(19)
(11) EP 0 855 229 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.07.1998  Patentblatt  1998/31

(21) Anmeldenummer: 97119335.4

(22) Anmeldetag:  05.11.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B05C 17/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.01.1997 DE 29700362 U

(71) Anmelder: Uzin Utz Aktiengesellschaft
89079 Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Lässle, Erwin R.
    89275 Elchingen (DE)

(74) Vertreter: Reinhard - Skuhra - Weise & Partner 
Postfach 44 01 51
80750 München
80750 München (DE)

   


(54) Arbeitsgerät zum Auftragen von Klebstoffen


(57) Ein Arbeitsgerät zum Auftragen von Klebstoffen besitzt zur Gewährleistung eines effizienten und möglichst ermüdungsarmen Arbeiten einen Aufbau, bestehend aus einer Spachtelklinge 12, einem Auftrags- und Verteilabschnitt 13, der an dem unteren Ende der Spachtelklinge 12 angeordnet ist, und aus einem Handhabungsabschnitt 11, der an dem oberen Ende der Spachtelklinge 12 vorgesehen ist, wobei der Handhabungsabschnitt 11 mit einem asymmetrisch zur Spachtelklinge 12 verlaufenden Kunststoffwulst gebildet ist, dem auf der Vorderseite 18 der Spachtelklinge 12 die jeweilige Fingerauflage 14 aus Kunststoff und auf der Rückseite 17 der Spachtelklinge 12 eine Daumenmulde aus Kunststoff zugeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Arbeitsgerät zum Auftragen von Klebstoffen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Für das Auftragen von Klebstoffen bestehen derartige Arbeitsgeräte in der Regel aus einem Spachtel, der einen Holzgriff in Form eines abgelängten Holzprofils, eine Spachtelklinge und ein angenietetes Stahlblatt aufweist. Dieser vorbekannte Spachtel läßt sich außerordentlich preiswert herstellen. In der Praxis hat sich doch gezeigt, daß der Gebrauchswert dieses Arbeitsgeräts verbesserungsbedürftig ist, um ein effizientes und möglichst ermüdungsarmes Arbeiten zu gewährleisten.

[0003] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale erreicht. Bevorzugte weitere Ausgestaltungen des Arbeitsgerätes sind in den Unteransprüchen beschrieben.

[0004] Aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung des neuen Arbeitsgerätes wird vorteilhaft ein unter ergonomischen Gesichtspunkten geformter Handhabungsabschnitt vorgesehen, der ein effizientes und möglichst ermüdungsarmes Arbeiten ermöglicht. Aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung und dem Einsatz von Kunststoff im Griffbereich verschwinden vorteilhaft unnötige Kanten, Fingen, Nietstellen, die bei den bisherigen Arbeitsgeräten zu verzeichnen waren. Es wird ein glattes, reinigungsfreundliches und sicheres Arbeitsgerät verfügbar gemacht, wobei beim Umspritzen der Spachtelklinge eine fugenfreie dauerhafte Verbindung entsteht, welche den Klebstoffen minimale Angriffläche bietet.

[0005] Hinzu kommt, daß durch Verwendung von Kunststoff als Handhabungsabschnitt eine freie Modellierbarkeit desselben mit der Folge gegeben ist, daß alle ergonomischen und handhaberischen Anforderungen in vollem Umfang Rechnung getragen werden kann. Die vorgesehene asymmetrische Gestaltung des Handhabungsabschnitts bezüglich der Spachtelklinge als Kunststoffwulst, die nach einer bevorzugten Ausgestaltung auch konvex gewölbt ist und sich über die Breite der Spachtelklinge hinaus erstrecken kann, bietet zum einen eine der Handanatomie gut folgende Gestaltung. Dabei ist der asymmetrische Abschnitt des Kunststoffwulstes zu der Rückseite der Spachtelklinge orientiert ist und weist damit bei Handhabung des Arbeitgerätes zur Handfläche. Er bietet damit eine relativ großflächige Angriffsfläche für die Hand, die ggf. auch eine griffige Profilierung aufweisen kann.

