[0001] Die Erfindung betrifft allgemein Hörgerätetechnik und insbesondere eine Hülle bzw.
Schutzhülle für Hörgeräte bzw. Teile davon, mit einer Hülle versehene Hörgeräte bzw.
Teile davon und ein Verfahren zum Anpassen von hörgeräten.
[0002] Hörgeräte, die in den Gehörgang eingeschoben und dort fixiert werden (Concha-Geräte,
IdO-Geräte) und in den Gehörgang hineinragende Teile von HdO-Geräten sind aggressiven
Körperflüssigkeiten und Cerumen ausgesetzt. Dies führt generell zu Hygieneproblemen
und der Gefahr von Entzündungen, wenn diese Teile nicht regelmäßig gereinigt werden.
Bei IdO-Geräten besteht zusätzlich die Gefahr, daß die aggressiven Körperflüssigkeiten
oder Reinigungsflüssigkeiten die empfindlichen elektronischen und akustischen Bauteile
funktionsuntüchtig machen.
[0003] Es ist bekannt, das dem Trommelfell zugewandte Ende von IdO-Geräte bzw. von im Gehörgang
zu tragenden Teilen eines Hörgeräts mit einem Cerumenschutzgitter zu versehen. Dies
verhindert zwar das Eindringen von Cerumen, jedoch nicht das Eindringen von Körperflüssigkeiten.
[0004] Bei Hörgeräten bzw. bei Hörhilfen zum Ausgleich von Hör-schwächen bzw. Schwerhörigkeit
unterscheidet man im wesentlichen zwei Arten von Geräten, sogenannten HdO-Geräten
(Hinter-dem-Ohr-Gerät) und sogenannten IdO-Geräten (In dem Ohr-Gerät). Letztere werden
auch Gehörganggeräte bzw. Concha-Hörgeräte genannt. Bei den HdO-Geräten befindet sich
der eigentliche Teil des Hörgeräts mit Elektronik, Mikrophon, Hörer, Batteriefach,
Bedienungselemente etc. in einem gemeinsamen Gehäuse hinter dem Ohr und von dem Hörer
führt ein sogenannter Standardschlauch bzw. ein sogenanntes Libby-Horn in den Gehörgang.
Bei sogenannten IdO-Geräten, die im Zuge der Miniaturisierung von elektronischen und
elektro-mechanischen Bauelementen aufgekommen sind befindet sich das Hörgerät vollständig
im Gehörgang bzw. es ragt aus diesem heraus in die Ohrmuschel. IdO- bzw. Im-Ohr-Hörgeräte
werden beispielsweise von der Fa. Siemens unter der Bezeichnung Cosmea Top vertrieben.
[0005] Bei beiden Arten von Hörgeräten ist das im Gehörgang bzw. das in der Ohrmuschel befindliche
Teil des Hörgeräts von einer Otoplastik umgeben, die der individuellen Ohrform bzw.
Gehörgangsform des Trägers angepaßt und einen einwandfreien Sitz und eine einwandfreie
Funktion des Hörgeräts (Vermeidung von Rückkopplungen etc.) ermöglicht. Beispiele
hierfür sind aus der DE-OS 39 36 062 und dem DE-Gbm 91 15 511. 8 bekannt.
[0006] Zur individuellen Anpassung des Frequenzgangs, zum Druckausgleich und zur Stimmodulation
werden in diese speziell angefertigen Otoplastiken auch Bohrungen eingebracht, die
auch der Belüftung des Gehörgangs dienen. Aus dem deutschen Gebrauchsmuter G 90 03
269.1 ist ein im Ohr zu tragendes Hörgerät oder eine Otoplastik bekannt, die einen
Belüftungskanal aufweist, der mittels einer Sperrvorrichtung mehr oder minder abgesperrt
werden kann, wodurch die Belüftung, die Stimmodulation etc. während des Betriebs bzw.
während des Tragens beeinflußbar und veränderbar sind.
[0007] Diese Otoplastiken führen zu einer beträchtlichen Verteuerung der Hörgeräte, da sie
individuell angefertigt werden müssen. Auch wird dadurch der Kauf eines Hörgeräts
zu einer sehr langwierigen Angelegenheit, was dazu führt, daß Hörgeräte häufig nur
dann angeschafft werden, wenn sie unbedingt notwendig sind, d. h. im Falle von hochgradiger
Schwerhörigkeit. Personen mit leichter bis mittlerer Schwerhörigkeit verzichten häufig
aus Kosten-, Zeit- und auch aus Image-Gründen auf die Anschaffung eines Hörgeräts
bzw. einer elektronischen Hörhilfe.
