[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Geräte-Sicherungshalter, bestehend aus einem
Unterteil und einem Einsatzträger, die aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt
sind.
[0002] Umgangssprachlich wird das Unterteil auch als Halter, und der Einsatzträger auch
als Kappe bezeichnet. Hier wird jedoch an den Begriffen Unterteil und Einsatzträger
festgehalten.
[0003] Derartige Geräte-Sicherungshalter sind in elektrischen Geräten weit verbreitet. Sie
tragen in einem durch das Unterteil und den Einsatzträger gebildeten Raum auswechselbar
ein Sicherungselement, häufig eine Röhrchensicherung. Der Geräte-Sicherungshalter
verbindet das Sicherungselement elektrisch leitend mit seinen äußeren Kontakten. Je
nach Ausführungsform ist ein Geräte-Sicherungshalter einsetzbar auf Platinen, oder
er ist für den Einbau in Gehäusen elektrischer Geräte ausgelegt. Gemeinsam ist dabei
allen auch bekannten Ausführungsformen, daß der Geräte-Sicherungshalter das Sicherungselement
über seine Außenkontakte elektrisch zugänglich machen soll, wobei die Sicherung selbst
möglichst gut gegenüber der Umwelt isoliert sein soll. Aufgrund ihrer guten Isolationseigenschaften
und der guten Verarbeitbarkeit werden thermoplastische Kunststoffe bei der Massenproduktion
von Geräte-Sicherungshaltern bevorzugt eingesetzt.
[0004] Die Approbation von Geräte-Sicherungshaltern erfolgt in einem genormten Verfahren
u.a. dadurch, daß die thermische Belastung eines Sicherungselementes durch einen Ersatzwiderstand
im Dauerbetrieb nachgebildet wird. Die Sicherungsverlustleistung P
v wird bei 1,5-fachem Nennstrom des Sicherungselementes gemessen, jedoch schaltet eine
Sicherung auch bei höheren Strömen nicht sofort ab. So können über einen Zeitbereich
hinweg von einer Sicherung auch weit höhere Verlustleistungen als die angegebene Norm-Verlustleistung
P
v an einen Halter abgegeben werden. Damit treten bei Sicherungs-Sicherungshalter Kombinationen
Betriebszustände auf, die in der Norm nicht berücksichtigt werden. Es kann so auch
bei normgerechter Zusammenstellung von Geräte-Sicherungshalter und Sicherungselement
eine thermische Überlastung des Halters im Dauerbetrieb verursacht werden, beispielsweise
bei einer Auswahl von 1,8 W Sicherungsverlustleistung und 4 W maximaler Wärmebelastung
des Geräte-Sicherungshalters. Aufgrund einer übergroßen thermischen Gesamtbelastung
kann der thermoplastische Körper des Geräte-Sicherungshalters trotz formal richtiger
Abstimmung schmelzen oder verschmoren.
[0005] Es besteht daher die Aufgabe, einen Geräte-Sicherungshalter der vorstehenden Art
zu schaffen, der einer in der Praxis auftretenden Gesamtwärmebelastung bei vorgegebener
maximaler Verlustleistung des Sicherungselementes auf Dauer und unter allen denkbaren
Betriebszuständen standhalten kann und darüber hinaus preiswert zu fertigen und einfach
in elektrischen Geräten einzusetzen ist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- Lüftungsschlitze
- in der Wandung
- des Unterteils und/oder des Einsatzträgers angeordnet sind.
[0007] Durch die Anordnung von Lüftungsschlitzen in den Wandungen des Unterteils und/oder
des Einsatzträgers wird die gesamte Kontaktfläche des Geräte-Sicherungshalters mit
der Umgebungsluft vergrößert. Damit kann in erhöhtem Maße im Innern des Geräte-Sicherungshalters
erzeugte Verlustleistung abgegeben werden.
