Technisches Gebiet:
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Auftrags aus Natur-Malachitstein
oder malachitähnlichen Materialien und zum Beschichten von Objekten wie einen Träger
oder Gegenstände jeder Art unter Erzielung der optischen Wirkung eines natürlichen
Malachitsteins oder malachitähnlichen Materials.
Stand der Technik:
[0002] Malachit ist ein feinkristallines grünliches Kupferkarbonat mit der Formel Cu
3(OH)
2CO
3 (RAMDOHR/STRUNZ 1978, p. 578), das durch seine Maserung, einer wachstumsbedingten
Zonierung in Form von unterschiedlich angereicherten Schichten, Ringen und feinen
Linien im Anschliff seinen typischen Ausdruck erhält, der je nach Fundort und Entstehungsbedingungen
die verschiedenartigsten Ausdrucksformen entwickeln kann.
[0003] Bisher war es praktisch nicht möglich, dünnschichtige dreidimensionale Arbeiten oder
Einlegearbeiten mit Malachitsteinen auszuführen. Die für Einlegearbeiten notwendigen
dünnen Schnitte aus Malachitgestein sind zu brüchig, um Formen in speziell dreidimensionaler
Art auszufräsen oder auszusägen und verarbeiten zu können.
[0004] Es ist weiterin nicht möglich, in einem hintereinandergeschalteten Herstellungsprozeß
eine Beschichtung von Gegenständen oder Folien durchzuführen, die den Anspruch erheben
kann, als eine echte, d. h. aus dem natürlichen Mineral gewonnene Malachitbeschichtung
zur Verfügung zu stehen. Bisher hat man Malachit durch synthetische oder andere Grünpigmente
imitiert und danach mehr oder weniger präzise die Gesteinsmaserung durch dunklere
Grünfarben nachlackiert. Die durch diese Lackiertechniken erzeugten Oberflächen sind
dem natürlichen Stein jedoch nur wenig ähnlich.
Technische Aufgabe:
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, dreidimensionale Gegenstände und
Folien so mit natürlichen Malachitpigmenten zu beschichten, daß das typische Erscheinungsbild
des natürlichen Malachitgesteins, sowohl nach dessen mineralogischem Bestand als auch
nach dessen vielfältigen Erscheinungsbildern wiedergegeben wird. Diese Beschichtung
soll den Anspruch erheben können, vom Material und von der ästhetischen Wirkung her
als echte, natürliche Malachitbeschichtung zu gelten und als solche auf dem Markt
aufzutreten.
Lösung der Aufgabe:
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht verfahrensmäßig aus folgenden Verfahrensschritten:
a) Mahlung des Ausgangsmaterials zur Herstellung eines Pulvers aus Malachit- bzw.
malachitähnlichen Pigmenten mit Korngrößen von etwa 10 bis 100 µm;
b) Reinigung des Mahlguts von Schmutzanteilen;
c) Eindispergieren des Pulvers in Klarlack zur Herstellung eines Malachitlacks;
d) Auftragen, insbesondere Auflackieren, einer oder mehrerer Malachitlackschichten
auf ein Objekt;
e) Zwischentrocknung der Malachitlackschichten;
f) Eindispergieren eines schwarzen Farbpigments oder einer scharzen Farbstofflösung
in einen klaren Drucklack, der mit dem im Schritt c) verwendeten Lacksystem kompatibel
ist, zur Herstellung einer transparenten lasierenden Druckfarbe;
g) Aufdrucken oder Auflackieren der Druckfarbe in wenigstens drei Druckgängen unter
Verwendung einer Mehrzahl von Druckvorlagen bzw. Masken, welche die Zeichnung und
Musterung des natürlichen Malachitsteins schablonenmäßig nachbilden bzw. entsprechende
Flächen freilassen;
h) Auftragen, insbesondere Auflackieren oder Aufspritzen, wenigstens einer Schicht
Klarlack, der mit dem in den Schritten c) und f) verwendeten Lacksystem kompatibel
ist;
i) Trocknung und/oder Endbrennung.
