[0001] Die Erfindung befasst sich mit einer Verbesserung in Schmutzausscheidungsvorrichtungen
zur Verwendung in der Putzerei oder in der Karde einer Spinnerei.
Stand der Technik:
[0002] Es ist heute wohlbekannte Praxis, an den Tambourschilden sowohl von Wanderdeckelwie
auch von Festdeckelkarden Geräte mit,,abgesaugten Messern" anzubringen. Diese Geräte
sind in der Lage, Schmutzpartikel aus dem verarbeiteten Material zu entfernen, während
die Fasern mit dem Garnitur des Tambours weiterbefördert werden. Dazu geeignete Tambourverschalungssegmente
sind in EP-A-431 482 sowie EP-A-366 918 beschrieben. Das Anbringen von Messern an
Verschalungssegmente ist auch in US-C-4,314,387 sowie in US-C-5,530,994 gezeigt, wobei
letztere Schrift in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung von besonderer Bedeutung
ist, weil das Einführen eines Luftstromes zwischen einem Segment und einem daran befestigten
Element vorgesehen ist. Ähnliche Luftströme sind in EP-A-366 692 und EP-A-338 802
erläutert, während EP-A-387 908 die Bedeutung des Lufthaushaltes für die Reinigungswirkung
betont. In all dieser Fällen ist das Einführen des Luftstromes scheinbar nur dazu
konzipiert, das Ausscheiden von Schmutz zu verbessern, wobei Luftturbulenz in Kauf
genommen oder sogar erwünscht wird. Sie beschäftigen sich auch ausschliesslich mit
dem Bereich stromaufwärts vom Messer in der Fasertransportrichtung betrachtet.
[0003] Die vorliegende Erfindung geht vom Erkenntnis aus, dass die Luftströmungen nicht
nur für das Ausscheiden von Schmutz sondern auch in Zusammenhang mit der Nissenbildung
eine wesentliche Rolle spielen. Im letzteren Zusammenhang ist das Entstehen von Turbulenz
nicht wünschenswert. Ausserdem ist der Bereich stromabwärts vom Messer genauso wichtig
wie der Bereich stromaufwärts vom Messer. Diese Erkenntnisse gelten nicht nur für
Schmutzausscheidungsgeräte in der Karde, sondern auch an anderen Orten in der Spinnerei,
z.B. in Reinigungsmaschinen, die Ausscheidungsmessern aufweisen (z.B. nach der einzigen
Figur der DE-A-44 41 425).
[0004] Der Stand der Technik ist somit anhand von "Messern" (auch "Klingen" genannt) erläutert
worden, wobei ein "Messer" normalerweise ein Blatt aufweist, das gegenüber einer sich
drehenden Walze (z.B. eines Kardentambours) einstellbar ist. Es ist aber auch bekannt,
eine ähnliche Funktion durch eine Kante (auch "Trenn-" oder "Ausscheidekante" genannt)
auszuüben, wobei diese Kante an einem Element gebildet ist, das nicht unbedingt als
einstellbarer "Messer" konzipiert ist. Die Erfindung ist ebenfalls in solchen Anordnungen
anwendbar. Um schwerfällige Wiederholungen in der Beschreibung zu vermeiden, wird
nachfolgend von einer Kante gesprochen, wobei dieser Begriff die Spezialform "Messer"
bzw. "Klinge" umfasst.
Die Erfindung:
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Lufthaushalt stromabwärts von einer
Kante mit einer Absaugung versehen zu verbessern. Dadurch kann die von Luftturbulenzen
verursachte Nissenbildung in faserverarbeitenden Maschinen reduziert werden. Es kann
aber auch eine Verbesserung der Schmutzausscheidung an und für sich erzielt werden.
Die Erfindung kann dem einen oder dem anderen oder beiden dieser Zwecke dienen.
[0006] Die Erfindung sieht eine faserverarbeitende Maschine mit einer Ausscheidekante vor,
wobei sowohl Faser wie auch Luft in einer im wesentlichen vorbestimmten Transportrichtung
an der Kante vorbeigeführt werden und Schmutzpartikel selektiv mittels der Kante aus
dem Faser/Luft-Strom abgeführt werden soll. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Massnahme getroffen ist, um die Luftströmungen in der Zone stromabwärts
vom Messer zu beeinflussen. Die gesagte Massnahme kann derart getroffen werden, dass
Luftturbulenzen stromabwärts (in der Transportrichtung) von der Kante begrenzt oder
sogar (möglichst) eliminiert werden. Mit anderen Worten soll stromabwärts von der
Kante ein möglichst laminares Strömungsbild erzeugt werden bzw. aufrechterhalten bleiben.
