[0001] Die Erfindung betrifft einen Überstrom- und Kurzschlußauslöser für einen elektrischen
Installationsschalter, insbesondere für einen Leitungsschutzschalter oder Fehlerstromschutzschalter,
mit einem thermischen Auslöser mit Vorzugsweise einem Thermobimetall und einem elektromagnetischen
Schlagankerauslöser für einem Schlaganker, einer Spule, einem Joch und einem Kern.
[0002] Leitungsschutzschalter zum Schutz gegen thermische Überlast und Kurzschluß sind prinzipiell
gleich aufgebaut. Sie besitzen einen Magnetauslöser für den Kurzschlußschutz und einen
thermischen Auslöser, meist mit einem Thermobimetallstreifen, für den Überlastschutz.
Der Thermobimetallstreifen wird in folgendem kurz auch als Bimetall oder Thermobimetall
bezeichnet.
[0003] Bei bekannten Ausführungen von Leitungsschutzschaltern sind die Spule des Magnetauslösers
und das Bimetall des thermischen Auslösers stromdurchflossen und damit direkt beheizt.
Bei Überlast löst der thermische Auslöser infolge der Stromwärme ein Schaltwerk aus,
und im Nennbetrieb fließt der Strom durch die Auslöser und das Gerät erwärmt sich
aufgrund der Verlustleistung. Bei kleinen Nennströmen, beispielsweise kleiner als
4 Ampere, wird der thermische Auslöser, also der Thermobimetallstreifen, zusätzlich
mit einer stromdurchflossenen Wicklung aus Widerstandsdraht versehen, die die für
die Ausbiegung nötige Erwärmung erzeugt.
[0004] Das Thermobimetall ist im Normalfall als Streifenbimetall ausgebildet; anstatt eines
Thermobimetalls könnte auch ein Streifen aus einer Formgedächtnislegierung verwendet
werden.
[0005] Bei einer bekannten Anordnung wird eine Bimetallschnappschneibe verwendet, die direkt
und zentral in axialer Richtung neben dem Magnetauslöser angeordnet ist, siehe DE-PS
36 37 275. Aus der DE-OS 42 24 046 ist bekannt, ein thermomechanisches Element mit
dem Anker zu koppeln, wobei der Anker in abgekühltem Zustand des thermomechanischen
Elementes außerhalb des Magnetkreises liegt, während er durch das erwärmte thermomechanische
Element in den Magnetkreis hineingeschoben wird, jedoch nur soweit, daß dadurch allein
noch keine Auslösung erfolgt. Erst wenn die Spule den Anker anzieht, wird der Schaltmechanismus
ausgelöst. In weiteren bekannten Anordnungen (siehe AT-315 90 B, US-PS 5 001 446)
wird eine Fesselfeder aus Formgedächtnislegierung verwendet, die im Spulenrohr der
Auslösespule angeordnet ist. Die Fesselfeder wird durch die Spule beheizt und dehnt
sich bei Erreichen einer bestimmten Temperatur aus. Dadurch wird der Anker bewegt,
der dann über einen Stößel das Schaltwerk entklinkt.
[0006] In der DE-OS 27 51 451 ist eine Anordnung beschrieben, in der parallel zur Spule
des elektromagnetischen Auslösers ein Thermobimetall geschaltet ist, dessen eines
Ende ortsfest gelagert ist und an dessen anderem Ende eine Kontaktstelle vorgesehen
ist. Die Anordnung ist so dimensioniert, daß die Spule des magnetischen Auslösers
einen erheblich höheren Widerstand besitzt als das Thermobimetall. Im Normalfall fließt
der Hauptstrom über das Thermobimetall parallel zur Spule. Sobald ein Überstrom oder
Kurzschlußstrom auftritt, öffnet sich die Kontaktstelle am Thermobimetall und der
Strom fließt in seiner Gesamtheit über die Spule. Auf diese Weise wird einerseits
eine Auslöseverstärkung bei Überstrom und andererseits eine Strombegrenzung erzielt.
