräts
15 zu hoch gegenüber dem Zylinder angeordnet. Das reflektierte Lichtstrahlenbündel
22 wird daher über das von dem Justierhilfsgerät 15 ausgehende Lichtstrahlenbündel
21 zurückgeworfen. Dies hat zur Folge, daß das reflektierte Lichtstrahlenbündel einen
Lichtfleck 34 auf den oberen Flächensegmenten 28, 29 der empfangenden Fläche 26 erzeugt.
Dies kann in entsprechender Weise mit der Anzeigeeinrichtung 32 angezeigt werden und
über wenigstens einen der Stellmotoren 13, 14 ausgeglichen werden, die solange und
im dem Sinne in Bewegung gesetzt werden, bis der Lichtfleck 34 in Fig. 7 die Position
des Lichtflecks 33 in Fig. 5 annimmt.
[0038] Nach diesem Prinzip sind folgende Meßvorgänge möglich:
[0039] Messung der Neigung der Traverse 2 gegenüber dem Zylinder 1:
[0040] Das Justierhilfsgerät 15 wird zusammen mit der Halterung 3 in eine Position nahe
einer der beiden seitlichen Endpositionen an den Enden 9, 10 geführt, wobei das Justierhilfsgerät
aber noch den Zylinder 1 erfaßt, d.h. ein Lichtstrahlenbündel auf ihn projiziert und
das reflektierte Lichtstrahlenbündel aufnimmt. Das reflektierte Lichstrahlenbündel
ist dann ein Maß für die Lageabweichung der Traverse 2 an diesem Ende, die in der
besprochenen Weise festgestellt und ausgeglichen werden kann.
[0041] Messung der Neigung der Traverse 2 von einer Seite bzw. einem Ende 9 zu dem anderen
Ende 10:
[0042] Das Justierhilfsgerät 15 wird dabei zunächst in eine erste Endposition, z.B. bei
dem Ende 9, gebracht und dann in die andere Position bei dem Ende 10 bewegt. Während
dieses Vorgangs sollen sich die Sensorsignale, d.h. die Signale aus dem Vierquadrantensensor,
nicht ändern. Unterschiedliche Signale aus den oberen Quadranten 28, 29 einerseits
und den unteren Quadranten 30, 31 andererseits geben Richtung und Betrag der Abweichung
von der Sollposition an.
[0043] Meßvorgang Parallelität der Traverse 2 zu der Mantelfläche des Zylinders 1:
[0044] Das Justierhilfsgerät 15 wird wiederum in eine seitliche Endposition auf der Traverse
gebracht. Sodann wird der Abstand zwischen der Traverse 2 zu dem Zylinder 1 selbsttätig
mit den Stellmotoren 13, 14 so verändert, daß die beiden linken Quadranten 28, 31
mit derselben Lichtmenge des reflektierten Lichtstrahlenbündels 22 beaufschlagt werden
wie die rechten Quadranten 29, 30. Danach wird das Justierhilfsgerät 15 kontinuierlich
seitlich in Richtung der anderen seitlichen Endposition gefahren. Während dieses seitlichen
Verfahrens dürfen sich die Signale von den Quadranten des Vierquadrantensensors nicht
verändern. Wenn es doch zu einer Abweichung der Anzeige kommt, so wird der flächensensitive
Vierquadrantensensor durch die unterschiedlichen, von seinem Quadranten ausgehenden
Signale der linken Quadranten 28, 31 einerseits und der rechten Quadranten 29, 30
andererseits Richtung und Stärke der Lageabweichung signalisieren.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Zylinder
- 2
- Traverse
- 3
- Halterung
- 4
- Strahlengang Meßeinrichtung
- 5
- Exzenterscheibe
- 6
- Bohrung
- 7
- Seitenteil
- 8
- virtuelle Drehachse
- 9
- Ende der Traverse
- 10
- Ende der Traverse
- 11
- Bajonettkupplung
- 12
- Block (und weitere Funktionsgruppen)
- 13
- Stellmotor
- 14
- Stellmotor
- 15
- Justierhilfsgerät
- 16
- Gehäuse
- 17
- Glasfenster
- 18
- Halbleiterlaser
- 19
- Strahlformungsoptik
- 20
- Lichtfleck
- 21
- Lichtstrahlenbündel
- 22
- reflektiertes Lichtstrahlenbündel
- 23
- Empfangsoptik
- 24
- optisches Filter
- 25
- Vierquadrantensensor
- 26
- empfangene Fläche
- 27
- Auswertungselektronik
- 28
- oberer Quadrant
- 29
- oberer Quadrant
- 30
- unterer Quadrant
- 31
- unterer Quadrant
- 32
- Anzeigeeinrichtung
- 33
- Lichtfleck
1. Justiereinrichtung einer vor einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine angeordneten
Traverse, auf der eine Meßeinrichtung mittels Halterung axial zur Mantelfläche des
Zylinders verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Halterung (3) ein optoelektrisches Justierhilfsgerät (15) kuppelbar ist,
daß das Justierhilfsgerät (15) ein Lichtstrahlenbündel (21) auf den Zylinder (1) projizierende
optische Elemente sowie mindestens einen optischen Empfänger aufweist, der ein von
dem Zylinder (1) reflektiertes Lichtstrahlenbündel (22) empfängt und einen optoelektronischen
Sensor umfaßt, der in Verbindung mit einer Auswertungselektronik (27) zur Erfassung
der Lage des reflektierten Lichtstrahlenbündels (22) auf dem Sensor geeignet ist.
2. Justiereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Ausgang der Auswertungselektronik (27) mit einer Anzeigeeinrichtung
(32) in Verbindung steht, die geeignet ist, die Relativlage des reflektierten Strahlenbündels
auf der Sensorfläche (26) darzustellen.
3. Justiereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Ausgang der Auswertungselektronik (32) mit wenigstens einem elektrischen
Stellmittel in Verbindung steht, welches geeignet ist, wenigstens ein Ende der Traverse
(2) bezüglich des Zylinders (1) zu verstellen.
4. Justiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die das Lichstrahlenbündel (21) auf den Zylinder projizierenden optischen Elemente
einen Halbleiterlaser (18) sowie eine Strahlformungsoptik (19) umfassen.
5. Justiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der optische Empfänger einen Vierquadrantensensor (24) aufweist, der in dem Strahlengang
einer Empfangsoptik (23) angeordnet ist.
6. Justiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der optische Empfänger ein PSD-Element (Position Sensitive Device) aufweist, auf
den das von dem Zylinder (1) reflektierte Lichtstrahlenbündel projizierbar ist.
7. Justiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der optische Empfänger eine Matrixkamera umfaßt.
8. Justiereinrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
eine CCD-Kamera als Matrixkamera.
9. Justiereinrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrixkamera eine Optik aufweist, die das reflektierte Lichtstrahlenbündel
(22) auf 5 bis 10 % der Fläche einer Sensormatrix aufweitet.
10. Justiereinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
gekennzeichnet durch
ein an die Matrixkamera angeschlossenes Bildverarbeitungssystem.
11. Justiereinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Traverse (2) an beiden Enden (9, 10) exzentrisch verstellbar gelagert ist
und an jedem Ende (9, 10) mit einem elektrischen Antrieb gekuppelt ist, der mit einem
Ausgang der Auswertungselektronik (27) in Verbindung steht.
12. Justiereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Justierhilfsgerät (15) mittels einer Bajonettkupplung (11) mit der Halterung
(3) kuppelbar ist.