[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Übertragung von impulsartigen axialen
Schlägen auf ein Bohrwerkzeug. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Erstellung
eines Befestigungspunktes mit Hilfe einer derartigen Vorrichtung.
[0002] In der Befestigungs- und Abbautechnik sind Handgeräte bekannt, die einen Drehantrieb
für ein Bohrwerkzeug aufweisen und mit einem Schlagwerk zur Erzeugung von impulsartigen
axialen Schlägen ausgestattet sind, die auf das Werkzeug übertragen werden. Die axialen
Schläge unterstützen die abbauende Wirkung des Bohrwerkzeugs insbesondere beim Bohren
in spröd versagenden Untergründen, wie beispielsweise Beton, Sandstein und dgl. mehr.
Beispiele für derartige Dreh-Schlag-Bohrgeräte sind die Hammer-Bohrgeräte der Anmelderin,
die ein elektropneumatisches Schlagwerk aufweisen, welches axiale Schläge mit relativ
grossen Einzelschlagenergien erzeugt. Für den semiprofessionellen Bereich und vor
allem für den Heimwerkerbedarf sind sogenannte Schlagbohrgeräte mit mechanischen Schlagwerken
vorgesehen. Die mechanischen Schlagwerke können Federnockenschlagwerke, Federbügelschlagwerke
oder einfache Ratschenschlagwerke sein, die axiale Schläge mit niedrigeren Einzelschlagenergien
erzeugen und aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt sind.
[0003] Eine weitere Gattung von Handgeräten weist nur einen Drehantrieb für ein in die Werkzeugaufnahme
einspannbares Werkzeug auf. Derartige Geräte sind beispielsweise Schraubgeräte bzw.
Bohr-/Schraubgeräte, wie sie beispielsweise auch im Produkteprogramm der Anmelderin
enthalten sind. Abgesehen von den reinen Schraubanwendungen erlauben diese Handgeräte
vielfach auch ein Bohren in duktil versagenden Untergründen, wie beispielsweise in
Holz oder in Metall. Für Bohranwendungen bei spröd versagenden, harten Untergründen,
wie beispielsweise auf Beton, sind Hand geräte ohne Schlagwerk für axiale Schläge
kaum zu gebrauchen.
[0004] Für den Anwender eines Handgerätes ohne Schlagwerk kann aber der Fall eintreten,
dass er die eine oder andere Bohrung auch in härteren Untergründen erstellen muss.
Oftmals ist gerade dann kein Dreh-Schlag-Bohrgerät mit Schlagwerk verfügbar. Für den
Anwender besteht daher der Wunsch, ein nur mit einem Drehantrieb ausgestattetes Handgerät
auch für die Erstellung von Bohrungen in spröd versagenden, harten Untergründen einsetzen
zu können. Für den Benutzer eines Dreh-Schlag-Bohrgeräts mit Schlagwerk, insbesondere
mit elektropneumatischem Schlagwerk, kann in manchen Anwendungen, beispielsweise bei
der Erstellung von Bohrungen in Ziegelmauerwerk, das Problem bestehen, dass die vom
Schlagwerk gelieferte Einzelschlagenergie für die spezifische Anwendung zu hoch ist.
Daher wird in diesen Fällen üblicherweise die Bohrung ohne Schlagunterstützung erstellt.
Dies verlängert den Zeitaufwand, der für die Herstellung der Bohrung erforderlich
ist. Ausserdem wird die Leistung des an sich höchst effizienten Dreh-Schlag-Bohrgeräts
nur unvollkommen genutzt. Für den Anwender besteht daher der Wunsch, die Leistungsfähigkeit
des Dreh-Schlag-Bohrgeräts auch bei bezüglich der Einzelschlagenergie des Schlagwerks
kritischen Anwendungen weitestgehend nutzen zu können.
[0005] Seitens der Anmelderin wird vorgeschlagen, die bekannten Befestigungstechniken der
Direktmontage, bei der ein nagelartiges Befestigungselement mit Hilfe von Pulverkraft
direkt in den Untergrund, beispielsweise in Stahl oder Beton, eingetrieben wird, und
des Bohrens und Verankern eines Befestigungselements in der vorbereiteten Bohrung
durch eine weitere Befestigungstechnik zu ergänzen. Dabei werden die Erstellung der
Bohrung im Untergrund und das Verankern eines rohrartigen Befestigungselements in
der Bohrung in einem Arbeitsschritt durchgeführt. Für den Anwender dieser neuartigen
Befestigungstechnik besteht der Wunsch, diese insbesondere auch auf Ziegelmauerwerk
zuverlässig einsetzen zu können. Es soll daher eine Vorrichtung geschaffen werden,
die es erlaubt, die neuartige Direktbefestigungstechnik auch mit Hilfe von bekannten
Dreh-Schlag-Bohrgeräten mit einem Schlagwerk für impulsartige axiale Schläge auch
bei Befestigungen auf Ziegelmauerwerk anzuwenden.
