Gebiet der Erfindung:
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine transportable, zusammenlegbare Schutzbarriere,
insbesondere gegen Hochwasser, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Hintergrund der Erfindung:
[0002] Es gibt vielerlei Hochwasserschutzvorrichtungen, die sich grob danach einteilen lassen,
ob sie sich an vorhandene Gebäude anlehnen oder einen Wall im Gelände bilden. Bei
diesen Wällen gibt es Ausführungsformen mit festen Stützen in der Art von Spundwänden
und festen Rahmen, und es gibt Ausführungsformen mit zusammenklappbaren Stützelementen.
Die Erfindung hat mit letzterer Ausführungsform zu tun.
[0003] Eine Schutzbarriere nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der US 5 470 177
bekannt, bei der die Stütze aus drei Streben aufgebaut ist, die an einem Ende gelenkig
miteinander verbunden sind, während am anderen Ende jeweils eine Bodenplatte anscharniert
ist. Die Bodenplatten passen in Taschen einer Bodenabdichteinrichtung. Die Stauwandoberfläche
wird durch doppellagige Streben gebildet, über die eine Plane gezogen wird. Die Streben
bilden eine konkave Krümmung an der Stauwandoberfläche und stehen recht nahe beieinander,
um die Durchbiegung der Plane gering zu halten. Über die Plane können schuppenförmig
sich überlappende Platten aus gewebtem polymerischem Material gehängt werden, möglicherweise
zu Versteifungszwecken. Als Höhe der Barriere wird 8 Fuß = 2,4 m und als Stauhöhe
7,5 Fuß = 2,28 m genannt. Nachteilig an der bekannten Schutzbarriere ist der relativ
große Lagerraum für die zusammengelegten Teile, weil sehr viele Stützen verwendet
werden, die relativ eng beieinander stehen, um die Folie zu stützen.
[0004] Bei einer weiteren bekannten Stauwand (DE 28 42 353) ist eine Reihe von dreieckförmigen
Stützvorrichtungen vorgesehen, die eine Plane unmittelbar stützen. Die Plane erstreckt
sich auch vor dem Fuß der Stauwand und besitzt dort eine kürzere Länge wegen der Faltenvermeidung,
während die Plane zwischen den Stützen Gewölbefalten bildet, um den Wasserdruck aufzufangen.
Die Abstände zwischen den Stützen sind klein und demgemäß ist die Anzahl der Stützen
groß, weswegen ein verhältnismäßig großer Stapelraum benötigt wird. Die Stützen sind
zudem nicht als zusammenklappbar beschrieben.
[0005] Bei einer weiteren bekannten Schutzwand (DE-U 88 08 124) wird eine im Boden zu versenkende,
U-förmige Rinne vorausgesetzt, in welche Großplatten einsetzbar sind, die jeweils
über schräg verlaufende Stützen am Boden abgestützt werden. Diese Stützen können in
die Ebene der Platten geschwenkt werden, um das Lagervolumen der Schutzwand zu verringern.
Trotzdem wird ein relativ großes Lagervolumen benötigt.
[0006] Bei einer weiteren bekannten Stützbarriere (Werbeanzeige in ENR/November 13, 1995)
sind umgekehrt Y-förmige Stahlträgerrahmen vorgesehen, über die eine Gewebemembran
gelegt ist, die sich auch über den Boden fortsetzt. Als Stauhöhe ist 9 Fuß = 2,7 m
genannt.
Zusammenfassung der Erfindung:
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine transportable, zusammenlegbare Schutzbarriere
zu schaffen, mit der eine relativ große Stauhöhe erzielbar ist, die flexibel eingesetzt
werden kann und die im nicht gebrauchten Zustand zusammenlegbar und auf engem Raum
stapelbar ist.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird aufgrund der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst und durch
die weiteren Merkmale der Unteransprüche ausgestaltet und weiterentwickelt.
[0009] Im einzelnen sind eine Reihe von Stützen, eine Anzahl Verbindungselemente, eine Anzahl
Versteifungsfüllelemente und - im Falle des Hochwasserschutzes - eine oder mehrere
Planen vorgesehen, aus denen die Schutzbarriere zusammengebaut wird. Die Stützen bestehen
aus gelenkig miteinander verbundenen Stützelementen, die platzsparend zusammenklappbar
sind und für den Gebrauchszustand ausgeklappt werden, wobei sich Abstützdreiecke bilden.