[0008] In dem Einsatzträger werden bevorzugt die Funktionen des Sicherungsträgers und die
eines Verschlusses für das Unterteil in einem Teil kombiniert. Die Erfindung mit allen
ihren Weiterbildungen ist aber selbstverständlich auch bei Geräte-Sicherungshaltern
ausführbar, bei denen der Sicherungsträger mit dem Unterteil verbunden ist, oder der
Sicherungsträger als eigenständiges, einzelnes Teil ausgeführt ist.
[0009] Vorteilhafterweise durchsetzen die Lüftungsschlitze den Geräte-Sicherungshalter parallel
oder senkrecht zu seiner Mittelachse und verlaufen in der Wandung derart, daß sich
durchgehende Luftströmungen bilden können. So werden kaminartige Wege geschaffen,
um den Geräte-Sicherungshalter thermisch zu entlasten, indem die durch die Gesamtverlustleistung
aufgewärmte Luft aus dem Geräte-Sicherungshalter abgeführt und kühle Luft aus der
Umgebung nachströmen kann.
[0010] In einer Weiterbildung durchlaufen die Lüftungsschlitze nur das Unterteil des Geräte-Sicherungshalters.
Der Innenraum des Geräte-Sicherungshalters bleibt so in sich geschlossen und damit
elektrisch sicher gegenüber der Umgebung isoliert.
[0011] Einem weiteren Erfindungsgedanken folgend wird bei einem derartigen Geräte-Sicherungshalter
das bezüglich der Einbaulage an dem innerhalb eines Gerätes liegenden Teil des Unterteils
mit einer vergrößerte Oberfläche ausgestattet. Diese Art der reinen Oberflächenvergrößerung
bedingt wiederum eine verstärkte Verlustleistungsabfuhr durch die umgebende Luft durch
Konvektion.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Oberfläche des Unterteils des Geräte-Sicherungshalters
durch Aufschieben und/oder Verrasten und/oder Aufschrauben einer Hülse vergrößerbar.
[0013] Besondere Vorteile bei der Ableitung der thermischen Verluste ist eine metallische
Hülse, die in der vorstehend beschriebenen Weise außen auf den Kunststoffkörper des
Unterteils aufgesetzt wird. So kann beispielsweise eine Bohrung zur Aufnahme eines
erfindungsgemäßen Geräte-Sicherungshalters vergleichsweise klein gehalten werden,
da das Unterteil selber einen geringen Durchmesser aufweist. Ferner wird Kunststoff
in dem Spritzgußverfahren eingespart.
[0014] Die metallische Hülse wird auf oder über das Unterteil gesetzt und leitet die vom
Unterteil her kommende Verlustwärme aufgrund der gegenüber Kunststoffen besseren thermischen
Eigenschaften von Metall auch besser ab. Die Übergangsstelle zwischen Kunststoff und
dem Metall kann beispielsweise durch engen Kontakt oder auch durch Aufbringen von
Wärmeleitpaste gut wärmeleitend gestaltet werden.
[0015] Vorteilhafterweise wird ein erfindungsgemäßer Geräte-Sicherungshalter so ausgestaltet,
daß er in ein Aufnahmeloch einer Montageplatte eines Gerätes einsetzbar ist. So kann,
vor allem in Verbindung mit der oben beschriebenen Hülse auf dem innenliegenden Teil
des Unterteils, eine einfache Art der Befestigung zur Verfügung gestellt werden. Weitere
vorteilhafte Befestigungsmaßnahmen werden nachfolgend noch beschrieben.
[0016] In einem alternativen erfindungsgemäßen Lösungsansatz für die genannte Aufgabe wird
ein Geräte-Sicherungshalter aus einem thermoplastischen Kunststoff so hergestellt,
daß das Unterteil mit mindestens einem wärmeableitenden Element verbunden ist.
[0017] Nach Anspruch 7 wird das wärmeableitende Element einstückig mit dem Unterteil des
Geräte-Sicherungshalter verbunden. Die einstückige Verbindung ergibt einen guten Wärmeübergang
von dem Unterteil auf das wärmeableitende Element und minimiert zugleich die Zahl
der Einzelteile beim Einsatz eines derartigen Geräte-Sicherungshalters.
