[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine erhöhte Plattform oder Bühne, insbesondere ausgebildet
als Deckenschalung für das Betonieren, aufweisend:
(a) aufrechte Steher;
(b) Hauptträger, die sich an den Stehern abstützen;
(c) Nebenträger, die sich durch Auflagern einer unteren Lagerfläche auf einer oberen
Lagerfläche mindestens eines Hauptträgers abstützen;
(d) und Platten, die auf Nebenträgern aufgelagert sind.
[0002] Derartige Deckenschalungen, bei denen die Hauptträger und die Nebenträger einen in
zwei Ebenen angeordneten Trägerrost bilden, sind bekannt. Bisher hat man hierbei dem
Gesichtspunkt der möglichst optimalen Festlegung der Nebenträger an den Hauptträgern
bei hoher Variabilität des Festlegungsorts an den Trägern keine wesentliche Beachtung
geschenkt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Plattform oder Bühne der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der eine optimale Nebenträgerfestlegung bei hoher Variabilität
des Ortes der Trägerfestlegung verwirklicht ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Plattform oder Bühne erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
(e) daß mindestens bei einem erheblichen Teil der Hauptträger/Nebenträger-Auflagerstellen
eine formschlüssige Festlegung zwischen dem betreffenden Hauptträger und dem betreffenden
Nebenträger gegenüber Kräften beliebiger Richtung in der Lagerflächenebene vorgesehen
ist;
(f) daß die formschlüssige Festlegung durch Eingriff von Vorstehelementen mit Öffnungen
und/oder mit Trägerrändern gebildet ist, wobei die Eingriff-Vorstehelemente von dem
betreffenden Hauptträger nach oben vorstehen und die Eingriff-Öffnungen und/oder die
Eingriff-Trägerränder an dem betreffenden Nebenträger vorgesehen sind und/oder umgekehrt;
(g) und daß bei dem betreffenden Hauptträger und dem betreffenden Nebenträger eine
Reihe von Vorstehelementen bzw. Öffnungen, sofern solche vorhanden sind, längs des
Trägers vorgesehen sind.
[0005] Bei der Erfindung läßt sich die Hauptträger/Nebenträger-Festlegung mit geringem Arbeitsaufwand
erstellen, in der Regel durch einfaches Aufsetzen des Nebenträgers. Die formschlüssige
Festlegung verhindert eine Verlagerung des Nebenträgers in Längsrichtung des Hauptträgers,
in Längsrichtung des Nebenträgers und in sämtlichen zusammengesetzten Richtungen in
der Lagerflächenebene. Vorzugsweise ist die Ausführung so, daß auch Momente, die um
eine senkrecht auf der Lagerflächenebene stehende Achse wirken, formschlüssig aufgenommen
werden. Die Plattform oder Bühne ist sehr variabel, weil Nebenträger an einer Vielzahl
wählbarer Stellen auf einen betrachteten Hauptträger aufgelagert werden können und
weil auch bei einem betrachteten Nebenträger unter einer Vielzahl von Stellen seiner
Länge für das Auflagern auf einem Hauptträger gewählt werden kann. Diese Variabilität
ist von großer Bedeutung dafür, daß man die Plattform oder Bühne, insbesondere auch
die Deckenschalung, je nach konkreter Aufgabenstellung aus Standardbestandteilen angepaßt
errichten kann.
[0006] Wenn vorstehend von "einer Reihe von Vorstehelementen bzw. Öffnungen" gesprochen
worden ist, dann soll dies nicht die einschränkende Bedeutung haben, daß es sich zwingend
um eine geradlinige Reihe handeln muß, wiewohl dieser Fall bevorzugt ist. Es können
auch mehrere Reihen nebeneinander vorgesehen sein.
[0007] Besonders günstig ist es, wenn man für den gegenseitigen Abstand der Vorstehelemente
und/oder der Öffnungen ein bestimmtes Rastermaß wählt. Ganz besonders günstig ist
es, wenn dieses Rastermaß bei den Vorstehelementen das gleiche ist wie bei den Öffnungen.
[0008] Es wird darauf hingewiesen, daß der Begriff "Öffnungen" nicht nur Öffnungen umfassen
soll, die ringsum von Material umgeben sind, sondern auch Öffnungen, die zu einer
Seite hin offen sind, z.B. eine Aussparung an einem Rand der Lagerfläche des Hauptträgers
oder des Nebenträgers.
[0009] Es ist als besonders einfach bevorzugt, daß für den formschlüssigen Eingriff Vorstehelemente
in der oberen Lagerfläche des betreffenden Hauptträgers und Öffnungen in der unteren
Lagerfläche des betreffenden Nebenträgers vorgesehen sind oder umgekehrt. Insofern
wird die sinnvolle Ausbildung der Lagerflächen gleich zur Schaffung der Mittel für
den formschlüssigen Eingriff genutzt.
[0010] Unter dem Gesichtspunkt der einfachen Herstellbarkeit ist es bevorzugt, als Vorstehelemente
Kurzbolzen aus Kunststoff oder Metall vorzusehen, die an dem betreffenden Träger (Hauptträger
oder Nebenträger) angebracht sind. Alternative Ausführungen sind jedoch durchaus möglich,
insbesondere durch aus der Lagerflächenebene abgebogene Materialbereiche der Träger.
Besonders günstig ist es, wenn die Kurzbolzen in Öffnungen des betreffenden Trägers
angebracht sind. Insbesondere kann man vorsehen, daß der betreffende Hauptträger und/oder
der betreffende Nebenträger kleinere Öffnungen mit darin angebrachten Vorstehelementen
und größere Eingriffs-Öffnungen aufweist. Bei dieser Ausbildung kann man also Hauptträger
und Nebenträger zunächst gleichartig mit Öffnungen herstellen und in einem nachfolgenden
Herstellungsschritt durch Anbringen der Kurzbolzen einen Träger mit Vorstehelementen
schaffen.
[0011] Unter dem Gesichtspunkt möglichst rationeller Herstellung und möglichst einfacher
Lagerhaltung sowohl beim Hersteller als auch beim Verwender ist es bevorzugt, daß
der betreffende Hauptträger und der betreffende Nebenträger, ggf. mit Ausnahme ihrer
Länge, gleich ausgebildet sind oder abgesehen von den Vorstehelementen gleich ausgebildet
sind. Das weiter unten genauer beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
vor Augen führen, daß man durchaus mit vollständig gleich ausgebildeten Hauptträgern
und Nebenträgern arbeiten kann, daß es aber alternativ praktisch sein kann, hinsichtlich
des Merkmals, ob und an welcher Fläche bzw. welchen Flächen Vorstehelemente vorhanden
sind, unterschiedliche Hauptträger und Nebenträger vorzusehen. Da in der Regel die
Hauptträger mehr Last aufnehmen müssen als die Nebenträger, sieht man vorzugsweise
Hauptträger mit einer geringeren Standardlänge als bei den Nebenträgern vor. Man kann
aber auch Hauptträger mit größerer Materialstärke als bei den Nebenträgern vorsehen.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist es bevorzugt, daß der betreffende Hauptträger
und/oder der betreffende Nebenträger aus abgekantetem Blech, vorzugsweise Stahlblech,
gefertigt sind. Die Öffnungen sind vorzugsweise vor dem Abkanten eingestanzt. So lassen
sich die Träger sehr rationell fertigen. Die Bauweise ist erheblich kostengünstiger
als die Herstellung aus Aluminium.