Die Stützen werden über Rohrstangen als Verbindungselemente miteinander verbunden,
und zu diesem Zweck weisen die Stützen Aufnahmeeinrichtungen für die Enden der Rohrstangen
auf. Der Abstand zwischen den Stützen entspricht größenordnungsmäßig der Höhe der
Stützen und wird durch drei oder mehrere Rohrstangen überbrückt, deren Zwischenräume
durch die Versteifungsfüllelemente weiterhin verkleinert werden, damit die Plane durch
Wasserdruck oder dergleichen nicht zu stark deformiert werden kann. Auf diese Weise
wird ein abgestimmtes System der Unterstützung der Plane geschaffen, die letztlich
im Falle eines Hochwassers die Stauwandoberfläche abzudichten hat. Die Kräfte werden
von der Plane über die Versteifungsfüllelemente auf die Rohrstangen und von dort auf
die Stützen übertragen, welche die Kräfte in den Boden ableiten. Die Elemente können
so angeordnet und bemessen werden, daß die spezifische Belastung für gleiche Materialien
in etwa überall gleich ist.
[0010] Jedes Stützelement weist im Schnitt eine U-Form auf und besitzt somit eine Hauptebene
und zwei seitliche Flansche. Die Flansche dienen zur Versteifung und zur Aufnahme
der Schwenkachsen.
[0011] Bei aufgestellten Stützen werden Abstützdreiecke gebildet, wobei durch Bohrungen
in den Flanschen von Abstützelement und Stauwandelement Verriegelungsbolzen gesteckt
werden, um den Aufbau zu sichern.
[0012] Im Falle des Transports bzw. der Lagerung der Stützen werden diese derart zusammengelegt,
daß die Hauptebenen der Stützelemente im geringen Abstand parallel zueinander verlaufen.
Die zusammengeklappte Stütze weist sodann eine quaderförmige Geometrie auf. Die Flansche
der Stützelemente werden durch die Verriegelungsbolzen miteinander verbunden und damit
die zusammengefaltete Stütze gesichert, um ein ungewolltes Auseinanderklappen zu verhindern.
Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn die zusammengeklappten Pfosten von Transportwagen
am jeweiligen Aufstellungsort abgeworfen werden.
[0013] Die Aufnahmen für die Rohrstangen werden durch parallel zueinander verlaufende Rohrabschnitte
oder Hülsen gebildet, die zwischen Öffnungen der Flansche des Stauwandelements verlaufen
und mit diesen verbunden, z. B. verschweißt, sind. Zum Fixierung der in die Aufnahmen
eingesteckten Rohrstangen können Klemmschrauben verwendet werden, die in der Wandung
der Aufnahmehülsen sitzen.
[0014] Die Anzahl der Rohrstangen pro Stütze richtet sich nach der Höhe der Stütze. Es werden
wenigstens drei, vorzugsweise vier oder mehr parallel zueinander verlaufende Rohrstangen
verwendet.
[0015] Die Rohrstangen spannen eine Ebene auf, entlang der die Tafeln und/oder Gitter verlaufen.
Die Tafeln selbst bestehen aus Aluminium- oder feuerverzinktem Stahlblech und weisen
einen umgebogenen Längsrand auf, um über die oberste Rohrstange des Grundgerüsts gehängt
werden zu können.
[0016] Im Falle des Hochwasserschutzes sind entlang der Tafeln aneinanderreihbare wasserdichte
Planen anbringbar, die an ihrem jeweiligen oberen Rand befestigt und bodenseitig durch
Gewichte beschwert werden.
[0017] Aneinander grenzende Planen werden in ihren Seitenrändern überlappend angeordnet
und im Überlappungsbereich wasserdicht miteinander verbunden. Hierzu kann der Überlappungsbereich
doppellagig ausgebildet sein, d. h. zusätzliche Planenmaterialstreifen mit daran angebrachten,
wasserdichten Reiß- oder Klettverschlüssen aufweisen. Zur mechanischen Verbindung
der Seitenränder der Planen sind Ösen an einem Seitenrand und Bügel am anderen Seitenrand
angebracht, die ineinandergesteckt mit einem durch den Bügel gesteckten Riemen oder
einer Lasche gesichert werden. Die oberen Ränder der Planen können an das Grundgerüst
gebunden werden. Hierzu sind die oberen Längsrändern der Planen schlauchförmig ausgebildet,
um ein Spannseil aufzunehmen. Ferner sind dort Ösen angebracht, durch die hindurch
Gummibänder gezogen und am Grundgerüst festgezurrt werden können.