[0007] Die Korngröße des natürlichen Malachitminerals nach der Mahlung im Verfahrensschritt
a) ist je nach Verwendungzweck auszuwählen; beste Resulate hinsichtlich der Transparenz
und Brillanz des Auftrags werden bei Korngrößen von 10 bis 80 µm, vorzugsweise 20
bis 60 µm, erzielt.
[0008] Direkt nach der Mahlung ist Malachitpigment jedoch nur schlecht verarbeitungsfähig,
da das Mahlgut aufgrund der grauschwarzen Steinzeichnung des natürlichen Malachits
Schmutzanteile, z.B. Beimischungen von Gips, aufweist. Das Mahlgut wird daher zunächst
im Schritt b) von diesen Schmutzanteilen gereinigt, z.B. wird das Gips herausgewaschen.
[0009] Vorteilhafte Ergebnisse hinsichtlich der Farbqualität der Malchitpigmente werden
erzielt, indem dem Mahlgut zur Entfernung der Schmutzanteile eine alkalische Natriumcarbonat
(Soda) -Lösung mit etwa 5 bis 10 Prozent Gewichtsanteil Natriumcarbonat zugesetzt
wird bzw. das Mahlgut in eine derartige Lösung eingerührt wird, so daß eine breiige
Masse entsteht. Diese wird nach einer Einwirkungszeit von einigen Stunden, vorzugsweise
1 bis 2 Tagen, mit Wasser gewaschen und vorzugsweise einem Zyklon zugeführt, der die
farbschwachen Partikel abscheidet. Das so gewonnene farbintensive Pigment wird auf
die notwendige Korngröße abgesiebt, gespült und entwässert und nach dem Trocknen desagglomeriert.
Durch diese oben beschriebene Darstellung und Behandlung wird Malachitpigment in einer
Farbintensität hergestellt, das in der farblichen Wirkung dem natürlichen Malachitgestein
entspricht. Ebenso kann mit malachitähnlichen Materialien verfahren werden.
[0010] Nach der Herstellung des Malachitpigments wird das Pigment bei Korngrößen zwischen
10 und 100 µm, vorzugsweise 20-60 µm im Verfahrensschritt c) in ein farbloses Bindemittel
oder ein ofentrocknendes oder auch reaktionshärtendes Lacksystem wie Polyesther, Polyuretane
und Acryllacke auf Ein- oder Zweikomponentenbasis, einschließlich Epoxydharz- und
mit Silikon vernetzte Lacke, eindispergiert. Der Pigmentanteil entspricht dabei 10
bis 60 Prozent der Gewichtsanteile des Bindemittels, vorzugsweise jedoch zwischen
15 und 30 Prozent Pigment im Bindemittel. Auch die Beimischung des Pigments in spritzfähige
Lackiersysteme ist möglich. Vorzugsweise kommen dafür die glasklaren brillanten Acryllacke
zur Verwendung.
[0011] Der Malachitlack wird nun in einem weiteren Verfahrensschritt d) in vorzugsweise
mehreren Schichten auf ein Objekt auflackiert, bis die gewünschte Farbtiefe erreicht
ist. Gegebenenfalls wurde das Objekt zuvor mit einer Grundierung versehen, auf welcher
der Malachitlack haften kann. Der Untergrund muß gegebenenfalls aufgerauht werden.
Die Grundierung ist an das verwendete Lacksystem anzupassen. Die Grundierung kann
selbst schon ein grüner Auftrag sein, um die gewünschte Farbtiefe mit wenigen Schichten
Malachitlackierung herzustellen.
[0012] Nach jeweils einer oder einer Mehrzahl von Malachitlackschichten wird eine Zwischentrocknung
durchgeführt (Verfahrensschritt e)). Dabei sind zur Bestimmung der Temperatur und
Zeit die technischen Merkblätter des jeweils verwendeten Lacksystems heranzuziehen.