[0006] Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einer Vorrichtung zur Übertragung von impulsartigen
axialen Schlägen auf ein Bohrwerkzeug, welches die im Patentanspruch 1 aufgelisteten
Merkmale aufweist. Bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung sind jeweils Gegenstand
der abhängigen Ansprüche. Insbesondere wird durch die Erfindung eine Vorrichtung zur
Übertragung von impulsartigen axialen Schlägen auf ein Bohrwerkzeug geschaffen mit
einem Adaptergehäuse, dessen eines Ende zur lösbaren Anbindung an das Gehäuse eines
Dreh-Bohrgerätes ausgebildet ist, wobei eine innerhalb des Adaptergehäuses angeordnete,
rotierbar gelagerte Drehmitnahmeeinrichtung in Wirkverbindung, insbesondere in drehfester
Verbindung, mit einer aus dem Gehäuse des Dreh-Bohrgerätes ragenden, im Betrieb rotierenden
Drehspindel steht. Am gegenüberliegenden Ende des Adaptergehäuses ist eine Werkzeugaufnahme
vorgesehen, in die ein Bohrwerkzeug drehfest einspannbar ist. Dabei befindet sich
das rückwärtige Ende des Bohrwerkzeugs in Anlage zu einem axial hin- und herbewegbaren
Schlagelement, das von einem innerhalb des Adaptergehäuses angeordneten Schlagwerk
beaufschlagt wird. Das Schlagwerk ist zur Erzeugung von impulsartigen axialen Schlägen
mit der Drehmitnahmeeinrichtung gekoppelt.
[0007] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist als Adapter konzipiert, der ausgangsseitig
der aus dem Gehäuse eines Dreh-Bohrgerätes ragenden Drehspindel ankoppelbar ist. Dazu
sind das Adaptergehäuse und das Gehäuse des Dreh-Bohrgerätes mit Elementen eines Schnellwechselmechanismus
ausgestattet, wie er beispielsweise auch bei Handgeräten der Anmelderin mit auswechselbaren
Werkzeugaufnahmen zum Einsatz kommt. Das innerhalb des Adapters angeordnete Schlagwerk
erzeugt aus der Drehbewegung der aus dem Gehäuse des Dreh-Bohrgeräts ragenden Drehspindel
impulsartige axiale Schläge. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Bohr-Schrauber,
der nur über einen Drehantrieb für die Drehspindel verfügt und mit keinem Schlagwerk
ausgestattet ist, auch für schlagunterstützte Bohranwendungen in spröd versagendem
harten Untergrund, beispielsweise in Beton, umgerüstet werden. Die axialen Schläge
werden aus der Drehbewegung der Drehspindel im Adapter erzeugt und auf das in die
Werkzeugaufnahme am Adapter eingesetzte Bohrwerkzeug übertragen. Der Adapter ist auch
in Verbindung mit Dreh-Schlag-Bohrgeräten einsetzbar, die beispielsweise mit einem
Schlagwerk für axiale Schläge mit relativ hoher Einzelschlagenergie ausgestattet sind.
Derartige Handgeräte sind beispielsweise die Dreh-Schlag-Bohrgeräte der Anwenderin,
die über ein elektropneumatisches Schlagwerk verfügen. Für den Fall, dass axiale Schläge
mit geringerer Einzelschlagenergie erwünscht sind, kann das innerhalb des Handgeräts
angeordnete Schlagwerk abgeschaltet werden, und werden die axialen Schläge durch das
Schlagwerk im angekoppelten Adapter erzeugt. Dadurch kann auch bei Anwendungen, in
denen die hohe Einzelschlagenergie der axialen Schläge des Schlagwerks des Handgeräts
unerwünscht ist, beispielsweise bei der Erstellung von Bohrungen in Ziegelmauerwerk,
mit Schlagunterstützung gebohrt werden. Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt
es auch, die bekannten Dreh-Schlag-Bohrgeräte mit innerhalb des Handgerätes angeordnetem
Schlagwerk für die von der Anmelderin vorgeschlagene, neuartige Direktbefestigungstechnik
einzusetzen. In diesem Fall wird auch das Schlagwerk des Dreh-Schlag-Bohrgeräts genutzt.
