[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung eines Kraftfahrzeuges nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Üblicherweise verfügen Kraftfahrzeuge über Fensterhebersysteme, mit denen mehrere
Fenster des Kraftfahrzeugs, z.B. durch ein im Bereich des Fahrers angeordnetes Bedienfeld,
mit einem Schalter pro verstellbarer Fensterscheibe geöffnet und geschlossen werden
können.
[0003] Insbesondere in Großstädten können Situationen auftreten, in denen der Fahrer eines
Kraftfahrzeugs sich und mögliche weitere Fahrzeuginsassen gegenüber Angriffen von
außen durch ein schnelles Verschließen des Kraftfahrzeugs schützen muß. Dies kann
z.B. bei kurzen Stops an Verkehrsampeln sowie bei zähfließendem oder stillstehendem
Verkehr notwendig sein, weil derartige Situationen zum Überfall auf Kraftfahrzeuge
und zum Diebstahl darin befindlicher Wertgegenstände ausgenutzt werden können.
[0004] Zum Verschließen der Türen in derartigen Situationen sind sogenannte "Lock-Unlock-Schalter"
bekannt. Durch Betätigen eines solchen im Kraftfahrzeug in der Nähe des Fahrers angeordneten
Schalters wird eine zentrale Türverriegelung ausgelöst, wie sie in bekannter Weise
auch beim Verlassen und Abschließen eines Wagens ausgelöst wird.
[0005] Zum Schließen geöffneter Fenster, die ebenfalls eine Schwachstelle darstellen, muß
jedoch bei den bekannten Systemen stets für jede geöffnete Scheibe der zugehörige
Schalter einzeln betätigt werden. Dies hat den Nachteil, daß ein schnelles Schließen
aller offenen Fenster bei einer Bedrohung nur unter Zeitverlust erfolgen kann, wobei
zusätzliche Verzögerungen dadurch entstehen können, daß unter Panik irrtümlich der
falsche Schalter betätigt wird.
[0006] Zudem verfügen Fensterheber in der Regel aus Sicherheitsgründen über eine Einklemmschutz-Vorrichtung,
die das Einklemmen eines Gegenstandes zwischen einer Fensterscheibe und einem Fensterrahmen
erkennt und daraufhin eine Bewegungsumkehr der Fensterscheibe einleitet. Ein Angreifer
braucht daher nur einen Gegenstand oder ein Körperteil in den Spalt des noch offenen
Fensters zu plazieren, um den Schließvorgang abzubrechen und je nach Einklemmschutz-Vorrichtung
das Fenster ganz oder teilweise wieder zu öffnen.
[0007] Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art wurden daher dadurch weiterentwickelt,
daß durch kontinuierliches Betätigen des zugehörigen Schalters das jeweilige Fenster
unter Umgehung des Einklemmschutzes geschlossen werden kann. Dies hat zwar den Vorteil,
daß im Fall eines Angriffs das Fenster zuverlässig geschlossen wird; jedoch besteht
die Gefahr unbeabsichtigter Verletzungen, wenn diese Funktion versehentlich in Alltagssituationen
verwendet werden sollte. Es ist für den Benutzer eines Kraftfahrzeugs durchaus keine
Selbstverständlichkeit, daß die Komfortfunktion "Schließen eines Fensters mit Einklemmschutz"
durch einmaliges Betätigen des entsprechenden Schalters ausgelöst wird, während die
Sicherheitsfunktion "Schließen eines Fensters ohne Einklemmschutz" durch kontinuierliches
Betätigen desselben Schalters ausgelöst wird.
