[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verfolgung der Lage eines laufenden
Bandes durch Überwachung der Lage eines oder beider Ränder dieses Bandes. Die Erfindung
geht aus von einer Vorrichtung gemaß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, welche
bekannt ist aus US-PS 4 788 441. Bei dieser bekannten Ausbildung wird von jedem Bandrand
ein Positionsdatum ermittelt, nämlich der Winkel, unter dem der abtastende Peilstrahl
vom Retroreflektor auf das Bandmaterial übergeht oder vom Bandmaterial auf den Retroreflektor
übergeht. Hieraus ergibt sich im wesentlichen der Seitenversatz des laufenden Bandes.
[0002] Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Seitenversatz des laufenden Bandes und
dem vorstehend genannten Positionsdatum ist jedoch nur gegeben bei gleichbleibender
Höhenlage des Bandrandes bzw. Abstand desselben von der Abtastvorrichtung. Hiermit
ist nicht immer zu rechnen, insbesondere nicht bei Verwendung eines Drehrahmens zur
Richtungssteuerung des Bandes, da dessen Schwenkbewegungen typischerweise entsprechende
Querneigungen des Bandes zur Folge haben. In diesen Fällen ist es für die Qualität
der Bandlaufregelung von Bedeutung, die Raumlage, d.h. die Seiten- und die Höhenlage
des überwachten Bandrandes zu verfolgen.
[0003] US-PS 5 354 992 hat eine Vorrichtung zum Gegenstand, bei der die Signale von die
Bandränder verfolgenden Detektoren, z.B. Kameras, im Falle einer Schrägstellung des
Bandes korrigiert werden, wobei jedoch zur Ermittlung dieser Schrägstellung eine weitere
Meßeinrichtung erforderlich ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung, die es gestattet,
bei verhältnismäßig einfachem Aufbau und Betrieb sowohl die Seiten- als auch die Höhenlage,
also die räumliche Lage wenigstens eines Bandrandes zu verfolgen.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben. Die beiden von
einem Bandrand erhaltenen Positionsdaten sind Winkelkoordinaten zweier von verschiedenen
Stellen ausgehenden Peilstrahlen, in deren Schnittpunkt sich der Bandrand befindet
und die leicht bei Bedarf in kartesische Koordinaten oder in ein beliebiges anderes,
zur Steuerung des Bandes geeignetes System umgesetzt werden können.
[0006] An sich ist aus der genannten US-PS 4 788 441 auch die Bestimmung der räumlichen
Lage eines Objekts mittels zweier von verschiedenen Stellen ausgehender Peilstrahlen
bekannt; hier geht es jedoch nicht um die Verfolgung eines laufenden Bandes, sondern
um die Bestimmung von Lage oder Abmessung des Objekts in einer das Objekt umgebenden
Box, wobei zwei Drehspiegelanordnungen notwendig sind. Damit ist diese Ausbildung
apparativ und bezüglich der Justierung der Komponenten und der Signalauswertung recht
aufwendig. Dadurch, daß beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung nur ein Drehspiegel
zur Erzeugung einer Mehrzahl von Peilstrahlen Verwendung findet, ist die Anordnung
auch fehlertoleranter gegenüber Schwankungen der Spiegeldrehzahl.
[0007] Weitere Erfindungsmerkmale sind in den Unteransprüchen angegeben. Die in Anspruch
2 vorgeschlagene Auskopplung des retroreflektierten Strahls und Beaufschlagung des
zugehörigen Empfängers mittels eines Strahlungsteilers ist an sich aus US-PS 4 523
093 bekannt. Auch hier geht es jedoch nur um die Gewinnung eindimensionaler Daten,
und zwar beim Lesen von Strichcodes.