[0008] Aus dem DE-Gbm 87 12 957.4 ist ein IdO-Hörgerät bekannt, das von einer sack- bzw.
doppelsackförmigen Hülle umgeben ist. In das durch die Hülle und dem eigentlichen
IdO-Gerät bzw. durch das Innere der doppelsackförmigen Hülle definierte Volumen wird
ein aushärtbares Material eingeführt, wodurch eine individuell angepaßte Otoplastik
hergestellt und somit das IdO-Gerät im Ohr des Trägers fixiert wird. Nachteilig bei
diesem bekannten IdO-Gerät ist es, daß der Hörer bzw. der Schallaustrittskanal des
Hörgeräts erst nach dem Aushärten der aushärtbaren Masse, d. h. nach dem Anpassen
der Otoplastik, durch Abschneiden des den Schallaustrittskanal des Hörers verschließenden
Teiles freigelgt wird. Damit kann die Otoplastik bzw. das Hörgerät erst getestet werden,
wenn die Otoplastik bereits angefertigt worden ist. Ist das mit der individuellen
Otoplastik versehene Hörgerät aus irgendwelchen Gründen nicht geeignet oder weist
die angefertigte Otoplastik Fehler auf, so muß ein neues Hörgerät-Modul verwendet
werden. Damit besteht die Gefahr, daß mehrere Hörgerät-Module "verbraucht" werden,
bevor ein geeignetes Hörgerät-Modul gefunden worden ist. Die individuelle Anpassung
dieses Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik ist daher keineswegs kostengünstig, sondern
im Gegenteil sehr kostenintensiv.
[0009] Aus der US-A-4,712,245 ist eine Hörgerät bekannt, deren Funktions- und Elektronikkomponenten
in lösbar in einer auswechselbaren Schale befestigt sind. Die Schale ist außen mit
einer aushärtbaren Materialschicht umgeben, so daß sich die Schale an die individuelle
Form eines Ohres anpassen läßt.
[0010] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Schutzvorrichtung für Hörgeräte sowie
ein Hörgerät bzw. ein im Ohr zu tragendes Teil eines Hörgeräts mit einer solchen Schutzvorrichtung
anzugeben. Weiter ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein preisgünstiges Verfahren
zum Anpassen eines Hörgeräts anzugeben.
[0011] Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt durch die Merkmale der Ansprüche 1, 7 bzw. 20.
[0012] Die erfindungsgemäße Schutzhülle läßt sich auf einfache Weise über das in den Gehörgang
einzuschiebende Teil eines Hörgeräts - über der Otoplastik - überziehen. Damit ist
das gesamte im Gehörgang befindliche Teil von der flüssigkeitsdichten, dünnen elastischen
Hülle überzogen. Durch die schalldurchlässige Kappe wird gewährleistet, daß die akustischen
Eigenschaften des Hörgeräts nicht beeinträchtigt werden.
[0013] Die Schutzhülle wird so dimensioniert, daß es in leicht gedehntem Zustand aufgrund
der Elastizität des Materials sicher an dem betreffenden Teil des Hörgeräts haftet.
Es läßt sich somit auch sehr leicht wieder entfernen; eine aufwendige Reinigung des
Hörgeräts selbst entfällt. Die Schutzhülle ist sehr gut als Einmal-Artikel geeignet.
[0014] Das dünne, elastische Material, vorzugsweise ein hautfreundliches Material, z. B.
Gummi, fühlt sich auf der Haut angenehmer und wärmer an, als der harte Kunststoff
herkömmlicher Otoplastiken. Da die Schutzhülle über der Otoplastik getragen wird und
somit unmittelbar an der Haut des Gehörgangs anliegt, verbessert die erfindungsgemäße
Schutzhülle auch den Tragekomfort von Hörgeräten.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Schutzhülle einstückig
ausgebildet, wodurch sicher das Eindringen von Flüssigkeiten an der Nahtstelle zwischen
Kappe und Mantel verhindert wird.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens ein
Teil der Kappe luftdurchlässig, wodurch die Belüftung des Ohres und die akustische
Anpassung in gewohnter Weise durchgeführt werden kann. Auf einfache Weise wird dies
dadurch erreicht, daß die Kappe in Form eines Gitters, inbesondere in Form eines Gummigitters
ausgebildet ist.
[0017] Die vorteilhafte Ausgestaltung nach Anspruch 4 gewährleistet, daß das flüssigkeitsdurchlässige
Gummigitter sozusagen isoliert im Gehörgang zu liegen kommt und nicht an der Haut
des Gehörgangs anliegt. Dadurch wird die Gefahr des Eindringens von Flüssigkeit über
das Gitter verringert.
[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 wird
sicher verhindert, daß aggressive Flüssigkeiten die empfindlichen Teile des Hörgeräts
im Inneren der Schutzhülle erreichen.
[0019] Durch die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 wird verhindert,
daß die Kappe aufgrund der Schallwellen von dem Hörer des Hörgeräts vibriert.
