[0001] Die Erfindung betrifft einen Bewehrungsanschluß zur Verbindung von Bewehrungselementen
benachbarter Betonbauteile, insbesondere im Bereich von Arbeits- oder Dehnfugen, bestehend
aus zumindest einem ersten Bewehrungselement für das erste Betonbauteil und zumindest
einem zweiten Bewehrungselement für das Zweite Betonbauteil, wobei gegebenenfalls
ein Tragelement für mindestens ein Bewehrungselement in dem ersten Betonbauteil einbetoniert
wird und die Bewehrungselemente direkt oder über das gegebenenfalls vorhandene Tragelement
durch Verdrehung in formschlüssigen Eingriff gelangen, indem das eine Bewehrungselement
zumindest einen Vorsprung aufweist der durch die genannte Verdrehung an zumindest
einer lastübertragenden Lagerfläche des anderen Bewehrungselementes oder des gegebenenfalls
vorhandenen Tragelementes verspannbar ist.
[0002] Derartige Bewehrungsanschlüsse werden benötigt, um die Bewehrung eines Betonbauteiles,
beispielsweise einer Deckenplatte, mit der Bewehrung eines daran anschließenden Bauteiles,
beispielsweise einer Wand, zu verbinden. Dabei besteht das Problem, daß man die Bewehrung
für das zweite Bauteil nicht durch die Schalung für das erste Bauteil hindurchtreten
lassen kann. Man verwendet daher Bewehrungsanschlüsse, bei denen die Bewehrungselemente
für das zweite Bauteil erst nachträglich, d. h. nach dem Entschalen des ersten Bauteiles,
montiert werden.
[0003] Ein Bewehrungsanschluß ähnlich der eingangs beschriebenen Gattung ist durch die DE-A
28 29 941 bekannt geworden. Er besteht aus einem Tragelement, das mitsamt den Bewehrungsstäben
für das erste Betonbauteil an die Innenseite der Schalung für dieses erste Betonbauteil
genagelt wird, wobei durch spezielle Abdeckkappen sichergestellt ist, daß der Beton
nicht zu den Anschlußteilen des Tragelementes für die Bewehrungsstäbe des zweiten
Betonbauteiles gelangt. Nach dem Aushärten des ersten Betonbauteiles und dem Abnehmen
der Schalung sowie der genannten Abdeckkappen werden die Bewehrungsstäbe für das zweite
Betonbauteil in die genannten Anschlüsse des Tragelementes eingesteckt. Bei diesen
Anschlußteilen handelt es sich um U-förmige Laschen, die an ihren Seitenwänden Öffnungen
aufweisen, in welche die hammerkopfartigen Enden der Bewehrungselemente für das zweite
Betonbauteil formschlüssig eingreifen. Da die Bewehrungsstäbe bei Verdrehung wieder
aus den U-förmigen Laschen herausfallen können, müssen sie durch Rödeldraht oder dergleichen
in der richtigen Position an der Bewehrung des zweiten Betonbauteiles festgelegt werden.
Diese Arbeit hat mit Sorgfalt zu erfolgen, damit der Formschluß zwischen den hammerkopfartigen
Bewehrungsstabenden einerseits und den Öffnungen in den U-förmigen Laschen andererseits
gewährleistet ist.
[0004] Ein weiteres Problem besteht darin, daß die anzuschließenden Bewehrungselemente um
nahezu 90° verschwenkt werden müssen, um eine kraftschlüssige Verbindung und Verspannung
gegenüber dem anderen Bewehrungselement zu gewährleisten. Eine derartige Schwenkbewegung
ist bei dem häufig vorkommenden Anschluß einer Decke an eine Wand oder einen Unterzug
bei Verwendung von teilvorgefertigten Deckenplatten problematisch, weil die notwendige
Verbügelung in der Deckenplatte der Schwenkbewegung im Wege steht.
