[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Messung von Abständen
im Bereich des Stoffauflaufes einer Papiermaschine.
[0002] Durch die Veränderung des Auslaufspaltes des Stoffauflaufes einer Papiermaschine
wird in der Regel die Wassermenge und damit die Konsistenz des Stoffgemisches im Zulauf
zum Stoffauflauf eingestellt. An einem mehrschichtigen Stoffauflauf ist die Messung
des Auslaufspalts noch interessanter, da das Entwässerungsverhalten auf der Siebpartie
für den mehrschichtigen Betrieb noch besser kontrolliert werden kann. Für die Tissuemaschine
sind die folgenden Meßmethoden bekannt, die aufgrund der vorhandenen Schwierigkeiten
alle eine indirekte Messung des Spaltes durchführen:
a) Die Messung am Verstellantrieb der Lippenverstellung, wobei die Verformung der
dünnen Lippen, die wegen der hohen Drücke im Stoffauflauf enormen Belastungen ausgesetzt
sind, nicht erfaßt werden können.
b) Die Messung mittels dünner, mechanischer Hebel, die die Stellung der Lippe nach
hinten oder durch die Seitenwand nach außen übertragen. Der Einbau solcher Hebel ist
kompliziert und die Meßergebnisse entsprechend unsicher.
[0003] Ziel der Erfindung ist es daher eine Meßmethode vorzusehen, die den Auslaufspalt
mit bester Genauigkeit direkt mißt.
[0004] Die Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, daß magnetische Gleichfelder im Bereich
des Stoffauflaufauslaufspaltes erzeugt werden, deren Stärke gemessen und daraus der
Abstand der einzelnen Lippen bestimmt wird. Damit können die Konsistenzen im Konstantteil
der Papiermaschine genau bestimmt werden, wodurch die Voraussetzungen für die exakte
Steuerung eines mehrschichtigen Stoffauflaufs (Deckschicht, Zwischenschicht, Rückschicht)
gegeben ist. Die Stoffmengen der einzelnen Schichten können im Bereich des Stoffauflaufs
exakt eingestellt werden.
[0005] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Magnetfeld durch einen Permanentmagneten erzeugt wird. Dadurch können auch Edelstahlwände
ohne Beeinflussung des Magnetfeldes durchdrungen werden. Diese Durchdringung ist besonders
wichtig, da die Lippen an der stoffzugewandten Seite unverletzt bleiben müssen, daher
durch diese unverletzte Schicht hindurch gemessen werden muß. Herkömmliche induktive
Abstandssensoren oder auch Wirbelstromsensoren können die Edelstahlwände nicht durchdringen.
[0006] Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Messung
des Magnetfeldes durch einen Hallgenerator erfolgt. Diese sind auf Grund der geringen
mechanischen Abmessungen besonders für den Einbau in die dünnen Lippen geeignet. Eine
günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Linearisierung
des Meßergebnisses durch Nachschaltung am Signalausgang des Magnetfeldsensors von
nichtlinearen Elementen mit zur Magnetfeldcharakteristik verkehrt nichtlinearer Charakteristik
erfolgt. Es ist dadurch keine Linearisierung des Magnetfeldes nötig.
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß nichtlineare
Signale eines Aufnehmers über eine Datentabelle in ein lineares Signal umgewandelt
werden. Diese Datentabelle kann besonders einfach der jeweiligen Magnetfeldcharakteristik
angepaßt werden. Auch eventuelle Nichtlinearitäten des Hallgenerators oder der Signalaufbereitung
können auf diese Art berücksichtigt werden.
[0008] Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß nichtlineare
Signale eines Aufnehmers über eine Datentabelle in ein gezielt nichtlineares Signal
umgewandelt werden. Das hat z.B. den Vorteil, daß kleine Abstände mit höherer Genauigkeit
erfaßt werden können, größere Abstände mit geringerer Genauigkeit. Die relative Genauigkeit
(Auflösung / aktuelle Signalhöhe) könnte z. B. über den gesamten Meßbereich konstant
gehalten werden.
[0009] Die Erfindung betrifft auch eine Meßeinrichtung zur Bestimmung von Abständen im Bereich
des Stoffauflaufs einer Papiermaschine. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß im einen
der beiden, den Abstand bestimmenden Elemente ein Magnetfelderzeuger für ein magnetisches
Gleichfeld und am zweiten der beiden, den Abstand bestimmenden Elemente ein Magnetfeldmeßgerät
vorgesehen ist. Eine derartige Meßeinrichtung kann besonders leicht in den dünnen
Lippen eines Stoffauflaufs untergebracht werden.
