(19)
(11) EP 0 855 847 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.07.1998  Patentblatt  1998/31

(21) Anmeldenummer: 98102570.3

(22) Anmeldetag:  23.11.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H04R 25/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 23.11.1993 DE 4339899
23.11.1993 DE 4339898
31.03.1994 DE 9405529 U

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
95901321.0 / 0730811

(71) Anmelder: Lux-Wellenhof, Gabriele
65830 Kriftel (DE)

(72) Erfinder:
  • Lux-Wellenhof, Gabriele
    65830 Kriftel (DE)

(74) Vertreter: KUHNEN, WACKER & PARTNER 
Alois-Steinecker-Strasse 22
85354 Freising
85354 Freising (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 13 - 02 - 1998 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Schutzhülle für Hörgeräte, damit versehene Hörgeräte bzw. Teile davon und Verfahren zum Anpassen von Hörgeräten


(57) Schutzhülle für ein im Gehörgang zu tragendes Hörgerät, aus einem schlauchförmigen Mantel und einer gut schalldurchlässigen Kappe, sowie ein Hörgerät mit einer derartigen Schutzhülle. Hörgerät bzw. Teil eines Hörgeräts mit einer Vorrichtung zum Fixieren eines Hörgeräts im Ohr. Die Fixierung erfolgt mittels einer doppelschlauchförmigen Hülle, deren äußere Hülle an den Gehörgang angedrückt wird.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft allgemein Hörgerätetechnik und insbesondere eine Hülle bzw. Schutzhülle für Hörgeräte bzw. Teile davon, mit einer Hülle versehene Hörgeräte bzw. Teile davon und ein Verfahren zum Anpassen von hörgeräten.

[0002] Hörgeräte, die in den Gehörgang eingeschoben und dort fixiert werden (Concha-Geräte, IdO-Geräte) und in den Gehörgang hineinragende Teile von HdO-Geräten sind aggressiven Körperflüssigkeiten und Cerumen ausgesetzt. Dies führt generell zu Hygieneproblemen und der Gefahr von Entzündungen, wenn diese Teile nicht regelmäßig gereinigt werden. Bei IdO-Geräten besteht zusätzlich die Gefahr, daß die aggressiven Körperflüssigkeiten oder Reinigungsflüssigkeiten die empfindlichen elektronischen und akustischen Bauteile funktionsuntüchtig machen.

[0003] Es ist bekannt, das dem Trommelfell zugewandte Ende von IdO-Geräte bzw. von im Gehörgang zu tragenden Teilen eines Hörgeräts mit einem Cerumenschutzgitter zu versehen. Dies verhindert zwar das Eindringen von Cerumen, jedoch nicht das Eindringen von Körperflüssigkeiten.

[0004] Bei Hörgeräten bzw. bei Hörhilfen zum Ausgleich von Hör-schwächen bzw. Schwerhörigkeit unterscheidet man im wesentlichen zwei Arten von Geräten, sogenannten HdO-Geräten (Hinter-dem-Ohr-Gerät) und sogenannten IdO-Geräten (In dem Ohr-Gerät). Letztere werden auch Gehörganggeräte bzw. Concha-Hörgeräte genannt. Bei den HdO-Geräten befindet sich der eigentliche Teil des Hörgeräts mit Elektronik, Mikrophon, Hörer, Batteriefach, Bedienungselemente etc. in einem gemeinsamen Gehäuse hinter dem Ohr und von dem Hörer führt ein sogenannter Standardschlauch bzw. ein sogenanntes Libby-Horn in den Gehörgang. Bei sogenannten IdO-Geräten, die im Zuge der Miniaturisierung von elektronischen und elektro-mechanischen Bauelementen aufgekommen sind befindet sich das Hörgerät vollständig im Gehörgang bzw. es ragt aus diesem heraus in die Ohrmuschel. IdO- bzw. Im-Ohr-Hörgeräte werden beispielsweise von der Fa. Siemens unter der Bezeichnung Cosmea Top vertrieben.

[0005] Bei beiden Arten von Hörgeräten ist das im Gehörgang bzw. das in der Ohrmuschel befindliche Teil des Hörgeräts von einer Otoplastik umgeben, die der individuellen Ohrform bzw. Gehörgangsform des Trägers angepaßt und einen einwandfreien Sitz und eine einwandfreie Funktion des Hörgeräts (Vermeidung von Rückkopplungen etc.) ermöglicht. Beispiele hierfür sind aus der DE-OS 39 36 062 und dem DE-Gbm 91 15 511. 8 bekannt.

[0006] Zur individuellen Anpassung des Frequenzgangs, zum Druckausgleich und zur Stimmodulation werden in diese speziell angefertigen Otoplastiken auch Bohrungen eingebracht, die auch der Belüftung des Gehörgangs dienen. Aus dem deutschen Gebrauchsmuter G 90 03 269.1 ist ein im Ohr zu tragendes Hörgerät oder eine Otoplastik bekannt, die einen Belüftungskanal aufweist, der mittels einer Sperrvorrichtung mehr oder minder abgesperrt werden kann, wodurch die Belüftung, die Stimmodulation etc. während des Betriebs bzw. während des Tragens beeinflußbar und veränderbar sind.