[0008] Die gemäß Anspruch 4 vorgeschlagene Aufweitung des Laserstrahls zu einem Fächerstrahl
mittels einer Zylinderlinse bewirkt eine Mittelung von Inhomogenitäten über die Breite
des Retroreflektors, sodaß sich eng begrenzte lokale Schwankungen der Reflexionseigenschaften
nicht auswirken. Lokale Inhomogenitäten sind z.B. dort gegeben, wo die Tripelreflektoren
zusammenstoßen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der beigegebenen Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- die Gesamtansicht einer Bandlaufsteuervorrichtung mit einer Abtastvorrichtung zur
Bestimmung der räumlichen Lage eines Bandrandes;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Abtastvorrichtung in einer ersten Ausbildungsform;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Abtastvorrichtung in einer zweiten Ausbildungsform;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Abtastvorrichtung in einer dritten Ausbildungsform;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Abtastvorrichtung in einer vierten Ausbildungsform;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung der Abtastvorrichtung in einer fünften Ausbildungsform;
- Fig. 7
- schematisch eine Abtastvorrichtung und die von ihr erhaltenen Signalimpulse bei einer
bestimmten Auswanderung des überwachten Bandrandes;
- Fig. 8
- die Darstellung gemäß Fig. 7 bei einer anderen Auswanderung des Bandrandes;
- Fig. 9
- die Darstellung gemäß Fig. 7 bei noch einer anderen Auswanderung des Bandrandes;
- Fig. 10
- die Darstellung gemäß Fig. 7 bei einem nicht vollständig undurchsichtigem Bandmaterial;
- Fig. 11
- schematisch eine Abtastvorrichtung mit einem Spiegelrad, dessen Spiegelfacetten Abstände
voneinander aufweisen, und die von dieser erhaltenen Signalimpulse;
- Fig. 12
- die Gesamtansicht einer Bandlaufsteuervorrichtung gemäß Fig. 1 mit einem Zusatzbauteil
zur Bestimmung der Winkelstellung des steuernden Drehrahmens.
[0010] Ein Band 1 wird von einem Wickel A abgezogen, um in eine Bearbeitungsstation B, z.B.
einem Druckwerk, einer Bearbeitung oder Behandlung unterworfen zu werden, bevor es
auf einen Wickel C wieder aufgewickelt wird. Zur präzisen Regelung der Seitenlage
des Bandes ist vor der Bearbeitungsstation B ein Drehrahmen 2 vorgesehen, der das
Stellglied des Regelkreises darstellt und dessen Schwenkungen die Laufrichtung steuern.
Zur Gewinnung des Ansteuerungssignals für den Schwenkantrieb des Drehrahmens wird
die räumliche Lage eines der Bandränder und damit die Abweichung von der Sollage des
Bandes durch eine Abtastvorrichtung 3 erfaßt. In deren Abtastbereich ist hinter dem
laufenden Band ein Retroreflektor 4 angeordnet.
[0011] Die Abtastvorrichtung 3 gemäß Fig. 2 besteht aus einem Gehäuse 3' mit einem Fenster
36, durch das die abtastenden Peilstrahlen das Beobachtungsfeld mit dem Retroreflektor
4 und dem vor diesem laufenden Bandrand bestreichen. Die Laufrichtung des hier nicht
gezeigten Bandes verläuft rechtwinklig zur Zeichenebene, d.h. in diese hinein oder
aus ihr heraus. Im Zentrum ist ein mit konstanter Geschwindigkeit drehantreibbares
Polygonspiegelrad 18 mit acht ebenen Spiegelfacetten gelagert.
[0012] Eine Laserdiode 5 erzeugt einen Strahl 6, z.B. einen Lichtstrahl im sichtbaren Bereich,
der von einer Zylinderlinse 7 zu einem Fächerstrahl 8 aufgeweitet wird, wobei dessen
Ebene die Zeichenebene rechtwinklig schneidet, also die Laufrichtung des Bandes enthält.
Dieser Fächerstrahl 8 wird von einem Strahlungsteiler 9 (50%-Spiegel) in zwei Teilstrahlen
10 und 11 aufgespalten.
