[0001] Die Erfindung betrifft ein Belüftungselement zur Abdeckung des längs am Dach verlaufenden
Spaltes zwischen einer First- oder Gratbohle und Dacheindeckungsplatten gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Belüftungselementes.
[0002] Bekannt sind solche Belüftungselemente als aufrollbare Ware oder als starre Lüfter.
Sie werden an ihrem Mittelteil auf einer First- oder Gratlatte befestigt und dichten
den Spalt zwischen dieser Latte und den Dacheindeckungsplatten eines Daches ab, wobei
sie mit ihren äußeren Kantenbereichen auf den Eindeckungsplatten zu liegen kommen.
[0003] Ein aufrollbares Belüftungselement ist aus der DE 40 01 766 bekannt. Dieser Lüfter
ist aus einem Vliesstoff hergestellt und im Bereich seiner Außenkanten plissiert,
also flächenmäßig vergrößerbar, um sich in die Täler der Dacheindeckungsplatten einschmiegen
zu können. Der notwendige Luftaustausch zwischen den Bereichen unterhalb und oberhalb
des Lüfters wird hierbei dadurch realisiert, daß luftdurchlässiges Vliesmaterial verwendet
wird. Weil das Vliesmaterial wasserundurchlässig aber luftdurchlässig sein muß, weist
dieser Lüfter nur sehr kleine, im Vliesstoff eingebrachte Luftdurchlaßporen auf, welche
im Lauf der Zeit verstauben und luftundurchlässig werden, wodurch die Belüftungsfunktion
nicht mehr erfüllt werden kann.
[0004] Ein weiteres First- und Gradbelüftungselement ist aus der EP-0 117 391 bekannt. Es
besteht aus einem steifen Mittelteil mit angrenzenden Seitenteilen, die aus kammartigen
elastischen Zähnen aufgebaut sind, an denen ein Vliesmaterial in plissierter Form
befestigt ist. Die Seitenteile schmiegen sich hierbei wiederum an die Dacheindeckungsplatten
an, wodurch die Abdichtung erzielt wird. Im steifen Mittelteil dieses Lüfters sind
neben dem Auflagebereich für die First- oder Gratlatte Belüftungsöffnungen vorgesehen,
durch welche die Luft aus dem Dachstuhl nach oben abziehen kann. Nachteiligerweise
ist dieses starre Belüftungselement nicht aufrollbar, wodurch Lagerungs- und Vertriebskosten
erhöht werden. Die Kunststoffteile dieses elastischen Elements sind absichtlich aus
einem steifem Material hergestellt, damit die bei der Montage entstehende Federwirkung
die gezahnten Seitenteile in die Mulden der Dacheindeckungsplatten eindrücken kann,
so daß eine Formanpassung und Abdichtung entsteht. Die Herstellung solcher Elemente
ist aufwendig und ihre Einsatzmöglichkeiten sind auf bestimmte Dachpfannenformen beschränkt.
[0005] Aus der deutschen Patentschrift Nr. 44 41 296 ist ein Belüftungselement bekannt,
welches aufrollbar ist und am Übergang zwischen Mittelteil und Seitenteil bezüglich
beider Teile mit relativ großer Materialdicke ausgeführt ist. Die Materialdicke der
Seitenteile nimmt zu deren Randbereich hin ab, um eine gute Anpassung an die Form
der Dacheindeckungsplatten zu gewährleisten, während die im Übergangsbereich zwischen
Mittelteil und Seitenteil relativ große Materialstärke eine elastische Federwirkung
ausüben kann, die die Seitenteile in die Mulden der Dacheindeckungsplatten eindrückt.