[0007] Diese Otoplastiken führen zu einer beträchtlichen Verteuerung der Hörgeräte, da sie individuell angefertigt werden müssen. Auch wird dadurch der Kauf eines Hörgeräts zu einer sehr langwierigen Angelegenheit, was dazu führt, daß Hörgeräte häufig nur dann angeschafft werden, wenn sie unbedingt notwendig sind, d. h. im Falle von hochgradiger Schwerhörigkeit. Personen mit leichter bis mittlerer Schwerhörigkeit verzichten häufig aus Kosten-, Zeit- und auch aus Image-Gründen auf die Anschaffung eines Hörgeräts bzw. einer elektronischen Hörhilfe.

[0008] Aus dem DE-Gbm 87 12 957.4 ist ein IdO-Hörgerät bekannt, das von einer sack- bzw. doppelsackförmigen Hülle umgeben ist. In das durch die Hülle und dem eigentlichen IdO-Gerät bzw. durch das Innere der doppelsackförmigen Hülle definierte Volumen wird ein aushärtbares Material eingeführt, wodurch eine individuell angepaßte Otoplastik hergestellt und somit das IdO-Gerät im Ohr des Trägers fixiert wird. Nachteilig bei diesem bekannten IdO-Gerät ist es, daß der Hörer bzw. der Schallaustrittskanal des Hörgeräts erst nach dem Aushärten der aushärtbaren Masse, d. h. nach dem Anpassen der Otoplastik, durch Abschneiden des den Schallaustrittskanal des Hörers verschließenden Teiles freigelgt wird. Damit kann die Otoplastik bzw. das Hörgerät erst getestet werden, wenn die Otoplastik bereits angefertigt worden ist. Ist das mit der individuellen Otoplastik versehene Hörgerät aus irgendwelchen Gründen nicht geeignet oder weist die angefertigte Otoplastik Fehler auf, so muß ein neues Hörgerät-Modul verwendet werden. Damit besteht die Gefahr, daß mehrere Hörgerät-Module "verbraucht" werden, bevor ein geeignetes Hörgerät-Modul gefunden worden ist. Die individuelle Anpassung dieses Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik ist daher keineswegs kostengünstig, sondern im Gegenteil sehr kostenintensiv.

[0009] Aus der US-A-4,712,245 ist eine Hörgerät bekannt, deren Funktions- und Elektronikkomponenten in lösbar in einer auswechselbaren Schale befestigt sind. Die Schale ist außen mit einer aushärtbaren Materialschicht umgeben, so daß sich die Schale an die individuelle Form eines Ohres anpassen läßt.

[0010] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Schutzvorrichtung für Hörgeräte sowie ein Hörgerät bzw. ein im Ohr zu tragendes Teil eines Hörgeräts mit einer solchen Schutzvorrichtung anzugeben. Weiter ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein preisgünstiges Verfahren zum Anpassen eines Hörgeräts anzugeben.

[0011] Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt durch die Merkmale der Ansprüche 1, 7 bzw. 20.

[0012] Die erfindungsgemäße Schutzhülle läßt sich auf einfache Weise über das in den Gehörgang einzuschiebende Teil eines Hörgeräts - über der Otoplastik - überziehen. Damit ist das gesamte im Gehörgang befindliche Teil von der flüssigkeitsdichten, dünnen elastischen Hülle überzogen. Durch die schalldurchlässige Kappe wird gewährleistet, daß die akustischen Eigenschaften des Hörgeräts nicht beeinträchtigt werden.

[0013] Die Schutzhülle wird so dimensioniert, daß es in leicht gedehntem Zustand aufgrund der Elastizität des Materials sicher an dem betreffenden Teil des Hörgeräts haftet. Es läßt sich somit auch sehr leicht wieder entfernen; eine aufwendige Reinigung des Hörgeräts selbst entfällt. Die Schutzhülle ist sehr gut als Einmal-Artikel geeignet.

[0014] Das dünne, elastische Material, vorzugsweise ein hautfreundliches Material, z. B. Gummi, fühlt sich auf der Haut angenehmer und wärmer an, als der harte Kunststoff herkömmlicher Otoplastiken. Da die Schutzhülle über der Otoplastik getragen wird und somit unmittelbar an der Haut des Gehörgangs anliegt, verbessert die erfindungsgemäße Schutzhülle auch den Tragekomfort von Hörgeräten.

[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Schutzhülle einstückig ausgebildet, wodurch sicher das Eindringen von Flüssigkeiten an der Nahtstelle zwischen Kappe und Mantel verhindert wird.

[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens ein Teil der Kappe luftdurchlässig, wodurch die Belüftung des Ohres und die akustische Anpassung in gewohnter Weise durchgeführt werden kann. Auf einfache Weise wird dies dadurch erreicht, daß die Kappe in Form eines Gitters, inbesondere in Form eines Gummigitters ausgebildet ist.