[0013] Der Teilstrahl 11 wird von einem Strahlungsteiler 13 nochmals aufgespalten, wobei
ein Teil als Reststrahl 14 für die Funktion entbehrlich ist und von einem Absorber
35 verschluckt wird, und der andere Teil als erster Peilstrahl 15 über einen Spiegel
16 auf das Spiegelrad 18 fällt. Die Stelle, wo er auf das Spiegelrad auftrifft und
zurückgeworfen wird, ist als Rückwurfstelle R
1 bezeichnet, welche bei drehendem Spiegel geringfügig längs des ankommenden Peilstrahls
hin und her tanzt.
[0014] Beim eingezeichneten Drehsinn des Spiegelrades 18 beginnt der reflektierte Strahl
beim Übergang der Rückwurfstelle R
1 von einer Spiegelfacette auf die nachfolgende eine neue Abtastschwenkung von rechts
nach links. Dabei trifft er, kurz bevor er durch das Fenster 36 nach außen fällt,
einen Abtastanfangdetektor 17.
[0015] Sobald der Peilstrahl 15 nach Erreichen des Fensters auf den Retroreflektor 4 fällt,
wird er von diesem als erster Retroreflexstrahl 24 in gleicher Richtung zurückgeworfen
und fällt angesichts der hohen Lichtgeschwindigkeit und der demgegenüber vernachlässigbaren
Abtastgeschwindigkeit des Spiegelrades 18 über die Rückwurfstelle R
1 und den Spiegel 16 auf die Unterseite des Strahlungsteilers 13, durch den ein Teil
25 durchgeht und keine Bedeutung hat und ein anderer Teil als Reflexteil 26 über einen
Filter 27, der nur die Wellenlänge der verwendeten Laserstrahlung durchläßt, einen
ersten Empfänger 28 beaufschlagt.
[0016] Der Teilstrahl 10 wird von einem Spiegel 12 nach unten reflektiert und tritt in ähnlicher
Weise durch einen zweiten Strahlungsteiler 19 als zweiter Peilstrahl 21 durch, wobei
der hier entstehende Reststrahl 20 von einem Absorber 34 verschluckt wird. Der zweite
Peilstrahl beaufschlagt über einen Spiegel 22 den Drehspiegel 18 an einer zweiten
Rückwurfstelle R
2, die in einem Abstand von der ersten Rückwurfstelle R
1 liegt, und bestreicht das Beobachtungsfeld, wobei der bei Beaufschlagung des Retroreflektors
4 entstehende zweite Retroreflexstrahl 29 praktisch verzögerungsfrei über die Rückwurfstelle
R
2, den Spiegel 22 und den Strahlungsteiler 19 als Reflexteil 31 durch einen Filter
32 einen zweiten Empfänger 33 beaufschlagt. Der Durchgangsteil 30 hat keine Bedeutung.
[0017] In einer zweiten Ausführungsform der Abtastvorrichtung gemäß Fig. 3 sind zwei gleichartige
oder verschiedene Strahlungsquellen 5, 37 zur Erzeugung der beiden Peilstrahlen 15,
21 vorgesehen, wobei der zweite Peilstrahl 21 von einer eigenen Zylinderlinse 39 zu
einem Fächerstrahl 40 aufgeweitet wird. Im übrigen unterscheidet sich diese Ausbildung
nur noch durch die räumliche Anordnung der Bauteile, während die Funktion und die
Wirkungsweise die gleiche ist und gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen wie in Fig.
2 haben. Bei dieser zweiten Ausbildungsform können höhere Strahlungsintensitäten verwirklicht
werden und es werden verschiedene Spiegel und Strahlungsteiler eingespart. Außerdem
besteht die Möglichkeit, durch die Wahl verschiedener Wellenlängen der beiden Laserquellen
die von den beiden Peilstrahlen erzeugten Impulse eindeutig zu trennen.
[0018] Die in Fig. 4 gezeigte dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der gemäß Fig.
2 dadurch, daß sie nur einen Empfänger 28 mit vorgeschaltetem Filter 27 aufweist.
