(19)
(11) EP 0 849 190 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.1998  Patentblatt  1998/26

(21) Anmeldenummer: 97122003.3

(22) Anmeldetag:  13.12.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 85/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.12.1996 DE 19653382

(71) Anmelder: ADAM OPEL AG
65423 Rüsselsheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Geisel, Gerhard
    65795 Hattersheim (DE)
  • Nillius, Reiner
    65462 Ginsheim (DE)
  • Peschke, Christian
    55232 Alzey (DE)
  • Huhn, Werner
    56865 Reidenhausen (DE)

(74) Vertreter: Bergerin, Ralf, Dipl.-Ing. et al
ADAM OPEL AG, Patentwesen/80-34
65423 Rüsselsheim
65423 Rüsselsheim (DE)

   


(54) Transportgestell für sperrige Geräte


(57) Es wird ein Transportgestell (1) zur Aufnahme von mehreren Fahrzeugmotoren vorgestellt. Diese liegen jeweils auf Geräteauflagen am Gestell auf, wobei sie mittels Bolzen (14) arretiert werden. Um das Ver- und Entriegeln mehrerer Geräte zu beschleunigen, wird vorgeschlagen, einen zentralen Betätigungsmechanismus (20, 21) vorzusehen, mit dem alle Bolzen (14) gleichzeitig ver- bzw. entriegelt werden können. Dazu werden über dem Mittelbalken (4) des Gestells (1) zwei parallel verlaufende Stangen (21, 22) angeordnet, die mittels eines Betätigungshebels (30) gegensinnig zueinander verschiebbar sind. Die Bolzen (14) sind jeweils paarweise mit der einen oder anderen Stange verbunden. Diese Anordnung hat zur Folge, daß die Bolzen (14) einer Gruppe (7, 8, 9, 10) jeweils vom Gerät weggezogen werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Transportgestell für sperrige Geräte, insbesondere Fahrzeugmotoren, mit am Bodenteil des Gestells angeordneten Geräteauflagen und mit mehreren Verriegelungselementen zum Befestigen der Geräte auf dem Gestell.

[0002] Solche Gestelle werden z. B. in der Automobilindustrie eingesetzt, um Fahrzeugmotoren vom Motorenhersteller zum Fahrzeughersteller zu transportieren. Mit einem Gestell werden bis zu acht Motoren transportiert. Die Verriegelungselemente bestehen jeweils aus einem Bolzen, der in den Wangen einer U-förmigen Gabel am Ende eines am Gestell befestigten Fußes gelagert ist. Jeder Motor wird von vier Bolzen gehalten, die zum Befestigen des Motors durch die Wangen der entsprechenden Gabel gesteckt und anschließend gesichert werden. Das Befestigen eines Motors auf dem Gestell benötigt einen nicht unerheblichen Zeitaufwand, da jeder Bolzen vom Transportpersonal einzeln gehandhabt werden muß.

[0003] Es besteht somit die Aufgabe, ein Transportgestell zu schaffen, bei dem die zu transportierenden Geräte bzw. Motoren ohne großen (zeitlichen) Aufwand ausreichend fest am Gestell fixiert werden können.

[0004] Dazu schlägt die Erfindung vor, daß auf dem Gestell ein mit den Verriegelungselementen gekoppelter Verriegelungsmechanismus mit einem Betätigungshebel vorgesehen ist, so daß mehrere Verriegelungselemente gleichzeitig betätigbar sind. Eine optimale Realisierung dieser Erfindung besteht darin, alle Verriegelungselemente mit dem Verriegelungsmechanismus zu koppeln, so daß ein Transportarbeiter durch Betätigen eines einzigen Betätigungshebels alle Geräte gleichzeitig fixieren kann. Ein derartiger Verriegelungsmechanismus läßt sich besonders leicht bei Transportgestellen mit Füßen realisieren, die, wie weiter oben schon beschrieben, in eine nach oben offene Gabel enden, durch deren Wangen jeweils ein Verriegelungsbolzen schiebbar ist, der einen, in der Regel konstruktionsbedingten Absatz des Gerätes übergreift. Die Anordnung der Füße erfolgt in zwei Reihen parallel zur Mittelachse des Bodenteils des Gestells, wobei jeweils die Bolzen zweier benachbarter Füße einer Reihe mit den Bolzen der gegenüberliegenden Füße der anderen Reihe die Verriegelungselemente für ein Gerät bilden.

[0005] Der Verriegelungsmechanismus besteht aus zwei Stangen, die parallel zu einer Achse des Gestells verlaufen, wobei paarweise die Bolzen zweier gegenüberliegender Füße abwechselnd mit der einen oder anderen Stange gekoppelt sind. Zum Ver- oder Entriegeln werden die Stangen gegensinnig zueinander verschoben.

[0006] Die Verbindung der Bolzen mit den Stangen kann in den Fällen relativ unkompliziert realisiert werden, in denen die Gabel und die dazugehörigen Bolzen so angeordnet sind, daß die Bolzen zum Ver- bzw. Entriegeln parallel zu den Stangen verschoben werden müssen. Dann ist es nämlich möglich, eine starre Verbindung zwischen den Bolzen und den Stangen vorzusehen.