[0005] Daneben sind auch Bewehrungsanschlüse mit durchgehenden Bewehrungsstäben bekannt
(DE-A 32 32 697). Dabei müssen aber die Bewehrungsstäbe für das zweite Betonbauteil
zunächst rechtwinklig abgebogen angeordnet sein, damit sie in dem Raum innerhalb der
Schaltafel für das erste Betonbauteil verbleiben. Nach dem Entschalen werden sie dann
herausgebogen, so daß sie für das Betonieren des zweiten Bauteiles zur Verfügung stehen.
Daraus resultiert jedoch eine bleibende Verformung mit Biegespannungen, die für die
Tragfähigkeit und Haltbarkeit der Bewehrung nachteilig ist.
[0006] Hiervon ausgehend liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, den bekannten
Bewehrungsanschluß dahingehend zu verbessern, daß er sich durch hohe Tragfähigkeit
einerseits und einfache Handhabung andererseits auszeichnet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die lastübertragende Lagerfläche
durch eine Ringfläche mit etwa radialem Schlitz gebildet ist, daß diese Ringfläche
außen durch einen zumindest lokal erhöhten Rand begrenzt ist und daß das andere Bewehrungselement
durch den genannten Schlitz hindurch zum Zentrum der Lagerfläche einsteckbar und sodann
mit seinem Vorsprung auf die Lagerfläche aufsetzbar ist.
[0008] Durch diese Ausbildung erhält man eine großflächige Abstützung zwischen den Bewehrungselementen,
da die Last über eine ringförmige Fläche übertragen wird. Diese ringförmige Fläche
ist nicht auf Kreisringe beschränkt, sondern kann auch eine ovale oder polygonale
Kontur haben. Wesentlich ist lediglich, daß die bisher praktizierte schmalkantige
Lagerung durch eine sich in Umfangsrichtung erstreckende, vollflächige Lagerung ersetzt
wird.
[0009] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine hohe Lastübertragung nicht erst nach
einer 90°-Drehung des eingesteckten Bewehrungselementes sondern schon bei einer wesentlich
geringeren Verschwenkung von nur beispielsweise 40° gewährleistet ist. Außerdem ist
die Richtung der Verschwenkung im Gegensatz zum Stand der Technik nicht vorgegeben,
daß heißt, eine Verschwenkung führt sowohl in der einen wie auch in der anderen Richtung
zum Formschluß zwischen beiden Bewehrungselementen. Die Handhabung wird dadurch erheblich
erleichtert bzw. bei verbügelten Deckenplatten überhaupt erst ermöglicht.
[0010] Nicht zuletzt hat das seitliche etwa horizontale Einstecken des Bewehrungselementes
der zur Schwenkachse und damit quer zur Lastrichtung durch einen Schlitz des anderen
Bewehrungselementes den Vorteil, daß der Formschluß zwischen beiden Teilen unabhängig
von der Drehstellung der Bewehrungselemente zueinander aufrechterhalten bleibt. Im
Gegensatz dazu werden die Bewehrungselemente beim Stand der Technik von unten, also
in Kraftrichtung in den Bewehrungsanschluß eingeführt, und erst durch Drehung verriegelt,
was zur Folge hat, daß sie bei einem unbeabsichtigten Zurückschwenken aus dem Bewehrungsschloß
herausfallen können.
[0011] Um die Druckbeanspruchung im Bewehrungsschloß niedrig zu halten, empfiehlt es sich,
nicht nur die tragende Lagerfläche des einen Bewehrungselementes sondern auch die
daran anliegende Lagerfläche des anderen Bewehrungselementes durch eine ringartige
Fläche zu bilden und beide Lagerflächen so zu gestalten, daß sie sich über einen Umfang
von zumindest 180°, insbesondere von zumindest etwa 250° erstrecken. Dabei kann diejenige
Lagerfläche, die durch den Schlitz des anderen Bewehrungselementes eingesteckt wird,
durchaus auch über volle 360° verlaufen.