Die Zwischentrocknung dient zur Festigung der Lackschichten, ohne daß jedoch die Lackschichten
zu einem homogenen System vernetzt werden. Dieses Abbinden darf zu diesem Zeitpunkt
noch nicht erfolgen, sondern erst zum Ende des Verfahrens, also wenn auch der Strukturdruck
(Schritt g)) sowie die Decklackierung (Schritt h)) aufgetragen ist; dann muß eine
homogene Verbindung sämtlicher Lackschichten durch Endbrennung (Schritt i)) und/oder
Trocknung entsprechend den Spezifikationen der verwendeten Lacke herbeigeführt werden.
Das Trocknen wird dabei unter physikalischen und chemischen Bedingungen durchgeführt,
die noch nicht zu einem Vernetzen der Lackbestandteile auf chemischer Ebene führen.
Bei Einbrennlacksystemen muß die Temperatur während der Trocknung daher unterhalb
der Reaktionstemperatur des Lackreaktors liegen, bei der Sclußbrennung jedoch oberhalb.
[0013] Bei der Verwendung von Acryllacken werden die aufgebrachten Malachitlackschichten
beispielsweise für etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur luftgetrocknet; dann schließt
sich vorzugsweise eine Vorwärmphase von etwa 10 bis 20 Minuten bei 40 bis 80 °C an.
Ein weiteres Zwischentrocknen erfolgt bei 120 °C für etwa 10 bis 20 Minuten oder bei
niedrigerer Temperatur entsprechend länger. Durch diese Trockenvorgänge verbinden
sich die Lackschichten zu einem gleichmäßigen Auftrag, binden jedoch noch nicht ab,
so daß auf die Oberfläche der Strukturdruck und der Decklack aufgebracht werden kann.
Eine Beschichtung mit einer dem natürlichen Malachit entsprechenden Farb- und Tiefenwirkung
wird durch zwei bis fünf Malachitlackschichten erreicht.
Um eine tiefe Färbung des beschichteten Objekts bei sehr guter Qualität der Beschichtung
zu erreichen, können auch mehr als fünf Schichten aufgetragen werden, wobei nach vorzugsweise
2 bis 4 Schichten zwischengetrocknet wird.
[0014] Die Malachitlackschichten können aufgespritzt, auflackiert oder sonstwie auf das
Objekt aufgebracht sein. Ihre Dicke beträgt vorzugsweise jeweils 160 bis 180 µm.
[0015] Die so hergestellte Malachitpigmentschicht aus natürlichem Malachit ist jedoch zunächst
noch optisch unstrukturiert, d.h. das Objekt ist gleichmäßig grün gefärbt, und gleicht
in ihrer optischen Wirkung noch nicht vollständig dem natürlichen Malachitstein. Ihr
wird nun in einem weiteren Herstellungsschritt g) durch wiederholten Aufdruck oder
Auflackierung die typische Maserung des natürlichen Malachitgesteins gegeben, wobei
für jeden Druckvorgang eine eigene Filmvorlage zur Anwendung kommt, die die verschiedenen
Maserungsnuancen wiedergibt.
[0016] Für diese Druckvorgänge wird erfindungsgemäß nur eine Farbe verwendet, wobei die
verschiedenen Farbschattierungen erreicht werden, indem diese Farbe mehrmals hintereinander
auf verschiedene, teils überlappende Stellen des Objekts aufgedruckt bzw. auflackiert
wird. Diese Druckfarbe ist mit dem zur Herstellung des Malachitlacks verwendete Lacksystem
kompatibel, d.h. so gewählt, daß der Aufdruck auf dem Untergrund bzw. der Malachitlackierung
haftet und im Schritt i) zusammen mit sämtlichen aufgetragenen Schichten in ein homogenes
System überführt werden kann.
[0017] Wurde ein Einbrennlack als Basislack für den Malachitlack gewählt, z.B. ein Acryllack,
besteht die Druckfarbe aus einem einbrennfähigen klaren Drucklack, vorzugsweise ein
Siebdrucklack auf Acrylbasis. Bei einem Basislack aus Epoxydharz muß auch eine damit
kompatible Druckfarbe verwendet werden, also keine Einbrennfarbe, da Epoxydsysteme
ohne Schlußbrennung aushärten und vernetzen.
