[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine expansionsfähige Leiste für den Übergang zwischen
einem Fensterstock, Türstock oder dergleichen und einem anschließenden Bestandteil
des Wandaufbaus einer Gebäudewand, insbesondere einer Putzschicht, wobei die Leiste
mit einem Expansionsband aus vorkomprimiertem Schaumkunststoff ausgestattet ist, das
im Lieferzustand der Leiste an der Expansion gehindert ist und im endgültigen Einbauzustand
der Leiste erforderlichenfalls für die Expansion frei ist.
[0002] Beim Bau von Gebäuden wird in der Regel so vorgegangen, daß Fensterstöcke und Türstöcke
(das sind die fest mit dem Bauwerk verbundenen, feststehenden Fensterrahmen oder Türrahmen)
in entsprechende Wandöffnungen des Rohbaus eingesetzt und dort befestigt werden. In
einer späteren Phase wird der Rohbau außen und innen verputzt. Hierbei ist insbesondere
an der Außenseite des Bauwerks der Anschluß des Putzes an den Fensterstock oder Türstock
eine kritische Stelle, weil der Putz stirnseitig an das Material des Fensterstocks
oder Türstocks (in der Regel Holz, Kunststoff oder Metall) anstößt und dort keine
perfekte Bindung eingeht. Da der Putz beim Trocknen etwas schwindet und da Fensterstöcke
und Türstöcke Erschütterungen ausgesetzt sind, beispielsweise durch heftiges Zuschlagen
der Fenster oder Türen, besteht die Gefahr, daß sich ein Riß oder Spalt zwischen dem
Putz und dem Fensterstock oder Türstock bildet. Hier kann dann Feuchtigkeit eindringen,
die auf die Dauer den Fensterstock oder Türstock schädigt und/oder den Putz schädigt,
beispielsweise zu Ausbröckelungen des Putzes führt, und/oder eine unter dem Putz befindliche
Wärmedämmung durchfeuchtet.
[0003] Man kennt z.B. aus der Druckschrift DE 87 15 604 U eine sogenannte Anputzleiste.
Diese weist ein elastisches Klebeband aus Schaumstoffmaterial, das zugleich als Dichtungsband
wirkt, auf und läßt sich mittels des Klebebands an dem Fensterstock, Türstock oder
dergleichen befestigen. Das Klebeband bewirkt eine Erschütterungsentkopplung zwischen
dem Fensterstock bzw. Türstock und der Leiste mit dem an diese anschließenden Putz.
Auf Grund dieser Entkopplung und wegen der besseren Bindung zwischen der Leiste und
dem Putz ergibt sich ein besserer Putzanschluß an dem Fensterstock, Türstock oder
dergleichen.
[0004] Man hat auch bereits erkannt, daß es von Vorteil ist, im Übergangsbereich zwischen
dem Fensterstock, Türstock oder dergleichen und der anschließenden Putzschicht ein
Expansionsband aus vorkomprimiertem Schaumkunststoff vorzusehen. Das Expansionsband
erzeugt gleichsam etwas Vorspannung zwischen dem Fensterstock, Türstock oder dergleichen
und dem Putz, so daß z.B. trotz des Schwinden des Putzes beim Trocknen oder einer
Verlagerung des Fensterstocks, Türstocks oder dergleichen nach der Aufbringung der
Putzschicht dennoch ein enger Putzanschluß erreicht wird.
[0005] Das Vorsehen eines Expansionsbands in dem geschilderten Übergangsbereich bringt jedoch
das Problem mit sich, daß der anschließende Bestandteil des Wandaufbaus einer Gebäudewand,
insbesondere die Putzschicht, nicht nach Expansion des Expansionsbands erstellt werden
kann, weil danach das Expansionsband die gewünschte Wirkung nicht mehr entfalten kann.
Man muß also den anschließenden Bestandteil des Wandaufbaus in einem noch nicht expandierten
Zustand oder einem an der Expansion gehinderten Zustand des Expansionsbands erstellen.
