[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Erfassung und Verarbeitung
von Vitalparametern, Körperbewegungen und Körperlage von zu überwachenden, gefährdeten
Personen in Not- und Risikosituationen, bei Unfallereignissen und dergleichen, sowie
zur automatischen Alarmierung.
[0002] Bekannt sind Telefonnotrufsysteme [TeleAlarm von Telectronic, Carouge (CH)] mit der
folgenden Funktionsweise: Gefährdete Personen tragen ein kleines Gerät mit einer Alarmtaste
und einem eingebauten Radiosender auf sich. Der zugehörige Empfänger befindet sich
in einem, in der Nähe fest installierten, besonders ausgerüsteten Telefongerät. Nach
manueller Auslösung des Alarms wird, über das Telefonnetz, automatisch Hilfe angefordert.
Ein entscheidender Nachteil dieser Systeme besteht darin, dass der Alarm durch die
verunfallte oder gefährdete Person eigenhändig ausgelöst werden muss. Betroffene Personen
sind dazu cft infolge Verletzungen, Ohnmacht, Panik oder geistiger Verwirrung, nicht
in der Lage. Eine Überwachung durch Erfassung und Auswertung von Vitalparametern und
Körperbewegungen, sowie ein Ortungssystem zur schnellen Auffindung der Person sind
nicht vorhanden.
[0003] Weiter bekannt sind Personenschutzsysteme [DiriCALL von Nira, Brüttisellen (CH);
telePROTECT von Ascom, Dübendorf (CH)] mit der folgenden Funktionsweise: Gefährdete
Personen tragen ein kleines Gerät mit einer Alarmtaste und einem eingebauten Radiosender
auf sich. Ein Alarm wird in folgenden Situationen ausgelöst:
Die Person betätigt eine Alarmtaste oder das Gerät bleibt längere Zeit in einer Ruhelage
[DiriCALL] bzw. befindet sich in horizontaler Lage [telePROTECT]. Alarme werden via
Funk an eine zentrale Alarmstelle übermittelt. Dort besteht die Möglichkeit, den Ort,
von wo der Alarm ausgelöst wurde, auf einem Bildschirm anzuzeigen.
Ein entscheidender Nachteil dieser Systeme besteht darin, dass sie eine Hauszentrale
benötigen und deshalb nur einen begrenzten Aktionsradius innerhalb eines Gebäudes
und deren näheren Umgebung aufweisen. Zudem sind die obengenannten Kriterien für eine
Überwachung zur automatischen Alarmierung in Notsituationen im täglichen, permanenten
Gebrauch unzureichend. Eine Überwachung durch Erfassung und Auswertung von Vitalparametern
und Körperbewegungen ist nicht vorhanden.
[0004] In der PS-WO 93/16638 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, in dem
ein am Handgelenk getragenes Überwachungsgerät Sensoren zur Erfassung physikalischer
Parameter wie Aktivität und Temperatur und/oder elektrische Leitfähigkeit der Haut
einer Person enthält. Ein Alarm wird entweder bei Erkennung abnormalen Parameterzustände
automatisch oder durch Drücken einer Taste ausgelöst und via Funksender an einen oder
mehrere Empfänger gesendet, welche einen lokalen Alarm setzen oder die Daten über
bestehende Systeme an eine zentrale Alarmstelle weiterleiten.
Nachteilig bei diesem System ist, dass mit den oben beschriebenen Sensoren und deren
Anordnung keine zuverlässige Aussage bezüglich des Zustandes einer überwachten Person
gemacht werden kann und ob sie sich in einer Notsituation befindet und Hilfe angefordert
werden muss. Über den Aktivitätssensor am Handgelenk lässt sich z.B. keine Aussage
bezüglich der Gesamtkörperbewegungen und - lage, wie z.B. bei einem Sturz der überwachten
Person machen. Die Möglichkeit Atmung, Herzaktivität und Blutdruck mit den verwendeten
Sensoren zu überwachen ist ebenfalls nicht vorhanden. Zudem besteht keine Einrichtung
für die Ortung der überwachten Person, wodurch eine schnelle Auffindung der überwachten
Person in einer Notsituation nicht möglich ist.
[0005] In der PS-WO 94/10902 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, welche
physiologische Parameter, wie Atmung und/ oder Herzaktivität durch EKG-Informationen
überwacht. Bei Erkennung von Irregularitäten wird ein Alarm via Funk an eine lokale
Hilfestelle übermittelt und kann von dort z.B. auf einen Pager weitergeleitet werden.
Nachteilig bei diesem System ist, dass dessen Einsatz nur für Spitäler und Heime gedacht
ist und eine entsprechende Infrastruktur mit Hauszentrale voraussetzt. Weiter werden
nur physiologische Parameter wie Atmung und Herzaktivität und nicht Körperbewegungen
und -lage überwacht, wodurch der Sturz, einer der häufigsten Notsituationen und Unfallereignisse,
nicht erkannt wird. Eine manuelle Alarmauslösung ist ebenfalls nicht möglich. Zudem
besteht keine Einrichtung für die Ortung der überwachten Person, wodurch eine schnelle
Auffindung der überwachten Person in einer Notsituation nicht möglich ist.
