[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Installationsschalters
sowie einen Installationsschalter, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. 2.
[0002] Ein Installationsschalter, beispielsweise ein Leitungsschutzschalter, wie z. B. der
Leitungsschutzschalter S 2 der Firma ABB Stotz-Kontakt GmbH, Heidelberg, umfaßt wie
jeder Leitungsschutzschalter ein Schaltschloß mit einem damit verbundenen Betätigungselement
in Form eines Schaltknebels, einen elektromagnetischen Auslöser in Form eines Schlagankersystems,
einen thermischen Auslöser in Form eines Thermobimetalls, einen Kontaktapparat in
Form eines Kontakthebels und eines festen Kontaktstückes, wobei das letztere am Joch
angebracht ist, sowie eine Löschkammer zur Löschung des Lichtbogens mit einem Lichtbogenlöschblechpaket
und entsprechende Anschlußklemmen.
[0003] Bei dem Schalter S 2 werden zunächst in einer ersten Vorfertigung das Schaltschloß
mit dem Betätigungsknebel und dem schwenkbaren Kontakthebel und der elektromagnetische
Auslöser mit dem thermischen Auslöser hergestellt und beide zusammen mit Anschlußklemmen
und dem Lichtbogenlöschblechpaket sowie weiteren Komponenten in ein Schaltergehäuse
eingesetzt. Das Schaltschloß bildet dabei eine erste Einheit, die mittels einer Litzenleitung
mit einer Anschlußklemme und einem Lichtbogenleitblech verbunden ist; eine zweite
Einheit wird durch den elektromagnetischen Auslöser mit dem etwa quer dazu verlaufenden
Thermobimetall gebildet; am freien Ende des Thermobimetalls ist eine Litzenleitung
zur Verbindung zur anderen Anschlußklemme angebracht. Die Übertragung der Bewegung
des Magnetankers und des Thermobimetalls auf das Schaltschloß erfolgt über einen Schieber,
der im Gehäuse geführt ist.
[0004] Da sowohl die Einheit Schaltschloß als auch die Einheit aus elektromagnetischem Auslöser
und thermischem Auslöser getrennt voneinander in das Gehäuse eingebaut werden, ist
eine sehr präzise Fertigung des Gehäuses mit den entsprechenden Vorsprüngen und Ausnehmungen
zur Führung und Lagerung der einzelnen Bauteile erforderlich, ebenso wie z. B. eine
präzise Fertigung des Schiebers, mit dem die Bewegung des Thermobimetalls auf das
Schaltschloß übertragen wird, sowie der Führungsnut im Gehäuse, in der sich der Schieber
befindet.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Installationsschalters
sowie einen gemäß dem Verfahren hergestellten Installationsschalter anzugeben, bei
dem die besagten Toleranzprobleme vermieden sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach Herstellen des Schaltwerkes,
der Auslöseeinheit mit thermischem und magnetischem Auslöser und dem Kontaktapparat
zunächst der Kontaktapparat und dann das Schaltwerk an der Auslöseeinheit festgelegt
werden, so daß diese Komponenten eine transportable Einheit bilden, die als Einheit
in das Gehäuse eingesetzt wird.
[0007] Damit wird erreicht, daß nicht mehr Gehäusebereiche, wie Nuten oder Vorsprünge, zur
Führung der Auslöser, des Schaltschlosses und des Kontaktapparates erforderlich sind,
sondern daß die Auslöseeinheit, das Schaltwerk und der Kontaktapparat zusammen eine
gemeinsame vorgefertigte Einheit bilden, die dann ins Gehäuse eingesetzt werden kann.
[0008] Erfindungsgemäß kann nach Anspruch 2 oder 3 am Joch des elektromagnetischen Auslösers
oder an den Platinen des Schaltwerkes wenigstens eine ersten Ausnehmung vorgesehen
sein, in die der Kontaktapparat einsetzbar ist.
[0009] Dabei kann der Kontaktapparat einen Kontakthebel aufweisen, der in die Ausnehmung
eingesetzt und darin schwenkbar gelagert ist. Zu diesem Zwecke besitzt der Kontakthebel
wenigstens einen seitlichen Ansatz oder Fortsatz, der in die wenigstens erste Ausnehmung
einsetzbar ist und damit drehbar gelagert und geführt ist.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Kontaktapparat einen
als Kontaktträger für einen Kontakthebel dienenden Führungszylinder aufweisen, der
in die wenigstens erste Ausnehmung einsetzbar und darin gelagert ist.
[0011] Dabei ist in zweckmäßiger Weise am Führungszylinder beidseitig je ein Vorsprung vorgesehen,
die radial in je eine erste Ausnehmung einsetzbar und darin verdrehbar gelagert sind.