[0018] Als Gewichte können Sandsäcke verwendet werden. Man kann aber auch speziell ausgebildete
Gewichtskörper anwenden, die sich zusammenstecken lassen.
[0019] Häufig muß die Lücke zwischen Boden und Plane abgedichtet werden. Hierzu kann bodenseitig
ein Abdichtstreifen aus Moosgummi, Silikonmaterial oder ähnlichem vorgesehen sein.
Auch Schlauchmaterial ist brauchbar, um die notwendige Abdichtung zwischen der Plane
und dem Boden sicherzustellen.
[0020] Die Schutzbarriere kann auch entlang von Bögen aufgestellt werden. Hierzu weist die
Schutzbarriere Kurvenstücke auf. Diese enthalten bogenförmige Rohrstangen zwischen
benachbarten Stützen und trapezförmige Tafeln als Versteifungsfüllelemente. Benachbarte
trapezförmige Tafeln können über Scharniere miteinander gekoppelt sein. Mit Gittern
als Versteifungsfüllelemente kann das Grundgerüst als Auffangvorrichtung für Treibgut
verwendet werden.
[0021] Losgelöst hiervon kann die erfindungsgemäße Anordnung neben der Abschirmfunktion
auch als Träger von Werbeflächen dienen. Auch kann die Anordnung als Barriere bei
Sportveranstaltungen, als Lawinenschutz oder Dünensicherung ausgebildet sein.
[0022] Die erfindungsgemäße Anordnung kann schnell und einfach auf- bzw. abgebaut werden
und benötigt für die Lagerung nur einen geringen Raum.
[0023] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen, für sich und/oder in Kombination,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden,
bevorzugten Ausführungsbeispielen.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung eines Gerüstes einer Schutzbarriere,
- Fig.2
- die Schutzbarriere im montierten Zustand,
- Fig. 3
- Details der Anordnung gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2,
- Fig. 4
- Details einer alternativen Ausführungsform der Abdichtung gegenüber Fig. 3,
- Fig. 5
- Details einer Befestigung einer Plane,
- Fig. 6
- ein zur Befestigung einer Plane geeignetes Gewicht,
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsform eines Gewichtes,
- Fig. 8
- eine Hochkantdarstellung des Gewichts gemäß Fig. 7,
- Fig. 9
- eine Vorderansicht einer Stütze,
- Fig. 10
- eine Rückansicht der Stütze gemäß Fig. 9,
- Fig. 11
- die Stütze gemäß den Fig. 9 und 10 im zusammengeklappten Zustand,
- Fig. 12
- ein Detail der Stütze gemäß der Fig. 9 bis 11,
- Fig. 13
- Einzelheit im Verbindungsbereich von Planen,
- Fig. 14
- weitere Einzelheiten im Verbindungsbereich von Planen,
- Fig. 15
- eine Planüberlappung,
- Fig. 16
- eine Schutzbarriere als Hochwasserschutz,
- Fig. 17
- eine Schutzbarriere als Sportfeldbegrenzung,
- Fig. 18
- eine Schutzbarriere als Schneewächte,
- Fig. 19
- einen Container zur Aufnahme von Elementen der Schutzbarriere gemäß den Fig. 1 und
2 und
- Fig. 20
- bis 22 eine weitere Ausführungsform der Stützen in perspektivischer Darstellung.
[0025] In den Figuren sind grundsätzlich gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Mit Hilfe der Schutzbarriere sollen Bereiche geschützt bzw. gesichert werden. Hierunter
fallen Hochwasserschutz, Treibgut-Gitter, Absperrungen von Bereichen bei Sportveranstaltungen,
Wächten-/Lawinenschutz, Dünenschutz oder ähnliches.
[0026] In Fig. 1 sind die Halte- und Stützelemente und in Fig. 2 die komplette Schutzbarriere
dargestellt. Je nach Verlauf dieser Schutzbarriere werden Stützen oder Pfosten 10,
12 in vorbestimmten Abständen aufgestellt, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel
diese Abstände entlang gerader Strecken größer und entlang von Krümmungen kleiner
gewählt werden. Die Stützen 10, 12 sind miteinander über Rohre oder Rohrstangen 14,
16, 18 verbunden, die parallel zueinander verlaufen und eine Stützebene aufspannen.