[0006] In der PS-DE-A1-3830655 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine Personenschutzeinrichtung
mit automatischen und manuellem Notalarm beschrieben. Eine Reihe von im Wohnraum fest
installierten Sensoren, die geeignet sind, Bewegungen im Raum, Einschalten der Beleuchtung,
Belastung von Möbeln und bestimmte Geräusche erkennen, signalisieren Lebensäusserungen,
deren tagsüber und nachts unterschiedlich langes Ausbleiben den Notruf auslöst.
Nachteilig bei diesem System ist, dass alle Sensoren fest im zu überwachenden Raum
installiert und mit einer zentralen Einheit via Kabel verbunden werden müssen. Dadurch
ist eine aufwendige Installation erforderlich und es kann nur ein Raum überwacht werden.
Eine Beurteilung des Zustandes der überwachten Person aufgrund der Signale eines Bewegungsmelders
ist nicht möglich. Eine Überwachung und Aufzeichnung von Vitalparametern ist nicht
vorhanden. Zudem muss die überwachte Person in bestimmten Zeitabschnitten immer wieder
Lebenszeichen von sich geben. Weiter ist die Möglichkeit, durch Geräusche oder klopfen
Alarm auszulösen, sehr Fehler anfällig.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren und Vorrichtungen anzugeben,
mit welchen verschiedene Vitalparameter und der Standort mit Sensoren zentral und
dezentral erfasst und zu einer Alarminformation verarbeitet werden. Diese umfasst
Angaben über Bewegung, Sturz und Ort und wird einer automatischen Alarmauslösung zugeführt.
[0008] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe mit Verfahren gemäss dem Wortlaut der Ansprüche
1 - 14 und Vorrichtungen gemäss dem Wortlaut der Ansprüche 15 - 20 gelöst. Es zeigen:
- Fig. 1
- Erste schematische Darstellung des Verfahrens
- Fig. 2
- Zweite detailliertere, schematische Darstellung des Verfahrens
- Fig. 3
- Schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
- Fig. 4
- Schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels als Sturzdetektor mit
lokaler Ortung
[0009] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Verfahren für ein portables Personenüberwachungssystem,
das Vitalparameter und Körperbewegungen von zu überwachenden Personen erfasst, auswertet,
aufzeichnet und in Not- und Risikosituationen und bei Unfallereignissen automatisch
Alarm auslöst.
[0010] Eine Zentraleinheit (1), welche die zu überwachende Person auf sich trägt, umfasst
Mittel zur Erfassung (3), Mittel zur Signalverarbeitung (4), Mittel zur Kommunikation
(2) und eine Ein/Ausgabeeinheit (8). Erste elektrische Signale (115) führen von den
Mitteln zur Erfassung (3) zu den Mitteln zur Signalverarbeitung (4). Zweite elektrische
Signale (114) verbinden die Mittel zur Signalverarbeitung (4) mit den Mitteln zur
Kommunikation (2). Daten (116) verbinden die Mittel zur Signalverarbeitung (4) mit
der Ein-/Ausgabeeinheit (8). Die Ein-/Ausgabeeinheit (8) ist bidirektional mit den
externen Komponenten (9) über Daten (118) verbunden. Die Ein-/Ausgabeeinheit (8) ist
mit den externen Sensoren (3.1) über dritte Signale (117) verbunden.
[0011] Die Funktionen werden in einer ersten allgemeinen Form beschrieben, um später weitergehend
detailliert zu werden.
Anbringen und Messgrössen erfassen:
[0012] Die Mittel zur Erfassung (3) sind Sensoren, wie z.B. Beschleunigungssensoren und
dgl., welche Körperbewegungen und Vitalparameter erfassen können. Im einfachsten Fall
liegt ein einziger Sensor, z.B. ein Beschleunigungssensor vor; im allgemeinen handelt
es sich aber um eine Vielfalt verschiedenster Sensoren.
[0013] Falls die Mittel zur Erfassung (3) sich in der Zentraleinheit (1) befinden, werden
diese als sog. 'zentrale Erfassung' bezeichnet; wenn es sich bei den Mitteln zur Erfassung
(3) um externe Sensoren (3.1) handelt, werden diese als sog. 'dezentrale Erfassung'
bezeichnet. Sowohl bei der zentralen wie auch bei der dezentralen Erfassung werden
die Sensoren an der zu überwachenden Person angebracht. So werden beispielsweise Sensoren
(3), als Teil der Zentraleinheit (1), mit dieser z.B. an einem Traggurt befestigt,
oder es werden die externen Sensoren (3.1) z.B. am Handgelenk mit einem Armband angebracht,
oder implantiert.