An sich ist es möglich, die Geometrie der Anordnung, insbesondere die Winkel, unter
denen der Drehspiegel von den Peilstrahlen 15, 21 getroffen wird, so zu gestalten,
daß die Retroreflexstrahlen 24 und 29 zeitlich aufeinanderfolgend und dadurch trennbar
den Bandrand abtasten. Wenn dies jedoch schwierig ist, so können im Strahlengang Lichtmodulatoren
41, 42 vorgesehen werden, welche steuerbare LCD-Elemente darstellen, die bei Anlegen
einer Steuerspannung lichtdurchlässig werden. Diese werden abwechselnd angesteuert,
sodaß eindeutig festgelegt ist, ob die Signale des Empfängers 28 vom ersten oder vom
zweiten Peilstrahl stammen.
[0019] Die in Fig. 5 gezeigte vierte Ausbildungsform unterscheidet sich von der gemäß Fig.
4 dadurch, daß auch noch die Lichtmodulatoren fehlen und dafür der Drehspiegel 18'
mit ebenen Spiegelfacetten besetzt ist, zwischen welchen nichtreflektierende Abstände
verbleiben. Die fett gezeichneten Facetten sollen diejenigen sein, die verspiegelt
sind, während die anderen nicht reflektieren. Auch auf diese Weise entstehen zeitliche
Lücken zwischen den Abtastbestreichungen des Beobachtungsfeldes durch einen Peilstrahl
und die Abtastungen der beiden Peilstrahlen erfolgen zeitlich versetzt intermittierend.
[0020] Eine weitere, zeichnerisch nicht dargestellte Möglichkeit ist es, bei einer zwei
Laserstrahlungsquellen aufweisenden Vorrichtung diese wechselweise auszutasten, sodaß
auf diese Weise die Signalimpulse eindeutig getrennt und zugeordnet werden können.
[0021] Die nachfolgend anhand von Fig. 7 bis 11 im einzelnen beschriebenen, von den Empfängern
erzeugten Signalimpulsfolgen sind idealisiert mit senkrechter Vorder- und Rückflanke
sowie mit konstantem Pegel dargestellt. Sind solche Verhältnisse nicht in ausreichendem
Maße gegeben, so können bekannte Techniken zur Aufbereitung der Signale verwendet
werden, bis hin zur Speicherung von aus Testläufen ohne Band gewonnenen Vergleichsimpulsfolgen,
mit denen dann die im Betrieb auftretenden Impulsfolgen verglichen werden, wobei sich
die Zeitpunkte des Auftretens der Flanken aus dem Vergleich ergeben.
[0022] Wenn die letztere Technik angewendet wird, muß für den Vergleich der Impulsfolgen
über eine vollständige Drehspiegelumdrehung die jeweils aktive Spiegelfacette, d.h.
die Winkellage des Drehspiegels identifizierbar sein. Hierzu kann die Ausbildung gemäß
Fig. 6 dienen, bei der ein mit drei Spiegelfacetten besetztes Spiegelrad 18 zwei gleichgroße
größere nichtreflektierende Abstände und einen kleineren nichtreflektierenden Abstand
aufweist. Die für diesen Abstand charakteristische kurze Unterbrechung der Peilstrahlen
tritt nur einmal pro Umdrehung auf und kennzeichnet die Drehlage des Drehspiegels,
sodaß sie als Synchronisiersignal für den Impulsfolgenvergleich dienen kann.
[0023] Fig. 7 bis 11 sollen nun illustrieren, wie sich verschiedene Lagen des Bandrandes
auf die erhaltenen Impulssignale auswirken, sodaß aus diesen über geeignete Rechenoperationen
oder look-up-Tabellen die räumliche Lage des Bandrandes verfolgt werden kann. Dabei
ist in der Abtastvorrichtung 3 zur Vereinfachung die Strahlungsquelle(n) weggelassen
und sind nur noch die Verläufe der Peil- bzw. Retroreflexstrahlen gezeigt.
[0024] In Fig. 7 ist ein strahlungsundurchlässiges Band 1 in zwei Positionen Pos.a und Pos.b
gezeigt.
[0025] Der erste Peilstrahl 15 bewirkt beim jedesmaligen Überqueren des Abtastanfangdetektors
17 (bezeichnet sind die Zeitpunkte t
o und t
1) die Erzeugung von Signalen S
17, die als Bezugsimpulse für die Zeitintervallmessungen des Abtastvorgangs dienen.