[0018] In einer Weiterbildung verrastet das wärmeableitende Element zur Befestigung des
Geräte-Sicherungshalters in einer Wand eines Gehäuses. Es erfüllt damit neben der
reinen Kühlfunktion auch noch die Aufgaben eines Halte- und Befestigungsmittels.
[0019] Ein derartiger Geräte-Sicherungshalter wird bevorzugt so hergestellt, daß das wärmeableitende
Element und die elektrischen Kontakte vor dem Vergießen mit einem thermoplastischen
Kunststoff einstückig miteinander verbunden sind, vorzugsweise in Form eines endlosen
Bandes, das aus metallischem Stanzmaterial besteht. Das Bandmaterial wird der Spritzgußmaschine
zugeführt und durch Biegen und/oder Falten in eine vorbestimmte Form gebracht. Nach
dem Vergießen und Erhärten des Kunststoffes werden die metallischen Teile unterschiedlicher
Funktion voneinander getrennt. Damit wird vermieden, daß beispielsweise der Kühlung
dienende, metallische Teile ebenso wie die Kontakte im Einsatzfall spannungsführend
sind.
[0020] Besonders vorteilhaft geschieht das Trennen in einem kombinierten Arbeitsschritt
beim Auseinanderfahren der Spitzgußformen, in denen das Unterteil eines erfindungsgemäßen
Geräte-Sicherungshalters hergestellt wird.
[0021] Nach Anspruch 12 ist der Geräte-Sicherungshalter in einer Montageplatte von einer
Rückseite zu einer Frontseite hin einbaubar, also in Umkehrung der normal üblichen
Einbaurichtung. Dazu wird das wärmeableitende Element vorzugsweise in Form eines mindestens
einseitig eingespannten Federteils ausgebildet. Das insbesondere metallische Element
kann als gebogener Draht, oder als Blechteil hergestellt werden. So kann neben der
Wärmeableitung auch eine selbsttätige und wackelfreie Befestigung verwirklicht werden.
Dabei muß das wärmeableitende Element nach dem Einbau nicht nach außen an der Frontplatine
des Gerätes sichtbar sein. Eine bevorzugte Ausführungsform wird nachfolgend anhand
einer Skizze eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
[0022] Die beschriebene "Back-to-front"-Montage birgt den wesentlichen Vorteil in sich,
daß alle Anschlüsse bereits in der Vormontage auch an dem Geräte-Sicherungshalter
angebracht worden sein können. So kann eine elektrische Schaltung als komplettes Modul
fertiggestellt und als eventuell sogar bereits getestete Einheit in ein Gehäuse eines
elektrischen Gerätes eingebaut werden. Damit können viele Arbeitsabläufe durch den
Einsatz einer erfindungsgemäßen Geräte-Sicherungshalters bei gleichzeitiger Reduzierung
des Arbeitszeitaufwandes rationalisiert werden.
[0023] Alle genannten Maßnahmen dienen einzeln und auch in Kombinationen als konstruktive
Maßnahmen der Ertüchtigung von Geräte-Sicherungshaltern, um sie z.B. bei höheren Umgebungstemperaturen
unter Beibehaltung der bekannten Materialien einsetzen zu können. Weiter weisen erfindungsgemäße
Geräte-Sicherungshalter bei allen denkbaren Schaltzuständen von Sicherungen eine hohe
Zuverlässigkeit auf. Zudem sind durch die Verwirklichung von Erfindungsmerkmalen Verbesserung
in der Fertigung sowie in der Verarbeitung leicht erzielbar.