[0020] Dadurch, daß das Gehörgangsgerät als solches bzw. das im Ohr zu tragende Teil eines
HdO-Hörgeräts - Standardschlauch bzw. Libbyhorn - mit einer schlauchförmigen Hülle
umgeben ist, dessen Querschnitt veränderbar ist, ist es möglich, Standardhörgeräte
auf einfache Weise der individuellen Ohrform eines Trägers anzupassen. Die schlauchförmige
Hülle gibt sowohl das dem Trommelfell zugewandte distale Ende eines Hörgeräts als
auch das in der Ohrmuschel zu liegen kommende proximale Ende eines Hörgeräts frei
(das distale Ende muß zumindest gut schalldurchlässsig sein). Die schlauchförmige
Hülle ist durch mechanische oder sonstige Mittel in ihrem Querschnitt derart veränderbar,
daß sie an den Gehörgang andrückbar und in dieser Lage arretierbar ist.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine doppelschlauchförmige Hülle vorgesehen,
der einen Hohlraum definiert, in dem über eine verschließbare Öffnung ein Fluid, insbesondere
Luft eingefüllt werden kann. Das eingefüllte Fluid führt zu einer Ausdehnung und damit
zu einer Querschnittsvergrößerung der Hülle, so daß sich diese exakt dem Gehörgang
und der Concha anpaßt.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die schlauchförmige
Hülle über ein Standardbauteil gezogen, das die Form des Gehörgangs nur grob wiederspiegelt.
Im Fall von IdO-Geräten kann das Standardbauteil ein herkömmliches Hörgerätemodul
sein, das bei herkömmlichen Hörgeräten mit der individuell gefertigten Otoplastik
verbunden wird.
[0023] Bei IdO-Geräten wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein Belüftungskanal
durch das Innere des Hörgeräts geführt, in dem Hörer, Elektronik, Mikrofon etc. angeordnet
sind. Die Gefahr der Funktionsbeinträchtigung durch die im Ohr vorhandene Feuchtigkeit
ist gering, da die einzelnen Funktionselement entsprechend versiegelt oder verkappselt
werden können.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das Hörgerät oder das
im Ohr zu tragende Teil eines Hörgeräts, die mittels einer Otoplastik im Ohr fixierbar
sind, einen Indikator bzw. eine Indikatoreinrichtung, die die Notwendigkeit der Reinigung
des Hörgeräts über eine Indikatoranzeige anzeigt. Diese Ausbildung ist insbesondere
für Hörgeräte mit Hüllen gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet. Der Indikator
ist vorzugsweise ein chemischer Indikator, der auf den Salzgehalt und/oder Feuchtigkeit
und/oder Cerumen in seiner Umgebung anspricht. Die Indikatoranzeige ist vorzugsweise
von außen sichtbar.
[0025] Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Hörgeräte bzw. der erfindungsgemäßen Teile
eines Hörgeräts kann unmittelbar vor Ort ein Hörgerät an die individuelle Ohrform
eines Trägers und den Grad der Schwerhörigkeit angepaßt werden. Das Nehmen eines Abgusses
und das Anfertigen einer Otoplastik in einem externen Labor entällt. Durch das Ausfüllen
der doppelschlauchförmigen Hülle vor Ort wird die individuelle Otoplastik unmittelbar
bei der Auswahl des geeigneten Hörgeräts hergestellt.
[0026] Für die Auswahl eines passenden Hörgeräts eignet sich insbesondere eine Hörtestvorrichtung
wie sie in dem Stammpatent EP-B-07380 811 beschrieben ist.
[0027] Die weiteren Unteransprüche beziehen sich auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung.
[0028] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen anhand der Zeichnung.
[0029] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform der Schutzhülle,
betrachtet von der Kappe her;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung - teilweise aufgebrochen - der Ausführungsform gemäß
Fig. 1, betrachtet von dem offenen Ende her;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch die Ausführungsform gemäß Fig. 1 bzw. 2;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung eines Concha-Gerätes mit der Schutzhülle nach den Figuren
1 bis 3; und
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung eines im Ohr bzw. im Gehörgang zu tragenden Teils eines Hörgeräts
mit einer weiteren Ausführungsform der Schutzhülle.
- Fig. 6a
- eine erste Ausführungsform der Erfindung für ein im Ohr zu tragendes Teil eines HdO-Hörgeräts
in Schnittdarstellung;
- Fig. 6b
- einen Schnitt entlang der Linie B-B des Ausführungsbeispiels nach Fig. 6a;
- Fig. 6c
- eine Fig. 6a entsprechende Darstellung bei der die Hülle an dem Gehörgang angedrückt
ist;
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Form eines Concha-Geräts,
- Fig. 8
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Form eines Gehörgang-Geräts,
- Fig. 9
- eine zweite Ausführungsform eines Gehörganggeräts,
- Fig. 10a, b c
- eine dritte Ausführungsform eines Gehörganggeräts,
- Fig. 11
- eine beispielhafte Ausführungsform für eine Schutzabdeckung für das dem Trommelfell
zugewandten Teils eines Hörgeräts;
- Fig. 12a, b, c
- zeigen verschiedene Beispiele für Frontplatten mit denen das proximale Ende eines
IdO-Geräts abschließbar ist;
- Fig. 13a, b
- zeigen zwei Möglichkeiten zur Befestigung dieser Frontplatten auf dem proximalen Ende
des IdO-Geräts; und
- Fig. 14a, b, c
- ein zweite Ausführungsform der Erfindung für ein im Ohr zu tragendes Teil eines HdO-Hörgeräts
in Schnittdarstellung.
