[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Böschungsbaustein mit einer Vorderwand,
einer Rückwand und zwei Querwänden, wobei die Vorderwand höher ausgebildet ist als
die übrigen Wände und mit seitlichen Endabschnitten die benachbarten Abschnitte der
Querwände seitlich überragt.
[0002] Ein derartiger Böschungsbaustein ist aus der EP 0 320 639 B2 bekannt. Der bekannte
Böschungsbaustein ist etwa rahmenförmig ausgebildet, wobei die Vorderwand etwa schildartig
ausgebildet ist und oberseitig und in ihrer Längsrichtung vorspringende Vorsprünge
von etwa Wanddicke aufweist. Diese Vorsprünge besitzen Rundungen an Ecken und Kanten.
[0003] Mit derartigen Böschungsbausteinen lassen sich treppenartige Böschungswände erstellen,
wobei die Steine abwechselnd auf Lücke übereinander angeordnet werden. Hierbei wird
durch die schildartige Ausgestaltung der Vorderwand erreicht, daß die Erdböschungen
in den Lücken einer Böschungswand von den seitlichen Vorsprüngen der Vorderwand der
Steine geschützt werden, wodurch eine hohe Stabilität der Wand erreicht wird. Ferner
entstehen durch diese seitlichen Vorsprünge anstatt offener Lücken Nischen, die der
Bepflanzung Schutz vor Wind, Wetter und zu intensiver Sonneneinstrahlung bieten.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Böschungsbaustein der
eingangs angegebenen Art zu schaffen; mit dem sich Böschungsmauern erstellen lassen,
die sich durch einen besonders stabilen Verbund auszeichnen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Böschungsbaustein der eingangs wiedergegebenen
Art dadurch gelöst, daß die Vorderseiten der seitlichen Endabschnitte der Vorderwand
komplementär zu den Übergangsflächen zwischen dem erhöhten Vorderwandbereich und den
Querwänden ausgebildet sind, wobei die Vorderseiten und Übergangsflächen Anlageflächen
zum Aneinandersetzen von mindestens zwei Steinen bilden.
[0006] Während bei dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik zur Erstellung einer Böschungswand
die einzelnen Steine lediglich auf Lücke übereinander gesetzt werden, wobei gezielt
ein Abstand zwischen den Vorderwänden benachbarter Steine einzuhalten ist, damit eine
entsprechende Schutznische erzeugt werden kann, ist der erfindungsgemäße Böschungsbaustein
so ausgebildet, daß hiermit zur Erstellung einer Böschungsmauer bei den auf Lücke
übereinander angeordneten Steinen Vorderwand an Vorderwand stößt, so daß sich zwischen
benachbarten Steinen ein Verzahnungseffekt ergibt. Erfindungsgemäß bilden die Vorderseiten
der seitlichen Endabschnitte der Vorderwand eines Steines Anlageflächen, die beim
Erstellen einer Böschungsmauer mit den Übergangsflächen zwischen dem erhöhten Vorderwandbereich
und den Querwänden von zwei benachbarten, auf Lücke gesetzten Steinen in Anlage treten.
Hierdurch wird eine Relativbewegung der Steine zueinander in einer Richtung senkrecht
zur horizontalen Längsachse der Steine verhindert.
[0007] Wesentlich ist, daß beim erfindungsgemäß ausgebildeten Böschungsbaustein komplementär
ausgebildete Anlageflächen vorgesehen sind, so daß sich benachbarte Steine flächig
aneinander legen. Beim Gegenstand des eingangs zitierten Standes der Technik ist zwar
auch eine Anlage der schildartig ausgebildeten Vorderwände von mehreren Steinen möglich,
jedoch besteht hier aufgrund der gewölbten Ausbildung der Vorderseite und ebnen Ausbildung
der Rückseite der Vorderwand allenfalls ein punkt- oder linienförmiger Kontakt. Darüber
hinaus ist ein derartiger Kontakt der Vorderseiten nach der Lehre des eingangs genannten
Standes der Technik überhaupt nicht gewollt.