[0024] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Die Abbildungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform eines Geräte-Sicherungshalters
mit Lüftungsschlitzen;
- Fig. 2
- eine alternative Ausführungsform zu Fig. 1 in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Geräte-Sicherungshalters
mit Lüftungsschlitzen;
- Fig. 4a, 4b
- eine Seitenansicht und eine geschnittene Draufsicht eines Geräte-Sicherungshalters;
- Fig. 5a, 5b
- eine alternative Ausführungsform zu Fig. 4a, 4b;
- Fig. 6
- eine weitere Alternative zu 4a, 4b;
- Fig. 7
- einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Geräte-Sicherungshalters
und
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform eines Geräte-Sicherungshalters.
[0025] Fig. 1 zeigt einen Geräte-Sicherungshalter 1, der zum Einsetzen in ein Aufnahmeloch
2a einer Frontplatte 2 ausgebildet ist. Der Geräte-Sicherungshalter 1 ist aber nicht
zwingend in dieser Form einzusetzen, da nicht alle Anwendungsfälle Sicherungen erfordern,
die von außen zugänglich sein müssen. Im folgenden werden ausschließlich Geräte-Sicherungshalter
1 behandelt, die in ein Aufnahmeloch 2a einer Frontplatte 2 einsetzbar sind.
[0026] In dem in Fig. 1 vorliegenden Fall steht ein Unterteil 3 mit seinem oberen Bereich
3a aus dem Aufnahmeloch 2a der Frontplatte 2 hervor. In diesem Bereich 3a ist ein
Einsatzträger 4 in üblicher Weise, beispielsweise durch einen Renk-Schraubverschluß,
in dem Unterteil 3 befestigt. Dabei wird ein Sicherungselement 5 von einer federnden
Vorrichtung 6 im Einsatzträger 4 aufgenommen, gehalten und elektrisch mit einem Seitenkontakt
7a kontaktiert. Ein zweiter elektrischer Außenkontakt, ein Fußkontakt 7b befindet
sich im unteren Bereich 3b des Unterteils 3.
[0027] Durch den Innenraum des Geräte-Sicherungshalters 1 werden durch Lüftungsschlitze
8 Wege für einen kontinuierlichen geschlossenen Luftstrom zum Abtransport der Gesamtverlustleistung
durch aufgewärmte Luft geschaffen. Die Lüftungsschlitze 8 sind am Umfang des Einsatzträgers
4 derart verteilt, daß sie als langgestreckte kleine Öffnungen in der Nachbarschaft
spannungsführender Teile im oberen Bereich des Gehäuse des Einsatzträgers 4 verlaufen.
Am Unterteil 3 sind die Lüftungsschlitze 8 analog angeordnet, so daß auch hier ein
direkter Kontakt mit spannungs- und stromführenden Teilen selbst beim Einführen von
Nadeln oder dergleichen vermieden wird.
[0028] Die elektrischen Kontakte 7a, 7b werden durch gestanzte Blechteile gebildet. In einer
hier nicht dargestellten Variante werden Lüftungsschlitze 8 im Unterteil 3 dadurch
gebildet, daß die elektrischen Kontakten 7a, 7b in ihrem mittleren Bereich eine langgestreckte
Stanzöffnung aufweisen, die im Unterteil 3 als Kanäle für den Luftaustausch dienen.
Diese Maßnahme kann alternativ oder auch zusätzlich zu den beschriebenen Lüftungsschlitzen
8 eingesetzt werden.
[0029] Die genannten Maßnahmen zum Herstellen von Lüftungsschlitzen 8 sind mit geringem
Aufwand in den bisherigen Produktionsprozeß, beispielsweise in ein Kunststoff-Spritzgußverfahren,
integrierbar. Die Lüftungsschlitze 8 verlaufen in diesem Beispiel parallel zu einer
Mittelachse 9 der gesamten Anordnung, so daß sie mindestens abschnittsweise parallel
zu den Ausnehmungen für die elektrischen Kontakte 7 verlaufen. So ist eine Integration
der Lüftungsschlitze 8 in eine Spritzgußform unter Beibehaltung der bisherigen Öffnungs-
und Schließbewegung leicht durchzuführen.
