Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Empfangsvorrichtung einer Fernbedienung nach der
Gattung des unabhängigen Anspruchs. Aus der DE 39 05 641 A1 sind ein Verfahren zur
Sicherung von Codeworten eines Fernwirksystems und ein Fernwirksystem mit durch Codeworte
übertragbarem Code bekannt. Eine objekt- und senderspezifische Zuordnung erfolgt über
feste Grundanteile, die unveränderbar beispielsweise in ROM-Speichern des Empfängers
abgelegt sind. Bei der Zulässigkeitsüberprüfung wird das von dem jeweiligen Sender
gesendete Codewort, das den spezifischen Grundanteil enthält, mit den fest hinterlegten
Grundanteilen auf Übereinstimmung verglichen. Dieser Grundanteil wird unverschlüsselt
übertragen.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Empfangsvorrichtung einer Fernbedienung besitzt einen zugehörigen
Decoder, der ein in Abhängigkeit von einem Senderalgorithmus erzeugtes Codewort empfängt.
Ein Prüfalgorithmus überprüft unter Verwendung zumindest eines ersten Algorithmus
und/oder eines zweiten Algorithmus, die beide im Empfänger fest hinterlegt sind, ob
einer dieser Algorithmen mit dem im Sender zur Generierung des Codeworts verwendenten
Senderalgorithmus übereinstimmt. Der Senderalgorithmus wird im Codewort nicht übertragen.
Die Algorithmen können als Wechselcodealgorithmen oder als Parameter für diese fest
hinterlegt sein. Das Codewort ist dann als zulässig erkannt, wenn es in Abhängigkeit
von einem Senderalgorithmus erzeugt wurde, der entweder mit dem ersten oder zweiten
in dem Empfänger hinterlegten Algorithmus übereinstimmt. Die erfindungsgemäße Empfangsvorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß sie sich von zwei unterschiedlichen Sendertypen ansteuern
lassen kann. Bei dem ersten Sendertyp ist als Senderalgorithmus der erste Algorithmus
verwendet, der herstellerspezifisch gewählt ist. Dieser herstellerspezifische erste
Algorithmus ist auch unveränderbar in dem Empfänger hinterlegt. Ein zweiter Sendertyp
ist als Universalsender ausgelegt, der als Senderalgorithmus den zweiten Algorithmus
verwendet. Durch die zwei- oder mehrfache Überprüfung im Empfänger ist es möglich,
herstellerspezifische Sende-Empfangs-Systeme beizubehalten und zugleich einen Universalsender
vorzusehen, der herstellerunabhängig als gültig erkannte Bedienbefehle an die Empfangsvorrichtung
überträgt. Aufgrund der herstellerübergreifenden Konzeption des Universalsenders kann
dieser mit hohen Stückzahlen gefertigt werden, wodurch Kostensenkungspotentiale realisiert
werden. Die Standardisierung wird hierdurch unterstützt. In den Universalsendern lassen
sich auch solche Funktionen integrieren, die nicht dem beschriebenen Empfänger zugeordnet
sind. Der Konzeption einer universellen Fernsteuerung wird Vorschub geleistet.
[0003] In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist ein Universalsender, dem der zweite Algorithmus
zugeordnet ist, nur dann als zulässig erkannt, wenn der Empfänger bereits auf einen
ersten Sender, dem der erste Algorithmus zugeordnet ist, eingelernt ist. Der Benutzer
muß im Besitz beider Sender sein, um mit dem Universalsender einen Einlernvorgang
auszulösen. Dadurch erhöht sich die Sicherheit, wenn ein unberechtigter Benutzer lediglich
im Besitz des Universalsenders ist, nicht jedoch auf den ersten Sender zugreifen kann.
Dann ist ein Einlernen auf den Universalsender nicht möglich.
[0004] Weitere zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen
und aus der folgenden Beschreibung.