[0008] In der DE 43 20 548 A1, die eine Öffnung mit einem motorangetriebenen Kfz-Seitenfenster
und mit einer Einklemmschutz-Vorrichtung beschreibt, ist zum Zwecke einer Sicherung
der Insassen gegenüber Dritten vorgesehen, daß die Einklemmschutz-Vorrichtung mittels
eines Notschalters abschaltbar ist. Der beschriebene Notschalter, der die Einklemmschutz-Vorrichtung
für die restliche Dauer eines einzelnen Schließvorgangs abschaltet, ist zusätzlich
zu einem den Schließvorgang einer einzelnen Scheibe auslösenden Schalter vor oder
während des eingeleiteten Schließvorgangs zu betätigen.
[0009] Dieser Vorgang ist in einer Not- oder Paniksituation nur schwer koordinierbar, da
der Angegriffene einerseits für das dezentrale Schließen jeder einzelnen geöffneten
Scheibe mit dem jeweils zugehörigen Schalter und andererseits auch noch für ein Abschalten
des Einklemmschutzes mit dem zusätzliche Notschalter zu sorgen hat.
[0010] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
eine Vorrichtung zur Sicherung eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, die auch bei Streß
und Panik das sofortige und sichere Verschließen aller offener Fenster und Türen ermöglicht.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Erfindungsgemäß sind mittels eines einzelnen, separat im Innenraum des Fahrzeugs
angeordneten zusätzlichen Betätigungselements drei voneinander unabhängige Vorgänge
auslösbar, nämlich
- 1.
- das Auslösen aller Tür-Verriegelungsvorrichtungen des Fahrzeugs, so daß alle Fahrzeugtüren
verriegelt werden,
- 2.
- das Schließen aller offenen Fensterscheiben durch gemeinsames, gleichzeitiges Auslösen
der zugehörigen Fensterheber und
- 3.
- das gleichzeitige Deaktivieren der Einklemmschutz-Vorrichtung.
[0013] Damit ermöglicht die erfindungsgemäße Lösung auch unter Panik- und Streßzuständen
eine schnelle, einfache und sicher durchzuführende Sicherung des Kraftfahrzeugs.
[0014] Der Begriff "Deaktivierung der Einklemmschutz-Vorrichtung" umfaßt dabei sämtliche
Varianten zum Schließen der Fenster, ohne daß die Einklemmschutzfunktion wirksam wird,
also insbesondere sowohl ein Abschalten als auch ein Umgehen der Einklemmschutzfunktion.
[0015] In der erfindungsgemäßen Lösung wird der Schließvorgang der Fensterscheiben bei gleichzeitiger
Deaktivierung der Einklemmschutz-Vorrichtung zudem nur für die Dauer der Betätigung
des Betätigungselements aufrechterhalten, so daß bei Abbruch der Betätigung (z.B.
durch ein Loslassen des Betätigungselements) auch der Schließvorgang der Fensterscheiben
dementsprechend sofort abgebrochen wird. Dadurch ist trotz deaktivierter Einklemmschutz-Vorrichtung
ein hohes Maß an Sicherheit gegenüber einem Einklemmen und die damit einhergehende
Gefahr einer unbeabsichtigten Verletzung Dritter gewährleistet. Demgegenüber wird
der bereits sofort nach Betätigen des zusätzlichen Betätigungselements eingeleitete
Verriegelungsvorgang der Türen und die daraus folgende Verriegelung der Türen auch
bei Abbruch der Betätigung aufrechterhalten.
[0016] Die Erfindung hat den Vorteil, daß ein schnelles Schließen aller offenen Fenster
und Türen ohne Zeitverlust gewährleistet wird. Durch die Kopplung der Verriegelungsvorrichtungen
von Türen und Fenstern ist in Notfällen eine einfache, schnelle und korrekte Handhabung
gewährleistet.
[0017] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht auch eine klare Trennung zwischen der Komfortfunktion
und der Sicherheitsfunktion. In der Komfortfunktion werden die Fensterscheiben in
bekannter Weise mittels der zugehörigen Bedienelemente bei aktivierter Einklemmschutzfunktion
geöffnet und geschlossen. In der Sicherheitsfunktion werden alle Fensterscheiben mittels
des zusätzlichen Betätigungselements bei deaktivierter Einklemmschutz-Vorrichtung
gleichzeitig geschlossen. Durch eine klare Trennung beider Funktionen, vorzugsweise
durch eine deutliche Kennzeichnung und/oder räumlich entfernte Anordnung der entsprechenden
Bauelemente, wird die Gefahr von Irrtümern bei deren Betätigung minimiert.