[0006] Sowohl bei dem Lüfter nach der EP 0 171 391 als auch bei demjenigen nach der DE 44
41 296 wird also immer das Prinzip verwirklicht, die elastische Steifigkeit im Übergangsbereich
von Mittel- und Seitenteil dahingehend auszunützen, daß eine Federkraft die Seitenteile
in die Mulden der Dacheindeckungsplatten hineindrückt. Dieses Prinzip birgt noch immer
den Nachteil in sich, daß das Material des Lüfters am Mittelteil sowie zumindest in
den dort angrenzenden Bereichen der Seitenteile relativ stark sein muß, da sonst eine
solche Federwirkung nicht auftreten würde. Wellenförmig plissierte Seitenteile, die,
wenn auch nur in bestimmten Bereichen, eine relativ große Materialstärke aufweisen,
entwickeln aber auch relativ starke Rückstellkräfte, wenn die Plissierung verformt
wird. Ein solches Verformen der Plissierung findet aber zumindest am Rand der Seitenteile
immer dann statt, wenn diese Ränder, wie es üblicherweise geschieht, an die Dacheindeckungsplatten
anklebt werden. Da der Klebstoff nicht sofort nach dem Ankleben an die Dacheindeckungsplatten
aushärtet, entstehen durch diese Rückstellkräfte in der Plissierung, die dahingehend
wirken, daß die Wellenform wieder hergestellt wird, Ablösungen an den Klebestellen
und somit Undichtigkeiten gegenüber den Dacheindeckungsplatten.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile des Standes
der Technik zu überwinden. Insbesondere soll ein Belüftungselement geschaffen werden,
dessen Seitenteile zwar ausbreitbar und damit den Dacheindeckungsplatten anpassbar
sind, aber von sich aus im Wesentlichen keine Rückstellkräfte entwickeln, so daß die
Seitenteile an ihren Rändern nach dem Verlegen ohne undichte Stellen an den Dacheindeckungsplatten
aufliegen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Ausgestaltung eines Belüftungselements gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafterweise entwickeln die gegenüber dem
Mittelteil des Belüftungselements in der Materialdicke wesentlich geringeren Seitenteile
keine oder nur noch verschwindend geringe Rückstellkräfte, wenn das Material bei der
Ausbreitung und Anpassung an die Dacheindeckungsplatten verformt wird. Auch ohne die
Federwirkung stärkerer Materialdicken schmiegen sich die Seitenteil damit vollständig
an die Form der Dacheindeckungsplatten an. Insbesondere wenn die Seitenteile an den
Dacheindeckungsplatten verklebt werden, treten keine Undichtigkeiten durch eine Wiederherstellung
der Wellenform auf. Wegen ihres dünnen Materials fallen die Seitenteile "tot" in die
Dachpfannen. Der Mittelteil, der aus dem relativ stärkeren Material hergestellt ist,
sorgt für eine ausreichende Stabilität des Belüftungselements.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die Materialdicke des
Mittelteils im Bereich von 0,6 mm bis 1,2 mm, insbesondere 0,8 mm bis 1 mm und vorzugsweise
bei 0,9 mm, während die Materialdicke jedes Seitenteils entsprechend im Bereich von
0,2 mm bis 0,8 mm, insbesondere 0,4 mm bis 0,7 mm und vorzugsweise bei 0,5 liegt.
Die Plissierung jedes Seitenteils ist im Wesentlichen wellenförmig ausgeführt. Sie
kann, wenn nur geringe Streckfähigkeit vonnöten ist, also beispielsweise bei flachen
Dacheindeckungsplatten, einen Zickzackverlauf aufweisen, während für eine mittlere
Streckfähigkeit (mittelstark gewölbte Dacheindeckungsplatten) ein Zickzackverlauf
mit einseitig abgeflachten Spitzen sowie für große Streckfähigkeit (stark gewölbte
Dacheindeckungsplatten) ein Zicksackverlauf mit zweiseitig abgeflachten Spitzen Verwendung
finden kann.
[0010] Vorzugsweise besteht das Belüftungselement aus einem, insbesondere modifizierten,
PVC-Material, welches durch Zusätze witterungsbeständig, insbesondere beständig gegen
UV-Licht, gemacht ist, und es wird aufrollbar als Meterware verlegbar ausgebildet.