Als weiterer Vorteil wird die Möglichkeit erwähnt, durch einfache Verstellung des
Thermobimetalls die thermische Auslösung in weiteren Bereichen zu ändern.
[0007] Es ist auch bekannt, einen Widerstandsdraht mit positivem Temperaturkoeffizienten
parallel zur Spulenwicklung des Magnetauslösers zu schalten. Im Fall des Auftretens
eines Kurzschlußstromes ändert sich der Widerstand des Drahtes schlagartig, der Strom
kommutiert in die Auslösespule und vergrößert den auf die induktive Wicklung einwirkenden
Strom. Durch geeignete Dimensionierung der Auslöserspule und des Widerstandsdrahtes
kann erreicht werden, daß innerhalb des Nennstrombereiches über den Widerstandsdraht
ein um ein Vielfaches größerer Stromanteil fließt als über die Auslöserspule. Hierdurch
ist es möglich, ein und denselben Magnetauslöser mit gleicher induktiver Wicklung
für mehrere Nennströme zu verwenden.
[0008] Bei allen diesen Anordnungen von Spule und Bimetall ist eine große Anzahl von Varianten
notwendig, um den gesamten, bei Leitungsschutzschaltern üblichen Nennstrombereich
von 0,2 Ampere bis 63 Ampere sowie die unterschiedlichen Auslösecharakteristiken abzudecken.
Je nach Nennstrom und Auslösecharakteristik müsssen unterschiedliche Bimetallmaterialien
und eine Vielzahl von unterschiedlichen Spulendrähten sowie Fesselfedern zur Einstellung
des magnetischen Ansprechwertes eingesetzt werden. Außerdem ist der Platzbedarf bei
allen diesen Anordnungen recht groß.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, durch die konstruktive Ausgestaltung, Anordnung und
Zuordnung von thermischem Auslöser und Magnetauslöser den gesamten Nennstrombereich
und die unterschiedlichen Auslösecharakteristiken mit einer deutlich reduzierten Anzahl
an Bauteilen zu realisieren.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1.
[0011] Danach weist das Joch einen Schenke auf, der parallel zur Spulenachse verläuft; der
thermische Auslöser ist an diesem Schenke befestigt und verläuft parallel zur Achse
der Spule und des Schenkels des Joches des elektromagnetischen Auslösers, so daß der
thermische Auslöser von der stromdurchflossenen Spule und dem Joch beheizt ist.
[0012] Dabei ist die Länge des Schenkels des Joches etwa gleich der Länge des Thermobimetalls.
[0013] Dadurch, daß das Thermobimetall direkt am Joch befestigt ist und parallel zur Längsachse
der Spule verläuft, ist der Platzbedarf der beiden Komponenten reduziert und darüberhinaus
können beide Komponenten praktisch zu einer einzigen Einheit kombiniert werden. Dabei
kann der thermische Auslöser außerhalb oder innerhalb des Joches liegen, wobei der
Schenke) des Joches, an dem das Thermobimetall angeordnet ist, aufgrund unterschiedlicher
Ausgestaltungen auch zu einer verbesserten und günstigeren Erwärmung des Thermobimetalls
beiträgt. Der thermische Auslöser bzw. das Thermobimetall kann außerhalb oder auch
innerhalb der Spule angeordnet sein.
[0014] Der thermische Auslöser kann elektrisch parallel zur oder in Reihe mit der Spule
geschaltet sein.
[0015] Es besteht darüberhinaus auch die Möglichkeit, daß der thermische Auslöser nicht
vom Strom durchflossen wird und von der Spulenwärme bzw. von der Wärme des Joches
direkt beheizt ist.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der parallel zur Spulenachse
verlaufende Schenkel des Joches zwei Schenkelstege aufweisen, die an ihren Enden mit
Verbindungsstücken miteinander verbunden sind; das Thermobimetall kann dann gemeinsam
mit einem Ende des Drahtes der Spule an einem der Verbindungsstücke befestigt sein
und ebenfalls parallel zur Spule verlaufen.