Es steht somit eine Gerätekombination zur Verfügung, die gleichzeitig zwei Arten von
axialen Schlägen erzeugt. Das Schlagwerk des Adapters liefert axiale Schläge geringerer
Schlagenergie, die für die Schlagunterstützung des Bohrwerkzeuges genutzt werden.
Die Frequenz der axialen Schläge des Schlagwerks im Adapter ist durch das Übersetzungsverhältnis
bei der Umsetzung der Drehbewegung der Drehspindel in den Antrieb des Schlagwerks
einstellbar. Sie wird in der Regel höher gewählt als die Frequenz des Schlagwerks
im Handgerät. Das vorzugsweise elektropneumatische Schlagwerk des Handgeräts erzeugt
axiale Schläge mit relativ grosser Einzelschlagenergie, die zum gleichzeitigen Eintreiben
des rohrartigen Befestigungselements in die vorgebohrte Bohrung eingesetzt werden.
[0008] In einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist das Schlagelement, welches die
axialen Schläge auf das Bohrwerkzeug überträgt, nicht selbst Bestandteil des Schlagwerks.
Vielmehr wird es von einem Schläger beaufschlagt, der durch die Kopplung des Schlagwerks
mit der Drehmitnahmeeinrichtung periodisch axial hin- und herbewegbar ist und so auf
das Schlagelement impulsartige axiale Schläge ausübt. Durch diese Trennung des mit
dem Bohrwerkzeug zusammenwirkenden Schlagelements vom Schläger des Schlagwerks wird
eine effektivere Trennung von rotierenden Bestandteilen und rein translatorisch bewegten
Teilen erzielt. Dadurch vereinfacht sich die Konstruktion des Schlagwerks und des
Adapters.
[0009] In einer Variante der erfindungsgemässen Vorrichtung ist der Schläger Bestandteil
eines Feder-Nocken-Schlagwerks, das einen Nockenring aufweist, der im Adaptergehäuse
drehbar gelagert ist und von dem Schlagelement antreibbar ist. Der Nockenring weist
Nocken auf, die mit Gegennocken des Schlägers in Wirkverbindung bringbar sind. Durch
Rotation des Nockenrings relativ zum Schläger wird dieser periodisch axial, gegen
die Rückstellkraft einer Feder vorgespannt. Federnockenschlagwerke sind aus dem Stand
der Technik hinlänglich bekannt und liefern je nach Auslegung des Schlägers und der
Rückstellfeder axiale Schläge mit mittleren Einzelschlagenergien.
[0010] In einer konstruktiv vorteilhaften Ausführungsvariante des Federnockenschlagwerks
ist der mit dem Schlagelement drehfest verbundene Nockenring drehbar und axial unverschieblich
im Adaptergehäuse gelagert. Diese Variante des Federnockenschlagwerks führt zu einer
verhältnismässig kurzen Baulänge des Adapters. Indem die Einspannung der Feder konstruktiv
derart gelöst ist, dass die Rückstellkraft der Feder verstellbar ist, kann die Einzelschlagenergie
der vom Schläger auf das Schlagelement ausgeübten axialen Schläge nach Bedarf vom
Anwender verändert werden.
[0011] In einer alternativen Ausführungsvariante des innerhalb des Adapters angeordneten
Schlagwerks ist der Schläger Bestandteil eines Ratschenschlagwerks. Der Schläger ist
im Adaptergehäuse drehbar gelagert und wird vom rotierenden Schlagelement angetrieben.
An seiner dem Schlagelement abgewandten Seite weist der Schläger eine Stirnverzahnung
auf. Die Stirnverzahnung greift in die Gegenverzahnung einer Zahnscheibe ein, die
drehsicher und axial unverschieblich mit dem Adaptergehäuse verbunden ist. Bei der
Drehbewegung des Schlägers relativ zur Zahnscheibe gleiten die Verzahnungen aneinander
ab und führen zu einer periodischen, impulsartigen axialen Verschiebung des Schlägers.
