(19)
(11) EP 0 848 119 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.1998  Patentblatt  1998/25

(21) Anmeldenummer: 97121902.7

(22) Anmeldetag:  12.12.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04C 5/16, E04G 21/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.12.1996 DE 19651946

(71) Anmelder: SCHÖCK BAUTEILE GmbH
D-76534 Baden-Baden (DE)

(72) Erfinder:
  • Dierichs, Manfred
    76534 Baden-Baden (DE)

(74) Vertreter: Brommer, Hans Joachim, Dr.-Ing. et al
Lemcke, Brommer & Partner, Postfach 4026
76025 Karlsruhe
76025 Karlsruhe (DE)

   


(54) Bewehrungsanschluss


(57) Die Erfindung betrifft einen Bewehrungsanschluß zur Verbindung von Bewehrungselementen benachbarter Betonbauteile, wobei die Bewehrungselemente formschlüssig, aber beweglich aneinander gelagert sind. Wesentlich daran ist, daß die Lagerung der Bewehrungselemente über Ringflächen erfolgt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Bewehrungsanschluß zur Verbindung von Bewehrungselementen benachbarter Betonbauteile, insbesondere im Bereich von Arbeits- oder Dehnfugen, bestehend aus zumindest einem ersten Bewehrungselement für das erste Betonbauteil und zumindest einem zweiten Bewehrungselement für das Zweite Betonbauteil, wobei gegebenenfalls ein Tragelement für mindestens ein Bewehrungselement in dem ersten Betonbauteil einbetoniert wird und die Bewehrungselemente direkt oder über das gegebenenfalls vorhandene Tragelement durch Verdrehung in formschlüssigen Eingriff gelangen, indem das eine Bewehrungselement zumindest einen Vorsprung aufweist der durch die genannte Verdrehung an zumindest einer lastübertragenden Lagerfläche des anderen Bewehrungselementes oder des gegebenenfalls vorhandenen Tragelementes verspannbar ist.

[0002] Derartige Bewehrungsanschlüsse werden benötigt, um die Bewehrung eines Betonbauteiles, beispielsweise einer Deckenplatte, mit der Bewehrung eines daran anschließenden Bauteiles, beispielsweise einer Wand, zu verbinden. Dabei besteht das Problem, daß man die Bewehrung für das zweite Bauteil nicht durch die Schalung für das erste Bauteil hindurchtreten lassen kann. Man verwendet daher Bewehrungsanschlüsse, bei denen die Bewehrungselemente für das zweite Bauteil erst nachträglich, d. h. nach dem Entschalen des ersten Bauteiles, montiert werden.

[0003] Ein Bewehrungsanschluß ähnlich der eingangs beschriebenen Gattung ist durch die DE-A 28 29 941 bekannt geworden. Er besteht aus einem Tragelement, das mitsamt den Bewehrungsstäben für das erste Betonbauteil an die Innenseite der Schalung für dieses erste Betonbauteil genagelt wird, wobei durch spezielle Abdeckkappen sichergestellt ist, daß der Beton nicht zu den Anschlußteilen des Tragelementes für die Bewehrungsstäbe des zweiten Betonbauteiles gelangt. Nach dem Aushärten des ersten Betonbauteiles und dem Abnehmen der Schalung sowie der genannten Abdeckkappen werden die Bewehrungsstäbe für das zweite Betonbauteil in die genannten Anschlüsse des Tragelementes eingesteckt. Bei diesen Anschlußteilen handelt es sich um U-förmige Laschen, die an ihren Seitenwänden Öffnungen aufweisen, in welche die hammerkopfartigen Enden der Bewehrungselemente für das zweite Betonbauteil formschlüssig eingreifen. Da die Bewehrungsstäbe bei Verdrehung wieder aus den U-förmigen Laschen herausfallen können, müssen sie durch Rödeldraht oder dergleichen in der richtigen Position an der Bewehrung des zweiten Betonbauteiles festgelegt werden. Diese Arbeit hat mit Sorgfalt zu erfolgen, damit der Formschluß zwischen den hammerkopfartigen Bewehrungsstabenden einerseits und den Öffnungen in den U-förmigen Laschen andererseits gewährleistet ist.