[0012] Erfindungsgemäß kann sich in besonders vorteilhafter Weise am Joch oder am Schaltwerk
wenigstens eine zweite Ausnehmung befinden, in die ein Vorsprung am Schaltwerk oder
am Joch einsetzbar ist; beide, Vorsprung und Ausnehmung, die ineinandergreifen, sind
so zueinander am Schaltschloß und am Auslöser angeordnet, daß nach der Montage der
Auslöser auf das Schaltschloß einwirken kann, ohne daß weitere Einstellarbeiten erforderlich
sind, von Justiermaßnahmen am Thermobimetall abgesehen.
[0013] Mit dieser Ausführungsform wird das Schaltschloß oder das Schaltwerk mit dem Kontaktapparat
und der Auslöseeinheit zu einem einzigen, einheitlichen Bauteil zusammengesetzt, welches
für sich selbst handhabbar und transportierbar und somit auch als Einheit in das Gehäuse
eines Installationsschalters einsetzbar ist.
[0014] Der thermische Auslöser ist in bevorzugter Weise so am elektromagnetischen Auslöser
angebracht, daß er in gleicher Weise unmittelbar und direkt auf das Schaltschloß einwirkt,
ohne daß ein im Gehäuse geführter zusätzlicher Schieber oder dgl. notwendig ist.
[0015] Damit das Schaltschloß und der bewegliche Kontakthebel gekuppelt sind, wird nach
Anbringen des Schaltschlosses an der Auslöseeinheit noch ein Kupplungsbügel zwischen
dem Schaltschloß und dem Kontaktapparat eingesetzt, der das Schaltschloß und den Kontaktapparat
verbindet, so daß bei Auslösung des Schaltschlosses über den Kupplungsbügel der Kontaktapparat
bleibend in die Ausschaltstellung bewegt wird.
[0016] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Schaltschlosses,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines elektromagnetischen und thermischen Auslösers mit eingesetztem
Kontaktapparat,
- Fig. 3
- die Anbringung des Schaltschlosses an den Auslöser in einer ersten Stellung,
- Fig. 4
- eine weitere Montagestellung der Anordnung gemäß Fig. 3, und
- Fig. 5
- die Endstellung der Anordnung gemäß Fig. 3 bzw. 4.
[0018] Das Schaltschloß gemäß Fig. 1, welches in der Mp.-Nr.96/683 beschrieben ist, besitzt
die Bezugsziffer 10 und umfaßt ein als Druckknopf ausgebildeten Betätigungselement
11, eine Klinke 12, einen Rastarm 13, einen Auslösehebel 14, der mit der Klinke 12
eine Verklinkungsstelle 15 bildet, und einen Kupplungsbügel 16 (siehe weiter unten).
Selbstverständlich kann jedes andere Schaltschloß verwendet werden, sofern es eine
für sich handhabbare und transportable Einheit darstellt, z. B. auch das zwischen
Platinen angeordnete Schaltschloß des ABB Stotz-Kontakt GmbH-Schalters S2.
[0019] An dem Schaltschloß 10 sind zwei parallele Vorsprünge 17 angeformt, in die je ein
Schlitz 18 eingebracht ist, der je zwei gegeneinander versetzte, zueinander parallele
Kanten 19 und 20 bzw. dazu in einem spitzen Winkel angeordnete Kanten 21 und 22 aufweist.
[0020] Die Fig. 2 zeigt eine Einheit 30 mit einem elektromagnetischen Auslöser 31 und einem
daran befestigten thermischen Auslöser 32 sowie einem Schlaghebel 33, der an einer
Achse 34 des Joches 35 gelagert ist.
[0021] Das Joch besitzt zwei parallele Vorsprünge 36, in denen eine nicht näher dargestellte
Ausnehmung eingebracht ist, in denen eine Kontaktwalze 37 geführt ist, die zur Führung
eines Kontakthebels 38 mit einem daran angebrachten beweglichen Kontaktstück 39 dient.
[0022] An dem Joch 35, und zwar an dem Steg 40, der senkrecht zu dem Thermobimetall 32 verläuft,
sind beidseitig Vorsprünge 41 vorgesehen, die dem Schlitz 18 angepaßt sind.