Zeichnung
[0005] Es zeigen Figur 1 einen möglichen Aufbau eines Empfängers, Figur 2 ein Ausführungsbeispiel
eines Sender-Empfänger-Systems, Figur 3 eine Zulässigkeitsprüfung und die Figuren
4 und 5 mögliche Einlernvorgänge des Ausführungsbeispiels.
Beschreibung
[0006] Gemäß einem Ausführungsbeispiel von Figur 1 enthält ein Empfänger 36 einen Speicher
30, in dem ein erster Algorithmus F1 und ein zweiter Algorithmus FU hinterlegt sind.
Ein Decoder 32 empfängt ein Codewort C, welches zumindest in Teilen über einen Senderalgorithmus
FS in einem Sender S1, SN, SU erzeugt wurde. Ein Prüfalgorithmus 34 überprüft unter
Verwendung zumindest des ersten Algorithmus F1 und/oder des zweiten Algorithmus FU,
ob einer dieser beiden Algorithmen F1, FU mit dem im Sender F1, FN, FU verwendeten
Senderalgorithmus FS zur Erzeugung zumindest von Teilen des Codeworts C übereinstimmt.
[0007] Der Index N bei dem ersten Algorithmus F1, FN steht für N möglicherweise voneinander
verschiedene erste Algorithmen F1, F2, ... FN. Einer Gruppe von ersten Sendern S1
ist gemäß Figur 2 jeweils der erste Algorithmus F1 zugeordnet. Der N-ten Gruppe von
Sendern SN ist ein N-ter Algorithmus FN zugeordnet, der von dem ersten Algorithmus
F1 verschieden sein kann. Der obere Empfänger 36, in dem der erste Algorithmus F1
sowie der zweite Algorithmus FU hinterlegt sind, erkennt Signale der ersten Sender
S1 als zulässig, in denen als Senderalgorithmus FS der erste Algorithmus F1 fest hinterlegt
ist. In dem unteren Empfänger 36 sind der erste Algorithmus FN und der zweite Algorithmus
FU abgespeichert. Die Signale eines Universalsenders SU, in dem der zweite Algorithmus
FU als Senderalgorithmus FS hinterlegt ist, erkennen beide Empfänger 36 als zulässig.
Die Sender S1 bis SN sind herstellerspezifisch ausgeführt. Je nach Hersteller besitzen
die Sender S1 bis SN unterschiedliche erste Algorithmen F1 bis FN. Je nach Gruppenaufteilung
werden die Codeworte C der Sender S1, SN über unterschiedliche, als Senderalgorithmen
FS verwendete Algorithmen F1, FN erzeugt. Der Universalsender SU erzeugt sein Codewort
C unter Verwendung des als Senderalgorithmus FS verwendenten zweiten Algorithmus FU,
welcher sich von dem ersten Algorithmus F1, FN unterscheidet.
[0008] Erster und zweiter Algorithmus F1, FN, FU können als Wechselcodealgorithmus, als
Parameter für diesen, als mathematische Funktion oder als Funktion für ein sogenanntes
Challenge-Response-Verfahren hinterlegt sein.
[0009] Die Zuordnungsprüfung 101, 103, 109 kann bei der Bedienprozedur und/oder bei der
Einlernprozedur angewendet werden.
[0010] Die Bedienprozedur 101, 103, 109 wird gemäß Figur 3 abgearbeitet. In dem Empfänger
36 sind erster und zweiter Algorithmus F1, FU fest hinterlegt. Der Empfänger 36 ist
für den Sender S1 und den Universalsender SU zugelassen. Der Decoder 32 empfängt das
Codewort C, das in einem Sender S1, SU unter Verwendung des Senderalgorithums FS erzeugt
wurde, Schritt 101. Der Prüfalgorithmus 34 überprüft, ob das Codewort C mindestens
in Teilen mit dem ersten Algorithmus F1 erzeugt wurde, Schritt 103. Bei erfolgreicher
Überprüfung wird die Freigabe zur Weiterverarbeitung des Codeworts C erteilt (zum
Beispiel Freigabe einer Bedienoperation), Schritt 107. Erkennt der Prüfalgorithmus
34, daß der erste Algorithmus F1 zur Erzeugung des Codeworts C nicht verwendet wurde,
wird die Überprüfung unter Verwendung des zweiten Algorithmus FU durchgeführt, Schritt
109. Bei erfolgreicher Überprüfung wird die Freigabe zur Weiterverarbeitung des Codeworts
C erteilt gemäß Schritt 107. Erkennt der Prüfalgorithmus 34, daß der zweite Algorithmus
FU im Sender S1, FN, FU zur Generierung des Codeworts C nicht verwendet wurde, wird
die Überprüfung abgebrochen, Schritt 111.