[0017] Die Form der Verbindungsstücke kann U-förmig sein, wobei die offene Seite der U-Form
radial von der Spule aus nach außen weist; dabei kann das Thermobimetall so angebracht
sein, wie in dem Anspruch 9 dargestellt. In diesem Fall verlaufen die beiden Schenkelstege
des Joches parallel zueinander und das Thermobimetall befindet sich in dem Bereich,
der durch die Ebenen der Schenkelstege beidseitig begrenzt ist.
[0018] Eine weitere Ausführungsform ist dem Anspruch 10 zu entnehmen; dort liegen die Schenkelstege
in einer Ebene und das Thermobimetall ist an der Verbindungsstelle der freien Enden
der Schenkelstege befestigt.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0020] Anhand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1 bis 6
- drei unterschiedliche Ausgestaltungen der Erfindung, in unterschiedlichen Ansichten,
- Fig. 7 bis 9
- je eine unterschiedliche Schaltungsanordnung von Spule und Thermobimetall, und
- Fig. 10
- eine schematische Einsicht in einen Leitungschutzschalter zur Darstellung der Anordnung
der einzelnen Komponenten innerhalb des Schaltgerätes.
[0022] Es sei nun Bezug genommen auf die Fig. 10.
[0023] Die Fig 10 zeigt eine Einsicht in einen Leitungsschutzschalter 10 und zwar ins Innere
des Gehäuses 11, das die einzelnen Komponenten des Leitungsschutzschalters aufnimmt.
Der Leitungsschutzschalter 10 besitzt ein Schaltschloß 12, einen vom Schaltschloß
angetriebenen Kontakthebel 13, der um einen Drehpunkt 14 drehbar gelagert ist und
an dessen freiem Ende ein bewegliches Kontaktstück 15 angebracht ist. Dieses bewegliche
Kontaktstück 15 arbeitet mit einem festen Kontaktstück 16 zusammen und wenn bei einer
Schalthandlung zwischen den Kontaktstücken 15 und 16 ein Lichtbogen gezogen wird,
dann wandert der Lichtbogen mit einem Fußpunkt entlang einer Lichtbogenleitschiene
17 in ein Lichtbogenlöschblechpaket 18, in dem der Lichtbogen gelöscht wird. Der andere
Fußpunkt des Lichtbogens läuft entlang der Form des Kontaktstückes 16. Die heißen
Schaltgase strömen nach außen über einen Kanal 19 ab.
[0024] An sich gegenüberliegenden Schmalseiten sind Anschlußklemmen 20, 21 vorgesehen, und
unterhalb des Schaltschlosses 12 befinden sich ein thermischer Auslöser 22 und ein
elektromagnetischer Auslöser 23. Der thermische Auslöser 22 und der elektromagnetische
Auslöser 23 sprechen auf Überstrom bzw. auf Kurzschlußstrom an; der thermische Auslöser,
der in Form eines Thermobimetalls ausgebildet ist, wirkt über das Schaltschloß 12
auf den beweglichen Kontakthebel 13; der elektromagnetische Auslöser 23 wirkt über
einen Magnetanker 24 direkt auf den beweglichen Kontakthebel und über eine nicht näher
dargestellte mechanische Getriebeanordnung ebenfalls auf das Schaltschloß, damit der
Kontakthebel 13 bei einem Kurzschluß bleibend geöffnet wird. Am Boden des Gehäuses
11 befindet sich eine Ausnehmung 25 mit einer feststehenden Nase 26 und einer beweglichen
Nase 27, so daß der Leitungsschutzschalter 10 auf einer Hutprofiltragschiene (nicht
näher dargestellt) aufgeschnappt werden kann.
[0025] Zum Wiedereinschalten nach einer Ausschalthandlung ist ein Schaltknebel 28 vorgesehen,
mit dem der Schalter auch manuell ausschaltbar ist.
[0026] Die Zuordnung der einzelnen Komponenten Schaltschloß, thermischer und magnetischer
Auslöser, Anschlußklemmen, Kontakthebel, Lichtbogenlöschblechpaket und dgl. sind je
nach Anordnung eines Leitungsschutzschalters unterschiedlich; die Fig. 10 zeigt schematisch
eine handelsübliche Ausführungsform, die der des Leitungsschutzschalters S2 der Firma
ABB Stotz-Kontakt GmbH, Heidelberg, im wesentlichen gleicht.