[0030] Fig. 2 stellt eine alternative Ausführungsform eines Geräte-Sicherungshalters 1 unter
Verwendung von Lüftungsschlitzen 8 dar. Hierzu ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur das Unterteil 3 unter Weglassung des kompletten Einsatzträgers 4 und des Sicherungselementes
5 dargestellt. Deren Anordnung erfolgt analog zu Fig. 1.
[0031] In dieser Ausführungsform verlaufen die Lüftungsschlitze 8 parallel zu der Mittelachse
9 nur in der Wandung des Unterteils 3. Damit bleibt der Innenraum des Geräte-Sicherungshalters
1 vollständig geschlossen. Die Kühlung erfolgt ausschließlich über die Wandung des
Unterteils.
[0032] Fig. 3 stellt ebenfalls nur ein Unterteil 3 einer weiteren alternativen Ausführungsform
eines Geräte-Sicherungshalters 1 dar, wobei hier die Lüftungsschlitze 8 senkrecht
zu der Mittelachse 9 verlaufen. Dabei sind die Lüftungsschlitze 8 nur in dem im Geräteinneren
liegenden Teil des Unterteils 3 angeordnet. In der dargestellten Art ergibt sich durch
Erhöhung der Anzahl der Lüftungsschlitze 8 eine offene Wabenstruktur mit sehr guter
Wärmeabfuhr. Zum Aufnahmeloch 2a der Frontplatte 2 hin geht diese Wabenstruktur in
einen verstärkten Abschnitt im Bereich 10 des Aufnahmelochs 2a über, an dem die eigentliche
Fixierung des Geräte-Sicherungshalters 1 vorzugsweise erfolgt. In bekannter Weise
kann hier ein Gewinde für eine Überwurfmutter angeordnet werden. Auch andere Befestigungsmöglichkeiten
werden noch nachfolgend diskutiert.
[0033] In Fig. 4a ist eine weitere Ausführungsform eines Geräte-Sicherungshalters 1 dargestellt,
die zur Abfuhr der innen erzeugten Verlustwärme am geräteinnenliegenden Teil des Unterteils
3 eine vergrößerte Oberfläche 10 aufweist. Die Vergrößerung der Oberfläche 10 bewirkt
eine Verstärkung der Wärmeabfuhr durch Konvektion. Dabei wird die Oberfläche 10 an
dem Unterteil als einstückigem Kunststoffteil durch Rippen mit abgerundeten Kanten
gebildet. So ergibt sich insgesamt ein mechanisch sehr stabiler Geräte-Sicherungshalter.
[0034] Fig. 4b stellt einen Schnitt durch Fig. 4a in der Ebene A-A dar. Sie demonstriert,
daß durch die Wahl einer welligen Oberfläche 10 die zur Wärmeabfuhr zur Verfügung
stehende Gesamtfläche deutlich gegenüber einem Normalzustand einer glatten bzw. ebenen
Oberfläche vergrößert ist. Innerhalb der Wand des Unterteils 3 wird die durch die
Verlustleistung erzeugte Wärme durch Wärmeleitung nach außen an die Oberfläche 10
geführt, wo sie durch freie oder auch erzwungene Konvektion abgeführt wird.
[0035] Der innere Aufbau eines derartigen Geräte-Sicherungshalters 1 bis zu den äußeren
elektrischen Kontakten 7 ist identisch mit dem in Fig. 1 dargestellten Element. Selbstverständlich
sind die in Fig. 1 dargestellten Maßnahmen auch in der Ausführungsform von Fig. 4a,
4b integrierbar.