Messgrössen umwandeln:
[0014] In den Sensoren (3) werden die erfassten Messgrössen zu den ersten elektrischen Signale
(115) umgewandelt und stehen als Ausgänge der Sensoren (3) zur Verfügung.
In den externen Sensoren (3.1) werden die erfassten Messgrössen zu den dritten Signalen
(117) umgewandelt und stehen als Ausgänge der Sensoren (3.1) zur Verfügung.
Zuführen (I) :
[0015] Hierunter fallen sämtliche Signale die der Signalverarbeitung (4) als Eingänge zugeführt
werden. Es sind dies: Die ersten elektrischen Signale (115), die vierten elektrischen
Signale (102) und die dritten Signale (117).
Die Zuführung der Signale (115) und (117) erfolgt über eine Drahtverbindung. Die Zuführung
der Signale (117) erfolgt nur in Ausnahmefällen über eine Drahtverbindung; im allgemeinen
erfolgt sie drahtlos, wofür die externen Sensoren (3.1) mit einer Funkschnittstelle
ausgerüstet sind und als 'intelligente Sensoren' bezeichnet werden. Diese drahtlose
Verbindung führt zur Ausgabeeinheit (8), die ihrerseits ebenfalls mit einer Funkschnittstelle
ausgerüstet ist, über welche die Sensorsignale zur Signalverarbeitung (4) als Daten
(116) geführt werden.
In Verbindung bringen:
[0016] Die Mittel zur Signalverarbeitung (4) werden mit den Mitteln zur Kommunikation (2)
über die zweiten elektrischen Signale (114) bidirektional in Verbindung gebracht.
Über die Mittel zur Kommunikation (2) werden Steuersignale, insbesondere Alarmsignale,
der Signalverarbeitung zugeführt, andererseits werden Statussignale, die in der Signalverarbeitung
aufbereitet wurden, den Mitteln zur Kommunikation (2), z.B. einer Anzeige, der überwachten
Person optisch bekanntgegeben. Dies kann auch akustisch erfolgen.
Damit ergibt sich ein Dialogsystem mit einer Dialogmöglichkeit zwischen der zu überwachenden
Person und einem Expertensystem, welches später beschrieben wird.
Daten (116) aufarbeiten:
[0017] In der Signalverarbeitung (4) werden die zugeführten Signale 115 und 117 mit den
verschiedensten Methoden aufgearbeitet, welche später detailliert beschrieben werden.
Zuführen (II):
[0018] Ausgänge der Signalverarbeitung (4) sind die Daten (116) die bidirektional auf die
Ein-/Ausgabeeinheit (8) geführt werden. Im Wesentlichen werden die Daten (118) in
der Ein-/Ausgabeeinheit (8) auf verschiedenen Schnittstellen geführt.
Daten (118) bereithalten:
[0019] In der Ein-/Ausgabeeinheit (8) werden die Daten (118) zur weiteren Verwendung bereitgehalten:
sei dies um über Schnittstellen den externen Komponenten (9) zur Verfügung zu stehen.
Dies ermöglicht einerseits den Datenzugriff über einen externen Computer, andereseits
die Übermittlung der Daten (118), oder Teile davon, an eine Alarmeinheit und/oder
an ein lokales Ortungssystem, wie später detallierter beschrieben wird.
[0020] Bei Erkennung einer Notsituation oder einer sich abzeichnenden Gefährdung der überwachten
Person, wird der Gefährdungszustand auf seine Plausibilität geprüft und, wenn erforderlich,
das Gerät in einen Alarmstatus gesetzt. Dabei kann zwischen verschiedenen Alarmstadien
je nach Gefährdungsgrad und Notsituation unterschieden werden. Die überwachte Person
kann auch aktiv in die Entscheidungsfindung miteinbezogen werden. Falls die Beurteilung
der erfassten Grössen auf eine Notsituation schliessen lässt, dies aber tatsächlich
nicht der Fall ist, kann die überwachte Person den Alarmstatus während einer vorher
bestimmten Zeit löschen, um einen Fehlalarm zu verhindern. Fand während dieser vorher
bestimmten Zeit seitens der überwachten Person keine Quittierung statt, wird über
eine Schnittstelle ein Alarm einer Alarmeinheit weitergeleitet, resp. in ein öffentliches
Netz eingespiesen oder an eine Zentrale übermittelt. Natürlich kann die überwachte
Person auch durch eigenes Wirken über die Mittel zur Kommunikation (2) den Alarm auslösen.
Mit dem Alarm wird auch die auslösende Ursache und optional der Standort der überwachten
Person übermittelt. Dies hat den Vorteil, dass die Hilfe entsprechend der Ursache
erfolgen kann und die überwachte Person sofort gefunden wird.
[0021] Fig. 2 zeigt eine zweite detailliertere, schematische Darstellung des Verfahrens.
Die Zentraleinheit (1), die Mittel zur Erfassung (3), die Mittel zur Kommunikation
(2), die Ein-/Ausgabeeinheit (8) und die externen Sensoren (3.1) entsprechen Fig.
1.