Erst danach darf das Expansionsband für die möglicherweise erforderliche Expansion
frei sein. Dieses Problem ist bislang noch nicht in einer für den Anwender einfach
durchzuführenden Weise gelöst worden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leiste der eingangs genannten Art
verfügbar zu machen, bei der Einbau der Leiste mit an der Expansion gehindertem Expansionsband
einerseits und Herstellung des Zustands, in dem das Expansionsband erforderlichenfalls
für die Expansion frei ist, andererseits besonders praxisgerecht, einfach und rasch
möglich sind.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Leiste erfindungsgemäß auf:
(a) eine Basiswand, mit der sie an dem Fensterstock, Türstock oder dergleichen befestigbar
ist;
(b) eine gegenüberliegende Aktivwand, wobei das Expansionsband zwischen der Basiswand
und der Aktivwand angeordnet ist;
(c) im Lieferzustand und im anfänglichen Einbauzustand einen Übergangsbereich, der
die Basiswand und die Aktivwand miteinander verbindet;
(d) und eine Schwächungszone in dem Übergangsbereich, die zur Beendigung des anfänglichen
Einbauzustands auftrennbar ist.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Leiste ist im Lieferzustand und im anfänglichen Einbauzustand
das Expansionsband zwischen der Basiswand und der Aktivwand eingeschlossen (wobei
das Expansionsband die Distanz und/oder den Freiraum zwischen der Basiswand und der
Aktivwand nicht vollständig füllen muß). Auf Grund der Schwächungszone in dem Übergangsbereich
kann der Anwender nach Erstellung des anschließenden Bestandteils des Wandaufbaus
der Gebäudewand, insbesondere der Aufbringung einer Putzschicht, einfach und rasch
die Schwächungszone auftrennen und dadurch das Expansionsband für die möglicherweise
erforderliche Expansion freigeben. Je nach Situation kann es günstig sein, die Schwächungszone
bereits dann aufzutrennen, solange der Putz noch etwas plastisch und noch nicht ganz
erhärtet ist.
[0009] Mittels der erfindungsgemäßen Leiste erreicht man einen nochmals verbesserten, dauerhafter
fehlerfreien und schlagregendichten Putzanschluß.
[0010] Für die Gestaltung der Schwächungszone derart, daß sie vom Anwender der Leiste möglichst
bequem auftrennbar ist, gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Herstellungsmäßig
besonders einfach ist eine wandstärkeschwächende, kleine Rinne in der Außenseite des
Übergangsbereichs, die ein bequemes Entlangfahren mit einem Messer ermöglicht, um
dort den Übergangsbereich durchzuschneiden. Auch eine Art Perforation ist zur Ausbildung
der Schwächungszone möglich.
[0011] Besonders bevorzugt ist es jedoch, die Schwächungszone und etwaige Hilfen im Umfeld
der Schwächungszone derart auszubilden, daß die Schwächungszone durch Manipulation
ohne Werkzeug bequem auftrennbar ist. Eine in Weiterbildung der Erfindung ganz besonders
bevorzugte Möglichkeit besteht darin, eine Lasche vorzusehen, die an der Schwächungszone
oder in der Nähe der Schwächungszone von der Leiste abgeht, und die Ausbildung derart
vorzusehen, daß die Schwächungszone durch Ziehen an der Lasche und/oder Kippen der
Lasche auftrennbar ist. Eine günstige, konkrete Möglichkeit besteht darin, die Lasche
im Bereich einer Wandstärkeschwächung abgehen zu lassen und die Ausbildung so vorzunehmen,
daß durch Ziehen und/oder Kippen der Lasche die Schwächungszone aufgetrennt wird und
dabei entweder auch die Lasche von der restlichen Leiste abgetrennt wird oder nicht.
[0012] Der Lasche kann man zusätzlich zu der Schwächungszonenauftrennfunktion auch noch
die Funktion der Schaffung einer Möglichkeit zum Ankleben einer Schutzfolie geben.
Wenn man sich vorstellt, daß ringsum an allen vier Seiten des Fensterstocks, Türstocks
oder dergleichen eine erfindungsgemäße Leiste angebracht ist, ist es eine für die
Praxis äußerst nützliche Möglichkeit, an diese Leisten eine Schutzfolie anzukleben,
welche die Fensteröffnung oder Türöffnung schließt und denjenigen Teil des Fensterstocks,
Türstocks oder dergleichen, der nicht von dem genannten Bestandteil des Wandaufbaus
der Gebäudewand, insbesondere der Putzschicht, überdeckt werden soll, abdeckt. In
diesem Zustand kann der anschließende Bestandteil des Wandaufbaus, insbesondere die
Putzschicht, angebracht bzw. aufgebracht werden, ohne daß wegen Verschmutzung auf
den Fensterstock bzw. Türstock Rücksicht genommen werden müßte. Später kann die Schutzfolie
einfach abgezogen werden.
