[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verbindungselement aus Kunststoff mit einem mit
einem Träger, insbesondere einer Kraftfahrzeugkarosserie, zu verbindenden Befestigungsbereich
und einem Anschlag- und/oder Haltebereich, wobei der Anschlagbereich über mehrere,
über den Umfang verteilte, elastische Arme mit einem mit dem Befestigungsbereich versehenen
Grundkörper verbunden ist.
[0002] Als Stand der Technik ist bereits ein derartiges Verbindungselement bekannt (DE 43
34 926 A1), bei welchem der Haltebereich und der Befestigungsbereich durch mindestens
zwei elastische Arme zum Toleranzausgleich in den in einer Trägerebene liegenden Richtungen
verbunden sind. Vorzugsweise finden drei elastische Arme Anwendung, welche spiralförmig
verlaufen. Durch diese bekannte Konstruktion ist hauptsächlich in einer Ebene, nämlich
der Trägerebene, ein guter Toleranzausgleich gewährleistet.
[0003] Weitere bekannte Konstruktionen zum Toleranzausgleich sind ein einstückiges Kunststoff-Befestigungselement
(DE-AS 22 27 163), ein Befestigungselement für formsteife Kraftfahrzeug-Innenverkleidungen
(DE 31 00 270 A1), ein Abstandshalter für Platten, insbesondere Leiterplatten (DE
38 12 093 A1) und eine Verbindung zwischen einem Träger und einem Plattenelement aus
drei einzelnen Teilen (DE 40 14 589 C1). Diese bekannten Konstruktionen sind entweder
kostenaufwendig gestaltet und/oder ermöglichen lediglich einen Toleranzausgleich in
einer Ebene.
[0004] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verbindungselement zu schaffen, bei welchem auch in der
senkrecht zu der Trägerebene liegenden Achse über einen weiten Bereich ein guter Toleranzausgleich
erzielbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Grundkörper als eine
mit einem kompressiblen Medium gefüllte Kolbenzylindereinheit ausgebildet ist und
dass der Anschlag- oder Befestigungsbereich Teil des Kolbens ist und über den Zylinder
hinausragt. Dadurch, dass erfindungsgemäß eine Kolbenzylindereinheit, welche mit dem
kompressiblen Medium gefüllt ist, den Grundkörper bildet, lässt sich der Kolben und
damit entweder der Anschlagbereich oder der Befestigungsbereich in den Zylinder gegen
Wirkung des kompressiblen Mediums hineindrücken, so dass auch in einer senkrecht zur
Trägerebene liegenden Ebene ein Toleranzausgleich sowie eine gute Unterstützung auf
einfache Weise ermöglicht wird.
[0006] Der Kolben und die ihm zugeordnete Innenwandung des Zylinders können hierbei jede
beliebige Querschnittsform aufweisen. Als kompressibles Medium kann z.B. Gummi, Silikon
oder Kunststoffschaum Anwendung finden.
[0007] Der Befestigungsbereich kann als Klipp, als mit Eingriffsprofilen versehener Lagerbereich,
als Profil- oder Gewindebolzen, als Teil eines Bajonett-Verschlusses oder als Schiebelager
ausgebildet sein.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Anschlagbereich aus einem zylinderförmigen
Lagerkörper und einem stirnseitig daran angeordneten Anschlagkörper bestehen, wobei
der Lagerkörper über die elastischen Arme mit dem Kolben der Kolbenzylindereinheit
verbunden oder selbst Teil des Kolbens ist. Hierbei kann der Anschlagkörper beispielsweise
aus mindestens drei sternförmig angeordneten, an der Stirnseite mit einer Rundung
versehenen Stegen bestehen. Es bestehen jedoch auch andere konstruktive Ausführungsmöglichkeiten
des Anschlagkörpers, beispielsweise als stirnseitig abgerundeter Zapfen, als in weichem,
federnden Werkstoff eingebetteter harter Werkstoff oder Gleitkörper oder als Profilelement.
[0009] Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass der Kolben des Grundkörpers mit dem
Befestigungsbereich versehen ist, wobei dann der Boden des Zylinders den Anschlagbereich
aufweist.
[0010] Zum Einbringen des z.B. aus Kunststoffschaum bestehenden kompressiblen Mediums in
den Innenraum des Zylinders kann mindestens eine Ausnehmung in der Umfangswand des
Zylinders der Kolbenzylindereinheit vorgesehen sein.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbindungselements;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht, insbesondere des Anschlagbereichs;
- Fig. 3
- das Verbindungselement nach Fig. 1 in gedrehter Seitenansicht im montierten Zustand;
- Fig. 4
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1;
- Fig. 5 und 6
- zwei perspektivische Ansichten des Verbindungselements nach Fig. 1;
- Fig. 7
- eine andere Ausführungsmöglichkeit der Gestaltung des Befestigungsbereichs als Klipp,
teils gebrochen;
- Fig. 8 und 9
- eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Gestaltung des Befestigungsbereich in Seitenansicht,
teils gedreht;
- Fig. 10
- die Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 in perspektivischer Darstellung.