Die Mittel zur Signalverarbeitung (4) sind hier unterteilt in eine Signalkonditionierung
(4.10), in einen Prozessor (4.20) mit einem Expertensystem (4.21) und einer Signalauswertung
(4.22) und in einen Informationsspeicher (4.30).
Die Ein-/Ausgabeeinheit (8) ist unterteilt in eine Funkschnittstelle (8.1) und eine
serielle Schnittstelle (8.2).
Die externen Komponenten sind hier ein lokales Ortungssystem (9.1), eine Alarmeinheit
(9.2) und ein Computer (9.3).
Erste elektrische Signale (115) führen von den Mitteln zur Erfassung (3) zur Signalkonditionierung
(4.10), deren Ausgangssignal (105) der Signalauswertung (4.22) zugeführt wird.
Zweite elektrische Signale (114) verbinden das Expertensystem (4.21) mit den Mitteln
zur Kommunikation (2).
Die externen Sensoren (3.1) sind mit der Funkschnittstelle (8.1) über dritte Signale
(117) verbunden, deren Übermittlung drahtlos erfolgt.
Die Daten (116) der Fig. 1 sind hier in drei verschiedene Datenleitungen aufgeteilt;
es verbinden:
Die Funkschnittstelle (8.1) über Datenleitung (107) die Signalauswertung (4.22), die
Funkschnittstelle (8.1) über Datenleitung (103) das Expertensystem (4.21) und die
serielle Schnittstelle (8.2) über Datenleitung (113) das Expertensystem (4.21).
Die Daten (118) der Fig. 1 sind hier in drei verschiedene Datenleitungen aufgeteilt;
es verbinden:
Die Funkschnittstelle (8.1) über Datenleitung (111) das lokale Ortungssystem (9.1)
und die Alarmeinheit (9.2) und die serielle Schnittstelle (8.2) über Datenleitung
(112) den externen Computer (9.3).
Ferner werden vierte elektrische Signale (102) des externen Ortungssystems (4.40)
und Daten (108) der Signalauswertung (4.22) dem Expertensystem (4.21) zugeführt.
Ferner verbindet den Informationsspeicher (4.30) über Daten (109) das Expertensystem
(4.21).
[0022] Die Funktionen der Signalverarbeitung, der Ein-/Ausgabeeinheit und der externen Komponenten
werden im Folgenden detailliert beschrieben.
[0023] Die Signale der internen Sensoren (3) werden über eine Signalkonditionierung (4.10)
so aufbereitet, dass sie im Prozessor (4.20) verarbeitet werden können. Die Signale
der externen Sensoren (3.1) werden bereits dezentral aufbereitet und via Funk an die
Funkschnittstelle (8.1) der Zentraleinheit (1) übermittelt, und dort direkt dem Prozessor
(4.20), bzw. über die Datenleitung (107) der Signalauswertung (4.22) zugeführt. In
der Signalauswertung (4.22) werden die Sensordaten (115, 105; 117, 107) mit verschiedenen
Methoden wie z.B. Statistik, Schwellwertdetektoren, digitale Filterung, Fast-Fouriertransformation
und Korrelationsfunktionen verarbeitet. Die so verarbeiteten Daten (108) werden einem
auf Fuzzy Logic basierenden Expertensystem (4.21) zugeführt, welches den Zustand der
überwachten Person anhand von Verknüpfungen der Daten unterschiedlicher Sensoren (3,
3.1) beurteilt. Je nach eingetroffenen Sensordaten (115, 105; 117, 107) ziehen die
Auswertealgorithmen, die darauf folgenden Messwerte in die Auswertung mit ein, um
das Ereignis besser zu beurteilen können. Wird z.B. ein Sturz der überwachten Person
festgestellt, wartet das Expertensytem die kommenden Messwerte ab und stellt fest,
ob die überwachte Person wieder aufsteht oder nicht. Zudem kann die überwachte Person
aktiv in die Entscheidungsfunktion miteinbezogen werden, indem das Gerät bei unklaren
Situationen die überwachte Person nach ihrem Befinden abfragt. In die Beurteilung
fliessen nicht nur die aktuellen Sensordaten sondern auch frühere Sensordaten (Vorgeschichte)
ein, um dadurch Trends zu bestimmen, die zu einer Gefährdung für die überwachte Person
führen könnten. Bei Erkennung von Trends, die zu einer Gefährdung der überwachten
Person führen könnte, beispielsweise schnelle Atmung und Ausbleiben der körperlichen
Aktivität, werden Frühwarnungen an die zu überwachende Person abgegeben, damit diese
noch entsprechende Gegenmassnahmen ergreifen kann. Eine weitere Beurteilung der Sensordaten
geschieht mit dem Vergleich der aktuellen Muster, welche aus den erfassten Sensordaten
resultieren und mit verschiedenen, im Informationsspeicher (4.30) bereits vorher abgespeicherten,
für gewisse Situationen typischen Mustern. wie z.B. für das Sturzverhalten.