[0010] Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß als Magnetfeldquelle
ein Permanentmagnet vorgesehen ist, wobei alternativ auch eine Stromspule vorgesehen
sein kann. Der Permanentmagnet kommt ohne elektrische Versorgungsspannung aus, benötigt
daher keinerlei Kabelverbindung zu den übrigen Teilen der Meßanordnung. Eine Stromspule
kann ein besonders starkes und auch bei extremen Temperaturschwankungen konstantes
Magnetfeld erzeugen.
[0011] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß als
Magnetfeldmeßgerät ein Hallgenerator vorgesehen ist. Dieser ist durch seine kleinen
mechanischen Abmessungen besonders leicht in den Lippen des Stoffauflaufs unterzubringen.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem zweischichtigen Stoffauflauf mit Mittellippe die Magnetfeldquelle, insbesondere
der Permanentmagnet, in der Mittellippe und in jeder äußeren Lippe (Ober- und Unterlippe)
ein Magnetfeldmeßgerät vorgesehen sind. So können auch besonders gut der Spalt zwischen
Oberlippe und Mittellippe sowie zwischen Mittellippe und Unterlippe bestimmt werden.
[0013] Eine besonders günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem mehrschichtigen Stoffauflauf mit mehreren Zwischenlippen die Magnetfeldquellen,
insbesondere die Permanentmagnete, in den Zwischenlippen versetzt angeordnet sind
und in jeder äußeren Lippe (Ober- und Unterlippe) für jedes Magnetfeld jeweils ein
Paar von Magnetfeldmeßgeräten vorgesehen ist. Mit dieser versetzten Anordnung lassen
sich die Position der einzelnen Zwischenlippen zwischen der Ober- und Unterlippe exakt
feststellen und somit auch die Spalte zwischen den Zwischenlippen aus den Differenzen
der Abstände berechnen. Für die Ermittlung der einzelnen Stoffströme sind somit alle
Spalte erfaßt.
[0014] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Magneten derart ausgestaltet sind, daß sie ein lineares Magnetfeld erzeugen. Das Signal
von den Magnetfelddetektoren kann dann ohne weitere Verarbeitung als Meßsignal verwendet
werden.
[0015] Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß Magnetfeldmeßgeräte
mit einem Mikroprozessor verbunden sind. Damit lassen sich die Signale des Meßwertaufnehmers
besonders günstig in die zur weiteren Verarbeitung benötigten linearen oder nichtlinearen
Signale umwandeln.
[0016] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen beispielhaft beschrieben.
[0017] Fig. 1 stellt einen Schnitt durch einen zweischichtigen Stoffauflauf einer Tissue-Papiermaschine,
Fig. 2 die Lippen mit den eingebauten Meßeinrichtungen im Detail, Fig. 3 die Einbausituation
bei einem dreischichtigen Stoffauflauf und Fig. 4 eine axionometrische Ansicht von
Fig. 3 dar.
[0018] In Fig. 1 ist ein Zweischicht-Stoffauflauf 1 einer Tissue-Maschine dargestellt. Die
Papierbahn wird hier zwischen zwei Walzen 2, 3 gebildet, die mit Sieben 4, 4' bespannt
sind. Zwischen diesen um die Walzen 2, 3 laufenden Sieben 4, 4' befindet sich ein
Spalt 5, in den die dem Stoffauflauf 1 über Zuführleitungen 6, 6' zugeführte Suspension
eingedüst wird. Die Geschwindigkeit der Siebbänder 4, 4' und somit die erforderliche
Geschwindigkeit der in den Spalt 5 eingedüsten Suspension kann dabei bis zu etwa 2000
m/min. betragen.
[0019] Der Bereich des Suspensionsaustritts in den Spalt 5 zwischen die Siebe 4, 4' auf
den Walzen 2, 3 ist im Detail in Fig. 2 dargestellt. In der Oberlippe 7 und der Unterlippe
8 befindet sich je ein Magnetfeldempfänger 9, der Magnetfeldsender 10 ist in die Zwischenlippe
11 eingebaut. Das Magnetfeld des Senders 10 weist eine positionsabhängige Intensität
auf. Das Signal der Magnetfeldempfänger 9 entspricht dem empfangenen Magnetfeld und
ist daher ebenfalls von der Position, insbesondere von der Entfernung zum Magnetfeldsender
10 abhängig. Es kann daher das Signal der Magnetfeldempfänger 9 als Maß für die Entfernung
der Zwischenlippe 11 zur Oberlippe 7 bzw. Unterlippe 8 verwendet werden. In der Regel
besteht zwischen der Entfernung vom Sender 10 zum Empfänger 9 kein linearer Zusammenhang,
jedoch besteht eine eindeutige Beziehung in der Form, daß ein bestimmtes Signal einer
bestimmten Magnetfeldstärke und damit einem bestimmten Abstand entspricht.