[0013] In den Fig. 1 bis 6 ist ein Verbindungselement 1 aus Kunststoff dargestellt, welches
im Wesentlichen aus einem Befestigungsbereich 2 und einem Anschlagbereich 3 besteht.
Der Anschlagbereich 3 ist über mehrere, beispielsweise über drei Arme 4, 5, 6 mit
einem mit dem Befestigungsbereich 2 versehenen Grundkörper 10 verbunden. Die Arme
4, 5, 6 sind nach Fig. 2 spiralförmig gestaltet und elastisch.
[0014] Es besteht auch die Möglichkeit, nur einen, zwei oder eine Vielzahl von spiralförmig
gestalteten Armen vorzusehen.
[0015] Der Grundkörper 10 ist als eine mit einem kompressiblen Medium 20 gefüllte Kolbenzylindereinheit
11 ausgebildet. Hierbei ist der Anschlagbereich 3 oder der Befestigungsbereich 2 Teil
des Kolbens 12 der Kolbenzylindereinheit und ragt, wie insbesondere aus Fig. 1 und
3 erkennbar, über den Zylinder 13 hinaus.
[0016] Der Befestigungsbereich 2 ist vorzugsweise am Boden 15 des Zylinders 13 angeordnet.
[0017] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 6 ist der Befestigungsbereich 2 als mit
Eingriffsprofilen 23 versehener Lagerbereich 22 gestaltet.
[0018] Der Anschlagbereich 3 besteht insbesondere gemäß Fig. 3, 4 und 5 aus einem zylinderförmigen
Lagerkörper 30 und einem stirnseitig daran angeordneten Anschlagkörper 31. Der Lagerkörper
30 ist über die elastischen Arme 4, 5, 6 mit dem Kolben 12 der Kolbenzylindereinheit
11 verbunden oder ist - wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel - selbst Teil des
Kolbens 12. Hierbei kann der Anschlagkörper 31 gemäß Fig. 2 aus mindestens drei sternförmig
angeordneten, an der Stirnseite mit einer Rundung 33 versehenen Stegen 32 bestehen.
[0019] In nicht näher dargestellter Ausführungsmöglichkeit kann der Lagerkörper 30 aus einem
weichen, federnden Werkstoff bestehen. In diesem ist ein Gleitkörper, z.B. eine Kugel,
eingebettet. Statt der Kugel kann als Anschlagkörper auch ein harter Werkstoff Anwendung
finden.
[0020] Insbesondere aus den Fig. 1, 3 und 4 geht hervor, dass der Zylinder 13 der Kolbenzylindereinheit
11 mit einander gegenüberliegenden Ausnehmungen 14 in der Umfangswand des Zylinders
13 versehen ist. Durch diese Ausnehmungen 14 ist es möglich, das kompressible Medium,
welches z.B. ein Kunststoffschaum ist, in den Zylinder 13 der Kolbenzylindereinheit
11 einzubringen. Die Form der Oberfläche ergibt sich hierbei aus dem Aufschäumen oder
durch entsprechende werkzeugseitige Ausbildung.
[0021] Statt zweier Ausnehmungen 14 kann auch lediglich eine Ausnehmung vorhanden sein.
Die Ausnehmungen können auch ganz entfallen, wenn das kompressible Medium stirnseitig
zwischen den elastischen Armen 4, 5, 6 eingebracht wird.
[0022] Gemäß Fig. 3 besteht nun die Möglichkeit, das erfindungsgemäße Verbindungselement
1 in eine beispielsweise langloch- bzw. schlüssellochartige Öffnung 9 eines Trägers
8, beispielsweise einer Kraftfahrzeugkarosserie, einzusetzen und durch Verdrehen so
in der Öffnung 9 zu haltern, dass ein sicherer Sitz gewährleistet ist.
[0023] Nunmehr lässt sich eine Verkleidung 25 gegen die Rundung 33 des Anschlagkörpers 31
anlegen und über den Anschlagbereich 3 funktionsrichtig positionieren, so dass beispielsweise
im Kraftfahrzeuginnenraum ein unerwünschter Abstand zwischen einzelnen Teilen vermieden
wird. Die Verkleidung 25 liegt funktionsrichtig am Anschlagbereich 3 an und erfährt
eine gute Unterstützung.
[0024] Der Bereich X zeigt hierbei die Möglichkeit, innerhalb welcher die Verkleidungsplatte
25 im Hinblick auf den Träger 8 positioniert werden kann. Es ergibt sich damit ein
weiter Bereich zum Toleranzausgleich.
[0025] Es besteht auch die Möglichkeit, den Befestigungsbereich anders zu gestalten, wie
aus den Fig. 7 bis 10 zu entnehmen ist. Fig. 7 zeigt einen Befestigungsbereich 2',
welcher beispielsweise als Klipp 17 mit einander gegenüberliegenden federnden Armen
18 und 19 und Dichtungslippe 21 gestaltet ist.