[0018] Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit kann vorgesehen sein, daß neben den Tür-Verriegelungsvorrichtungen
auch die weiteren Verriegelungsvorrichtungen des Fahrzeugs, z.B. Kofferraum, Schiebedach
etc., bei Betätigung des Betätigungselementes verschlossen werden.
[0019] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden durch das zusätzliche
Betätigungselement die Verriegelungsvorrichtungen des Fahrzeugs (Fahrzeugtüren, Kofferraum,
Schiebedach etc.) über eine zentrale Verriegelung ausgelöst.
[0020] Bei der Kombination einer Vorrichtung zum gleichzeitigen Auslösen mehrerer Fensterheber
mit einer zentralen Türverriegelung kann die Schaltung der zentralen Türverriegelung
gleichzeitig zur zentralen Ansteuerung der Fensterheber verwendet werden, z.B. indem
die Fensterheber und die Verriegelungsvorrichtungen der Fahrzeugtüren über gemeinsame
elektrische Leitungen ausgelöst werden. Hierdurch wird eine bereits bestehende Schaltung
(zentrale Türverriegelung) ergänzend zum gleichzeitigen Schließen der Fenster verwendet,
so daß der Aufwand bei der Schaffung der zentralen Schließvorrichtung für die Fenster
minimal ist. Ferner kann letztere durch Nutzung einer bereits in dem Kraftfahrzeug
enthaltenen Schaltung problemlos nachträglich installiert werden.
[0021] Das zusätzliche Betätigungselement ist vorzugsweise als Schalter ausgebildet, der
über eine (vorzugsweise elektrische) Schaltungsanordnung mit den Antriebseinheiten
der Fensterheber in Wirkverbindung steht. Dabei kann der Schalter als Taster (z.B.
Drucktaster) ausgebildet sein, mit dem die Fensterheber nur in der Zeit aktiviert
werden, während der Schalter von der Bedienperson betätigt wird. Das Schließen der
Fenster kann durch Loslassen des Tasters abgebrochen werden, so daß die Gefahr einer
unbeabsichtigten Verletzung Dritter weitgehend ausgeschlossen wird.
[0022] Der Schalter kann sowohl in einem Signal- bzw. Steuerkreis als auch in den Versorgungsleitungen
der jeweiligen Fensterheber angeordnet sein.
[0023] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das zusätzliche Betätigungselement als
Schalter mit zwei Schaltstufen ausgebildet, wobei die erste Schaltstufe zum Auslösen
der Verriegelungsvorrichtungen des Fahrzeugs und die zweite Schaltstufe zum Auslösen
der Fensterheber und zur gleichzeitigen Deaktivierung der Einklemmschutz-Vorrichtung
dient.
[0024] Vorzugsweise werden beim Betätigen des zusätzliches Betätigungselements lediglich
die Fensterheber der gerade geöffneten Fenster ausgelöst. Dies läßt sich mit bekannten
Systemen realisieren, die mittels Sensoren die Endlagen der zu bewegenden Fensterscheiben
erkennen und gegebenenfalls eine Endabschaltung durchführen. Dadurch wird Energie
gespart und die Motoren der Fensterheber geschont, weil bis zur Beendigung des gesamten,
in einer Notsituation durchzuführenden Schließvorgangs, nur die jeweils benötigten
Motoren laufen müssen.
[0025] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist nur ein zusätzliches Betätigungselement
vorgesehen, das im Zugriffsbereich des Fahrzeugführers und/oder eines vorderen Beifahrers
angeordnet ist.