Alternativ oder zusätzlich kann die gesagte Massnahme derart getroffen werden, dass
durch die Kante abgetrennte Luft im wesentlichen ohne Rückführung weggeführt werden
kann.
[0007] Die Massnahme besteht vorzugsweise darin, dass durch die Kante abgeführte Luft zumindest
teilweise durch neu-eingeführte Luft ersetzt wird. Die neu-einigeführte Luft fliesst
zweckmässigerweise in die an der Kante anschliessende Zone hinein, z.B. innerhalb
eines Abstands von ca. 50 mm stromabwärts von der Kante und vorzugsweise innerhalb
eines Abstands von weniger als 20 mm. In einer Lösung fliesst die neu-eingeführte
Luft gerade hinter der Kante in den Faser/Luft-Strom hinein.
[0008] Die Erfindung ist insbesondere, aber nicht ausschliesslich, zur Anwendung in einer
Maschine vorgesehen, die eine drehbare Walze (Trommel bzw. Tambour) umfasst, wobei
der Faser/Luft-Strom in einem "Arbeitsspalt" zwischen dem Umfang der Walze und einer
ihm umgebenden Verschalung fliesst. Die Kante ist in der Verschalung vorgesehen. Die
Selektivität der Ausscheidung wird dann dadurch erzielt, dass die Walze mit einer
faserhaltenden Garnitur versehen ist, während die Fliehkraft Schmutzpartikel, die
schwerer als die Fasern sind, radial nach aussen (gegen die Verschalung) drängt. Der
Arbeitsspalt erstreckt sich normalerweise über fast der ganzen axialen Länge (über
der "Arbeitsbreite") der Walze. Die Anordnung kann derart getroffen werden, dass der
effektive Querschnitt des Arbeitsspaltes stromabwärts von der Kante eine Erweiterung
erfährt, wobei der Erweiterungsgrad allenfalls nicht im voraus bestimmt werden kann,
z.B. wenn die Position der Kante in der radialen Richtung gegenüber der Walze eingestellt
werden kann.
[0009] Nach der Erfindung sind daher beispielsweise Mittel vorgesehen, um Luft in den Raum
stromabwärts von der Kante einfliessen zu lassen. Die genannte Mittel kann derart
angeordnet werden, dass Luft über im wesentlichen der ganzen Arbeitsbreite einströmen
kann, vorzugsweise möglichst gleichmässig über der ganzen Arbeitsbreite. Die Kante
wird normalerweise an einem Element gebildet, das in der Verschalung der Walze aufgehängt
ist. Die Verschalung sollte nun derart gebildet werden, dass das Entstehen der erforderlichen
Luftströmung ermöglicht wird, z.B. so, dass ein Strömungskanal zwischen dem Element
und einem ihm benachbarten Teil frei bleibt. Falls die Aufhängung diesen Kanal überbrücken
muss, wird vorzugsweise dafür gesorgt, dass sich durch die Aufhängung voneinander
getrennte Teilströmungen (wieder) zusammenschliessen, bevor sie in den Raum einfliessen.
[0010] Vorzugsweise ist die Anordnung bezüglich der einfliessenden Luftmenge selbsteinstellend,
d.h. (z.B), dass mit Blasluft nicht gearbeitet werden muss. Wenn der freie Strömungsquerschnitt
vom Kanal ausreichend dimensioniert ist, entsteht die erforderliche Luftströmung wegen
eines Unterdruckes im Raum stromabwärts von der Kante.
[0011] Der Strömungskanal kann derart gebildet bzw. angeordnet werden, dass schon beim Einströmen
in den Raum die eingeführte Luft im wesentlichen in der Transportrichtung fliesst.
[0012] Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der schematischen Zeichnungen
als Beispiele beschrieben.
[0013] Es zeigt:
Fig. 1 eine Kopie der Figur 1 aus EP-A-431 482,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine bekannte Vorrichtung zur Verwendung in einer Karde
nach der Figur 1,
Fig. 3 einen entsprechenden Schnitt durch eine erste Anordnung nach dieser Erfindung,
Fig. 4 ein Detail, in der Richtung des Pfeils P in Fig. 3 betrachtet,
Fig. 5 einen Schnitt durch eine zweite Anordnung nach der Erfindung, und
Fig. 6 eine schematische isometrische Darstellung der bevorzugten Absaugung in einem
Gerät nach Fig. 3 oder Fig. 5.