Die Witterungsbeständigkeit bringt speziell bei den teilweise nach außen freiliegenden
Seitenteilen Vorteile bezüglich der Lebensdauer. Hierbei ist insbesondere die Beständigkeit
gegen UV-Licht wegen der dünnen Materialstärke der Seitenteile von Wichtigkeit.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Mittelstreifen des Belüftungselements
nach der Erfindung voneinander beabstandete Belüftungsöffnungen auf, die insbesondere
als im Mittelstreifen zu dessen Oberseite hin vorstehende Absetzungen ausgebildet
sind, deren Außenränder Wasserschutzkanten bilden und deren Material gegenüber den
umgebenden Bereichen verdickt ist.
[0012] Diese Belüftungsöffnungen im Kunststoffmaterial können nicht durch Staub verstopft
werden. Die entstehenden Wasserschutzkanten verhindern, daß Wasser durch die Belüftungsöffnungen
in den Dachinnenraum eindringt und stellen ein gutes Ablaufen des Wassers auf der
Lüfteroberseite sicher. Durch die verdickte Ausgestaltung der Absetzungen wird verhindert,
daß beim Aufrollen des Belüftungselements die Absetzungen mit den Belüftungsöffnungen
und die Wasserschutzkanten durch Flächendruck eingedrückt werden. Auch können die
verstärkten, als Absetzungen ausgestalteten Belüftungsöffnungen herkömmlich verwendete
Abstandshalter überflüssig machen.
[0013] Das erfindungsgemäße Belüftungselement kann ferner so ausgeführt werden, daß in dem
Abschnitt wo der Mittelstreifen an das Seitenteil angrenzt, in Längsrichtung des Belüftungselements
eine Biegezone mit einer gegenüber den angrenzenden Bereichen verringerten Materialstärke
verläuft. Wie schon erwähnt sollen die Seitenteile des Belüftungselements nach dem
Aufliegen des Mittelstreifens auf die First- oder Gratlatte möglichst durch ihr Eigengewicht
nach unten fallen und sich in die Täler der Dacheindeckungsplatten einformen. Mittels
der oben beschriebenen, entlang des Lüfters verlaufenden Biegezonen wird eine geringe
Biegesteifigkeit erreicht, so daß das Anschmiegen der Seitenteile an die Dachpfannenform
erleichtert wird.
[0014] Geeigneterweise werden an der Unterseite des Seitenteils außen Klebemittel, insbesondere
Kleberaupen oder Klebeband angeordnet, so daß die Plissierung des Seitenteils vorteilhafterweise
bis in Täler der Plissierung hinein eine Klebeschicht aufweist. Die Klebemittel dienen
dazu, die in die Täler der Dachpfannen versenkten Abdichtstreifen dort zu fixieren,
um eine optimale Dichtwirkung zu erhalten.
[0015] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird an der Unterseite
des Seitenteils am Rand ein Flachstreifen eingeformt. Ein solcher Flachstreifen besteht
aus einem elastischen Material, daß sich ebenfalls leicht in die Dacheindeckungsplatten
einformen läßt. Es sorgt für eine noch bessere Anpassung an die Dachpfannenform und
das Klebemittel kann mit einer einheitlichen Verteilung an der so abgeflachten Unterseite
des Seitenteils aufgebracht werden. Die vorher beschriebenen Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Belüftungselemente können bezüglich des Mittelteils und der Seitenteile
einstückig mittels einer Extrusionstechnik hergestellt werden.
[0016] Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit für das erfindungsgemäße Belüftungselement
besteht darin, daß jedes Seitenteil ein separates Bauteil bildet, das mit dem Mittelteil
insbesondere durch Schweißen, Kleben, Nieten, Falzen, Stecken oder Extrusionsumspritzen
oder -formen verbunden ist. Durch die Bereitstellung einer solchen mehrteiligen Ausführungsform
wird es nunmehr möglich, verschiedene Formen und Materialien von Abdichtstreifen bei
dem erfindungsgemäßen Belüftungselement zu verwenden, um so im Einzelfall jeweils
eine optimale Belüftungselementausgestaltung für verschiedene Anwendungen bereitzustellen.
