[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von rillenprofilierten Stegrolltreppen
oder -laufstegen mit einer in einem Gehäuse angeordneten, rotierend angetriebenen
Walzenbürste, einer Sprüheinrichtung für Reinigungsflüssigkeit sowie einer Absaugeinrichtung
zum Entfernen der gelösten Schmutzpartikel.
[0002] Rolltreppen und Laufstege mit einer gerillten Oberfläche sind nicht nur in überdachten
Räumen wie Warenhäusern oder Flughäfen, sondern auch teilweise im Freien, beispielsweise
bei U-Bahn-Aufgängen, im Einsatz. Insbesondere die teilweise im Freien angeordneten
Rolltreppen sind starken Verschmutzungen ausgesetzt und müssen regelmäßig gereinigt
werden. Zur Erleichterung dieser Reinigung wurden bereits automatische Reinigungsvorrichtungen
vorgeschlagen. Die heute vor allem im Einsatz befindlichen Reinigungsgeräte führen
eine Trockenreinigung mit rotierenden Bürsten durch. Aufgrund des relativ hohen für
ein halbwegs befriedigendes Reinigungsergebnis erforderlichen Anpreßdruckes der Bürste
bei der Trockenreinigung sind die rotierenden Bürsten der bekannten Geräte einem starken
Verschleiß ausgesetzt. Diese Trockenreinigung führt außerdem zu teilweise nur mangelhaften
Reinigungsergebnissen, da sich manche Schmutzarten nur mit entsprechenden Flüssigkeiten
anlösen und entfernen lassen.
[0003] Aus dem DE-GM 94 03 085 ist auch bereits eine Naßreinigungsvorrichtung der eingangs
genannten Art bekannt. Über eine Sprüheinrichtung werden zwei seitlich nebeneinander
angeordnete Walzenbürsten benetzt. Hinter der Bürste ist eine Absaugvorrichtung vorgesehen,
die die schon gelösten Schmutzpartikel von der Treppenstufe oder Platte absaugt. Nachteilig
bei dieser bekannten Einrichtung ist die mangelnde Wirksamkeit dieser Absaugvorrichtung,
da diese nicht nur die gelösten Schmutzpartikel sondern auch große Mengen Luft aus
dem umgebenden Gehäuse und von außerhalb mit anzieht. Dadurch ist es kaum befriedigend
möglich, den Schmutz aus den Rillen abzusaugen. Außerdem ist die Absaugvorrichtung
in einem relativ großen Abstand zur Walzenbürste angeordnet, so daß zu befürchten
ist, daß Reinigungsflüssigkeit in die Lücken zwischen den einzelnen Stufen bzw. in
die Lücken zwischen Treppenstufe und seitlicher Bewandung eindringen kann, bevor die
Absaugvorrichtung wirksam wird.
[0004] Zur Vermeidung der obengenannten Probleme schlägt die Erfindung eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art vor, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Absaugeinrichtung die Schmutzpartikel aus dem Rotationsraum der Walzenbürste absaugt,
und in Bewegungsrichtung der Rolltreppe oder des Laufsteges vor und hinter der Walzenbürste
jeweils Einrichtungen angeordnet sind, die vorzugsweise kammartig ausgebildet sind
und in die Zwischenräume zwischen den Stegen der Rolltreppe oder des Laufsteges eingreifen
und gemeinsam mit dem Gehäuse den Rotationsraum der Walzenbürste nach außen hin weitgehend
abdichten. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der gelöste Schmutz also direkt
an der Walzenbürste und nicht erst in einiger Entfernung dahinter abgesaugt. Hierdurch
sowie durch die weitgehende Abdichtung des Rotationsraumes der Bürste nach außen,
wodurch ein Unterdruck im Rotationsraum der Bürste erzeugt werden kann, ist gewährleistet,
daß sämtliche Reinigungsflüssigkeit mit dem gelösten Schmutz von der Absaugeinrichtung
erfaßt und entfernt wird. Es entsteht ein ständiger Sog zwischen den Zähnen der Kämme
und der Rillenwandungen. Beschädigungen des Rolltreppen- oder Laufstegantriebes durch
eindringende Reinigungsflüssigkeit oder Schmutz sind also nicht zu befürchten. Dabei
kann die vor der Walzenbürste angeordnete kammartige Einrichtung zweckmäßigerweise
Zähne aufweisen, die die Lücken zwischen den Stegen nur teilweise ausfüllen, um den
Transport der Schmutzpartikel in den Rotationsraum der Walzenbürste nicht zu behindern.
Der Transport der Schmutzpartikel zur Walzenbürste kann auch dadurch erleichtert werden,
daß in Bewegungsrichtung der Rolltreppe oder des Laufsteges vor der Walzenbürste eine
Vorreinigungs-Walzenbürste angeordnet ist, die die Sprüheinrichtung mit Reinigungsflüssigkeit
benetzt. Vor Passieren der ersten Kammeinrichtung sind die Schmutzpartikel also bereits
in der Reinigungsflüssigkeit gelöst und können so noch einfacher durch die kammartige
Einrichtung in den Rotationsraum der Walzenbürste gelangen und von der Absaugeinrichtung
abgesaugt werden. Auch das Reinigungsergebnis wird durch die Vorreinigungsbürste verbessert.