[0013] Weiter ist in Ausgestaltung der Erfindung bevorzugt, daß die Aktivwand an ihrem dem
Übergangsbereich entgegengesetzten Rand hinter einer Nase der Leiste eingerastet ist.
Dies führt zu einer besonders rationellen Herstellbarkeit der erfindungsgemäßen Leiste,
weil die Basiswand und die Aktivwand gleichsam im "aufgeklappten" Zustand gefertigt
werden können, anschließend das Expansionsband eingebracht und daraufhin die Gesamtleiste
durch Schliessen der Aktivwand und Einrasten deren Randes hinter einer Nase der Leiste,
insbesondere vorgesehen an einem Fortsetzungsrand der Basiswand, in den Lieferzustand
gebracht werden kann. Die Schwächungszone kann hierbei zugleich eine Art Filmscharnier
bilden, um die Basiswand und die Aktivwand bei dieser Herstellung gegeneinander gut
verschwenken zu können. Aufgrund der geschilderten Ausgestaltung der Erfindung läßt
sich die Leiste, abgesehen von dem Expansionsband, einem etwaigen Klebeband zur Befestigung
der Leiste an dem Fensterstock, Türstock oder dergleichen, und eines etwaigen Klebebands
an der Lasche, insgesamt in einem einzigen Extrusionsvorgang herstellen.
[0014] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß an der erfindungsgemäßen
Leiste ein Armierungsgewebeabschnitt befestigt ist. Insbesondere bei einem Wandaufbau
der Gebäudewand mit sogenanntem Vollwärmeschutz ist es günstig, zwischen der Dämmaterialschicht
(häufig in Form von Polystyrolplatten) und der außenseitig aufgetragenen Putzschicht
ein Armierungsgewebe vorzusehen, das z.B. mittels einer Spachtelmasse auf der Dämmaterialschicht
befestigt ist. Der beschriebene, an der erfindungsgemäßen Leiste befestigte Armierungsgewebeabschnitt
kann sich mit dem ein Stück entfernt von der Leiste beginnenden, großflächigeren Armierungsgewebe
überlappen und so sicherstellen, daß die Armierung bis hin zu der Leiste führt.
[0015] Eine besonders bevorzugte Möglichkeit, den Armierungsgewebeabschnitt an der Leiste
zu befestigen, besteht darin, einen Randbereich des Armierungsgewebeabschnitts in
dem Raum zwischen der Basiswand und der Aktivwand aufzunehmen und ansonsten den Armierungsgewebeabschnitt
aus diesem Raum herauszuführen. Wenn man z.B. das weiter vorn beschriebene Einrasten
zwischen einem Rand der Aktivwand und der restlichen Leiste vorgesehen hat, kann man
an dieser Stelle den Armierungsgewebeabschnitt besonders gut einklemmen und auf diese
Weise für eine Befestigung ohne weitere Mittel sorgen.
[0016] Es wird ganz besonders darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Leiste nicht
nur am Übergang zu einer Putzschicht einsetzbar ist, sondern vorteilhaft auch am Übergang
zur Außenschale einer Gebäudewand bei einem zweischaligen Wandaufbau, z.B. einer Verklinkerung.
Im erstgenannten Fall besitzt die erfindungsgemäße Leiste im endgültigen Einbauzustand
normalerweise noch die Aktivwand, die durch das Expansionsband mit etwas Vorspannung
gegen die Putzstirnfläche gedrückt ist. Im zweitgenannten Fall zieht man in der Regel
die Aktivwand zwischen dem Expansionsband und der Stirnkante der Außenschale des Wandaufbaus
heraus, nachdem die Schwächungszone aufgetrennt worden ist. In dieser Situation ist
das Expansionsband in der Lage, Unregelmäßigkeiten und Abweichungen des Randes der
Außenschale des Wandaufbaus vom linearen Verlauf, wie sie die Regel sind, auszugleichen.