Die Lücken zwischen den Rohrstangen 14, 16, 18 sind noch ziemlich groß und werden
durch Versteifungsfüllelemente ausgefüllt, welche die Form von Gittern 20 oder von
Blechtafeln 22 annehmen können. Im Falle des Hochwasserschutzes wird noch eine wasserdichte
Plane 24 (Fig. 2) über die Grundstruktur gelegt, um die beschriebene Stauwandoberfläche
abzudichten.
[0027] Die Stützen oder Pfosten 10, 12 bestehen aus drei hauptsächlichen Stützelementen,
nämlich einem länglichen, plattenförmigen Bodenelement 26, einem länglichen, plattenförmigen
Stauwandelement 28 und einem länglichen, plattenförmigen Abstützelement 30, welche
zur Bildung eines Abstützdreiecks zueinander angeordnet werden können. Die Dreieckseiten
sind gelenkig miteinander verbunden und ragen teilweise über das Grunddreieck hinaus.
Das Bodenelement 26 bildet die Basis, an dessen einem Ende das Stauwandelement oder
der Außenschenkel 28 und nahe dessen anderem Ende das Abstützelement oder der Stützschenkel
30 angelenkt sind. Das Abstützelement 30 greift etwa in der Mitte des Stauwandelements
28 an und leitet die dort auftretende Druckkraft schräg auf das Bodenelement 10 und
damit in den Boden ab.
[0028] Wie am besten aus den Fig. 9 bis 12 ersichtlich, bestehen das Bodenelement 26, das
Stauwandelement 28 und das Abstützelement 30 aus flanschverstärkten Tafeln, die somit
einen U-förmigen Querschnitt aufweisen. Die Flansche der Elemente 26, 28, 30 werden
durch Abbiegen der Ränder von Blechtafeln hergestellt. Es können auch Abschnitte von
Profilmaterial verwendet werden. Die Abmessungen der Elemente 26, 28, 30 sind derart,
daß die U-Formen ineinander stapelbar sind, wie am besten aus Fig. 11 ersichtlich.
Das Abstützelement 30 paßt in das Bodenelement 26 hinein und dieses wiederum in das
Stauwandelement 28.
[0029] Zur Verbindung der Stützen 10, 12 untereinander weisen die Stauwandelemente 28 Aufnahmeeinrichtungen
32 für die Enden der Rohrstangen 14, 16, 18 auf. Die Aufnahmeeinrichtungen 32 werden
durch Hülsen oder Rohrstücke gebildet, die sich zwischen den Flanschen 34, 36 des
Stauwandelements 28 erstrecken, und deren Öffnungen mit 38, 40, 42, 44, 46, 48 bezeichnet
sind. Die Außenform und Größe der Rohrstangen 14, 16, 18 ist an die Innenform der
Aufnahmen 32 angepaßt, d. h. die Enden der Rohrstangen können durch Einstecken in
die Aufnahmen mit den Stauwandelementen 28 gekuppelt werden. Die Aufnahmehülsen 32
können jeweils Querstifte oder Splinte enthalten, um einen Anschlag für die Rohrstangen
14, 16, 18 bei deren Einstecken zu bilden. In der Wand der Aufnahmehülse 32 können
auch Klemmschrauben angebracht sein, um die eingesteckten Enden der Rohrstangen festzuklemmen.
[0030] In den Zeichnungen sind zwei Möglichkeiten der gelenkigen Verbindung zwischen den
Stützelementen 26, 28, 30 dargestellt, nämlich mittels Achsen 33, 35, die in den Flanschen
34, 36 bzw. 52, 54 bzw. 60, 62 der Stützelemente 26, 28, 30 gelagert sind, oder es
werden Schraubbolzen 37 als Achszapfen benutzt, die durch jeweils benachbarte Flansche
52/60 und 54/62 gehen. Die gelenkige Verbindung ermöglicht das Zusammenklappen der
Stützelemente, wobei deren längliche Tafeln dicht beieinander zu liegen kommen, wie
man sich aufgrund der Fig. 11 vergegenwärtigen kann. Dieser zusammengeklappte Zustand
kann durch Riegelbolzen 57 gesichert werden, die durch zueinander fluchtende Querbohrungen
56, 58 der Flansche gesteckt werden. Diese Transportsicherung ist insbesondere beim
Auf- und Abladen wichtig.