Die Periode zwischen den Abtastvorgängen hat also die Zeitdauer t
o → t
1, jedoch sind die übrigen Signalverläufe nur für einen Vorgang eingezeichnet, um die
Figur nicht zu überladen.
[0026] Wenn der erste Peilstrahl in die eng punktiert gezeichnete Lage 43 kommt, tritt er
aus dem Gehäusefenster aus und fällt auf den Retroreflektor. Dies geschieht im Zeitpunkt
t
3 und sein Retroreflexstrahl beaufschlagt den ersten Empfänger 28 und dieser erzeugt
das Signal S
28. Im Zeitpunkt t
4 erreicht der erste Peilstrahl die als Strich-Zweipunkt-Linie gezeichnete Lage 47,
in der er den Rand des Bandes 1 erreicht, und zwar sowohl in dessen Position a als
auch in der Position b. Dadurch erreicht der erste Peilstrahl den Retroreflektor nicht
mehr und das Signal S
28 verschwindet im Zeitpunkt t
4.
[0027] Wenn das Band 1 nicht vorhanden wäre, so würde der erste Peilstrahl bis zum Erreichen
des linken Fensterrandes in der eng punktierten Lage 44 im Zeitpunkt t
8 retroreflektiert und das Signal S
28 würde bis zu diesem Zeitpunkt andauern, was in den Diagrammen gestrichelt angedeutet
ist.
[0028] Der zweite Peilstrahl 21 fällt erstmals in der weit punktierten Lage 45 zum Zeitpunkt
t
5 aus dem Gehäusefenster und erreicht den Rand des Bandes 1 in dessen Position a zum
Zeitpunkt t
6. Sein Retroreflexstrahl 29 erzeugt somit das Signal S
33 Pos.a. Wäre das Band nicht vorhanden, so würde das Signal bis zum Zeitpunkt t
9 erzeugt, in welchem der zweite Peilstrahl in der weit punktiert gezeichneten Lage
46 den linken Fensterrand erreicht.
[0029] Wenn sich das Band 1 in der Position b befindet, so schattet es den Retroreflektor
4 erst vom zweiten Peilstrahl in dessen strichpunktiert gezeichneter Lage 49 ab, die
im Zeitpunkt t
7 erreicht wird. In diesem Fall dauert das Signal S
33 also bis zu diesem Zeitpunkt an.
[0030] Es ist zu sehen, daß bei einer Abtastung nur durch den ersten Peilstrahl die Positionen
a und b des Bandrandes nicht zu unterscheiden wären, daß jedoch unter Hinzunahme des
zweiten Peilstrahls nicht nur die Unterscheidung gelingt, sondern auch die Bestimmung
der räumlichen Lage des Bandrandes, und zwar aus den Kreuzungspunkten der Strahllagen
47 und 48 für die Position a und der Strahllagen 47 und 49 für die Position b. Es
ist weiter zu sehen, daß das Beobachtungsfeld der Vorrichtung zwischen den Strahllagen
43 und 46 liegt, da nur dieser Bereich von beiden Peilstrahlen überstrichen wird.
[0031] In Fig. 8 ist gezeigt, wie sich Zwei verschiedene Bandrandlagen auf die Impulsfolgen
auswirken, wenn das Band 1 mit seinem Rand bei gleichbleibender Höhe (Abstand vom
Retroreflektor 4) mehr (Pos.b) oder weniger (Pos.a) in das Beobachtungsfeld der Abtastvorrichtung
ragt. Die Vorderflanken der Signale S
28 bzw. S
33 treten dabei wieder zu den gleichen Zeitpunkten t
3 bzw. t
5 auf. In der Position a des Bandrandes wird dieser vom ersten Peilstrahl in dessen
Lage 47 im Zeitpunkt t
4 und vom zweiten Peilstrahl in dessen Lage 48 im Zeitpunkt t
6 erreicht, wobei der Kreuzungspunkt dieser Lagen die Raumlage des Bandrandes definiert,
und die Raumlage des Bandrandes in dessen Position b ist definiert durch die Winkellagen
50 bzw. 51 des ersten bzw. zweiten Peilstrahls, die ihrerseits aus den Zeitpunkten
t
10 und t
11 eindeutig folgen.