[0011] Die Ausgestaltung des Prüfalgorithmus 34 ist abhängig von der Ausführung der Algorithmen
(beispielsweise Wechselcodealgorithmus, Parameter für einen Wechselcodealgorithmus,
mathematische Funktion, Funktion für ein sogenanntes Challenge-Response-Verfahren).
[0012] In Figur 4 ist eine Einlernprozedur beschrieben, die das Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 3 erweitert. Identische Schritte, die in Zusammenhang mit Figur 3 bereits berschrieben
wurden, sind identisch beziffert. Nach Empfang des Codeworts C, Schritt 101, wird
die Zuordnungsprüfung 103, 109 gemäß Figur 3 durchgeführt, Schritte 103, 109. Wurde
ein Fehler erkannt, wird die Einlernprozedur abgebrochen, Schritt 111. Wird die Zuordnungsprüfung
erfolgreich durchlaufen, werden die Daten des einzulernenden Senders S1, SN, SU zwischengespeichert
und ein neues Sendersignal abgewartet, Schritt 121. Bei erfolgreichem Empfang des
Codeworts C, Schritt 101, wird die Zuordnungsprüfung 103, 109 nach Figur 3 durchgeführt,
Schritte 103, 109. Wurde ein Fehler erkannt, wird die Einlernprozedur abgebrochen,
Schritt 111. Bei einem erfolgreichen Durchlauf der Zuordnungsprüfung werden die neuen
gesendeten Daten mit den in Schritt 121 zwischengespeicherten Daten verglichen, Schritt
123. Endet der Vergleich positiv, wird die Einlernprozedur mit dem Abspeichern der
relevanten Daten beendet, Schritt 125. Bei fehlender Übereinstimmung werden die Einlernprozedur
und die Datenspeicherung abgebrochen, Schritt 125.
[0013] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein Universalsender SU, dem der zweite
Algorithmus zugeordnet ist, nur dann als zulässig erkannt, wenn der Empfänger 36 bereits
auf einen ersten Sender S1, SN, dem der erste Algorithmus F1, FN zugeordnet ist, eingelernt
ist.
[0014] In Figur 5 ist ein erweiterter Einlernvorgang dargestellt. Als zusätliches Kriterium
für den Prüfalgorithmus 34 werden beispielsweise gespeicherte Werte eines Lernvorgangs
mit einem ersten Sender S1, SN herangezogen, Schritt 131. Ist der diesbezügliche Speicherplatz
leer beziehungsweise gegenüber dem Grundzustand noch nicht verändert, schließt der
Prüfalgorithmus 34 darauf, daß der Sender S1 noch nicht eingelernt wurde und beendet
die Prüfung, ohne den Universalsender SU einzulernen, Schritt 111. Andernfalls kann
sich die Einlernprozedur gemäß Figur 4 anschließen, Schritt 133.
[0015] In einer alternativen Ausgestaltung wird als zusätzliches Kriterium für den Prüfalgorithmus
34 beispiesweise der Einlernvorgang als Abfolge von zwei aufeinanderfolgenden Einlernvorgängen
festgelegt. Im ersten Schritt wird der Sender S1 eingelernt. Nach dem erfolgreichen
Abschluß der Prozedur wird ein Zeitfenster - beispielsweise 10 Sekunden - zum Einlernen
des Universalsenders SU geöffnet. Der Prüfalgorithmus 34 wird auf die Überprüfung
des zweiten Algorithmus FU eingestellt. In diesem Zeitfenster muß der Einlernvorgang
des Universalsenders SU begonnen werden. Nach Ablauf dieser Zeit wird der Prüfalgorithmus
34 wieder auf den ersten Algorithmus F1, FN eingestellt. Der Einlernvorgang ist damit
beendet.