[0014] Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht den Tambour (die Trommel) 30 einer Karde,
die Endteile 32,34 eines Wanderdeckelaggregates, welches die Hauptkardierzone definiert,
ein Briseur (den Vorreisser) 36, sowie einen Abnehmer 38. Die Drehrichtung des Tambours
30 um seine Achse A ist mit dem Pfeil D angedeutet.
[0015] In der Vorkardierzone, zwischen dem Briseur 36 und dem benachbarten Ende 34 des Wanderdeckelaggregates,
befinden sich eine Schmutzausscheidevorrichtung 39 und ein dieser Vorrichtung vorangehendes
Verschalungssegment 40. Die Vorrichtung 39 umfasst zwei Tambourverschalungssegmente
42,44, die nachfolgend näher beschrieben werden.
[0016] Die Nachkardierzone, zwischen dem anderen Ende 32 des Wanderdeckelaggregates und
dem Abnehmer 38, ist mit einer weiteren Schmutzausscheidevorrichtung 46 versehen,
welche mit der Vorrichtung 39 austauschbar ist und daher nicht einzel beschrieben
wird. Schliesslich befindet sich in der Unterkardierzone (zwischen dem Abnehmer 38
und dem Briseur 36) nach Figur 1 eine weitere Schmutzausscheidevorrichtung 48 und
vier Tambourverschalungssegmente 50. Die Segmente 50 sind mit dem Segment 40 austauschbar.
Die Vorrichtung 48 kann durch zwei Segmente 50 ersetzt werden, kann aber (falls sie
beibehalten wird) ebenfalls nach dieser Erfindung gebildet werden.
[0017] In Figur 2 ist die Mantelfläche des Tambours 30 mit dem Bezugszeichen 31 angedeutet,
wobei ihre Drehrichtung wieder mit dem Pfeil D angegeben ist. Die Mantelfläche 31
trägt eine Garnitur, die aber hier nicht gezeigt ist, da sie für die Erklärung keine
wesentliche Rolle spielt und vom Fachmann wohl bekannt ist. Die Vorrichtung 39 umfasst
nach Figur 2 ein erstes Verschalungssegment 42, das als Träger für mit Garnituren
versehene Kardierelemente 12 gebildet ist, und ein zweites Verschalungssegment 44,
das als Träger für weitere mit Garnituren versehenen Elemente 16 gebildet ist. Der
vorerwähnte Arbeitsspalt ist mit 10 angedeutet, wobei ein Ausscheidespalt 18 zwischen
den Segmenten 42,44 offenbleibt und in den Arbeitspalt 10 mündet. Der Ausscheidespalt
18 ist mittels einer Haube 20 abgedeckt, die an einem Ende (in Fig. 2 nicht gezeigt)
an einer geeigneten Absaugung angeschlossen ist, um durch den Spalt 18 ausgeschiedenen
Abfall abzuführen.
[0018] Das zweite Segment 44 ist mit einem Messer 22 versehen, der eine in den Arbeitsspalt
hervorstehende Trennkante 24 aufweist. Der Messer 22 ist durch Schrauben 25 (in Fig.
2, nur eine Schraube 25 sichtbar) an einem Endteil 15 des Segmentes 44 befestigt.
Der Endteil 15 weist eine Auflagefläche 17 für eine entsprechende Fläche 19 am Messer
22 auf. Nach dem Auflockern der Befestigungsschrauben 25 kann der Messer 22 in den
mit dem Doppelpfeil EP angedeuteten Richtungen verschoben werden, wobei die Auflageflächen
17,19 aneinander gleiten. Dadurch kann die Stellung der Trennkante 24 gegenüber der
Mantelfläche 31 (bzw. der nicht-dargestellten Garnitur) geändert werden. Der Messer
22 erstreckt sich auch über der vollen Arbeitsbreite,wobei es wichtig ist, dass die
Position der Trennkante gegenüber der Mantelfläche 31 über der Breite möglichst gleich
eingestellt bzw. eingehalten wird. Haube 20 ist schwenkbar am ersten Segment 42 montiert
(Haltemittel nicht gezeigt) und druckt mit einer Gummidichtung 26 an der von der Trennkante
24 entfernten Stirnfläche des Messers 22.