[0026] Es sind darüber hinaus auch Varianten vorgesehen, bei denen mehrere zusätzliche Betätigungselemente
vorgesehen sind, die vorzugsweise jeweils an den Türen angebracht sind, und die jedes
für sich bei und während ihrer Betätigung jeweils die gleichen Vorgänge auslösen.
[0027] Zur Einhaltung strenger Sicherheitsanforderungen, die Verletzungen als Folge der
Deaktivierung der Einklemmschutz-vorrichtung ausschließen sollen, lassen sich die
Fensterheber mittels des zusätzlichen Betätigungselements vorzugsweise nur dann auslösen,
wenn
a) die Fahrzeugtür, der der jeweilige Fensterheber zugeordnet ist, geschlossen ist
und/oder
b) der Fahrzeugschlüssel im Zündschloß steckt und/oder
c) der Fahrzeugmotor in Betrieb steht.
[0028] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung aktiviert das zusätzliche Betätigungselement
auch eine Signalanlage. Die ausgesandten Signale können z.B. akustischer und/oder
optischer Art sein und sowohl mittels kraftfahrzeugeigener Einrichtungen (z.B. Signalhorn
oder Scheinwerfer) als auch mittels separater Einrichtungen erzeugt werden.
[0029] Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich auch dadurch verwirklichen, daß in den einen
Fensterheber aufweisenden Türen jeweils ein Steuergerät vorgesehen ist, das einerseits
mit dem zusätzlichen Betätigungselement und andererseits mit dem der jeweiligen Tür
zugeordneten Fensterheber in Wirkverbindung steht. In diesem Fall umfaßt jedes Steuergerät
eine Einklemmschutz-Vorrichtung, die dem jeweiligen Fensterheber zugeordnet ist. Ferner
ist vorzugsweise jedem Steuergerät ein Bedienfeld zugeordnet, mit dem die Komfortfunktion
"Öffnen und Schließen des Fensterhebers unter Aktivierung des Einklemmschutzes" ausgelöst
werden kann.
[0030] Das zusätzliche Betätigungselement ist dabei vorzugsweise im Zugriffsbereich des
Fahrzeugführers bzw. seines vorderen Beifahrers angeordnet, also insbesondere an der
Innenseite der (bei-)fahrerseitigen Fahrzeugtür oder im Bereich der Fahrzeugarmaturen,
damit auf den Rücksitzen befindliche Kinder keinen Zugriff auf das zusätzliche Betätigungselement
haben.
[0031] Die Steuergeräte können selbstverständlich auch zur Ansteuerung der Verriegelungsvorrichtungen
der Fahrzeugtüren dienen.
[0032] Weitere Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung deutlich werden.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1 -
- eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Schließen mehrerer Fenster eines Kraftfahrzeugs
in schematischer Darstellung;
- Fig. 2 -
- eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels der Fig. 1.
[0034] In Figur 1 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
[0035] Die Figur zeigt vier Fahrzeugtüren 1a - 1d mit Fenstern 2a - 2d. Jede Tür 1a - 1d
verfügt über eine Verriegelungsvorrichtung 3a - 3d (Türschloß) und einen elektrischen
Fensterheber 4a - 4d zum Heben und Senken der jeweiligen Fensterscheibe.
[0036] Ein im Zugriffsbereich des Fahrers angeordnetes Bedienfeld 5 weist vier Schalter
6a - 6d auf, die über eine Einklemmschutz-Vorrichtung 7 mit den jeweiligen Fensterhebern
4a - 4d der vorderen linken Tür la, der vorderen rechten Tür 1b, der hinteren linken
Tür 1c und der hinteren rechten Tür 1d in Wirkverbindung stehen. Selbstverständlich
können hierbei statt einer zentralen Einklemmschutz-Vorrichtung 7 auch mehrere dezentrale,
den einzelnen Fenstern 2a - 2d zugeordnete Einklemmschutz-Vorrichtungen vorgesehen
sein. Ferner können zusätzliche Bedienfelder vorgesehen sein, mittels derer neben
dem Fahrer noch weitere Fahrzeuginsassen die Fenster 2a - 2d öffnen und schließen
können.
