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EP 0 854 099 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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22.07.1998 Patentblatt 1998/30 |
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Anmeldetag: 17.01.1997 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV RO SI |
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Anmelder: ANAG A. Nussbaumer AG |
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3186 Düdingen (CH) |
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Erfinder: |
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- Hauri, André
3173 Oberwangen (CH)
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Vertreter: Stocker, Kurt |
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Büchel, von Révy & Partner,
im Zedernpark,
Bronschoferstrasse 31 9500 Wil 9500 Wil (CH) |
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Vorrichtung zum Austragen von Schüttgut aus einem Behälter und Verschlussorgan dafür |
(57) Eine Austragsvorrichtung (1) mit einem konischen Mantelbereich (2), entlang dessen
Innenfläche ein Abstreifer (3) drehbar angeordnet ist, umfasst am unteren Ende eine
Auslassöffnung (8), die von einem Verschlussorgan (9) verschlossen bzw. mit einem
gewünschten Auslassquerschnitt freigegeben werden kann. Am Verschlussorgan (9) der
Auslassöffnung (8) ist ein gegen das Behälterinnere vorstehendes Kratzelement (16)
befestigt. Das Kratzelement (16) wird bei jeder Bewegung des Verschlussorganes (9)
durch das an das Verschlussorgan (9) angrenzende Schüttgut bewegt, was zu einem Auflockern
desselben führt.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Austragen von Schüttgut nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 und auf ein Verschlussorgan nach dem Oberbegriff
des Anspruches 6.
[0002] Die in Behältern aufbewahrten Schüttgüter werden meist durch untenliegende Auslassöffnungen
in gewünschten Mengen ausgegeben. Um Auslassprobleme, insbesondere durch Anbacken
oder Brückenbildung, zu vermeiden, sind verschiedene Lösungen mit um eine Auslassachse
drehenden Lockerungselementen bzw. Abstreifern bekannt. Die drehbaren Elemente sind
etwa einem konischen Auslassbereich über der Auslassöffnung zugeordnet und bewegen
sich entlang einer konischen Mantelfläche direkt im Schüttgut oder aber durch eine
bewegliche Folie von diesem getrennt. Es hat sich nun gezeigt, dass bestimmte Produkte,
insbesondere nachdem sie einige Tage im Austragsbereich gehalten wurden, pfropfenförmige
Teilmengen bilden, die mit den Abstreifern mitdrehen, bzw. durch die unter der Folie
drehenden Elemente nicht aufgelockert werden, so dass auch nach dem Öffnen der Auslassöffnung
kein Produkt austritt, oder aber zumindest kein dosiertes Austragen möglich ist.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zu beschreiben, bei
der nach dem Öffnen der Auslassöffnung ein dosiertes Austragen gewährleistet wird.
[0004] Die Lösung der Aufgabe gelingt durch die Verwirklichung der Merkmale des Anspruches
1 oder des Anspruches 6.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist am Verschlussorgan der Auslassöffnung ein gegen das Behälterinnere
vorstehendes Kratzelement befestigt. Das Kratzelement wird bei jeder Bewegung des
Verschlussorganes durch das an das Verchlussorgan angrenzende Schüttgut bewegt, was
zu einem Auflockern desselben führt. Das Kratzelement ist vorzugsweise so an einem
Randbereich der Verschlussfläche angeordnet, dass es von einem ersten Randbereich
der Austragsöffnung im wesentlichen durch einen zentralen Bereich derselben zu einem
zweiten Randbereich bewegbar ist. Bei Ausführungsformen mit im Schüttgut angeordneten
Abstreifern, verhindert das Kratzelement, dass pfropfenförmige Teilmengen mit den
Abstreifern mitdrehen. Das heisst das Kratzelement setzt der Drehbewegung einen Widerstand
entgegen und führt direkt zum Auseinanderbrechen des andrehenden Pfropfens.
[0006] Weil das Verschlussorgan zum Austragen von Schüttgut, bzw. zum Freigeben zumindest
eines Teiles der Auslassöffnung 8, immer etwas bewegt werden muss, wird auch das Kratzerelement
16 ohne zusätzliche Betätigungseinrichtung bei jedem Schüttgut-Austrag etwas durch
das zuerst auszutragende Schüttgut bewegt. Dabei werden Brücken und/oder Anbackungen
aufgetrennt.
[0007] Die Zeichnungen erläutern die Erfindung anhand schematisch dargestellter Beispiele.
Dabei zeigt
- Fig. 1:
- eine perspektivische Darstellung einer Austragsvorrichtung mit einem schwenkbaren
Verschlussorgan; und
- Fig. 2:
- einen Schnitt durch einen innen mit Folie versehenen Austragstrichter mit einem als
Schieber ausgebildeten Verschlussorgan.
[0008] Fig. 1 zeigt eine Austragsvorrichtung 1 mit einem konischen Mantelbereich 2, entlang
dessen Innenfläche ein Abstreifer 3 drehbar angeordnet ist. Der Abstreifer 3 wird
von einer ringförmigen Führungsvorrichtung 4 geführt und von einer Antriebsvorrichtung
5 in Drehung versetzt. Am oberen Ende der Austragsvorrichtung 1 ist ein Anschlussflansch
6 zum Befestigen der Austragsvorrichtung an einem Behälter bzw. Silo ausgebildet.