[0023] Man erkennt dies in der Fig. 3. Die Vorsprünge 17 mit dem Schlitz 18 werden über
die Vorsprünge 41 gesetzt, wobei die Ausrichtung des Schaltschlosses 10 unter einem
spitzen Winkel, der durch die Winkelstellung der Kanten 19, 20; 21, 22 bestimmt ist,
erfolgt. Sodann wird das Schaltschloß 10 parallel zu dem Steg 40 in Pfeilrichtung
P gedrückt, so daß die Vorsprünge 41 ins Innere des Schlitzes 18 hineingleiten. Die
Vorsprünge 41 legen sich dabei an die Kanten 21, 22 des Schlitzes an. Sobald das Schaltschloß
10 seine in Fig. 4 gezeigte Endstellung erreicht hat, kann das Schaltschloß 10 entgegen
dem Uhrzeigersinn um die Vorsprünge 41 verschwenkt werden, so daß die Vorsprünge 41
an den Schlitzkanten 19, 20 anliegen. Danach wird der Kupplungsbügel 16 der einerseits
an einem Anschlag zwischen der Klinke 12 und einem Fortsatz 42 des Schaltschlosses
10 anliegt, andererseits mit der Kontaktwalze 37 verbunden. Der Bügel 16 ist U-förmig;
der eine Schenkel legt sich an die Anschlagstelle 43 an und der andere Schenkel wird
in eine Bohrung 44 in einem Auge 45 der Schaltwalze 37 eingesetzt, siehe Fig. 5.
[0024] Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, bilden das Schaltschloß 10, die Kontaktwalze 37 mit
dem Kontakthebel 38 und die Auslöseeinheit 30 mit dem elektromagnetischen Auslöser
31 und dem thermischen Auslöser 32 eine vormontierte, handhabbare Einheit.
[0025] Würde man die Erfindung bei dem Schalter S2 anwenden wollen, dann wären den Vorsprüngen
36 entsprechende Vorsprünge nicht erforderlich, da dort der bewegliche Kontakthebel
dem Schaltschloß zugeordnet und an den das Schaltschloß halternden Platinen gelagert
ist. Jene Platinen würden aber Vorsprünge aufweisen, die den Vorsprüngen 17 entsprächen.
1. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Installationsschalters, insbesondere
eines Leitungsschutzschalters, mit einem Schaltwerk mit einem damit verbundenen Betätigungselement,
einem eine Einheit bildenden thermischen und magnetischen Auslöser, einem Kontaktapparat
und einem Lichtbogenlöschblechpaket sowie mit Anschlußklemmen, die in ein Gehäuse
zur Aufnahme dieser Komponenten eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach Herstellung des Schaltwerkes, der Auslöseeinheit mit dem thermischen und
dem magnetischen Auslösers und des Kontaktapparates das Schaltwerk und der Kontaktapparat
an der Auslöseeinheit festgelegt werden, so daß diese Komponenten eine transportable
Einheit miteinander bilden, die als Einheit in das Gehäuse eingesetzt wird.
2. Installationsschalter, der nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß am Joch des elektromagnetischen Auslösers wenigstens eine
erste Ausnehmung vorgesehen ist, in die der Kontaktträger einsetzbar ist.
3. Installationsschalter der nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schaltwerk zwischen Platinen geführt ist und an den Platinen
eine erste Ausnehmung vorgesehen ist, in die der Kontaktträger einsetzbar ist.
4. Installationsschalter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktapparat
einen Kontakthebel aufweist, der in die erste Ausnehmung eingesetzt und darin schwenkbar
gelagert ist.
5. Installationsschalter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Kontakthebel
seitlich wenigstens ein Vorsprung vorgesehen ist, der in die erste Ausnehmung einsetzbar
und darin schwenkbar gelagert ist.
6. Installationsschalter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktapparat
einen als Kontaktträger für einen Kontakthebel dienenden Führungszylinder aufweist,
der in die erste Ausnehmung einsetzbar und darin gelagert ist.
7. Installationsschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Führungszylinder
stirnseitig beidseitig Vorsprünge vorgesehen sind, die radial in je eine erste Ausnehmung
einsetzbar und darin verdrehbar gelagert sind.
8. Installationsschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
am Joch oder am Schaltwerk wenigstens eine zweite Ausnehmung vorgesehen ist, in die
je ein Vorsprung am Schaltwerk oder am Joch einsetzbar ist, und daß beide, Vorsprung
und Ausnehmung, so zueinander zum Schaltschloß und am Auslöser angeordnet sind, daß
nach Montage der Auslöser auf das Schaltschloß einwirken kann.
9. Installationsschalter nach Anspruch 8, bei dem der thermische Auslöser mit dem elektromagnetischen
Auslöser eine Einheit bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische Auslöser
so am elektromagnetischen Auslöser befestigt ist, daß er in gleicher Weise wie der
elektromagnetische Auslöser auf das Schaltschloß einwirkt.
10. Installationsschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Einsetzen des Schaltschlosses ein Kupplungsbügel zwischen das Schaltschloß und
den Kontaktapparat einsetzbar ist, so daß das Schaltschloß mit dem Kontaktapparat
gekuppelt ist.