[0031] Das Bodenelement 26 kann mit Durchbrechungen 68 durchsetzt sein, um eine Befestigung
am Boden mit Nägeln 69 (Fig. 2, 3) zu ermöglichen. Für diese Durchbrechungen 68 kann
ein Befestigungsabschnitt 66 vorgesehen sein (Fig. 12), der sich zur bequemeren Zugänglichkeit
bis jenseits der Scharnierstelle erstrecken kann. Man kann auch den freien Rand des
Elements umbiegen oder abkanten, wie bei 70 dargestellt, um eine zusätzliche Verankerung
im Boden zu erzielen.
[0032] Wie die Fig. 1 und 2 verdeutlichen, kann die Schutzbarriere entlang von Krümmungen
verlaufen. In einem Kurven- bzw. Eckbereich sind die Pfosten oder Stützen 10, 12 über
entsprechend gekrümmte Rohrstangen 72, 74, 76 untereinander verbunden. Für einen geänderten
Bogenverlauf können die Rohrstangen 72, 76 ausgetauscht werden. Im Eckbereich sind
als Versteifungsfüllelemente z. B. Eckbleche 78 vorgesehen, die aus zwei Tafeln 80,
82 bestehen (Fig. 1), die über Scharniere 84, 86 untereinander verbunden sind. Jede
Tafel 80, 82 weist einen trapezförmigen Umriß mit hakenförmigen Längsrändern 88, 90,
92 94 auf, hinter denen die Rohrstangen 72, 76 aufgenommen werden.
[0033] Verläuft die Stauwandoberfläche mit einem Innenbogen, so werden die Längsränder 90,
94 oberseitig auf die Rohrstangen 72 gehängt. Bei einem Außenbogen werden die schmalen
Ränder 80, 82 oberseits auf die Rohrstangen 76 gehängt. Somit ist ein universeller
Einsatz dieser Versteifungsfüllelemente 78 bei Krümmungen der Schutzbarriere möglich.
[0034] In den gerade verlaufenden Abschnitten der Schutzbarriere sind die Blechtafeln 22
nur an einem oberen Rand 96 umgekantet oder gebogen. Es können auch völlig flache
Blechtafeln 22, also ohne umgebogenen Rand 96, verwendet werden. Solche völlig flachen
Blechtafeln kann man mit Klammern oder Clipsen an den oberen Rohrstangen 18 befestigen.
[0035] Für den Hochwasserschutz werden Planen 24 auf dem beschriebenen Grundgerüst verwendet.
Die Planen bestehen aus reißfestem und wasserundurchlässigem Kunststoffgewebe oder
-folie. Die oberen Ränder dieser Planen 24 werden mittels Bändern 120, die ein Schlaufenende
besitzen, sogenannte "Stroppen", am Grundgerüst festgemacht (Fig. 2). Die Ränder sind
doppellagig und weisen Ösen 122 auf.
[0036] Angrenzende Randabschnitte 116, 118 der Planen 24 sind in den Fig. 13, 14, 15 dargestellt.
Die oberen Randabschnitte 130, 132 dieser Planen sind in besonderer Weise verstärkt,
nämlich durch Seile 134, 136, die durch die schlauchartig ausgebildeten Randabschnitte
13O, 132 hindurchlaufen.
[0037] Die aneinander grenzenden Planen 24 können durch Bügel-/Ösenverbindungen überlappend
miteinander verbunden werden. Hierzu gehen im Ausführungsbeispiel vom Seitenrand 138
der Plane 24 Bügel 140 aus, die in entsprechende Ösen 142 im Seitenrand 144 der an
deren Plane 118 eingesteckt werden. Anschließend wird ein Flachriemen 146 durch die
Öffnungen der Bügel gezogen, um die Planen 24 zugfest miteinander zu verbinden. Um
auszuschließen, daß Wasser im Bereich des Seitenrandes 144 eindringen kann, kann man
Klebebänder über die Lücken zwischen den Planen anbringen. Alternativ kann man einen
wasserdichten Reißverschluß 156, 158 verwenden, der Planstreifen 152, 154 mit den
jeweiligen Planen 24 durch z. B. Vulkanisation oder Kleben verbunden ist.
[0038] Im Bodenlängsrandbereich 160, 162 jeder Plane 24 sind ebenfalls Ösen 164, 166 eingelassen,
die von weiteren Verbindungselementen 168, 170 durchsetzt sind. Hierbei kann es sich
ebenfalls um Gummistroppen mit endseitigen Karabinerhaken 172, 174 handeln, die entsprechend
Fig. 5 an Gewichtselementen 176, und zwar mit von diesen ausgehenden Griffen 178,
verbindbar sind. Die Gewichtselemente 176 werden dabei auf die Planen 24 in deren
unteren Randbereichen aufgesetzt und teilweise von diesen umschlagen, wie ebenfalls
die Fig. 5 verdeutlicht.