[0018] Die Druckfarbe enthält einen Anteil von 2 bis 10, vorzugsweise 4 Prozent schwarzer
Mischfarbe oder eindispergiertem schwarzem Pigment, z.B. Knochenschwarz. Die Druckfarbe
ist vorzugsweise transparent, um die verschiedenen Maserungsnuancen durch Übereinanderdrucken
wiedergeben zu können. Um der natürlichen Färbung des Malachitgesteins näherzukommen,
kann der schwarzen Druckfarbe im Schritt f) etwa 1 bis 15, vorzugsweise 2 bis 4 Prozent
transparente grüne Farbstofflösung zugesetzt werden. Es empfielt sich ein organischer
Farbstoff. Alle Angaben sind Gewichtsprozente.
[0019] Die so hergestellte lasierende Druckfarbe wird unter Verwendung von strukturierten
Schablonen bzw. Druckmasken wenigstens drei-, vorzugsweise vierfach übereinandergedruckt
oder lackiert, wobei durch Anpassung der Schablonen an die Oberflächenstruktur des
natürlichen Malachits die im Malachitgestein zu beobachtenden feinen hellen und dunklen
Maserungen in einer bisher unerreichten Originaltreue wiedergegeben werden können.
Die Maserung, d.h. die verschieden hellen und dunklen Zonen des Naturmalachits wird
zur Herstellung der Druckmasken entweder fotografisch oder mit Hilfe eines Scanners
direkt vom Stein abgenommen und in verschieden helle bzw. dunkle Farbzonen zerlegt,
die dann als Druckvorlage zur Reproduktion übertragen werden. Die unterschiedlichen
Formen des natürlichen Malachits können jedoch auch manuell gezeichnet und in den
verschiedensten Farbabtönungen auf Einzelfime übertragen und übereinandergedruckt
werden. Vorzugsweise werden die Farben als Strichzeichnungen angefertigt.
[0020] Der natürliche grüne Malachitfarbton leuchtet dabei durch diesen transparenten Farbaufdruck
durch. Es ist somit möglich, die typische feine Malachitmaserung und die vielfältigen
Erscheinungsformen des natürlichen Malachitsteins in absoluter Präzision wiederzugeben.
[0021] Die Malachitstruktur im Verfahrensschritt g) wird vorteilhaft mittels Siebdruck in
mehreren, vorzugsweise vier, Siebdruckgängen unter Verwendung verschiedener Siebdruckvorlagen
nachgebildet. Alternativ kann das Aufbringen der typsichen Maserung auch mittels Offset-,
Folien-, Tief-, Tampondruck unter Verwendung von der Malachitzeichnung nachempfundenen
Druckvorlagen oder mittels Spritzlackierung unter Verwendung von entsprechenden Masken
nachgebildet wird.
Die Nachbildung der Malachitstruktur durch Aufdrucken der lasierenden transparenten
Druckfarbe wird alternativ vor oder nach der Beschichtung mit Malachitlack durchgeführt.
Auch bei Aufdruck vor der Beschichtung mit Malachitpigment wird letztendlich die gewünschte
Maserung sichtbar, da der Malachitlack wenigstens teilweise transparent ist. Wichtig
ist lediglich, daß letztendlich eine homogene Verbindung der einzelnen Schichten durch
Brennen oder durch Reaktionshärtung hergestellt wird.
[0022] Nach Aufbringen des Strukturdrucks werden eine oder mehrere, vorzugsweise wenigstens
zehn, klare Decklackschichten aufgetragen, z.B. auflackiert oder aufgespritzt. Auch
hier muß der Decklack mit den zuvor verwendeten Lacken verträglich sein. Es folgt
Trocknung und, je nach Lacksystem, Einbrennen der Lacke, wobei jeweils die Spezifikationen
des Lackherstellers zu beachten sind. Die verschiedenen Lackschichten verbinden sich
zu einem homogenen System, wobei die schwarzen Pigmente der Druckfarbe auch in die
benachbarten Schichten eindiffundieren. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann
die optische Wirkung des natürlichen Malachits weitgehend imitiert werden, wobei der
Auftrag im Prinzip auf beliebige Objekte aufgebracht werden kann. Das Objekt wird
nach der Schlußtrocknung bzw. -brennung geschliffen und poliert.