[0030] Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzhülle
1. Die Schutzhülle 1 besteht aus einem schlauchförmigen Mantel 2 mit zwei offenen
Enden, wobei eines der offenen Enden durch eine schalldurchlässige Kappe 4 abgeschlossen
ist. Kappe 4 und Mantel 2 bestehen aus einem hautfreundlichen, elastischen Material,
z. B. Gummi, und gehen ineinander über, d. h. daß die Schutzhülle 1 einstückig ausgebildet
ist. Die Kappe 4, die eines der Enden des Mantels 2 domförmig abschließt, weist ein
gut schall- und luftdurchlässiges Gummigitter 6 auf. Das Gummigitter 6 wird von einem
flüssigkeitsdichten Kappenrand 8 begrenzt, der in den Mantel 2 übergeht.
[0031] Im Inneren der Schutzhülle 1 ist hinter der Kappe 4 ein ringförmig umlaufender Wulst
10 angeordnet, der an der Innenseite des Mantels 2 mit Abstand zu dem Gummigitter
6 und dem Kappenrand 8 befestigt ist. Der Wulst 10 besteht vorzugsweise aus dem gleichen
Material, wie die übrige Schutzhülle 1.
[0032] Zwischen Gummigitter 6 und Wulst 10 ist ein Feuchtigkeit aufnehmendes Mittel, beispielsweise
ein Gazestreifen 12 angeordnet. Der Gazestreifen 12 nimmt eventuell über das Gummigitter
6 in das Innere der Schutzhülle 1 eindringende Feuchtigkeit auf.
[0033] Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch ein in einen Gehörgang 16 bzw. in die Ohrmuschel
17 eingesetztes Hörgerät 18 mit einem in den Gehörgang 16 hineinragenden Teil 19 und
einem in der Ohrmuschel 17 sitzenden Teil 20. Der Teil 19 ist von einer Otoplastik
21 umgeben. Der Teil 19 bzw. die Otoplastik 21 ist mit der Schutzhülle 1 überzogen.
[0034] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform einer Schutzhülle 22 in einer Fig. 4 entsprechenden
Darstellung gezeigt, die über ein in den Gehörgang 16 hineinragendes Teil 24 gestülpt
ist. Das Teil 24 dient als Schalleiter und ist ebenfalls mit einer Otoplastik 26 in
bekannter Weise im Ohr bzw. im Gehörgang 16 fixiert. Die Schutzhülle 22 ist dem Teil
24 bzw. der Otoplastik übergestülpt.
[0035] Die Schutzhüllen können vor Verwendung nach Art eines Kondoms aufgerollt sein und
können damit auf einfache Weise auf das entsprechende Teil des Hörgeräts aufgezogen
und wieder entfernt werden.
[0036] Die Figuren 6a, 6b und 6c zeigen eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung
für HdO-Geräte. Der in einen Gehörgang 2 einzuführende und in die Ohrmuschel bzw.
Concha 3 ragende Teil 4 eines Standardschlauches 5 ist von einer elastischen, doppelschlauchförmigen
Hülle 6 umgeben. Die doppelschlauchförmige Hülle 6 weist eine verschließbare Öffnung
8 auf, die von der Ohrmuschel 3 her zugänglich ist. Das zum Trommelfell hingewandte
Ende des Standardschlauches 5 bzw. der Umhüllung 6 ist mit einer Schutzabdeckung 9
versehen, die das Eindringen von Cerumen in den Standardschlauch 5 verhindern. Fig.
6b stellt einen Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 6a dar.
[0037] Der Standardschlauch 5 mit der doppelschlauchförmigen Hülle 6 wird in üblicher Weise
in dem Gehörgang 2 eingeführt. Anschließend wird über die verschließbare Öffnung 8
ein Fluid, insbesondere Luft, in die doppelschlauchförmige Hülle 6 eingefüllt, so
daß sich die elastische Hülle 6 ausdehnt und sich an die individuelle Form des Gehörgangs
2 und eines Teils der Ohrmuschel 3 anschmiegt. Der aufgeblasene Zustand der Hülle
6 ist in Fig. 6b strichliert dargestellt
[0038] Fig. 7 zeigt eine Fig. 6c entsprechende Schnittdarstellung durch ein Concha-Gerät
10 mit einem in den Gehörgang 2 hineinragenden Teil 11 und einen einen Teil der Ohrmuschel
3 (auch Concha genannt) bedeckenden Teil 12. Der in den Gehörgang 2 hineinragender
Teil 11 ist mit einer doppelschlauchförmigen Hülle 14 versehen ist. In eingesetzten
Zustand kann wiederum ein Fluid über eine nicht dargestellte verschließbare Öffnung
in die doppelschlauchförmige Hülle 14 eingebracht werden, so daß sich die Hülle 14
an die jeweilige Form des Gehörgangs 2 und die Ohrmuschel 3 des Trägers anpaßt.