[0017] Die vorteilhafte Ausgestaltung nach Anspruch 4 gewährleistet, daß das flüssigkeitsdurchlässige Gummigitter sozusagen isoliert im Gehörgang zu liegen kommt und nicht an der Haut des Gehörgangs anliegt. Dadurch wird die Gefahr des Eindringens von Flüssigkeit über das Gitter verringert.

[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 wird sicher verhindert, daß aggressive Flüssigkeiten die empfindlichen Teile des Hörgeräts im Inneren der Schutzhülle erreichen.

[0019] Durch die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 wird verhindert, daß die Kappe aufgrund der Schallwellen von dem Hörer des Hörgeräts vibriert.

[0020] Dadurch, daß das Gehörgangsgerät als solches bzw. das im Ohr zu tragende Teil eines HdO-Hörgeräts - Standardschlauch bzw. Libbyhorn - mit einer schlauchförmigen Hülle umgeben ist, dessen Querschnitt veränderbar ist, ist es möglich, Standardhörgeräte auf einfache Weise der individuellen Ohrform eines Trägers anzupassen. Die schlauchförmige Hülle gibt sowohl das dem Trommelfell zugewandte distale Ende eines Hörgeräts als auch das in der Ohrmuschel zu liegen kommende proximale Ende eines Hörgeräts frei (das distale Ende muß zumindest gut schalldurchlässsig sein). Die schlauchförmige Hülle ist durch mechanische oder sonstige Mittel in ihrem Querschnitt derart veränderbar, daß sie an den Gehörgang andrückbar und in dieser Lage arretierbar ist.

[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine doppelschlauchförmige Hülle vorgesehen, der einen Hohlraum definiert, in dem über eine verschließbare Öffnung ein Fluid, insbesondere Luft eingefüllt werden kann. Das eingefüllte Fluid führt zu einer Ausdehnung und damit zu einer Querschnittsvergrößerung der Hülle, so daß sich diese exakt dem Gehörgang und der Concha anpaßt.

[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die schlauchförmige Hülle über ein Standardbauteil gezogen, das die Form des Gehörgangs nur grob wiederspiegelt. Im Fall von IdO-Geräten kann das Standardbauteil ein herkömmliches Hörgerätemodul sein, das bei herkömmlichen Hörgeräten mit der individuell gefertigten Otoplastik verbunden wird.

[0023] Bei IdO-Geräten wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein Belüftungskanal durch das Innere des Hörgeräts geführt, in dem Hörer, Elektronik, Mikrofon etc. angeordnet sind. Die Gefahr der Funktionsbeinträchtigung durch die im Ohr vorhandene Feuchtigkeit ist gering, da die einzelnen Funktionselement entsprechend versiegelt oder verkappselt werden können.

[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das Hörgerät oder das im Ohr zu tragende Teil eines Hörgeräts, die mittels einer Otoplastik im Ohr fixierbar sind, einen Indikator bzw. eine Indikatoreinrichtung, die die Notwendigkeit der Reinigung des Hörgeräts über eine Indikatoranzeige anzeigt. Diese Ausbildung ist insbesondere für Hörgeräte mit Hüllen gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet. Der Indikator ist vorzugsweise ein chemischer Indikator, der auf den Salzgehalt und/oder Feuchtigkeit und/oder Cerumen in seiner Umgebung anspricht. Die Indikatoranzeige ist vorzugsweise von außen sichtbar.

[0025] Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Hörgeräte bzw. der erfindungsgemäßen Teile eines Hörgeräts kann unmittelbar vor Ort ein Hörgerät an die individuelle Ohrform eines Trägers und den Grad der Schwerhörigkeit angepaßt werden. Das Nehmen eines Abgusses und das Anfertigen einer Otoplastik in einem externen Labor entällt. Durch das Ausfüllen der doppelschlauchförmigen Hülle vor Ort wird die individuelle Otoplastik unmittelbar bei der Auswahl des geeigneten Hörgeräts hergestellt.

[0026] Für die Auswahl eines passenden Hörgeräts eignet sich insbesondere eine Hörtestvorrichtung wie sie in dem Stammpatent EP-B-07380 811 beschrieben ist.

[0027] Die weiteren Unteransprüche beziehen sich auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

[0028] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen anhand der Zeichnung.