[0012] Für die gewünschte Verspannung der Lagerfläche kann mit verschiedenen Konstruktionen
gearbeitet werden, etwa mit einem Federelement, einem Keil oder mit Gewindegängen.
Für eine formschlüssige Verspannung empfiehlt es sich, daß die Lagerfläche des Vorsprunges
am äußeren Umfang mindestens eine Aussparung aufweist, die mit einem den Vorsprung
übergreifenden Anschlag derart korrespondiert, daß der Vorsprung nur in einer bestimmten
Winkelposition in das Bewehrungsschloß eingesetzt werden kann und daß bei einer Verdrehung
der Vorsprung dann unter dem Anschlag entlang gleitet und durch ihn formschlüssig
gehalten, vorzugsweise sogar leicht verspannt wird. Dazu kann der Vorsprung an seiner
der Lagerfläche gegenüberliegenden Seite geneigte Keilflächen aufweisen, die mit dem
genannten Anchlag korrespondieren.
[0013] Die Lagerfläche der Bewehrungselemente können plan sein, es kann sich aber auch um
geneigte Zentrierflächen, insbesondere konvexe oder konkave Flächen handeln.
[0014] Die Lagerung des von außen einzusetzenden Bewehrungselementes kann zwar am Tragelement
erfolgen; günstiger ist aber die direkte Verbindung mit dem ersten Bewehrungselement,
weil dadurch das Tragelement keine nennenswerten Kräfte zu übertragen braucht und
als einfacher Schalkasten ausgebildet sein kann.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen; dabei zeigt
- Figur 1
- ein Schrägbild eines Tragelementes mit mehreren Bewehrungsanschlüssen;
- Figur 2
- einen Vertikalschnitt durch das Tragelement im Bereich eines Bewehrungsanschlusses;
- Figur 3
- einen vergrößerten Vertikalschnitt des Bewehrungsanschlusses senkrecht zu dem nicht
dargestellten Tragelement;
- Figur 4
- den gleichen Vertikalschnitt, jedoch parallel zu dem nicht dargestellten Tragelement;
- Figur 5
- einen Horizontalschnitt längs der Linie in Figur 4;
- Figur 6
- eine vergrößerte Abbildung eines alternativen Ausführungsbeispieles von vorne;
- Figur 7
- das gleiche Ausführungsbeispiel im Vertikalschnitt von der Seite;
- Figur 8
- eine vergrößerte Abbildung eines dritten Ausführungsbeispieles von vorne;
- Figur 9
- das gleiche Ausführungsbeispiel, jedoch in einem Vertikalschnitt von der Seite;
- Figur 10
- das obere Ende des zweiten Bewehrungselementes des dritten Ausführungsbeispieles;
- Figur 11
- einen Vertikalscbnitt eines vierten Ausführungsbeispieles;
- Figur 12
- einen Horizontalschnitt durch Figur 11 unter Weglassung des anderen Bewehrungselementes;
- Figur 13
- eine Schrägansicht des oberen Bewehrungselementes aus Figur 11;
- Figur 14
- eine Seitenansicht des unteren Bewehrungselementes aus Figur 11 und
- Figur 15
- eine Ansicht von oben auf das Bewehrungselement gemäß Figur 14.