[0013] Vorzugsweise besteht der betreffende Hauptträger und/oder der betreffende Nebenträger
aus zwei im wesentlichen U-förmigen Profilen, die mit den Rücken einander zugewandt
und mit Abstand miteinander verbunden sind. Auf diese Weise erhalten die Träger -
in Draufsicht betrachtet - eine vergrößerte Breite, was sowohl bei dem Hauptträger
für das günstige Auflagern von Nebenträgern von Vorteil ist als auch bei dem Nebenträger
zur Schaffung einer erhöhten Sicherheit gegen Umkippen beim Errichten der Plattform
oder der Bühne.
[0014] Vorzugsweise sind die beiden Profile durch Schraubverbindungen miteinander verbunden
und durch Abstandshalter, vorzugsweise aus Kunststoff, auf Abstand gehalten. Dies
sichert eine besonders rationelle Herstellbarkeit.
[0015] Vorzugsweise sind in dem vertikalen Doppelsteg des betreffenden Hauptträgers und/oder
des betreffenden Nebenträgers Öffnungen vorgesehen, vorzugsweise in Form einer oder
mehrerer Reihen längs des Trägers. Auch hier ist wiederum das Vorsehen der Öffnungen
im Rastermaß besonders bevorzugt. Die geschilderten Öffnungen können für eine ganze
Reihe von Funktionen genutzt werden, insbesondere Befestigung einer Nagelleiste zwischen
den beiden Profilen, Anbringung von Sekundärstrukturen wie Brüstungen und angehängten
Laufwegen und vieles andere mehr.
[0016] Der Aufbau der Träger aus zwei beabstandeten Profilen hat insbesondere auch noch
den folgenden, für die Praxis sehr wichtigen Vorteil. Normalerweise wird man die Platten
so auf die Nebenträger auflagern, daß die Stöße zwischen benachbarten Platten - in
Draufsicht gesehen - etwa mit der Längsmittellinie des Nebenträgers zusammenfallen.
Beim Betonieren läuft häufig Betonmilch durch die Plattenstöße, und diese verunreinigt
nun nicht mehr die Träger, sondern läuft einfach zwischen den beiden Halbträgern nach
unten durch.
[0017] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist mindestens bei einem erheblichen Teil
der Steher/Hauptträger-Abstützstellen eine formschlüssige Festlegung zwischen dem
betreffenden Steher und dem betreffenden Hauptträger gegenüber Kräften beliebiger
Richtung in einer Ebene, die rechtwinklig zur Längsrichtung des Stehers ist und durch
die betreffende Abstützstelle führt, vorgesehen.
[0018] Diese formschlüssige Festlegung kann, muß aber nicht, nach dem beschriebenen Hauptträger/Nebenträger-Festlegungsprinzip
erfolgen,insbesondere durch den Eingriff von Vorstehelementen in Öffnungen gebildet
sein, wobei die Vorstehelemente aus einer oberen Lagerfläche des betreffenden Stehers
nach oben vorstehen und die Öffnungen in einer unteren Lagerfläche des betreffenden
Hauptträgers ausgebildet sind oder umgekehrt.
[0019] Ferner ist bevorzugt, daß mindestens bei einem erheblichen Teil der Nebenträger/Platte-Auflagerstellen
eine formschlüssige Festlegung zwischen dem betreffenden Nebenträger und der betreffenden
Platte gegenüber Kräften beliebiger Richtung in der Auflagerflächenebene vorgesehen
ist. Auch hier kann man wiederum, muß aber nicht, die formschlüssige Festlegung durch
den Eingriff von Vorstehelementen in Öffnungen bilden, wobei die Vorstehelemente aus
einer oberen Lagerfläche des betreffenden Nebenträgers nach oben vorstehen und die
Öffnungen in einer unteren Lagerfläche der betreffenden Platte ausgebildet sein können
oder umgekehrt.
[0020] Vorzugsweise ist mindestens ein erheblicher Teil der Steher mit einem derartigen
Kopf ausgestattet, daß ein Hauptträger darüber hinwegführend auf dem Steher abstützbar
ist. Auf diese Weise kann man Hauptträger nicht nur an ihren Enden abstützen, sondern
auch dazwischen.
[0021] Vorzugsweise ist mindestens ein erheblicher Teil der Steher mit einem Fallkopf ausgestattet,
der mindestens eine Abstützstelle, in den meisten Fällen zwei Abstützstellen, für
einen Hauptträger aufweist und relativ zu dem oberen Abschluß des Stehers nach unten
absenkbar ist. Aufgrund dieser Ausbildung kann man durch Absenken des Fallkopfes den
größten Teil der Bestandteile der Deckenschalung, nämlich Hauptträger, Nebenträger,
Platten, schon entfernen, ehe der Beton seine volle Endfestigkeit erreicht hat. Die
Stützen bleiben noch einige Zeit stehen und können mit ihrem oberen Abschluß die Betondecke
in Form eines Punktgitters abstützen. Die anderen Bestandteile der Deckenschalung
können bereits anderweitig verwendet werden.
[0022] Die bisher beschriebenen, an diversen Stellen der Plattform bzw. der Bühne vorhandenen
Vorstehelemente können einen sich in Richtung zu ihrem freien Ende hin verjüngenden
Querschnitt besitzen, wobei es sich vorzugsweise nur um eine leichte Verjüngung handelt.
Die Verjüngung führt zu einer Erleichterung beim Zusammenbau der betreffenden Bestandteile
der Plattform bzw. der Bühne, weil das Einführen in die Partneröffnung auch bei nicht
so genauer, vorheriger Ausrichtung möglich ist. Besonders günstig ist es, wenn die
Vorstehelemente und/oder die Öffnungen einen kreisrunden Querschnitt haben.