[0029] Es zeigt:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform der Schutzhülle, betrachtet von der Kappe her;
Fig. 2
eine perspektivische Darstellung - teilweise aufgebrochen - der Ausführungsform gemäß Fig. 1, betrachtet von dem offenen Ende her;
Fig. 3
einen Längsschnitt durch die Ausführungsform gemäß Fig. 1 bzw. 2;
Fig. 4
eine Schnittdarstellung eines Concha-Gerätes mit der Schutzhülle nach den Figuren 1 bis 3; und
Fig. 5
eine Schnittdarstellung eines im Ohr bzw. im Gehörgang zu tragenden Teils eines Hörgeräts mit einer weiteren Ausführungsform der Schutzhülle.
Fig. 6a
eine erste Ausführungsform der Erfindung für ein im Ohr zu tragendes Teil eines HdO-Hörgeräts in Schnittdarstellung;
Fig. 6b
einen Schnitt entlang der Linie B-B des Ausführungsbeispiels nach Fig. 6a;
Fig. 6c
eine Fig. 6a entsprechende Darstellung bei der die Hülle an dem Gehörgang angedrückt ist;
Fig. 7
eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Form eines Concha-Geräts,
Fig. 8
eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Form eines Gehörgang-Geräts,
Fig. 9
eine zweite Ausführungsform eines Gehörganggeräts,
Fig. 10a, b c
eine dritte Ausführungsform eines Gehörganggeräts,
Fig. 11
eine beispielhafte Ausführungsform für eine Schutzabdeckung für das dem Trommelfell zugewandten Teils eines Hörgeräts;
Fig. 12a, b, c
zeigen verschiedene Beispiele für Frontplatten mit denen das proximale Ende eines IdO-Geräts abschließbar ist;
Fig. 13a, b
zeigen zwei Möglichkeiten zur Befestigung dieser Frontplatten auf dem proximalen Ende des IdO-Geräts; und
Fig. 14a, b, c
ein zweite Ausführungsform der Erfindung für ein im Ohr zu tragendes Teil eines HdO-Hörgeräts in Schnittdarstellung.


[0030] Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzhülle 1. Die Schutzhülle 1 besteht aus einem schlauchförmigen Mantel 2 mit zwei offenen Enden, wobei eines der offenen Enden durch eine schalldurchlässige Kappe 4 abgeschlossen ist. Kappe 4 und Mantel 2 bestehen aus einem hautfreundlichen, elastischen Material, z. B. Gummi, und gehen ineinander über, d. h. daß die Schutzhülle 1 einstückig ausgebildet ist. Die Kappe 4, die eines der Enden des Mantels 2 domförmig abschließt, weist ein gut schall- und luftdurchlässiges Gummigitter 6 auf. Das Gummigitter 6 wird von einem flüssigkeitsdichten Kappenrand 8 begrenzt, der in den Mantel 2 übergeht.

[0031] Im Inneren der Schutzhülle 1 ist hinter der Kappe 4 ein ringförmig umlaufender Wulst 10 angeordnet, der an der Innenseite des Mantels 2 mit Abstand zu dem Gummigitter 6 und dem Kappenrand 8 befestigt ist. Der Wulst 10 besteht vorzugsweise aus dem gleichen Material, wie die übrige Schutzhülle 1.

[0032] Zwischen Gummigitter 6 und Wulst 10 ist ein Feuchtigkeit aufnehmendes Mittel, beispielsweise ein Gazestreifen 12 angeordnet. Der Gazestreifen 12 nimmt eventuell über das Gummigitter 6 in das Innere der Schutzhülle 1 eindringende Feuchtigkeit auf.

[0033] Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch ein in einen Gehörgang 16 bzw. in die Ohrmuschel 17 eingesetztes Hörgerät 18 mit einem in den Gehörgang 16 hineinragenden Teil 19 und einem in der Ohrmuschel 17 sitzenden Teil 20. Der Teil 19 ist von einer Otoplastik 21 umgeben. Der Teil 19 bzw. die Otoplastik 21 ist mit der Schutzhülle 1 überzogen.

[0034] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform einer Schutzhülle 22 in einer Fig. 4 entsprechenden Darstellung gezeigt, die über ein in den Gehörgang 16 hineinragendes Teil 24 gestülpt ist. Das Teil 24 dient als Schalleiter und ist ebenfalls mit einer Otoplastik 26 in bekannter Weise im Ohr bzw. im Gehörgang 16 fixiert. Die Schutzhülle 22 ist dem Teil 24 bzw. der Otoplastik übergestülpt.

[0035] Die Schutzhüllen können vor Verwendung nach Art eines Kondoms aufgerollt sein und können damit auf einfache Weise auf das entsprechende Teil des Hörgeräts aufgezogen und wieder entfernt werden.

[0036] Die Figuren 6a, 6b und 6c zeigen eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung für HdO-Geräte. Der in einen Gehörgang 2 einzuführende und in die Ohrmuschel bzw. Concha 3 ragende Teil 4 eines Standardschlauches 5 ist von einer elastischen, doppelschlauchförmigen Hülle 6 umgeben. Die doppelschlauchförmige Hülle 6 weist eine verschließbare Öffnung 8 auf, die von der Ohrmuschel 3 her zugänglich ist. Das zum Trommelfell hingewandte Ende des Standardschlauches 5 bzw. der Umhüllung 6 ist mit einer Schutzabdeckung 9 versehen, die das Eindringen von Cerumen in den Standardschlauch 5 verhindern. Fig. 6b stellt einen Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 6a dar.

