[0001] Die Erfindung betrifft die Falzwalzen einer Vorrichtung zum Längsfalzen nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus der DE 38 36 342 C2 ist eine Vorrichtung zum Längsfalzen eines mindestens einmal
gefalzten Druckexemplares mittels eines das Druckexemplar zwischen die Falzwalzen
drückenden Falzmessers bekannt. Dabei besitzen die Falzwalzen einen den Falz bildenden
ersten Umfangsabschnitt und nachfolgend einen zweiten Umfangsabschnitt mit Aussparungen
und Restflächen, wobei die Restflächen das Druckexemplar während des Weitertransportes
fixieren, sowie ist dazu anschließend mindestens eine Falzwalze bis auf die für das
Transportbandsystem erforderlichen Führungen mit einer in Längsrichtung durchgehenden,
das Druckexemplar vollständig von den Falzwalzen freigebenden Aussparung ausgestattet.
[0003] Die vielen zur Achse asymmetrischen Aussparungen der Falzwalzen erschweren deren
unwuchtfreie Herstellung, und für die Verarbeitung von Druckexemplaren mit unterschiedlichen
Abschnittlängen ist jeweils ein kostenintensives Auswechseln der kompletten Falzwalzen
erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Falzwalzen einer Vorrichtung zum Längsfalzen
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, die eine hohe Falzgeschwindigkeit
ermöglichend unwuchtfrei und zur Verarbeitung von Druckexemplaren unterschiedlicher
Abschnittslänge einfach umrüstbar sind. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0005] Der für verschiedene Abschnittslängen des Druckexemplares in unterschiedlichen Ausführungen
verfügbare geteilte Zwischenring ist in Verbindung mit der axialen Verschiebbarkeit
des zu ihm benachbarten Zugringes mit geringem Aufwand problemos radial auf der jeweiligen
Falzwalze montierbar. Dabei ist die für hohe Falzgeschwindigkeiten erforderliche Unwuchtfreiheit
der Falzwalzen in jedem Fall gegeben, da sowohl die mit der Falzleiste für die kleinste
Abschnittslänge bestückte Falzwalze ohne Zwischenring als auch der jeweilige Zwischenring
mit dem auf seine Breite entfallenden Abschnitt der Falzleiste für sich getrennt unwuchtfrei
sind.
[0006] Auch ist der Fertigungsaufwand für die wenige Aussparungen aufweisenden Falzwalzen
relativ gering, zumal hauptsächlich der jeweils mit in der Breite durchgehenden Aussparungen
ausgestattete axial aufsteckbare Zugring und Zwischenring getrennt vom übrigen Walzenkörper
rationell gefertigt werden können.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine Vorrichtung zum Längsfalzen mit zwei erfindungsgemäßen Falzwalzen in schematischer
Darstellung
- Fig. 2:
- eine erfindungsgemäß gestaltete Falzwalze in räumlicher Darstellung
- Fig. 3:
- eine schematische Rückansicht der Falzwalze gemäß Fig. 2 mit einer winkelversetzt
dargestellten Falzleiste
- Fig. 4:
- einen Querschnitt eines Zwischenringes gemäß dem Schnitt A-A von Fig. 3
- Fig. 5:
- eine Seitenansicht eines Zugringes aus der Sicht von Schnitt B-B der Fig. 3
[0009] Fig. 1 zeigt ein Falzmesser 1 einer Falztrommel 2 in der Falzstellung, in der es
ein nicht dargestelltes, mindestens einmal gefalztes, im Takt auf dem Falztisch 3
zugeführtes und dort gegen Anschläge auf Null abgebremstes Druckexemplar zwischen
zwei mit je einer Falzleiste 4; 5 ausgestattete Falzwalzen 6; 7 drückt. Das gefalzte
Druckexemplar wird anschließend zwischen die Falzwalzen 6; 7 teilweise umschlingenden
Transportbändern 8; 9 nach unten weggeführt.
[0010] Die in den Fig. 2 u. 3 dargestellte Falzwalze 6; 7 besteht aus einer Achse 10 mit
einem Grundkörper 11, einem mittig geteilten, radial auf die Achse aufsteckbaren Zwischenring
12 und zwei den Walzenkörper seitlich begrenzenden Zugringen 13; 14, wovon der zu
dem Zwischenring 12 benachbarte Zugring 13 axial verschiebbar auf der Achse 10 angeordnet
ist. Zwischen den Zugringen 13; 14 ist die mit dem Grundkörper 11 radial verschraubte
Falzleiste 4; 5 durchgehend angeordnet, für die der Grundkörper 11 und der Zwischenring
12 mit einer achsparallelen Nut 15 (Fig. 4) ausgestattet sind. Des weiteren besitzen
der Grundkörper 11 und die Falzleiste 4, 5 ringförmige, durchgehende Einschnitte 16;
17 zur Führung der Transportbänder 8; 9. Die jeweils über einen Bund 18; 19 (Fig.