[0017] Expansionsbänder aus vorkomprimiertem Schaumstoff sind an sich bekannt und im Handel
erhältlich. Es handelt sich meist um Polyurethan-Schaumkunststoff, der durch Behandeln
bzw. Imprägnieren mit bestimmten Zusätzen dazu gebracht ist, daß er sich nach Freigabe
aus dem vorkomprimierten Zustand nur langsam in den expandierten Zustand bewegt.
[0018] Die Erfindung und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand
von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
[0019] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Leiste im Querschnitt, angeklebt an einen Fensterstock oder Türstock, und zwar
im Zustand nach Aufbringung des Wandputzes aber vor Auftrennen der Schwächungszone;
- Fig. 2
- die Leiste von Fig. 1 im Zustand nach Auftrennen der Schwächungszone;
- Fig. 3
- eine andere Ausführungsform einer Leiste im Querschnitt.
[0020] Fig. 1 ist ein horizontaler Querschnitt durch einen Teil einer Hauswand 2, die beispielsweise
aus gemauerten Steinen oder aus Beton bestehen kann. Oben auf der Zeichnungsseite
der Fig. 1 ist die Außenseite des Hauses, und unten auf der Zeichnungsseite der Fig.
1 ist die Innenseite des Hauses. Die von oben nach unten in Fig. 1 verlaufende Begrenzungslinie
ist die Laibung 4, und die in Fig. 1 waagrecht verlaufende, obere Begrenzungslinie
der Wand 2 stellt die Außenfläche 6 der unverputzten Wand 2 dar. Ein ganzes Stück
weiter links vom Zeichnungsrand der Fig. 1 hat man sich spiegelbildlich einen identischen
Wandabschnitt vorzustellen, so daß die beiden Laibungsflächen eine Wandöffnung beidseitig
begrenzen.
[0021] In der Wandöffnung ist ein Fensterstock 8 befestigt, wobei die Fuge zwischen der
Außenseite des Fensterstocks 8 und den Laibungen 4 durch erhärteten Polyurethanschaum
10 ausgefüllt ist. In dem Fensterstock 8 ist eine Glasscheibe 12, vorzugsweise Doppelglasscheibe,
mittels einer nachträglich vorgesetzten Klotzleiste 14 befestigt. Es handelt sich
also um eine feststehende Fensterscheibe 12. Im Falle eines öffenbaren Fensterflügels
sitzt die Scheibe nicht unmittelbar in dem Fensterstock 8, sondern in einen öffenbaren
Fensterrahmen, der mit Scharnieren an dem Fensterstock 8 befestigt ist.
[0022] Auf der Außenseite des Fensterstocks 8 ist an diesen mittels eines Klebebands 16
eine Anputzleiste 18, im folgenden kurz "Leiste 18" genannt, angeklebt. Das Klebeband
besteht aus Schaumkunststoff hoher Festigkeit, der zwar elastisch-nachgiebig ist,
aber einen relativ hohen Zusammendrückwiderstand hat. Das Klebeband 16 dient zugleich
als Dichtungsband.
[0023] Abgesehen von dem Klebeband 16 besteht die Leiste 18 im wesentlichen aus einer Basiswand
20, einer hierzu im wesentlichen parallelen Aktivwand 22, einer ersten Seitenwand
24, einer zweiten Seitenwand 26, einer Schutzlasche 28 und einem Expansionsband 30.
Die genannten Wände 20, 22, 24, 26 umschließen einen Raum 34, der im in Fig. 1 gezeichneten
Querschnitt im wesentlichen rechteckig ist, wobei die Wände 20 und 22 im wesentlichen
parallel zu der Fensterscheibe 12 verlaufen und die Seitenwände 24 und 26 im wesentlichen
rechtwinklig zu der Ebene der Fensterscheibe 12 verlaufen. Das Klebeband 12 ist an
die dem Fensterstock 8 zugewandte Flachseite der Basiswand 20 angeklebt.
[0024] Das Expansionsband 30 ist etwas weniger breit als der genannte Raum 34 der von den
Wänden 20, 22, 24, 26 umschlossen ist. Die der Hauswand 2 nähere, erste Seitenwand
24 ist an ihrem dem Fensterstock 8 entfernteren Rand abgeknickt und etwas fortgesetzt,
außerdem von beiden Seiten her angeschrägt. Auch die Aktivwand 22 ist an ihrem der
Hauswand 2 näheren, freien Rand beidseitig angeschrägt. Der angeschrägte Endbereich
36 der Aktivwand 32 ist hinter den angeschrägten Endbereich 38 der abgeknickt fortgesetzten,
ersten Seitenwand 24 eingeschnappt. Unmittelbar nach der Herstellung des Leistenkörpers
(d.h. Leiste 18 ohne Klebeband 16 und ohne Expansionsband 30) war der Raum 34 noch
offen, weil die Aktivwand 22 eine andere Winkellage relativ zu der Basiswand 20 einnahm.