[0008] Natürlich lassen sich mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Böschungsbaustein auch
Böschungsmauern erstellen, bei denen die Steine in Vertikalrichtung stärker versetzt
zueinander angeordnet sind, d. h. die Vorderwände nicht direkt aneinander stoßen.
Jedenfalls ermöglicht der erfindungsgemäß ausgebildete Stein auch einen derartigen
Aufbau, wobei allerdings in diesem Fall auf den Verzahnungseffekt der Vorderwände
verzichtet werden muß.
[0009] Was die Ausgestaltung der erfindungsgemäß vorgesehenen komplementären Anlageflächen
anbetrifft, so können diese beliebig ausgestaltet sein, d. h. eben, geneigt, gekrümmt
etc., um auch ggf. zusätzlich einen Verzahnungseffekt in einer Richtung parallel zur
Steinlängsachse und zur Mauerlängsachse zu erreichen. Hiermit wird zusätzlich eine
Relativbewegung der Steine in Richtungen parallel zur Stein- bzw. Mauerlängsachse
verhindert.
[0010] Eine spezielle Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Vorderwand
und Querwände des Böschungsbausteines jeweils konvex nach außen gekrümmt sind. Eine
derartige Ausführungsform bietet für die Bepflanzung der Steine Vorteile, da der Stein
eine vergrößerte Querschnittsfläche besitzt und die nach außen gewölbte Vorderwand
einen balkonartigen Effekt vermittelt. Darüber hinaus weist diese Ausführungsform
ein besonders schönes optisches Erscheinungsbild auf.
[0011] Bei einer speziellen Ausführungsform ist der Böschungsbaustein im Horizontalschnitt
im wesentlichen kreisförmig oder teilkreisförmig ausgebildet, wobei eine Ausführungsform
besonders bevorzugt wird, bei der die Rückwand eben ausgebildet ist.
[0012] Die seitlichen Endabschnitte der Vorderwand stehen von dieser nasenförmig seitlich
vor. Sind Vorderwand und Querwände gekrümmt ausgebildet, entstehen auf der Außenseite
nasenförmige Ansätze an den Übergangsstellen zwischen Vorderwand und Querwänden, die
die gewünschte Verzahnungsfunktion ausüben. Bei einer speziellen Ausführungsform,
bei der Vorderwand und Querwände gekrümmt sind, besitzen die seitlichen Endabschnitte
der Vorderwand ebene Vorderseiten, die mit den ebenen Übergangsflächen zusammenwirken.
Zusätzlich besitzen die seitlichen Endabschnitte der Vorderwand vorzugsweise gekrümmte
Rückseiten, deren Krümmung an die der Vorderwand angepaßt ist. Damit ergibt sich der
Effekt, daß beim Aufeinandersetzen der Steine die ebenen Vorderseiten der seitlichen
Endabschnitte der Vorderwand mit ebenen Übergangsflächen in Anlage treten, gleichzeitig
jedoch die gekrümmten Rückseiten der seitlichen Endabschnitte der Vorderwand mit gekrümmten
Vorderseitenabschnitten der Vorderwand in Anlage treten, so daß ein besonders stabiler
Verbund erreicht, wird, der eine Relativbewegung der Steine senkrecht und parallel
zur horizontalen Längsachse der Steine bzw. Mauer verhindert.
[0013] Die seitlichen Endabschnitte der Vorderwand erstrecken sich vorzugsweise etwa genausoweit
in seitlicher Richtung wie der äußerste Punkt der zugehörigen Querwand. Werden die
Böschungsbausteine nebeneinander gestellt, ergeben sich hiermit zwei Kontaktstellen.
[0014] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Rückwand ebenfalls
die benachbarten Abschnitte der Querwände seitlich überragende seitliche Endabschnitte
auf, wobei die seitlichen Endabschnitte der Rückwand vorzugsweise genauso ausgebildet
sind wie die der Vorderwand. Bei dieser Ausführungsform besitzt daher der Böschungsbaustein
insgesamt vier seitliche Endabschnitte, die als nasenförmige Vorsprünge ausgebildet
sind. Werden so ausgebildete Böschungsbausteine nebeneinander gestellt, ergeben sich
drei Kontaktstellen, nämlich an den beiden nasenförmigen Vorsprüngen und in der Mitte
der Querwände.