[0006] Zusammen mit der balligen Fingerauflage auf der Vorderseite und der Daumenmulde auf der Rückseite lassen sich vorteilhaft die auftretenden Haltekräfte formschlüssig und großflächig auch über die Finger- und Daumenauflage in das Arbeitsgerät einleiten, wobei das Arbeitsgerät stets an dem angenehm zu greifenden angenehm zu greifenden Kunststoffteilen Kunststoffwulst, Fingerauflage und Daumenmulde gehalten werden kann, ohne daß der Benutzer in unmittelbarem Kontakt mit einer "kalten" Spachtelklinge tritt, die bevorzugt aus einem Blechteil besteht.

[0007] Vorzugsweise sind sowohl die Fingerauflage sowie die Daumenmulde auf die Spachtelklinge aufgespritzt. Sie unterscheiden sich jedoch voneinander insoweit, als die ballige Fingerauflage großflächiger als die Daumenmulde ausgebildet ist.

[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind sowohl die Fingerauflage als auch die Daumenmulde beabstandet von dem Kunststoffwulst und erhaben bezüglich der Spachtelklinge angeordnet, wobei die Daumenmulde eine konkave Anlagefläche aufweist.

[0009] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine schematisierte Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Arbeitsgerätes;
Figur 2
eine schematisiert dargestellte perspektivische schräge Vorderansicht auf das in Figur 1 gezeigte Arbeitsgerät;
Figur 3
eine perspektivische rückseitige Ansicht des Arbeitsgerätes von Figur 1;
Figur 4
eine Draufsicht auf das Arbeitsgerät gemäß Figur 1; und
Figur 5
einen verkleinerten Schnitt entlang der Schnittlinie V - V in Figur 1.


[0010] In Figur 1 ist schematisiert eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Arbeitsgerätes in Form eines Spachtels 10 dargestellt. Der Spachtel 10 besteht aus einem Handhabungsabschnitt 11, einer annähernd trapezförmigen Spachtelklinge 12 und einem Auftrags- und Verteilabschnitt 13, der an dem unteren Ende der Spachtelklinge 12 vorgesehen ist. Der Handhabungsabschnitt 11 ist mit einem asymmetrisch zur Spachtelklinge 12 verlaufenden Kunststoffwulst gebildet, wie sich aus den übrigen Figuren entnehmen läßt.

[0011] Auf der in Figur 1 sichtbaren Vorderseite der Spachtelklinge 12 ist eine ballige Fingerauflage 14 aus Kunststoff aufgespritzt, während auf der Rückseite der Spachtelklinge 12, wie aus Figur 3 und 5 ersichtlich, eine Daumenmulde 15 aus Kunststoff aufgespritzt ist.

[0012] Der den Handhabungsabschnitt 11 bildende Kunststoffwulst ist um die Spachtelklinge 12 aufgespritzt und erstreckt sich entlang der Spachtelklinge 12 mit einer konvexen Wölbung. Abweichend von der in Figur 1 gezeigten seitlichen Ausdehnung kann der Kunststoffwulst auch an beiden Seiten über die Spachtelklinge überstehen. Zudem kann der Kunststoffwulst, wie in Figur 3 angedeutet, auch eine griffige Profilierung 16 aufweisen.

[0013] Die ballige Fingerauflage 14, die in Figur 5 im Querschnitt gezeigt ist, ist großflächig ausgebildet und separat von dem Kunststoffwulst 11 aufgespritzt. Statt der gezeigten Beabstandung ist aber auch eine Gestaltung möglich, bei der die Fingerauflage 14 und/oder die Daumenmulde 15 gemeinsam ohne Unterbrechung mit dem Kunststoffwulst 11 gebildet sind.