Die Walzenbürste an der Absaugeinrichtung kann außerdem einen spiralförmigen Borstenbesatz
aufweisen, der den Schmutz zu einer Stelle des Rotationsraumes der Bürste transportiert,
an der die Absaugvorrichtung die gelösten Schmutzpartikel absaugt. Um eine Zerstörung
der Reinigungsvorrichtung durch einen eventuellen seitlichen Versatz der Treppenstufen
oder Platten zu verhindern, kann auf mindestens einer Seite der Vorrichtung eine in
eine Rille der Stufen oder Platten der Rolltreppe oder des Laufsteges eingreifende
Führungseinrichtung vorgesehen sein, wobei die Führungseinrichtung unmittelbar vor
oder nach einem Trittbrett der Rolltreppe oder des Laufsteges in die Stufe oder Platte
eingreift. Die Trittbretter sind jeweils mit einer kammartigen Struktur versehen,
so daß die Stufen oder Platten die Trittbretter in einer definierten seitlichen Stellung
verlassen bzw. unter sie einfahren. Durch die Anordnung der Führungseinrichtung unmittelbar
angrenzend an ein Trittbrett wird diese definierte seitliche Position auch im Bereich
der Reinigungsvorrichtung aufrechterhalten. Damit ist sichergestellt, daß die kammartigen
Einrichtungen der Reinigungsvorrichtung die Übergänge zwischen den einzelnen Trittflächensegmenten
kollisionsfrei passieren können.
[0005] Weitere Vorteile können dadurch erzielt werden, daß beide Bürsten, die Vorreinigungsbürste
und die Walzenbürste, mit ihren Borsten das sie umgebende Gehäuse mindestens stellenweise
berühren können. Hierdurch werden an den Borsten und am Gehäuse haftende Schmutzpartikel
abgestreift und damit verhindert, daß der Schmutz sich zwischen Bürste und Gehäuse
ansammelt und wieder auf die Bürste zurückfällt. Es wird vielmehr eine gleichmäßige
Zuführung der Schmutzpartikel zur Walzenbürste gewährleistet. Außerdem kann die Bürste
durch die Anlage am Gehäuse den durch die zu reinigende Fläche erzeugten Druckkräften
besser entgegenwirken. Der Bürstenkörper biegt sich auch bei starken Druckkräften
nicht durch. Dadurch ist gewährleistet, daß auch Bürsten mit einer geringeren Längenstabilität
stets über ihre gesamte Länge auf der zu reinigenden Fläche aufliegen. Sogar der Einsatz
von Bürsten mit flexiblen Bürstenkörpern oder mit einer Borstenanordnung, die zu nicht
geradlinigen Bürstenstrichkonturen führen, ist möglich.
[0006] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0007] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine auf eine Treppenstufe aufgesetzte Reinigungsvorrichtung;
- Fig. 2
- einen Teilquerschnitt durch die erste kammartige Einrichtung der Reinigungsvorrichtung
nach Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Teilquerschnitt durch die zweite kammartige Einrichtung der Reinigungsvorrichtung
nach Fig. 1.
[0008] Fig. 1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung 10, die in nicht näher dargestellter Weise
an einen Reinigungswagen gekoppelt werden kann. Die Vorrichtung 10 weist ein Gehäuse
11 auf, das nach unten hin offen ist. Im Inneren des Gehäuses 11 ist eine Walzenbürste
12 sowie eine ebenfalls walzenförmige Vorreinigungsbürste 13 angeordnet, die rotierend
angetrieben sind. Mit diesen beiden Bürsten 12 und 13 ruht die Vorrichtung 10 auf
einer Stufe 14 einer Rolltreppe, die mit einer gerillten Oberfläche versehen ist.
Im Gehäuse 11 ist außerdem eine Sprüheinrichtung 15 angeordnet, die über eine Düse
16 die Vorreinigungsbürste 13 mit Reinigungsflüssigkeit benetzt. Die Reinigungsflüssigkeit
wird dabei über einen Anschluß 17 der Sprüheinrichtung 15 zugeführt. Am Rotationsraum
18 der Walzenbürste 12 greift eine Absaugeinrichtung 19 mit einem Saugstutzen 20 an.
In Bewegungsrichtung 21 der Treppenstufen 14 vor und hinter dem Rotationsraum 18 der
Walzenbürste 12 sind zwei kammartige Einrichtungen 22 und 23 angeordnet, die gemeinsam
mit dem Gehäuseteil 11.1 den Rotationsraum 18 weitgehend nach außen abdichten. Hierdurch
wird die Wirkung der Absaugeinrichtung 19 gesteigert. Die vor der Walzenbürste 12
angeordnete kammartige Einrichtung 22 weist dabei Zähne 22.1 auf (Fig. 2), die die
Lücken 14.1 zwischen den Rillen 14.2 der Treppenstufe 14 nur teilweise ausfüllen und
somit den Transport von Schmutzpartikeln in den Rotationsraum 18 der Walzenbürste
12 nicht behindern. Demgegenüber sind die Zähne 23.1 der kammartigen Struktur 23 hinter
der Walzenbürste 12 (Fig. 3) so ausgebildet, daß sie die Lücken 14.1 zwischen den
Rillen 14.2 der Treppenstufe 14 nahezu ausfüllen.