[0037] Der Standardschlauch 5 mit der doppelschlauchförmigen Hülle 6 wird in üblicher Weise in dem Gehörgang 2 eingeführt. Anschließend wird über die verschließbare Öffnung 8 ein Fluid, insbesondere Luft, in die doppelschlauchförmige Hülle 6 eingefüllt, so daß sich die elastische Hülle 6 ausdehnt und sich an die individuelle Form des Gehörgangs 2 und eines Teils der Ohrmuschel 3 anschmiegt. Der aufgeblasene Zustand der Hülle 6 ist in Fig. 6b strichliert dargestellt

[0038] Fig. 7 zeigt eine Fig. 6c entsprechende Schnittdarstellung durch ein Concha-Gerät 10 mit einem in den Gehörgang 2 hineinragenden Teil 11 und einen einen Teil der Ohrmuschel 3 (auch Concha genannt) bedeckenden Teil 12. Der in den Gehörgang 2 hineinragender Teil 11 ist mit einer doppelschlauchförmigen Hülle 14 versehen ist. In eingesetzten Zustand kann wiederum ein Fluid über eine nicht dargestellte verschließbare Öffnung in die doppelschlauchförmige Hülle 14 eingebracht werden, so daß sich die Hülle 14 an die jeweilige Form des Gehörgangs 2 und die Ohrmuschel 3 des Trägers anpaßt.

[0039] Fig. 8 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung in Form eines Gehörganggeräts 20. Das Gehörganggerät 20 besteht aus einem Hörgerätemodul 22, das von einem der Grobform eines Gehörgangs 2 angepaßtem leicht konischen Gummipfropfen 21 umgeben ist, der wiederum von einer doppelschlauchförmigen Hülle 23 aus elastischem, hautverträglichem Material umgeben ist. Das Hörgerät 20 verjüngt sich damit von einem breiten proximalen Ende 24 zu einem dem Trommelfell zugewandten distalem Ende 25 mit kleinerem Querschnitt. Das Hörgerätemodul 22 weist einen dem distalen Ende 25 des Hörgeräts zugewandten Hörerausgang 26 auf. An dem distalen Ende 25 des Hörgeräts 20 ist eine schall- und luftdurchlässige Schutzabdeckung in Form eines Gummigitters 27 vorgesehen, die einstückig mit der Hülle 23 ausgebildet ist. Zur Verbesserung der akustischen Eigenschaften sind zwischen dem Gummigitter 27 und dem Hörerausgang 26 Abstandshalterelemente 28 vorgesehen. Zwischen Gummigitter 27 und Hörerausgang 26 ist ein feuchtigkeitsaufnehmender Streifen 30, z. B. in Form eines Gase-Streifens angeordnet, damit die im Ohr vorhandene Feuchtigkeit nicht in das eigentliche Hörgerätemodul 22 eindringen kann. Die doppelschlauchförmige Hülle 23 weist eine verschließbare Öffnung bzw. ein Ventil 29 auf, in der - wie bei der Ausführungsform nach Fig. 6 bzw. 7 - ein Fluid in die Hülle 23 eingefüllt werden kann, so daß sich diese an den Gehörgang 2 anschmiegt.

[0040] Der Gummipfropfen 21 weist eine oder mehrere sich von dem distalen Ende 25 zu dem proximalen Ende 24 erstreckende Bohrungen 31 auf, die als Belüftungskanal und der Beeinflussung und Verbesserung der Stimmmodulation dienen. Das distale Ende 24 des Hörgeräts 20 ist mit einer lösbaren Frontplatte 32 abgeschlossen, die unterschiedlich geformte Öffnungen 33 aufweisen kann, wie dies in den Figuren 11a, 11b und 11c dargestellt ist. Durch entsprechende Wahl von Form, Größe und Anzahl der Öffnungen 33 in der Frontplatte 32 - siehe Fig. 12a - können zusammen mit den Bohrungen in den Gummipfropfen 21 Stimmodulation, Rückkopplungseffekte etc. in ähnlicher Weise modifiziert werden, wie dies aus der DE-G 90 03 269.1 bekannt ist. Zusätzlich können die Bohrungen in dem Gummmipfropfen 21 auch variabel merh oder weniger verschlossen werden, wie dies aus der DE-G 90 03 269.1 bekannt ist.

[0041] In dem Hörgerätemodul 22 sind in nicht näher dargestellter Weise Hörer, Elektronik, Mikrophon, Batterie, etc. untergebracht. Die Batteriekammer ist vom proximalen Ende 24 her zugänglich. Die Belüftung des Gehörgangs bzw. die Beeinflussung von Modulation, Rückkopplungen etc. kann auch über einen oder mehrere Kanäle erfolgen, die durch das Innere des Hörgerätemoduls geführt werden.

[0042] Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 9 zeigt ebenfalls ein Gehörganggerät 40 entsprechend der Ausführungsform nach Fig. 8 und unterscheidet sich von letzterer durch die konstruktive Ausbildung der Befestigung im Gehörgang mittels einer im Querschnitt veränderbaren schlauchförmigen Hülle. Der Ausführungsform nach Fig. 8 entsprechende Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