4; 5) auf der Achse 10 zentrierten Zugringe 13; 14 und der Zwischenring 12 werden
mittels diese jeweils in Durchgangsbohrungen durchsetzender, symmetrisch zur Achse
10 angeordneter Schrauben 20 über Gewindebohrungen des Grundkörpers 11 mit diesem
verschraubt.
[0011] Die Falzwalze 6; 7 besitzt einen den Falz des Druckexemplares bildenden ersten Umfangsabschnitt
U
1, der aus der Falzleiste 4; 5 und jeweils einem das Druckexemplar am Rand erfassenden
ersten Umfangsteilstück der Zugringe 13; 14 besteht.
[0012] Daran schließt sich ein das Druckexemplar nach dem Falzen während des Weitertransportes
fixierender zweiter Umfangsabschnitt U
2 der Falzwalze 6; 7 an, der aus dem jeweils zweiten Umfangsteilstück der Zugringe
13; 14 und jeweils einem dazu achsparallelen, an die Falzleiste 4; 5 sich in Umfangsrichtung
jeweils anschließenden zweiten Umfangsteilstück des Zwischenringes 12 und des Grundkörpers
11 besteht, wobei der Durchmesser des Zwischenringes 12 und des Grundkörpers 11 gegenüber
dem Durchmesser der Zugringe 13; 14 zum einen eine Pressung und damit eine Faltenbildung
des Druckexemplares vermeidend und zum anderen jedoch dessen Führung während des Weitertransportes
gewährleistend um den Bruchteil eines Millimeters - beispielsweise 0,2 mm - geringfügig
reduziert ist.
[0013] Schließlich ist zumindest eine Falzwalze mindestens in dem mit der offenen Seite
des Druckexemplares zusammenarbeitenden Randbereich R
1 mit einer das Druckexemplar vollständig von den Falzwalzen 6; 7 freigebenden Aussparung
Au ausgestattet, die sich in jedem Fall jeweils aus einem dritten Umfangsteilstück
des Zwischenringes 12 und des zu diesem benachbarten Zugringes 13 zusammensetzt. Dadurch
werden Beschädigungen des Druckexemplares infolge des

Peitscheneffektes" an der besonders gefährdeten Ecke der offenen Seite des Druckexemplares
vermieden.
[0014] Die Aussparung Au kann jedoch auch auf den mit der geschlossenen Seite des Druckexemplares
zusammenarbeitenden Randbereich R
2 gemäß der strichpunktierten Darstellung in den Fig. 2 u. 3 das jeweils dritte Umfangsteilstück
des gegenüberliegenden Zugringes 14 und eines zu diesem benachbarten Abschnittes des
Grundkörpers 11 erfassend ausgedehnt werden, um mit Sicherheit Beschädigungen an beiden
Ecken des Druckexemplares auszuschließen. Andererseits verhindert die lediglich lose
Führung des Druckexemplares außerhalb der Randbereiche R
1; R
2 eine Faltenbildung in diesem Bereich.
[0015] Die Falzwalzen 6; 7 gestatten ohne deren Montage eine Verarbeitung von Druckexemplaren
unterschiedlicher Abschnittslängen Al. Dazu sind der Zwischenring 12 und die Falzleiste
4; 5 in unterschiedlichen Ausführungen mit der der jeweiligen Abschnittslänge Al entsprechenden
Breite B bzw. Länge L austauschbar. Um die für eine hohe Falzgeschwindigkeit erforderliche
Unwuchtfreiheit der Falzwalze 6; 7 zu gewährleisten, ist diese mit einer beiderseitig
mit dem Grundkörper 11 abschließenden Falzleiste 4; 5 für die kleinste Abschnittslänge
Al des Druckexemplares sowie den Zugringen 13; 14, jedoch ohne den Zwischenring 12
ausgestattet sowie der jeweilige Zwischenring 12 mit dem auf seine Breite B bezogenen
Anteil der Falzleiste 4; 5 für sich getrennt unwuchtfrei.
[0016] Zum Massenausgleich für die Aussparung Au ist der Zwischenring 12 aus Aluminium mit
einer relativ geringen Dichte gefertigt und besitzt dieser benachbart zur Aussparung
Au Hohlräume 21, die mit einer Auswuchtmasse 22 aus Stahl mit einer relativ hohen
Dichte ausgefüllt sind. Zusätzlich besitzt der Zwischenring 12 in seiner der Aussparung
Au gegenüberliegenden Hälfte mehrere die Masse reduzierende Hohlräume 23 (Fig. 4).
Mit letztgenannten Hohlräumen 24 ist auch der jeweils ausgesparte Zugring 13; 14 ausgestattet
(Fig. 5).
[0017] Zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit ist es günstig, die Falzwalze 6; 7, insbesondere
jedoch den Zwischenring 12, mit einer Keramikschicht auszustatten.