Am unteren Ende ist in einer Abschlussscheibe 7 eine Auslassöffnung 8 ausgebildet,
die von einem schwenkbaren Verschlussorgan 9 verschlossen bzw. mit einem gewünschten
Auslassquerschnitt freigegeben werden kann. Die Schwenkführung umfasst ein Schwenklager
10 in dem eine Welle 11 um eine Drehachse 12 drehbar gelagert ist. Zur Betätigung
der Schwenkbewegungen des Verschlussorganes ist eine Schwenkbetätigungs-Vorrichtung
13, insbesondere mit einer Zylinder-Kolben-Einheit 14, vorgesehen. Die Verbindung
zwischen der Welle 11 und dem Verschlussorgan 9 ist durch eine Stützvorrichtung 15
verstärkt.
[0009] Das Verschlussorgan 9 bzw. die Verschlussplatte hat eine seitliche Ausnehmung 9a,
die bei kleinen Auslassquerschnitten verhindert, dass die Öffnung nur schlitzförmig
ist. Durch den freien Bereich der Auslassöffnung 8 ist der untere Teil eines Kratzelementes
16 sichtbar. Der obere Teil des Kratzelementes 16 erstreckt sich über die Führungsvorrichtung
4 und ist dabei so ausgebildet, dass das Kratzelement 16 den Abstreifer 3 nicht berühren
kann. Beim Öffnen und Schliessen der Auslassöffnung 8 bewegt sich das Kratzelement
16 gemäss dem zweiten Pfeil 17 um die Achse 12. Bei dieser Bewegung lockert das Kratzelement
16 das Schüttgut auf.
[0010] Fig. 2 zeigt eine Austragsvorrichtung 1 bei der Lockerungselemente 3' unter einer
konischen Folie 18, dicht vom Schüttgut getrennt, angeordnet sind. Die Führungsvorrichtung
4 umfasst ein Drehlager 19 und ein Antriebs-Aufnahmeelement 20, vorzugsweise ein Zahnrad,
das von einem Übertragungselement, insbesondere einer Kette in Bewegung versetzbar
ist. Zum Antreiben des Übertragungselementes ist ein Motor 21 und ein Antriebselement
22, vorzugsweise ein Zahnrad, vorgesehen. Unterhalb der Führungsvorrichtung 4 ist
eine Abschlussscheibe 7 mit einer Auslassöffnung 8 und einer Linearführung 23 für
ein als Schieber ausgebildetes Verschlussorgan 9 vorgesehen. Das Verschlussorgan ist
von einer Betätigungsvorrichtung 24 betätigbar.
[0011] Im Randbereich des freien Endes des Verschlussorganes 9 steht ein Kratzelement 16
vom Verschlussorgan 9 nach oben. Dabei ist gewährleistet, dass die Auslassöffnung
8 ganz verschlossen und im wesentlichen ganz geöffnet werden kann. In den beiden Extremlagen
führt das Kratzelement 16 je entlang eines Folienteilbereiches. Solange das Kratzelement
16 in seinem Bewegungsbereich nicht an der Folienfläche ansteht und mit einem vernünftigen
Kraftaufwand durch das Schüttgut bewegbar ist, kann eine beliebige Form dafür gewählt
werden, gegebenenfalls wird etwa eine insbesondere dreieckige Fläche 16a daran befestigt,
die dem Mitdrehen eines Pfropfens einen sehr hohen Widerstand entgegenhält.
[0012] In der dargestellten Ausführungsform ist zwischen der Führungsvorrichtung 4 und der
Abschlussscheibe 7 ein Drehlager 25 eingezeichnet. Durch diese Drehmöglichkeit kann
das Kratzerelement in eine beliebige Richtung quer zur Auslassachse bewegt werden.
1. Vorrichtung zum Austragen von Schüttgut aus einem Behälter mit einer untenliegenden
Auslassöffnung (8) und einem Verschlussorgan (9) zum wahlweisen Verschliessen und
Öffnen der Auslassöffnung (8), dadurch gekennzeichnet, dass vom Verschlussorgan (9) ein Kratzelement (16) gegen den Behälterinnenraum vorsteht,
welches beim Öffnen durch das Schüttgut im Bereich der Auslassöffnung (8) bewegt wird
und so zu einer Lockerung des austrittsbereiten Schüttgutes führt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, über der Auslassöffnung (8) ein im wesentlichen konisch berandeter Auslassbereich
und vorzugsweise ein entlang der Konusfläche laufender Abstreifer (3, 3') vorgesehen
ist, der insbesondere durch eine konische Folienfläche (18) vom Schüttgut getrennt
wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussorgan (9) in einer Linearführung und/oder einer Schwenkführung (10)
geführt ist, wobei beim Öffnen und Schliessen die Verschlussfläche des Verschlussorganes
(9) eine Linearverschiebung und/oder eine Schwenkbewegung relativ zur Auslassöffnung
(8) durchführt und das Kratzelement (16) vorzugsweise an einem Randbereich der Verschlussfläche
befestigt und von einem ersten Randbereich der Auslassöffnung im wesentlichen durch
einen zentralen Bereich derselben zu einem zweiten Randbereich bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass, das Verschlussorgan (9) nach unten aus der Linear- bzw. Schwenkführung entnehmbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kratzelement (16) zumindest teilweise als Flächenelement ausgebildet ist, dessen
Schmalseiten im wesentlichen in die beiden Bewegungsrichtungen ausgerichtet sind.
6. Verschlussorgan für eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, dadurch gekennzeichnet, dass von der Verschlussfläche ein Kratzelement (16) vorsteht, das nach dem Einsetzen des
Verschlussorgans (9) in eine einer Behälter-Auslassöffnung zugeordnete Linear und/oder
Schwenkführung (10) gegen den Behälterinnenraum vorsteht.