[0004] Ein weiteres Problem besteht darin, daß die anzuschließenden Bewehrungselemente um nahezu 90° verschwenkt werden müssen, um eine kraftschlüssige Verbindung und Verspannung gegenüber dem anderen Bewehrungselement zu gewährleisten. Eine derartige Schwenkbewegung ist bei dem häufig vorkommenden Anschluß einer Decke an eine Wand oder einen Unterzug bei Verwendung von teilvorgefertigten Deckenplatten problematisch, weil die notwendige Verbügelung in der Deckenplatte der Schwenkbewegung im Wege steht.

[0005] Daneben sind auch Bewehrungsanschlüse mit durchgehenden Bewehrungsstäben bekannt (DE-A 32 32 697). Dabei müssen aber die Bewehrungsstäbe für das zweite Betonbauteil zunächst rechtwinklig abgebogen angeordnet sein, damit sie in dem Raum innerhalb der Schaltafel für das erste Betonbauteil verbleiben. Nach dem Entschalen werden sie dann herausgebogen, so daß sie für das Betonieren des zweiten Bauteiles zur Verfügung stehen. Daraus resultiert jedoch eine bleibende Verformung mit Biegespannungen, die für die Tragfähigkeit und Haltbarkeit der Bewehrung nachteilig ist.

[0006] Hiervon ausgehend liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, den bekannten Bewehrungsanschluß dahingehend zu verbessern, daß er sich durch hohe Tragfähigkeit einerseits und einfache Handhabung andererseits auszeichnet.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die lastübertragende Lagerfläche durch eine Ringfläche mit etwa radialem Schlitz gebildet ist, daß diese Ringfläche außen durch einen zumindest lokal erhöhten Rand begrenzt ist und daß das andere Bewehrungselement durch den genannten Schlitz hindurch zum Zentrum der Lagerfläche einsteckbar und sodann mit seinem Vorsprung auf die Lagerfläche aufsetzbar ist.

[0008] Durch diese Ausbildung erhält man eine großflächige Abstützung zwischen den Bewehrungselementen, da die Last über eine ringförmige Fläche übertragen wird. Diese ringförmige Fläche ist nicht auf Kreisringe beschränkt, sondern kann auch eine ovale oder polygonale Kontur haben. Wesentlich ist lediglich, daß die bisher praktizierte schmalkantige Lagerung durch eine sich in Umfangsrichtung erstreckende, vollflächige Lagerung ersetzt wird.

[0009] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine hohe Lastübertragung nicht erst nach einer 90°-Drehung des eingesteckten Bewehrungselementes sondern schon bei einer wesentlich geringeren Verschwenkung von nur beispielsweise 40° gewährleistet ist. Außerdem ist die Richtung der Verschwenkung im Gegensatz zum Stand der Technik nicht vorgegeben, daß heißt, eine Verschwenkung führt sowohl in der einen wie auch in der anderen Richtung zum Formschluß zwischen beiden Bewehrungselementen. Die Handhabung wird dadurch erheblich erleichtert bzw. bei verbügelten Deckenplatten überhaupt erst ermöglicht.

[0010] Nicht zuletzt hat das seitliche etwa horizontale Einstecken des Bewehrungselementes der zur Schwenkachse und damit quer zur Lastrichtung durch einen Schlitz des anderen Bewehrungselementes den Vorteil, daß der Formschluß zwischen beiden Teilen unabhängig von der Drehstellung der Bewehrungselemente zueinander aufrechterhalten bleibt. Im Gegensatz dazu werden die Bewehrungselemente beim Stand der Technik von unten, also in Kraftrichtung in den Bewehrungsanschluß eingeführt, und erst durch Drehung verriegelt, was zur Folge hat, daß sie bei einem unbeabsichtigten Zurückschwenken aus dem Bewehrungsschloß herausfallen können.