[0015] Die erfindungsgemäß ausgebildeten Böschungsbausteine sind hohl ausgebildet und weisen
keine Boden- und Deckwand auf. Lediglich im unteren Bereich der Vorderwand ist vorzugsweise
eine nach innen gerichtete Abschrägung vorhanden, die zur Stützung des in die Böschungsbausteine
eingefüllten Erdreiches dient. Eine vorzugsweise auf der Oberseite der Querwände mittig
angeordnete Nut erfüllt die Aufgabe eines Wurzelleitsystems. Eine weitere Nut an der
Oberseite der Querwände dient zur Anbringung einer Klammer oder eines Bandes zu Transportzwecken.
[0016] Zur Erstellung einer Böschungsmauer werden mehrere Böschungsbausteine nebeneinander
auf Abstand angeordnet. Jeweils über einer Lücke wird ein weiterer Böschungsbaustein
angeordnet, und zwar so, daß sich die ebenen Vorderseiten der seitlichen Endabschnitte
von einer Vorderwand gegen die beiden Übergangsflächen zwischen Vorderwand und Querwand
der darunter angeordneten Steine legen. Durch die gekrümmten Rückseiten der seitlichen
Endabschnitte der Vorderwand, die sich an die gekrümmte Vorderwand des darüber befindlichen
Steines anschmiegen, wird ein sehr guter Verzahnurigseffekt erreicht. Auf diese Weise
kann eine Vielzahl von Reihen von erfindungsgemäßen Böschungsbausteinen übereinander
angeordnet werden, wobei die einzelnen Steinreihen stufenförmig versetzt angeordnet
sind. Der Versatz entspricht hierbei der Dicke des seitlichen Endabschnittes der Vorderwand.
[0017] Die erfindungsgemäß ausgebildeten Böschungsbausteine können auch nebeneinander angeordnet
werden, wobei sie sich, wie vorstehend erwähnt, an drei Kontaktstellen abstützen.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit
der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Vorderansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Böschungsbausteines;
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Böschungsbausteines der Figur 1;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf den Böschungsbaustein der Figuren 1 und 2;
- Figur 4
- eine räumliche Ansicht des Böschungsbausteines der Figuren 1 - 3;
- Figur 5
- eine Seitenansicht einer aus mehreren Böschungsbausteinen zusammengestellten Böschungsmauer;
und
- Figur 6
- eine räumliche Ansicht der Böschungsmauer von Figur 5.
[0019] Wie man den Figuren 1 - 4 entnehmen kann, ist der Böschungsbaustein 1 im Horizontalschnitt
etwa teilkreisförmig ausgebildet und besitzt eine gekrümmte Vorderwand 2, zwei gekrümmte
Querwände 3 sowie eine ebene Rückwand 4, die sich parallel zur horizontalen Längsachse
11 des Steines erstreckt. Der Stein ist hohl ausgebildet und unten und oben offen.
Im unteren Bereich der Vorderwand 2 ist eine sich nach innen erstreckende Abschrägung
12 vorgesehen, die zur Abstützung von eingefülltem Erdreich dient. Die Vorderwand
2 ist höher ausgebildet als die Querwände 3 und die Rückwand 4. Sie geht über zwei
parallel zur Rückwand verlaufende Übergangsflächen 8, die in der Zeichnung vertikal
verlaufen, in die beiden Querwände 3 über. Diese Übergangsflächen 8 bilden Anschlagflächen,
die mit Anschlagflächen von weiteren Steinen zusammenwirken, wie nachfolgend noch
erläutert werden wird.
[0020] Die Vorderwand 2 besitzt ferner seitliche Endabschnitte, die als nasenförmige Vorsprünge
5 seitlich von der Vorderwand vorstehen. Entsprechende nasenförmige Vorsprünge 5 erstrecken
sich in seitlicher Richtung von der Rückwand 4. Die seitlichen Vorsprünge der Vorderwand
besitzen ebene Vorderseiten 6, die parallel zur Rückwand 4 verlaufen. Diese ebenen
Vorderseiten gehen über eine Rundung in gekrümmte Rückseiten 7 über, deren Krümmung
im wesentlichen an die der Vorderwand angepaßt ist. Die Rückseiten gehen schließlich
kontinuierlich in die Querwände 3 über.