Das Verfahren besitzt adaptive Eigenschaften, indem das Expertensystem (4.21) mit
einem neuronalen Netzwerk ausgestattet ist, das vom Verhalten der überwachten Person
selbst lernt und das Expertensystem entsprechend anpasst, bzw. selbst optimiert. Mit
einem Computer (9.3) und entsprechender Software kann das Expertenwissen auch von
aussen über eine serielle Schnittstelle (8.2) der überwachten Person angepasst werden.
Um die Beurteilung des Zustandes der überwachten Person zu verbessern, kann auch deren
Aufenthaltsort beigezogen werden. So gelten etwa für das Schlafzimmer andere Beurteilungskriterien
als für den Keller. Für die lokale Ortung der überwachten Person in Gebäuden und deren
näheren Umgebung kommt ein auf dem Markt erhältliches System (9.1) zum Einsatz, mit
dem über eine Funkschnittstelle (8.1) kommuniziert werden kann. Für die globale Ortung
ausserhalb von Gebäuden kommt ein Ortungssystem (4.40) basierend auf dem 'Global Positioning
System' oder dergleichen zum Einsatz. Die im Informationsspeicher (4.30) laufend abgespeicherten
Daten können über eine serielle Schnittstelle (8.2) mit einem Computer (9.3) und entsprechender
Software gelesen und zu Diagnose, Therapie, Training und Prävention genutzt werden.
[0024] Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel zum beschriebenen
Verfahren. Die Zentraleinheit weist eine Trennung in eine Erfassungseinheit (1.1)
und eine Auswerteeinheit (1.2) auf. Die Mittel zur Kommunikation (2), die Mittel zur
Erfassung (3), die externen Sensoren (3.1) mit dritten elektrischen Signalen (117),
die Signalverarbeitung (4) und die externen Komponenten (9) entsprechen den in Fig.
1 beschriebenen. Die Mittel zur Kommunikation (2) sind hier aber über zweite elektrische
Signale (120) mit einer Schnittstelle (8.3) bidirektional verbunden. Die externen
Komponenten (9) sind über Daten (123) mit einer Schnittstelle (8.4) bidirektional
verbunden, welche ihrerseits mit der Signalverarbeitung (4) über Daten (122) verbunden
ist.
[0025] Die Erfassung der Messgrössen über die Sensoren (3) mit ersten elektrischen Signalen
(115) erfolgt auf die gleiche Weise wie im bisher beschriebenen Verfahren.
Als Mittel zur Erfassung von Messgrössen (3) sind die Sensoren, bzw. externen Sensoren
(3.1) zur Erfassung von Körperbewegungen, Körperlage, Atmung, Herztätigkeit und Blutdruck
und dergleichen vorgesehen. Die Sensoren (3) befinden sich z.T. in der Zentraleinheit
(1), die von der überwachten Person auf sich getragen wird, wie vorteilhafterweise
Sensoren zur Erfassung von Körperbewegungen und Körperlage, und/oder sind z.T. am
Körper der überwachten Person angebracht, wie vorteilhafterweise Sensoren zur Erfassung
von Atmung, Herztätigkeit und Blutdruck.
Für die von den externen Sensoren (3.1) erfassten Messgrössen ist eine drahtlose Verbindung
zur dauernden Übermittlung der anfallenden Messdaten (117) an die Zentraleinheit (1),
bzw. die Erfassungseinheit (1.1), vorgesehen.
[0026] Die Daten (115, 117) werden jedoch nicht in der Erfassungseinheit (1.1), welche die
überwachte Person auf sich trägt, ausgewertet, sondern über eine intelligente Schnittstelle
(8.3) via integriertem Funksender von der Erfassungseinheit (1.1) an eine Auswerteeinheit
(1.2) mit einem in einer intelligenten Schnittstelle (8.4) befindlichen Funkempfänger,
als Daten (121) übermittelt. Die Auswerteeinheit (1.2) befindet sich in der näheren
Umgebung, z.B. in den Wohnbereichen in Altersheimen, und kann zur Stromversorgung
ans Netz angeschlossen werden. In der Auswerteeinheit (1.2) sind die Mittel zur Signalverarbeitung
angeordnet, welche für Verarbeitung der Daten (122) vorgesehen sind.
Die Mittel zur Kommunikation (2) sind als Bedien- und Anzeigeelemente ausgebildet.
Für die Bedienung des Gerätes stehen Mittel zur Alarmauslösung zur Verfügung, über
welche durch eigenes, aktives Wirken der überwachten Person eingriffen werden kann,
wie z.B. zur Rücksetzung des Alarmstatus. Die verschiedenen Gerätestadien können optisch
und/oder akustisch angezeigt werden. Damit ergibt sich eine Dialogfähigkeit des Gerätes.