[0027] Die Erfindung befaßt sich mit der Zuordnung von elektromagnetischem Auslöser 23 und
thermischem Auslöser 22 zueinander. In der Fig. 10 ist dargestellt, daß der thermische
Auslöser 22 zwischen dem Schaltschloß 12 und dem elektromagnetischen Auslöser 23 liegt,
selbstverständlich besteht die Möglichkeit, den thermischen Auslöser bezüglich der
Zeichenebene vor oder hinter dem elektromagnetischen Auslöser anzuordnen.
[0028] In den Fig. 1 bis 9 sind unterschiedliche erfindungsgemäße Ausgestaltungen von elektromagnetischen
Auslösern mit thermischen Auslösern dargestellt.
[0029] Die Fig. 1 und 2 zeigen unterschiedliche Ansichten einer ersten Ausführungsform eines
elektromagnetischen und thermischen Auslösers.
[0030] Der Auslöser, wie die Kombination im folgenden genannt werden soll, gemäß Fig. 1
und 2 besitzt die Bezugsziffer 30. Er weist eine Jochplatte 31 auf, an der ein Spulenkörper
32 angebracht ist, der im Inneren einen Kern (nicht gezeigt) und einen Schlaganker
33 aufweist und um den herum eine Spule 34 gewickelt ist. An der Jochplatte 31 schließt
senkrecht dazu verlaufend ein Jochschenkel 35 an, der parallel zur Mittelachse der
Spule verläuft und zwei parallel zueinander ausgerichtete Stege 36 und 37 aufweist,
die parallel zur Mittelachse der Spule 34 verlaufen. An ihren Enden sind die Stege
36 und 37 mittels je eines U-förmigen Verbindungsstückes 38 und 39 miteinander verbunden,
so daß sich eine U-Form ergibt, die mit ihrer offenen Seite radial von der Spule 34
wegweist. An dem Verbindungsstück 38, siehe Fig. 2, ist das feststehende Ende 41 eines
Thermobimetalls 40 festgeschweißt und zusätzlich noch ein Ende 42 der Spule 34. Man
erkennt, daß die Befestigungsstelle auf der Außenseite bzw. Spulenseite des U-förmigen
Verbindungsstückes 38 liegt.
[0031] Das Thermobimetall 40 verläuft von dem U-förmigen Verbindungsstück 38 parallel oder
etwa parallel zur Spulenachse bis zu dem Verbindungsstück 39 und überragt dieses bzw.
dessen in Fig. 1 vorn sichtbare Stirnkante 43, wobei sich das freie, bewegbare Ende
des Thermobimetalls 44 innerhalb der U-Form des U-förmigen Verbindungsstückes 39 befindet.
Auf der Außenfläche des Steges 36 in der Nähe des U-förmigen Verbindungsstückes 39
und in der Nähe des ausbiegbaren Endes 44 des Thermobimetalls 40 ist ein Leiter 45
angeschlossen, so daß ein Stromfluß durch den Leiter 45, die Stege 36 und 37 zu dem
Verbindungsstück 38 und von dort zur Spule 34 erfolgt.
[0032] Das Thermobimetall, welches in unmittelbarer Nähe zur Spule 34 etwa parallel zu deren
Längsachse verläuft, wird vom Strom nicht durchflossen, sondern von der Spule 34 und
auch von den Stegen 36, 37 indirekt beheizt.
[0033] Das Thermobimetall 40 also ist an dem die Spule 34 überragenden Jochschenkel und
zwar an der zur Spule 34 hinweisenden Seite des Verbindungsstückes 38 befestigt; die
Befestigungsstelle liegt also zwischen dem Jochschenkel 35 und der Spule 34. Das Thermobimetall
40 verläuft von dem freien Ende des Jochschenkels 35 hin zur Jochplatte 31 und überragt
diese, wobei sich das ausbiegbare Ende 44 außerhalb des Verbindungsstückes 39, bezogen
auf die Spule 34 und innerhalb der U-Form des Verbindungsstückes 39 befindet.
