[0001] Die Erfindung betrifft eine Grundplatte für einen Plattenverdichter, die zur Verdichtung
des Bodens eine etwa vertikale Schwingungsbewegung durchführt und die auf ihrer Unterseite
Verdichtungsflächen auf unterschiedlichem Niveau aufweist, wobei zumindest eine zurückspringende
Verdichtungsfläche in Form einer Einbuchtung vorhanden ist.
[0002] Grundplatten werden in Plattenverdichtern gewöhnlich in Schwingungen versetzt, so
daß der darunter befindliche Boden durch den auf ihn ausgeübten Druck verdichtet wird.
Mit Schwingungen ist hier jegliche Art von Bewegung gemeint, die Druck auf den zu
verdichtenden Untergrund ausübt. Grundplatten der genannten Form sind zum Beispiel
aus der EP-A-93301218.9 bekannt. Hier wird eine Platte beschrieben, welche auf ihrer
Unterseite zwei Verdichtungsflächen auf unterschiedlichem Niveau aufweist, die derart
wirken, daß zur Vorverdichtung beide Verdichtungsflächen auf den Boden einwirken und
so durch die große Fläche der Grundplatte ein Eingraben des Plattenverdichters in
den Untergrund verhindert wird. Bei der Endverdichtung ist der Boden dann bereits
so stark komprimiert, daß der Plattenverdichter nur noch mit der unteren der beiden
Verdichtungsflächen den Boden berührt. Dadurch wird der Verdichtungsdruck pro Flächeneinheit
erheblich erhöht, so daß ohne das Anbringen von zusätzlichen Gewichten an dem Plattenverdichter
eine hohe Endverdichtung erreicht werden kann.
[0003] Die Ausführungsform weist den wesentlichen Nachteil auf, daß sie außerordentlich
unsensibel auf die allmählich zunehmende Verdichtung des Bodens reagiert, da immer
nur entweder die Gesamtfläche oder die vorspringende Fläche verdichtend wirken. Durch
diesen binären Verdichtungsmodus wird eine inhomogene Verdichtung des Bodens erzeugt,
was eine unbefriedigende Verdichtungsqualität zur Folge hat, die sich zum Beispiel
in der Verspannung unterschiedlicher Bereiche des Bodens gegeneinander äußert. Daraus
können bei Temperaturschwankungen eventuell Risse im verdichteten Boden entstehen.
[0004] Weiterhin ist durch den fest vorgegebenen Niveauunterschied der beiden Verdichtungsflächen
diese Platte nicht für alle Materialsorten und Schütthöhen gleich gut geeignet. Das
Flächenverhältnis ist fest vorgegeben; hierdurch können Schäden durch Überverdichtung
entstehen oder bei sehr hohen Schütthöhen die optimale Verdichtung nicht erreicht
werden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verdichtungsqualität des
Bodens zu erhöhen, ohne die kostengünstige Herstellung und einfache Handhabbarkeit
der vorbeschriebenen Ausführungsform nach dem Stand der Technik zu verlieren.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zurückspringende Verdichtungsfläche
in ihrem überwiegenden Teil gegenüber der Horizontalen gewölbt und/oder geneigt ist.
[0007] Durch die Wölbung und/oder Neigung wird der abrupte Übergang zwischen Vorverdichtungsphase
und Endphase verhindert. Statt des eingangs beschriebenen zweistufigen Verdichtungsverhaltens
nach dem Stand der Technik ergibt sich nunmehr ein kontinuierlicher Übergang, wobei
bei zunehmendem Verdichtungsgrad des darunterliegenden Bodens der Kontaktbereich zwischen
den Verdichtungsflächen der Grundplatte und dem Boden kontinuierlich abnimmt und der
Kontaktdruck wesentlich gesteigert werden kann, ohne daß Kantenabdrücke und unerwünschte
Kippbewegungen entstehen. So wird die Homogenität der Verdichtung erheblich verbessert
und die Kippneigung des Stampfers reduziert, wodurch die eingangs erwähnten Nachteile
nach dem Stand der Technik verhindert werden. Andererseits bleibt das Gerät trotzdem
sehr einfach in seiner Herstellung und Handhabung, da zum Beispiel nicht auf Zusatzgewichte
zurückgegriffen werden muß. Weiterhin weist sich die erfindungsgemäße Konstruktion
wegen der auch hier vorhandenen Einbuchtungen immer noch durch eine hervorragende
Traktion und Steigfähigkeit aus.