1. Falzwalzen einer Vorrichtung zum Längsfalzen eines mindestens einmal gefalzten Druckexemplares
mittels eines das Druckexemplar zwischen die Falzwalzen drückenden Falzmessers
- mit einem den Falz bildenden ersten Umfangsabschnitt der Falzwalzen,
- mit einem das Druckexemplar nach dem Falzen während des Weitertransportes fixierenden
zweiten Umfangsabschnitt der Falzwalzen,
- mit einem mit mindestens einer das Druckexemplar vollständig von den Falzwalzen
freigebenden Aussparung ausgestatteten dritten Umfangsabschnitt mindestens einer Falzwalze,
gekennzeichnet dadurch, daß
- der den Falz bildende erste Umfangsabschnitt (U1) aus einer sich achsparallel längs der Falzwalze (6; 7) erstreckenden, mit dieser
in unterschiedlichen abschnittslängenvariablen Ausführungen austauschbar verbundenen
Falzleiste (4; 5) sowie jeweils einem zu dieser achsparallelen Umfangsteilstück zweier
seitlich an die Falzleiste (4; 5) angrenzender, das Druckexemplar an den Rändern erfassender
Zugringe (13; 14) besteht,
- der das Druckexemplar fixierende zweite Umfangsabschnitt (U2) jeweils aus einem zweiten Umfangsteilstück der Zugringe (13; 14) und einem dazu
achsparallelen, an die in eine Nut (15) eingelassene Falzleiste (4; 5) sich in Umfangsrichtung
anschließenden zweiten Umfangsteilstück mindestens eines in unterschiedlichen abschnittslängenvariablen
Ausführungen radial montierbaren, geteilten Zwischenringes (12) und einem an die wiederum
eingelassene Falzleiste sich anschließenden zweiten Umfangsteilstück eines Grundkörpers
(11) der Falzwalze (6; 7) besteht, wobei der Durchmesser des Zwischenringes (12) und
des Grundkörpers (11) gegenüber dem Durchmesser der Zugringe (13; 14) eine Pressung
des Druckexemplares vermeidend, jedoch dessen Führung während des Weitertransportes
gewährleistend geringfügig reduziert ist,
- die das Druckexemplar freigebende Aussparung Au mindestens in einem mit der offenen
Seite des nochmals zu falzenden Druckexemplares zusammenarbeitenden, zumindest aus
jeweils einem dritten Umfangsteilstück des Zwischenringes (12) und des zu diesem benachbarten
Zugringes (13) zusammengesetzten ersten Randbereich (R1) mindestens einer Falzwalze (6; 7) angeordnet ist,
- der zu dem Zwischenring (12) benachbarte Zugring (13) koaxial verschiebbar auf der
Falzwalze (6; 7) befestigt ist,
- die mit einer der kleinsten Abschnittslänge des Druckexemplares entsprechenden,
mit dem Grundkörper (11) der Falzwalze (6, 7) seitlich abschließenden Falzleiste (4;
5) sowie den Zugringen (13; 14) , jedoch ohne den Zwischenring (12) komplettierte
Falzwalze (6; 7) und der jeweilige einer bestimmten Abschnittslänge (Al) zugehörige
Zwischenring (12), inclusive des auf diesen entfallenden Anteiles der Falzleiste (4;
5), einzeln unwuchtfrei sind.
2. Falzwalze nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Zwischenring (12) im Bereich
der Aussparung (Au) mit mindestens einem Hohlraum (21) ausgestattet ist, der mit einer
Auswuchtmasse (22) höherer Dichte gegenüber dem Zwischenring (12) bestückt ist.
3. Falzwalze nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Zwischenring (12) aus Aluminium
und die Auswuchtmasse (22) aus Stahl besteht.
4. Falzwalze nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß zumindest der Zwischenring
(12) keramikbeschichtet ist.
5. Falzwalze nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß der Zugring (13) und
der Zwischenring (12) zur Kompensation der durch die Aussparung (Au) fehlenden Masse
auf ihrer der Aussparung (Au) gegenüberliegenden Hälfte jeweils mit mindestens einem
Hohlraum (23; 24) ausgestattet sind.
6. Falzwalze nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß der Zugring (13; 14)
und der Zwischenring (12) in achsparallen , symmetrisch angeordneten Durchgangsbohrungen
von in Gewindebohrungen des Grundkörpers (11) der Falzwalze (6; 7) eingreifenden Schrauben
(20) durchsetzt sind.
7. Falzwalze nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß sich die Aussparung zusätzlich
auf den achsparallel gegenüberliegenden, sich aus dem anderen Zugring (14) und eines
zu diesem benachbarten Abschnittes des Grundkörpers (11) zusammengesetzten, mit der
geschlossenen Seite des nochmals zu falzenden Druckexemplares zusammenarbeitenden
zweiten Randbereich (R2) der Falzwalze (6), erstreckt.