[0020] Unter Rücksichtnahme auf die spezielle Charakteristik dieser ortsabhängigen Intensität
des Magnetfeldes kann in einem nachgeschalteten Mikroprozessor (nicht dargestellt)
eine Kennlinien-Linearisierung vorgenommen werden. Diese Linearisierung erzeugt z.B.
über eine Datentabelle aus dem jeweiligen Magnetfeldempfängersignal einen Wert für
den tatsächlichen Abstand. Die Ausgabe kann auf einem Display, oder auch als normiertes
Stromsignal z.B. 4...20 Milliampere erfolgen. Das Stromsignal eignet sich besonders
zur Weiterverarbeitung des Signals in einem Prozeß-Leitsystem.
[0021] In Fig. 3 ist die Ansicht von der Siebpartie aus gesehen auf die Lippen eines dreischichtigen
Stoffauflaufs dargestellt. Zur Messung von zwei Zwischenlippen 12, 13 werden zwei
Meßanordnungen 14, 14' genügend weit seitlich gegeneinander versetzt, so daß keine
gegenseitige Beeinflussung mehr besteht. Die linke Meßanordnung 14 mißt die Position
der unteren Zwischenlippe 13, die rechte Meßanordnung 14' die Position der oberen
Zwischenlippe 12. Aus diesen Signalen kann durch Differenzbildung auch der Abstand
zwischen den beiden Zwischenlippen 12, 13 bestimmt werden. Die Meßanordungen 14, 14'
sind analog zur Meßanordnung bei einem Zweischichtstoffauflauf aufgebaut und bestehen
aus zwei Magnetfeldempfängern 9 und jeweils einem Sender 10.
[0022] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Lippen 7, 8, 12, 13 und der eingebauten
Meßanordnungen 14, 14' für einen dreischichtigen Stoffauflauf.
[0023] Soll der Spalt zwischen den einzelnen Lippen des Stoffauflaufs quer zur Bahnlaufrichtung
bestimmt werden, um auch die Durchbiegungen der Lippen zu berücksichtigen, können
auch mehrere Meßanordnungen über die Breite angeordnet werden. Dies ist sowohl bei
einem Zweischichtstoffauflauf, als auch bei einem Dreischichtstoffauflauf möglich.
1. Verfahren zur Messung von Abständen im Bereich des Stoffauflaufes einer Papiermaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß magnetische Gleichfelder im Bereich des Stoffauflaufspaltes
erzeugt werden, deren Stärke gemessen und daraus der Abstand der einzelnen Lippen
bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetfeld durch einen
Permanentmagneten erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung des Magnetfeldes
durch einen Hallgenerator erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Linearisierung
des Meßergebnisses durch Nachschaltung von nichtlinearen Elementen mit zur Magnetfeldcharakteristik
verkehrt nichtlinearer Charakteristik erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nichtlineare
Signale eines Aufnehmers über eine Datentabelle in ein lineares Signal umgewandelt
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nichtlineare
Signale eines Aufnehmers über eine Datentabelle in ein nichtlineares Signal umgewandelt
werden.
7. Meßeinrichtung zur Bestimmung von Abständen im Bereich des Stoffauflaufs einer Papiermaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß im einen der beiden, den Abstand bestimmenden Elemente
(11) ein Magnetfelderzeuger (10) für ein magnetisches Gleichfeld und am zweiten der
beiden, den Abstand bestimmenden Elemente (7, 8) ein Magnetfeldmeßgerät (9) vorgesehen
ist.
8. Meßeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Magnetfeldquelle ein
Permanentmagnet (10) vorgesehen ist.
9. Meßeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Magnetfeldquelle eine
Stromspule vorgesehen ist.
10. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Magnetfeldmeßgerät
ein Hallgenerator (9) vorgesehen ist.
11. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem zweischichtigen Stoffauflauf (1) mit Mittellippe (11) die Magnetfeldquelle (10)
, insbesondere der Permanentmagnet, in der Mittellippe (11) und in jeder äußeren Lippe
(Ober- (7) und Unterlippe(8) ) ein Magnetfeldmeßgerät (9) vorgesehen sind.
12. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem mehrschichtigen Stoffauflauf (1) mit mehreren Zwischenlippen (12, 13) die Magnetfeldquellen
(10), insbesondere die Permanentmagnete, in den Zwischenlippen (12, 13) versetzt angeordnet
sind und in jeder äußeren Lippe (Ober-(7) und Unterlippe (8)) für jedes Magnetfeld
jeweils ein Paar von Magnetfeldmeßgeräten (9) vorgesehen ist.
13. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Magnetfeldsender (10) derart ausgestaltet sind, daß sie ein lineares Magnetfeld erzeugen.
14. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Magnetfeldmeßgeräte (9) mit einem Mikroprozessor verbunden sind.