Die intelligente Schnittstelle (8.3) hat die Aufgabe die Sensorsignale so aufzubereiten,
dass sie im asynchronen Start-/Stopbit-Verfahren mit Fehlererkennungscode via Funk
an die intelligente Schnittstelle (8.4) übertragen werden können. Die Daten (121)
werden mit Frequenzmodulation übermittelt, da so die Störanfälligkeit kleiner als
bei einer Amplitudenmodulation ist. In der Auswerteeinheit (1.2) werden die Daten
(121) in der intelligenten Schnittstelle (8.4) wieder dekodiert, auf Fehler geprüft
und bei fehlerbehafteter Übertragung werden die Daten erneut angefordert. Ist keine
fehlerlose Übertragung möglich, wird dies der überwachten Person mitgeteilt. Erfolgt
danach innerhalb einer bestimmten Zeit keine einwandfreie Übertragung, wird automatisch
ein Alarm ausgelöst. Bei fehlerloser Übertragung werden die Daten (122) der Signalverarbeitung
(4) zur Auswertung zugeführt, wo sie wie nach dem bisher beschriebenen Verfahren ausgewertet
werden.
[0027] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels als
Sturzdetektor mit lokaler Ortung. Durch die Erfassung von Körperbewegungen und Körperlage
mit Beschleunigungssensoren und deren Auswertung werden Stürze der überwachten Person
erkannt und, falls erforderlich, automatisch ein Alarm ausgelöst.
[0028] In der Zentraleinheit (1), welche die zu überwachende Person mit sich trägt, sind
vorgesehen:
- Mittel zur Erfassung der Messgrössen, die als drei orthogonal angeordnete Beschleunigungssensoren
ausgebildet sind,
- Mittel zur Signalverarbeitung, wie eine Signalkonditionierung (4.10), ein Prozessor
(4.20) mit einem Expertensystem (4.21) und einer Signalauswertung (4.22) und ein Informationsspeicher
(4.30),
- Mittel zur Kommunikation, wie eine Bedien- und Anzeigeeinheit (2)
- Ein-/Ausgabeeinheit, bestehend aus einer Funkschnittstelle (8.1) und einer seriellen
Schnittstelle (8.2),
- externe Komponenten, wie ein lokales Ortungssystem (9.1), eine Alarmeinheit (9.2)
und ein externer Computer (9.3), und
- die Signale (114), (105), die Datenleitungen (107), (103), (113), (111), (112) und
die Daten (108), (109), wie in Fig. 2 bereits vorbeschrieben.
[0029] Zum Betrieb der Beschleunigungssensoren ist ein Multiplexverfahren vorgesehen, um
den Stromverbrauch zu senken. Für die Stromversorgung ist eine übliche batteriebetriebene
Einheit vorgesehen, die nicht näher beschrieben wird. Die Sensorsignale (115) werden
auf eine Signalkonditionierung (4.10) geführt, wo sie verstärkt, gefiltert und in
digitale Signale (105) für die anschliessende Verarbeitung im Prozessor (4.20), bzw.
in der darin sich befindenden Signalauswertung (4.22), gewandelt werden.
[0030] Die Beschleunigungssensoren (3) erfassen auch statische Beschleunigungen, wie z.B.
die Erdbeschleunigung, dadurch ist es möglich anhand des g-Vektors eine zuverlässige
Aussage über die Körperlage der überwachten Person zu machen. Die Signale (105) werden
in der Signalauswertung (4.22) auf zwei unterschiedliche Arten vorverarbeitet. Tiefpässe
trennen die Signale von Anteilen hoher Frequenzen, so dass nur noch die quasi-statischen
Anteile durchgelassen werden und damit Aussagen über die Körperlage gemacht werden
können. Bandpässe unterdrücken den Gleichanteil der Signale, um Aussagen über die
Dynamik des Signals und so zu den Körperbewegungen zu machen. Diese Daten werden anschliessend
in der Signalauswertung (4.22) mit verschiedenen Methoden wie Statistik und digitaler
Filterung verarbeitet und in einem Expertensystem (4.21), basierend auf Fuzzy Logic,
mit typischen Bewegungsmustern, wie sie bei Stürzen auftreten, verglichen. Werden
sturzähnliche Muster erkannt, überprüft das Expertensystem, ob sich die Lage in diesem
Moment auch geändert hat, ob die überwachte Person sich danach regungslos verhält,
eine erneute Änderung der Körperlage auftritt und wo sich die überwachte Person befindet.
Weisen alle Anzeichen auf einen Sturz hin, wird das Gerät automatisch in den Alarmstatus
versetzt. Die überwachte Person kann danach während einer vorher bestimmtem Zeit durch
eigenes Wirken den Alarmstatus löschen, falls dieser irrtümlicher Weise gesetzt wurde.
Ansonsten wird ein Alarm mit dem Standort der überwachten Person über die Funkschnittstelle
(8.1) via Alarmiereinheit (9.2) in ein öffentliches Netz eingespiesen oder an eine
Hauszentrale weitergeleitet. Natürlich kann die überwachte Person jederzeit auch selber
durch eigenes Wirken Alarm auslösen. Die Datenleitung (111) führt die Alarminformation,
welche als Alarmprofil vorliegt, d.h. es liegt nicht nur die Information Alarm ja/nein
vor, sondern eine qualifizierte Validierung des Alarmzustandes. So enthält der Alarmzustand
einen Diagnoseteil, der auf die Ursache des Alarms schliessen lässt und entsprechende
Massnahmen zu treffen erlaubt. Zusätzlich kann der Alarmzustand die Ortsangabe enthalten.
