[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Panzerfahrzeug mit einer im Fahrzeuggehäuse angeordneten
               Besatzungszelle bzw. Kampfraum, wobei die gebildete Besatzungszelle vom Fahrzeuggehäuse
               vollständig umschlossen ist.
 
            [0002] Bei Panzerfahrzeugen ist es üblich im Fahrzeuggehäuse gleichzeitig eine Raumzelle
               zur Bildung eines Innenraumes für die Besatzung zu bilden in dem Bedienplätze angeordnet
               sind. Dieser Innenraum ist fester und integraler Bestandteil des Fahrzeuggehäuses.
 
            [0003] Durch diese Ausbildung werden alle Stöße, Erschütterungen und vibrationen, die über
               das Radfahrwerk oder das Kettenlaufwerk, insbesondere bei Bodenunebenheiten, auf das
               Fahrzeug einwirken oder auch bei einer Schockeinwirkung, die auf das Fahrzeuggehäuse
               von außen einwirkt, praktisch ungedämpft und direkt auf die Fahrzeugsitze und somit
               auch auf die Bedienpersonen als Besatzung übertragen. Dadurch wird die Besatzung in
               ihrer Einsatzfähigkeit erheblich beeinträchtigt.
 
            [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes Panzerfahrzeug zu verbessern
               und ein Fahrzeuggehäuse mit einer schwingungsreduzierten Besatzungszelle zu gewährleisten.
 
            [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
               1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die Merkmale der Unteransprüche
               gekennzeichnet.
 
            [0006] Die erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß innerhalb des Fahrzeuggehäuses
               eine separierte Raumzelle angeordnet ist, die über mehrere elastische Lagerelemente
               in dem Fahrzeuggehäuse angeordnet wird und vom Fahrzeuggehäuse vollkommen umschlossen
               wird. Durch die elastischen Lagerelemente bildet der Besatzungsraum eine im Fahrzeug
               elastisch und gedämpft gelagerte Innenraumzelle, die beispielsweise aus Faserverbundwerkstoff
               besteht. Durch die elastischen Lagerungen der Raumzelle werden die durch das Kettenlaufwerk
               induzierten Geräuschbelastungen und Vibrationen sowie die durch Beschluß auftretenden
               Schockeinleitungen reduziert.
 
            [0007] Zur elastischen Lagerung der Raumzelle werden Lager mit Punktberührung, mit Linienberührung
               und/oder mit Flächenberührung eingesetzt. Diese Lager sind gegebenenfalls mit zusätzlichen
               Dämpferelementen für eine Dämpfung bei größeren Bewegungen sowie mit einer Endlagendämpfung
               ausgestattet. Bei der flächenartigen Lagerung können wellenförmig ausgebildete Dämpfungsmatten
               verwendet werden bzw. es ist die Verwendung von Dämpfungsmatten als zusätzliche Endanschlagdämpfung
               möglich.
 
            [0008] Eine Kombination der Lagerelemente bzw. des punktförmigen Lagers und des linienförmigen
               Lagers in Kombination mit den Dämpfungsmatten ist ebenfalls denkbar.
 
            [0009] Bei einer Ausführung der Raumzelle für die Besatzung mit isolierenden und dämpfenden
               Werkstoffen, wie bei der Verwendung von Faserverbundwerkstoffen, werden neben der
               Funktion als tragende Struktur auch die Funktionen Linerwirkung (ballistischer Liner)
               mit Verminderung der Splitterwirkung bei einem Durchschuß, Schutz gegen Blastwirkungen
               bei Minentreffern, Schalldämpfungseigenschaften und Wärmeisolation mit eingeschlossen.
 
            [0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
               und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
               
               
                  - Fig. 1
- eine prinzipielle Anordnung eines Fahrzeuggehäuses mit einer über Lager angeordneten
                     Raumzelle,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung eines elastischen Lagers zur punktförmigen Abstützung
                     der Raumzelle am Fahrzeuggehäuse,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung einer weiteren Ausführung eines elastischen Lagers zur
                     linienförmigen Abstützung der Raumzelle am Fahrzeuggehäuse
 und
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung einer weiteren Ausführung eines elastischen Lagers zur
                     flächenförmigen Abstützung der Raumzelle am Fahrzeuggehäuse.
 
            [0011] Ein dargestelltes Panzerfahrzeug 1 wird durch ein Fahrzeuggehäuse 2 gebildet, in
               dem über mehrere elastische Lagerelemente 3, 4, 8, 9 eine Raumzelle 5 zur Bildung
               eines Besatzungsraumes 6 gehalten wird. Die Raumzelle 5 ist über die Lager 3, 4, 8,
               9 im Abstand s gehalten. Über diese Lagerelemente 3, 4, 8, 9 wird die vollständig
               vom Fahrzeuggehäuse 2 umgebende Raumzelle 5 schwingungsisoliert gehalten, so daß Erschütterungen
               des Fahrzeugs 1 nur reduziert auf die Raumzelle 5 übertragen werden.
 