[0039] Fig. 8 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung in Form eines Gehörganggeräts
20. Das Gehörganggerät 20 besteht aus einem Hörgerätemodul 22, das von einem der Grobform
eines Gehörgangs 2 angepaßtem leicht konischen Gummipfropfen 21 umgeben ist, der wiederum
von einer doppelschlauchförmigen Hülle 23 aus elastischem, hautverträglichem Material
umgeben ist. Das Hörgerät 20 verjüngt sich damit von einem breiten proximalen Ende
24 zu einem dem Trommelfell zugewandten distalem Ende 25 mit kleinerem Querschnitt.
Das Hörgerätemodul 22 weist einen dem distalen Ende 25 des Hörgeräts zugewandten Hörerausgang
26 auf. An dem distalen Ende 25 des Hörgeräts 20 ist eine schall- und luftdurchlässige
Schutzabdeckung in Form eines Gummigitters 27 vorgesehen, die einstückig mit der Hülle
23 ausgebildet ist. Zur Verbesserung der akustischen Eigenschaften sind zwischen dem
Gummigitter 27 und dem Hörerausgang 26 Abstandshalterelemente 28 vorgesehen. Zwischen
Gummigitter 27 und Hörerausgang 26 ist ein feuchtigkeitsaufnehmender Streifen 30,
z. B. in Form eines Gase-Streifens angeordnet, damit die im Ohr vorhandene Feuchtigkeit
nicht in das eigentliche Hörgerätemodul 22 eindringen kann. Die doppelschlauchförmige
Hülle 23 weist eine verschließbare Öffnung bzw. ein Ventil 29 auf, in der - wie bei
der Ausführungsform nach Fig. 6 bzw. 7 - ein Fluid in die Hülle 23 eingefüllt werden
kann, so daß sich diese an den Gehörgang 2 anschmiegt.
[0040] Der Gummipfropfen 21 weist eine oder mehrere sich von dem distalen Ende 25 zu dem
proximalen Ende 24 erstreckende Bohrungen 31 auf, die als Belüftungskanal und der
Beeinflussung und Verbesserung der Stimmmodulation dienen. Das distale Ende 24 des
Hörgeräts 20 ist mit einer lösbaren Frontplatte 32 abgeschlossen, die unterschiedlich
geformte Öffnungen 33 aufweisen kann, wie dies in den Figuren 11a, 11b und 11c dargestellt
ist. Durch entsprechende Wahl von Form, Größe und Anzahl der Öffnungen 33 in der Frontplatte
32 - siehe Fig. 12a - können zusammen mit den Bohrungen in den Gummipfropfen 21 Stimmodulation,
Rückkopplungseffekte etc. in ähnlicher Weise modifiziert werden, wie dies aus der
DE-G 90 03 269.1 bekannt ist. Zusätzlich können die Bohrungen in dem Gummmipfropfen
21 auch variabel merh oder weniger verschlossen werden, wie dies aus der DE-G 90 03
269.1 bekannt ist.
[0041] In dem Hörgerätemodul 22 sind in nicht näher dargestellter Weise Hörer, Elektronik,
Mikrophon, Batterie, etc. untergebracht. Die Batteriekammer ist vom proximalen Ende
24 her zugänglich. Die Belüftung des Gehörgangs bzw. die Beeinflussung von Modulation,
Rückkopplungen etc. kann auch über einen oder mehrere Kanäle erfolgen, die durch das
Innere des Hörgerätemoduls geführt werden.
[0042] Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 9 zeigt ebenfalls ein Gehörganggerät
40 entsprechend der Ausführungsform nach Fig. 8 und unterscheidet sich von letzterer
durch die konstruktive Ausbildung der Befestigung im Gehörgang mittels einer im Querschnitt
veränderbaren schlauchförmigen Hülle. Der Ausführungsform nach Fig. 8 entsprechende
Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0043] Das Gehörgerätemodul 22 ist von einer schlauchförmigen Hülle 42 umgeben, die am distalen
Ende 25 mit der Schutzabdeckung 27 verbunden ist und am proximalen Ende 24 an einem
formstabilen Ring 43 befestigt ist, der fest mit dem Hörgerätemodul 22 verbunden ist.