[0034] Bei einer zweiten Ausführung gemäß den Fig. 3 und 4 ist eine Spule 50 vorgesehen,
der ein Joch 51 zugeordnet ist, welches eine U-Form mit unterschiedlich langen Schenkeln
52 und 53 darstellt. Der Spulenkörper 54 mit dem nicht gezeichneten Kern ist senkrecht
zu dem Steg 51 angeordnet und verläuft parallel zu den Schenkeln 52 und 53 zwischen
diesen.
[0035] Der längere Schenkel 53, der länger ist als der Spulenkörper 54, besitzt zwei Schenkelstege
55 und 56, die an ihren freien Enden mittels eines Verbindungssteges 57 miteinander
verbunden sind. Die Schenkelstege 55, 56 liegen in einer Ebene. Aus Fig. 4 ist ersichtlich,
daß das feststehende Ende 58 eines Thermobimetalls 59 an dem Verbindungssteg 57 auf
dessen der Spule 50 zugewandten Seite festgeschweißt ist; auf dem Thermobimetall 59
ist an der gleichen Stelle auch ein Ende 60 des Spulendrahtes der Spule 50 festgeschweißt.
Das Thermobimetall 59 befindet sich zwischen den Schenkelstegen 55 und 56 und am festen,
eingespannten Ende zwischen den Schenkelstegen 55, 56 und der Spule 50. Es überragt
mit dem freien Ende 61 den Steg 51 des Joches. Das andere Ende 62 des Spulendrahtes
ist hier an einer L-förmigen Lasche 63 befestigt, an der weitere Komponenten, beispielsweise
eine Anschlußklemme oder dgl., festgelegt sein können. Der durch die Spule 50 und
durch die Schenkelstege 56 und 55 fließende Strom erhitzt das Thermobimetall 59, so
daß auch hier eine indirekte Beheizung erfolgt. Der Schenkel 52 ist, wie in Fig. 4
ersichtlich ist, mit einem Zapfen 64 versehen, der parallel zur Spulenachse verläuft.
[0036] Bei einer dritten Ausführung nach den Fig. 5 und 6 ist die Spule 70 um einen Spulenkörper
71 herumgewickelt, der an der Innenfläche des Steges 72 eines U-förmigen Joches 73
zusammen mit einem nicht näher dargestellten Kern befestigt ist. Das U-förmige Joch
besitzt zwei unterschiedlich lange Schenke) 74 und 75, wobei am Schenkel 75, welches
der kürzere Schenke) ist, ein dem Zapfen 64 entsprechender Zapfen 76 angeformt ist
(siehe Fig. 6). Auf der Außenfläche des längeren Schenkels 75 ist ein Thermobimetall
77 befestigt, und zwar dergestalt, daß das ortsfeste Ende 78 des Thermobimetalls 77
auf der Außenseite des Schenkels 75 am freien Ende dieses Schenkels 75 festgeschweißt
ist. An der gleichen Stelle ist auch ein Ende 79 der Spule 70 befestigt. Das Thermobimetall
77 liegt auf der Außenseite des Schenkels 75 auf und überragt mit seinem freien, ausbiegbaren
Ende 80 den Steg 72 des Joches 73. Das andere Ende 81 des Spulendrahtes ist mit einer
Anschlußfahne 82 verbunden. Das Thermobimetall 77 wird demgemäß auch hier von der
Spule 70 indirekt beheizt.
[0037] Bei den Ausführungen nach den Fig. 1 bis 6 ist das Thermobimetall jeweils indirekt
von der Spulenwärme beheizt; der Strom durchfließt das Thermobimetall nicht.
[0038] Gemäß den Fig. 7 bis 9 können natürlich auch andere elektrische Zusammenschaltungen
von Spule und Thermobimetall vorgesehen sein.