[0017] Durch das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem jedes Seitenteil zusammen mit dem Mittelteil
extrudiert wird, wobei beim Extrudieren die Materialdicke jedes Seitenteils von dem
an das Mittelteil anschließenden Rand bis zur äußeren Kante hin in etwa gleich und
wesentlich geringer gehalten wird als die Materialdicke des Mittelteils, kann ein
Lüftungselement hergestellt werden, das die schon vorher beschriebenen Vorteile aufweist.
Das Belüftungselement kann einstückig mit den voher diskutierten Ausgestaltungen oder
mit separaten Seitenteilen hergestellt werden, die während des Extrusionsverfahrens
mit dem Mittelteil verbunden werden. Im letzteren Fall besteht einerseits die Möglichkeit,
das Seitenteil zunächst in flacher Form mit dem Mittelteil zu verbinden und danach
zu plissieren, während andererseits das Seitenteil schon in plissierter Form beim
Extrudieren in das Material des Mittelteils eingeformt werden kann.
[0018] Die Erfindung wird im Weiteren anhand einer bevorzugten Ausführungsform mit Hilfe
der beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Aufsicht sowie eine Schnittansicht durch ein erfindungsgemäßes Belüftungselement;
- Figur 2
- drei verschiedene Plissierungsformen für unterschiedliche Streckfähigkeiten;
- Figur 3
- eine Anbringungsmöglichkeit für ein Klebemittel am Seitenteil des Belüftungselements;
- Figur 4
- eine weitere Anbringungsmöglichkeit für ein Klebemittel; und
- Figur 5
- ein Beispiel für einen Herstellungsablauf bei einem Belüftungselement mit einem separaten
Seitenteil.
[0019] Das in Figur 1 dargestellte Belüftungselement besteht im Wesentlichen aus einem Mittelteil
10, an dessen oberen und unteren Rand die plissierten Seitenteile 20 angeordnet sind.
Erfindungsgemäß, aber in der Zeichnung nicht sichtbar, ist das Mittelteil 10 bezüglich
seiner Materialstärke wesentlich stärker ausgeführt als die Seitenteile 20. Wenn beispielsweise
das Mittelteil 10 eine Materialstärke von 0,8 mm bis 0,9 mm aufweist, so wären die
Seitenteile 20 etwa 0,4 mm stark. Durch diese geringe Materialdicke können die Seitenteile
20 beim Einformen in die Wölbungen der Dacheindeckungsplatten leicht gestreckt werden;
sie schmiegen sich nach der Einpassung vollständig an die Oberfläche dieser Platten
an, weil die Plissierung keine Rückstellkräfte entwickelt, die die ursprüngliche Wellenform
wieder herstellen könnten. Auch fallen die Seitenteile 20, da sie über ihre gesamte
Breite die geringe Materialstärke aufweisen relativ leicht in die Mulden der Dacheindeckungsplatten
hinein und die Verlängerung d.h. die Streckung der Plissierung zur Anpassung macht
keine Schwierigkeiten.
[0020] Im Bereich seiner Mittellinie 8 kommt das Belüftungselement auf einer First- oder
Gratlatte zu liegen und wird dort befestigt. Neben diesem Auflagebereich weist das
Belüftungselement nach Figur 1 beiderseitig andeordnete längsbeabstandete Lüftungsöffnungen
9 auf. Diese sind als zur Oberseite hin vorstehende Absetzungen 11 mit einem Loch
ausgebildet. Zur Verstärkung der Absetzungen 11 sind um deren Randbereich herum jeweils
Sicken 12 angesetzt. Das Material ist in diesem Bereich noch etwas verdickt, wodurch
eine gute Stabilität der Absetzungen 11 bereitgestellt wird. Insbesondere kann durch
diese Stabilität verhindert werden, daß beim Aufrollen des Lüfters die Absetzungen
11 eingedrückt werden.