Die maximale axiale Auslenkung des Schlägers entspricht der Summe der Zahnhöhen der
ineinandergreifenden Verzahnungen. Ratschenschlagwerke sind aus dem Stand der Technik
bestens bekannt und werden insbesondere bei preiswerteren Schlagbohrgeräten für den
Heimwerkerbedarf eingesetzt. Sie sind daher vielfach erprobt und sind insbesondere
einfach und kostengünstig in der Herstellung. Die vom Ratschenschlagwerk erzeugten
axialen Schläge besitzen verhältnismässig kleine Einzelschlagenergien; sie können
dafür mit relativ hohen Schlagfrequenzen erzeugt werden.
[0012] In einer konstruktiv vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung umfasst die
Drehmitnahmeeinrichtung eine innerhalb des Adaptergehäuses gelagerte Hülse, die drehfest
mit der rotierenden Drehspindel des Dreh-Bohrgeräts verbindbar ist. Die axiale Drehbewegung
der Hülse ist über Drehmitnehmer auf einen innerhalb der Hülse angeordneten Zwischendöpper
übertragbar, der gegenüber der Hülse und dem Schlagelement axial verschiebbar ist.
Die Aufteilung der Drehmitnahmeeinrichtung in mehrere miteinander zusammenwirkende
Bestandteile bietet konstruktiv eine grössere Anzahl von Freiheitsgraden bezüglich
der Ausbildung des Schlagwerks.
[0013] Das Schlagelement ist mit Vorteil keilförmig ausgebildet und in einem axialen Schlitz
des Zwischendöppers geführt, wobei es dessen Umfang zu beiden Seiten des axialen Schlitzes
überragt. Dadurch ist es vom Zwischendöpper drehantreibbar. Die Länge des axialen
Schlitzes ist grösser als die Summe der axialen Erstreckung des Schlagelements und
dessen maximalen axialen Verschiebewegs infolge der vom Schlagwerk übertragenen axialen
Schläge. Dadurch ist der Zwischendöpper von den vom Schlagwerk auf das Schlagelement
übertragenen axialen Schlägen entkoppelt.
[0014] Der Zwischendöpper wird von der innerhalb des Adaptergehäuses angeordneten und an
die Drehspindel des Handgeräts angekuppelten Hülse drehangetrieben. Mit Vorteil ist
die axiale Länge des Zwischendöppers derart bemessen, dass er aus dem Adaptergehäuse
ragt. Zweckmässigerweise ist die Werkzeugaufnahme für das Bohrwerkzeug am herausragenden
Bereich des Zwischendöppers vorgesehen.
[0015] Der Adapter ist mit Vorteil derart ausgebildet, dass er in Verbindung mit einem Handgerät,
das ausser einem Drehantrieb für die Drehspindel auch ein Schlagwerk für die Erzeugung
von impulsartigen axialen Schlägen aufweist, einsetzbar ist. Dabei wird einerseits
die Drehbewegung der Drehspindel auf den Zwischendöpper und das Bohrwerkzeug übertragen.
Andererseits werden auch die vom Schlagwerk des Handgeräts erzeugten axialen Schläge
auf den Zwischendöpper übertragen. Dies erfolgt, insbesondere im Fall eines elektropneumatischen
Schlagwerks, durch den Döpper des geräteseitigen Schlagwerks, der innerhalb der als
Führungsrohr ausgebildeten Drehspindel geführt ist und periodisch auf das rückwärtige
Ende des Zwischendöppers schlägt. Am gegenüberliegenden freien Vorderende weist der
Zwischendöpper eine Anschlagschulter auf. Bei der Anwendung stützt sich die Anschlagschulter
einem in eine Bohrung einzutreibenden Befestigungselement ab, um die vom Schlagwerk
des Handgeräts erzeugten axialen Schläge zu übertragen.