[0008] Die zurückspringende Verdichtungsfläche kann im einfachsten Fall als sich durchgehend
über den mittleren Bereich erstreckende, konkave Fläche ausgebildet sein.
[0009] Es können aber auch mehrere zurückspringende Verdichtungsflächen zur Bildung weiterer
vorstehender Verdichtungsflächen zueinander distanziert vorgesehen werden. Dann wird
durch die auch in einem lokalen Bereich des Bodens schnell wechselnde Abfolge von
zurückspringenden Verdichtungsflächen und vorstehenden Verdichtungsflächen eine besonders
kontinuierliche und homogene Verdichtung erzielt.
[0010] Sehr einfach und kostengünstig läßt sich die zurückspringende Verdichtungsfläche
in Form einer Rippe in der Grundplatte herstellen. Mehrere zurückspringende Verdichtungsflächen
sind dann als mehrere Rippen ausgebildet, die günstigerweise parallel zueinander verlaufen.
[0011] Die beste Traktion und damit einhergehende höchste Steigfähigkeit erhält man, wenn
die zurückspringende Verdichtungsfläche im wesentlichen quer zur Fortbewegungsrichtung
des Plattenverdichters verläuft. Dann stützt die Verdichtungsfläche sich, bei der
Fortbewegung des Plattenverdichters nach vorne oder hinten mit einer ihrer Vertikalseiten
formschlüssig am Boden ab. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn vorstehende und zurückspringende
Verdichtungsflächen über die gesamte Breite der Platte verlaufen.
[0012] Der erfindungsgemäße Effekt kommt besonders zum Tragen, wenn die zurückspringende
Verdichtungsfläche sich im am stärksten wirkenden Bereich der Grundplatte des Plattenverdichters
befindet, also etwa in deren Mitte.
[0013] Ein weiterer sehr wesentlicher Vorteil ergibt sich, wenn die Unterseite der Platte
außerhalb des Bereiches der Einbuchtungen zum vorderen und hinteren Rand der Platte
hin nach oben abbiegt. Durch dieses Abbiegen wird die Steigfähigkeit des Plattenverdichters
entscheidend verbessert, da zum einen die Gefahr verringert wird, sich auf der hangabwärtigen
Seite einzugraben, und zum anderen der Druck des Plattenverdichters durch den abbiegenden
Endbereich seiner Grundplatte auch bei Schrägstellung des Gerätes immer vertikal auf
den zu verdichtenden Boden übertragen wird. Diese Kriterien werden besonders gut erfüllt,
wenn die Abbiegung kontinuierlich, vorzugsweise konvex, verläuft.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen; dabei zeigt
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Grundplatte in der Seitenansicht;
- Figur 2
- dasselbe Ausführungsbeispiel von unten;
- Figur 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel in der Seitenansicht;
- Figur 4
- dasselbe Ausführungsbeispiel von unten;
- Figur 5
- ein drittes Ausführungsbeispiel in der Seitenansicht;;
- Figur 6
- das dritte Ausführungsbeispiel von unten;
- Figur 7
- ein viertes Ausführungsbeispiel in der Seitenansicht; und
- Figur 8
- das vierte Ausführungsbeispiel von unten.
[0015] In Figur 1 erkennt man die im wesentlichen rechteckige Grundplatte 1 eines Plattenverdichters.
Sie weist an ihrer Unterseite mehrere in Fortbewegungsrichtung aufeinanderfolgende
Verdichtungsflächen 2, 3, 4 auf. Die vorstehenden Verdichtungsflächen 2 bilden dabei
eine Scheitelebene, gegenüber der die Verdichtungsfläche 3 zurückspringt, so daß die
Verdichtungsflächen 2 und die Verdichtungsfläche 3 auf unterschiedlichem Niveau liegen.