[0036] Die Ausführungsform von Fig. 5a nutzt das gleiche Prinzip der Vergrößerung der äußeren
Oberfläche 10 an dem geräteinnenseitigen Teil des Unterteils 3 wie Fig. 4a. Dabei
wird die zur Verstärkung der Konvektionswirkung vergrößerte Oberfläche 10 durch eine
metallische Hülse 11 gebildet. Die Hülse 11 ist in axialer Richtung geschlitzt, so
daß sie in einfacher Weise aus einem gestanzten und anschließend gebogenen Blechstück
hergestellt werden kann. Die Hülse 11 kann auf das Unterteil 3 des Geräte-Sicherungshalters
1 aufgeschoben oder aufgeclipst werden, wobei die Hülse 11 gleichzeitig neben der
Wärmeabfuhr auch die Aufgabe der Festigung übernehmen kann. Über den in Fig. 5a dargestellten
prinzipiellen Aufbau hinaus kann die Hülse 11 noch Noppen oder ähnliches aufweisen,
die in entsprechende Vertiefungen bzw. ein Außengewinde des Unterteils 3 eingreifen,
um so eine lösbare und dauerfeste, nicht verrutschende Bindung zu bilden. Der Vorteil
der anhand von Fig. 5a beschriebenen Ausführungsform liegt darin, daß das Unterteil
3 von seinem Durchmesser her gesehen schmal baut, so daß in einer Frontplatte 2 auch
nur ein Aufnahmeloch 2a gewohnter Größe für diesen Geräte-Sicherungshalter 1 vorzusehen
ist.
[0037] Weiter kann eine metallische Hülse 11 auch zum Nachrüsten bestehender Geräte-Sicherungshalter
1 genutzt werden zur Befestigung, wie auch zur Verstärkung eines derartigen Geräte-Sicherungshalters
zum sicheren Einsatz bei höheren Temperaturen bzw. allen eintretenden Betriebszuständen
der Kombination aus Sicherung 5 und Sicherungshalter 1.
[0038] Fig. 5b stellt eine Draufsicht auf die Hülse 11 von Fig. 5a dar. Sie zeigt, daß in
Analogie zu Fig. 4b eine weitere Oberflächenvergrößerung durch Ausbildung von Rippen
verwirklicht wurde. Diese Maßnahme hat im vorliegenden Fall einer geschlitzten Hülse
11 noch den Vorteil, daß die Federsteifigkeit des metallischen Körpers fertigungstechnisch
einstellbar ist. Dadurch wird eine derartige Hülse 11 in einem weiten Durchmesserbereich
von Sicherungshalter-Unterteilen 3 einsetzbar. Darüberhinaus ist es nicht notwendig,
daß eine Hülse 11 kürzer als der hintere Teil des Unterteils 3 ist, wie in Fig. 5a
dargestellt. Die Hülse 11 kann sogar die Anschlüsse 7 noch überragen, falls an den
Anschlüssen 7 die notwendigen Vorkehrungen zur Isolation der Anschlüsse getroffen
worden sind, wie es allgemein üblich ist. Dadurch wird der Wärmeabtransport durch
die Vergrößerung der Hülse 11 als Kühlkörper noch erhöht.
[0039] Fig. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Geräte-Sicherungshalters 1 nach
Figuren 4a, 4b und 5a, 5b. Hier ist eine Mutter 12 in ihrem unteren Bereich zu einer
hülsenförmigen Schaft 11a ausgeformt. Zum oberen Ende hin läuft die Mutter 12 in einen
Kragen 13 aus. Eine derartige Mutter 12 wird auf einem Außengewinde (hier nicht dargestellt)
des Unterteils 3 verschraubt, so daß eine Frontplatte 2 zwischen dem aus dem Aufnahmeloch
2a vorstehenden oberen Teil 3a des Unterteils 3 und dem Kragen 13 der Hülse 11 fest
und wackelfest eingespannt wird. Zur Beschleunigung und Vereinfachung des Fixiervorganges
kann das Außengewinde auf den Bereich nahe des oberen Teils 3a auf dem Unterteil 3
beschränkt werden. Als Maßnahme zur weiteren Verbesserung der thermischen Verbindung
zwischen dem Unterteil 3 und der gesamten Hülse 11 wird zwischen beiden Teilen Wärmeleitpaste
14 aufgetragen, wie hier in Fig. 6 exemplarisch eingezeichnet.