[0007] Zum Verschieben der Stangen ist ein Betätigungshebel verschwenkbar in einer Ebene parallel zum Bodenteil des Gestells angeordnet und mit zwei um 180° gegenüber der Verschwenkachse versetzten Stiften versehen, die in mit Schlitzen versehene Laschen an den Stangen eingreifen.

[0008] Im folgenden wird anhand eines Ausführungsbeispiels, dargestellt in zwei Zeichnungen, die Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1:
eine perspektivische Darstellung eines Transportgestells und
Fig. 2:
einen Teilausschnitt des Transportgestells in Draufsicht, der die Anlenkung eines Betätigungshebels an den Stangen des Verstellmechanismus zeigt.


[0009] Zunächst wird auf die Figur 1 Bezug genommen.

[0010] Das Gestell 1 besteht aus zwei Längsbalken 2, 2' sowie zwei Querbalken 3, 3', die zusammen einen in etwa rechteckigen Rahmen bilden. In den Ecken des Rahmens befinden sich abklappbare Rungen, deren Höhe an die Höhe der zu transportierenden Geräte anpepaßt ist, so daß mehrere mit Geräten beladene Transportgestelle aufeinandergestapelt werden können, wobei die Füße der Rungen des einen Gestells in die oben offenen Enden der Rungen eines darunter liegenden Gestells eingreifen.

[0011] Der Rahmen wird stabilisiert durch einen Mittelbalken 4, der sich in Längsrichtung erstreckt, wobei jeder Längsbalken 2, 2' mit dem Mittelbalken 4 über mehrere Quertraversen 5 verbunden ist, zwischen denen sich wiederum kurze Verbindungsstücke 6 befinden, auf denen jeweils ein Fuß mit einer Gabel steht. Für dies hier vorgestellte Ausführungsbeispiel sind 16 Füße vorgesehen, die in Gruppen 7, 8, 9, 10 zu viert jeweils einem Fahrzeugmotor zugeordnet sind. Die Füße sind mit der Bezugsziffer ihrer Gruppe und dem Zusatz a, b, c und d bezeichnet. Die kurzen Verbindungsstücke 6 und die auf ihr stehenden Füße 7a - 10d sind dabei so angeordnet, daß die Füße a, d bzw. b, c der Gruppen eine Reihe bilden, die in einem Abstand von ca. einem Viertel der Breite des Gestells parallel zu den Längsbalken 2 bzw. 2' verläuft. Zwei am Mittelbalken 4 gegenüberliegende Füße a, b bzw. d, c bilden dabei jeweils ein Paar.

[0012] Die Geräteauflage wird wie folgt ausgebildet:

[0013] Jeweils zwei Quertraversen 5 bilden zusammen mit zwei Längstraversen 5' eine Rahmen für eine, hier nicht dargestellte, mit nachgiebigen Kunststoff ausgelegten Wanne aus Stahlblech, in die ein Motor mit seiner Ölwanne eingesetzt wird.

[0014] Jeder Fuß endet in einer Gabel 11, die aus zwei gegenüberliegenden Wangen 12, 13 mit jeweils einem Durchbruch besteht, durch den ein Bolzen 14 hindurchsteckbar ist. Um Toleranzen auszugleichen, sind die Durchbrüche als liegende Langlöcher ausgebildet.

[0015] Die Wangen 12, 13 sind parallel zur Querachse des Gestells ausgerichtet, so daß die Bolzen 14 zum Ver- und Entriegeln in Längsrichtung bewegt werden müssen. Dazu sind oberhalb des Mittelbalkens 4 auf gleicher Höhe eine erste Stange 21 und eine zweite Stange 22 angeordnet. Die Stangen sind in mehreren Führungen 23 aus Kunststoff gelagert, die wiederum auf Trägern 24 am Mittelbalken 4 befestigt sind.

[0016] Jeder Bolzen ist mit nur einer der Stangen 21, 22 verbunden, und zwar nach dem folgenden Schema: Die Paare a, b einer jeden Gruppe 7, 8, 9, 10 sind mit der ersten Stange 21 und die Paare d, c einer jeden Gruppe 7, 8, 9, 10 mit der zweiten Stange 22 über Querstege 25 fest miteinander verbunden.

[0017] Die Querstege 25 sind jeweils mit dem vom zu fixierenden Gerät abgewandten Ende des Bolzens 14 verbunden. Zum Entriegeln müssen daher die Bolzen der Paare a, b in der Darstellung der Figur 1 nach hinten und die Bolzen der Paare c, d nach vorne gezogen werden. Da die Bolzen starr mit der ersten bzw. zweiten Stange verbunden sind, muß zum Entriegeln die erste Stange 21 nach hinten und die zweite Stange 22 nach vorn gezogen werden. Zum Verriegeln erfolgen die Bewegungen gerade umgekehrt. Zum Ver- und Entriegeln ist somit stets eine gegensinnige Bewegung der Stangen notwendig. Diese Anordnung wurde gewählt, da jeder Motor sich zwischen den ihm zugeordneten Füßen befindet und die Bolzen daher zum Entriegeln vom Gerät weggezogen werden müssen.