Zwischen der schlauchförmigen Hülle 42 und der Oberfläche des Hörgerätemoduls 22 sind
ein oder mehrere elastisch biegsame Elemente 44 angeordnet, die mit einem Ende 46
an dem distalen Ende 25 des Hörgerätemoduls 22 befestigt sind. An dem anderen Ende
47 der Elemente 44 ist ein starres bzw. formstabiles Teil 48 vorgesehen, das in eine
an dem Ring 44 vorgesehene Rasterung 50 eingreift. Durch Drücken des Elements 48 in
Richtung Trommelfell bzw. in Richtung distales Ende 25 verbiegt sich das Element 44
und drückt die schlauchförmige Hülle 42 an den Gehörgang an. Das starre Element 48
rastet in einer Stellung mehr in Richtung distales Ende 25 in der Rasterung 50 ein
und das Gehörganggerät 40 ist in dem Ohr befestigt. Diese Stellung ist in Fig. 9 strichliert
bzw. durch die Bezugszeichen 44' und 48' dargstellt. Zum Herausnehmen des Gehörganggerätes
40 wird das starre Teil 48' lediglich aus der Rasterung 50 herausgedrückt, so daß
das Element 44 im wesentlichen wieder gerade wird und die schlauchförmige Hülle 42
nicht mehr an den Gehörgang angedrückt wird. Das proximale Ende 24 des Gehörganggeräts
40 kann wie bei der Ausführungsform nach Fig. 8 durch eine Frontplatte 52 - Fig. 12b
- mit individuell angepaßten Öffnungen 53 verschlossen werden.
[0044] Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 10 zeigt ebenfalls ein Gehörganggerät
60 entsprechend den Ausführungsformen nach Fig. 8 und 9 und unterscheidet sich davon
durch die konstruktive Ausbildung der Befestigung im Gehörgang mittels einer im Querschnitt
veränderbaren schlauchförmigen Hülle. Den Ausführungsformen nach Fig. 8 und 9 entsprechende
Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0045] Das Hörgerätemodul 22 des Gehörganggeräts 60 ist von einer schlauchförmigen Hülle
62 umgeben. Unter der Hülle 62 sind über den Umfang verteilt mehrere - in Fig. 10
vier - Versteifungselemente 64 vorgesehen, die mittels Aufhängungen 66 an dem Hörgerätemodul
22 befestigt sind. Am proximalen Ende 24 ragen die Versteifungselement 64 über das
Ende des Hörgerätemoduls 22 hinaus. Am distalen Ende 25 ist die schlauchförmige Hülle
62 mit der Schutzabdeckung 27 verbunden. Am proximalen Ende 24 sind Federelemente
68 vorgesehen, die zum einen an dem Hörgerätemodul 22 und zum anderen an den Versteifungselementen
64 befestigt sind. Die Federelemente 68 halten die Hülle 62 auf Abstand zu dem Hörgerätemodul
22 und drücken die Hülle 62 an dem Gehörgang an. Damit wird die Hülle 62 in einer
Art Regenschirmmechanismus an den Gehörgang angedrückt. Vor dem Einsetzen des Gehörganggeräts
60 in den Gehörgang werden die Federelemente 68 über die Versteifungselemente 64 zusammengedrückt,
so daß die Hülle 62 erschlafft (siehe Fig. 10b) und einen verkleinerten Durchmesser
bzw. Querschnitt aufweist. Wenn das Gehörganggerät 60 in den Gehörgang eingesetzt
ist, werden die Versteifungselemente 64 losgelassen und die Federelement 68 drücken
die Hülle 62 an die Wand des Gehörgangs (Fig. 10c).
[0046] An dem proximalen Ende 24 ist eine Frontplatte 72 - siehe Fig. 12c - angeordnet,
die eine Mehrzahl von Öffnungen 73 aufweist. Die Funktion der Frontplatte 72 ist identisch
mit der Funktion der Frontplatte 32 bzw. 52. In die Frontplatte 72 eingelassen ist
ein Batteriekammerdeckel 74.
[0047] Fig. 11 zeigt eine Detaildarstellung der Schutzabdeckung 9 bzw. 27 in Form eines
Gummigitters, wie sie bei den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung verwendet
werden kann. Ein Gummigitter als Schutzabdeckung ist vorteilhaft, da dieses sowohl
schall- als auch luftdurchlässig ist und dennoch Cerumen sicher abhält. Die Schutzabdeckung
9 bzw. 27 kann vorzugsweise mit der jeweiligen schlauchförmigen bzw. doppelschlauchförmigen
Hülle 6, 23 bzw. 42 einstückig ausgebildet sein und aus dem gleichen hautfreundlichen
Material bestehen. Anstelle eines Gitters kann auch eine schall- und luftdurchlässige
Membran verwendet werden.
[0048] Die Figuren 12a, b und c zeigen verschiedene Varianten der Frontplatte 32 bzw. 52
bzw. 72, wie sie bei den Ausführungsformen gemäß den Figuren 3, 4 und 5 verwendet
werden können. Hinsichtlich Form, Größe und Anzahl der Öffnungen 33, 53 bzw 73 in
der Frontplatte 32, 52 bzw 72 können zum einen die Hörgeräte-akkustischen Parameter,
wie Stimmodulation, Rückkopplung etc. beeinflußt werden und darüber hinaus auch die
Ästhetik und das Aussehen des Hörgeräts. Dies dürfte insbesondere bei jugendlichen
Trägern wichtig sein.