[0023] Die Problematik, bei diesem Arbeitsprozeß, verschiedene Lack- und Siebdruckschichten
mit verschiedenen Pigmenten zu verbinden wird vorteilhaft dadurch gelöst, daß Einkomponenten-Einbrennlackiersysteme
verwendet werden. Dabei muß berücksichtigt werden, daß die notwendigen Siebdruckschichten
so übereinandergedruckt werden, daß sich diese bei der Schlußeinbrennung (Schritt
i)) verbinden. Die Siebdruckfarbe stand bisher nicht zur Verfügung und wurde speziell
für diesen Vorgang hergestellt.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren hat weitere Vorteile hinsichtlich gesundheits- und
umwelttechnischer Fragestellungen. Bei der Verarbeitung des Natur-Malachitstein zu
Accessoires entstehen normalerweise hochgiftige Abfälle, die die Umwelt verseuchen
und die Gesundheit der Verarbeiter hochgradig belasten, so daß die Verarbeitung des
Malachit- Rohmaterials weltweit problematisch bzw. nur unter hohen Sicherheitsauflagen
möglich ist. Bei dem vorliegenden Verfahren wird das Pigment in geschlossener Anlage
aufbereitet und in die Bindemittel eingebunden, wobei es problemlos verarbeitungsfähig
und recycelbar ist. Es gelangt nicht mehr wie bei der konventionellen Gesteinsbearbeitung
als toxische Staubpartikel in die Luft oder ins Wasser. Durch diese Erfindung ist
Malachit in seiner natürlichen Erscheinungsform in unbegrenztem Umfang vor allem auf
dreidimensionalen Produkten, die man bisher mit dem Naturgestein nicht herstellen
konnte, darstellbar geworden.
Gewerbliche Anwendbarkeit:
[0025] Das Verfahren eignet sich hervorragend, eine Beschichtung aus echtem Malachit sehr
dünn auf alle für die Herstellung von Luxusgütern in Frage kommenden Teile, z.B. Bilderrahmen,
Keramikteile oder konische Schreibgerätehülsen aufzutragen, um ein Malachit-Imitat
aus echtem Malachit-Mineral herzustellen. Somit können auch Gegenstände, die gegenwärtig
nicht mit Malachitstein veredelt werden können, mit der entsprechenden Beschichtung
unter Erzielung der optischen Wirkung echten Malchits aufgewertet werden.
Anwendungstechnisches Beispiel zur Beschichtung von konischen Schreibgerätehülsen
mit echtem Malachit:
1. Grundierung:
[0026] Die Schreibgerätehülsen werden angeschliffen und mit einem ofenaushärtenden einkomponentigen
Polyuretanlack als Grundierung, die den Haftgrund ergibt und die bei 80 Grad vorgetrocknet
und bei 140 Grad eingebrannt wird.
2. Malachitlackierung (Schritt a) bis e)):
[0027] Echtes Malachitpigment wird zwischen 10 und 60 %, verzugsweise 25 % Gewichtsprozente
zu Bindemittel in Acryllack eindispergiert. Die Korngrößen liegen zwichen 25 und 30
µm; der Lack ist spritzfähig mit einer Fließviskosität von 15 sec. Dieser Lack wird
in einen Lackierbecher eingegeben, auf dessem Deckel sich ein motor- oder luftgetriebenes
Rührwerk befindet, welches das spezifisch schwerere Malachitpigment während des Lackiervorganges
ständig in der Schwebe hält, um die Lackierdüse nicht zu verstopfen. Das Malachitpigment
wird zweimal auf die Grundierung auflackiert. Danach erfolgt eine Einbrennung bei
80 und 120 Grad jeweils fünfzehn Minuten lang. Die konischen Schreibgerätehülsen werden
auf einer Rundschleifmaschine geschliffen, um die noch vorhandenen Pigmentspitzen
zu brechen.