[0039] Bei den Gewichtselementen 176 kann es sich um Betonsteine (Fig. 5, 6) oder um befüllte
Kunststoffhohlkörper 180 (Fig. 7, 8) handeln. Letztere werden mit Sand und Wasser
gefüllt. Die Beschwerung des Randes der Plane verhindert, daß dieser Rand angehoben
("aufgespült") wird, wenn das Hochwasser den Fuß der Schutzbarriere gerade erreicht.
Bei hohem Wasserstand wird die Folie ausreichend stark angepreßt und braucht nicht
beschwert zu werden.
[0040] Die Gewichtselemente 176, 180 weisen die Form einer Dreikantsäule auf, wobei sich
die Außenfläche 184 entlang des Bodens und die Außenfläche 186 entlang der Plane 22
erstreckt.
[0041] Um sicherzustellen, daß die Flüssigkeit nicht unter den Planen 22 hindurchströmen
kann, werden die Gewichte 176, 180 zusammen mit den Planen 24 auf einer Abdichtunterlage
aufgelegt, die aus Streifenmaterial oder Schaumstoffstreifen 188 (Fig. 3) oder aus
Schläuchen 190, 192 (Fig. 4, 5), besteht, um einen Niveauausgleich zwischen dem Boden
und den Gewichten 176, 180 zu schaffen und Lücken auszufüllen. Bei der Abdichtunterlage
kann es sich z. B. um Moosgummi, um ein Silikonmaterial oder ähnliches handeln. Bei
Verwendung von Kunststoffolie als Planenmaterial und langem Überstand der Plane 24
auf dem Boden wird bei ausreichend ebenem Boden keine zusätzliche Abdichtunterlage
188, 190, 192 benötigt.
[0042] Wie Fig. 5 zeigt, werden die Gewichte 176 kettenartig aneinander gereiht, drücken
aber einzeln auf ihre Unterlage, um diese gleichmäßig an den Boden zu pressen und
Hohlstellen auszuschließen. Hierzu sind senkrecht zur Erstreckungsrichtung der Gewichte
176, 180 verlaufende Schwalbenschwanzausbildungen vorgesehen. Selbstverständlich kann
man auch Sandsäcke zur Belastung des unteren Randes der Planen verwenden.
[0043] Sind im Ausführungsbeispiel die Gewichtselemente 176 auf die Planen 24 in ihren unteren
Randbereichen aufgesetzt und sodann teilweise von den Planen 24 umgeben, besteht auch
die Möglichkeit, daß die Gewichte 176, 180 in bodenseitig vorhandenen Taschen der
Planen 24 eingebracht werden.
[0044] Die Abdichtung des Randes der Planen 24 am Boden ist umso besser, je höher der Wasserdruck
ist. Die Abdichtung ist deshalb bei Niedrigwasser kritischer als bei höherem Wasserstand.
[0045] Anstelle von Rundrohr kann auch Rechteckrohr für die Verbindungselemente verwendet
werden, wie in Fig. 20, 21 und 22 dargestellt. Mit Rechteckrohr läßt sich eine größere
Packungsdichte bei der Stapelung der Elemente erzielen. Wenn Rechteckrohr senkrecht
zu jeweils zwei Rechteckseiten von dem Wasserdruck beaufschlagt wird, wie dies in
Fig. 20 der Fall ist, ist im übrigen die Rechteckform zur Aufnahme der Biegebelastung
günstiger als die Rundform.
[0046] Da der Wasserdruck bei aufgestellten Stützen von oben nach unten zunimmt, wird die
Dichte der Verteilung der Rohrstangen 14, 15, 16, 18 nach unten zunehmend gewählt,
d. h. mit zunehmendem Wasserdruck nehmen die Abstände zwischen den Rohrstangen ab,
wodurch eine gleichmäßige Belastung dieser Rohrstangen erzielt wird. Das Stauwandelement
28 wird ebenfalls von oben nach unten zunehmend belastet, weswegen die Flanschlänge
am unteren Ende des Elements größer sein sollte als am oberen Ende. Wie dargestellt,
verjüngen sich die Flansche 34, 36 nach oben hin.