Für die lokale Ortung der überwachten Person in Gebäuden ist eine Schnittstelle (8.1)
zu einem auf dem Markt bestehenden Ortungssystem (9.1) eingebaut.
Die Messdaten werden in einem Informationsspeicher (4.30) als 'Speicher mit Gedächtnis'
abgelegt, damit sie später mit einem Computer (9.3) und entsprechender Software über
eine serielle Schnittstelle (8.2) zur weiteren Verwendung wie Ursachenforschung und
Prävention genutzt werden können.
[0031] Besonders vorteilhaft erweist die vorliegende Erfindung dadurch dass die zu überwachende
Person die Vorrichtung permanent auf sich trägt, Vitalparameter permanent erfasst
werden ohne, dass die Vorrichtung die überwachte Person in irgendeiner Weise einschränkt
oder stigmatisierend wirkt und dadurch keine aufwendigen, teuren und festen, bauseitigen
Installationen notwendig sind,
dass die Alarmauslösung automatisch bei Erkennung einer Notsituation durch das Expertensystem,
wie z.B. bei einem Sturz, erfolgt und ein Alarmstatus auf verschiedene Weise auf seine
Plausibilität geprüft wird, bevor er weitergeleitet wird, um dadurch Fehlalarme zu
vermeiden,
dass bei der Auswertung der Sensorsignale auch der Standort der überwachten Person
berücksichtigt werden kann und bei einem Alarm der Standort der überwachten Person
mit der Alarmursache an die Alarmierungsstelle übermittelt wird, damit die überwachte
Person möglichst schnell aufgefunden werden kann und effiziente Hilfe geleistet werden
kann, und
dass das Gerät für die jeweilige Anwendung, wie z.B. für zuckerkranke Personen, in
den Mitteln zur Erfassung der Messgrössen speziell modular konfiguriert werden kann;
im Wesentlichen bleibt der Hardware-Teil identisch, während die Software (Expertenwissen)
einfach angepasst werden kann.
[0032] Erfindungswesentlich ist, dass für die Auswertung neben den Sensorsignale für die
Vitalparameter auch der Standort der überwachten Person berücksichtigt wird,
dass für die Entscheidungsfindung eine Verknüpfung verschiedener Sensorsignale erfolgt,
dass für die Entscheidungsfindung eine Verknüpfung verschiedener von Sensoren erfassten
Vitalparametern, wie z.B. Atmung und/oder Herztätigkeit mit der Körperaktivität und
des Ortes, in einem Fuzzy Expertensystem erfolgt,
dass die Signalauswertung unter dem Einbezug intelligenter Algorithmen erfolgt, welche
bei Verwendung präziser Sensoren eine zuverlässige Entscheidungsfindung, insbesondere
bei Stürzen, erlauben,
dass die Entscheidungsfindung mit dem Vergleich der aktuellen von den Sensoren erfassten
Mustern mit abgespeicherten, für gewisse Gefahrensituationen typischen Erfahrungsmustern
(Bewegungs- und Energiemuster) erfolgt,
dass das Expertenwissen der überwachten Person von aussen über einen Computer oder
mit einem internen, selbstlernenden neuronalen Netzwerk angepasst werden kann, und
dass Trends, die zu einer Gefährdung führen können, erkannt werden und die überwachte
Person vorgewarnt wird.
[0033] Die vorliegende Erfindung findet Anwendungen überall dort, wo eine permanente Überwachung,
Aufzeichnung und Auswertung wichtiger Vitalparameter und Körperbewegungen wünschenswert
bzw. nötig ist und wo in Notsituationen automatisch Alarm ausgelöst und der Standort
der überwachten Person übermittelt werden soll. Es sind dies:
- Betagte Personen, die infolge von Stürzen auf einen automatischen Notruf angewiesen
sind,
- Berufsleute, die in ihrer Arbeitsumgebung einer permanenten Gefahr ausgesetzt sind,
ohne dass jemand bei einem Unfall etwas bemerken würde,
- Rekonvaleszente, die nach einer Operation vorzeitig aus dem Spital entlassen werden,
aber noch einer Überwachung bedürfen,
- Sportler, die zur Unterstützung und Kontrolle des Trainings eine Aufzeichnung bestimmter
Vitalparameter benötigen.