[0032] Die gleichen Überlegungen können bezüglich Fig. 9 angestellt werden, wo die beiden
Randpositionen a und b sich sowohl in verschiedener Höhe als auch in verschiedener
seitlicher Eintauchtiefe in das Beobachtungsfeld befinden. Die Raumlage des Randes
in der Position b ist definiert durch die Strahlenlagen 52 und 53, die sich ihrerseits
eindeutig ergeben aus den Zeitpunkten t
12 und t
13.
[0033] Fig. 10 Zeigt noch die Signalverläufe, die sich ergeben, wenn die Bandränder sich
in den in Fig. 7 gezeigten Positionen befinden und das Bandmaterial nicht völlig undurchsichtig
ist. Der Übergang der Peilstrahlen auf die Bandoberfläche führt dann nicht zu einem
völligen Wegfall des Retroreflexstrahls und Absinken des Signalpegels auf Null, sondern
nur zu einer Abdunkelung des Retroreflexstrahls und einem Absinken des Signals auf
einen entsprechenden Abdunkelungswert. In einem solchen Falle empfiehlt sich die Einstellung
der Ansprechschwelle der an die Empfänger 28, 33 angeschlossenen Auswerteschaltung
auf einen mittigen Wert zwischen dem vollen Signalhub und dem Abdunklungspegel, was
mittels bekannter Techniken automatisch geschehen kann.
[0034] Wenn der Unterschied zwischen vollem Signalpegel und Abdunklungspegel nur noch gering
ist, also bei recht durchscheinendem Bandmaterial, so können die z.B. temperaturbedingten
Schwankungen der Leistung der Strahlungsquelle 5, 37 oder durch Verschmutzung verursachte
Änderungen der empfangenen Strahlungsleistung die Erkennungssicherheit beeinträchtigen
und müssen kompensiert werden. Eine Möglichkeit ist es, anstelle der Absorber 34,
35 (Fig. 2) Kontrollempfänger anzuordnen und deren Signal zur Anpassung des Ansprechschwellenwertes
heranzuziehen.
[0035] Fig. 11 zeigt die Signalverläufe bei der Ausbildung der Abtastvorrichtung gemäß Fig.
5, also mit beabstandeten Spiegelfacetten des Spiegelrades 18', welche wegen der zeitlichen
Trennung der ersten und der zweiten Retroreflexstrahlen mit nur einem Empfänger 28
auskommt. Es ist zu sehen, wie der eine Empfänger 28 die das erste Positionsdatum
liefernden Signale des ersten Retroreflexstrahls t
3 → t
4 (Strahllagen 43 → 47) und die das zweite Positionsdatum der Bandrandposition a liefernden
Signale des zweiten Retroreflexstrahls t
5 → t
6 (entsprechend den in der gezeigten Drehspiegelstellung ausgeblendeten, in Fig. 7
jedoch ersichtlichen Strahllagen 45 → 48) bzw. die das zweite Positionsdatum der Bandrandposition
b liefernden Signale t
5 → t
7 (Strahllagen 45 → 49 in Fig. 7) zeitlich aufeinanderfolgend erzeugt, sodaß die eindeutige
Zuordnung bei der Weiterverarbeitung möglich ist.
[0036] In allen Fällen gilt, daS die Zeitspannen zwischen dem als Referenzimpuls dienenden
Abtastanfangsimpuls t
o und den Vorderflanken der Retroreflexstrahlen in den Zeitpunkten t
3 und t
5 eine Gerätekonstante sind und die Positionsdaten gewonnen werden aus den Zeitspannen
t
o → t
4 sowie t
o → t
6 (Pos.a) bzw. t
o → t
7 (Pos.b).
