[0001] Bei einem herkömmlichen Flügelhorn oder einer herkömmlichen Trompete ist das Mundrohr
mit dem ersten, d.h. dem Mundstück zugewandten Drehventil der Ventilmaschine verbunden.
Von dem vom Mundstuck abgewandten dritten Drehventil der Ventilmaschine erstreckt
sich der Anstoßbogen des Flügelhorns oder Stimmzug der Trompete zum Schallstück. Zur
Regelung der Gesamttonhöhe ist beim Flügelhorn ein Kluppenzug vorgesehen, d.h. ein
in dem Mundrohr teleskopierbar verschiebbares Rohr, an dem das Mundstück befestigt
ist, und bei der Trompete ein teleskopierbarer Stimmzug zwischen dem dritten Ventil
und dem Schallstück.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, die Ansprache, den Klang und die Stimmung eines Flügelhorns
oder einer Trompete mit Drehventilen wesentlich zu verbessern.
[0003] Dies wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 gekennzeichneten Instrument erreicht.
[0004] Das erfindungsgemäße Metallblas-Instrument kann eine Ventilmaschine mit drei oder
vier Drehventilen aufweisen. Durch den Anschluß an das dritte bzw. vierte, also das
vom Mundstück abgewandte Drehventil der Ventilmaschine weist das erfindungsgemäße
Instrument ein wesentlich längeres Mundrohr auf als ein herkömmliches Flügelhorn oder
eine herkömmliche Trompete. Dadurch kann sich bei dem erfindungsgemäßen Instrument
der Ton wesentlich besser ausbilden.
[0005] Zudem entfällt bei dem erfindungsgemäßen Instrument der Kluppenzug. Wie sich gezeigt
hat, führt der Kluppenzug im Mundrohr, also im tonbildenden Bereich, zur Bildung von
Luftwirbeln und damit zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Anblasverhaltens.
Wie festgestellt werden konnte, weist das erfindungsgemäße Instrument gegenüber einem
herkömmlichen Flügelhorn bzw. einer herkömmlichen Trompete eine wesentlich verbesserte
Intonationskurve auf, wie durch Objektivmessung nachgewiesen werden konnte.
[0006] Anstelle des Kluppenzuges bzw. Stimmzuges ist bei dem erfindungsgemäßen Instrument
zur Einstellung der Gesamttonhöhe ein Stimmzug zwischen dem Anstoßbogen und dem Schallstück
vorgesehen.
[0007] Wie weiterhin festgestellt werden konnte, führt bei einer herkömmlichen Trompete
und einem herkömmlichen Flügelhorn das Mundstück an seiner in das Mundrohr gesteckten
Kante zu einer Luftverwirbelung, die sich ebenfalls auf die Ansprache, den Klang ungünstig
auswirken kann. Bei dem erfindungsgemäßen Instrument ist daher vorzugsweise eine Hülse
vorgesehen, in die das eine Ende des Mundrohrendes steckbar ist und in deren anderes
Ende das konische Ende des Mundstücks ragt. Die Hülse ist am Schallstück befestigt
und so in Mundrohrlängsrichtung verschiebbar, daß das Mundstückende an das Mundrohrende
bewegbar ist, so daß das Mundstückende an das Mundrohrende dicht anschließt und damit
die Bildung von Luftwirbeln verhindert ist.
[0008] Nachstehend ist ein erfindungsgemäßes Flügelhorn anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert.
[0009] Darin zeigen
- Fig. 1 und 2
- eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht des Flügelhorns; und
- Fig. 3
- einen Längsschnitt im Bereich der Enden des Mundstücks und des Mundrohres nach einer
anderen Ausführungsform.
[0010] Gemäß Fig. 1 und 2 weist das Flügelhorn eine Ventilmaschine 1 mit drei Drehventilen
2, 3 und 4 mit jeweils vier Ausgängen auf.
[0011] Das Mundrohr 5 erstreckt sich von der Mitte des Bogens 6 des Schallstücks 7 bis zu
dem dritten Ventil 4. In das Mundrohrende am Bogen 6 ist das nicht dargestellte Kesselmundstück
gesteckt.
