[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung dekorativer Gebrauchsgegenstände
sowie die mit diesem Verfahren erhältlichen dekorativen Gebrauchsgegenstände.
[0002] Bisher wurden dekorative Gebrauchsgegenstände durch Aufbringen dekorativer Muster
mittels Dekorfolien, durch Spritzen, Bemalen usw. hergestellt. Bei der bisherigen
Art der Aufbringung des Dekors bestand stets die Gefahr, daß durch den ständigen Gebrauch
das Dekor beschädigt bzw. abgenutzt und unansehnlich wurde.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung dekorativer
Gebrauchsgegenstände zur Verfügung zu stellen, bei denen das Dekor nicht mehr der
Abnutzung unterliegt und somit wesentlich länger hält.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 bzw. 2 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Beispiele dekorativer Gebrauchsgegenstände sind den Figuren zu entnehmen. Es zeigen
die
- Fig. 1 a und b:
- einen Querschnitt eines dekorativen Gebrauchsgegenstandes zur Aufnahme fester oder
flüssiger Dekorationsmaterialien, die
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht des dekorativen Gebrauchsgegenstandes gemäß den Figuren 1 a bzw.
b, und die
- Fig. 3:
- eine mögliche Formvariante eines dekorativen Gebrauchsgegenstandes,
a) geschlossen und
b) geöffnet.
[0006] Der dekorative Gebrauchsgegenstand gemäß den Figuren 1 a und b besteht aus zwei Halbzeugen,
nämlich einem Oberteil (1) und einem Boden (3), die durch Klebung an der Klebestelle
(2) miteinander verbunden sind und so einen Hohlraum (4) umschließen. Das Oberteil
(1) wird aus einer festen Kunststoffmasse unter Anwendung von Wärme und Druck gepreßt,
wobei der Preßvorgang durch Anlegen eines Vakuums an die Preßform unterstützt wird
(sog. Tiefziehen). Es besteht aber auch die Möglichkeit das erste Halbzeug mittels
Spritzguß herzustellen, wenn man statt von einem festen von einem flüssigen Material
ausgeht. Der Boden (3) wird aus dem gleichen oder einem anderen Material hergestellt,
wobei das als Granulat vorliegende Material durch Anwendung von Wärme und Druck in
den erforderlichen flüssigen Zustand überführt wird. Bei der Herstellung wird dann
das verflüssigte Material des Bodens (3) in eine Vakuumform unter gleichzeitiger Ausbildung
einer Vertiefung gesaugt und bis nach der Durchpolymerisation des Materials in der
Form belassen. Der fertige Deckel (1) besteht aus einer Polyacrylatmasse. Der Boden
(3) kann ebenfalls aus einer Polyacrylatmasse oder aus einer anderen, unter den Verfahrensbedingungen
polymerisierenden Masse bestehen.
[0007] Das Einbringen von festen Dekorationsmaterialien in den Hohlraum (4) des dekorativen
Gebrauchsgegenstandes erfolgt vor dem Verkleben der beiden Halbzeuge, das mittels
Acrylat-, Epoxid- oder Kontaktkleber erfolgt.
[0008] Als festes Dekorationsmaterial kommen Materialien wie Stoffe, Leder, Felle, Papier,
Steine, Farbsteine oder nach den Wünschen des Käufers geformte Kunststoffteile in
Betracht. In das feste Dekorationsmaterial können Muster, Reliefstrukturen sowie Schriftzüge
eingearbeitet werden.
[0009] Zur Erzielung spezieller optischer Effekte können zusätzlich auch Leuchtstoffröhren
oder nach Anregung durch Bestrahlung selbstleuchtende Stoffe zugesetzt werden.
[0010] Die festen Dekorationsmaterialien können lose eingelegt oder eingeklebt werden.
[0011] Das Einbringen flüssiger Dekorationsmaterialien erfolgt dagegen erst nach dem oben
bereits beschriebenen Verkleben der beiden Halbzeuge durch eine für diesen Zweck vorgesehene
Öffnung in einem der Halbzeuge, die nach dem Einbringen des flüssigen Dekorationsmaterials
mittels eines geeigneten Stopfens verschlossen wird, der dazu in die Einfüllöffnung
eingepreßt oder eingeklebt wird.
[0012] Als flüssiges Dekorationsmaterial kommen verschiedenfarbige Flüssigkeiten in Betracht,
die im wesentlichen nicht miteinander mischbar sind.