[0016] Bei der erfindungsgemässen Direktbefestigungstechnik wird ein Befestigungspunkt mit
Hilfe einer Dreh-Schlag-Bohrgerät - Adapter - Kombination erstellt. Das vorzugsweise
elektropneumatische Schlagwerk des Handgeräts erzeugt axiale Schläge mit relativ grossen
Einzelschlagenergien. Das Schlagwerk des Adapters erzeugt, angetrieben von der Drehspindel
des Handgeräts axiale Schläge mit höherer Schlagfrequenz, deren Einzelschlagenergie
aber geringer ist. Bei dem neuartigen Direktbefestigungsverfahren ist das Bohrwerkzeug
axial durch das Befestigungselement geführt. Es wird über das Schlagelement vom Schlagwerk
des Adapters mit axialen Schlägen beaufschlagt. Die axialen Schläge des Schlagwerks
des Handgeräts werden direkt auf das Befestigungselement übertragen, das unmittelbar
in die vom Bohrwerkzeug vorgebohrte Bohrung eingetrieben wird. Die axialen Schläge
des im Adapter angeordneten Schlagwerks mit geringerer Einzelschlagenergie aber hoher
Schlagfrequenz reichen aus, um beispielsweise in Ziegelmauerwerk mit grosser Effizienz
eine Bohrung zu erstellen, ohne dabei den empfindlichen Untergrund zu zerstören. Die
eine grössere Einzelschlagenergie, aber eine geringere Schlagfrequenz aufweisenden
axialen Schläge des Schlagwerks des Handgeräts werden auf das einzutreibende, rohrförmige
Befestigungselement übertragen. Dadurch kann die Reibkraft zwischen der Bohrlochwandung
und dem Befestigungselement überwunden werden.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung mit allen ihr als wesentlich zugehörigen Einzelheiten,
unter Bezugnahme auf die schematischen Darstellungen von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung im Axialschnitt;
- Fig. 2
- ein Detail des Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 1; und
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung im Axialschnitt.
[0018] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Adapters 1, der
an Stelle einer Werkzeugaufnahme ausgangseitig einer aus dem Gehäuse 3 eines Handgerätes
ragenden Drehspindel 4 angekuppelt ist. Insbesondere handelt es sich bei dem Handgerät
um ein Dreh-Schlag-Bohrgerät mit einem elektropneumatischen Schlagwerk. Dabei ist
die Drehspindel 4 als Führungsrohr ausgebildet, in der ein periodisch beschleunigter
Flugkolben 5 axiale Schläge auf einen Döpper 6 ausübt. Das Adaptergehäuse 2 ist mit
dem Gehäuse 3 des Handgeräts gegen axiales Verschieben und gegen Verdrehen verbunden.
Dazu ist ein Verriegelungsmechanismus 8 vorgesehen, der innerhalb des Adaptergehäuses
2 angeordnete Drehmitnahmeeinrichtungen drehfest mit der Drehspindel koppelt. Durch
den Verriegelungsmechanismus 8 wird das Adaptergehäuse 2 positioniert. Die Sicherung
des Adaptergehäuses 2 gegen ein Verdrehen gegenüber dem Gehäuse 3 erfolgt beispielsweise
durch einen Formschluss. Der Verriegelungsmechanismus 8 entspricht den bei bekannten
Handgeräten mit wechselbarer Werkzeugaufnahme eingesetzten Schnellwechselmechanismen.
Er umfasst eine innerhalb des Adaptergehäuses 2 geführte, gegen die Kraft einer Feder
82 axial verschiebbare Verriegelungshülse 81, die mit wenigstens einem Verriegelungskörper
83 zusammenwirkt, der in einer Bohrung 84 einer Drehmitnahmehülse 7 gehalten ist,
die im Adaptergehäuse 2 drehbar gelagert ist. In Fig. 1 sind zwei Verriegelungskörper
83 dargestellt. Es können auch noch weitere Verriegelungskörper 83 vorgesehen sein,
die bevorzugt walzenförmig ausgebildet sind.
[0019] Die federbelastete Verriegelungshülse 81 drückt die Verriegelungskörper 83 in Verriegelungsnuten
85, die im Aussenmantel der Drehspindel 4 vorgesehen sind. Dadurch wird das Adaptergehäuse
2 drehsicher und axial unverrückbar mit dem Gehäuse 3 des Handgeräts verbunden. Der
Verriegelungsmechanismus 8 ist durch axiales Verschieben der Verriegelungshülse 81
gegen die Rückstellkraft der Verriegelungsfeder 82 schnell lösbar, um den Adapter
1 vom Handgerät abzunehmen und beispielweise wieder eine Werkzeugaufnahme anzustecken.
[0020] Bei aufgesetztem Adapter 1 ist die Drehmitnahmehülse 7 drehfest mit der Drehspindel
4 verbunden. In der Drehmitnahmehülse 7 ist ein Zwischendöpper 9 geführt, der im Adaptergehäuse
2 drehbar und axial verschiebbar gelagert ist. Ineinandergreifende Drehmitnahmeleisten
10 an der Innenseite der Drehmitnahmehülse 7 und am Umfang des Zwischendöppers 9 übertragen
die Drehbewegung der Drehspindel 4 auf den Zwischendöpper 9. An seinem aus dem Adaptergehäuse
2 ragenden Abschnitt ist am Zwischendöpper 9 eine Werkzeugaufnahme 11 vorgesehen.