[0040] Fig. 7 verfolgt einen weiteren Lösungsansatz zur Ableitung der Verlustwärme. Hierzu
wird an zwei Stellen ein wärmeableitendes Element 15 einstückig mit dem Unterteil
3 verbunden. Das wärmeableitende Element 15 ragt dabei in die Wand des Unterteils
3 hinein und ist dort fest von dem Kunststoffmaterial, aus dem das Unterteil 3 aufgebaut
ist, umschlossen. Damit ergibt sich auch ein inniger thermischer Kontakt mit einem
guten Übergang der Wärme aus der Wandung in das wärmeableitende Element 15 hinein.
Das wärmeableitende Element 15 kann als Kunststoffteil mit in dem Unterteil 3 integriert
sein. Aufgrund der wesentlich besseren Wärmeleitfähigkeit wird jedoch als Material
für ein wärmeableitendes Element 15 ein Metall bevorzugt. Dabei wird das wärmeableitende
Element 15 in schrägem Winkel zu der Mittelachse 9 derart angeordnet, daß es als federndes
Element dient und einen Widerhaken zur Befestigung eines derartigen Unterteils in
dem Aufnahmeloch 2a einer Montageplatte 2 bildet. Das Unterteil 3 verrastet also nach
dem Einführen durch das Aufnahmeloch 2a der Frontplatte 2 und gibt damit bei einfacher
und schneller Montage einen dauerhaften und sicheren Halt.
[0041] Fertigungstechnisch bietet es besondere Vorteile, wenn das wärmeableitende Element
15 zusammen mit den Kontakten 7 aus dem gleichen Metall besteht und darüberhinaus
einem Fertigungsautomaten als zusammenhängendes Einzelstück zugeführt werden kann.
Als Fertigungsautomat bei der Herstellung moderner Geräte-Sicherungshalter 1 dienen
Kunststoff -Spritzgußmaschinen, die in einem Schritt der Arbeitsvorbereitung eine
Einheit aus Kontakten 7 und einem oder mehreren wärmeableitenden Elementen 15 von
einem endlosen Band von Stanzteilen trennen und durch Biegen in eine vorbestimmte
Ausgangsform und Ausgangsposition bringen können. Das Unterteil 3 wird dann als Kunststoff-Spritzgußteil
um diese metallischen Teile herum gegossen. In einem abschließenden Schritt werden
die einzelnen, bislang noch zusammenhängenden Teile automatisch beim Auseinanderfahren
der Spritzgußform voneinander getrennt. Nach dem Entfernen der abgetrennten Teile
16 sind damit die Kontakte 7 voneinander elektrisch isoliert. Weiter sind auch die
wärmeableitenden Elemente 15 weder spannungstragend noch stromführend, da sie an den
Kontakten 7 sicher getrennt sind, wie aus Fig. 7 ersichtlich ist. Neben einer schnellen
und problemlosen Montage ergibt sich somit auch eine sehr kompakte Fertigung des Unterteils
3 eines Geräte-Sicherungshalters 1.