[0043] Das Gehörgerätemodul 22 ist von einer schlauchförmigen Hülle 42 umgeben, die am distalen Ende 25 mit der Schutzabdeckung 27 verbunden ist und am proximalen Ende 24 an einem formstabilen Ring 43 befestigt ist, der fest mit dem Hörgerätemodul 22 verbunden ist. Zwischen der schlauchförmigen Hülle 42 und der Oberfläche des Hörgerätemoduls 22 sind ein oder mehrere elastisch biegsame Elemente 44 angeordnet, die mit einem Ende 46 an dem distalen Ende 25 des Hörgerätemoduls 22 befestigt sind. An dem anderen Ende 47 der Elemente 44 ist ein starres bzw. formstabiles Teil 48 vorgesehen, das in eine an dem Ring 44 vorgesehene Rasterung 50 eingreift. Durch Drücken des Elements 48 in Richtung Trommelfell bzw. in Richtung distales Ende 25 verbiegt sich das Element 44 und drückt die schlauchförmige Hülle 42 an den Gehörgang an. Das starre Element 48 rastet in einer Stellung mehr in Richtung distales Ende 25 in der Rasterung 50 ein und das Gehörganggerät 40 ist in dem Ohr befestigt. Diese Stellung ist in Fig. 9 strichliert bzw. durch die Bezugszeichen 44' und 48' dargstellt. Zum Herausnehmen des Gehörganggerätes 40 wird das starre Teil 48' lediglich aus der Rasterung 50 herausgedrückt, so daß das Element 44 im wesentlichen wieder gerade wird und die schlauchförmige Hülle 42 nicht mehr an den Gehörgang angedrückt wird. Das proximale Ende 24 des Gehörganggeräts 40 kann wie bei der Ausführungsform nach Fig. 8 durch eine Frontplatte 52 - Fig. 12b - mit individuell angepaßten Öffnungen 53 verschlossen werden.

[0044] Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 10 zeigt ebenfalls ein Gehörganggerät 60 entsprechend den Ausführungsformen nach Fig. 8 und 9 und unterscheidet sich davon durch die konstruktive Ausbildung der Befestigung im Gehörgang mittels einer im Querschnitt veränderbaren schlauchförmigen Hülle. Den Ausführungsformen nach Fig. 8 und 9 entsprechende Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

[0045] Das Hörgerätemodul 22 des Gehörganggeräts 60 ist von einer schlauchförmigen Hülle 62 umgeben. Unter der Hülle 62 sind über den Umfang verteilt mehrere - in Fig. 10 vier - Versteifungselemente 64 vorgesehen, die mittels Aufhängungen 66 an dem Hörgerätemodul 22 befestigt sind. Am proximalen Ende 24 ragen die Versteifungselement 64 über das Ende des Hörgerätemoduls 22 hinaus. Am distalen Ende 25 ist die schlauchförmige Hülle 62 mit der Schutzabdeckung 27 verbunden. Am proximalen Ende 24 sind Federelemente 68 vorgesehen, die zum einen an dem Hörgerätemodul 22 und zum anderen an den Versteifungselementen 64 befestigt sind. Die Federelemente 68 halten die Hülle 62 auf Abstand zu dem Hörgerätemodul 22 und drücken die Hülle 62 an dem Gehörgang an. Damit wird die Hülle 62 in einer Art Regenschirmmechanismus an den Gehörgang angedrückt. Vor dem Einsetzen des Gehörganggeräts 60 in den Gehörgang werden die Federelemente 68 über die Versteifungselemente 64 zusammengedrückt, so daß die Hülle 62 erschlafft (siehe Fig. 10b) und einen verkleinerten Durchmesser bzw. Querschnitt aufweist. Wenn das Gehörganggerät 60 in den Gehörgang eingesetzt ist, werden die Versteifungselemente 64 losgelassen und die Federelement 68 drücken die Hülle 62 an die Wand des Gehörgangs (Fig. 10c).

[0046] An dem proximalen Ende 24 ist eine Frontplatte 72 - siehe Fig. 12c - angeordnet, die eine Mehrzahl von Öffnungen 73 aufweist. Die Funktion der Frontplatte 72 ist identisch mit der Funktion der Frontplatte 32 bzw. 52. In die Frontplatte 72 eingelassen ist ein Batteriekammerdeckel 74.

[0047] Fig. 11 zeigt eine Detaildarstellung der Schutzabdeckung 9 bzw. 27 in Form eines Gummigitters, wie sie bei den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden kann. Ein Gummigitter als Schutzabdeckung ist vorteilhaft, da dieses sowohl schall- als auch luftdurchlässig ist und dennoch Cerumen sicher abhält. Die Schutzabdeckung 9 bzw. 27 kann vorzugsweise mit der jeweiligen schlauchförmigen bzw. doppelschlauchförmigen Hülle 6, 23 bzw. 42 einstückig ausgebildet sein und aus dem gleichen hautfreundlichen Material bestehen. Anstelle eines Gitters kann auch eine schall- und luftdurchlässige Membran verwendet werden.

[0048] Die Figuren 12a, b und c zeigen verschiedene Varianten der Frontplatte 32 bzw. 52 bzw. 72, wie sie bei den Ausführungsformen gemäß den Figuren 3, 4 und 5 verwendet werden können. Hinsichtlich Form, Größe und Anzahl der Öffnungen 33, 53 bzw 73 in der Frontplatte 32, 52 bzw 72 können zum einen die Hörgeräte-akkustischen Parameter, wie Stimmodulation, Rückkopplung etc. beeinflußt werden und darüber hinaus auch die Ästhetik und das Aussehen des Hörgeräts. Dies dürfte insbesondere bei jugendlichen Trägern wichtig sein.