[0039] Bei der Ausführung nach Fig. 7 besitzt der magnetische Auslöser ein Joch 90, an dem
ein Spulenkörper 91 befestigt ist, um den herum die Spule 92 gewickelt ist. Das Joch
90 besitzt zwei unterschiedlich lange Schenkel 93 und 94 und an dem längeren Schenkel
93 ist eine Anschlußfahne 95 befestigt, an dem ein Thermobimetall 96 angebracht ist.
Das freie Ende des Thermobimetalls 96, welches sich im Bereich des Steges 97 des Joches
90 befindet, ist mit einem Litzenleiter 98 mit einem Ende 99 der Spule verbunden.
Das andere Ende 100 der Spule ist mit dem Steg 97 verbunden. An der Anschlußfahne
95 schließt ein Anschlußleiter 101 an, dessen anderes Ende mit einer Anschlußklemme
102 verbunden ist.
[0040] Der Strom fließt von der Leitung 101 einmal durch das Thermobimetall 96 zu dem Litzenleiter
98 und zum anderen über den Schenkel 93, das Ende 100, durch die Spule 92 und über
das andere Spulendrahtende 99 zu einem Verzweigungspunkt 103, an dem ein weiterführender
Leiter 104 anschließt.
[0041] Bei der Ausführung nach Fig. 7 fließt der Strom sowohl durch die Spule als auch durch
das Bimetall, so daß hier beide elektrisch parallel geschaltet sind.
[0042] Bei der Ausführung gemäß Fig. 8 ist zwischen der Anschlußklemme 102 und dem Ende
99 der Spule 92 ein Leiter 105 geschaltet; das andere Ende 100 der Spule 92 ist mit
dem Joch 90 verbunden; an der Anschlußfahne 95 ist das Thermobimetall 96 angeschlossen.
Der Strom fließt von der Klemme 102 über die Leitung 105, die Spule 92, das Joch 90
mit dem Schenkel 93 zur Lasche 95 und durch das Thermobimetall 96, so daß bei der
Ausführung nach Fig. 8 die beiden Elemente Spule, Joch und Thermobimetall in Reihe
miteinander geschaltet sind.
[0043] Die Ausführung gemäß Fig. 9 zeigt die indirekte Beheizung des Thermobimetalls durch
die Spule gemäß den Fig. 1 bis 6. Der Strom fließt von der Anschlußklemme 102 über
die Anschlußleitung 105 zum Ende 99 der Spule 92; das andere Ende 100 ist zur Lasche
95 geführt und fließt von dort über den Jochschenkel 93 weiter. Dadurch wird das Thermobimetall
96 nicht vom Strom durchflossen, sondern von der Wärme der Spule 92 und auch von der
Wärme des Jochschenkels 93 indirekt beheizt.
[0044] Selbstverständlich ist es möglich, bei kleinen Strömen kleiner als 4 Ampere auch
eine indirekte Beheizung des Thermobimetalls 96 durch eine Umwicklung mit einem Heizdraht
zu erzeugen. In diesem Falle wäre der Heizdraht parallel zu der Spule geschaltet,
um den Widerstand des gesamten Schalters zu überwinden.
[0045] Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, bei den Anordnungen der Fig. 1 bis 6 das
Thermobimetall ins Innere der Spule einzubringen, also zwischen den Spulenkörper und
den Spulendraht, wobei dafür zu sorgen ist, daß zwischen dem Spulendraht und dem Spulenkörper
ausreichend Platz bleibt. Die Anordnung ist rein schematisch in der Fig. 11 dargestellt.
Die Spule 110 ist dabei oval geformt; sie umgibt einen Spulenkörper 111 mit Kreisquerschnitt
und das Thermobimetall 112; der Spulenkörper 111 ist in bekannter Weise am Boden eines
Joches befestigt und das Thermobimetall 112 ragt dann axial aus dem Raum heraus, der
von dem Spulenkörper bzw. der Spule überdeckt ist.
[0046] Bei allen Lösungen wird das Joch vom Strom durchflossen und damit wird das Bimetall
von der Spule und dem Jochschenkel, in dessen Bereich sich das Thermobimetall befindet,
beheizt. Demgemäß muß der Jochschenkel einen bestimmten Längsabschnitt des Thermobimetalls
überdecken, wobei die Länge so bemessen ist, daß das Thermobimetall ausreichend vom
Joch beheizt wird. Bei den Ausführungen gemäß den Fig. 1 bis 6 ist das ortsfeste Ende
des Thermobimetalls am freien Ende des Jochschenkels befestigt und überragt den senkrecht
zur Spulenachse verlaufenden Jochsteg.
