[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sportmütze vorzugsweise mit einer aus mehreren
textilen Segmenten zusammengenähten Kappe, einem im wesentlichen undehnbaren Kopfband,
das einen freien Oberrand und einen Unterrand aufweist, sowie mit einem Schirm, der
einen Innenrand und einen Außenrand aufweist, wobei der Innenrand des Schirmes zwischen
einem Rand der Kappe und dem Unterrand des Kopfbandes eingenäht ist.
[0002] Sportmützen dieser Art sind als sogenannte Schirmmützen oder Schirmkappen bekannt.
Die Schirme bestehen aus steifem elastisch biegsamen dünnen Material, in der Regel
aus Kunststoff mit einer Stärke von weniger als 1,0 mm. Auch gibt es Schirme aus Pappe,
die dann vom Mützenstoff überzogen sind. Wenn die Schirme bei den bekannten Sportmützen
eine gute Formstabilität haben sollen, ist ihre Steifigkeit so groß, daß sie nur begrenzt
biegsam sind und bei Stoßbeanspruchungen knicken oder gar brechen. Im Ballsport können
solche Mützen sogar Kopfverletzungen hervorrufen. Weniger steife Schirme haben dagegen
eine nicht ausreichende Formstabilität und sind höchst knickempfindlich.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sportmütze der eingangs genannten Art dahingehend
auszubilden, daß ihr Schirm im Gebrauchszustand der Mütze, also wenn sie auf dem Kopf
aufgesetzt ist, eine gute Formstabilität aufweist. Bei Nichtgebrauch jedoch auf kleinstem
Raum eng zusammengefaltet werden kann, ohne daß beim nächsten Gebrauch schädliche
Folgen am Schirm zurückbleiben.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schirm aus einem plattenförmigen,
elastisch verformbaren Schaumstoffzuschnitt mit einer Dicke von mindestens 2 mm besteht,
daß der Schirm mit dem anschließenden Kappenteil und dem Kopfband in einem entlasteten
Zustand flach auslegbar ist, wobei der Kappenteil und das Kopfband Falten bilden,
die im Bereich des Kopfbandes im wesentlichen rechtwinklig zu beiden Kopfbandrändern
verlaufen und sich vom Unterrand zum Oberrand des Kopfbandes zwickelartig verbreitern,
daß der Schirm in seiner Flachstellung wenigstens angenähert sichelförmig ausgebildet
ist und sein Innenrand bogenförmig gekrümmt ist, wobei die Krümmung im Mittelbereich
des Innenrandes am größten und zu den Enden des Innenrandes hin allmählich abnimmt.
[0005] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Innenrand des Schirmes wenigstens
angenähert parabelförmig verläuft.
[0006] Ein besonders vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Schirm im
geradegestreckten Zustand des Kopfbandes - von vorn gesehen - deckseitig einen mittleren
konvexen Wölbungsabschnitt und zwei seitlich angrenzende konkave Wölbungsabschnitte
bildet. Dabei geht der konvexe Wölbungsabschnitt vorzugsweise stetig in die konkaven
Wölbungsabschnitte über.
[0007] Erfindungsgemäß wird der Schirm aus einer herkömmlichen Neoprene-Schaumstoffplatte
ausgeschnitten oder ausgestanzt. Dieser Schirm-Zuschnitt ist beliebig knautschbar
und geht in seine ursprüngliche ebene Form zurück ohne Biege- oder Faltspuren zu hinterlassen.
Wird die Mütze jedoch auf den Kopf aufgesetzt, so erhält der mittlere Schirmbereich
- deckseitig gesehen - eine konvexe Wölbung, derart, daß der Vorderrand des Schirmes
bogenförmig gekrümt ist. Dadurch erhält der Schirm eine ausreichend hohe Formstabilität,
bleibt dennoch aber elastisch biegsam, sodaß er beim Anstoßen gegen einen Widerstand
hochklappen oder abwärtsklappen kann, ohne am Kopf des Benutzers Verletzungen hervorrufen
zu können. Dies ist beim Auftreffen eines Sportballes von erheblicher Bedeutung. Sobald
die Beanspruchung des Schirmes aufhört, federt der Schirm in seine gebogene Sollstellung
zurück. Besonders vorteilhaft für die Formstabilität des Schirmes ist es, wenn sich
an den konvexen mittleren Wölbungsabschnitt beidseitig je ein konkaver Wölbungsabschnitt
anschließt. Dadurch wird eine Doppelkrümmung des Schirmes erzeugt, die die Formstabilität
erhöht. Diese beiden seitlichen konkaven Wölbungsabschnitte haben eine geringere Krümmung
als der mittlere konvexe Wölbungsabschnitt und die Seitenränder des Schirmes laufen
zum Innenrand des Schirmes hin nahezu geradlinig aus.
[0008] Obwohl der Schirm bei der erfindungsgemäßen Sportmütze eine besonders große Länge
haben kann, also vom Kopf weit vorsteht, kann er dank seiner Wölbung nicht einklappen.
Die Sportmütze läßt sich zu einem sehr kleinen Päckchen zusammenknautschen und beispielsweise
in der Hosentasche verstauen, ohne daß beim Wiederaufsetzen der Mütze Knicke oder
Falten zurückbleiben. Die Formstabilität der Mütze im aufgesetzten Zustand ist praktisch
unbegrenzt. Das verwendete Neoprene-Schaumstoffmaterial hat den weiteren Vorteil der
absoluten Wasserunempfindlichkeit, sodaß die Mütze für alle Outdoor-Sportarten bestens
geeignet ist.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Sportmütze beinhaltet das Stanzen
oder das Ausschneiden eines in grober Annäherung sichelförmigen Schirmes aus einer
Neoprene-Schaumstoffplatte mit mindestens etwa 3 mm Dicke und das Annähen des Innenrandes
des Schirmes zwischen dem Rand der Kappe und dem Kopfband. Wesentlich ist dabei, daß
während des Einnähens des Schirmes der Innenrand des Schirmes unter wellenartiger
Verformung dessen Außenrandes wenigstens bereichsweise geradegestreckt wird. Vorzugsweise
wird der Einnähvorgang zweistufig ausgeführt, wobei man in der Mitte beginnt und zuerst
die eine Hälfte bis zum Ende des Innenrandes des Schirmes am Kopfband annäht und dann
anschließend von der Mitte aus die andere Hälfte annäht.
[0010] Die Kappenform ist bei der erfindungsgemäßen Mütze ohne Belang. Das Kopfband ist
zwar vorzugsweise zu einem geschlossenen Ring ausgebildet, dessen Umfang auf die jeweilige
Kopfgröße einstellbar ist, jedoch könnte das Kopfband auch eine Federbügeleinlage
aufweisen. Die Kappe setzt sich vorzugsweise aus einer Anzahl Stoffsegmente zusammen,
obwohl aber auch dies nicht zwingend ist. Die Kappe könnte zu einem schmalen Topstreifen
schrumpfen, der von einer Seite des Kopfbandes über den Kopf hinweg zur anderen Kopfbandseite
reicht. Aber auch ohne diesen Topstreifen ist der Schirm z.B. lediglich mittels eines
Stirnbandes gut verwendbar.
[0011] Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, wird die Erfindung näher
beschrieben.
[0012] Es zeigt:
- FIG. 1
- eine Ansicht der neuen Sportmütze im aufgesetzten Zustand,
- FIG. 2
- eine Seitenansicht der Sportmütze,
- FIG: 3
- eine Vorderansicht der Sportmütze,
- FIG. 4
- eine Unteransicht der Mütze,
- FIG. 5
- das in FIG. 2 eingekreiste Detail 5 im Schnitt,
- FIG. 6
- die sich ergebende Form des Schirmes bei Streckung des Schirminnenrandes im Kopfbandbereich,
- FIG. 7
- eine Vorderansicht des sich ergebenden Schirmgebildes bei Streckung des Schirminnenrandes,
- FIG. 8
- eine Seitenansicht des Schirmes mit gestrecktem Schirminnenrand und
- FIG. 9
- eine Unteransicht der Mütze mit gestrecktem Schirminnenrand.
[0013] Eine Sportmütze 10 besteht aus einer Kappe 12 mit innenliegendem Kopfband 14 und
einem Schirm 16. Der Schirm 16 besteht aus einem in erster Annäherung sichelförmigen
Neoprene-Schaumstoff von etwa 5 mm Dicke und weist einen leicht gekrümmten Vorderrand
18, fast geradlinige oder leicht konvex gekrümmte Seitenränder 20 sowie jeweils einen
bogenförmigen Übergangsabschnitt 22 zwischen Vorderrand 18 und Seitenrand 20 auf.
Der Innenrand des Schirmes 16 ist mit 24 bezeichnet. Die Länge des Schirmes 16 auf
seiner Mittelbreite zwischen Vorderrand 18 und Innenrand 24 ist mindestens doppelt
so groß wie die Länge jedes Seitenrandes 20. Der Innenrand 24 des Schirmes 16 ist
zwischen dem unteren Rand der Kappe 12 und dem Unterrand 44 des Kopfbandes 14 eingenäht.
[0014] Der Innenrand 24 des Schirmes 16 verläuft in flach ausgelegtem Zustand angenähert
parabelförmig, d.h. im Scheitel hat der Innenrand 24 seine stärkste Krümmung und diese
Krümmung nimmt zu den beiden Enden des Innenrandes 24 allmählich ab. Beim Annähen
des Innenrandes 24 am Kopfband 14 und vorzugsweise gleichzeitig an der Kappe 12 wird
der Innenrand gestreckt, d.h. gerade gerichtet und am ebenfalls gerade geführten Kopfband
14 angenäht. Der Schirm 16 nimmt dabei die Formen gemäß Figuren 6 - 9 ein, wobei -
deckseitig gesehen - ein mittlerer stark konvex gebogener Wölbungsabschnitt 26 und
beidseitig angrenzend jeweils ein stark konkav gekrümmter Wölbungsabschnitt 28 entstehen.
In der Seitenansicht (FIG. 8) hat der mittlere Wölbungsabschnitt 26 eine geradlinige
Kontur 30. Das Strecken des Innenrandes 24, also dessen Geraderichten beim Annähen
des Schirmes 16 ist wesentlich für die Formstabilität des Schirmes 16 in seiner späteren
Gebrauchsstellung.
[0015] Wird die Kappe 12 in ihrer Längsrichtung gestreckt, so erhält der Schirm 16 eine
Form mit annähernd einfacher Krümmung, d.h. parallel zum Innenrand 24 gelegte Schnitte
haben Konturen, die angenähert tropfenförmig zu nennen sind. Rechtwinklig dazu gelegte
Schnitte verlaufen nahezu geradlinig. Lediglich zu den Enden der Seitenränder hin
ergeben sich leichte Einwärtswölbungen der Außenseite des Schirmes 16.
[0016] In der Gebrauchsstellung der Mütze 10 nimmt nun der Schirm 16 eine Form an, die zwischen
denen der Längsstreckung und der Querstreckung der Mütze liegen. Der Innenrand 24
wird gleichmäßig in radialer Richtung gespannt, wodurch der Schirm 16 einen mittleren
konvexen Wölbungsabschnitt 32 erhält, dessen Krümmungsradius größer als derjenige
des Wölbungsabschnittes 26 bei Querstreckung des Innenrandes 24 ist. Der Vorderrand
18 des Schirmes verläuft in diesem Wölbungsabschnitt 30 bogenförmig mit angenähert
konstanter Krümmung. An den mittleren Wölbungsabschnitt 32 schließt sich beidseitig
jeweils ein leicht konkav gekrümmter Wölbungsabschnitt 34 an, der ebenfalls in seiner
Krümmung viel weniger ausgeprägt ist als der seitliche Wölbungsabschnitt 28 in der
quergestreckten Form des Innenrandes 24. Die Wölbungsabschnitte 32, 34 gehen vollkommen
stetig ineinander über. Diese Kombination einer vorderen stärkeren Konvexwölbung in
Verbindung mit schwächeren seitlichen Konkavwölbungen führt zu einer hohen Formstabilität
des Schirmes 16 in der Gebrauchsstellung der Mütze 10. Diese Form des Schirmes 16
stellt sich beim Aufsetzen der Mütze immer wieder neu ein und kann sich deswegen nicht
im Laufe der Gebrauchszeit verlieren.
[0017] Die Mütze 10 mit ihrem Schirm 16 kann eng zusammengepackt, z.B. gerollt, gefaltet
und unkontrolliert geknautscht und beliebige Zeit in diesem Zustand aufbewahrt werden
und der Schirm 16 erhält dennoch beim Aufsetzen der Mütze 10 seine glatte mehrfach
gewölbte Gestalt wieder, sodaß das Aussehen und die Funktion unverändert bleiben.
[0018] Zur Verstellung der Kopfweite ist das Kopfband 14 hinten geteilt und hat zwei riemenartige
Befestigungsenden 36, 38, die mit Rastzapfen bzw. Löchern versehen sind.
[0019] Der Zuschnitt des Schirmes 16 aus Neoprenematerial hat einen leicht gekrümmten Vorderrand
18 und nahezu gerade Seitenränder 20, wobei sich die zwischen den Seitenrändern 20
gemessene Schirmbreite zum Vorderrand 18 hin leicht verringert. Der Krümmungsradius
der Übergangsbögen 22 ist kleiner als derjenige des Vorderrandes 18. Das Kopfband
14 hat einen freien Oberrand 42 und den am Innenrand 24 des Schirmes 16 vernähten
Unterrand 44. Zwischen beiden Rändern 42, 44 werden Falten 46 gebildet, wobei der
geradlinig vernähte Innenrand 24 des Schirmes 16 dafür sorgt, daß sich diese Falten
46 zwickelartig vom Unterrand 44 zum Oberrand 42 hin verbreitern. Im gestreckten Zustand
des Innenrandes 24 und des Kopfbandes 14 verläuft das Kopfband 14 faltenfrei. Diese
von der elastischen Vorspannung des Schirmes 16 herrührenden Falten 46 sind auch vorhanden,
wenn das Kopfband 14 etwa rechtwinklig vom flachliegenden Schirm 16 hochsteht, verschwinden
jedoch, wenn die Mütze 10 auf dem Kopf aufgesetzt wird, weil der Oberrand 42 gespannt
wird, was zur mehrfach gekrümmten Formgebung des Schirmes 16 führt.
1. Sportmütze mit einer Kappe (12), einem im wesentlichen undehnbaren Kopfband (14),
das einen freien Oberrand (42) und einen Unterrand (44) aufweist, sowie mit einem
Schirm (16), der einen Innenrand (24) und einen Außenrand (18, 20, 22) aufweist, wobei
der Innenrand (24) des Schirmes (16) zwischen dem unteren Kappenrand und dem Unterrand
(44) des Kopfbandes (14) eingenäht ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (16) aus einem plattenförmigen, elastisch verformbaren Schaumstoffzuschnitt
mit einer Dicke von mindestens 2 mm besteht, daß der Schirm (16) mit dem anschließenden
Kappenteil und dem Kopfband (14) in einem entlasteten Zustand flach auslegbar ist,
wobei der Kappenteil und das Kopfband (14) Falten (46) aufweisen, die im Bereich des
Kopfbandes (14) im wesentlich rechtwinklig zu beiden Kopfbandrändern (42, 44) verlaufen
und sich vom Unterrand (44) zum Oberrand (42) des Kopfbandes (14) hin zwickelartig
verbreitern, daß der Schirm (16) in seiner Flachstellung wenigstens angenähert sichelförmig
ausgebildet ist und sein Innenrand (24) bogenförmig gekrümmt ist, wobei die Krümmung
im Mittelbereich des Innenrandes (24) am größten ist und zu den Enden des Innenrandes
(24) hin allmählich abnimmt.
2. Sportmütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenrand (24) des Schirmes (16) wenigstens angenähert parabelförmig verläuft.
3. Sportmütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (16) in geradegestrecktem Zustand des Kopfbandes (14) - von vorn gesehen
- deckseitig einen mittleren konvexen Wölbungsabschnitt (32) und zwei seitlich angrenzende
konkave Wölbungsabschnitte ( 34) bildet.
4. Sportmütze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der konvexe Wölbungsabschnitt (32) in die konven Wölbungsabschnitt (34) stetig übergeht.
5. Sportmütze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenrand (18-22) des Schirmes (16) einen Vorderrand (18) und zwei mit Übergangsbögen
(22) anschließende Seitenränder (20) aufweist, und daß die Seitenränder (20) der konkaven
Wölbungsabschnitte (34) im Nachbarbereich des Innenrandes (24) wenigstens angenähert
geradlinig verlaufen.
6. Sportmütze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Flachstellung des Schirmes (16) die Schirmbreite zum Vorderrand (18) des Schirmes
(16) hin allmählich abnimmt.
7. Sportmütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihr vom flach auf einer Unterlage mit der Deckseite nach unten liegenden Schirm (16)
hochgestelltes Kopfband (14) zwickelartige Falten (46) bildet, die sich zum freien
Oberrand (42) hin verbreitern.
8. Verfahren zur Herstellung einer Sportmütze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß während des Einnähens des Schirmes (16) längs dessen Innenrandes (24) zwischen dem
unteren Rand der Kappe (12) und dem Kopfband (14) der Innenrand (24) des Schirmes
(16) unter wellenartiger Verformung dessen Außenrandes (18-22) wenigstens bereichsweise
geradegestreckt gehalten wird.