[0049] Die Figuren 13a und 8b zeigen schließlich zwei unterschiedliche Möglichkeiten der Befestigung der Frontplatte 32, 52, 72 an dem proximalen Ende des Hörgeräts. Fig. 13a zeigt eine Ausführungsform mit verschiebbarer Verschlußelemente 76 und Fig. 13b zeigt eine Ausführungsform der Frontplatte 32, 52, 72 mit einem Drehverschlußmechanismus 78.

[0050] Fig. 14 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung für ein HdO-Gerät, mit dem Stimmodulation, Rückkopplung, Belüftung des Gehörgangs etc. beeinflußbar und individuell anpaßbar sind. Mit der Ausführungsform nach Fig. 6 übereinstimmende Komponenten sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Unter der Hülle 6 und parallel zu dem Teil 4 des Standardschlauchs 5 ist ein Belüftungsschlauch 80 angeordnet, der einen Luftaustausch zwischen dem Bereich des Gehörgangs zwischen Trommelfell und Teil 4 des Standardschlauchs 5 mit der Außenwelt ermöglicht.

[0051] Zur Beeinflussung von Stimmodulation, Rückkopplungseffekten, Belüftung, etc. weist dieser Belüftungsschlauch 80 einen definierten Innendurchmesser auf. Alternativ kann der Belüftungsschlauch 80 am proximalen Ende, d. h. an dem Ende, das von der Ohrmuschel aus zugänglich ist, mit einem Pfropfen 82 versehen werden, der eine Bohrungen 83 mit definiertem Durchmesser aufweist, wie dies aus Fig. 14c zu ersehen ist. Da der Pfropfen 82 von außen zugänglich ist, kann vor Ort ein Pfropfen 82 mit passender Bohrung 83 ausgewählt werden. Desweiteren können in dem Belüftungsschlauch 80 nicht näher dargestellte Sperrmittel vorgesehen werden, mit denen der Belüftungsschlauch 80 mehr oder weniger abgesperrt werden kann. Hinsichtlich dieser Möglichkeit wird auf die G 90 03 269.1 vollinhaltlich bezug genommen.

[0052] Durch die Frontplatte kann auch die Batteriekammer eines Hörgeräts abgedeckt werden. Die Abdeckung der Batterikammer kann auch in die Frontplatte eingelassen sein, wie dies aus den Figuren 10b und 10c zu ersehen ist. Die Mikrofonöffnung kann sowohl unter als auch auf der Frontplatte angeordnet sein. Auf der Frontplatte kann auch eine Solarzelle zur Energieversorgung des Hörgeräts angeordnet sein.

[0053] Die elastische schlauchförmige oder doppelschlauförmige Hülle 6, 23, 42 bzw 62 wird in unterschiedlichen Größen und Stärken gefertigt, so daß bereits in nicht ausgedehntem Zustand eine Grobanpassung an die jeweiligen Dimensionen des Gehörgangs vorgenommen werden kann.

[0054] Mit den erfindungsgemäßen Hörgeräten ist es auch möglich vor Ort ein den jeweiligen Eigenheiten des Trägers angepaßtes Hörgerät auszuwählen. Hierzu wird zunächst ein Hörgerät mit einer doppelschlauchförmigen Hülle eingesetzt und in die Hülle Luft eingeblasen, so daß sich die Hülle eng an den Gehörgang und die Concha anschmiegt. Dann werden die akustischen Kenndaten ermittelt und ein dem jeweiligen Hörvermögen optimal angepaßtes Hörgerät ausgewählt. Bei IdO-Geräten wird hierbei auch die Frontplatte individuell angepaßt. Schließlich wird die Luft aus der doppelschlauchförmigen Hülle entzogen und statt dessen wird eine schnellhärtende Kunststoffmasse eingefüllt. Durch Kaubewegungen des Trägers kann die Sitz- und Paßform dieser vor Ort hergestellten Otoplastik optimiert werden.


Ansprüche

1. Schutzhülle (1; 22) für ein im Gehörgang (16) zu tragendes Hörgerät (18) bzw. für ein im Gehörgang zu tragendes Teil (24) eines Hörgeräts, das über das im Gehörgang zu tragende Hörgerät bzw. über das im Gehörgang zu tragendes Teil eines Hörgeräts über- und wieder abziehbar ist, mit

a) einem schlauchförmigen Mantel (2) aus einem feuchtigkeitsdichten, elastischen Material, und

b) einer gut schalldurchlässige Kappe (4) aufweist, die ein Ende des schlauchförmigen Mantels (2) abdeckt und fest mit dem schlauchförmigen Mantel (2) verbunden ist.


 
2. Schutzhülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der schlauchförmige Mantel (2) und die schalldurchlässige Kappe (4) einstückig ausgebildet sind.
 
3. Schutzhülle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (4) in Form eines Gitters, insbesondere in Form eines Gummigitters (6) ausgebildet ist.
 