1. Überstrom- und Kurzschlußauslöser für einen Installationsschalter, insbesondere einen
Leitungsschutzschalter, mit einem thermischen Auslöser, der vorzugsweise als Thermobimetall
ausgebildet ist, und mit einem elektromagnetischen Schlagankerauslöser mit Schlaganker,
Spule, Joch und Kern, dadurch gekennzeichnet, daß das Joch einen Schenkel aufweist, der parallel zur Spulenachse verläuft, daß
der thermische Auslöser an dem Schenkel befestigt und parallel zur Achse der Spule
und zum Schenkel des Joches des elektromagnetischen Auslösers verläuft, so daß er
von der stromdurchflossenen Spule und dem stromdurchflossenen Joch beheizt ist.
2. Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Schenkels der
Länge des Thermobimetalls entspricht, vorzugsweise gleich groß oder görßer ist.
3. Auslöser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische Auslöser
außerhalb der Spule angeordnet ist.
4. Auslöser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische Auslöser
innerhalb der Spule angeordnet ist (Fig. 11).
5. Auslöser nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische
Auslöser parallel zur Spule und ggf. parallel zum Joch geschaltet ist.
6. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische
Auslöser in Reihe mit der Spule geschaltet ist.
7. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische
Auslöser vom Strom undurchflossen ist und von der Spulenwärme beheizt ist.
8. Auslöser nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der parallel
zur Spulenachse verlaufende Schenkel (35) des Joches zwei parallele Schenkelstege
(36, 37) aufweist, die an ihren Enden mit U-förmigen Verbindungsstücken (38, 39) verbunden
sind, und daß das Thermobimetall gemeinsam mit einem Ende des Drahtes der Spule an
einem der Verbindungsstücke (38) befestigt ist und parallel zur Spulenachse verläuft.
9. Auslöser nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstücke (38, 39)
U-förmig sind, daß die U-Form radial von der Spule (34) aus nach außen offen ist,
daß das feste Ende des Thermobimetalls (40) zwischen dem Verbindungsstück (38) und
der Spule (34) am freien Ende des Schenkels (35) befestigt ist und daß das freie Ende
des Thermobimetalls (40) innerhalb der U-Form des Verbindungsstückes (39) und bezogen
auf die Spule (34) außerhalb des Verbindungsstückes (39) verläuft.
10. Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Joch U-förmig
ist, wobei einer der Schenkel die Spule (50) mit dem Spulenkörper in axialer Richtung
überragt, daß dieser Schenkel zwei in einer Ebene liegenden Schenkelstege (55, 56)
aufweist, die an ihrem freien Ende mittels eines Verbindungssteges (57) miteinander
verbunden sind, und daß das Thermobimetall (59) mit dem einen Ende des Wicklungsdrahtes
der Spule (50) an der der Spule zugewandten Fläche des Verbindungssteges (57) befstigt
ist.
11. Auslöser nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermobimetall zwischen
den beiden Schenkelstegen (55, 56) einerseits und mit dem festen Ende zwischen den
Schenkelstegen (55, 56) und der Spule (50) und mit dem freien Ende außerhalb der Schenkelstege
(55, 56) andererseits verläuft und den Steg (51) des U-förmigen Joches überragt.
12. Auslöser nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Joch
U-förmig ausgebildet ist, mit einem Schenkel, der die Spule (70) mit dem Spulenkörper
(71) überragt, daß am freien Ende des Schenkels (75) an dessen Außenfläche das Thermobimetall
zusammen mit einem Ende des Wicklungsdrahtes der Spule (70) befestigt ist und daß
das Thermobimetall parallel zu dem Schenkel (75), diesen auf der Außenfläche berührend,
verläuft und den Steg der U-Form des Joches überragt.