[0021] Die Figur 2 stellt nun drei verschiedene Plissierungsformen für Seitenteile 20 dar,
die je nach der Höhe der Wölbung der Dacheindeckungsplatten zum Einsatz kommen. Eine
zickzackförmig gewellte Plissierung, wie sie bei I) dargestellt ist, kommt insbesondere
dann zum Einsatz, wenn die Dacheindeckungsplatten kaum gewölbt sind. Bei höheren Dacheindeckungsplatten,
d.h. in einem mittleren Höhenbereich, muß die Plissierung stärker gestreckt werden.
Hierfür eignet sich eine Plissierungsform, deren Zickzackverlauf oben abgeflacht ist,
wie sie bei II) in Figur 2 dargestellt ist. Für sehr starke Wölbungen muß eine große
Streckfähigkeit der Plissierung vorgesehen werden. Diese wird beispielsweise bei dem
Querschnitt erreicht, der in Figur 2 bei III) dargestellt ist und bei dem Zickzackform
beidseitig abgeflacht ist.
[0022] Die Streckfähigkeit der Plissierung läßt sich also auch über die Plissierungform
noch einstellen. Es ist jedoch zu bemerken, das Seitenteile mit allen drei dargestellten
Plissierungsformen wegen ihrer geringen Materialdicke den erfindungsgemäßen Vorteil
aufweisen, sich vollständig an die Dacheindeckungsform anzuschmiegen und nach dem
Aufbringen auch dort zu verbleiben, ohne wegen entstehender Rückstellkräfte in der
Plissierung Undichtigkeiten zu verursachen.
[0023] Die Figuren 3 und 4 zeigen zwei verschiedene Möglichkeiten, ein Klebemittel 30 an
der Unterseite eines Seitenteils 20 in dessen Randbereich anzubringen. Bei der Ausführungsform
nach Figur 3 weist die Plissierung eine Zickzackform mit oben und unten abgeflachten
Spitzen auf. Ein Klebemittel, beispielsweise ein flexibler zweiseitig klebender Klebstreifen
30, wird im plissierten Zustand unten an den unteren Abflachungen des Seitenteils
angesetzt. Beim Einlegen des Seitenteils 20 in die Wölbungen der Dachpfannen streckt
sich die Plissierung zusammen mit dem flexiblem Klebstreifen 30. Das Seitenteil 20
wird dann im Bereich des Klebstreifens 30 von oben an die Dachpfannen angedrückt.
Damit wird im Wesentlichen die gesamte untere Fläche des Seitenteils 20 mit dem Klebemittel
30 in Berührung kommen, das an den Dacheindeckungsplatten selbst klebt. Es kommt zu
einer lückenlosen Verklebung, die wegen der geringen Materialstärke des Seitenteils
20 auch nicht mehr durch die diesen innewohnenden Rückstellkräfte gelöst wird. Die
Form der Plissierung in Figur 2 ist für den Einsatz bei großen Verlängerungen also
tiefen Dachpfannen vorgesehen. Die Erhöhungen der Dachpfannen können bis 80% betragen,
wobei die Rückstellkräfte, verursacht durch das Strecken der Plissierung bei herkömmlichen
Lüftern mit starkem Material im Seitenteil recht hoch werden können. Beim vorliegenden
erfindungsgemäßen Belüftungselement treten solche Rückstellkräfte wie schon beschrieben
nicht auf, die Anhaftung bleibt dicht.
[0024] Obiges gilt auch für die Ausführungsform der Verklebung, die in der Figur 4 dargestellt
ist. Im Unterschied zur Ausführungsform nach Figur 3 wird gemäß Figur 4 ein Klebemittel
30 der Form der Plissierung nachgeführt, also in Zickzackform auf das Seitenteil 20
im Randbereich aufgebracht. Hierbei kann als Klebemittel 30 wiederum ein beidseitig
klebender flexibler Streifen verwendet werden, es kann aber auch eine Raupe aus Klebmaterial
aufgetragen werden. Die Plissierungsform in Figur 4 findet Verwendung bei flachen
Dacheindeckungsplatten. Vorteilhaft wirkt sich hier aus, daß, wenn nur eine geringe
Streckung der Plissierung erfolgt, die noch aufstehenden Spitzen in sich selbst verkleben
und somit wiederum eine gute Abdichtung zur Verfügung gestellt werden kann.