[0018] Um zum Ver- und Entriegeln eine gegensinnige Bewegung der Stangen zu erzielen, ist ein Mechanismus vorgesehen, der in der Figur 2 näher dargestellt ist. Diese zeigt in Draufsicht den hinteren Bereich der Stangen 21, 22. Man erkennt den Mittelbalken 4 sowie die Enden der ersten und zweiten Stange 21, 22. Außerdem erkennt man den Quersteg 25, der die Bolzen 14 der Füße 7a, 7b mit der ersten Stange 21 yerbindet. Auf dem Mittelbalken 4 ist in einer Ebene parallel zum Bodenteil des Gestells 1 verschwenkbar ein Betätigungshebel 30 mit einem Griff 31 an seinem freien Ende nahe dem Querbalken 3 angeordnet.

[0019] Auf einem gedachten Kreis um den Drehpunkt des Betätigungshebel 30 befinden sich zwischen den Stangen um 180° versetzt zwei nach oben aufragende Stifte 32, 33, die in mit Schlitzen versehenen Laschen 34, 35 an der ersten und der zweiten Stange 21, 22 eingreifen. Mit Verschwenken des Betätigungshebels 30 bewegen sich die Stifte entsprechend dem Schwenkwinkel auf Kreisbögen und nehmen dabei gegensinnig die Laschen und damit die Stangen 20, 21 parallel zum Mittelbalken 4 mit.

[0020] Zum Führen des Betätigungshebels 30 ist am Querbalken 3 ein sich parallel zum Bodenteil des Gestells 1 erstreckender Führungsbügel 36 vorgesehen, an dem wiederum die Arme eines senkrecht stehenden Haltebügels 37 befestigt sind. Der Betätigungshebel 30 erstreckt sich durch den durch vom Haltebügel 37 und vom Führungsbügel 36 gebildeten Schlitz. Die Arme des Haltebügels 37 bilden gleichzeitig Anschläge für den Betätigungshebel 30 in der verund entriegelten Stellung. Um den Betätigungshebel 30 in der dargestellten verriegelten Stellung fixieren zu können, ist an der Innenseite des Führungsbügels 36 ein Anschlag 38 befestigt, hinter dem ein hochziehbarer Arretierstift 39 am Betätigungshebel 30 greift. Der Arretierstift 39 ist mit einem Knopf 40 als Handhabe versehen.


Ansprüche

1. Transportgestell für sperrige Geräte, insbesondere Fahrzeugmotoren, mit am Bodenteil des Gestells (1) angeordneten Geräteaufnahme und mit mehreren Verriegelungselementen (14) zum Befestigen der Geräte auf dem Gestell (1), dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Gestell (1) ein mit den Verriegelungselementen (14) gekoppelter Verriegelungsmechanismus (21, 22) mit einem Betätigungshebel (30) vorgesehen ist, so daß mehrere Verriegolungselemente (14) gleichzeitig betätigbar sind.
 
2. Transportgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungselemente jeweils aus einem an einem Fuß(7a - 10d) gehaltenem Bolzen (14) besteht.
 
3. Transportgestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Fuß (7a - 10d) in einer nach oben offenen Gabel (11) endet, durch deren Wangen (12, 13) der Bolzen (14) schiebbar ist, der zum Arretieren eines Geräts einen Absatz am Gerät übergreift.
 
4. Transportgestell nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (7a - 10d) in zwei Reihen parallel zur Mittelachse des Bodenteils des Gestells (1) angeordnet sind, daß jeweils zwei benachbarte Füße (a, d) mit den gegenüberliegenden Füßen (b, c) einem Gerät zugeordnet sind.
 
5. Transportgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Stange (21) und eine zweite Stange (22) vorgesehen sind, die der Länge nach verschiebbar sind, wobei abwechselnd die Bolzen (14) eines ersten aus zwei gegenüberliegenden Füßen gebildeten Paares (a, b) mit den Bolzen (14) des benachbarten Paares (d, c) an der ersten bzw. zweiten Stange (21, 22) befestigt sind.
 
6. Transportgestell nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (21, 22) zum Ent- und Verriegeln jeweils gegensinnig zueinander verschiebbar sind.
 
7. Transportgestell nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabeln (11) und die dazugehörigen Bolzen (14) so angeordnet sind, daß zum Ver- und Entriegeln die Bolzen (14) in Längsrichtung verschoben werden und daß die Bolzen (14) starr mit der jeweiligen Stange (20, 21) verbunden sind.
 
8. Transportgestell nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (30) in einer Ebene parallel zum Bodenteil des Gestells (1) verschwenkbar ist und daß am Hebel (30) zwei Stifte (32, 33) vorgesehen sind, die in Schlitze von an den Stangen befestigten Laschen (34, 35) eingreifen.
 




Zeichnung