3. Bedrucken (Schritt f) und g)):
[0028] Die so vorbereiteten Schreibgerätehülsen werden auf einen Führungsdorn aufgesetzt.
Dann werden sie mit einer Rundsiebdruckmaschine mehrmals, in diesem Falle vierfach,
mit der zuvor beschriebenen transparenten Farbe aus Acryllack unter Verwendung der
in Figur 1a bis d gezeigten aufeinander abgestimmten Motive mit einem Muster aus jeweils
unterschiedlich breiten, in Hülsenrichtung verlaufenden Streifen im Siebdruckverfahren
bedruckt.
4. Einbrennen (Schritt i)):
[0029] Danach wird der Druck vorgetrocknet und zwischengebrannt und anschließend mit Klarlack
in zehn Lackschichten auflackiert. Das Besondere an diesem Verfahren ist, daß bei
der Schlußeinbrennung der insgesamt achtzehn verschiedenen Siebdruck- und Lackschichten
der transparente Farbstoff mit dem Schwarz in die oberen Lackschichten hineindiffundiert,
wodurch eine Dreidimensionalität (Tiefe) der Malachitlackierung erreicht wird, die
bei normalen Druckprozessen unmöglich ist und somit einen neuen Stand der Reproduktionstechnik
für natürliches Malachit darstellt.
[0030] Die Endeinbrennung und Verbindung der gesamten Lack- und Siebdruckschichten erfolgt
innerhalb von 2 Stunden bei 80 Grad bzw. 45 Minuten bei 140 Grad. Danach wird diese
Lackierung rundgeschliffen und poliert. Der gesamte Arbeitsprozeß für beispielsweise
Schreibgerätehülsen ist als eine hintereinandergeschaltete Einheit zu betrachten.
[0031] Kurzbeschreibung der Zeichung: Figur 1 a bis d zeigt jeweils eine Druckschablone,
bestehend aus einem schwarzen Streifenmuster mit Streifen, die innerhalb einer Schablone
ähnliche Breite, von Schablone zu Schablone welchselnde Breite aufweisen. Die Schablonen
werden nacheinander aufgedruckt.
1. Verfahren zur Herstellung eines Auftrags aus Natur-Malachitstein oder malachitähnlichen
Materialien und zum Beschichten von Objekten unter Erzielung der optischen Wirkung
eines natürlichen Malachitsteins oder malachitähnlichen Materials, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
a) Mahlung des Ausgangsmaterials zur Herstellung eines Pulvers aus Malachit- bzw.
malachitähnlichen Pigmenten mit Korngrößen von etwa 10 bis 100 µm;
b) Reinigung des Mahlguts von Schmutzanteilen;
c) Eindispergieren des Pulvers in Klarlack zur Herstellung eines Malachitlacks;
d) Auftragen, insbesondere Auflackieren, einer oder mehrerer Malachitlackschichten
auf ein Objekt;
e) Zwischentrocknung der Malachitlackschichten;
f) Eindispergieren eines schwarzen Farbpigments oder einer scharzen Farbstofflösung
in einen klaren Drucklack, der mit dem im Schritt c) verwendeten Lacksystem kompatibel
ist, zur Herstellung einer transparenten lasierenden Druckfarbe;
g) Aufdrucken oder Auflackieren der Druckfarbe in wenigstens drei Druckgängen unter
Verwendung einer Mehrzahl von Druckvorlagen bzw. Masken, welche die Zeichnung und
Musterung des natürlichen Malachitsteins schablonenmäßig nachbilden bzw. entsprechende
Flächen freilassen;
h) Auftragen, insbesondere Auflackieren oder Aufspritzen, wenigstens einer Schicht
Klarlack, der mit dem in den Schritten c) und f) verwendeten Lacksystem kompatibel
ist;
i) Trocknung und/oder Endbrennung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mahlgut im Schritt b) zur Herstellung von farbintensiven Malachit- bzw. malachitähnlichen
Pigmenten einer wäßrigen Lösung mit etwa 5 bis 10 Gewichtsprozent Natriumcarbonat
(Soda) zugesetzt nach einigen Stunden, vorzugsweise nach 1 bis 2 Tagen, mit Wasser
ausgewaschen und getrocknet wird und sich dann der Verfahrensschritt c) anschließt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Partikel vor der Trocknung der Dispersion mittels einer Zyklonierungsstufe