[0049] Die Figuren 13a und 8b zeigen schließlich zwei unterschiedliche Möglichkeiten der
Befestigung der Frontplatte 32, 52, 72 an dem proximalen Ende des Hörgeräts. Fig.
13a zeigt eine Ausführungsform mit verschiebbarer Verschlußelemente 76 und Fig. 13b
zeigt eine Ausführungsform der Frontplatte 32, 52, 72 mit einem Drehverschlußmechanismus
78.
[0050] Fig. 14 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung für ein HdO-Gerät, mit dem Stimmodulation,
Rückkopplung, Belüftung des Gehörgangs etc. beeinflußbar und individuell anpaßbar
sind. Mit der Ausführungsform nach Fig. 6 übereinstimmende Komponenten sind mit den
gleichen Bezugszeichen versehen. Unter der Hülle 6 und parallel zu dem Teil 4 des
Standardschlauchs 5 ist ein Belüftungsschlauch 80 angeordnet, der einen Luftaustausch
zwischen dem Bereich des Gehörgangs zwischen Trommelfell und Teil 4 des Standardschlauchs
5 mit der Außenwelt ermöglicht.
[0051] Zur Beeinflussung von Stimmodulation, Rückkopplungseffekten, Belüftung, etc. weist
dieser Belüftungsschlauch 80 einen definierten Innendurchmesser auf. Alternativ kann
der Belüftungsschlauch 80 am proximalen Ende, d. h. an dem Ende, das von der Ohrmuschel
aus zugänglich ist, mit einem Pfropfen 82 versehen werden, der eine Bohrungen 83 mit
definiertem Durchmesser aufweist, wie dies aus Fig. 14c zu ersehen ist. Da der Pfropfen
82 von außen zugänglich ist, kann vor Ort ein Pfropfen 82 mit passender Bohrung 83
ausgewählt werden. Desweiteren können in dem Belüftungsschlauch 80 nicht näher dargestellte
Sperrmittel vorgesehen werden, mit denen der Belüftungsschlauch 80 mehr oder weniger
abgesperrt werden kann. Hinsichtlich dieser Möglichkeit wird auf die G 90 03 269.1
vollinhaltlich bezug genommen.
[0052] Durch die Frontplatte kann auch die Batteriekammer eines Hörgeräts abgedeckt werden.
Die Abdeckung der Batterikammer kann auch in die Frontplatte eingelassen sein, wie
dies aus den Figuren 10b und 10c zu ersehen ist. Die Mikrofonöffnung kann sowohl unter
als auch auf der Frontplatte angeordnet sein. Auf der Frontplatte kann auch eine Solarzelle
zur Energieversorgung des Hörgeräts angeordnet sein.
[0053] Die elastische schlauchförmige oder doppelschlauförmige Hülle 6, 23, 42 bzw 62 wird
in unterschiedlichen Größen und Stärken gefertigt, so daß bereits in nicht ausgedehntem
Zustand eine Grobanpassung an die jeweiligen Dimensionen des Gehörgangs vorgenommen
werden kann.
[0054] Mit den erfindungsgemäßen Hörgeräten ist es auch möglich vor Ort ein den jeweiligen
Eigenheiten des Trägers angepaßtes Hörgerät auszuwählen. Hierzu wird zunächst ein
Hörgerät mit einer doppelschlauchförmigen Hülle eingesetzt und in die Hülle Luft eingeblasen,
so daß sich die Hülle eng an den Gehörgang und die Concha anschmiegt. Dann werden
die akustischen Kenndaten ermittelt und ein dem jeweiligen Hörvermögen optimal angepaßtes
Hörgerät ausgewählt. Bei IdO-Geräten wird hierbei auch die Frontplatte individuell
angepaßt. Schließlich wird die Luft aus der doppelschlauchförmigen Hülle entzogen
und statt dessen wird eine schnellhärtende Kunststoffmasse eingefüllt. Durch Kaubewegungen
des Trägers kann die Sitz- und Paßform dieser vor Ort hergestellten Otoplastik optimiert
werden.
1. Schutzhülle (1; 22) für ein im Gehörgang (16) zu tragendes Hörgerät (18) bzw. für
ein im Gehörgang zu tragendes Teil (24) eines Hörgeräts, das über das im Gehörgang
zu tragende Hörgerät bzw. über das im Gehörgang zu tragendes Teil eines Hörgeräts
über- und wieder abziehbar ist, mit
a) einem schlauchförmigen Mantel (2) aus einem feuchtigkeitsdichten, elastischen Material,
und
b) einer gut schalldurchlässige Kappe (4) aufweist, die ein Ende des schlauchförmigen
Mantels (2) abdeckt und fest mit dem schlauchförmigen Mantel (2) verbunden ist.
2. Schutzhülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der schlauchförmige Mantel
(2) und die schalldurchlässige Kappe (4) einstückig ausgebildet sind.
3. Schutzhülle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (4) in Form
eines Gitters, insbesondere in Form eines Gummigitters (6) ausgebildet ist.