[0023] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß Traversen als versteifende Querverbindungen mit ihren Enden an den betreffenden
Stehern befestigt sind;
daß mindestens bei einem erheblichen Teil der Steher/Traversenende-Verbindungsstellen
eine formschlüssige Festlegung zwischen dem betreffenden Steher und dem betreffenden
Traversenende gegenüber Kräften aller drei Raumrichtungen vorgesehen ist;
und daß der betreffende Steher an der betreffenden Verbindungsstelle frei von Querauskragung
über seine Außenbegrenzung ist.
[0024] Infolge dieser Maßnahmen besitzt die erfindungsgemäße Plattform oder Bühne eine umfassende,
formschlüssige Festlegung der betreffenden Traverse an dem betreffenden Steher, ohne
daß eine mit Aufwand zu fertigende Querauskragung vorgesehen wäre. Die formschlüssige
Festlegung speziell auch in Längsrichtung des betreffenden Stehers führt dazu, daß
die Traversen auch in Vertikalrichtung hoch belastbar sind, ohne ein Sicherheitsrisiko
einzugehen.
[0025] Es wird darauf hingewiesen, daß die Ausdrucksweise "gegenüber Kräften aller drei
Raumrichtungen" nicht die Momente um die drei Raumachsen einschließt. Das weiter unten
genauer beschriebene Ausführungsbeispiel wird z.B. zeigen, daß gegenüber Drehmomenten
um die Längsachse der betreffenden Traverse keine formschlüssige Festlegung vorhanden
ist. Wenn eine Plattform oder Bühne die erfindungsgemäße, formschlüssige Festlegung
gegenüber Kräften aller drei Raumrichtungen besitzt, ist formschlüssige Festlegung
gegenüber Momentenbelastungen um die drei Raumachsen nicht mehr von primärer Wichtigkeit.
Andererseits ist es durchaus möglich, die erfindungsgemäße Plattform oder Bühne auch
mit formschlüssiger Festlegung gegenüber Momenten um eine, zwei oder drei Raumachsen
auszustatten.
[0026] Ferner wird darauf hingewiesen, daß der Begriff "Traverse" auch eine Anordnung von
zwei oder mehr Horizontalstreben übereinander, die durch Verbindungsstreben miteinander
verbunden sind, umfaßt; derartige Anordnungen werden normalerweise Rahmen genannt,
die als versteifende Querverbindungen zwischen Stehern eingebaut werden können.
[0027] Vorzugsweise ist die formschlüssige Festlegung gegenüber Kräften in Längsrichtung
des betreffenden Stehers durch den Eingriff eines Vorstehelements in eine Öffnung
gebildet, wobei das Vorstehelement an dem betreffenden Traversenende vorsteht und
die Öffnung an dem betreffenden Steher ausgebildet ist oder umgekehrt. Die erstgenannte
dieser beiden Möglichkeiten ist besonders bevorzugt, weil man - dieas gesamte Plattform
oder Bühne betrachtet - zahlreichere Eingriffsmittel an den Stehern als an den Traversenenden
hat und weil gerade bei den Stehern Öffnungen besonders leicht herstellbar sind.
[0028] Vorzugsweise ist eine Reihe von Vorstehelementen oder von Öffnungen längs mindestens
eines Teils des Stehers vorgesehen, um einen Traversenanschluß an wählbarer Stelle
der Höhe vornehmen zu können. Besonders günstig ist es, wenn die Vorstehelemente bzw.
Öffnungen in einem Rastermaßabstand vorgesehen sind; außerdem kann man günstig vorsehen,
daß es sich um Öffnungen handelt, die auch für die Festlegung von zwei teleskopisch
verstellbaren Steherteilen eine Funktion haben.
[0029] Vorzugsweise ist das Vorstehelement oder ein die Öffnung aufweisendes Element in
einer Richtung hin und her verlagerbar, die im wesentlichen der Traversenlängsrichtung
entspricht. Aufgrund dieser Maßnahme kann man die betreffende Traverse besonders umproblematisch
zwischen zwei quer zu verbindende Steher einbringen, indem z.B. die beiden Vorstehelemente
an den beiden Traversenenden eingefahren werden, so daß die Traverse mit der so etwas
verkürzten Länge gerade zwischen die zwei Steher hineinpaßt. Dann kann man z.B. die
beiden Vorstehelemente in Traversenlängsrichtung ausfahren und in die passenden Öffnungen
in den beiden Stehern einsetzen. Es wird allerdings darauf hingewiesen, daß es auch
Lösungen ohne derartige Verlagerbarkeit der Vorstehelemente oder der die Öffnung aufweisenden
Elemente gibt, z.B. ein horizontales Quereinbringen der Traverse, wobei sich die Vorstehelemente
in schlitzartige Steheröffnungen hineinbewegen.
[0030] Vorzugsweise ist für die formschlüssige Festlegung zwischen dem betreffenden Steher
und dem betreffenden Traversenende gegenüber Kräften in zu der Längsrichtung des betreffenden
Stehers rechtwinkligen Richtungen ein Eingriff zwischen einem Eingriffsteil an dem
betreffenden Traversenende und einer hinterschnittenen Längsvertiefung oder einem
hinterschnittenen Längsvorsprung des betreffenden Stehers vorgesehen. Diese Art der
formschlüssigen Festlegung hat den Vorteil, daß sie sich unkompliziert erstellen und
bei der Demontage des Gerüsts lösen läßt.
[0031] Vorzugsweise ist das im letzten Absatz beschriebene Eingriffsteil im wesentlichen
in Traversenlängsrichtung hin und her verlagerbar. Hier gelten ganz analoge Gesichtspunkte,
insbesondere hinsichtlich Einbringbarkeit der betreffenden Traverse zwischen zwei
zu verbindende Steher, wie sie weiter vorn im Zusammenhang mit dem Vorstehelement
oder dem die Öffnung aufweisenden Element beschrieben worden sind.
[0032] Nach einer wegen ihrer Einfachheit besonders bevorzugten Ausführung ist vorgesehen,
daß im Bereich des betreffenden Traversenendes ein Bolzen angeordnet ist, der sich
in Längsrichtung der betreffenden Traverse erstreckt und um seine Längsachse drehbar
ist und einen Bolzenkopf aufweist, der in einer ersten Querrichtung schmaler ist als
in einer zweiten Querrichtung, sodaß der Bolzenkopf in einer ersten Drehposition in
die Längsvertiefung einbringbar ist und in einer zweiten Drehposition gegen Herausziehen
in Traverserlängsrichtung festgelegt ist. Aufgrund dieser Ausbildung gestaltet sich
die Erstellung der formschlüssigen Festlegung gegenüber Kräften in zu der Längsrichtung
des betreffenden Stehers rechtwinkligen Richtungen besonders einfach. Vorzugsweise
hat man über den Umfang des Stehers verteilt mehrere hinterschnittene Längsvertiefungen
oder hinterschnittene Längsvorsprünge, insbesondere vier.