[0042] In Fig. 8 wird der grundliegende Gedanke zum Aufbau des Unterteils 3 eines Geräte-Sicherungshalters
1 von Fig. 7 aufgegriffen und weitergebildet. Dazu werden, wie bei Fig. 7, die wärmeableitenden
Elemente 15 als Federarme ausgebildet. Im oberen Bereich 3a des Unterteils 1 sind
jedoch Arme 17 einstückig mit dem Unterteil 3 verbunden. Diese Arme 17 sind derart
gestaltet, daß durch den Gesamtaufbau des Unterteils 3 sich eine Montage des Geräte-Sicherungshalters
1 in umgekehrter Richtung anbietet, also eine "Back-To-Front" Montage, bei der das
Unterteil 3 von einer Rückseite 18 einer Montageplatte 2 durch das Aufnahmeloch 2a
hindurch zur Vorderseite 19 eingesteckt wird. Durch die abgespreizten Arme 17 kann
das Unterteil 3 in rückwärtiger Richtung nicht aus dem Aufnahmeloch 2a herausgezogen
werden. Die besondere Ausformung der wärmeableitenden Elemente 15 wird genutzt, um
nach dem Einrasten des Unterteils 3 durch eine federnde Verspannung der wärmeableitenden
Elemente 15 einen sicheren und wackelfreien Sitz zu garantieren. Dabei wird jedes
wärmeableitende Element 15 so geformt, daß Wandstärken von Frontplatten 2 in einem
größeren Bereich für eine sichere Dauerbefestigung geeignet sind. Somit ergibt sich
eine besonders einfache und schnelle Montage, wobei ein komplettes Modul unter Einbeziehung
eines Geräte-Sicherungshalters 1 bereits komplett vorgefertigt und getestet werden
kann, um dann erst in ein Gehäuse eines elektrischen Gerätes eingesetzt zu werden.
Zudem führt die federnde Anlage der wärmeableitenden Elemente 15 an der Rückseite
17 der großflächigen Frontplatte 2 zu einem guten Wärmeübergang und damit zu einer
sicheren Wärmeableitung. So dient die gesamte Frontplatte 2 als zusätzlicher Kühlkörper
für die aus dem Geräte-Sicherungshalter 1 abzuführende Verlustwärme.
1. Geräte-Sicherungshalter, bestehend aus einem Unterteil und einem Einsatzträger, die
aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- Lüftungsschlitze (8)
- in der Wandung
- des Unterteils (3) und/oder des Einsatzträgers (4) angeordnet sind.
2. Geräte-Sicherungshalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsschlitze (8) parallel oder senkrecht zu einer Mittelachse (9) des
Sicherungshalters (1) verlaufen und die Wandung derart durchsetzen, daß sich durchgehende
Luftströmungen bilden können.
3. Geräte-Sicherungshalter nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsschlitze (8) nur das Unterteil (3) des Geräte-Sicherungshalters
(1) durchlaufen.
4. Geräte-Sicherungshalter, bestehend aus einem Unterteil und einem Einsatzträger, die
aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (3) bezüglich der Einbaulage an dem innerhalb eines Gerätes liegenden
Teil eine vergrößerte Oberfläche (10) aufweist.
5. Geräte-Sicherungshalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (10) des Unterteils (3) durch Aufschieben und/oder Verrasten
und/oder Aufschrauben einer Hülse (11) vergrößerbar ist.
6. Geräte-Sicherungshalter nach einem der mehreren der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (11) metallisch ist.
7. Geräte-Sicherungshalter, bestehend aus einem Unterteil und einem Einsatzträger, die
aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (3) mit mindestens einem wärmeableitenden Element (15) verbunden
ist.
8. Geräte-Sicherungshalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmeableitende Element (15) einstückig mit dem Unterteil (3) verbunden
ist.
9. Geräte-Sicherungshalter nach Anspruch 7 und/oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmeableitende Element (15) zur Befestigung des Geräte-Sicherungshalters
(1) in einer Wand eines Gehäuses verrastet.
10. Geräte-Sicherungshalter nach einem der mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmeableitende Element (15) und elektrische Kontakte (7) vor dem Vergießen
mit einem thermoplastischen Kunststoff einstückig miteinander verbunden sind und nachfolgend
getrennt werden, insbesondere beim Auseinanderfahren von Spitzgußformen.
11. Geräte-Sicherungshalter nach einem der mehreren der vorherstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräte-Sicherungshalter (1) in ein Aufnahmeloch (2a) einer Montageplatte
(2) eines Gerätes einsetzbar ist.
12. Geräte-Sicherungshalter nach einem der mehreren der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräte-Sicherungshalter (1) von einer Rückseite (18) einer Montageplatte
(2) zur Frontseite (19) hin einbaubar ist.