4. Schutzhülle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Gitter (6) überdeckte
Fläche kleiner als die Fläche der Kappe (4) ist und daß das Gitter von einer ringförmigen
Begrenzung umgeben ist, die den Rand (8) der Kappe bildet, der fest mit dem Mantel
(2) verbunden ist.
5. Schutzhülle nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 4, gekennzeichnet durch ein
im Inneren der Schutzhülle (1), hinter der Kappe (4) angeordnetes Feuchtigkeit aufnehmendes
Mittel, insbesondere in Form eines Gazestreifens (12).
6. Schutzhülle nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
einen im Inneren der Schutzhülle (1), hinter der Kappe (4) angeordneten ringförmig
umlaufenden Wulst (10).
7. Im Ohr zu tragendes Teil eines Hörgeräts oder im Ohr zu tragendes Hörgerät, mit einer
Hülle nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (9; 23) eine doppelschlauchförmige
Hülle aus einem elastischen Material ist, die einen Hohlraum definiert, in dessen
Inneren über eine verschließbare Öffnung (8; 29) ein Fluid, insbesondere Luft oder
eine schnell aushärtende Masse, einfüllbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß mechanische Mittel
(43, 44, 48, 50; 64, 66, 68) insbesondere mit elastisch biegsamen Streifen (44) vorgesehen
sind, die unter der Hülle (42) angeordnet sind, nach Art eines Regenschirmmechanismus
(64,66, 68) im gebogenen Zustand arretierbar sind und mit denen die Hülle (42; 62)
an die Wände des Gehörgangs andrückbar und dort arretierbar ist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einen der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das im Ohr zu tragende Teil (4, 5; 22) des Hörgeräts ein austauschbares Standardbauteil
ist, über dem die schlauchförmige Hülle (6; 23; 42; 62) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hörgerät ein Gehörganggerät (20; 40; 60) bzw. ein Conchagerät (10) bzw. ein
IdO-Gerät mit einem distalem dem Trommelfell zugewandten Ende (25) und einem proximalen
in der Ohrmuschel (3) von außen sichtbarem Ende (24) ist, daß wenigstens ein Belüftungskanal
(31) vorgesehen ist, der das distale Ende (25) mit dem proximalen Ende (24) verbindet,
und daß der Belüftungskanal (31) am proximalen Ende (24) mit einer individuell wählbaren
Frontplatte (32; 52; 72) verschließbar ist, die Öffnungen (33; 53; 73) aufweist, deren
Form, Größe und Anzahl den individuellen Eigenheiten des Trägers angepaßt sind.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß unter der Hülle (6; 23; 42; 62) parallel zu dem im Ohr zu tragendem Teil eines
Hörgeräts ein Belüftungsschlauch (80) angeordnet ist, der einen Luftaustausch gewährleistet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Belüftungsschlauch (80)
eine definierten Innendurchmesser aufweist oder an dem von der Ohrmuschel (3) her
zugänglichen Ende mit einem Pfropfen (82) versehen ist, der eine Bohrung (83) mit
definiertem Durchmesser aufweist.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß daß an Stellen, die mit Feuchtigkeit und/oder Cerumen in Berührung kommen feuchtigkeitsaufnehmende
Materialien, insbesondere Goretex und Sympatex, vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil der Oberfläche
der Otoplastik, die an dem Gehörgang zu liegen kommt, wenigstens teilweise mit dem
feuchtigkeitsaufnehmenden Material überzogen ist.
16. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Teil der Oberfläche der Otoplastik, die an dem in dem Gehörgang zu tragenden
Teil eines Hörgeräts oder dem Hörgerätemodul anliegt, wenigstens teilweise mit dem
feuchtigkeitsauf nehmenden Material überzogen ist.
17. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das feuchtigkeitsaufnehmende Material im Schallkanal des im Gehörgang zu tragenden
Teil eines Hörgeräts oder des Hörgerätemoduls angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallschlauch bzw.
der Schallkanal des Hörgerätemoduls wenigstens teilweise mit dem feuchtigkeitsaufnehmenden
Material ausgekleidet ist.
19. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß das feuchtigkeitsaufnehmende Material in Belüftungskanälen angeordnet ist.
20. Verfahren zur indivduellen Auswahl und Anpassung eines Hörgeräts mit den Verfahrensschritten:
a) Einsetzen eines Hörgeräts mit einer doppelschlauchförmigen Hülle nach wenigstens
einem der Ansprüche 8 bis 19;
b) Einblasen von Luft in die doppelschlauchförmige Hülle, so daß sich diese eng an
den Gehörgang anschmiegt;
c) Auswahl eines auf ermittelte Kenndaten abgestimmten Hörgeräts; und
d) Einsetzen des ausgewählten Hörgeräts und Einfüllen einer schnellaushärtenden Masse
in die doppelschlauchförmige Hülle.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Verfahrensschritte
je nach Bedarf wiederholt werden, bis ein optimal passendes Hörgerät gefunden ist.