[0019] Der Faser/Luft-Strom FLS im Arbeitsspalt 10 stromaufwärts von der Kante 24 ist durch
die Umfangsgeschwindigkeit und die ,,Oberflächenrauhigkeit" des Tambours 30 gegeben.
Letzterer Parameter wird natürlich durch die Beschaffung der nicht-dargestellten Garnitur
beeinflusst. Die eingestellte Position der Trennkante 24 gegenüber der Mantelfläche
31 (bzw. gegenüber der von der Mantelfläche getragenen Garnitur) bestimmt weitgehend
den Anteil des ankommenden Faser/Luft-Stromes FLS, der durch den Messer 22 "abgeschält",
in den Ausscheidespalt 18 umgelenkt und dadurch aus dem Arbeitsspalt 10 entfernt wird.
Die Verstellbarkeit ist wichtig, weil den auszuscheidenden Anteil vom verarbeiteten
Fasermaterial abhängig ist und nicht von vornherein (beim Konstruieren der Maschine)
festgelegt werden kann. Wie aber schon angedeutet, ist die Erfindung nicht auf die
Anwendung mit einem verstellbaren Messer eingeschränkt. Der abgeführte Anteil soll
derart gewählt werden, dass die "abgeschälten" Luftschichten relativ viele Schmutzpartikeln
(allenfalls auch Kurzfasern) und wenige Gutfasern mittragen. In den meisten Fällen
wird die Trennkante 24 deutlich näher an der Mantelfläche 31 eingestellt, als für
die dem Tambour gegenüberstehende Fläche 28 des Segmentes 44 möglich ist - d.h. der
Arbeitsspalt 10 breitet sich im Bereich 29 stromabwärts von der Trennkante 24 in der
radialen Richtung aus und zwar zu einem Grad, der von der momentanen Einstellung des
Messers 22 abhängt.
[0020] Im Arbeitsspalt stromabwärts von der Trennkante "fehlt" daher den abgeführten Stromanteil,
wobei den verbleibenden Anteil sich ausbreiten muss, um den erweiterten Arbeitsspalt
zu füllen. In der an der Trennkante 24 angrenzenden Zone Z des Arbeitsspaltes herrscht
Unterdruck, der allenfalls etwas mehr (mit Schmutzpartikeln beladene) Luft zwischen
der Trennkante 24 und der Mantelfläche 31 zieht, als eigentlich erwünscht ist. Zudem
neigt die sich ausbreitende Luftströmung zu Wirbelbilding an der Trennkante 24, was
Turbulenzen im Bereich 29 stromabwärts von der Trennkante 24 ergibt. Solche Turbulenzen
kann zu "aneinanderrollen" bzw. umeinanderschlingen von Fasern führen - daraus entstehen
Nissen. Es können sich allenfalls auch Wirbeln im Ausscheidspalt selbst bilden, was
Luft samt Schmutzpartikeln in den Arbeitsspalt zurückführt.
[0021] Eine erste Lösung dieser Probleme ist aus der Vorrichtung 39A der Figur 3 zu entnehmen,
worin die Teile, die schon in Zusammenhang mit der Figur 2 beschrieben wurden, mit
den gleichen Bezugszeichen angedeutet sind. Die geänderten Teile sind einerseits der
Messer 22A und andererseits der Endteil 15A des Segmentes 44. Wie auch aus der Figur
4 ersichtlich, ist der Endteil 15A mit Vorsprünge 50 versehen (nur einen Vorsprung
50 in den Figuren 3 und 4 sichtbar), die je eine Auflagefläche 17A für den Messer
22A aufweisen. Es sind so viele Vorsprünge 50 wie Fixierschrauben 25 vorhanden und
jeder Vorsprung 50 ist mit einer Gewindebohrung 52 für die ihm zugeordnete Fixierschraube
versehen. Die Breite B (Fig. 4) von jedem Vorsprung ist aber nur einen Bruchteil der
Arbeitsbreite, sodass zwischen den Vorsprüngen 50 einen Strömungskanal 54 hinter der
(unveränderten) Auflagefläche 19 des Messers definiert wird. Die Dichtung 26 berührt
auch in diesem Fall die Stirnfläche des Messers 22. Sie lässt damit den Zugang zum
äusseren Ende des Kanals 54 frei, was in Fig. 3 mit dem Pfeil L angedeutet ist. Luft
aus der Umgebung der Verschalung kann daher durch den Kanal 54 fliessen, um einen
nachteiligen Unterdruck im Bereich 29 stromabwärts von der Trennkante 24A zu vermeiden.