[0016] Als Alternative wäre es auch denkbar, daß in den Sendern S1, SN, SU der inverse Algorithmus
zu den im Empfänger 36 gespeicherten ersten und zweiten Algorithmen F1, FU abgespeichert
ist.
[0017] Die unterschiedlichen Algorithmen F1, FN, FU könnten in einer alternativen Ausgestaltung
dadurch in einfacher Weise erzeugt werden, daß lediglich eine Funktion mit für die
jeweiligen Algorithmen F1, FN, FU unterschiedlichen Parametern P1, PN, PU beaufschlagt
wird. Diese Parameter P1, PN, PU der Funktion sind in einem Speicher nicht auslesbar
zu hinterlegen.
[0018] Die Datenübertragung zwischen Sender und Empfänger 36 erfolgt hochfrequent. Infrarotsignale
können ebenso Verwendung finden.
[0019] Bevorzugte Verwendung findet der Empfänger 36 insbesondere bei ferngesteuerten Garagentoren.
Die Anwendung ist jedoch hierauf nicht eingeschränkt.
1. Empfangsvorrichtung einer Fernbedienung,
mit einem Decoder (32), der ein Codewort (C) empfängt und einen Speicher (30) umfaßt,
in dem zumindest ein erster Algorithmus (F1, FN) und ein zweiter Algorithmus (FU)
fest hinterlegt sind, wobei das Codewort (C) in Abhängigkeit von in einem Sender (S1,
SN, SU) hinterlegten Senderalgorithmus (FS) erzeugt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Codewort (C) dann als zulässig erkannt ist, wenn ein Prüfalgorithmus (34) unter
Verwendung zumindest des ersten Algorithmus (F1, FN) und/oder des zweiten Algorithmus
(FU) eine Übereinstimmung eines dieser beiden Algorithmen (F1, FN, FU) mit dem Senderalgorithmus
(FS) erkennt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Algorithmen (F1, FN,
FU, FS) als Wechselcodealgorithmen ausgeführt ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Parameter der Algorithmen (F1, FN, FU) fest in dem Speicher (30) hinterlegt sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Algorithmen (F1, FN, FU) eine mathematische Funktion darstellen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Algorithmen (F1, FN, FU) eine Prozedur für ein Challenge-Response-System darstellen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
in dem Speicher (30) fest hinterlegten Algorithmen (F1, FN, FU) entweder in einem
Mikrocontroller von außen nicht auslesbar oder verschlüsselt in einem externen Baustein
gespeichert sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Codewort (C) eines Universalsenders (SU) nur dann als zulässig erkannt ist, wenn der
Empfänger (36) zuvor eine Zuordnungsprüfung (101, 103, 109) mit einem Sender (S1,
SN) erfolgreich beendet hat.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Codewort (C) eines Universalsenders (SU) nur dann als zulässig erkannt ist, wenn der
Empfänger (36) zuvor eine Zuordnungsprüfung (101, 103, 109) mit einem festgelegten
Sender (SN) erfolgreich beendet hat.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Einlernen mindestens zwei Zuordnungsprüfungen (101, 103, 109) und/oder mindestens
zwei Sendevorgänge mit einem Sender (S1, SN, SU) erfolgreich beendet sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Codewort (C) nur dann als zulässig erkannt ist, wenn bereits mindestens ein Sender
(S1, SN) auf den Empfänger (36) eingelernt ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß ein
Einlernvorgang des Universalsenders (SU) nur dann zugelassen ist, wenn bereits mindestens
ein Sender (S1, SN) auf den Empfänger (36) eingelernt ist.