[0016] Gemäß Figur 1 besteht das Tragelement 1 aus einem Schalkasten, der mehrere mit Abstand
nebeneinander angeordnete Bewehrungsanschlüsse 2 enthält. Diese Bewehrungsanschlüsse
bilden die Verbindung zwischen ersten Bewehrungsstäben 3, die im Ausführungsbeispiel
zunächst ein Stück nach oben laufen und dann unter Durchquerung des Tragelementes
in Richtung auf das erste zu betonierende Bauteil laufen einerseits und zweiten Bewehrungsstäben
4, die von den Bewehrungsanschlüssen 2 ausgehend ein Stück nach unten laufen und dann
horizontal zu dem zweiten zu betonierenden Bauteil abbiegen. Die zuletzt genannten
Bewehrungsstäbe 4 sind im Ausführungsbeispiel als separate Elemente ausgebildet, die
erst nach dem Betonieren des ersten Bauteiles, in Figur 1 also des hinter dem Tragelement
1 befindlichen Bauteiles in die Bewehrungsanschlüsse 2 eingehängt werden. Dadurch
kann das Tragelement 1 über seine Ränder 1a und 1b, die soweit abgebogen sind, daß
die Bewehrungsanschlüsse in dem gebildeten Hohlraum Platz haben, an einer nicht dargestellten
Schaltafel angenagelt werden, so daß die Bewehrungsanschlüsse beim anschließenden
Betonieren des sogenannten ersten Betonbauteiles im Bereich der Bewehrungsstäbe 3
vor dem Beton geschützt sind. Nach dem Entschalen liegen die Bewehrungsanschlüsse
2 frei und die zweiten Bewehrungsstäbe 4 können eingehängt werden, worauf das Betonieren
des zweiten Betonbauteiles, in Figur 1 also links des Tragelementes 1 stattfindet.
[0017] Es liegt aber selbstverständlich auch im Rahmen der Erfindung, anstelle separater
Bewehrungsstäbe 4, die lösbar in den Bewehrungsanschlüssen gelagert sind, mit unlösbar
angekoppelten Bewehrungsstäben 4 zu arbeiten, die dann jedoch um eine Vertikalachse
schwenkbar in den Bewehrungsanschlüssen gelagert sein müssen, damit sie in den durch
den Abstandhalter 1 gebildeten Hohlraum hineingeklappt werden können und das Annageln
des Tragelementes an der Schalung nicht behindern. Sind dann die Bewehrungsstäbe 3
einbetoniert, so wird die Schalung entfernt und die Bewehrungsstäbe werden in die
gezeichnete aktive Trageposition herausgeschwenkt.
[0018] Figur 2 verdeutlicht die Unterbringung der Bewehrungsanschlüsse 2 innerhalb der Tragelemente
1. Man erkennt dort, daß die abgebogenen Ränder 1a und 1b an ihren Enden gefalzt sind
und eine Abdeckplatte 5 aufnehmen. Dadurch wird der Hohlraum, indem sich die Bewehrungsanschlüsse
2 befinden, zuverlässig gegenüber dem Beton des ersten Betonbauteiles abgedichtet.
Diese Platte 5 wird nach dem Betonieren des ersten Betonbauteiles, in Figur 2 also
des Bauteiles links des Tragelementes 1 abgenommen, sodann werden die Bewehrungsstäbe
4 in die Bewehrungsanschlüsse 12 eingehängt, worauf das Betonieren des zweiten Bauteiles
rechts des Tragelementes 1 erfolgt.
[0019] Die nähere Ausbildung des Bewehrungsanschlusses ergibt sich aus den Figuren 3, 4
und 5. Man erkennt dort, daß der Bewehrungsanschuß 2 aus einem Hohlzylinder besteht,
der an den von oben kommenden Bewehrungsstab 3 angeschweißt ist und in seinem Inneren
einen Lagerraum 2a mit unteren, ringförmigen Lagerflächen 2b aufweist. Der Lagerraum
2a ist mit einem verringerten Durchmesser nach unten offen und weist gemäß Figur 4
an einem Teil seines Umfanges eine Öffnung 2c in Form eines abgestuften Vertikalschlitzes
auf. Über diese Öffnung kann der untere Bewehrungsstab 4 seitlich eingesteckt werden.
Er trägt an seinem oberen Ende einen Vorsprung in Form eines vorstehenden Bundes 4a,
der mit Spiel in den Hohlraum 2a des Bewehrungsanschlusses hineinpaßt und der an seinem
unteren Ende Lagerflächen 4b trägt, die mit den Lagerflächen 2b des Bewehrungsanschlusses
korrespondieren. Wenn der Bund 4a unten aufsitzt, wird er in Querrichtung von dem
erhöhten Rand 2f des Bewehrungsanschlußes 2 gehalten.