Die Verdichtungsfläche 3 hat die Form einer Einbuchtung, an die sich vorn und hinten
ihr gegenüber erhöhte Verdichtungsflächen 2 anschließen. Wenn der Boden zu Beginn
der Verdichtung noch sehr locker ist, werden alle Verdichtungsflächen bei der Kompression
auf den Boden einwirken. Damit hat der Plattenverdichter eine sehr große Aufsetzfläche
und ein Eingraben der Bodenplatte in den Untergrund wird verhindert. In der Endphase
der Verdichtung ist der Boden dann soweit verdichtet, daß im wesentlichen nur noch
die vorstehenden Verdichtungsflächen 2 in Kontakt mit dem Boden geraten. Über diese
relativ kleinen Bereiche wird dann ein sehr hoher Druck auf den Untergrund ausgeübt,
so daß sich eine entsprechend hohe Endverdichtung erzielen läßt.
[0016] Wesentlich ist nun, daß die zurückspringende Verdichtungsfläche 3 in ihrem überwiegenden
Teil gegenüber der Horizontalen harmonisch gewölbt ist. Dadurch wird gewährleistet,
daß der Bereich der Oberfläche der Grundplatte 1, der auf den Boden einwirkt, während
des Verdichtungsvorganges kontinuierlich abnimmt. Durch dieses kontinuierliche Abnehmen
wird der entscheidende Vorteil erzielt, daß die Homogenität der Verdichtung des Bodens
deutlich erhöht wird. Krasse Übergänge zwischen Bereichen, die sehr hoch verdichtet
werden, und Bereichen, die niedrig bis überhaupt nicht verdichtet werden, wie es beim
Stand der Technik der Fall ist, werden dadurch vermieden. Deshalb weist die Verdichtung
eine höhere Qualität auf und wird somit resistenter gegenüber Temperaturschwankungen,
Setzungserscheinungen etc. Weiterhin ist der Stampfer durch die kontinuierlichen Übergänge
besser geeignet für unterschiedliche Materialien und Schütthöhen.
[0017] An die vorstehenden Verdichtungsflächen 2 schließen sich vorn und hinten Abbiegungen
4 an, die gegenüber der Scheitelebene der Grundplatte 1 nach oben laufen. Diese Abbiegungen
gewährleisten, daß der Plattenverdichter sich auch bei Schrägstellung nicht mit seiner
vorderen oder hinteren Kante in den Boden eingräbt, sondern auf einem ausreichend
großflächigen Bereich der Oberfläche seiner Grundplatte sicher zu stehen kommt.
[0018] In Figur 2 ist die Aufteilung der Grundplatte in die einzelnen Verdichtungsflächen
2, 3, 4 noch einmal deutlich zu erkennen. Insbesondere erkennt man, daß sich sowohl
die zurückspringende (3) als auch die vorstehenden Verdichtungsflächen (2) über die
ganze Breite der Grundplatte erstrecken, so daß der Boden beidseits problemlos entlang
angrenzender seitlicher Ränder, Wände oder dergleichen verdichtet werden kann.
[0019] Im zweiten Ausführungsbeispiel nach Figur 3 sind in die Grundplatte 1 des Plattenverdichters
mehrere zurückspringende Verdichtungsflächen in Form von Einbuchtungen 3a eingeformt.
Auch hier ist wieder wesentlich, daß zwischen dem Einsatz einer sehr großen Oberfläche
der Grundplatte im Anfangsstadium der Verdichtungsarbeiten einerseits und der Übertragung
von sehr hohen Drücken pro Flächeneinheit durch die vorstehenden Verdichtungsflächen
2 im Endstadium andererseits ein kontinuierlicher Übergang besteht. Hierzu haben die
zurückspringenden Verdichtungsflächen 3a schräge Flanken mit einer Neigung < 45°.
Durch ihre im Querschnitt dreieckige Form ergibt sich eine besonders gute Traktion
des Plattenverdichters.