[0033] Nach einer besonders wichtigen, bevorzugten Weiterbildung ist im Endbereich des Eingriffsteils
das Vorstehelement oder die Öffnung ausgebildet. Aufgrund dieser Ausbildung kann man
durch Manipulation allein des Eingriffsteils die günstige Verlagerung des Vorstehelements
bzw. des die Öffnung aufweisenden Elements und des Eingriffsteils in Traversenlängsrichtung
bewerkstelligen und außerdem die formschlüssige Festlegung gegenüber Kräften aller
drei Raumrichtungen bewerkstelligen. Alternativ ist es allerdings möglich, das dem
Traversenende zugeordnete Vorstehelement bzw. Öffnung an von dem Bolzen beabstandeter
Position vorzusehen und nicht in den Bolzen zu integrieren.
[0034] Vorzugsweise ist dem Eingriffsteil ein Querelement zugeordnet, mit dem das Eingriffsteil
in seiner Längsrichtung verlagerbar und um seine Längsachse drehbar ist. Dieses Querelement
erlaubt somit ein bequemes Manipulieren des Eingriffsteils.
[0035] Vorzugsweise weist der Bolzen eine längliche Durchgangsöffnung auf und ist ein die
Durchgangsöffnung durchsetzendes Keilelement vorgesehen, durch dessen Bewegung der
Bolzenkopf in der hinterschnittenen Längsvertiefung festklemmbar ist. Außerdem ist
der Bolzen vorzugsweise in dem Zustand ohne Keilkraftaufbringung mittels des Keilelements
um seine Längsachse drehbar. Das Keilelement erfüllt somit eine Doppelfunktion, indem
der Bolzen zunächst ohne Erzeugung einer Keilkraft um seine Achse gedreht wird und
dann mittels Keilkraft in Richtung von dem betreffenden Steher fortgezogen wird. Bei
entsprechender Ausbildung kann als dritte Funktion hinzukommen, daß man mittels des
Keilelements den Bolzen in Längsrichtung hin und her verlagern kann. Schließlich kann
bei entsprechender Ausbildung als vierte Funktion hinzukommen, daß man durch Längsverlagerung
des Bolzens mittels des Keilelements zugleich auch das an dem Bolzen vorgesehene Vorstehelement
in Eingriff mit der gewünschten Öffnung des Stehers bringen kann.
[0036] Vorzugsweise ist mindestens ein erheblicher Teil der Steher unter Verwendung von
Stahlblech-Hohlprofil aufgebaut. Derartige Steher lassen sich preisgünstiger fertigen
als aus Aluminium und sind bei guter Querschnittsgestaltung und guter Materialausnutzung
nicht unbedingt schwerer als Aluminiumsteher.
[0037] Vorzugsweise weist mindestens ein erheblicher Teil der Steher mindestens auf einem
Teil seiner Länge einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt mit vier hinterschnittenen
Längsvertiefungen auf.
[0038] Vorzugsweise weist der betreffende Steher mindestens zwei Teile auf, die teleskopisch
relativ zueinander verstellbar sind. Auf diese Weise kann man sich unterschiedliche
Steherlängen einstellen. Bei den Stehern können ferner weitere, übliche Bestandteile
vorhanden sein, wie Kopfplatte, Fußteil, Spindel-Höhenverstelleinrichtung zur Feineinstellung.
[0039] Vorzugsweise hat der innere Steherteil einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt,
der insbesondere auch besonders gut zu einem äußeren Steherteil mit im wesentlichen
quadratischem Querschnitt und vier hinterschnittenen Längsvertiefungen paßt.
[0040] Vorzugsweise weist die betreffende Traverse an jedem Traversenende einen Traversenkopf
auf, der ein gegossenes oder ein geschmiedetes Werkstück ist und der die der Festlegung
der betreffenden Traverse an dem betreffenden Steher dienenden Mittel enthält. Infolgedessen
kann man die Traverse als sehr einfaches Profil ausbilden; die der Festlegung dienenden
Mittel sind ausschließlich an dem betreffenden Traversenkopf gehaltert, der die hierfür
erforderliche, kompliziertere Formgebung ohne Schwierigkeiten haben kann.
[0041] In der vorstehenden Beschreibung ist an mehreren Stellen die Ausdrucksweise "bei
einem erheblichen Teil der ... (z. B. Hauptträger/Nebenträger-Auflagerstellen, der
Steher/Hauptträger-Abstützstellen, der Nebenträger/Platte-Auflagerstellen, der Steher,
der Steher/Traversenende-Verbindungsstellen)" verwendet worden. Hiermit soll zum Ausdruck
gebracht werden, daß es für die Verwirklichung der Erfindung nicht unerläßlich ist,
daß alle angesprochenen Stellen in der beschriebenen Weise ausgebildet sind. So wäre
es z. B. möglich, nur bei jeder zweiten Traverse die in bevorzugter Weiterbildung
der Erfindung vorgesehene Optimalfestlegung an dem betreffenden Steher vorzusehen.
Insgesamt ist aber bevorzugt, bei der Plattform bzw. Bühne durchgängig die erfindungsgemäße
Maßnahme bzw. erfindungsgemäß bevorzugte Maßnahmen vorzusehen.
[0042] Wenn in der vorstehenden Beschreibung von "Öffnung" gesprochen worden ist, muß es
sich nicht unbedingt um eine Durchgangsöffnung handeln sondern kann es sich auch um
eine Sacköffnung handeln, wiewohl Durchgangsöffnungen wegen einfacherer Herstellung
normalerweise bevorzugt sind.
[0043] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Gegenstände der Ansprüche 12, 16,
18 (einschließlich der zugehörigen, bevorzugten Weiterbildungen) eine selbständige
erfinderische Bedeutung haben. Diese Plattformen bzw. Bühnen können technisch sinnvoll
verwirklicht werden auch ohne einen Teil oder alle Merkmale des Anspruchs 1.
[0044] Schließlich wird darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Plattform oder Bühne
auch als Tribüne, insbesonders Zuschauertribüne, mit Platten in mehreren Höhenniveaus
ausgebildet sein kann. Zu diesem Zweck kann man z. B. schräg von unten nach oben verlaufende
Hauptträger an Stehern zunehmender Höhe abstützen und Nebenträger, z.B. mit geeigneten
Zwischenteilen, waagerecht verlaufend auf Hauptträgern abstützen. Alternativ kann
man die auf Stehern abgestützten Hauptträger waagerecht verlaufen lassen und auf den
Hauptträgern schräg von unten nach oben verlaufende Nebenträger abstützen; in diesem
Fall hat man z.B. geeignete Zwischenteile zum waagerechten Auflagern der Platten auf
Nebenträger. Auch im Fall von Tribünen kann man mit Kurzbolzen an den Stehern und/oder
den Hauptträgern und/oder den Nebenträgern und/oder den Platten arbeiten, wobei es
die Möglichkeit gibt, sogenannte Kippbolzen vorzusehen, die zwischen einer Anbringungsstellung
und einer Funktionsstellung um eine Achse kippbar sind, und/oder einschnappende Bolzen
vorzusehen, die nur mit Kraftaufwand wieder lösbar sind.