[0022] Das Messer 22A ist nun mit einer Kopfpartie 14 gebildet, die mit der Trennkante 24
versehen ist. Die Kopfpartie 14 ist nun auch mit einer Umlenknase 57 versehen, die
zusammen mit der unteren, entsprechend gerundeten Kante 56 am Endteil 15A die Mündung
M vom Kanal 54 in den Arbeitsspalt 10 bildet. Durch die Nase 57 wird die in den Spalt
10 einströmende Luft in der Transportrichtung umgelenkt. Die Vorsprünge 50 erstrecken
sich vorzugsweise nicht bis zur Kante 56 des Endteils 15A (siehe insbesondere Fig.
4). Jeder Vorsprung 50 ist mit einer Abrundung 58 an einer solchen Stelle gebildet,
dass die Teilströmungen L1 bzw L2 zu beiden Seiten des Vorsprunges sich vor der Mündung
M vereinigen und einen über der Arbeitsbreite möglichst gleichmässig verteilten "Luftvorhang"
bilden können.
[0023] Zwischen der Kante 24 und der Mündung M befindet sich eine Fläche 23, welche die
Ausbreitung des Arbeitsspaltes 10 in die Zone Z einleitet. Diese Fläche 23 kann derart
gestaltet werden, dass die Aerodynamik an der Kopfpartie 14 begünstigt wird.
[0024] Die Anzahl Vorsprünge 50 (bzw. die Gesamtflächengrösse ihrer Auflageflächen 17A)
ist derart gewählt, dass der Messer 22A stabil gehalten wird. Dies ist besonders wichtig
wegen der sehr engen Abstände zwischen der Trennkante und der nicht-dargestellten
Garnitur an dem Tambour. Die durch die Vorsprünge 50 und die Fixierschrauben 25 gebildete
Aufhängung des Messers 22A muss dafür sorgen, dass der Messer nicht in den Luftströmungen
"flattert". Jeder Vorsprung 50 kann aus einem Stück mit dem Endteil 15A gebildet werden,
könnte aber auch separat gebildet und an dem Endteil 15A (z.B. durch Kleben) befestigt
werden.
[0025] In der bevorzugten Lösung nach der Erfindung wird keine Druckluft verwendet, sondern
es wird vielmehr den im Arbeitsspalt herrschenden Unterdruck ausgenutzt, um "Ersatzluft"
einzuziehen. Das System ist somit selbsteinstellend - es wird soviel Luft eingezogen,
als nötig ist, um einen wesentlichen Unterdruck zu vermeiden. Die durch die Trennkante
erzeugte Unterdruckzone wird daher mittels eines geeigneten Verbindungskanales mit
einer Luftquelle verbunden.
[0026] Die Fähigkeit eines Luftstromes Partikel und Flug mitzuverfrachten hängt von der
Strömungsgeschwindigkeit ab. Die Geschwindigkeit des Stromes L am Einlauf zum Kanal
54 sollte deutlich tiefer als die Geschwindigkeit an der Mundung M liegen. Angenommen,
die Geschwindigkeit der sich der Kante annähernden Strömung FLS sei V m/sek, sollte
z.B. die Strömungsgeschwindigkeit am Einlauf zum Kanal 54 (Strom L) bei ca. V/6 und
die Geschwindigkeit an der Mündung M bei ca. V/2 liegen. Dies kann durch die Gestaltung
des Kanals 54 (Auswahl der Lichteweite bzw. des effektiven Strömungsquerschnittes)
erzielt werden.
[0027] Die Erfindung ermöglicht sehr enge Einstellungen der Kante 24 bzw. der Fläche 28
gegenüber den Spitzen der Garnitur auf dem Tambour 30 (Fig. 1). Der Abstand der Kante
24 von den Garniturspitzen kann z.B. im Bereich 0,25 bis 0,5 mm., und der Abstand
der Fläche 28 von den Garniturspitzen kann z.B. 0,8 mm betragen.