[0037] Es ist noch hinzuweisen auf die Möglichkeit, als Referenzsignal für den Beginn der
Abtastung die Vorderflanke z.B. des ersten Retrorefleximpulses im Zeitpunkt t
3 zu nehmen, sodaß ein Abtastanfangdetektor 17 entbehrlich wird. Eine andere Möglichkeit
ist dann gegeben, wenn die Geometrie der Abtastvorrichtung so beschaffen ist, daß
die Abtastschwenkung des ersten Peilstrahls 15 so weit rechts beginnt, daß schon der
Spiegel 16 getroffen wird, d.h. in einer Drehstellung des Drehspiegels 18 der an der
Rückwurfstelle R
1 ankommende Peilstrahl 15 auf eine rechtwinklig zu ihm befindliche Spiegelfacette
trifft, sodaß er in sich zurückgeworfen wird und einen Markierungsimpuls des ersten
Empfängers 28 erzeugt. Auch dieser kann dann als Referenzimpuls für den Abtastanfang
genommen werden und macht einen speziellen Detektor 17 entbehrlich.
[0038] Fig. 12 zeigt eine Ausbildung, bei der zusätzlich zur Anordnung gemäß Fig. 1 noch
ein mit dem Drehrahmen 2 über einen Ausleger 54 starr verbundener, in Abtastrichtung
kurzer Drehrahmen-Retroreflektor 55 vor dem Band 1 vorhanden ist, und zwar an einer
Stelle, an der mit Sicherheit immer das Band 1 laufen wird und die zu keinem Zeitpunkt
von einem Bandrand erreicht werden kann, die jedoch noch im Beobachtungsbereich der
Abtastvorrichtung 3 liegt. Dann wird vom Drehrahmen-Retroreflektor 55 noch ein Retrorefleximpuls
erhalten, der die Drehstellung des Drehrahmens 2 definiert. Der Drehrahmen ist das
Stellglied des Regelkreises der Bandlaufregelung und ein solcher Drehstellungsimpuls
kann zur Ausrichtung des Drehrahmens in seiner Zentrierstellung benutzt werden, in
der seine Walzen parallel zu den übrigen Walzen der Station und den Wickeln A und
B orientiert sind.
[0039] Es versteht sich, daß bei entsprechender Auslegung der Abtastvorrichtung diese nicht
nur einen Rand des laufenden Bandes, sondern beide Ränder desselben verfolgen kann
und so eine laufende Überwachung von Bandbreite und Verwerfungen desselben möglich
wird. Der in Abtast-Schwenkrichtung der Peilstrahlen vordere Bandrand ist dabei, wie
beschrieben, gekennzeichnet durch die rückwärtigen Flanken der Impulse, während der
andere Bandrand definiert wird durch die Vorderflanken von Zweit-Retrorefleximpulsen,
die erzeugt werden, wenn der Peilstrahl gegen Ende seiner Abtastschwenkung wieder
vom Band auf den dahinter liegenden Retroreflektor trifft.
[0040] Abschließend sei noch auf eine Möglichkeit hingewiesen, eine konstante Abtastgeschwindigkeit
des Peilstrahls über den Retroreflektor 4 bzw. das Band 1 im Bereich des Beobachtungsfeldes
zu erzielen. Bei Verwendung eines Drehspiegels mit ebenen Spiegelfacetten ergibt sich
eine konstante Winkelgeschwindigkeit des abtastenden Peilstrahls und damit eine Wanderungsgeschwindigkeit
der Beaufschlagungsstelle, die in der Mitte des Beobachtungsfeldes am geringsten ist,
weil hier der Abstand am kleinsten und der Auftreffwinkel ein rechter ist. Zu beiden
Seiten, d.h. am Anfang und am Ende des Abtastvorgangs ist die Wanderungsgeschwindigkeit
wegen der größeren Entfernung und des dort spitzeren Auftreffwinkels am größten. Wenn
dies nicht erwünscht ist, besteht die Möglichkeit, die Spiegelfacetten derart zu profilieren,
daß sie diesen Effekt kompensieren und eine konstante Fortschrittsgeschwindigkeit
der Abtaststelle bewirken.