nach ihren Farbeigenschaften getrennt und nach ihrer Korngröße abgesiebt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klarlack zur Herstellung des Malachitlacks im Verfahrensschritt c) ein ein-
bzw. zweikomponentiger aushärtender Polyacryl- oder Polyuretanlack, ein Melaninharz
oder Epoxidharz ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit dem Auftrag zu versehende Objekt vor dem Verfahrensschritt c) mit einer
Grundierung versehen werden, die an den zur Herstellung des Malachitlacks verwendeten
Klarlack angepaßt ist, vorzugsweise Silikon, Polyester, Poyurethane, Acryllacke, wasserlösliche
Binder und Haftgründe.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischentrocknung und gegebenenfalls Endbrennung gemäß den technischen Merkblättern
der jeweiligen Basislacke durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Basislack im Schritt c), der Drucklack im Schritt f) sowie der Decklack im
Schritt h) jeweils ein Acryllack ist.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verfahrensschritte d) und e) mehrmals hintereinander ausgeführt werden, wobei
jeweils mindestens eine, vorzugsweise vier Lackschichten aufgetragen, etwa 30 Minuten
luftgetrocknet, bei etwa 40 bis 80 °C, vorzugsweise 60 °C, etwa 10 bis 20 Minuten
vorgewärmt und anschließend bei etwa 120 °C etwa 10 bis 20 Minuten eingebrannt werden.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Verfahrensschritt d) Schichten von jeweils etwa 160 bis 180 µm aufgetragen
werden.
10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung des Malachitlacks im Verfahrensschritt c) Malachitpigmente mit
Korngrößen von etwa 10 bis 80 µm, vorzugsweise mit Korngrößen von etwa 20 bis 60 µm,
verwendet werden.
11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
die Druckfarbe im Schritt f) 2 bis 10 Gewichtsprozent Pigment- bzw. Farbstoffanteil
aufweist.
12. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der transparenten lasierenden Druckfarbe im Schritt f) etwa 1 bis 15, vorzugsweise
2 bis 4 Gewichtsprozent grüne Farbstofflösung zugesetzt ist.
13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der im Verfahrensschritt f) verwendete einbrennfähige klare Drucklack ein Siebdrucklack
auf Acrylbasis ist.
14. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Malachitstruktur im Verfahrensschritt h) mittels Siebdruck in mehreren, vorzugsweise
vier, Siebdruckgängen unter Verwendung verschiedener Siebdruckvorlagen nachgebildet
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Malachitstruktur im Verfahrensschritt h) mittels Offset-, Folien-, Tiefdruck
oder Tampondruck unter Verwendung von der Malachitzeichnung nachempfundenen Druckvorlagen
oder mittels Spritzlackierung unter Verwendung von entsprechenden Masken nachgebildet
wird.
16. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachbildung der Malachitstruktur durch Aufdrucken der lasierenden transparenten
Druckfarbe alternativ vor oder nach der Beschichtung mit Malachitlack durchgeführt
wird.
17. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Verfahrensschritt h) eine Mehrzahl von Klarlackschichten, vorzugsweise wenigstens
10, aufgetragen werden.
18. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Malachitstein nachzeichnenden Druck- oder Spritzvorlagen manuell, mit
einem Scanner oder fotografisch hergestellt werden, wobei sie originalgetreu oder
in vergrößerter bzw. verkleinerter Form die verschiedenen Strukturelemente und durch
Überlagerung die verschiedenen Farbstufen natürlichen Malachitsteins nachbilden.
19. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auftrag nach der Endbrennung geschliffen und poliert wird.
20. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Malachit-Pigmentanteil im Lack 10 bis 60 Prozent, vorzugsweise zwischen 15
und 30 Prozent, der Gewichtsanteile des Lacks entspricht.