[0020] Wesentlich ist nun, daß die Lagerflächen 2b und 4b durch ein Federelement 6 gegeneinander
verspannt werden, und zwar so, wie wenn die Bewehrungsstäbe 4 bereits ihr anbetoniertes
Bauteil tragen müßten. Das Federelement 6 stellt also sicher, daß die Bewehrungsstäbe
4 auch in unbelastetem Zustand spielfrei an den Lagerflächen des Bewehrungsanschlusses
anliegen, so daß keine nachträgliche Setzung mehr zu befürchten ist. Auch ist ein
Eindringen von Beton zwischen die Lagerflächen 2b und 4b von vornherein ausgeschlossen.
[0021] Im Ausführungsbeispiel ist das Federelement 6 als Blattfeder dargestellt, die an
dem Bund 4a des Bewehrungsstabes 4 montiert ist. Selbstverständlich könnte das Federelement
stattdessen aber auch Bestandteil des Bewehrungsanschlusses 2 sein. Damit die Blattfeder
6 das Einschieben des Bewehrungsstabes 4 in das Bewehrungsschloß 2 nicht erschwert,
ist es zweckmäßig in Einschubrichtung orientiert.
[0022] Schließlich zeigen die Figuren 3 und 4 noch, daß die Lagerflächen 2b und 4b konvex
bzw. konkav geformt sind. Dies hat den Vorteil, daß man auch dann eine flächenhafte
Anlage an diesen Lagerflächen erhält, wenn der Bewehrungsstab 4 etwas zur Seite verschwenkt
wird. Auch dann ist also die volle Kraftübertragung zwischen den Bewehrungsstäben
3 und 4 gewährleistet.
[0023] Figur 5 zeigt einen Horizontalschnitt durch den Bewehrungsanschluß 2, jedoch ohne
den unteren Bewehrungsstab 4 und dessen Bund 4a. Man erkennt dort die Öffnung 2c,
die im unteren Bereich nur den Durchtritt des Bewehrungsstabes 4 im oberen Bereich
aber auch den Durchtritt des radial vorstehenden Bundes 4a gestatten muß und daher
abgestuft ausgebildet ist.
[0024] Die Figuren 6 und 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei einander entsprechende
Teile die gleichen Bezugszeichen aufweisen. Hier sind die Lagerfläche 2b des Lagerraumes
2a und die darauf liegende Lagerfläche 4b des am oberen Ende des Bewehrungsstabes
4 vorstehenden Bundes 4a horizontal und plan ausgeführt. Diese Ausführungsform läßt
sich einfacher und kostengünstiger produzieren als die konvexen bzw. konkaven Lagerflächen,
die in den Figuren 3 und 4 dargestellt sind. Weiterhin ist das Federelement jetzt
als eine Schraubenfeder 6' ausgebildet, die lose eingesetzt oder am oberen Ende des
Lagerraumes 2a befestigt ist.
[0025] Im dritten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 8 bis 10 werden die Lagerflächen 2b und
4b nicht durch ein Federelement gegeneinander verspannt, sondern durch einen Drehkeilmechanismus.
Dieser ist, wie man Figur 10 entnehmen kann, zum einen durch zwei Keile 4d am äußeren
Umfang der Oberseite 4c des Bundes 4a ausgebildet. Zum anderen ragen aus der Oberseite
des Hohlraumes 2a zwei korrespondierende Vorsprünge 2d nach unten in den Hohlraum
hinein. Das Bewehrungselement 4 wird nun durch den Schlitz 2c in den Hohlraum 2a des
Bewehrungsanschlusses 2 eingeführt und dann so gegen diesen verdreht, daß die Keile
4d und 2d sich aufeinander abstützen und den Boden 4b des Bundes 4a auf den Boden
2b der Öffnung pressen. Dazu ist die Position der Keile so gewählt, daß deren Verspannung
dann eintritt, wenn das Bewehrungselement 4 etwa senkrecht zur Fuge verläuft. Der
verspannte Zustand ist in den Figuren 8 und 9 dargestellt. Es wird deutlich, daß in
diesem Fall nach oben wie nach unten Formschluß besteht, so daß auch Druckkräfte übertragen
werden können.