[0047] Wie Fig. 21 zeigt, ist es günstig, die Flansche 60, 62 des Stützgliedes 30, ausgehend
von der Plattenebene nach oben zu richten, um eine Stange 39 als Handgriff unterzubringen,
die beim Aufstellen und Zusammenklappen der Stütze behilflich ist. Mit den beschriebenen
Stützen können Stauhöhen von 3 m und mehr erzielt werden.
[0048] Einsatz- bzw. Verwendungsmöglichkeiten der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen
Anordnung sind rein prinzipiell den Fig. 16 bis 18 zu entnehmen. So ist in Fig. 16
eine Anordnung als Hochwasserschutz ausgebildet. Zusätzlich können entlang der Tafeln
verlaufende Planen als Werbemittel dienen. Auch ist der Fig. 17 zu entnehmen, daß
sich zwischen den Pfosten bzw. Rohrelemente nur Gitter erstrecken können, die als
Treibgutfang dienen können.
[0049] In Fig. 17 ist rein prinzipiell eine Anordnung wiedergegeben, bei der entlang der
Rohre 14, 16, 18 Gitter 20 verlaufen und die als Absperrung für z. B. eine Sportveranstaltung
bestimmt ist. Entlang der durch die Gitter 20 aufgespannten Flächen können sodann
Planen zur Spannwandwerbung gespannt werden.
[0050] Aber nicht nur zum Hochwasserschutz, sondern auch zur Umfassung eines Sportbeckens
oder eines Trinkwasserreservoirs ist die Anordnung gemäß Fig. 16 geeignet.
[0051] In Fig. 18 ist eine erfindungsgemäße Anordnung als Wächte für gezielte Verwehungen
dargestellt. Aber auch als Geröll-/Schneebremse oder Steinschlag-Fanggitter ist die
Anordnung geeignet.
[0052] Dann, wenn die Anordnung nicht genutzt wird, können die Einzelelemente in einem Container
94 (Fig. 19) eingelagert werden. Die Darstellung der Fig. 19 verdeutlicht, daß eine
hohe Packungsdichte der Elemente der Schutzbarriere möglich ist.
1. Transportable, zusammenlegbare Schutzbarriere, insbesondere gegen Hochwasser, mit
folgenden Merkmalen:
eine Reihe von Stützen (10, 12), die aus gelenkig miteinander verbundenen Stützelementen
(26, 28, 30) bestehen, welche platzsparend zusammenklappbar und zur Bildung von Abstützdreiecken
ausklappbar gestaltet sind;
eine Anzahl von Verbindungselementen, die zur Verbindung jeweils benachbarter Stützen
(10, 12) ausgebildet sind;
eine Anzahl von Versteifungsfüllelementen (20, 22), um Zwischenräume zwischen den
Stützen (10, 12) zu überbrücken;
die aufgestellten Stützen (10, 12) und die Versteifungsfüllelemente (20, 22) definieren
eine Stauwandoberfläche;
gegebenenfalls eine oder mehrere Planen (24), welche die Stauwandoberfläche abzudichten
ermöglichen; gekennzeichnet durch folgende Ausbildung:
die Verbindungselemente sind als zueinander parallele Rohrstangen (14, 15, 16, 18)
ausgebildet, die zwischen benachbarten Stützen jeweils eine Stützebene aufspannen
und an denen sich die Versteifungsfüllelemente (20, 22) abstützen;
die Stützen (10, 12) enthalten zueinander beabstandete Aufnahmeeinrichtungen (32)
für die Enden der Rohrstangen (14, 15, 16, 18), um benachbarte Stützen fest miteinander
zu verbinden.
2. Schutzbarriere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (26, 28, 30) jeweils ein länglich-plattenförmiges
Bodenelement (26), ein länglich-plattenförmiges Stauwandelement (28) sowie ein länglich-plattenförmiges
Abstützelement (30) umfassen, wobei das Stauwandelement (28) die Aufnahmeeinrichtungen
(32) für die Enden der Rohrstangen (14, 15, 16, 18) aufweist.
3. Schutzbarriere nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenelement (26) nahe seiner Enden gelenkig mit jeweils
einem Ende des Abstützelements (30) bzw. des Stauwandelements (28) verbunden ist.
4. Schutzbarriere nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenelement (28) Durchbrechungen (68) zum Eingriff
von Befestigungselementen (69) am Boden aufweist.
5. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Bodenelement (26), Stauwandelement (28) und Abstützelement
(30) U-förmige Querschnitte mit seitlichen Flanschen (34, 36; 52, 54; 60, 62) solcher
Abmessungen aufweisen, daß die U-Formen ineinander passen, wobei das Abstützelement
(30) in das Bodenelement (26) und das Bodenelement (26) in das Stauwandelement (28)
hineinpassen.
6. Schutzbarriere nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß im Überdeckungsbereich der seitlichen Flansche Querbohrungen
(56, 58) vorgesehen sind, um die Elemente im ausgeklappten und im zusammengeklappten
Zustand durch hindurchgesteckte Riegelbolzen (57) zu sichern.
7. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stauwandelement (28) wesentlich länger als das Bodenelement
(26) ist und daß das Bodenelement (26) nur wenig länger als das Abstützelement (30)
ausgebildet ist, wobei das Abstützelement (30) bei aufgestellten Stützen (10, 12)
mit seinem freien Ende an das Stauwandelement (28) in dessen mittlerem Bereich angekoppelt
ist, so daß etwa die Hälfte des Stauwandelements (28) frei nach oben ragt.
8. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtungen (32) für die Rohrstangen (14,
15, 16, 18) als parallel zueinander verlaufende Hülsen ausgebildet sind, die zwischen
den Flanschen (34, 36) des Stauwandelements (28) verlaufen und mit diesen verbunden
sind, wobei die Flansche (34, 36) im Bereich der Aufnahmeeinrichtungen in diese übergehende
Durchbrechungen (38, 40, 42, 44, 46, 48) aufweisen.
9. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen benachbarten Stützen (10, 12) wenigstens
drei parallel zueinander verlaufende Rohrelemente (14, 15, 16, 18) erstrecken, die
eine Ebene aufspannen, die parallel zur Plattenebene des Stauwandelements (28) verläuft.
10. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet, daß zu den Versteifungsfüllelementen (20, 22) Blechtafeln
(22) zählen.
11. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß zu den Versteifungselementen (20, 22) Gittertafeln (20)
zählen.
12. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Planen (24) obere, untere sowie seitliche Ränder (130,
132; 160, 162; 138, 144) aufweisen, wobei die seitlichen Ränder (138, 144) zum wasserdichten
Aneinanderreihen der Planen (24) ausgebildet sind und an dem jeweiligen oberen und
unteren Rand (130, 132; 160, 162) Befestigungsmittel angebracht sind, um diese Ränder
gegen Verrutschen oder Anheben zu sichern.
13. Schutzbarriere nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß aneinandergrenzende Planen (24) in ihren seitlichen Rändern
(138, 144) überlappend angeordnet und im Uberlappungsbereich miteinander verbunden
sind und daß am Überlappungsbereich Abdichtstreifen (152, 154) vorgesehen sind, um
aneinander angrenzende Planen (24) wasserdicht miteinander zu verbinden.
14. Schutzbarriere nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtstreifen (152, 154) miteinander mittels eines
wasserdichten Reiß- oder Gleitverschlusses verbunden sind.
15. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 12-14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenränder (138, 144) über ineinander greifende
Bügel-Ösen (140, 142) verbunden sind, wobei durch die Öffnungen der Bügel ein Riemen
(146) oder eine Lasche gezogen ist.
16. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 12-15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Planen (24) in ihren oberem Rand (130, 132) schlauchförmig
ausgebildet sind, um ein Spannseil (134, 136) aufzunehmen.
17. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 12-16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzbarriere noch Bodenabdichtelemente (188, 190,
192) und Gewichte (176) umfaßt, um den unteren Rand (160, 162) der Plane (24) gegen
den Boden abzudichten.
18. Schutzbarriere nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß Gewichte (176) in Form jeweils einer Dreikantsäule vorgesehen
sind, wobei eine Seite (184) als Beschwerungsseite dient und an oder nahe der gegenüberliegenden
Dreieckspitze ein Griff (178) angebracht ist.
19. Schutzbarriere nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichte (176) Kupplungsausbildungen aufweisen, um
formschlüssig aneinandergereiht zu werden.
20. Schutzbarriere nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenabdichtelemente Moosgummiplatten oder -streifen
(188) enthalten.
21. Schutzbarriere nach einem der Ansprüche 1-20,
dadurch gekennzeichnet, daß zu den Rohrstanden auch bogenförmige Rohrstangen (72,
74, 76) und zu den Versteifungsfüllelementen auch trapezförmige Tafeln (80, 82) gehören,
um gekrümmte Bereiche von Schutzbarrieren aufzubauen.