[0014] Figur 4 zeigt in einer Draufsicht die asymmetrische Ausbildung des Kunststoffwulstes 11. Dabei ist mit X - X eine ergänzend zusammen mit Figur 5 angedeutete Mittelebene für den Kunststoffwulst 11 dargestellt.

[0015] In Figur 1 ist die Rückseite der Spachtelklinge 12 mit 17 und die Vorderseite der Spachtelklinge mit 18 bezeichnet. Die Vorderseite 18 ist auch in den Figuren 1 und 5 angegeben.

[0016] Figur 5 zeigt einen verkleinerten Schnitt entlang der Schnittlinie V - V, wobei zur Vereinfachung der untere Teil des Schnittes weggelassen wurde. Erkennbar ist hier gut die ballige Profilgestaltung der Fingerauflage 14, deren Querschnitt sich an ihrem oberen Ende von der Größe des zugeordneten Kunststoffwulstabschnitts 19 auf der Vorderseite 18 der Spachtelklinge 12 nach unten mit konvexer Wölbung verjüngt. Die an der Rückseite angespritzte Daumenmulde 15 besitzt an ihrem oberen Ende eine Profilstärke, die etwa der Profilstärke 20 des unteren Endes des an dieser Seite vorgesehenen Wulstes 11 entspricht und das Querschnittsprofil des Daumenmulde 15 erweitert sich dann auf etwa die dreifache Größe des Anfangsquerschnitts nach unten bis über die Ebene X - X hinaus. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Profilkontur des Kunststoffwulstes 11 sich glatt in die Außenkonturen der Fingerauflage 14 bzw. der Daumenmulde 15 nach Überbrückung der zwischen den Letztgenannten und dem Kunststoffwulst 11 vorgesehene Zwischenräume 21 und 22 fortsetzt. Die Größe der Daumenmulde 15 ist dabei vergleichsweise deutlich geringer als die der Fingerauflage 14.


Ansprüche

1. Arbeitsgerät zum Auftragen von Klebstoffen, bestehend aus einer Spachtelklinge (12),
einem Auftrags- und Verteilabschnitt (13), der an dem unteren Ende der Spachtelklinge (12) angeordnet ist, und aus
einem Handhabungsabschnitt (11), der an dem oberen Ende der Spachtelklinge (12) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handhabungsabschnitt (11) mit einem asymmetrisch zur Spachtelklinge (12) verlaufenden Kunststoffwulst gebildet ist, dem auf der Vorderseite (18) der Spachtelklinge (12) eine ballige Fingerauflage (14) aus Kunststoff und auf der Rückseite (17) der Spachtelklinge (12) eine Daumenmulde (15) aus Kunststoff zugeordnet sind.
 
2. Arbeitsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der größere Abschnitt des asymmetrischen Kunststoffwulstes (11) zur Rückseite (17) der Spachtelklinge (12) orientiert ist.
 
3. Arbeitsgerät nach Anspruch 1 oder,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffwulst (11) um die Spachtelklinge (12) gespritzt ist.
 
4. Arbeitsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Kunststoffwulst (11) entlang der Spachtelklinge (12) mit einer konvexen Wölbung erstreckt.
 
5. Arbeitsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffwulst (11) eine griffige Profilierung (16) aufweist.
 
6. Arbeitsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ballige Fingerauflage (14) großflächig ausgebildet ist.
 
7. Arbeitsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ballige Fingerauflage (14) auf die Spachtelklinge (12) aufgespritzt ist.
 
8. Arbeitsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fingerauflage (14) auf der Spachtelklinge (12) beabstandet von dem Kunststoffwulst (11) angeordnet ist.
 
9. Arbeitsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Daumenmulde (15) auf die Spachtelklinge (12) aufgespritzt ist.
 
10. Arbeitsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Daumenmulde (15) beabstandet von dem Kunststoffwulst (11) angeordnet ist.
 




Zeichnung