[0026] Im vierten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 11 bis 15 kann zunächst auf die
in den Figuren 3 bis 5 beschriebene Bauform verwiesen werden, weshalb auch die dort
verwendeten Bezugszeichen für die entsprechenden Teile eingetragen worden sind. Insbesondere
weist der Bewehrungsanschluß 2 auch hier in seinem Inneren einen Lagerraum 2a mit
einer unteren ringförmigen Lagerfläche 2b auf, wobei der Lagerraum 2a mit einem verringerten
Durchmesser nach unten offen ist und an einem Teil seines Umfanges einen Vertikalschlitz
2c aufweist. Über diesen Schlitz kann der untere Bewehrungsstab 4 mit seinem Vorsprung
4a horizontal von der Seite eingesteckt werden. Er befindet sich dann zunächst im
oberen Teil der Kammer 2a und kann nach Erreichen einer zum Bewehrungsanschluß 2 konzentrischen
Position nach unten verschoben werden, so daß seine Lagerfläche 4b auf der entsprechenden
Lagerfläche 2b des Bewehrungsanschlußes aufliegt. Durch den umlaufenden Rand 2f ist
der Vorsprung 4a seitlich umfaßt und kann nicht mehr aus dem Schlitz 2c herausrutschen.
[0027] Wesentlich ist nun, daß der Vorsprung 4a an seinem Außenzylinder zumindest eine,
vorzugsweise zwei vertikale Aussparungen 4c aufweist und daß im Bewehrungsanschluß
2 ein in den Lagerraum 2a hineinragender Anschlag 2e angeordnet ist. Der Anschlag
2e ist so positioniert und dimensioniert, daß er von der Ausnehmung 4c beim Einstecken
des Vorsprunges 4a passiert werden kann, daß er jedoch nach dem Aufsetzen des Vorsprunges
4a auf die Lagerfläche 2b bei anschließender Verdrehung des Vorsprunges mit einer
gegenüberliegenden oberen Stirnseite des Vorsprunges in Kontakt kommt und den Vorsprung
4a mehr oder weniger nach unten verspannt.
[0028] In Figur 14 und 15 ist die genannte obere Stirnseite des Vorsprunges mit 4d bezeichnet
und keilförmig ausgebildet, so daß eine relativ starke Verspannung möglich ist.
[0029] Das Anordnen von zwei im Umfangsrichtung versetzten Ausnehmungen 4c hat den Vorteil,
daß das Bewehrungselement 4 in zwei unterschiedlichen Winkelpositionen in den Bewehrungsanschluß
2 eingebaut werden kann und demzufolge die anschließende Verschwenkung in der einen
oder in der anderen Richtung erfolgen kann, je nachdem, wo man der Bügelbewehrung
der Deckenplatte ausweichen muß. Selbstverständlich wäre es statt dessen ebenso auch
möglich den Anschlag am Tragelement 1 vorzusehen.
[0030] Sämtlichen Ausführungsbeispielen ist der Vorteil gemeinsam, daß die Belastbarkeit
des Bewehrungsanschlußes nicht mehr vom Verdrehwinkel des eingesteckten Bewehrungselementes
abhängt und daß Verdrehwinkel und Verdrehrichtung erheblich stärker variiert werden
können als im bekannten Fall, so daß der Bewehrungsanschluß besonders für schwierige
Einbaubedingungen geeignet ist.