[0037] Zusätzlich steht ein im Zugriffsbereich des Fahrers angeordneter Schalter 8 über
eine elektrische Schaltung 12 mit den Antriebseinheiten der Fensterheber 4a - 4d in
Wirkverbindung. Bei Betätigung des Schalters 8 sind sämtliche Fensterheber 4a - 4d,
die sich nicht in ihrer Schließposition befinden, unter Umgehung oder Abschaltung
der Einklemmschutz-Vorrichtung 7 gemeinsam in ihre Schließposition bringbar. Neben
diesem Schalter 8 ist ein weiterer Schalter 11 angeordnet, der über eine zentrale
Türverriegelung 10 in einer Schaltungsanordnung 13 in bekannter Weise mit den Verriegelungsvorrichtungen
3a - 3d der Fahrzeugtüren 1a - 1d in Verbindung steht.
[0038] Bei den Verbindungsleitungen der Schaltungen 12, 13 handelt es sich vorliegend um
Signalleitungen, welche die Ansteuerung der Fensterheber 4a -4d und der Verriegelungsvorrichtungen
3a - 3d über die Schalter 8, 11 ermöglichen. Die Erfindung schließt aber auch Varianten
ein, bei denen der Schalter 8 an die jeweiligen Versorgungsleitungen der Fensterheber
4a -4d angreift.
[0039] Im alltäglichen Gebrauch öffnet und schließt der Anwender die Fenster 2a - 2d mittels
der den einzelnen Fenstern zugeordneten Schalter 6a - 6d, welche die jeweiligen Fensterheber
4a - 4d auslösen. Der Schließvorgang wird beim Betätigen der Schalter 6a - 6d durch
die Einklemmschutz-Vorrichtung 7 überwacht, die einen Stop und eine Bewegungsumkehr
der entsprechenden Fensterscheibe auslöst, wenn ein Gegenstand oder ein Körperteil
zwischen einer Scheibenoberkante und einem Fensterrahmen eingeklemmt ist.
[0040] Durch das Betätigen des zusätzlichen Schalters 8 ist es außerdem möglich, alle Fensterheber
4a - 4d gleichzeitig und unter Deaktivierung der Einklemmschutz-Vorrichtung 7 anzusteuern,
wenn eine Bedrohung von außerhalb des Kraftfahrzeugs dies erfordert.
[0041] In Notsituationen ist somit ein schnelles, gleichzeitiges Schließen aller offenen
Fenster 2a - 2d unter Umgehung der Einklemmschutz-Vorrichtung 7 gewährleistet. Durch
unterschiedliche Kennzeichnungen und durch eine räumliche Trennung des zusätzlichen
Schalters 8 von dem Bedienfeld 5 der übrigen Schalter 6a - 6d ist eine klare Trennung
zwischen der Komfortfunktion und der Sicherheitsfunktion möglich, so daß ein versehentliches
Auslösen des zusätzlichen Schalters 8 vermieden wird.
[0042] Durch den neben dem zusätzlichen Schalter 8 angeordneten Schalter 11 wird eine zentrale
Türverriegelung 10 angesteuert, die das zeitgleiche Schließen der Türen 1a - 1d mittels
der entsprechenden Verriegelungsvorrichtungen 3a - 3d ermöglicht.
[0043] Durch eine enge bauliche Verknüpfung der Schalter 8, 11 ist das Schließen der Fenster
2a - 2d und die Verriegelung der Türen 1a - 1d mit einem Handgriff ausführbar, was
eine schnelle und panikgerechte Notverriegelung von Fenstern und Türen ermöglicht.