[0045] Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden nachfolgend anhand eines zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispiels noch näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Teils einer Deckenschalung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines oberen Bereichs der Deckenschalung von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines unteren Bereichs eines Stehers;
- Fig. 4
- eine Ansicht eines Traversen-Endstücks gemäß Pfeil IV in Fig. 1, in vergrößertem Maßstab.
[0046] Die dargestellte Deckenschalung ist zugleich die Veranschaulichung eines Gerüsts,
wenn man sich vorstellt, daß die später zu beschreibenden Platten nicht eine Schalung
für das Betonieren sind.
[0047] Der in Fig. 1 gezeichnete Ausschnitt einer Deckenschalung besteht aus folgenden Kernbestandteilen:
vertikale Steher 2, horizontale Hauptträger 4, die sich jeweils mit ihren beiden Endbereichen
an zwei Stehern 2 abstützen, horizontalen Nebenträgern 6, die sich normalerweise jeweils
auf zwei Hauptträgern 4 abstützen, Schalplatten 8, die jeweils auf Nebenträgern 6
aufgelagert sind, und Traversen 10, die - wenn und wo für die Stabilität der Deckenschalung
erforderlich - als versteifende Querverbindungen von Stehern 2 vorgesehen sind. Der
gezeichnete Steher 2 ist nur mit einem oberen Bereich seiner Länge gezeichnet; ein
unterer Bereich seiner Länge ist in Fig. 3 gezeichnet.
[0048] Der gezeichnete Ausschnitt der Deckenschalung zeigt nur einen Steher 2. Für die Deckenschalung
in ihrer Gesamtheit ist eine Vielzahl von Stehern 2 in einem Gitterpunktmuster vorgesehen,
z. B. mit einem Abstand in Hauptträger-Längsrichtung von 1,5 m und einem Abstand in
Nebenträger-Längsrichtung von 3 m.
[0049] Der Steher 2 hat in seinem in Fig. 1 unteren Teil 11 einen im wesentlichen quadratischen
Querschnitt mit vier schwalbenschwanzförmigen Längsvertiefungen 14, jeweils mittig
in einer Quadratseite. In seinem in Fig. 1 oberen Teil 12 hat der Steher 2 einen quadratischen
Querschnitt, der mit den zum Inneren des Stehers 2 weisenden Oberflächen der Längsvertiefungen
14 zusammenpaßt. Der obere Teil 12 ist teleskopisch in den unteren Teil 11 des Stehers
2 eingeschoben. Der obere Teil 12 weist in jeder seiner Quadratseiten eine vertikale
Reihe von Öffnungen 16 auf, der untere Teil 11 weist im Grund jeder Längsvertiefung
14 ebenfalls eine in Längsrichtung verteilte Reihe von Öffnungen 18 auf, wobei das
Abstands-Rastermaß bei beiden Öffnungsreihen gleich ist. Man kann den oberen Teil
12 weiter in den unteren Teil 11 hineinschieben oder weiter herausziehen. Mittels
eines durch zwei Öffnungspaare 16, 18 hindurchgeschobenen Stifts 20 kann man den Steher
in der gewünschten Länge fixieren.
[0050] Als oberen Abschluß weist der Steher 2 ein Kopfstück 22 mit einem plattenartigen,
etwas vergrößerten, oberen Ende auf.
[0051] Ein Stück unterhalb des Kopfstücks 22 ist an dem Steher 2 ein Fallkopf 24 befestigt,
der an zwei Seiten des Stehers 2 eine auskragende Abstützfläche 26, jeweils für einen
Endbereich eines Hauptträgers 4 aufweist. Von jeder Abstützfläche 26 ragen zwei Kurzbolzen
42 als Vorstehelemente nach oben.
[0052] Es wird darauf hingewiesen, daß das Kopfstück 22 gewünschtenfalls gegen ein leicht
abgewandeltes Kopfstück mit verkleinertem, plattenartigen, oberen Ende ausgetauscht
werden kann. Dann läßt sich bei ganz nach oben verschobenem Fallkopf 24 eine durchgehende
Abstützfläche 26 schaffen, so daß ein darüber hinwegführender Hauptträger in seinem
mittleren Bereich abgestützt werden kann.
[0053] Bis auf weiter unten noch zu beschreibende Unterschiede sind die Hauptträger 4 (von
denen in Fig. 1 einer gezeichnet ist) und die Nebenträger 6 (von denen in Fig. 1 zwei
gezeichnet sind) gleich ausgebildet. Sie bestehen jeweils aus zwei Halbträgern mit
im wesentlichen U-förmigem, zur Seite offenen Profil. Die beiden Halbträger 4a, 4b
bzw. 6a, 6b sind mit den Rücken einander zugewandt und mit Abstand miteinander verbunden.
Die Verbindung der Halbträger ist durch Schrauben oder Bolzen 30 vorgenommen, wobei
Abstandshalter 32 aus Kunststoff zwischen die beiden Halbträger zwischengesetzt sind
(Fig. 2). Über die Länge der Träger 4, 6 verteilt sind Verbindungsbolzen 30 und Abstandshalter
32 an mehreren Stellen vorgesehen.
[0054] Durch die waagerechten, oberen Schenkel der beiden Halbträger 4a, 4b wird bei dem
Hauptträger 4 eine obere Lagerfläche 34 gebildet. Analog wird durch die unteren, waagerechten
Schenkel der Halbträger 6a, 6b bei dem Nebenträger 6 eine untere Lagerfläche 36 gebildet.
Auch der Nebenträger 6 hat eine obere Lagerfläche 38, analog dem Hauptträger 4.