Die Drehbewegung des Zwischendöppers 9 wird auf ein in die Werkzeugaufnahme 11 eingesetztes
Bohrwerkzeug 12 übertragen.
[0021] Am der Werkzeugaufnahme 11 zugewandten Ende des Adapters 1 weist der Zwischendöpper
9 eine axiale Schlitzführung 14 auf, in der ein keilförmiges Schlagelement 15 geführt
ist, das in Anlage zu einem in die Werkzeugaufnahme 11 eingesetzten Bohrwerkzeug 12
ist. Das keilförmige Schlagelement 15 überragt den Umfang des Zwischendöppers 9 zu
beiden Seiten des Schlitzes 14 und treibt einen Nockenring 17 eines Fedemockenschlagwerks
an, der im Adaptergehäuse 2 drehbar gelagert ist. Der Nockenring 17 ist innerhalb
des Adaptergehäuses 2 drehbar und gegen axiales Verschieben gesichert gelagert und
wirkt mit einem Schläger 18 zusammen, der mit Gegennocken zum Nockenring 17 ausgestattet
ist. Der Schläger 18 ist in einer Führungshülse 19 gegen Verdrehen gesichert, jedoch
axial verschiebbar gelagert. Die Führungshülse 19 ist mit dem Adaptergehäuse 2 verdrehsicher
verbunden. Beim Verdrehen des Nockenrings 17 gegenüber dem Schläger 18 gleiten schräge
Flächen an den Nocken und Gegennocken aneinander ab, und der Schläger 18 wird axial
gegen die Rückstellkraft einer Feder 20 verschoben, die sich einerseits am Schläger
18 und andererseits an der Führungshülse 19 abstüzt. Wird der Schläger 18 durch die
Nocken freigegeben, so wird er durch die Feder 20 in Richtung des Schlagelements 15
beschleunigt, bis er dort auftrifft und einen axialen Schlag erzeugt. Vom keilförmigen
Schlagelement wird der axiale Schlag dann auf das in die Werkzeugaufnahme 11 eingespannte
Bohrwerkzeug 12 übertragen. In einer Abwandlung des Federnockenschlagwerks kann vorgesehen
sein, die Vorspannung der Feder 20 zu variieren, indem die Führungshülse 19 im Adaptergehäuse
2 in verschiedenen axialen Positionen arretierbar ist. Dazu kann an der Aussenseite
des Adaptergehäuses 2 eine Verstellvorrichtung vorgesehen sein. Durch die Veränderung
der Vorspannung der Feder 20 ist die Rückstellkraft einstellbar, mit welcher der freigegebenene
Schläger 18 in Richtung des Schlagelements 15 beschleunigt wird. Dadurch kann die
Einzelschlagenergie der axialen Schläge verändert werden.
[0022] Die vom Schlagwerk des Handgerätes erzeugten axialen Schläge werden durch den in
der Drehspindel 4 geführten Döpper 6 auf den im Adaptergehäuse 2 drehbar und axial
begrenzt verschiebbar gelagerten Zwischendöpper 9 übertragen. Die axiale Verschiebbarkeit
des Zwischendöppers 9 wird gemäss Fig. 1 durch eine ringförmige Anschlagschulter 71
an der Drehmitnahmehülse 7 begrenzt. Der Zwischendöpper 9 überträgt die axialen Schläge
des Schlagwerks des Handgeräts auf ein rohrförmiges Befestigungselement 13. Wie in
Fig. 1 dargestellt, ist das Bohrwerkzeug 12 axial durch das rohrförmige Befestigungselement
13 geführt. Das Bohrwerkzeug 12 ist in Anlage zum keilförmigen Schlagelement 15, das
die axialen Schläge des im Adaptergehäuse 2 angeordneten Federnockenschlagwerks überträgt.
Das rohrförmige Befestigungselement 13 ist in Anlage zu einer Anschlagschulter 16
am freien Vorderende des Zwischendöppers 9, der vom Schlagwerk des Handgeräts beaufschlagt
wird.
[0023] Die axialen Schläge der beiden Schlagwerke sind entkoppelt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich,
ist das keilförmige Schlagelement 15 in der Schlitzführung 14 im Zwischendöpper 9
axial frei verschiebbar. Die Länge l der Schlitzführung 14 ist grösser als die Summe
der axialen Erstreckung s des Schlagelements 15 und dessen maximalen Verschiebewegs
infolge der axialen Schläge des Schlagwerks 17, 18, 19, 20 und des maximalen axialen
Verschiebewegs des vom Schlagwerk des Handgeräts beaufschlagten Zwischendöppers 9.
