[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmetauschereinrichtung mit einem Lüfterrad, insbesondere
einem Radial-Lüfterrad, einem Brenner und zumindest einem dem Brenner zugeordneten
Wärmetauscherrohr, welches das Lüfterrad umgibt.
[0002] Eine solche Wärmetauschereinrichtung ist aus der EP 0 526 768 B1 bekannt; sie wird
zum Garen von Nahrungsmitteln in einem Garraum einer entsprechenden Vorrichtung eingesetzt.
[0003] Ein Problem bei gasbeheizten Wärmetauschern ist, daß durch die hohen Temperaturen
Spannungen entstehen, die einerseits von den Rohren aufgenommen werden müssen, die
andererseits das Rohr aber insbesondere an den Befestigungsstellen am Gehäuse, an
einem Rahmen oder dergleichen belasten. Gleichzeitig ist einhoher Wirkungsgrad des
Wärmeaustausches anzustreben. Die EP 0 526 768 B1 schlägt dazu vor, das Wärmetauscherrohr
spiralförmig um das Lüfterrad zu führen, wodurch eine gleichmäßigere Wärmeausdehnung
des Wärmetauscherrohres mit gleichzeitig optimiertem Wärmeaustausch erfolgen soll.
[0004] Es bleibt das Problem, daß weiterhin die Befestigungsstellen des Wärmetauscherrohres
an der Gehäusewand oder dergleichen belastet werden. Dieses Problem zu lösen, hat
sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt.
[0005] Dazu ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß bei der Wärmetauschereinrichtung der
eingangs genannten Gattung das Wärmetauscherrohr in zumindest einem Abschnitt zu einer
freikragenden Biegung gekrümmt ist. Diese freikragende Riegung nimmt die Wärmedehnungen
auf, so daß die Befestigungsstellen des Wärmetauscherrohres weitgehend entlastet werden.
[0006] Bevorzugt weist das Wärmetauscherrohr im Bereich der freikragenden Biegung einen
vergrößerten Querschnitt auf. Wegen der Umkehr der Strömungsrichtung ergibt sich im
Bereich der Biegung aufgrund einer Wirbelbildung ein erhöhter Strömungswiderstand,
der erfindungsgemäß durch die Querschnittserweiterung ausgeglichen wird. Idealerweise
ist dieser erweiterte Querschnitt so bemessen, daß der Strömungswiderstand im Bereich
der Biegung im wesentlichen derselbe wie in den beiden Rohrabschnitten ist, die zu
der Biegung hin- bzw. von dieser wegführen. Damit wird die Gefahr einer lokalen Überhitzung
vermieden.
[0007] Ein vergrößerter Querschnitt im Bereich der freikragenden Biegung kann insbesondere
dadurch erreicht werden, daß die beiden Rohrabschnitte, welche die freikragende Biegung
bilden, in einem spitzen Winkel aufeinandertreffen.
[0008] Vorteilhafterweise besitzt das Wärmetauscherrohr im Bereich der freikragenden Biegung
einen ovalen Querschnitt.
[0009] Bevorzugt kann die freikragende Biegung durch eine Richtungsänderung im Wärmetauscherrohr
um 180° gebildet sein. Beispielsweise wird durch die freikragende Biegung ein horizontales
oder vertikales Ende erzeugt, das zunächst mit hinreichendem Abstand zu anderen Systemkomponenten
vorgesehen sein kann, so daß Wärmedehnungen ohne Probleme aufgenommen bzw. ausgeglichen
werden können.
[0010] Weiter bevorzugt ist die freikragende Biegung entfernt von Befestigungsstellen des
Wärmetauscherrohrs an einer Gehäusewand oder dergleichen vorgesehen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Wärmetauscherrohr um
das Lüfterrad entlang des Umrisses einer rechtwinkligen Fläche geführt. Das Wärmetauscherrohr
umgibt das Gebläse dabei in Form eines Quadrats oder Rechteckes, wobei die Rohrkrümmungen
in den jeweiligen Ecken dieses Rechteckes liegen. Dadurch wird eine besonders große
Fläche für den Wärmeaustausch geschaffen. Außerdem ist diese Anordnung bei den üblichen
quaderförmigen Geometrien von Räumen zur Wärmebehandlung von Speisen vorteilhaft,
da auf diese Weise eine optimale Raumausnutzung erreicht wird.
[0012] Wenn die freikragende Biegung an der Stelle oder in der Nähe der Stelle eines vollständigen
Umlaufs des Wärmetauscherrohres um das Lüfterrad vorgesehen ist, kann das Wärmetauscherrohr
im Anschluß an die Biegung parallel zu der Herrührung zurückgeführt werden, so daß
eine kompakte und einfache Anordnung des Wärmetauscherrohres getroffen werden kann.
[0013] Die Erfindung macht es möglich, ohne kostenintensive Wellrohre auszukommen und insbesondere
Wärmetauscherrohre zu verwenden, die zumindest an der Außenseite glatt sind. Damit
ist eine hygienische, vorteilhafte Reinigung möglich. Außerdem kann das Rohr ausreichend
massiv gestaltet werden, so daß die Gefahr mechanischer Beschädigungen gering ist
und die Lebensdauer und Betriebssicherheit gewährleistet sind.
[0014] Bevorzugt wird eine Wärmetauschereinrichtung, wie zuvor beschrieben, in einer Vorrichtung
zur Wärmebehandlung von Speisen eingesetzt, wobei die Wärmetauschereinrichtung im
Garraum der Vorrichtung angeordnet sein kann, ohne daß nachteilige Einflüsse auf die
zu garenden Lebensmittel zu befürchten wären. Die einfachen Reinigungsmöglichkeiten
stellen einen besonderen Vorteil der Wärmetauschereinrichtung für die gedachte Verwendung
dar.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten schematischen
Zeichnungen beschrieben. Hierbei zeigen
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Wärmetauschereinrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung und
- Fig. 2
- eine schematische Teilansicht der freikragenden Biegung bei einer zweiten Ausführungform
der Erfindung.