[0025] Die Figur 5 zeigt fortlaufend mit den Darstellungen A) bis D) die Herstellung eines
erfindungsgemäßen Belüftungselements, das ein separates Seitenteil 20 aufweist, daß
am Mittelteil 10 angebracht wird.
[0026] Die Darstellung A) zeigt ein im Herstellungsverfahren anfangs noch vorliegendes flaches
Seitenteil 20. Im äußeren Rand des flachen Seitenteils 20 ist ein Flachstreifen, der
beispielsweise aus einem dünnen Aluminiumblech bestehen kann, am unteren Rand angebracht,
während auf der Unterseite des Streifens 21 ein Klebstoffstreifen 30 angeordnet ist.
[0027] Die Darstellung B) zeigt eine andere Ausgangssituation, bei der der Streifen 21 durch
ein Einsäumen mit dem Rand des Seitenteils 20 befestigt ist. An der wieder aufeinander
zu liegen kommenden Stelle des Seitenteils 20 kann die Befestigung beispielsweise
durch Nähen oder Kleben erfolgen. Unterhalb des mit dem Streifen 21 versehenen Randes
ist wiederum ein Klebstoffstreifen 30 aufgebracht.
[0028] Die Darstellung C) zeigt nun einen späteren Zustand des Seitenteils 20 im Herstellungsverfahren,
bei dem das Seitenteil 20 schon plissiert wurde. Die Plissierung erfaßt das Seitenteil
20 sowie den Streifen 21, während nunmehr der Klebstoff 30 auf der Unterseite am Rand
des Seitenteils 20 einheitlich verteilt ist. Rechts in der Darstellung C) ist eine
Hälfte des Mittelteils 10 zu sehen, daß in einem weiteren Verfahrensschritt mit dem
Seitenteil 20 zusammengebracht wird, wodurch ein fertiges Belüftungselement entsteht,
wie es in der Darstellung D) gezeigt ist. An der Verbindungsstelle von Mittelteil
10 und Seitenteil 20 können verschiedene Verbindungsarten gewählt werden, wie sie
im Vorhergehenden schon beschrieben wurden. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise thermisch;
auch können die beiden Teile 20 und 10 gemeinsam extrudiert werden, wobei auch die
Plissierung naturgemäß unter Wärmeeinwirkung durchgeführt wird.
[0029] In Figur 5 ist das Seitenteil 20 lediglich wegen der besseren Darstellbarkeit ebenso
stark gezeichnet worden, wie das Mittelteil 10. Erfindungsgemäß weist das Seitenteil
20 jedoch eine wesentlich geringere Materialdicke auf als das Mittelteil 10.
1. Belüftungselement (1) zur Abdeckung eines längs am Dach verlaufenden Spaltes zwischen
einer First- oder Gratbohle und Dacheindeckungsplatten mit
a) einem Mittelteil (10) mit einer an der Bohle befestigbaren Auflagefläche (11) und
mit
b) mindestens einem an das Mittelteil (10) anschließenden Seitenteil (20), wobei jedes
Seitenteil (20) zumindest in seinem an seine äußere Kante angrenzenden Abschnitt in
Längsrichtung des Belüftungselementes ausbreitbar, insbesondere plissiert ist und
aus einem biegsamen Kunststoffmaterial besteht;
dadurch gekennzeichnet daß
c) die Materialdicke jedes zusammen mit dem Mittelteil (10) extrudierten Seitenteils
(20) von dem an das Mittelteil (10) anschließenden Rand zur äußeren Kante hin in etwa
gleich und wesentlich geringer als die Materialdicke des Mittelteiles (10) ist.
2. Belüftungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialdicke des
Mittelteils (10) im Bereich von 0,6mm bis 1,2mm, insbesondere 0,8mm bis 1mm und vorzugsweise
bei 0,9 mm liegt, wobei die Materialdicke jedes Seitenteils (20) im Bereich von 0,2mm
bis 0,8mm, insbesondere 0,4mm bis 0,6mm und vorzugsweise bei 0,5 mm liegt.
3. Belüftungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Plissierung
jedes Seitenteils (20) im wesentlichen wellenförmig ausgeführt ist, wobei sie für
geringe Streckfähigkeit einen Zickzackverlauf, für mittlere Streckfähigkeit einen
Zickzackverlauf mit einseitig abgeflachten Spitzen und für große Streckfähigkeit einen
Zickzackverlauf mit zweiseitig abgeflachten Spitzen aufweist.
4. Belüftungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
aus einem, insbesondere modifizierten, PVC-Material besteht, welches durch Zusätze
witterungsbeständig, insbesondere beständig gegen UV-Licht, gemacht ist, und daß es
aufrollbar als Meterware verlegbar ausgebildet ist.
5. Belüftungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mittelstreifen (10) voneinander beabstandete Belüftungsöffnungen (9) aufweist, die
insbesondere als im Mittelstreifen (10) zu dessen Oberseite hin vorstehende Absetzungen
(11) ausgebildet sind, deren Außenränder Wasserschutzkanten bilden und deren Material
gegenüber den umgebenden Bereichen verdickt ist.
6. Belüftungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Abschnitt, wo der Mittelstreifen (10) an das Seitenteil (20) angrenzt, in Längsrichtung
des Belüftungselements eine Biegezone mit einer gegenüber den angrenzenden Bereichen
verringerten Materialstärke verläuft.
7. Belüftungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Unterseite des Seitenteils (20) Klebemittel (30), insbesondere Kleberaupen oder
flexibles Klebeband, angeordnet sind, so daß die Plissierung des Seitenteils (20)
bis in die Täler der Plissierung hinein eine Klebeschicht aufweist.
8. Belüftungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Unterseite des Seitenteils (20) am Rand ein flexibler Flachstreifen (21), eingeformt
ist.
9. Belüftungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es
einstückig mittels einer Extrusionstechnik hergestellt ist.
10. Belüftungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Seitenteil (20) ein separates Bauteil bildet, das mit dem Mittelteil (10) verbunden
und insbesondere durch Schweißen, Kleben, Nieten, Falzen, Stecken oder Extrusionsumspritzen
oder -formen verbunden ist.
11. Verfahren zur Herstellung eines aufrollbaren First- und Gratbelüftungselements durch
Extrudieren eines im wesentlichen flachen Belüftungselements mit einem Mittelteil
(10) und einem oder zwei an der Längsseite des Mittelteils (10) angrenzenden, insbesondere
plissierten, Seitenteilen (20),
dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Seitenteil (20) zusammen mit dem Mittelteil (10) extrudiert wird, und daß beim
Extrudieren die Materialdicke jedes Seitenteils (20) von dem an den Mittelteil (10)
anschließenden Rand zur äußeren Kante hin in etwa gleich und wesentlich geringer gehalten
wird als die Materialdicke des Mittelteils (10).
12. Verfahren zur Herstellung eines Belüftungselements nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß in weiteren Verfahrensschritten die Merkmale einstückiger Belüftungselemente nach
den Ansprüchen 2 bis 9 ausgebildet werden.
13. Verfahren zur Herstellung eines Belüftungselementes gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ein separates Seitenteil (20) während des Extrusionsverfahrens mit dem Mittelteil
(10) verbunden wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Seitenteil (20) zunächst
in flacher Form mit dem Mittelteil (10) verbunden und danach zumindest teilweise plissiert
wird bzw. das Seitenteil (20) in plissierter Form beim Extrudieren in das Material
des Mittelteils (10) eingeformt wird.