[0044] In einer bevorzugten Variante ist vorgesehen, daß mittels nur eines Schalters 8 sowohl
die Fenster 2a - 2d geschlossen und die Einklemmschutz-Vorrichtung 7 deaktiviert als
auch die Türen la - 1d verriegelt werden, die Funktionalität des Schalters 11 also
in den Schalter 8 mit integriert wird.
[0045] Dabei kann der Schalter 8 als Schalter mit zwei Schaltstufen ausgebildet werden,
wobei die erste Schaltstufe zum Auslösen der Verriegelungsvorrichtungen des Fahrzeugs
dient und die zweite Schaltstufe zusätzlich die Fensterheber auslöst.
[0046] Gemäß der in Fig. 2 dargestellten Abwandlung des vorigen Ausführungsbeispiels ist
in jeder Fahrzeugtür la - 1d ein Steuergerät 15a - 15d (Türsteuergerät) vorgesehen,
das sowohl zur Ansteuerung der jeweiligen Türverriegelungsvorrichtung 3a - 3d als
auch des jeweiligen Fensterhebers 4a - 4d dient. Jedes Steuergerät 15a, 15b, 15c und
15d enthält eine Einklemmschutz-Vorrichtung, die jeweils genau einem Fensterheber
4a, 4b, 4c bzw. 4d zugeordnet ist (dezentraler Einklemmschutz).
[0047] Jedem Steuergerät 15a - 15d ist außerdem ein Bedienfeld 5 zugeordnet, mit dem die
Komfortfunktion "Öffnen oder Schließen der Fenster 2a - 2d unter Aktivierung des Einklemmschutzes"
ausgelöst werden kann. Dabei kann z.B. vorgesehen sein, daß der Fahrer sämtliche Fenster
4a - 4d öffnen und schließen, die übrigen Fahrzeuginsassen aber jeweils nur eines
der Fenster verstellen können.
[0048] Die Türverriegelungsvorrichtungen 3a - 3d sowie ggf. weitere Verriegelungsvorrichtungen
für Kofferraum, Schiebedach etc. werden durch eine Zentralverriegelung 10 ausgelöst,
deren Signale in den Steuergeräten 15a - 15d verarbeitet und dann zu den Türverriegelungsvorrichtungen
3a - 3d geleitet werden.
[0049] An den beiden vorderen Türen 1a, 1b ist jeweils ein zusätzlicher Schalter 8 angeordnet,
der zwei Schaltstufen 9a, 9b aufweist. Wird einer der Schalter 8 durch entsprechende
Betätigung in die erste Schaltstufe 9a überführt, so übertragen die Leitungen der
elektrischen Schaltung 14 einen Impuls zu der Zentralverriegelung 10, so daß diese
ausgelöst wird und die Türverriegelungsvorrichtungen 3a - 3d, den Kofferraum etc.
verschließt. Die Antriebseinheiten der Fensterheber 4a - 4d reagieren jedoch nicht
auf diesen Impuls.
[0050] Wird der Schalter 8 über die erste Schaltstufe 9a hinaus in die zweite Schaltstufe
9b überführt, so werden über die Steuergeräte 15a - 15d zusätzlich die Fensterheber
4a - 4d ausgelöst und alle offenen Fenster 2a - 2d unter Deaktivierung der zugehörigen
Einklemmschutz-Vorrichtungen verschlossen. Ein Schließen der Fenster und eine Deaktivierung
der Einklemmschutz-Vorrichtungen erfolgt dabei nur für die Dauer der Betätigung des
Schalters 8. Das gleichzeitige Schließen der Fenster 2a - 2d wird dadurch ermöglicht,
daß sämtliche Steuergeräte 15a - 15d in der elektrischen Schaltung 14 miteinander
in Wirkverbindung stehen.
[0051] Alternativ ist vorgesehen, daß auf zwei Schaltstufen 9a, 9b verzichtet wird und bei
einem Betätigen des Schalters 8 automatisch sowohl eine Verriegelung aller Türen als
auch ein Schließen aller Fenster unter Deaktivierung des Einklemmschutzes erfolgt.