[0011] Um die Druckbeanspruchung im Bewehrungsschloß niedrig zu halten, empfiehlt es sich, nicht nur die tragende Lagerfläche des einen Bewehrungselementes sondern auch die daran anliegende Lagerfläche des anderen Bewehrungselementes durch eine ringartige Fläche zu bilden und beide Lagerflächen so zu gestalten, daß sie sich über einen Umfang von zumindest 180°, insbesondere von zumindest etwa 250° erstrecken. Dabei kann diejenige Lagerfläche, die durch den Schlitz des anderen Bewehrungselementes eingesteckt wird, durchaus auch über volle 360° verlaufen.

[0012] Für die gewünschte Verspannung der Lagerfläche kann mit verschiedenen Konstruktionen gearbeitet werden, etwa mit einem Federelement, einem Keil oder mit Gewindegängen. Für eine formschlüssige Verspannung empfiehlt es sich, daß die Lagerfläche des Vorsprunges am äußeren Umfang mindestens eine Aussparung aufweist, die mit einem den Vorsprung übergreifenden Anschlag derart korrespondiert, daß der Vorsprung nur in einer bestimmten Winkelposition in das Bewehrungsschloß eingesetzt werden kann und daß bei einer Verdrehung der Vorsprung dann unter dem Anschlag entlang gleitet und durch ihn formschlüssig gehalten, vorzugsweise sogar leicht verspannt wird. Dazu kann der Vorsprung an seiner der Lagerfläche gegenüberliegenden Seite geneigte Keilflächen aufweisen, die mit dem genannten Anchlag korrespondieren.

[0013] Die Lagerfläche der Bewehrungselemente können plan sein, es kann sich aber auch um geneigte Zentrierflächen, insbesondere konvexe oder konkave Flächen handeln.

[0014] Die Lagerung des von außen einzusetzenden Bewehrungselementes kann zwar am Tragelement erfolgen; günstiger ist aber die direkte Verbindung mit dem ersten Bewehrungselement, weil dadurch das Tragelement keine nennenswerten Kräfte zu übertragen braucht und als einfacher Schalkasten ausgebildet sein kann.

[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen; dabei zeigt
Figur 1
ein Schrägbild eines Tragelementes mit mehreren Bewehrungsanschlüssen;
Figur 2
einen Vertikalschnitt durch das Tragelement im Bereich eines Bewehrungsanschlusses;
Figur 3
einen vergrößerten Vertikalschnitt des Bewehrungsanschlusses senkrecht zu dem nicht dargestellten Tragelement;
Figur 4
den gleichen Vertikalschnitt, jedoch parallel zu dem nicht dargestellten Tragelement;
Figur 5
einen Horizontalschnitt längs der Linie in Figur 4;
Figur 6
eine vergrößerte Abbildung eines alternativen Ausführungsbeispieles von vorne;
Figur 7
das gleiche Ausführungsbeispiel im Vertikalschnitt von der Seite;
Figur 8
eine vergrößerte Abbildung eines dritten Ausführungsbeispieles von vorne;
Figur 9
das gleiche Ausführungsbeispiel, jedoch in einem Vertikalschnitt von der Seite;
Figur 10
das obere Ende des zweiten Bewehrungselementes des dritten Ausführungsbeispieles;
Figur 11
einen Vertikalscbnitt eines vierten Ausführungsbeispieles;
Figur 12
einen Horizontalschnitt durch Figur 11 unter Weglassung des anderen Bewehrungselementes;
Figur 13
eine Schrägansicht des oberen Bewehrungselementes aus Figur 11;
Figur 14
eine Seitenansicht des unteren Bewehrungselementes aus Figur 11 und
Figur 15
eine Ansicht von oben auf das Bewehrungselement gemäß Figur 14.