- Fig.3
- einen Querschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2.
[0016] Bei den in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Wärmetauschereinrichtungen sind sämtliche
umgebenden Komponenten, wie Gehäuseteile, Befestigungsteile, Anschlüsse und dergleichen
weggelassen.
[0017] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist um ein Radial-Lüfterrad 10, das
durch einen nicht gezeigten Motor angetrieben wird, ein Wärmetauscherrohr 14 derart
gelegt, daß es zunächst ausgehend von einer Brennkammer 12, in der sich ein Brenner
befindet, bzw. auf die ein Brenner einwirkt, in wesentlichen entlang eines quadratischen
Umrisses geführt ist, wobei in den Eckbereichen des gedachten Quadrates die Krümmung
des Rohres nach Materialvorgabe gelegt ist. Nachdem das Wärmetauscherrohr 14 nahezu
einen vollständigen Umlauf um das Gebläse 10 gebildet hat, wird es mit einer Richtungsänderung
von 180° zurückgeführt, wobei eine freikragende Biegung 16 gebildet wird, die, entsprechend
der zeichnerischen Darstellung, nach unten abhängt und einen zum Auffangen der Wärmedehnungen
ausreichenden Abstand von anderen Systemkomponenten aufweist. Das Wärmetauscherrohr
14 wird dann am Umriß desselben Quadrates zurückgeführt und mündet in einen nicht
dargestellten Anschluß. Solange die Befestigungsstellen ausreichend von der freikragenden
Biegung 16 entfernt sind, sind diese von den Wärmespannungen entlastet, die zum größten
Teil von der freikragenden Biegung 16 bzw. dem dadurch gebildeten Endabschnitt aufgenommen
werden.
[0018] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung, das weitgehend
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 entspricht, treffen die beiden Rohrabschnitte 16a
und 16b im Bereich der freikragenden Biegung 16 spitzwinklig aufeinander. Abseits
der freikragenden Biegung, z.B. auf der Höhe der Linie A-A, hat das Wärmetauscherrohr
einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser D
1. Im Bereich der freikragenden Biegung hingegen hat das Rohr im wesentlichen einen
elliptischen Querschnitt, wobei die kleine Achse der Ellipse die Länge D
1 und die große Achse der Ellipse die Länge D
2 hat. Typischerweise beträgt D
2 etwa das 1,2 bis 1,4-fache von D2, z.B. das 1,3-fache. Damit wird im Bereich der
Biegung 16 eine Vergrößerung der Querschnittsfläche des Rohrs erreicht und damit einer
Vergrößerung des Strömungswiderstands in diesem Bereich entgegengewirkt, der ansonsten
aufgrund der Richtungsumkehr im Bereich der Biegung 16 und der damit verbundenen Wirbelbildung
entstehen würde. Typischerweise ist die Querschnittsfläche des Wärmetauscherrohrs
14 im Bereich der Biegung 16 etwa 20% bis 40% größer als in den anderen Bereichen
des Rohrs 14. In einer Abwandlung der dargestellten Ausführungsform kann auch ein
vergrößerter Rohrquerschnitt in den übrigen gebogenen Bereichen des Wärmetauscherrohrs,
insbesondere in den Kantenbereichen mit einer Umlenkung von im wesentlichen 90° vorgesehen
sein.
[0019] Die in der Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale
der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 10
- Lüfterrad
- 12
- Brennkammer
- 14
- Wärmetauscherrohr
- 16
- Freikragende Biegung
- 16a, 16b
- Rohrabschnitte im Bereich der Biegung
1. Wärmetauschereinrichtung, mit einem Lüfterrad, insbesondere einem Radial-Lüfterrad,
einem Brenner und zumindest einem dem Brenner zugeordneten Wärmetauscherrohr, welches
das Lüfterrad umgibt, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmetauscherrohr (14) in zumindest einem Abschnitt zu einer freikragenden
Biegung (16) gekrümmt ist.
2. Wärmetauschereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmetauscherrohr (14) im Bereich der freikragenden Biegung (16) einen vergrößerten
Querschnitt aufweist.
3. Wärmetauschereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rohrabschnitte (16a, 16b), welche die freikragende Biegung (16) bilden,
in einem spitzen Winkel aufeinandertreffen.
4. Wärmetauschereinrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmetauscherrohr im Bereich der freikragenden Biegung (16) einen ovalen
Querschnitt aufweist.
5. Wärmetauschereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die freikragende Biegung (16) durch eine Richtungsänderung im Wärmetauscherrohr
(14) um 180° gebildet ist.
6. Wärmetauschereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die freikragende Biegung (16) entfernt von Befestigungsstellen des Wärmetauscherrohres
(14) an einer Gehäusewand oder dergleichen vorgesehen ist.
7. Wärmetauschereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmetauscherrohr (14) um das Lüfterrad (10) entlang des Umrisses einer
rechtwinkligen Fläche geführt ist.
8. Wärmetauschereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die freikragende Biegung (16) an der Stelle oder in der Nähe der Stelle eines
vollständigen Umlaufs des Wärmetauscherrohrs (14) um das Lüfterrad (10) vorgesehen
ist.
9. Wärmetauschereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmetauscherrohr (14) ein an der Außenseite glattes Rohr ist.
10. Verwendung der Wärmetauschereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche in
einer Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Speisen, wobei die Wärmetauschereinrichtung
bevorzugt im Garraum der Vorrichtung angeordnet ist.