[0031] In den Ausführungsbeispielen sind die Bewehrungsanschlüsse für zwei horizontal nebeneinander
benachbarte Betonbauteile dargestellt. Selbstverständlich können die benachbarten
Bauteile aber auch in völlig anderer Zuordnung zueinander stehen insbesondere also
vertikal übereinander oder schräg. In Folge dessen können auch die beidseits vorstehenden
Bewehrungsstäbe völlig abweichende Gestalt haben; sie sollten lediglich im Bereich
der Lagerflächen etwa axial fluchtend zueinander positioniert sein.
1. Bewehrungsanschluß (2) zur Verbindung von Bewehrungselementen (3, 4) benachbarter
Betonbauteile, insbesondere im Bereich von Arbeits- oder Dehnfugen, bestehend aus
zumindest einem ersten Bewehrungselement (3) für das erste Betonbauteil und zumindest
einem zweiten Bewehrungselement (4) für das zweite Betonbauteil, wobei gegebenenfalls
ein Tragelement (1) für mindestens ein Bewehrungselement (3, 4) in dem ersten Betonbauteil
einbetoniert wird und die Bewehrungselemente (3, 4) direkt oder über das gegebenenfalls
vorhandene Tragelement (1) durch Verdrehung in formschlüssigen Eingriff gelangen,
indem das eine Bewehrungselement (4) zumindest einen Vorsprung (4a) aufweist, der
durch die genannte Verdrehung an zumindest einer lastübertragenden Lagerfläche (2b)
des anderen Bewehrungselemntes (3) oder des gegebenenfalls vorhandenen Tragelementes
(1) verspannbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lastübertragende Lagerfläche (2b) durch eine Ringfläche mit etwa radialem
Schlitz (2c) gebildet ist, daß diese Ringfläche außen durch einen zumindest lokal
erhöhten Rand (2f) begrenzt ist und daß das andere Bewehrungselement (4) durch den
genannten Schlitz (2c) hindurch bis etwa zum Zentrum der Lagerfläche (2b) einsteckbar
und sodann mit seinem Vorsprung (4a) auf die Lagerfläche (2b) aufsetzbar ist.
2. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die lastübertragende ringförmige Lagerfläche (2b) über einen Umfang von zumindest
180°, insbesondere von zumindest etwa 250° erstreckt.
3. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerfläche (4b) des Vorsprunges (4a) ebenfalls durch eine Ringfläche gebildet
ist.
4. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Lagerfläche (4b) des Vorsprunges (4a) über einen Umfang von zumindest
250°, insbesondere zumindest von etwa 300° erstreckt.
5. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (4a) am äußeren Umfang mindestens eine Aussparung (4c) aufweist.
6. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparung (4c) mit einem den Vorsprung (4a) übergreifenden Anschlag (2e)
korrespondiert.
7. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (4a) an seiner der Lagerfläche (4b) gegenüberliegeneden Seite geneigte
Keilflächen (4d) aufweist, die mit dem Anschlag (2e) verspannbar sind.
8. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Bewehrungselement (4) in einer direkt mit dem anderen Bewehrungselement
(3) verbundenen Kammer (2a) gelagert ist.
9. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerflächen (2b, 4b) plan sind.
10. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerflächen (2b, 4b) geneigte Zentrierflächen, insbesondere konvexe oder
konkave Flächen aufweisen.
11. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verspannung der Lagerflächen (2b, 4b) durch ein elastisches Element (6) oder
Keilflächen (4d) oder durch Gewindegänge erfolgt.
12. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragelement (1) durch vorstehende Ränder (1a, 1b) als Schalkasten ausgebildet
ist.
13. Bewehrungsanschluß nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß er auf der dem ersten Betonbauteil abgewandten Seite des Tragelementes (1) angeordnet
ist.
14. Bewehrungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragelement (1) mehrere nebeinander angeordnete Bewehrungselemente (3, 4)
aufweist.