1. Verfahren zur Erfassung und Verarbeitung von Vitalparametern, Körperbewegungen und
Körperlage von zu überwachenden, gefährdeten Personen in Not- und Risikosituationen,
bei Unfallereignissen und dergleichen, sowie zur automatischer Alarmierung, dadurch
gekennzeichnet, dass an einer zu überwachenden Person Mittel zur Erfassung (3) angebracht
werden, über welche Messgrössen erfasst und in erste elektrische Signale (115) umgewandelt
werden, dass die Signale (115) Mitteln einer Signalverarbeitung (4) zugeführt werden,
wobei letztere mit Mitteln zur Kommunikation (2) zur zu überwachenden Person über
zweite elektrische Signale (114) in Verbindung gebracht werden, dass durch die Mittel
der Signalverarbeitung (4) Daten (116) aufgearbeitet werden, welche einer Ein-/Ausgabeeinheit
(8) zugeführt werden und an dieser als Daten (118) zur Übermittlung zur weiteren Verwendung
bereitgehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgrössen zentral und
ggf. dezentral erfasst werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Signale (115) über
die Ein-/Ausgabeeinheit (8) den Mitteln der Signalverarbeitung (4) zugeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Signale
(115) über eine Schnittstelle (8.3) drahtlos an eine Schnittstelle (8.4) und von dieser
den Mitteln der Signalverarbeitung (4) zugeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung
der Signale (117) an die Ein/Ausgabeeinheit (8) über eine Kabelverbindung oder drahtlos
erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufarbeitung
der Daten (116) mittels einem Expertensystem (4.21) und einer Signalauswertung (4.22)
in einem Prozessor (4.20), und mittels einer Signalkonditionierung (4.10), einem Informationsspeicher
(4.30) und einem neuronalen, selbstlernenden Netzwerk erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Übermittlung
der Daten (118) über eine Schnittstelle (8.2) an einen externen Computer (9.3) und
über eine Schnittstelle (8.1) an eine Alarmeinheit (9.2) und ggf. an ein lokales Ortungssystem
(9.1) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Expertensystem
(4.21) die Entscheidungsfindung mittels Fuzzy Logic unter Verwendung der abgespeicherten
individuellen Daten der überwachten Person erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Expertensystem
(4.21) die Entscheidungsfindung mittels Fuzzy Logic unter Verwendung des Ortes erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Expertensystem
(4.21) neben den aktuellen Messdaten, resp. Signalen (115), und vergangenen Messdaten
der letzten Minuten auch abgespeicherte individuelle Daten der überwachten Person
zur Bestimmung von Trends und Frühwarnungen herangezogen werden, wobei letztere an
die zu überwachende Person abgeben werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Informationsspeicher
(4.30) typische Datenmuster abgespeichert und zum Vergleich mit den erfassten Datenmustern
herangezogen sowie zur Entscheidungsfindung verwertet werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, das die Übermittlung
der Daten (118) verzögert erfolgt, um unter Einbezug weiterer Signale (115) die Sicherheit
der Beurteilung zu erhöhen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zu überwachende
Person aktiv in die Entscheidungsfindung miteinbezogen wird und dass über die Mittel
zur Kommunikation (2) ein Dialog geführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass neben den
Signalen (115) vierte elektrische Signale (102) eines externen Ortungssystems (4.40)
den Mitteln der Signalverarbeitung (4) zugeführt werden.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 - 14, dadurch
gekennzeichnet, dass Mittel zur Erfassung (3) von Messgrössen und deren Umwandlung
in erste elektrische Signale (115), dass Mittel zur Kommunikation (2) mit zweiten
elektrischen Signalen (114), dass Mittel zur Signalverarbeitung (4) mit Daten (116),
sowie externe Komponenten (9) vorgesehen sind, und dass eine Ein-/Ausgabeeinheit (8)
mit Mitteln zur Übermittlung vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Erfassung
(3) interne Sensoren und ggf. externe Sensoren umfassen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass als interne Sensoren
Beschleunigungssensoren mit drei orthogonalen Achsen, bzw. drei orthogonal angeordnete
Beschleunigungssensoren vorgesehen sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 17, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel
zur Kommunikation (2) Bedien- und Anzeigeelemente, sowie Mittel zur Steuerung durch
Sprache vorgesehen sind, dass als Mittel zur Signalverarbeitung (4) eine Signalkonditionierung
(4.10), ein Prozessor (4.20) mit einer Signalauswertung (4.22) und einem Expertensystem
(4.21), und ein Informationsspeicher (4.30) vorgesehen sind, und dass als externe
Komponenten (9) eine Alarmeinheit (9.2), ein externer Computer (9.3) und ggf. ein
lokales Ortungssystem (9.1) vorgesehen sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 18, dadurch gekennzeichnet, dass als Ein-/Ausgabeeinheit
(8) eine serielle Schnittstelle (8.2), welche die Übermittlung zum externen Computer
(9.3) ermöglicht, und eine Funkschnittstelle (8.1), welche die Übermittlung zur Alarmeinheit
(9.2) und ggf. zum lokalen Ortungssystem (9.1) ermöglicht, und vorgesehen sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten
(111) als Alarminformation mit der Ursache des Alarms und ggf. auch mit der Angabe
des Ortes ausgebildet sind.