4. Schutzhülle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Gitter (6) überdeckte Fläche kleiner als die Fläche der Kappe (4) ist und daß das Gitter von einer ringförmigen Begrenzung umgeben ist, die den Rand (8) der Kappe bildet, der fest mit dem Mantel (2) verbunden ist.
 
5. Schutzhülle nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 4, gekennzeichnet durch ein im Inneren der Schutzhülle (1), hinter der Kappe (4) angeordnetes Feuchtigkeit aufnehmendes Mittel, insbesondere in Form eines Gazestreifens (12).
 
6. Schutzhülle nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen im Inneren der Schutzhülle (1), hinter der Kappe (4) angeordneten ringförmig umlaufenden Wulst (10).
 
7. Im Ohr zu tragendes Teil eines Hörgeräts oder im Ohr zu tragendes Hörgerät, mit einer Hülle nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (9; 23) eine doppelschlauchförmige Hülle aus einem elastischen Material ist, die einen Hohlraum definiert, in dessen Inneren über eine verschließbare Öffnung (8; 29) ein Fluid, insbesondere Luft oder eine schnell aushärtende Masse, einfüllbar ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß mechanische Mittel (43, 44, 48, 50; 64, 66, 68) insbesondere mit elastisch biegsamen Streifen (44) vorgesehen sind, die unter der Hülle (42) angeordnet sind, nach Art eines Regenschirmmechanismus (64,66, 68) im gebogenen Zustand arretierbar sind und mit denen die Hülle (42; 62) an die Wände des Gehörgangs andrückbar und dort arretierbar ist.
 
10. Vorrichtung nach wenigstens einen der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das im Ohr zu tragende Teil (4, 5; 22) des Hörgeräts ein austauschbares Standardbauteil ist, über dem die schlauchförmige Hülle (6; 23; 42; 62) angeordnet ist.
 
11. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Hörgerät ein Gehörganggerät (20; 40; 60) bzw. ein Conchagerät (10) bzw. ein IdO-Gerät mit einem distalem dem Trommelfell zugewandten Ende (25) und einem proximalen in der Ohrmuschel (3) von außen sichtbarem Ende (24) ist, daß wenigstens ein Belüftungskanal (31) vorgesehen ist, der das distale Ende (25) mit dem proximalen Ende (24) verbindet, und daß der Belüftungskanal (31) am proximalen Ende (24) mit einer individuell wählbaren Frontplatte (32; 52; 72) verschließbar ist, die Öffnungen (33; 53; 73) aufweist, deren Form, Größe und Anzahl den individuellen Eigenheiten des Trägers angepaßt sind.
 
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Hülle (6; 23; 42; 62) parallel zu dem im Ohr zu tragendem Teil eines Hörgeräts ein Belüftungsschlauch (80) angeordnet ist, der einen Luftaustausch gewährleistet.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Belüftungsschlauch (80) eine definierten Innendurchmesser aufweist oder an dem von der Ohrmuschel (3) her zugänglichen Ende mit einem Pfropfen (82) versehen ist, der eine Bohrung (83) mit definiertem Durchmesser aufweist.
 
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß daß an Stellen, die mit Feuchtigkeit und/oder Cerumen in Berührung kommen feuchtigkeitsaufnehmende Materialien, insbesondere Goretex und Sympatex, vorgesehen sind.
 
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil der Oberfläche der Otoplastik, die an dem Gehörgang zu liegen kommt, wenigstens teilweise mit dem feuchtigkeitsaufnehmenden Material überzogen ist.
 
16. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil der Oberfläche der Otoplastik, die an dem in dem Gehörgang zu tragenden Teil eines Hörgeräts oder dem Hörgerätemodul anliegt, wenigstens teilweise mit dem feuchtigkeitsauf nehmenden Material überzogen ist.
 
17. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das feuchtigkeitsaufnehmende Material im Schallkanal des im Gehörgang zu tragenden Teil eines Hörgeräts oder des Hörgerätemoduls angeordnet ist.
 
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallschlauch bzw. der Schallkanal des Hörgerätemoduls wenigstens teilweise mit dem feuchtigkeitsaufnehmenden Material ausgekleidet ist.
 
19. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das feuchtigkeitsaufnehmende Material in Belüftungskanälen angeordnet ist.
 
20. Verfahren zur indivduellen Auswahl und Anpassung eines Hörgeräts mit den Verfahrensschritten:

a) Einsetzen eines Hörgeräts mit einer doppelschlauchförmigen Hülle nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 19;

b) Einblasen von Luft in die doppelschlauchförmige Hülle, so daß sich diese eng an den Gehörgang anschmiegt;

c) Auswahl eines auf ermittelte Kenndaten abgestimmten Hörgeräts; und

d) Einsetzen des ausgewählten Hörgeräts und Einfüllen einer schnellaushärtenden Masse in die doppelschlauchförmige Hülle.


 
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Verfahrensschritte je nach Bedarf wiederholt werden, bis ein optimal passendes Hörgerät gefunden ist.
 




Zeichnung