In diesem Zwischenzustand der Herstellung konnte das vorkomprimierte Expansionsband
30 bequem in den Raum 34 eingebracht werden. Dann wurde die Aktivwand 22 im Uhrzeigersinn
geschwenkt und hinter dem Endbereich 34 verrastet. In diesem Zustand ist das Expansionsband
30 an der Expansion gehindert.
[0025] Die Schutzlasche 28 trägt auf ihrer dem Fensterstock 8 abgewandten Flachseite eine
Kleberschicht 40, auf der eine Schutzfolie 42 angeklebt ist. Rückseitig besitzt die
Schutzlasche 28 einen Abstandssteg 44, der sich an dem Fensterstock 8 abstützt.
[0026] An der Einmündung in die zweite Seitenwand 26 ist die Wandstärke der Schutzlasche
29 stark geschwächt. Nach beendeter Verputzarbeit wird die Schutzfolie 42 abgezogen.
Dann greift man von außen her unter die Schutzlasche 28 und zieht die Schutzlasche
28 zu sich heran, wodurch die Schutzlasche 28 um den Einmündungsbereich geringer Wandstärke
schwenkt und dort schließlich abbricht (Sollbruchstelle).
[0027] Etwa auf gleicher Höhe mit diesem geschwächten Einmündungsbereich ist die zweite
Seitenwand 26 mit einer inneren Einkerbung 46 versehen, die im gezeichneten Querschnitt
die Gestalt eines spitzwinkligen Dreiecks hat. Der Scheitel des spitzen Winkels liegt
etwa in der Ebene, die von der Außenseite der Seitenwand 26 gebildet wird. Die Einkerbung
46 schafft eine Schwächungszone 48 der zweiten Seitenwand 26. Wenn, wie beschrieben,
die Schutzlasche 28 von der restlichen Leiste 18 weggebrochen wird, wird hierdurch
auch die Schwächungszone 48 der zweiten Seitenwand 26 aufgetrennt, so daß dann die
Basiswand 20 und die Aktivwand 22 dort nicht mehr durch die zweite Seitenwand 26 miteinander
verbunden sind. Das Expansionsband 30 kann expandieren und die Aktivwand 22 in Fig.
1 nach oben drücken, wenn erforderlich. Dieser Zustand ist in Fig. 2 gezeichnet.
[0028] Es wird betont, daß es ganz generell möglich ist, die Verrastung der Aktivwand 22
mit der restlichen Leiste 18 so kanpp einrastend auszuführen, daß sich die Verrastung
durch kleine seitliche Verlagerung der Aktivwand 22 löst, sobald die Schwächungszone
48 aufgetrennt worden ist und ggf. die Expansion des Expansionsbands 30 beginnt.
[0029] In Fig. 1 erkennt man ferner eine erste Putzschicht 50 auf der Hauswand 2 und darauf
eine zweite Putzschicht 52. Die freie Oberfläche der zweiten Putzschicht 52 fluchtet
im wesentlichen mit der Außenfläche der zweiten Seitenwand 26. An ihrer der Putzschicht
52 zugewandten Fläche ist die Aktivwand 22 mit Vorsprüngen und Rinnen dazwischen oder
alternativ mit einer durch Rändeln erzeugten Codierung versehen, um die Putzbindung
zu verbessern.
[0030] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Breite des Expansionsbands 30 ein
Stück geringer als beim vorherigen Ausführungsbeispiel ist. Ein Armierungsgewebeabschnitt
54 ist mit seinem Randbereich in den Raum 34 der Leiste 18 geführt und durch das beschriebene
Einschnappen der Aktivwand 22 hinter dem Endbereich der ersten Seitenwand 24 festgeklemmt.