[0021] In der Mitte der Oberseiten der Querwände 3 ist eine Nut 10 vorgesehen, die als Wurzelleitsystem
funktioniert. Eine weitere Nut 9 an der Oberseite der Querwände 3, die benachbart
zur Anlagefläche 8 ausgebildet ist, dient zur Anbringung einer Klammer bzw. eines
Bandes für Transportzwecke.
[0022] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine aus mehreren Böschungsbausteinen 1 der Figuren 1
- 4 zusammengestellte Böschungsmauer. Man erkennt, daß die einzelnen Steine reihenförmig
im Abstand voneinander angeordnet sind, wobei jeweils auf eine Lücke zwischen zwei
Steinen ein weiterer Stein der darüber befindlichen Reihe gesetzt ist. Dabei stößt
Vorderwand an Vorderwand. Genauer gesagt, die Vorderseiten 6 der seitlichen Endabschnitte
eines darüber angeordneten Steines stoßen gegen die Übergangsflächen 8 von zwei darunter
angeordneten Steinen. Hierbei schmiegt sich die gekrümmte Vorderseite der Vorderwand
des darüber angeordneten Steines gegen die gekrümmten Rückseiten 7 der seitlichen
Endabschnitte bzw. nasenförmigen Vorsprünge 5 der darunter befindlichen Steine. Der
darüber befindliche Stein ist somit weder in einer Richtung parallel zur Steinlängsachse
noch in einer Richtung senkrecht hierzu relativ zu den darunter befindlichen Steinen
verschiebbar (eine Verschiebung des Steines in der Figur nach hinten ist natürlich
möglich).
[0023] Figur 5 zeigt deutlich den Versatz der einzelnen Steinreihen, der etwa der Dicke
der seitlichen Abschnitte der Steinvorderwand entspricht.
1. Böschungsbaustein mit einer Vorderwand, einer Rückwand und zwei Querwänden, wobei
die Vorderwand höher ausgebildet ist als die übrigen Wände und mit seitlichen Endabschnitten
die benachbarten Abschnitte der Querwände seitlich überragt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorderseiten (6) der seitlichen Endabschnitte (5) der Vorderwand (2) komplementär
zu den Übergangsflächen (8) zwischen dem erhöhten Vorderwandbereich (13) und den Querwänden
(3) ausgebildet sind, wobei die Vorderseiten (6) und Übergangsflächen (8) Anlageflächen
zum Aneinandersetzen von mindestens zwei Steinen (1) bilden.
2. Böschungsbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderwand (2)
und Querwände (3) jeweils konvex nach außen gekrümmt sind.
3. Böschungsbaustein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er im Horizontalschnitt
im wesentlichen kreisförmig oder teilkreisförmig ausgebildet ist.
4. Böschungsbaustein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückwand (4) eben ausgebildet ist.
5. Böschungsbaustein nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitlichen Endabschnitte (5) der Vorderwand (2) von dieser nasenförmig seitlich vorstehen.
6. Böschungsbaustein nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitlichen Endabschnitte (5) der Vorderwand (2) ebene Vorderseiten (6) besitzen, die
mit den ebenen Übergangsflächen (8) zusammenwirken.
7. Böschungsbaustein nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitlichen Endabschnitte (5) der Vorderwand (2) gekrümmte Rückseiten (7) besitzen,
deren Krümmung im wesentlichen an die der Vorderwand (2) angepaßt ist.
8. Böschungsbaustein nach einem der Ansprüche 2 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die seitlichen Endabschnitte (5) der Vorderwand (2) etwa genausoweit seitlich erstrecken
wie der äußerste Punkt der zugehörigen Querwand (3).
9. Böschungsbaustein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückwand (4) ebenfalls die benachbarten Abschnitte der Querwände (3) seitlich
überragende seitliche Endabschnitte (5) aufweist.
10. Böschungsbaustein nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Endabschnitte
(5) der Rückwand (4) genauso ausgebildet sind wie die der Vorderwand (2).