[0016] Gemäß Figur 1 besteht das Tragelement 1 aus einem Schalkasten, der mehrere mit Abstand nebeneinander angeordnete Bewehrungsanschlüsse 2 enthält. Diese Bewehrungsanschlüsse bilden die Verbindung zwischen ersten Bewehrungsstäben 3, die im Ausführungsbeispiel zunächst ein Stück nach oben laufen und dann unter Durchquerung des Tragelementes in Richtung auf das erste zu betonierende Bauteil laufen einerseits und zweiten Bewehrungsstäben 4, die von den Bewehrungsanschlüssen 2 ausgehend ein Stück nach unten laufen und dann horizontal zu dem zweiten zu betonierenden Bauteil abbiegen. Die zuletzt genannten Bewehrungsstäbe 4 sind im Ausführungsbeispiel als separate Elemente ausgebildet, die erst nach dem Betonieren des ersten Bauteiles, in Figur 1 also des hinter dem Tragelement 1 befindlichen Bauteiles in die Bewehrungsanschlüsse 2 eingehängt werden. Dadurch kann das Tragelement 1 über seine Ränder 1a und 1b, die soweit abgebogen sind, daß die Bewehrungsanschlüsse in dem gebildeten Hohlraum Platz haben, an einer nicht dargestellten Schaltafel angenagelt werden, so daß die Bewehrungsanschlüsse beim anschließenden Betonieren des sogenannten ersten Betonbauteiles im Bereich der Bewehrungsstäbe 3 vor dem Beton geschützt sind. Nach dem Entschalen liegen die Bewehrungsanschlüsse 2 frei und die zweiten Bewehrungsstäbe 4 können eingehängt werden, worauf das Betonieren des zweiten Betonbauteiles, in Figur 1 also links des Tragelementes 1 stattfindet.

[0017] Es liegt aber selbstverständlich auch im Rahmen der Erfindung, anstelle separater Bewehrungsstäbe 4, die lösbar in den Bewehrungsanschlüssen gelagert sind, mit unlösbar angekoppelten Bewehrungsstäben 4 zu arbeiten, die dann jedoch um eine Vertikalachse schwenkbar in den Bewehrungsanschlüssen gelagert sein müssen, damit sie in den durch den Abstandhalter 1 gebildeten Hohlraum hineingeklappt werden können und das Annageln des Tragelementes an der Schalung nicht behindern. Sind dann die Bewehrungsstäbe 3 einbetoniert, so wird die Schalung entfernt und die Bewehrungsstäbe werden in die gezeichnete aktive Trageposition herausgeschwenkt.

[0018] Figur 2 verdeutlicht die Unterbringung der Bewehrungsanschlüsse 2 innerhalb der Tragelemente 1. Man erkennt dort, daß die abgebogenen Ränder 1a und 1b an ihren Enden gefalzt sind und eine Abdeckplatte 5 aufnehmen. Dadurch wird der Hohlraum, indem sich die Bewehrungsanschlüsse 2 befinden, zuverlässig gegenüber dem Beton des ersten Betonbauteiles abgedichtet. Diese Platte 5 wird nach dem Betonieren des ersten Betonbauteiles, in Figur 2 also des Bauteiles links des Tragelementes 1 abgenommen, sodann werden die Bewehrungsstäbe 4 in die Bewehrungsanschlüsse 12 eingehängt, worauf das Betonieren des zweiten Bauteiles rechts des Tragelementes 1 erfolgt.

[0019] Die nähere Ausbildung des Bewehrungsanschlusses ergibt sich aus den Figuren 3, 4 und 5. Man erkennt dort, daß der Bewehrungsanschuß 2 aus einem Hohlzylinder besteht, der an den von oben kommenden Bewehrungsstab 3 angeschweißt ist und in seinem Inneren einen Lagerraum 2a mit unteren, ringförmigen Lagerflächen 2b aufweist. Der Lagerraum 2a ist mit einem verringerten Durchmesser nach unten offen und weist gemäß Figur 4 an einem Teil seines Umfanges eine Öffnung 2c in Form eines abgestuften Vertikalschlitzes auf. Über diese Öffnung kann der untere Bewehrungsstab 4 seitlich eingesteckt werden. Er trägt an seinem oberen Ende einen Vorsprung in Form eines vorstehenden Bundes 4a, der mit Spiel in den Hohlraum 2a des Bewehrungsanschlusses hineinpaßt und der an seinem unteren Ende Lagerflächen 4b trägt, die mit den Lagerflächen 2b des Bewehrungsanschlusses korrespondieren. Wenn der Bund 4a unten aufsitzt, wird er in Querrichtung von dem erhöhten Rand 2f des Bewehrungsanschlußes 2 gehalten.