[0055] Alle vier waagerechten Schenkel des Hauptträgers 4 und alle vier waagerechten Schenkel
des Nebenträgers 6 sind jeweils mit einer Reihe von in einem Rastermaß beabstandeten,
kreisrunden Öffnungen 40 versehen, das Rastermaß a ist überall gleich. Jeweils mittig
zwischen benachbarten Öffnungen 40 sind in allen waagerechten Schenkeln kreisrunde,
weitere Öffnungen 41 kleineren Durchmessers vorhanden. In den in den zwei oberen waagerechten
Schenkeln des Hauptträgers 4 vorgesehenen, weiteren Öffnungen 41 sind Kurzbolzen 42
vorzugsweise aus Kunststoff befestigt (z. B. durch Schulteranlage oben und Heißumdrücken
unten hinter der weiteren Öffnung 41), die in ihrem nach oben fortragenden Bereich
einen kreisrunden Querschnitt hineinpassend jeweils in eine Öffnung 40 des Partnerträgers
haben, aber sich leicht konisch verjüngend nach oben. Dies war der erste Unterschied
zwischen dem Hauptträger 4 und dem Nebenträger 6 (der keine Kurzbolzen 42 aufweist);
ein zweiter Unterschied liegt in der etwa doppelt so großen Länge des Nebenträgers
6, wie bereits weiter vorn angedeutet.
[0056] Man erkennt, daß jeder der gezeichneten Nebenträger 6 mit zwei Öffnungen 40 in seiner
unteren Lagerfläche 36 zwei Kurzbolzen 42 aufgenommen hat, die aus der oberen Lagerfläche
34 des Hauptträgers 4 nach oben vorstehen. Hierdurch ist eine formschlüssige Festlegung
des betreffenden Nebenträgers 6 auf dem betreffenden Hauptträger 4 gegenüber Kräften
beliebiger Richtung in der Lagerflächenebene (d. h. die durch die Lagerflächen 34,
36 gebildete Ebene) gebildet.
[0057] Ferner erkennt man in Fig. 1 zwei Schalplatten 8, die mit einem Stoß 50 aneinander
anschließen. Die Schalplatten 8 sind auf Nebenträger 6 aufgelagert. Gezeichnet ist,
daß eine Schalplatte 8 mit einem Rand auf dem Halbträger 6a des Nebenträgers 6 aufliegt,
während die andere Schalplatte 8 mit einem Rand auf dem anderen Halbträger 6b des
Nebenträgers 6 aufliegt derart, daß der Stoß 50 über den Abstandsraum zwischen den
Halbträgern 6a, 6b zu liegen kommt. Man erkennt ferner, daß die Schalplatten 8 in
ihren Auflagerungsrändern mit nach unten vorstehenden Kurzbolzen 52 versehen sind,
die in Öffnungen 40 in der oberen Lagerfläche 38 des Nebenträgers 6 eingeführt sind,
so daß die Schalplatten 8 formschlüssig festgelegt sind.
[0058] Hauptträger 4 und Nebenträger 6 sind, mit Ausnahme der geschilderten zwei Unterschiede,
identisch aufgebaut. Infolgedessen können sie auf der gleichen Fabrikationsstraße
gefertigt werden, wobei die beschriebenen Öffnungen 40 und 41 und die weiter unten
noch zu beschreibenden Öffnungen gestanzt werden, ehe die Halbträger in die Form des
U-förmigen Profils gebogen werden. In der oberen Lagerfläche 34 nur des Hauptträgers
4 werden dann die Kurzbolzen 42 angebracht. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
daß bei der Festlegung Steher 2/Hauptträger 4, Hauptträger 4/Nebenträger 6, Nebenträger
6/Schalplatte 8 die Rolle von Vorstehelement 42 bzw. 52 und Öffnung 40 jeweils umgekehrt
sein kann als weiter vorn beschrieben. An der Funktion ändert sich hierdurch nichts.
Es wird ferner ausdrücklich darauf hingewiesen, daß man alternativ auch so vorgehen
kann, daß die Kurzbolzen in dem Hauptträger 4 einen derartigen Abstand voneinander
haben, daß ein Kurzbolzenpaar die zwei Außenränder 54 der unteren Lagerfläche 36 des
aufgelagerten Nebenträgers 6 zwischen sich einschließt. Hierdurch wäre noch keine
formschlüssige Festlegung in Längsrichtung des Nebenträgers 6 erreicht, aber man könnte
z.B. Kurzbolzen in der unteren Lagerfläche 36 des Nebenträgers 6 anbringen, die mit
Außenrändern 56 eines Halbträgers 4a des Hauptträgers zusammenwirken.
[0059] Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Kurzbolzen 42 bzw. 52 in der Abstützfläche
26 des Stehers 2, in der oberen Lagerfläche 34 des Hauptträgers 4, und unten an den
Platten 8 hinsichtlich ihres Durchmessers im vorragenden Bereich, hinsichtlich ihrer
leichten Konizität und hinsichtlich ihres Materials (Kunststoff) gleich. Das ist kein
zwingendes Erfordernis. Außerdem könnte man die Kurzbolzen z.B. auch aus Metall vorsehen.
[0060] Der gegenseitige, formschlüssige Eingriff zwischen dem Steher 2, einem Hauptträger
4, einem Nebenträger 6 und einer Platte 8 ist in Fig. 2 anschaulicher erkennbar. Nach
oben abgebogene Laschen 27 an den Abstützflächen 26 des Stehers 2 greifen hinter Abstandshalter
32 der Hauptträger 4 und ergeben so ein besseres Hinführen zum Festlegen mittels der
Kurzbolzen 42.
[0061] In den Fig. 1 und 2 sieht man ferner Öffnungen 44 größeren Durchmessers und weitere
Öffnungen 45 kleineren Durchmessers, angeordnet in insgesamt drei Reihen, in den vertikalen
Stegen der Träger 4 und 6. Hier können Anschlußbefestigungen vorgenommen werden, wie
weiter vorn geschildert.
[0062] In Fig. 3 ist ein unterer Bereich des Stehers 2 von Fig. 1 und 2 dargestellt. In
den Steherteil 11 ist von unten ein Fußteil 94 eingeschoben, das einen quadratischen
Querschnitt wie der obere Teil 12 besitzt, und mittels eines durch Öffnungen 16, 18
hindurchgesteckten Zapfens 20 gesichert. Am unteren Ende weist das Fußteil 94 einen
Spindelbereich 96 zum genauen Einstellen der Länge des Stehers 2 auf.
[0063] Die in Fig. 1 gezeichneten Traversen 10 haben jeweils einen U-förmigen, zur Seite
hin offenen Querschnitt. An jedem Traversenende ist ein Traversenkopf 60 befestigt,
z. B. festgeschweißt. Die Traversenköpfe 60 sind jeweils zu der eingezeichneten Vertikalebene
62-62 symmetrisch und können ohne Umorientierung für beide Traversenenden eingesetzt
werden. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die Traversenköpfe 60 als gegossene
oder geschmiedete Teile ausgeführt. An dem von der Traverse 10 abgewandten Ende hat
jeder Traversenkopf 60 zwei waagrechte, vorstehende Rippen 74.
[0064] Einige Einzelheiten des Traversenkopfs 60 kann man in Fig. 4 besser sehen.