Dadurch ist sichergestellt, dass das Schlagelement 15 und der Zwischendöpper 9, die
mit axialen Schlägen unterschiedlicher Schlagfrequenzen beaufschlagt werden, axial
nicht in Kontakt kommen können, und es wird eine Schlagübertragung zwischen den beiden
Bauteilen 9, 15 verhindert.
[0024] Der in Fig. 3 dargestellte Adapter 100 entspricht weitgehend dem Adapter 1 aus Fig.
1. Der Unterschied besteht in dem Schlagwerk, das innerhalb des Adaptergehäuses 2
angeordnet ist, und aus der Drehbewegung des Zwischendöppers 9 axiale Schläge erzeugt,
die über das Schlagelement auf ein in die Werkzeugaufnahme 11 eingespanntes Bohrwerkzeug
12 übertragen werden. Bei dem dargestellten Schlagwerk handelt es sich um ein sogenanntes
Ratschenschlagwerk. Der Schläger 21 ist hülsenförmig ausgebildet und im Adaptergehäuse
2 drehbar gelagert. Der Schläger 21 ist vom rotierenden Schlagelement 15 drehantreibbar.
Dabei läuft eine Stirnverzahnung 23 an der dem Schlagelement abgewandten Seite des
Schlägers 21 gegen eine Verzahnung 24 einer Zahnscheibe 22, die mit dem Adaptergehäuse
2 drehsicher und axial unverschieblich verbunden ist. Der dabei erzeugte Schlag wird
über das keilförmige Schlagelement 15 auf das Bohrwerkzeug 12 übertragen. Der Zwischendöpper
9 kann, wie in Fig. 3 dargestellt, in Wirkverbindung mit dem Döpper 6 des Schlagwerks
des Handgeräts stehen. Auf diese Weise werden auf den Zwischendöpper 9 axiale Schläge
übertragen, die von den axialen Schlägen des Schlagwerks 21 - 24 des Adapters 100
unabhängig sind. Die Entkopplung der beiden Schlagwerke ist, wie bei dem in Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiel des Adapters 1 mit Federnockenschlagwerk durch die
Dimensionierung der Länge des axialen Schlitzes im Zwischendöpper 9 sichergestellt.
Die Ausführungen zu Fig. 2 gelten daher in analoger Weise für das Ausführungsbeispiel
gemäss Fig. 3.
[0025] Der erfindungsgemässe Adapter mit einem Schlagwerk, das aus dem Drehantrieb des Handgerätes
einen axialen Schlag erzeugt, ist am Beispiel eines Handgerätes mit Schlagwerk, insbesondere
elektropneumatischem Schlagwerk, erläutert worden. Der Adapter liefert impulsartige
axiale Schläge unabhängig von der Funktion des Schlagwerks des Handgeräts. Diese kann
daher auch weggeschaltet werden. Es versteht sich, dass der Adapter auch in Verbindung
mit Handgeräten einsetzbar ist, die kein Schlagwerk aufweisen.
1. Vorrichtung zur Übertragung von impulsartigen axialen Schlägen auf ein Bohrwerkzeug
(12) umfassend ein Adaptergehäuse (2), dessen eines Ende zur lösbaren Anbindung an
das Gehäuse (3) eines Handgeräts, insbesondere eines Dreh-Bohrgeräts, ausgebildet
ist, wobei eine innerhalb des Adaptergehäuses (2) angeordnete, rotierbar gelagerte
Drehmitnahmeeinrichtung (7, 9) in Wirkverbindung, insbesondere in drehfester Verbindung,
mit einer aus dem Gehäuse (3) des Handgeräts ragenden, im Betrieb rotierenden Drehspindel
(4) steht, und an dessen gegenüberliegendem Ende eine Werkzeugaufnahme (11) vorgesehen
ist, in die ein Bohrwerkzeug (12) drehfest einspannbar ist, wobei das rückwärtige
Ende des Bohrwerkzeugs (12) in Anlage zu einem axial hin- und herbewegbaren Schlagelement
(15) bringbar ist, das von einem innerhalb des Adaptergehäuses (2) angeordneten Schlagwerk
(17-20; 21-24) beaufschlagt wird, welches zur Erzeugung von impulsartigen axialen
Schlägen mit der Drehmitnahmeeinrichtung (7, 9) gekoppelt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagwerk (17-20; 21-24)
einen durch die Kopplung mit der Drehmitnahmeeinrichtung (7, 9) periodisch axial hin-
und herbewegbaren Schläger (18; 21) umfasst, der auf das Schlagelement (15) impulsartige
axiale Schläge überträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schläger (18) Bestandteil