[0012] Das dritte Ventil 4 ist also durch das vom Mundstück abgewandte Ventil der Ventilmaschine
1 gebildet. An je zwei benachbarte Ausgänge jedes Drehventils 2, 3 und 4 ist ein Ventilbogen
8, 9 und 10 angeschlossen. Ferner verbindet ein kurzes Bogenstück 11 einen Ausgang
des ersten Drehventils 2 mit einem Ausgang des zweiten Drehventils 3, und ein kurzes
Bogenstück 12 den vierten Ausgang des zweiten Drehventils 3 mit dem vierten Ausgang
des dritten Drehventils 4. An den vierten Ausgang des ersten Drehventils 2 ist ein
Anstoßbogen 13 mit einem geraden Endabschnitt 14 angeschlossen. Ferner ist am verjüngten,
also vom Schalltrichter abgewandten Ende des Schallstücks 7 ein zylindrischer Endabschnitt
15 vorgesehen. Die beiden Endabschnitte 14 und 15 verlaufen im wesentlichen parallel
zueinander, ferner im wesentlichen parallel zum Mundrohr 5.
[0013] In den zylindrischen Endabschnitt 14 des Anstoßbogens 13 und den zylindrischen Endabschnitt
15 des Schallstücks 7 ist ein U-förmiger Stimmzug 16 mit seinen Enden teleskopierbar
verschiebbar. Mit dem Stimmzug 16 kann die Gesamttonhöhe des Flügelhorns eingestellt
werden.
[0014] Der Ventilbogen 8 am ersten Drehventil 2 wird durch ein zum Mundrohr 5 im wesentlichen
paralleles U-förmiges Rohr gebildet. Der Ventilbogen 9 am zweiten Drehventil 3, der
ebenfalls U-förmig ausgebildet ist, erstreckt sich zwischen dem Anstoßbogen 13 und
dem Ventilbogen 10 am dritten Ventil 4 im wesentlichen senkrecht zum Mundrohr 5. Der
Ventilbogen 10 am dritten Ventil 4, der im wesentlichen eine L-Form aufweist, erstreckt
sich vom dritten Ventil 4 weg in Richtung des Stimmzuges 16 und dann vom Mundstück
weg nach vorne.
[0015] Gemäß Fig. 3 ist am Schallstück 7, und zwar im Bereich des Bogens 6, eine Hülse 18
befestigt, in die das konische Ende 19 des Mundstucks gesteckt ist. Ferner ist in
der Hülse 18 das Ende des Mundrohres 5 angeordnet. Die Hülse 18 mit dem eingesteckten
Mundstück 19 ist in Richtung des Pfeiles 20 so zum Ende des Mundrohres 5 verschiebbar,
daß es mit dem Mundrohrende in Anschlag gebracht werden kann. Zur Verschiebung der
Hülse 18 mit dem Mundstück 19 ist an der Unterseite des Schallstücks 7 in einer Buchse
20 ein Gewindebolzen 21 drehbar gelagert, auf den eine Mutter 22 geschraubt ist, an
der die Hülse 18 befestigt ist.
1. Metallblas-Instrument mit einer Ventilmaschine mit drei oder vier Drehventilen, insbesondere
Flügelhorn oder Trompete, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundrohr (5) mit dem vom
Mundstück (19) abgewandten Drehventil (4) der Ventilmaschine (1) und der Anstoßbogen
(13) mit dem dem Mundstück (19) zugewandten Drehventil (2) der Ventilmaschine (1)
verbunden ist.
2. Metallblas-Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Anstoßbogen
(13) und dem Schallstück (7) ein Stimmzug (16) zur Einstellung der Tonhöhe vorgesehen
ist.
3. Metallblas-Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Schallstück
(7) eine in Mundrohrlängsrichtung verschiebbare Hülse (18) befestigt ist, in die das
Mundstück (19) steckbar ist und in der das Ende des Mundrohres (5) verschiebbar geführt
ist.