[0020] Wesentlich ist nun, daß die Lagerflächen 2b und 4b durch ein Federelement 6 gegeneinander verspannt werden, und zwar so, wie wenn die Bewehrungsstäbe 4 bereits ihr anbetoniertes Bauteil tragen müßten. Das Federelement 6 stellt also sicher, daß die Bewehrungsstäbe 4 auch in unbelastetem Zustand spielfrei an den Lagerflächen des Bewehrungsanschlusses anliegen, so daß keine nachträgliche Setzung mehr zu befürchten ist. Auch ist ein Eindringen von Beton zwischen die Lagerflächen 2b und 4b von vornherein ausgeschlossen.

[0021] Im Ausführungsbeispiel ist das Federelement 6 als Blattfeder dargestellt, die an dem Bund 4a des Bewehrungsstabes 4 montiert ist. Selbstverständlich könnte das Federelement stattdessen aber auch Bestandteil des Bewehrungsanschlusses 2 sein. Damit die Blattfeder 6 das Einschieben des Bewehrungsstabes 4 in das Bewehrungsschloß 2 nicht erschwert, ist es zweckmäßig in Einschubrichtung orientiert.

[0022] Schließlich zeigen die Figuren 3 und 4 noch, daß die Lagerflächen 2b und 4b konvex bzw. konkav geformt sind. Dies hat den Vorteil, daß man auch dann eine flächenhafte Anlage an diesen Lagerflächen erhält, wenn der Bewehrungsstab 4 etwas zur Seite verschwenkt wird. Auch dann ist also die volle Kraftübertragung zwischen den Bewehrungsstäben 3 und 4 gewährleistet.

[0023] Figur 5 zeigt einen Horizontalschnitt durch den Bewehrungsanschluß 2, jedoch ohne den unteren Bewehrungsstab 4 und dessen Bund 4a. Man erkennt dort die Öffnung 2c, die im unteren Bereich nur den Durchtritt des Bewehrungsstabes 4 im oberen Bereich aber auch den Durchtritt des radial vorstehenden Bundes 4a gestatten muß und daher abgestuft ausgebildet ist.

[0024] Die Figuren 6 und 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei einander entsprechende Teile die gleichen Bezugszeichen aufweisen. Hier sind die Lagerfläche 2b des Lagerraumes 2a und die darauf liegende Lagerfläche 4b des am oberen Ende des Bewehrungsstabes 4 vorstehenden Bundes 4a horizontal und plan ausgeführt. Diese Ausführungsform läßt sich einfacher und kostengünstiger produzieren als die konvexen bzw. konkaven Lagerflächen, die in den Figuren 3 und 4 dargestellt sind. Weiterhin ist das Federelement jetzt als eine Schraubenfeder 6' ausgebildet, die lose eingesetzt oder am oberen Ende des Lagerraumes 2a befestigt ist.