[0065] Etwa in seiner Mitte weist der Traversenkopf 60 eine durchgehende Bohrung auf, in
die längsverschiebbar ein Bolzen 64 eingesetzt ist. Die Längsrichtung des Bolzens
64 fällt mit der Längsrichtung der Traverse 10 zusammen. Der Bolzen 64 weist einen
Bolzenkopf 66 auf, der bei der ganz rechts in Fig. 1 gezeichneten Traverse 10 in der
gezeichneten Drehposition des Bolzens 64 gemessen in waagerechter Richtung schmaler
ist als gemessen in senkrechter Richtung. In dieser gezeichneten Drehposition läßt
sich der Bolzenkopf 66, wie weiter unten noch genauer beschrieben werden wird, von
vorn her in eine der Längsvertiefungen 14 des Stehers 2 einführen. Wenn man dann den
Bolzen 64 um etwa 90° um seine Längsachse dreht, verriegelt sich der Bolzenkopf 66
in der schwalbenschwanzförmig hinterschnittenen Längsvertiefung 14, ohne jedoch schon
darin festgeklemmt zu sein.
[0066] Am von der Traverse 10 abgewandten Endbereich des Bolzens 64 ist integral ein Vorstehelement
68 mit kreisrundem Querschnitt vorgesehen, vorstehend in Längsrichtung des Bolzens
64 über den bisher beschriebenen Bolzenkopf 66 hinaus. Das Vorstehelement 68 ist von
seinem Durchmesser her auf die Öffnungen 18 bzw. 16 im Steher 2 abgestimmt. Ferner
sind die Abmessungen so gewählt, daß man die beschriebene Drehung des Bolzens 64 um
seine Längsachse nur vollziehen kann, wenn der Bolzen 64 so weit nach rechts in Fig.
2 (nach links in Fig. 1 bei der dortigen, ganz rechten Traverse 10) verlagert worden
ist, daß das Vorstehelement 68 sich in einer Öffnung 18 des Stehers 2 befindet.
[0067] Der Bolzen 64 besitzt eine längliche Durchgangsöffnung 70, die in Fig. 4 mit unterbrochenen
Linien eingezeichnet ist und die Gestalt eines flachen Quaders hat. Es ist ein Keilelement
72 vorgesehen, das diese Durchgangsöffnung 70 durchsetzt.
[0068] Wenn man den Traversenkopf 60 in einem Schnitt 76-76 betrachtet (siehe Fig. 4), dann
hat der Traversenkopf 60 an der linken Seite eine obere Aussparung 78 und an der rechten
Seite eine untere Aussparung 80. Infolgedessen kann man das Keilelement 72 aus der
rechts in Fig. 1 gezeichneten, waagerechten Position in die in Fig. 2 gezeichnete,
senkrechte Position drehen. In der senkrechten Position wirkt die Vorderfläche 82
des Keilelements 72 mit einer Widerlagerfläche 84 des Traversenkopfs 60 zusammen.
Deshalb kann die gegenüber der Vorderfläche 82 schräg verlaufende Rückfläche 86 des
Keilelements 72 im Zusammenwirken mit einem Ende 88 der Durchgangsöffnung 70 eine
Längsverlagerung des Bolzens 64 nach links in Fig. 4 mit Keilkraft bewirken. Das Keilelement
72 ist durch einen Querstift 90 an einem seiner Enden unverlierbar, wodurch auch der
Bolzen 64 unverlierbar ist.
[0069] Bei der Anbringung einer Traverse 10 zwischen zwei Steher 2 geht man folgendermaßen
vor (wobei nur die Vorgänge an einem Traversenende beschrieben werden, es sich aber
versteht, daß die beschriebenen Vorgänge an beiden Traversenenden durchgeführt werden):
[0070] Zunächst wird durch Angreifen an dem Keilelement 72 der Bolzen 64 - selbstverständlich
mitsamt seinem Bolzenkopf 66 und dem daran integrierten Vorstehelement 68 - so weit
nach links in Fig. 4 verlagert, daß sich der gesamte Bolzenkopf 66 in dem Raum zwischen
den beiden Rippen 74 befindet, und wird das Keilelement 72 waagerecht gestellt. In
diesem Zustand ragt weder der Bolzenkopf 66 noch das Vorstehelement 68 über die Rippen
74 hinaus, die Traverse 10 kann von der Seite her zwischen die zwei Steher 2 eingeschoben
werden. Als nächstes wird durch Angreifen an dem Keilelement 72 der Bolzenkopf 66
aus dem Raum zwischen den Rippen 74 herausbewegt und in die Längsvertiefung 14 des
betreffenden Stehers 2 hineinbewegt, und zwar so weit, daß das Vorstehelement 68 in
eine Öffnung 18 des Stehers 2 hineinkommt. Dann wird das Keilelement 72 um etwa 90
Grad gedreht, der Bolzenkopf 66 wird in waagerechter Richtung breiter und versperrt
sich in der hinterschnittenen Längsvertiefung 14. Anschließend wird von oben in Fig.
4 mit einem Hammer auf das Keilelement 72 geschlagen, wodurch der Bolzen 64 nach links
in Fig. 4 gezogen und der Bolzenkopf in der Längsvertiefung 14 festgeklemmt wird (weil
die Rippen 74 an der Außenseite des Stehers 2 ein Widerlager bilden); das Vorstehelement
68 ist lang genug, damit es durch diesen Klemmvorgang nicht aus der Öffnung 18 herauskommt.
Das Lösen der Festlegung der Traverse 10 an dem betreffenden Steher 2 erfolgt in umgekehrter
Abfolge.
[0071] Wenn auf die beschriebenen Schalungsplatten 8 Beton gegossen werden soll, hat man,
wie beschrieben, eine Deckenschalung vor sich. Wenn hingegen die durch die Platten
8 gebildete Fläche z. B. zum Begehen durch Arbeitspersonen oder zum Auflagern eines
Anlagenteils, das hernach an einem anderen Bauwerksteil befestigt werden soll, genutzt
wird, kann man nicht mehr von einer Deckenschalung sprechen, sondern spricht besser
von einer Plattform oder einer (Arbeits-) Bühne. An dem beschriebenen, erfindungsgemäßen
Aufbau ändert sich hierdurch naturgemäß nichts.
[0072] Alternativ kann man das in Fig. 1 Gezeichnete auch ein Gerüst nennen, und zwar spricht
man von einem Lehrgerüst, wenn das Einleiten von Lasten von den Köpfen der Steher
2 her im Vordergrund steht, und von einem Arbeitsgerüst, wenn das Einleiten von Lasten
von den Traversen 10 her im Vordergrund steht. Im Fall eines Gerüsts müssen die Platten
8 nicht zwangsläufig vorhanden sein. Bei Ausbildung als Arbeitsgerüst sind vorzugsweise
mindestens bei einem Teil der Traversen dort Arbeitsplattformen aufgelagert.