[0020] Weiterhin wird beim Ausführungsbeispiel nach Figur 3 die Homogenität der Verdichtung
durch die Abfolge von mehreren vorstehenden und zurückspringenden Verdichtungsflächen
gesteigert, da während einer Abfolge von Schwingungsvorgängen vorstehende Verdichtungsflächen
2 und zurückspringende Verdichtungsflächen 3a im schnellen, stetigen Wechsel auf gleiche
Bereiche des Bodens einwirken.
[0021] Die nach oben verlaufenden, konvexen Abbiegungen 4 der Unterseite der Grundplatte
1 außerhalb des Bereiches der Ausbuchtung 3 zum vorderen und hinteren Rand der Platte
hin weisen auch hier wieder die gleichen Vorteile auf, wie sie bereits unter Figur
1 beschrieben wurden.
[0022] Figur 4 macht auch für dieses Ausführungsbeispiel die Abfolge der einzelnen Verdichtungsflächen
auf der Unterseite der Grundplatte 1 deutlich. Die zurückspringenden Verdichtungsflächen
3a sind hier in der Summe fast so groß wie die vorstehenden Verdichtungsflächen 2.
[0023] Das dritte Ausführungsbeispiel nach den Figuren 5 und 6 entspricht dem zweiten Ausführungsbeispiel,
nur daß hier die zurückspringenden Verdichtungsflächen als konkave Wölbungen 3b ausgebildet
sind.
[0024] Das letzte Ausführungsbeispiel weist, wie in den Figuren 7 und 8 dargestellt, dagegen
gleich vier zurückspringende Verdichtungsflächen in Form von Rillen 3c auf. Sie haben
im Querschnitt die Form rechtwinkliger Dreiecke mit einer etwa vertikalen Seite, wodurch
sich zumindest zwei von ihnen bei dem mit einer Vortriebskomponente behafteten Abstoßen
des Plattenverdichters vom Boden besonders gut im Untergrund abstützen können. Hierdurch
wird erneut ein Traktionsvorteil gewonnen. In ihrer sonstigen Ausführung entspricht
die Grundplatte 1 den bereits vorher erläuterten Beispielen und weist damit auch die
dort beschriebenen Vorteile auf.
1. Grundplatte (1) für einen Plattenverdichter, die zur Verdichtung des Bodens eine etwa
vertikale Schwingungsbewegung durchführt und die auf ihrer Unterseite Verdichtungsflächen
(2, 3, 3a, 3b, 3c) auf unterschiedlichem Niveau aufweist, wobei zumindest eine zurückspringende
Verdichtungsfläche 3 in Form einer Einbuchtung vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zurückspringende Verdichtungsfläche (3, 3a, 3b, 3c) in ihrem überwiegenden
Teil gegenüber der Horizontalen gewölbt und/oder geneigt ist.
2. Grundplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zurückspringende Verdichtungsfläche (3, 3b) konkav nach oben gewölbt ist.
3. Grundplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere zurückspringende Verdichtungsflächen (3a, 3b, 3c) zur Bildung weiterer
vorstehender Verdichtungsflächen (2) voneinander distanziert angeordnet sind.
4. Grundplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zurückspringende Verdichtungsfläche durch eine Rille (3a, 3b, 3c) gebildet
ist.
5. Grundplatte nach Anspruch 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere, insbesondere zueinander parallele Rillen (3a, 3b, 3c) vorgesehen sind.
6. Grundplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zurückspringende Verdichtungsfläche (3, 3a, 3b, 3c) im wesentlichen quer zur
Fortbewegungsrichtung des Plattenverdichters verläuft.
7. Grundplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zurückspringende Verdichtungsfläche (3, 3a, 3b, 3c) über die ganze Breite
der Platte durchläuft.
8. Grundplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zurückspringende Verdichtungsfläche (3, 3a, 3b, 3c)
im mittleren Bereich der Grundplatte angeordnet ist.
9. Grundplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite der Grundplatte 1 außerhalb des Bereiches der zurückspringenden
Verdichtungsfläche (3, 3a, 3b, 3c) zum vorderen und hinteren Rand der Platte hin nach
oben abbiegt.
10. Grundplatte nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abbiegung (4) kontinuierlich, vorzugsweise konvex,
erfolgt.