[0009] Die in Pfeilrichtung 21 unter der Reinigungsvorrichtung 10 hindurchlaufenden Treppenstufen
werden beim Reinigungsvorgang zunächst von der mit Reinigungsflüssigkeit benetzten
Vorreinigungsbürste 13 angelöst, durch die kammartige Einrichtung 22 in den Rotationsraum
18 der Walzenbürste 12 transportiert, von dieser erfaßt und mittels deren spiralförmigem
Borstenbesatz zu einer Stelle des Rotationsraumes 18 transportiert, an dem der Absaugstutzen
20 der Absaugeinrichtung 19 angreift, und abgesaugt. Durch die zweite kammartige Einrichtung
23 wird nicht nur die Effizienz der Absaugvorrichtung 19 erhöht, sondern auch verhindert,
daß Schmutzwasser in Bewegungsrichtung 21 der Treppenstufen 14 aus der Reinigungsvorrichtung
10 ausfließen kann. Sämtliche auf die Treppenstufen aufgebrachte Reinigungsflüssigkeit
wird gemeinsam mit dem Schmutz zuverlässig durch die Absaugeinrichtung 19 entfernt.
Hierzu trägt außerdem bei, daß die Borsten der Bürsten 12 und 13 an den Gehäusewandungen
11.1 und 11.2 entlanggleiten. Hierdurch werden Schmutzpartikel, die sich an den Borsten
verfangen haben, abgestreift. Es findet somit eine fortlaufende Selbstreinigung der
Bürsten und des Gehäuses statt.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ohne Aufsicht am unteren oder oberen Ende einer
Rolltreppe bzw. eines Laufsteges aufgestellt werden und selbsttätig eine Reinigung
der Stufen bzw. Platten vornehmen. Zweckmäßigerweise ist dabei die Breite der Vorrichtung
10 größer als die halbe Breite eines Laufsteges oder einer Rolltreppe. Mit Hilfe zweier
Reinigungsläufe kann so eine Rolltreppe oder ein Laufsteg vollständig gereinigt werden.
Eine Seite des Gehäuses 11 ist dabei so gestaltet, daß dicht bis an die seitliche
Berandung der Treppenstufen oder Platten herangefahren werden kann.
1. Vorrichtung zum Reinigen von rillenprofilierten Flächen wie Stegrolltreppen oder -laufstege
mit einer in einem Gehäuse angeordneten, rotierend angetriebenen Walzenbürste, einer
Sprüheinrichtung für Reinigungsflüssigkeit sowie einer Absaugeinrichtung zum Entfernen
der gelösten Schmutzpartikel, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugeinrichtung (19)
die Schmutzpartikel aus dem Rotationsraum (18) der Walzenbürste (12) absaugt und in
Bewegungsrichtung (21) der Rolltreppe oder des Laufsteges vor und hinter der Walzenbürste
(12) jeweils Einrichtungen (22, 23) angeordnet sind, die vorzugsweise kammartig ausgebildet
sind und in die Zwischenräume (14.1) zwischen den Stegen (14.2) der Rolltreppe oder
des Laufsteges eingreifen und gemeinsam mit dem Gehäuse (11) den Rotationsraum (18)
der Walzenbürste (12) nach außen hin weitgehend abdichten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vor der Walzenbürste
(12) angeordnete kammartige Einrichtung (22) Zähne (22.1) aufweist, die die Lücken
(14.1) zwischen den Stegen (14.2) nur teilweise ausfüllen, um den Transport der Schmutzpartikel
in den Rotationsraum (18) der Walzenbürste (12) nicht zu behindern.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Bewegungsrichtung
(21) der Rolltreppe oder des Laufsteges vor der Walzenbürste (12) eine Vorreinigungs-Walzenbürste
(13) angeordnet ist, die die Sprüheinrichtung (15) mit Reinigungsflüssigkeit benetzt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenbürste
(12) einen spiralförmigen Borstenbesatz aufweist, der den Schmutz zu einer Stelle
des Rotationsraumes (18) der Bürste (12) transportiert, an der die Absaugvorrichtung
(19) den Schmutz und die Restflüssigkeit absaugt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorreinigungsbürste
(13) und die Walzenbürste (12) mit ihren Borsten das sie umgebende Gehäuse (11.1,
11.2) und die Einrichtungen (22, 23) mindestens stellenweise berühren.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens
einer Seite der Vorrichtung (10) eine in eine Rille (14.1) der Stufen (14) oder Platten
der Rolltreppe oder des Laufsteges eingreifende Führungseinrichtung vorgesehen ist,
wobei die Führungseinrichtung unmittelbar vor oder nach einem Trittbrett der Rolltreppe
oder des Laufsteges in die Stufe (14) oder Platte eingreift.