[0025] Im dritten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 8 bis 10 werden die Lagerflächen 2b und 4b nicht durch ein Federelement gegeneinander verspannt, sondern durch einen Drehkeilmechanismus. Dieser ist, wie man Figur 10 entnehmen kann, zum einen durch zwei Keile 4d am äußeren Umfang der Oberseite 4c des Bundes 4a ausgebildet. Zum anderen ragen aus der Oberseite des Hohlraumes 2a zwei korrespondierende Vorsprünge 2d nach unten in den Hohlraum hinein. Das Bewehrungselement 4 wird nun durch den Schlitz 2c in den Hohlraum 2a des Bewehrungsanschlusses 2 eingeführt und dann so gegen diesen verdreht, daß die Keile 4d und 2d sich aufeinander abstützen und den Boden 4b des Bundes 4a auf den Boden 2b der Öffnung pressen. Dazu ist die Position der Keile so gewählt, daß deren Verspannung dann eintritt, wenn das Bewehrungselement 4 etwa senkrecht zur Fuge verläuft. Der verspannte Zustand ist in den Figuren 8 und 9 dargestellt. Es wird deutlich, daß in diesem Fall nach oben wie nach unten Formschluß besteht, so daß auch Druckkräfte übertragen werden können.

[0026] Im vierten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 11 bis 15 kann zunächst auf die in den Figuren 3 bis 5 beschriebene Bauform verwiesen werden, weshalb auch die dort verwendeten Bezugszeichen für die entsprechenden Teile eingetragen worden sind. Insbesondere weist der Bewehrungsanschluß 2 auch hier in seinem Inneren einen Lagerraum 2a mit einer unteren ringförmigen Lagerfläche 2b auf, wobei der Lagerraum 2a mit einem verringerten Durchmesser nach unten offen ist und an einem Teil seines Umfanges einen Vertikalschlitz 2c aufweist. Über diesen Schlitz kann der untere Bewehrungsstab 4 mit seinem Vorsprung 4a horizontal von der Seite eingesteckt werden. Er befindet sich dann zunächst im oberen Teil der Kammer 2a und kann nach Erreichen einer zum Bewehrungsanschluß 2 konzentrischen Position nach unten verschoben werden, so daß seine Lagerfläche 4b auf der entsprechenden Lagerfläche 2b des Bewehrungsanschlußes aufliegt. Durch den umlaufenden Rand 2f ist der Vorsprung 4a seitlich umfaßt und kann nicht mehr aus dem Schlitz 2c herausrutschen.

[0027] Wesentlich ist nun, daß der Vorsprung 4a an seinem Außenzylinder zumindest eine, vorzugsweise zwei vertikale Aussparungen 4c aufweist und daß im Bewehrungsanschluß 2 ein in den Lagerraum 2a hineinragender Anschlag 2e angeordnet ist. Der Anschlag 2e ist so positioniert und dimensioniert, daß er von der Ausnehmung 4c beim Einstecken des Vorsprunges 4a passiert werden kann, daß er jedoch nach dem Aufsetzen des Vorsprunges 4a auf die Lagerfläche 2b bei anschließender Verdrehung des Vorsprunges mit einer gegenüberliegenden oberen Stirnseite des Vorsprunges in Kontakt kommt und den Vorsprung 4a mehr oder weniger nach unten verspannt.

[0028] In Figur 14 und 15 ist die genannte obere Stirnseite des Vorsprunges mit 4d bezeichnet und keilförmig ausgebildet, so daß eine relativ starke Verspannung möglich ist.

[0029] Das Anordnen von zwei im Umfangsrichtung versetzten Ausnehmungen 4c hat den Vorteil, daß das Bewehrungselement 4 in zwei unterschiedlichen Winkelpositionen in den Bewehrungsanschluß 2 eingebaut werden kann und demzufolge die anschließende Verschwenkung in der einen oder in der anderen Richtung erfolgen kann, je nachdem, wo man der Bügelbewehrung der Deckenplatte ausweichen muß. Selbstverständlich wäre es statt dessen ebenso auch möglich den Anschlag am Tragelement 1 vorzusehen.

[0030] Sämtlichen Ausführungsbeispielen ist der Vorteil gemeinsam, daß die Belastbarkeit des Bewehrungsanschlußes nicht mehr vom Verdrehwinkel des eingesteckten Bewehrungselementes abhängt und daß Verdrehwinkel und Verdrehrichtung erheblich stärker variiert werden können als im bekannten Fall, so daß der Bewehrungsanschluß besonders für schwierige Einbaubedingungen geeignet ist.