1. Erhöhte Plattform oder Bühne, insbesondere ausgebildet als Deckenschalung für das
Betonieren, aufweisend:
(a) aufrechte Steher (2);
(b) Hauptträger (4), die sich an den Stehern (2) abstützen;
(c) Nebenträger (6), die sich durch Auflagern einer unteren Lagerfläche (36) auf einer
oberen Lagerfläche (34) mindestens eines Hauptträgers (4) abstützen;
(d) und Platten (8), die auf Nebenträgern (6) aufgelagert sind,
dadurch gekennzeichnet,
(e) daß mindestens bei einem erheblichen Teil der Hauptträger/Nebenträger-Auflagerstellen
eine formschlüssige Festlegung zwischen dem betreffenden Hauptträger (4) und dem betreffenden
Nebenträger (6) gegenüber Kräften beliebiger Richtung in der Lagerflächenebene vorgesehen
ist;
(f) daß die formschlüssige Festlegung durch Eingriff von Vorstehelementen (42) mit
Öffnungen (40) und/oder mit Trägerrändern (54) gebildet ist, wobei die Eingriff-Vorstehelemente
(42) von dem betreffenden Hauptträger (4) nach oben vorstehen und die Eingriff-Öffnungen
(40) und/oder die Eingriff-Trägerränder (54) an dem betreffenden Nebenträger (6) vorgesehen
sind und/oder umgekehrt;
(g) und daß bei dem betreffenden Hauptträger (4) und dem betreffenden Nebenträger
(6) eine Reihe von Vorstehelementen (42) bzw. Öffnungen (40), sofern solche vorhanden
sind, längs des Trägers vorgesehen sind.
2. Plattform oder Bühne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für den formschlüssigen Eingriff Vorstehelemente (42)
in der oberen Lagerfläche (34) des betreffenden Hauptträgers (4) und Öffnungen (40)
in der unteren Lagerfläche (36) des betreffenden Nebenträgers (6) vorgesehen sind
oder umgekehrt.
3. Plattform oder Bühne nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Vorstehelemente (42) Kurzbolzen aus Kunststoff oder
Metall vorgesehen sind, die an dem betreffenden Träger (4;6) angebracht sind.
4. Plattform oder Bühne nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der betreffende Hauptträger (4) und/oder der betreffende
Nebenträger (6) kleinere Öffnungen (41) mit darin angebrachten Vorstehelementen und
größere Öffnungen (40) aufweist.
5. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der betreffende Hauptträger (4) und der betreffende Nebenträger
(6), gegebenenfalls mit Ausnahme ihrer Länge, gleich ausgebildet sind oder abgesehen
von den Vorstehelementen (42) gleich ausgebildet sind.
6. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der betreffende Hauptträger (4) und/oder der betreffende
Nebenträger (6) aus abgekantetem Blech gefertigt sind.
7. Plattform oder Bühne nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (40) vor dem Abkanten eingestanzt sind.
8. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der betreffende Hauptträger (4) und/oder der betreffende
Nebenträger (6) aus zwei im wesentlichen U-förmigen Profilen besteht, die mit den
Rücken einander zugewandt und mit Abstand miteinander verbunden sind.
9. Plattform oder Bühne nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Profile durch Schraubverbindungen (30) miteinander
verbunden sind und durch Abstandshalter (32), vorzugsweise aus Kunststoff, auf Abstand
gehalten sind.
10. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens bei einem erheblichen Teil der Steher/Hauptträger-Abstützstellen
eine formschlüssige Festlegung zwischen dem betreffenden Steher (2) und dem betreffenden
Hauptträger (4) gegenüber Kräften beliebiger Richtung in einer Ebene, die rechtwinklig
zur Längsrichtung des Stehers (2) ist und durch die betreffende Abstützstelle führt,
vorgesehen ist.
11. Plattform oder Bühne nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die formschlüssige Festlegung durch den Eingriff von Vorstehelementen
(42) mit Öffnungen (40) gebildet ist, wobei die Vorstehelemente (42) aus einer oberen
Lagerfläche (26) des betreffenden Stehers (2) nach oben vorstehen und die Öffnungen
(40) in einer unteren Lagerfläche des betreffenden Hauptträgers (4) ausgebildet sind
oder umgekehrt.
12. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens bei einem erheblichen Teil der Nebenträger/Platte-Auflagerstellen
eine formschlüssige Festlegung zwischen dem betreffenden Nebenträger (6) und der betreffenden
Platte (8) gegenüber Kräften beliebiger Richtung in der Auflagerflächenebene vorgesehen
ist.
13. Plattform oder Bühne nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die formschlüssige Festlegung durch den Eingriff von Vorstehelementen
(52) mit Öffnungen (40) gebildet ist, wobei die Vorstehelemente (52) aus einer oberen
Lagerfläche des betreffenden Nebenträgers nach oben vorstehen und die Öffnungen in
einer unteren Lagerfläche der betreffenden Platte ausgebildet sind oder umgekehrt.
14. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein erheblicher Teil der Steher (2) mit einem
derartigen Kopf (22) ausgestattet ist, daß ein Hauptträger darüber hinwegführend auf
dem Steher (2) abstützbar ist.
15. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein erheblicher Teil der Steher (2) mit einem
Fallkopf (24) ausgestattet ist, der mindestens eine Abstützstelle (26) für einen Hauptträger
(4) aufweist und relativ zu dem oberen Abschluß des Stehers (2) nach unten absenkbar
ist.
16. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorstehelemente (42) einen sich in Richtung zum freien
Ende hin verjüngenden Querschnitt besitzen.
17. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß Traversen (10) als versteifende Querverbindungen mit ihren
Enden an den betreffenden Stehern (2) befestigt sind; daß mindestens bei einem erheblichen
Teil der Steher/Traversenende-Verbindungsstellen eine formschlüssige Festlegung zwischen
dem betreffenden Steher (2) und dem betreffenden Traversenende gegenüber Kräften aller
drei Raumrichtungen vorgesehen ist; und daß der betreffende Steher (2) an der betreffenden
Verbindungsstelle frei von Querauskragung über seine Außenbegrenzung ist.
18. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein erheblicher Teil der Steher (2) unter Verwendung
von Stahlblech-Hohlprofil aufgebaut ist.
19. Plattform oder Bühne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein erheblicher Teil der Steher (2) mindestens
zwei Teile (11,12,94) aufweist, die teleskopisch relativ zueinander verstellbar sind.