[0028] Die Technologie oder Funktionsprinzip der Schmutzausscheidung kann beliebig aus den
bekannten Möglichkeiten gewählt werden. Verschiedene Geräte zur Anwendung in der Karde
sind in der Einleitung schon erwähnt worden. Weitere Varianten sind z.B. in EP-A-387
908, EP-A-366 692, US-C-4,400,852, US-C-5,448,800, EP-A-520,958, DE-A-39 02 202, US-C-4,805,267,
DE-A-33 31 362, US-C-4,797,980 und US-C-5,031,279 zu finden. Die letztgenannte Schrift
zeigt auch, dass die gleichen Prinzipien in der Reinigungsmaschine angewendet werden
können, was naturlich auch für die vorliegende Erfindung gilt.
[0029] Die Lösung nach Fig. 3/4 eignet sich vorzüglich als Umbausatz zur Nachrüstung einer
bestehenden Karde, die mit einem Gerät nach der Figur 2 versehen ist. Bei der Herstellung
einer neuen Karde ist es aber möglich weitere Optimierungen vorzusehen, wie nachfolgend
anhand der Figur 5 erklärt wird. In diesem Fall dient ein Profilstück 50 (z.B. aus
harteloxierten Aluminium, oder aus Stahl) als Ersatz für den Endteil 15A des Segmentes
44 in Figur 3, sowie für den Messer 22A, für die Haube 20 und auch für einen Endteil
des Segmentes 42. Das Profilstück 50 erstreckt sich über der ganzen Arbeitsbreite.
Es ist mit einem Längskanal K sowie mit einer Öffnung 52 versehen, die zur Bildung
des Ausscheidespaltes 18 dient.
[0030] Das Profilstück 50 weist auch zwei Verschalungsteile 54,56 auf, wovon der eine Teil
54 mit einer Leitfläche 58 versehen ist, die zusammen mit dem Tambour 30 (in Fig.
5 nicht gezeigt, vgl. Fig. 3) den Arbeitsspalt 10 begrenzt. Der zweite Teil 56 dient
als Träger für ein Leitelement 60, das auswechselbar am Träger befestigt ist, um nach
der Montage dem Tambour bzw. seiner Garnitur gegenüberzustehen. Wie schon angedeutet
kann das Element 60 nach den bekannten Prinzipien der Technologie solcher Schmutzausscheidungsgeräte
gebildet werden.
[0031] Der sich verjüngende Wandteil 62 zwischen der Fläche 58 und der Öffnung 52 ist mit
einer Aussparung 64 versehen, die ein Klingenblatt 66 aufnimmt. Es ist ein Befestigungsmittel
(nicht gezeigt) vorgesehen, so dass die Trennkante 24 am Blatt 66 einstellbar in den
durch den Doppelpfeil EP angedeuteten Richtungen gegenüber dem Arbeitsspalt positioniert
werden kann. Die durch das Blatt 66 aus dem Arbeitsspalt umgelenkte Luft wird aber
in dieser Ausführung nicht unmittelbar an der Trennkante durch neue Luft ersetzt,
sondern erst am von der Kante 24 entfernten Ende der Leitfläche 58. Zwischen der Wand
68 des Profilstückes 50 und dem benachbarten Verschalungselement 70 ist eine Luftzuführöffnung
72 freigelassen, welche im Betrieb den Arbeitspalt mit der Umgebung ausserhalb der
Verschalung verbindet. Der Abstand S der Öffnung 72 von der Kante 24 beträgt vorzugsweise
weniger als 50 mm. Die Öffnung 72 ist natürlich in der Form eines "Schlitzes" vorhanden,
so dass die Öffnung sich über der ganzen Arbeitsbreite erstreckt. In diesem Fall besteht
kein Problem bezüglich der Befestigungen, da der Teil 70 und das Profilstück 50 unabhängig
voneinander an den Tambourschilden befestigt werden können.
[0032] Die Leitfläche 58 sollte derart gestaltet und nah am Tambour eingestellt werden,
dass keine wesentliche Turbulenzen in dem im Arbeitsspalt stromabwärts von der Kante
24 verbleibenden Faser/Luft-Strom entstehen. Zu diesem Zweck kann die Fläche 58 vorteihafterweise
derart eng am Tambour eingestellt werden, dass keine wesentliche Ausbreitung des Stromes
nach der Kante 24 erforderlich ist. Dadurch kann auch einen Druckabfall im Arbeitsspalt
an bzw. stromabwärts von der Kante 24 weitgehend vermieden werden. Durch das Aufrechterhalten
geeigneter Druckverhältnisse an der Kante 24 kann das Rückführen von Luft aus der
Öffnung 18 vermieden werden. Es ist auch möglich, genauer den "abzuschälenden" Anteil
des Faser/Luft-Stromes durch das Verstellen des Blattes 66 einzustellen. Ohne diese
Massnahme kann es unter ungünstigen Bedingungen dazu kommen, dass eine Luftzirkulation
innerhalb der Öffnung 52 erzeugt wird und Schmutzpartikel wieder in den Arbeitsspalt
gelangen.