[0052] Dadurch, daß an den hinteren Türen 1c, 1d keine zusätzlichen Schalter zum gleichzeitigen
Schließen der Fenster 2a - 2d unter Deaktivierung des Einklemmschutzes vorgesehen
sind, wird vermieden, daß auf den Rücksitzen befindliche Kinder die Fensterheber 4a
- 4d unter Deaktivierung des Einklemmschutzes auslösen und damit Dritte gefährden
könnten.
[0053] Um Dritte auf den Angriff auf das Fahrzeug aufmerksam zu machen, wird bei Betätigung
des zusätzlichen Schalters 8 auch eine Alarmanlage 16 aktiviert.
1. Vorrichtung zur Sicherung eines Kraftfahrzeuges mit unabhängig voneinander durch Betätigungselemente
(6a, 6b, 6c, 6d) auslösbaren, hilfskraftbetätigten Fensterhebern (4a, 4b, 4c, 4d)
mit mindestens einer Einklemmschutz-Vorrichtung (7), die im Bedarfsfall deaktivierbar
ist, und mit mindestens einem zusätzlichen, separaten, im Innenraum des Fahrzeugs
angeordneten Betätigungselement (8), das
a) bei seiner Betätigung die Verriegelungsvorrichtungen (3a, 3b, 3c, 3d) der Fahrzeugtüren
auslöst, so daß die Fahrzeugtüren verriegelt werden und
b) für die Dauer seiner Betätigung die Fensterheber (4a, 4b, 4c, 4d) in Richtung
der Schließstellung auslöst, wobei die mindestens eine Einklemmschutz-Vorrichtung
(7) deaktiviert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Betätigungselement (8) als Schalter ausgebildet ist und über
eine elektrische Schaltungsanordnung (12, 14) mit den Antriebseinheiten der Fensterheber
(4a, 4b, 4c, 4d) in Wirkverbindung steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Betätigungselement als Schalter (8) zwei Schaltstufen (9a, 9b)
aufweist, wobei die erste Schaltstufe (9a) zum Auslösen der Verriegelungsvorrichtungen
(3a, 3b, 3c, 3d) des Fahrzeugs und die zweite Schaltstufe (9b) zum Auslösen der Fensterheber
(4a, 4b, 4c, 4d) und zur gleichzeitigen Deaktivierung der Einklemmschutz-Vorrichtung
(7) dient.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein zusätzliches Betätigungselement (8) vorgesehen ist, das im Zugriffsbereich
des Fahrzeugführers und/oder eines vorderen Beifahrers angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere zusätzliche Betätigungselemente (8) vorgesehen sind, die vorzugsweise
jeweils an den Türen (la, 1b, 1c, 1d) angebracht sind, und die jedes für sich bei
und während ihrer Betätigung jeweils die gleichen Vorgänge auslösen.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fensterheber (4a, 4b, 4c, 4d) mittels des zusätzlichen Betätigungselements
(8) nur dann auslösbar sind, wenn der Fahrzeugschlüssel sich im Zündschloß befindet.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des zusätzlichen Betätigungselements (8) zusätzlich eine Signalanlage
aktivierbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den einen Fensterheber (4a, 4b, 4c, 4d) aufweisenden Türen (1a, 1b, 1c, 1d)
jeweils ein Steuergerät (15a, 15b, 15c, 15d) zugeordnet ist, das einerseits mit dem
zusätzlichen Betätigungselement (8) und andererseits mit dem der jeweiligen Tür (1a,
1b, 1c, 1d) zugeordneten Fensterheber (4a, 4b, 4c, 4d) in Wirkverbindung steht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Steuergeräten (15a, 15b, 15c, 15d) auch die Verriegelungsvorrichtungen
(3a, 3b, 3c, 3d) der Fahrzeugtüren (1a, 1b, 1c, 1d) ansteuerbar sind.