            [0012] Gemäß Fig. 1 wird die Raumzelle 5 mit dem Innenraum 6 für die Besatzung mittels entsprechend
               ausgeformter Lagerelemente 3, 4, bestehend aus elastischen, dämpfenden Lagern im Fahrzeuggehäuse
               2 oder auch in einer Panzerwanne federnd gelagert. Die quaderförmige Raumzelle 5 wird
               als Innenzelle mit einer Anzahl entsprechender Lagerstellen derart versehen, daß sie
               an jeder Stelle mit ihrer Außenwandfläche einen Abstand s zu einer Innenwandfläche
               des umgebenden Fahrzeuggehäuses 2 aufweist und damit Schwingungsamplituten unabhängig
               und entkoppelt von dem Gehäuse 2 ausführen kann. Zum Ein- und Ausstieg zu der Raumzelle
               5 ist eine angelenkte Tür an der Zelle 5 vorgesehen. Benötigte Versorgungsleitungen,
               wie Kabel, werden der Raumzelle 5 über elastische Verbindungen zugeführt, so daß keine
               unmittelbare starre Verbindung zum Fahrzeuggehäuse 2 besteht und somit auch keine
               Schwingungen übertragen werden.
 
            [0013] In Fig. 2 ist die Lagerung 4 für die Raumzelle 5 mit einer punktförmigen Lagerung
               näher gezeigt, wobei die Lagerung 4 im Bodenbereich des Fahrzeugs vorgesehen ist und
               weitere Lager im Dachbereich angeordnet werden, die nicht näher dargestellt sind.
 
            [0014] Gemäß Fig. 3 ist die Lagerung 8 der Raumzelle 5 mit linienförmigen Lagerstellen durchgeführt.
               Diese Lagerung 8 besteht in diesem Fall aus elastischen Schläuchen, die eine Luftfüllung
               aufweisen. Mit diesen Schläuchen lassen sich die Feder- und Dämpfungseigenschaften
               und damit die Eigenfrequenz über den im Schlauch aufgebrachten Luftdruck definiert
               einstellen.
 
            [0015] Eine Lagerung 9 der Raumzelle 5 gemäß Fig. 4 ist mit flächenförmigen Lagerstellen
               9 ausgebildet. Diese besteht in diesem Fall aus wellenförmig ausgeformten elastischen
               Gummimatten. Diese Gummimatten sind im Spaltraum s angeordnet, wobei sich die Flächenabschnitte
               der Matten abwechselnd an der Innenwandfläche des Fahrzeuggehäuses 2 und an der Innenwandfläche
               der Raumzelle 5 anlegen.
 
          
         
            
            1. Panzerfahrzeug mit einer im Fahrzeuggehäuse angeordneten Besatzungszelle bzw. Kampfraum,
               wobei die gebildete Besatzungszelle vom Fahrzeuggehäuse vollständig umschlossen ist,
               dadurch gekennzeichnet, daß die Besatzungszelle als separierte Raumzelle (5) mittels
               elastischer Lagerelemente (3, 4, 8, 9) im Abstand (s) zum Fahrzeuggehäuse (2) angeordnet
               ist und die Lagerelemente (3, 4, 8, 9) derart ausgebildet sind, um die Raumzelle (5)
               zum Fahrzeuggehäuse (2) gedämpft und von Schwingungen des Fahrzeuggehäuses (2) entkoppelt
               anzuordnen
 
            2. Panzerfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerelemente (3,
               4) aus Lagern mit definierter elastischer Kennung bestehen, welche die Raumzelle (5)
               mit dem Fahrzeuggehäuse (2) über punktförmige Lagerstellen verbinden.
 
            3. Panzerfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerelemente (8)
               aus extrudierten Gummiprofilen und/oder aus elastischen Schlauchelementen bestehen,
               die linienförmige Lagerstellen zwischen der Raumzelle (5) und dem Fahrzeuggehäuse
               (2) bilden und der Luftdruck in den Schlauchelementen entsprechend dem Schwingungsverhalten
               einstellbar ist.
 
            4. Panzerfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerelemente (9)
               aus elastischem Wellmaterial bestehen, die flächenförmige Lagerstellen zwischen der
               Raumzelle (5) und dem Fahrzeuggehäuse (2) bilden und das Wellmaterial jeweils abwechselnde,
               anliegende Flächenabschnitte an der Raumzelle (5) und dem Fahrzeuggehäuse (2) aufweisen.
 
            5. Panzerfahrzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumzelle
               (5) einen Wandaufbau aus Faserverbundwerkstoff aufweist.
 
            6. Panzerfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserverbundwerkstoff
               der Raumzelle (5) als Splitterschutzschicht ausgelegt ist.
 
            7. Panzerfahrzug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumzelle
               (5) aus Faserverbundwerkstoff als Klimaschutzisolierung ausgebildet ist.
 
            8. Panzerfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch
               gelagerte Raumzelle (5) aus Faserverbundwerkstoff als Schutzeinrichtung gegen Minendetonationen
               ausgelegt ist.
 
            9. Panzerfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumzelle
               (5) aus Faserverbundwerkstoff zur Schalldämpfung für den Innenraum ausgelegt ist.