[0033] Gemäss einer vorteilhafte Variante wird nun die Innenfläche 74 des Profilstückes
50 derart gestaltet, dass die abgeführte Luft ungefähr tangential in den Längskanal
K eintritt und danach, vorerst der Innenfläche 74 folgend, in den Bereich um der Mitte
des Längskanals geführt wird. Dabei entsteht eine Spiralbewegung der Luft, samt der
mitgetragenen Schmutzpartikeln bzw. Fasern, wie dies schematisch in der Figur 6 dargestellt
ist. Die Absaugung erfolgt vorzugsweise aus diesem Mittenbereich an einem Ende AE
(Fig. 6) des Kanals K und es wird im Mittenbereich am anderen Ende ZE Luft in den
Kanal K eingeführt. Dadurch ist es möglich über der ganzen Arbeitsbreite ungefähr
konstante Aufnahmeverhältnisse am Ausscheidespalt 18 aufrechtzuerhalten.
1. Eine faserverarbeitende Maschine mit einer Ausscheidekante (24), wobei sowohl Faser
wie auch Luft in einer im wesentlichen vorbestimmten Transportrichtung an der Kante
vorbeigeführt werden und Schmutzpartikel mittels der Kante aus dem Faser/Luft-Strom
(FLS) abgeführt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Massnahme getroffen ist, um Luftturbulenzen
stromabwärts (in der Transportrichtung) von der Kante (24) zu begrenzen.
2. Eine faserverarbeitende Maschine mit einer Ausscheidekante (24), wobei sowohl Faser
wie auch Luft in einer im wesentlichen vorbestimmten Transportrichtung an der Kante
vorbeigeführt werden und Schmutzpartikel mittels der Kante aus dem Faser/Luft-Strom
(FLS) abgeführt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Massnahme getroffen ist, um einen durch
die Luftabfuhr verursachten Druckabfall stromabwärts von der Kante zu begrenzen bzw.
auszugleichen.
3. Eine Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine eine
drehbare Walze (30) umfasst, wobei der Faser/Luft-Strom (FLS) in einem Arbeitsspalt
(10) zwischen dem Umfang (31) der Walze (30) und einer ihm umgebenden Verschalung
fliesst.
4. Eine Maschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung
derart getroffen ist, dass der effektive Querschnitt des Arbeitsspaltes (10) stromabwärts
von der Kante (24) eine Erweiterung erfährt.
5. Eine Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erwähnte
Massnahme darin besteht, dass Mittel (50,54;72) vorgesehen sind, um Luft in den Raum
stromabwärts von der Kante (24) einfliessen zu lassen.
6. Eine Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Mittel (50,54;72)
derart angeordnet sind, dass Luft über im wesentlichen der ganzen Arbeitsbreite einströmen
kann, vorzugsweise gleichmässig über der ganzen Arbeitsbreite.
7. Eine Maschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kante (24) an einem Element (22) gebildet ist, das in der Verschalung der Walze
(30) aufgehängt ist, wobei die Aufhängung (50) derart gebildet ist, dass das Entstehen
der erforderlichen Luftströmung (L) ermöglicht wird.
8. Eine Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Strömungskanal (54)
zwischen dem Element (22A) und einem ihm benachbarten Teil (15A) frei bleibt.
9. Eine Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängung (50) den
Kanal (54) überbrückt, wobei dafür gesorgt wird, dass sich durch die Aufhängung (50)
voneinander getrennte Teilströmungen (L1,L2) (wieder) zusammenschliessen, bevor sie
in den Raum einfliessen.
10. Eine Maschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal
(54) derart gebildet bzw. angeordnet ist, dass schon beim Einströmen in den Raum die
eingeführte Luft im wesentlichen in der Transportrichtung fliesst.
11. Eine Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung
bezüglich der einfliessenden Luftmenge selbsteinstellend ist.