[0031] In den Ausführungsbeispielen sind die Bewehrungsanschlüsse für zwei horizontal nebeneinander benachbarte Betonbauteile dargestellt. Selbstverständlich können die benachbarten Bauteile aber auch in völlig anderer Zuordnung zueinander stehen insbesondere also vertikal übereinander oder schräg. In Folge dessen können auch die beidseits vorstehenden Bewehrungsstäbe völlig abweichende Gestalt haben; sie sollten lediglich im Bereich der Lagerflächen etwa axial fluchtend zueinander positioniert sein.


Ansprüche

1. Bewehrungsanschluß (2) zur Verbindung von Bewehrungselementen (3, 4) benachbarter Betonbauteile, insbesondere im Bereich von Arbeits- oder Dehnfugen, bestehend aus zumindest einem ersten Bewehrungselement (3) für das erste Betonbauteil und zumindest einem zweiten Bewehrungselement (4) für das zweite Betonbauteil, wobei gegebenenfalls ein Tragelement (1) für mindestens ein Bewehrungselement (3, 4) in dem ersten Betonbauteil einbetoniert wird und die Bewehrungselemente (3, 4) direkt oder über das gegebenenfalls vorhandene Tragelement (1) durch Verdrehung in formschlüssigen Eingriff gelangen, indem das eine Bewehrungselement (4) zumindest einen Vorsprung (4a) aufweist, der durch die genannte Verdrehung an zumindest einer lastübertragenden Lagerfläche (2b) des anderen Bewehrungselemntes (3) oder des gegebenenfalls vorhandenen Tragelementes (1) verspannbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lastübertragende Lagerfläche (2b) durch eine Ringfläche mit etwa radialem Schlitz (2c) gebildet ist, daß diese Ringfläche außen durch einen zumindest lokal erhöhten Rand (2f) begrenzt ist und daß das andere Bewehrungselement (4) durch den genannten Schlitz (2c) hindurch bis etwa zum Zentrum der Lagerfläche (2b) einsteckbar und sodann mit seinem Vorsprung (4a) auf die Lagerfläche (2b) aufsetzbar ist.
 
2. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die lastübertragende ringförmige Lagerfläche (2b) über einen Umfang von zumindest 180°, insbesondere von zumindest etwa 250° erstreckt.
 
3. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerfläche (4b) des Vorsprunges (4a) ebenfalls durch eine Ringfläche gebildet ist.
 
4. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Lagerfläche (4b) des Vorsprunges (4a) über einen Umfang von zumindest 250°, insbesondere zumindest von etwa 300° erstreckt.
 
5. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (4a) am äußeren Umfang mindestens eine Aussparung (4c) aufweist.
 
6. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparung (4c) mit einem den Vorsprung (4a) übergreifenden Anschlag (2e) korrespondiert.
 
7. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (4a) an seiner der Lagerfläche (4b) gegenüberliegeneden Seite geneigte Keilflächen (4d) aufweist, die mit dem Anschlag (2e) verspannbar sind.
 
8. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Bewehrungselement (4) in einer direkt mit dem anderen Bewehrungselement (3) verbundenen Kammer (2a) gelagert ist.
 
9. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerflächen (2b, 4b) plan sind.
 
10. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerflächen (2b, 4b) geneigte Zentrierflächen, insbesondere konvexe oder konkave Flächen aufweisen.
 
11. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verspannung der Lagerflächen (2b, 4b) durch ein elastisches Element (6) oder Keilflächen (4d) oder durch Gewindegänge erfolgt.
 
12. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragelement (1) durch vorstehende Ränder (1a, 1b) als Schalkasten ausgebildet ist.
 
13. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß er auf der dem ersten Betonbauteil abgewandten Seite des Tragelementes (1) angeordnet ist.
 
14. Bewehrungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragelement (1) mehrere nebeinander angeordnete Bewehrungselemente (3, 4) aufweist.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht