[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Öffnen von Flaschen mit Naturkorken, vorzugsweise
von Sektflaschen nach den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind zahlreiche Geräte mit diesen Merkmalen bekannt.
Aus der US-Patentschrift 2761338 ist ein Gerät bekannt, bei dem eine Halterung seitlich
auf den Flaschenhals aufgeschoben wird.
Die US-Patentschrift 4527450 zeigt ein weiteres Gerät, welches seitlich auf den aus
der Flasche herausragenden Kopf des Korkens aufschiebbar ist, wobei der Korken mittels
eines Zughebels ausziehbar ist.
Die Europäische Patentschrift 0164955 beschreibt ein weiteres Gerät, mit welchem der
Korken mittels eines Schwenkhebels aus der Flasche gezogen wird, der in einem an die
Flasche anzuhaltendem Teil gelagert ist. Aus der Europäischen Patentschrift 0291546
ist schließlich ein Gerät bekannt, welches alle Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs
1 enthält.
[0003] Mit diesen bekannten Geräten ist es sicher möglich, den Korken sehr gut aus der Flasche
zu ziehen. Es ist jedoch ein Nachteil dieser Geräte, daß die Flasche nicht kontrolliert
geöffnet werden kann, d.h. der Korken wird sich je nach Druck und Temperatur der Flasche
mit einem leichten oder starken Knall lösen mit der Folge, daß sehr viel der im Sekt
gelösten "Kohlensäure" aus der Flasche gezogen wird, was zum Überschäu-men führen
kann und auch den Geschmack des Sektes beeinträchtigt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Flaschen mit Naturkorken so zu öffnen,
daß der Überdruck kontrolliert abgebaut werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Korkenhalter (das Bauteil,
das den Korken hält) an oberen Ende seines Hubes um eine Drehachse der Flaschenstütze
(das an die Flasche anzuhaltende Bauteil) geschwenkt werden kann, wobei die Drehachse
senkrecht zur Flaschenachse verläuft und außermittig in Höhe der Flaschenöffnung positioniert
ist, daß der Hebel einen Anschlag besitzt, an welchem der Korkenhalter am oberen Ende
seines Hubes anschlägt und daß der Hebel eine Entlüftungskurve enthält, die derart
angeordnet ist, das sich beim Drehen des Hebels der Korkenhalter unter dem Druck des
Korkens um die Drehachse der Flaschenstütze drehen kann.
[0006] Die großen Vorteile des Gerätes liegen darin, daß Flaschen mit Naturkorken nicht
nur leicht zu Entkorken sind, sondern auch ein Knallen des Korkens und somit ein plötzliches
Entweichen der im Sekt gelösten "Kohlensäure" vermieden wird und daß seine Handhabung
sehr einfach und komfortabel ist.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht zu Beginn des Öffnungsvorganges
- Fig. 2
- die Draufsicht zu Beginn des Öffnungsvorganges
- Fig. 3
- die Vorderansicht zu Beginn des Öffnungsvorganges
- Fig. 4
- den Korkenhalter
- Fig. 5
- die Flaschenstütze
- Fig. 6
- eine Seitenansicht nach erfolgter Hubbewegung des Korkenhalters
- Fig. 7
- eine Seitenansicht nach Beendigung des Öffnungsvorganges
- Fig. 8
- eine Seitenansicht des zusammengeklappten Gerätes.
[0008] Das erfindungsgemäße Gerät besteht aus der Flaschenstütze 1, dem Korkenhalter 2 und
den Hebel 3, welche mit je zwei Bolzen 4, 5 verbunden sind. Zwischen der Flaschenstütze
1 und dem Korkenhalter 2 ist mindestens eine Zugfeder 6 eingehängt, welche das Gerät
zunächst in der Ausgangsstellung hält.
Die Flaschenstütze hat eine c-förmige Ausrundung 1a, die vom Durchmesser und Querschnitt
so ausgeführt ist, daß sie von ihrer offenen Seite seitlich auf das Mundstück einer
Sektflasche aufgeschoben werden kann. Ihre Querschnittskontur ist so gestaltet, daß
die Mundstücke handelsüblicher Sekt- und Schaumweinflaschen nach oben und unten gehalten
werden können.
Zum besseren Aufschieben auf das Mundstück der Flasche sind an der offenen Seite Einführungsschrägen
1b vorgesehen.
Auf der geschlossenen Seite der c-förmigen Ausrundung 1a setzt sich die Flaschenstütze
nach unten in einem Haltesteg 1c fort, welcher vorzugsweise der Rundung des Flaschenhalses
angepaßt ist und an diesem zum Anliegen kommt.
Die Länge des Haltesteges 1c ist vorzugsweise so gewählt, daß er in einem Bereich
endet, wo der Flaschenhals noch keine starke Krümmung macht.
Seitlich an der Flaschenstütze 1 sind zwei senkrechte parallele Halterungen 1d ausgebildet,
die je einen unteren Gelenkpunkt 1e sowie oberen Gelenkpunkt 1f enthalten.
Zwischen diesen senkrechten Halterungen und dem inneren Bereich der c-förmigen Ausrundung
1a sind zwei senkrechte Spalte 1g ausgebildet, in die zwei senkrechte Stege 2a des
Korkenhalters eingreifen, welcher in Ausgangsstellung mit einer unteren waagrechten
Fläche 2b auf einer oberen waagrechten Fläche 1h der Flaschenstütze im Bereich der
c-förmigen Ausrundung 1a zum Aufliegen kommt.
Über dieser Auflagefläche, die an der zu öffnenden Flasche genau am oberen Rand des
Flaschenmundstückes und unter dem Kopf des Korkens zum Liegen kommt, hat der Korkenhalter
2 eine ebenfalls c-förmige Ausrundung 2c, die axial über der der Flaschenstütze 1
sitzt, nach der gleichen Seite offen ist und von ihrem Durchmesser und Querschnitt
so gestaltet ist, daß sie seitlich auf den sich in der Flasche befindlichen Kopf des
Korkens aufgeschoben werden kann, wobei zum besseren Aufschieben ebenfalls Einführungsschrägen
2d an der offenen Seite vorgesehen sind.
Gelagert ist der Korkenhalter 2 in der Flaschenstütze 1 mittels der Bolzen 4 und 5,
die an den Gelenkpunkten 1e und 1f starr angebracht sind und nach innen stehen, wo
sie in Schiebeführungen 2e, f, g der senkrechten Stege 2a verschiebbar lagern.
Die Schiebeführungen 2e und 2f erstrecken sich senkrecht und haben dieselbe Länge.
Am unteren Ende der Führung 2f schließt eine bogenförmige Führung 2g an, deren Mittelpunkt
im unteren Führungspunkt der Führung 2e liegt.
Im hinteren Bereich der c-förmigen Ausrundung 2c des Korkenhalters ist von oben her
eine halbrunde Öffnung 2h ausgebildet, die von der Größe etwa der eines Daumens entspricht.
Sie erleichtert das Entfernen des ausgezogenen Korkens aus dem Korkenhalter.
Bewegt wird der Korkenhalter 2 gegenüber der Flaschenstütze 1 über zwei sich seitlich
aus dem Korkenhalter erstreckende auf einer Achse liegenden zylindrische Zapfen 2i,
die sich seitlich durch und über die parallelen Halterungen 1d hinaus erstrecken,
wobei die Halterungen 1d im Bewegungsbereich der Zapfen 2i ausgespaart sind.
Diese beiden Zapfen 2i greifen seitlich in Führungskurven des Hebels 3 ein, der im
Wesentlichen u-förmig gebogen ist, an den Gelenkpunkten 1f drehbar befestigt ist und
sich plattenförmig außen neben den Halterungen 1d erstreckt.
Die Führungskurven sind in beiden Platten jeweils axial fluchtend enthalten und gliedern
sich in Hubkurve 3a, Anschlag 3b, Entlüftungskurve 3c, Schwenkkurve 3d, Kurve 3e,
die ineinander überlaufen.
Zwischen der Flaschenstütze 1 und dem Korkenhalter 2 ist seitlich der c-förmigen Ausrundung
mindestens eine Zugfeder 6 eingehängt, die das Gerät je nach Lage des Hebels in der
Ausgangsstellung, in der Endöffnungslage oder in zusammengeklapptem Zustand hält.
[0009] Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Gerätes ist folgende:
Das Gerät wird am besten zusammengeklappt gelagert. Dabei liegen die Zapfen 2i in
der Kurve 3e und der Hebel 3 liegt dabei in einer im Wesentlichen parallelen Lage
zum Haltesteg 1c.
Die Zugfeder 6 hält dabei das Gerät in zusammengeklapptem Zustand.
Wird am Hebel 3 gezogen, so gleiten die Zapfen 2i in der Kurve 3e entlang und durch
die Kraft der Zugfeder in die Hubkurve 3a bis zum Anschlagpunkt 3f. In dieser Position
befindet sich das Gerät im der Ausgangsstellung, die Flächen 1h und 2b liegen aufeinander
und das Gerät kann seitlich auf die Flasche mit Korken geschoben werden.
Danach umgreift man die Flasche mit der einer Hand so am Flaschenhals, daß man gleichzeitig
den Haltesteg 1c umfaßt und hält sie fest.
Mit der anderen Hand kann man dann den Hebel 3, der sich in der Ausgangsstellung vorzugsweise
unter einem kleinen Winkel zur Waagrechten nach oben erstreckt, bequem nach unten
drücken, wobei sich der Korkenhalter 2 mit dem Korken durch die flache Lage der Hubkurve
3a zur Bewegungsrichtung des Korkenhalters unter leichtem Druck aus seiner Ausgangslage
löst und der Hebel sich danach unter dem anwachsenden Gegendruck des Korkens immer
leichter drehen läßt, bis sich die Kraft ganz umkehrt und der Korken durch den Innendruck
aus der Flasche gedrückt wird. Dabei bewegt sich der Hebel weiter, bis die Zapfen
2i aus der Hubkurve 3a austreten und am Anschlag 3b zum Anliegen kommen. Dieser ist
radial zum Drehpunkt 1f angeordnet. Der Korkenhalter 2 befindet sich am Anschlag in
seiner obersten Position. Eine Sicherheitskante 3g verhindert ein Weiterdrehen des
Hebels nach unten. Ihre Lage ist so bemessen, daß ein Einzwicken der Hand zwischen
Hebel und Flasche verhindert wird.
Um die Flasche schließlich ganz zu entkorken muß sie noch entlüftet werden. Bei diesem
Ausführungsbeispiel schließt die Entlüftungskurve 3c so an den Anschlag 3b an, daß
die Entlüftung durch Drehen des Hebels in Gegenrichtung erfolgt, wobei die Zapfen
2i unter dem Druck des Korkens in die Entlüftungskurve 3c einlaufen. Die Entlüftungskurve
nimmt zum Drehpunkt des Hebels 1f hin radial ab. Dadurch dreht sich unter dem Druck
des Korkens der Korkenhalter beim Drehen des Hebels um die Drehachse 1e und der Korken
wird über den Rand der Flaschenöffnung gedrückt und löst sich auf der gegenüberliegen
Seite von der Flaschenöffnung. Dabei entweicht der Überdruck.
Je langsamer und gefühlvoller der Entlüftungsvorgang ausgeführt wird, desto kontrollierter
entweicht die Luft.
Als zusätzliche Hilfe für langsames Entlüften können Wellen 3h an der Entlüftungskurve
3c vorgesehen sein, deren Innenradien im Wesentlichen den Radius der Zapfen 2i entsprechen.
So kann man die Zapfen von Welle zu Welle bewegen und die Flasche langsam Entlüften.
Ist die Flasche vollständig entlüftet, dreht man den Hebel weiter und die Schwenkkurve
3d schwenkt den Korkenhalter mit dem Korken weg von der Flaschenöffnung in die Endöffnungslage,
in welcher dann die Zugfeder 6 den Korkenhalter 2 hält. In dieser Lage kann das Gerät
von der Flasche genommen werden und der Korken aus dem Korkenhalter entfernt werden.