eines Feder-Nocken-Schlagwerks ist, welches einen im Adaptergehäuse (2) drehbar gelagerten
Nockenring (17) umfasst, der vom rotierenden Schlagelement (15) antreibar ist und
Nocken aufweist, die mit Gegennocken des Schlägers (18) in Wirkverbindung stehen und,
bei Rotation relativ zum Schläger (18), diesen periodisch axial, gegen die Rückstellkraft
einer Feder (20) vorspannen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Nockenring (17) drehbar
und axial unverschieblich im Adaptergehäuse (2) gelagert ist und dass die Rückstellkraft
der Feder (20) einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schläger (21) Bestandteil
eines Ratschenschlagwerks ist, und im Adaptergehäuse (2) drehbar gelagert und vom
rotierenden Schlagelement (15) antreibbar ist, wobei eine Stirnverzahnung (23), die
an seiner dem Schlagelement (15) abgewandten Seite vorgesehen ist, mit einer Gegenverzahnung
(24) einer Zahnscheibe (22) zusammenwirkt, die drehsicher und axial unverschieblich
mit dem Adaptergehäuse (2) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehmitnahmeeinrichtung eine innerhalb des Adaptergehäuses (2) gelagerte Hülse (7)
umfasst, die drehfest mit der rotierenden Drehspindel (4) des Handgeräts verbindbar
ist und deren Rotation über leistenförmige Drehmitnehmer (10) auf einen innerhalb
der Hülse (7) angeordneten Zwischendöpper (9) übertragbar ist, der gegenüber der Hülse
(7) und dem Schlagelement (15) axial verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagelement (15) keilförmig
ausgebildet und in einem axialen Schlitz (14) des Zwischendöppers (9) geführt ist
und dessen Umfang zu beiden Seiten des axialen Schlitzes (14) überragt und von diesem
(9) drehantreibbar ist, wobei die Länge (l) des axialen Schlitzes (14) grösser ist
als die Summe der axialen Erstreckung (s) des Schlagelements (15) und dessen maximalen
axialen Verschiebewegs infolge der vom Schlagwerk (17-20; 21-24) übertragenen axialen
Schläge und des maximalen axialen Verschiebewegs des Zwischendöppers (9).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischendöpper (9) aus
dem Adaptergehäuse (2) ragt und mit der Werkzeugaufnahme (11) für das Bohrwerkzeug
(12) ausgestattet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Handgerät
ein Schlagwerk für die Erzeugung von impulsartigen axialen Schlägen aufweist, die
von einem, innerhalb der als Führungsrohr ausgebildeten Drehspindel (4), axial verschiebbaren
Döpper (6) periodisch auf das rückwärtige Ende des Zwischendöppers (9) übertragbar
sind, der an seinem gegenüberliegenden freien Vorderende eine Anschlagschulter (16)
aufweist.
10. Verfahren zur Erstellung eines Befestigungspunktes, bei dem eine Aufnahmebohrung mit
Hilfe eines von einem Dreh-Schlag-Bohrgerät angetriebenen Bohrwerkzeugs (12) erstellt
und ein hülsenartiges Befestigungselement (13) schlagend im Untergrund verankert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Erstellen der Aufnahmebohrung und das Verankern des
Befestigungselements (13) in einem Arbeitsgang erfolgen, wobei das Bohrwerkzeug (12)
axial durch das Befestigungselement (13) geführt ist und mit impulsartigen axialen
Schlägen beaufschlagt wird, deren Einzelschlagenergie geringer ist als die Einzelschlagenergie
der vom Schlagwerk des Dreh-Schlag-Bohrgeräts erzeugten axialen Schläge zum Eintreiben
des Befestigungselements (13) und die eine höhere Frequenz aufweisen als die Frequenz
der vom Schlagwerk des Handgeräts erzeugten axialen Schläge, und dass die auf das
Bohrwerkzeug (12) einwirkenden axialen Schläge mit Hilfe eines Schlagwerks (17-20;
21-24) erzeugbar sind, das in einer an das Handgerät ansteckbaren Adaptereinrichtung
(1, 100) angeordnet ist und die axialen Schläge aus der vom Handgerät eingeleiteten
Drehbewegung erzeugt.