Der Armierungsgewebeabschnitt 54 ist entlang der Vorderfläche einer Wärmedämmplatte
56 aus Polystyrol, Mineralfaser oder ähnlichem geführt, die an der in Fig. 3 nicht
gezeichneten Hauswand 2 befestigt ist, und ist mit dieser Vorderfläche mittels einer
nicht eingezeichneten Spachtelmasse verbunden. Darauf befindet sich die den Wandaufbau
abschließende Putzschicht 52.
[0031] Wenn man sich in Fig. 1 die beiden Putzschichten 50 und 52 ersetzt denkt durch eine
Wand z.B. aus Klinkersteinen, die als äußere Wandschale mit Abstand vor die Hauswand
2 vorgesetzt ist, dann ist es aus den in der Beschreibungseinleitung dargelegten Gründen
günstiger, wenn im endgültigen Einbauzustand die Aktivwand 22 der Leiste 18 nicht
mehr vorhanden ist, so daß sich das Expansionsband 30 gegen den normalerweise etwas
unregelmäßig verlaufenden Rand der Außenwandschale ausdehnen kann. Bei Betrachtung
von Fig. 2 wird deutlich, daß man, nachdem die Schwächungszone 48 aufgetrennt ist,
z.B. mit einer dünnen Zange oder von Hand bequem die Aktivwand 22 greifen und zwischen
der Außenwandschale und dem Expansionsband 30 herausziehen kann.
[0032] Wenn man die Leiste 18 ohne das Klebeband 16 und ohne das Expansionsband 30 und ohne
die Kleberschicht 40 betrachtet, ist der Querschnitt über die Leistenlänge gleichbleibend,
so daß die Leiste 18 problemlos durch Extrusion herstellbar ist. Die Leiste 18 besteht
vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere Polyvinylchlorid oder Polystyrol, alternativ
aus Metall.
[0033] Schließlich wird betont, daß die erfindungsgemäße Leiste nicht nur am Übergang von
einem Fensterstock oder einem Türstock einsetzbar ist, sondern generell überall dort,
wo Putz oder ein anderer Bestandteil des Wandaufbaus an ein Bauteil aus Holz, Kunststoff,
Metall, Stein oder Beton angrenzt. Ein weiteres Beispiel dafür sind aus einer Wand
austretende Balken.
1. Expansionsfähige Leiste (18) für den Übergang zwischen einem Fensterstock (8), Türstock
oder dergleichen und einem anschließenden Bestandteil des Wandaufbaus einer Gebäudewand,
insbesondere einer Putzschicht (52), wobei die Leiste (18) mit einem Expansionsband
(30) aus vorkomprimiertem Schaumkunststoff ausgestattet ist, das im Lieferzustand
der Leiste (18) an der Expansion gehindert ist und im endgültigen Einbauzustand der
Leiste (18) erforderlichenfalls für die Expansion frei ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiste (18) aufweist:
(a) eine Basiswand (20), mit der sie an dem Fensterstock (8), Türstock oder dergleichen
befestigbar ist;
(b) eine gegenüberliegende Aktivwand (22), wobei das Expansionsband (30) zwischen
der Basiswand (20) und der Aktivwand (22) angeordnet ist;
(c) im Lieferzustand und im anfänglichen Einbauzustand einen Übergangsbereich (26),
der die Basiswand (20) und die Aktivwand (22) miteinander verbindet;
(d) und eine Schwächungszone (48) in dem Übergangsbereich (26), die zur Beendigung
des anfänglichen Einbauzustands auftrennbar ist.
2. Leiste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Lasche (28) vorgesehen ist, die an der Schwächungszone (48) oder in der Nähe
der Schwächungszone (48) von der Leiste (18) abgeht; und daß die Schwächungszone (48)
durch Ziehen an der Lasche (28) und/oder Kippen der Lasche (28) auftrennbar ist.
3. Leiste nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lasche (28) einseitig mit einer Kleberschicht (40) versehen und dadurch zum
Ankleben einer Schutzfolie (42) nutzbar ist.
4. Leiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivwand (22) an ihrem dem Übergangsbereich entgegengesetzten Rand hinter
einer Nase (38) der Leiste (18) eingerastet ist.
5. Leiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an ihr ein Armierungsgewebeabschnitt (54) befestigt ist.
6. Leiste nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Randbereich des Armierungsgewebeabschnitts (54) in dem Raum (34) zwischen
der Basiswand (20) und der Aktivwand (22) aufgenommen ist.