[0013] Diesen Flüssigkeiten können zur Erhöhung des optischen Effektes Feststoffe, nämlich
Flittermaterialien, oder nach Anregung durch Bestrahlung selbstleuchtende Stoffe zugesetzt
werden.
[0014] Mit Hilfe dieses Verfahrens können dekorative Gebrauchsgegenstände in Plattenform,
nämlich Tischplatten, Wandverkleidungen, Kacheln oder Fußbodenplatten hergestellt
werden. Das Verfahren eignet sich aber auch zur Herstellung anderer dekorativer Gebrauchsgegenstände
beliebiger Form, für die als typische Vertreter die Klosettbrille bzw. der Klosettdeckel
oder beide in Kombination stehen.
[0015] Die Figur 2 zeigt einen solchen aus zwei Halbzeugen zusammengesetzten dekorativen
Gebrauchsgegenstand in der Seitenansicht, während die Figur 3 a eine mögliche Formvariante
eines solchen in geschlossenem und die Figur 3 b in geöffnetem Zustand zeigt.
1. Verfahren zur Herstellung dekorativer Gebrauchsgegenstände, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Schritt aus einer festen Kunststoffmasse als Ausgangsmaterial unter
Anwendung von Wärme und Druck ein erstes Halbzeug des dekorativen Gebrauchsgenstandes
durch Tiefziehen oder ausgehend von einem bereits verflüssigten Material mittels Spritzguß
hergestellt wird, während das zweite Halbzeug des dekorativen Gebrauchsgegenstandes
aus dem gleichen oder einem anderem Material hergestellt wird, indem ein granuliertes,
festes Material unter Anwendung von Wärme und Druck verflüssigt wird, worauf das verflüssigte
Material in eine Vakuumform gesaugt wird, wo es durch Polymerisation aushärtet, wobei
zumindest in das zweite Halbzeug eine Vertiefung zur Aufnahme des Dekorationsmaterials
eingearbeitet wird, worauf bei festen Dekorationsmaterialien das Dekorationsmaterial
vor der Vereinigung der Halbzeuge durch Kleben mit einem Acrylat- oder Epoxidkleber
oder durch Kontaktkleben unter Druck zum fertigen Gebrauchsgegenstand in diese Vertiefung
eingelegt oder eingeklebt wird.
2. Verfahren zur Herstellung dekorativer Gebrauchsgegenstände, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Schritt aus einer festen Kunststoffmasse als Ausgangsmaterial unter
Anwendung von Wärme und Druck ein erstes Halbzeug des dekorativen Gebrauchsgegenstandes
durch Tiefziehen oder ausgehend von einem bereits verflüssigten Material mittels Spritzguß
hergestellt wird, während das zweite Halbzeug des dekorativen Gebrauchsgegenstandes
aus dem gleichen oder einem anderen Material hergestellt wird, indem ein granuliertes,
festes Material unter Anwendung von Druck und Wärme verflüssigt wird, worauf das verflüssigte
Material in eine Vakuumform gesaugt wird, wo es durch Polymerisation aushärtet, wobei
zumindest in das zweite Halbzeug eine Vertiefung zur Aufnahme des Dekorationsmaterials
sowie eine Öffnung zum Einfüllen flüssiger Dekorationsmaterialien eingearbeitet wird,
worauf die beiden Halbzeuge durch Kleben mit einem Acrylat- oder Epoxidkleber oder
durch Kontaktkleben unter Druck vereinigt werden, bevor das flüssige Dekorationsmaterial
durch die Einfüllöffnung in den dekorativen Gebrauchsgegenstand eingefüllt wird, worauf
die Einfüllöffnung mittels eines geeigneten Stopfens, der eingepreßt oder eingeklebt
wird, verschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als festes Dekorationsmaterial Stoff, Leder, Fell oder Papier verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in das feste Dekorationsmaterial Muster oder Reliefstrukturen eingearbeitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Dekorationsmittel verschiedenfarbige Flüssigkeiten, die nicht miteinander
mischbar sind, eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Dekorationsmaterial eine Flüssigkeit in der Feststoffe enthalten sind
eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Halbzeug aus einer festen bereits durchpolymerisierten Polyacrylatmasse
hergestellt wird.
8. Dekorative Gebrauchsgegenstände erhältlich nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den dekorativen Gebrauchsgegenständen um plattenförmige Gegenstände,
insbesondere Tischplatten, Wandverkleidungen, Kacheln, Fußbodenplatten, oder sonstige
Gegenstände, insbesondere Klosettbrillen und/oder Klosettdeckel, handelt.