Danach kann das Gerät wieder zusammengeklappt werden.
1. Gerät zum Öffnen von Flaschen mit Naturkorken, Vorzugsweise von Sektflaschen, mit
einer seitlich auf den Flaschenhals aufschiebbaren Flaschenstütze (1), die das Mundstück
der Flasche von drei Seiten und von oben und unten umschließt und sich nach unten
in einem Haltesteg (1c) fortsetzt, der am Flaschenhals zum Anliegen kommt, einem zweiten
auf den aus der Flasche herausragenden Kopf des Korkens seitlich aufschiebbaren Korkenhalter
(2), der den Kopf des Korkens von drei Seiten und von oben und unten hält und in der
Flaschenstütze (1) so gelagert ist, daß er gegenüber dieser eine Hubbewegung ausführen
kann und einem Hebel (3), der in der Flaschenstütze (1) schwenkbar gelagert ist und
durch welchen der Korkenhalter (2) bezüglich der Flaschenstütze (1) bewegt werden
kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Korkenhalter (2) am oberen Ende seines Hubes
um eine Drehachse (1e) der Flaschenstütze geschwenkt werden kann, wobei die Drehachse
senkrecht zur Flaschenachse verläuft und außermittig in Höhe der Flaschenöffnung positioniert
ist, daß der Hebel (3) einen Anschlag (3b) besitzt, an welchem der Korkenhalter (2)
am oberen Ende seines Hubes anschlägt und daß der Hebel (3) eine Entlüftungskurve
(3c) enthält, die derart angeordnet ist, daß sich beim Drehen des Hebels der Korkenhalter
(2) unter dem Druck des Korkens um die Drehachse (1e) der Flaschenstütze drehen kann.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (3) im Wesentlichen als
u-förmiger Bügel mit zwei parallelen und plattenförmigen Enden ausgeführt ist, in
welchen sich der Anschlag (3b) und die Entlüftungskurve (3c) befindet und daß in den
plattenförmigen Enden eine Hubkurve (3a), durch welche der Korkenhalter (2) gehoben
werden kann und eine Schwenkkurve (3d), durch welche der Korkenhalter in seine Endöffnungslage
geschwenkt werden kann, enthalten ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubkurve (3a), der Anschlag
(3b), die Entlüftungskurve (3c) und die Schwenkkurve (3d) so ineinander übergehend
angeordnet sind, daß beim Hochziehen des Korkens die am Hebel (3) aufzuwendende Kraft
im Wesentlichen senkrecht nach unten ausgeübt wird und das Entlüften und Schwenken
in die Endöffnungslage durch entgegengesetztes Drehen des Hebels bewirkt wird.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der anschlagende
Teil des Korkenhalters (2) ein zylindrischer Zapfen (2i) ist und die Entlüftungskurve
(3c) des Hebels Wellen (3h) enthält, deren Innenradien im Wesentlichen dem Radius
des Zapfens (2i) entsprechen.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Korkenhalter
(2) in der Flaschenstütze (1) mit je zwei Bolzen (4 und 5) gelagert ist, wobei die
beiden oberen (5) zugleich die Lagerbolzen für den Hebel (3) sind.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Gerät
zusammenklappen läßt, indem der Hebel (3) in eine im Wesentlichen parallele Lage zum
Haltesteg (1c) schwenkbar ist.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
Zugfeder (6) zwischen der Flaschenstütze (1) und dem Korkenhalter (2) so angeordnet
ist, daß am Anfang der Hubbewegung der Korkenhalter nach unten gezogen wird, so daß
er auf der Flaschenstütze aufliegt, am Ende des Öffnungsvorganges der Korkenhalter
in der Endöffnungslage gehalten wird und das Gerät im zusammengeklappten Zustand gehalten
wird.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Korkenhalter
(2) eine Ausrundung (2c) enthält, welche die Entnahme des Korkens erleichtert.