[0026] Eine andere Variante ist in den Fig. 8, 9 und 10 dargestellt. Hier liegt ein in etwa
rechteckförmiger Lagerbereich 22'' mit Eingriffsprofilen 23'' vor, welche entweder
starr und/oder federnd gestaltet sein können. Damit lässt sich dieser Befestigungsbereich
2'' in eine entsprechende Öffnung eines Trägers 8 einsetzen und dort funktionssicher
haltern.
[0027] Der Befestigungsbereich 2, 2' oder 2'' ist vorzugsweise am Boden 15 des Zylinders
13 der Kolbenzylindereinheit 11 angeordnet. Gemäß Fig. 1 bis 6 besteht die Möglichkeit,
dass der Boden 15 des Zylinders 2 einander gegenüberliegende Anschlagnocken 16 aufweist,
gegen welche sich der Träger 8 anlegen kann. Hierdurch werden evtl. Unebenheiten an
einer Fläche des Trägers 8 ausgeglichen und eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes
Lösen bewirkt.
[0028] Durch die vorliegende Erfindung wird ein Verbindungselement geschaffen, welches infolge
des Einsatzes mindestens eines elastischen spiralförmigen Arms einen guten Toleranzausgleich
in der Ebene des Trägers 8 ermöglicht. Darüber hinaus ist infolge der Gestaltung des
Grundkörpers als Kolbenzylindereinheit, dessen Innenraum mit kompressiblem Medium
gefüllt ist, ein Toleranzausgleich senkrecht zu dem Träger 8 über einen weiten Bereich
X nach Fig. 3 möglich.
[0029] Hierdurch ergibt sich ein einfach gestaltetes, jedoch vielseitig anwendbares Verbindungselement,
insbesondere infolge der vielfach möglichen Gestaltungen des Befestigungsbereichs
2 und des Anschlag- bzw. Haltebereichs 3, welche jeweils mit dem als Kolbenzylindereinheit
11 ausgebildeten Grundkörper 10 zusammenwirken.
1. Verbindungselement aus Kunststoff mit einem mit einem Träger (8), inbesondere einer
Kraftfahrzeugkarosserie, zu verbindenden Befestigungsbereich (2, 2', 2'') und einem
Anschlag- und/oder Haltebereich (3), wobei der Anschlagbereich (3) über mehrere, über
den Umfang verteilte, elastische Arme (4, 5, 6) mit einem mit dem Befestigungsbereich
versehenen Grundkörper (10) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (10) als mit einem kompressiblen Medium (20) gefüllte Kolbenzylindereinheit
(11) ausgebildet ist und
dass der Anschlag- oder Befestigungsbereich (2, 2', 2''; 3) Teil des Kolbens (12)
ist und über den Zylinder (13) hinausragt.
2. Verbindungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Befestigungsbereich (2, 2', 2'') am Boden (15) des Zylinders (13) angeordnet
ist.
3. Verbindungselement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Befestigungsbereich (2, 2', 2'') als Klipp (17), als mit Eingriffsprofilen
(23, 23'') versehener Lagerbereich (22, 22''), als Profil- oder Gewindebolzen, als
Teil eines Bajonett-Verschlusses oder als Schiebelager ausgebildet ist.
4. Verbindungselement nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlagbereich (3) aus einem zylinderförmigen Lagerkörper (30) und einem
stirnseitig daran angeordneten Anschlagkörper (31) besteht, wobei der Lagerkörper
(30) über die elastischen Arme (4, 5, 6) mit dem Kolben (12) der Kolbenzylindereinheit
(11) verbunden oder selbst Teil des Kolbens ist.
5. Verbindungselement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlagkörper (31) aus mindestens drei sternförmig angeordneten, an der
Stirnseite mit einer Rundung (33) versehenen Stegen (32) besteht.
6. Verbindungselement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlagkörper als Gleitkörper oder als Element aus hartem Werkstoff besteht,
welcher oder welches mit dem aus weichem, federnden Material bestehenden Lagerkörper
verbunden ist.
7. Verbindungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Boden (15) des Zylinders (13) mit mindestens einem Anschlagnocken (16) versehen
ist.
8. Verbindungselement nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Boden (15) des Zylinders (13) zwei einander gegenüberliegende Anschlagnocken
(16) angeordnet sind.
9. Verbindungselement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zylinder (13) der Kolbenzylindereinheit (11) mit mindestens einer Ausnehmung
(14) in seiner Umfangswand versehen ist.
10. Verbindungselement nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
zwei einander gegenüberliegende Ausnehmungen (14) in der Umfangswand des Zylinders
(13).
11. Verbindungselement nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das in dem Zylinder (13) angeordnete kompressible Medium Gummi, Silikon oder
Kunststoffschaum ist.