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Lage des Randes eines Bandes (1), welches zwischen
einem Retroreflektor (4) und einer Abtastvorrichtung (3) läuft,
wobei die Abtastvorrichtung einen Drehspiegel (18) aufweist, welcher den Strahl (15)
einer Strahlungsquelle (5) quer zur Laufrichtung des Bandes ablenkt und das Beobachtungsfeld
bestreicht, wobei der von der Beaufschlagungsstelle (R1) des Peilstrahls (15) auf dem Retroreflektor zurückgeworfene Retroreflexstrahl (24)
von einem Empfänger (28) erfaßt wird, an den eine Auswerteschaltung zur Bestimmung
eines Positionsdatums des Bandrandes angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Peilstrahl (21) auf den Drehspiegel (18) an
einer zweiten Rückwurfstelle (R2) auftrifft, die von der Rückwurfstelle (R1) des ersten Peilstrahls (15) beabstandet ist,
wobei der von der Beaufschlagungsstelle des zweiten Peilstrahls (21) auf dem Retroreflektor
(4) zurückgeworfene zweite Retroreflexstrahl (29) von einem zweiten Empfänger (33)
oder vom gleichen Empfänger (28, Fig. 4, 5, 6) zeitlich getrennt vom Empfang des ersten
Retroreflexstrahls erfaßt wird, und die Signale des zweiten Retroreflexstrahls (29)
in der Auswerteschaltung zur Bestimmung eines zweiten Positionsdatums des Bandrandes
und zusammen mit dem ersten Positionsdatum zur Bestimmung der räumlichen Lage desselben
dienen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Peilstrahlen durch je
einen Strahlungsteiler (13, 19) auf den Drehspiegel (18) geworfen werden und die retroreflektierten
Strahlen (24, 29) vom jeweiligen Strahlungsteiler (13, 19) zum jeweiligen Empfänger
(28, 33) reflektiert werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehspiegel (18)
ein Polygonspiegel mit ebenen Spiegelfacetten ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Peilstrahlen (15, 21) von einer Laserstrahlungsquelle (5, 37), vorzugweise
einer Laserdiode erzeugt werden und auf ihrem Weg zum Drehspiegel (18) durch eine
Zylinderlinse (7, 39) zu einem Strahlungsfächer (8, 40) aufgeweitet werden, in dessen
Ebene der Laufrichtungsvektor des Bandes liegt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch zwei Strahlungquellen (5, 37), deren jede einen der Peilstrahlen (15, 21) erzeugt
(Fig. 3).
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine
Strahlungsquelle (5), deren Strahl (6) nach Aufweitung durch eine Zylinderlinse (7)
als Fächerstrahl (8) von einem Strahlungsteiler (9) in zwei Teilstrahlen (10, 11)
aufgeteilt wird, welche nach Durchgang durch ihnen zugeordnete Strahlungsteiler (13,
19) als Peilstrahlen (15, 21) über den Drehspiegel (18) das Beobachtungsfeld bestreichen
(Fig. 2).
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch ein die Vorrichtungselemente aufnehmendes Gehäuse mit einem zum Überwachungsfeld
gerichteten Fenster (36), wobei nahe des einen Fensterrandes ein Abtastanfangdetektor
(17) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der beim Durchgang des Peilstrahls durch den zugehörigen Strahlungsteiler (13,
19) entstehende Teilstrahl (14, 20) auf einen Absorber (34, 35) fällt.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der beim Durchgang des Peilstrahls durch den zugehörigen Strahlungsteiler (13,
19) entstehende Teilstrahl (14, 20) auf einen Kontrollempfänger fällt, dessen Signal
zur Anpassung der Empfänger-Ansprechschwellen an Schwankungen der Strahlungsleistung
und der Empfängerempfindlichkeit dient.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polygonspiegel (18') ebene Spiegelfacetten aufweist, zwischen denen nichtreflektierende
Abschnitte liegen.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch zwei
wechselweise ansteuerbare Lichtmodulatoren (41, 42; Fig. 4) im Weg der beiden Peilstrahlen.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch einen drehrahmenfesten Retroreflektor (55) vor dem laufenden Band 1 (Fig. 12).