[0001] Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung für eine Kabeltrommel, die an einem
feststehenden Tragteil drehbar gelagert und mittels eines Federantriebes in Aufwickelrichtung
antreibbar ist, welche Bremseinrichtung ein auf ein Wandteil der Kabeltrommel wirkendes,
mittels eines Löseelementes aus seiner Bremsstellung lösbares Bremselement aufweist.
[0002] Eine solche Bremseinrichtung ist durch die EP-B-0 090 974 bekannt. Sei dieser bekannten
Bremseinrichtung ist als Bremselement ein kreisförmig gebogener Stahlblechstreifen
vorgesehen, der auf dem Umfangsrand einer der Kabeltrommelwände aufliegt und mit seinem
einen Ende an dem die Kabeltrommel tragenden Tragteil befestigt ist. Am anderen Ende
ist eine als Zugfeder auf den Stahlblechstreifen wirkende Blattfeder angeformt, die
nach radial außen gewölbt ist. Damit ragt diese Blattfeder in radialer Richtung über
die Kontur des Tragteiles hinaus. Mittels eines Lösetasters kann die Blattfeder niedergedrückt
werden. Dies führt zu einer Durchmesservergrößerung des Stahlblechstreifens, der somit
etwas von dem Umfangsrand der betreffenden Kabeltrom-melwand abhebt und dadurch die
Kabeltrommel für eine Drehbewegung in Aufwickelrichtung freigibt.
[0003] Ein solcher Stahlblechstreifen stellt ein relativ aufwendig zu fertigendes Bauteil
dar. Die nach radial außen überragende Blattfeder führt einerseits zu einer baulichen
Vergrößerung der Kabeltrommel und birgt andererseits bei einer nicht in einem zusätzlichen
Gehäuse eingebauten Kabeltrommel Verletzungsgefahren in sich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremseinrichtung der gattungsgemäßen
Art so weiterzubilden, daß diese mit konstruktiv einfache Bauformen aufweisenden Bauteilen
ausgeführt werden kann und außerdem eine Verletzungsgefahr durch freiliegende Teile
der Bremseinrichtung vermieden wird.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt nach der Erfindung dadurch, daß das Bremselement
aus einem in Bezug auf die Aufwickelrichtung der Kabeltrommel oberhalb deren Drehachse
mit seinem einen Ende auf der der Kabeltrommel zugewandten Seite des Tragteiles an
diesem gehalterten, verschwenkbaren Blockierglied besteht, das in seiner Blockierstellung
mit seinem anderen Ende am Innenumfang eines axial abstehend an der entsprechenden
Flanschwand der Kabeltrommel angeordneten Bremsrandes anliegt, wobei das Blockierglied
in seiner Länge so bemessen ist, daß der beim Verschwenken des Blockiergliedes von
seinem anderen Ende beschriebene Kreisbogen sich mit dem Kreisbogen des Innenumfanges
des Bremsrandes schneidet. Ein solches Blockierglied kann eine besonders einfache
konstruktive Bauform, beispielsweise einen geradlinig erstreckten Konturenverlauf,
aufweisen. Da das Blockierelement an der Innenseite des Tragteiles angeordnet ist
und innerhalb der Kontur des Bremsrandes liegt, ist es vollkommen verdeckt so daß
keine Verletzungsgefahr mehr besteht.
[0006] Die Blockierwirkung des Blockiergliedes kann noch dadurch verbessert werden, daß
am Innenumfang des Bremsrandes eine aus aufeinanderfolgen Rasterhebungen und Rastvertiefungen
bestehende Rastung ausgebildet ist und sich der vom anderen Ende des Blockiergliedes
beschriebene Kreisbogen mit dem Hüllkreis, auf dem die Rastvertiefungen liegen, schneidet.
[0007] Eine verschwenkbar ausgebildete Lagerung des Blockiergliedes erübrigt sich dadurch,
daß das Blockierglied stangenförmig ausgebildet ist und unter Ausnutzung seiner Eigenelastizität
mittels des Löseelementes aus seiner Blockierstellung schwenkbar ist.
[0008] Eine besonders einfache Befestigung des Blockiergliedes, ergibt sich dadurch, daß
das Blockierglied mit seinem einen Ende in eine an dem Tragteil vorgesehene Aufnahmetasche
eingesteckt ist.
[0009] Eine gesonderte Befestigung des Blockiergliedes erübrigt sich überhaupt, wenn dieses
einteilig an dem Tragteil angeformt ist.
[0010] Die Lösekraft zum Lösen des Blockiergliedes aus seiner Blockierstellung wird dadurch
klein gehalten, daß das Löseelement im Bereich des anderen Endes des Blockiergliedes
mit diesem gekoppelt ist.
[0011] Eine besonders einfache Ankoppelung des Löseelementes an das Blockierglied ist dadurch
gegeben, daß am Blockierglied eine Durchstecköffnung vorgesehen ist, in die ein mit
dem Löseelement verbundener Mitnehmerstift eingreift.
[0012] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung
nachfolgend noch näher beschrieben.
[0013] Es zeigt:
- Fig 1
- den mit einer Bremseinrichtung versehenen Bereich einer Kabeltrommel,
- Fig 2
- einen Teilschnitt der Kabeltrommel entlang der Linie II-II in FIG 1.
[0014] Mit 1 ist ein feststehendes Tragteil 1 bezeichnet, an dem eine axial vorstehende
Habe 2 angeformt ist. Auf dieser Nabe 2 ist eine Kabeltrommel 3 drehbar gelagert.
Die Kabeltrommel 3 wird durch einen Federantrieb 4 in Aufwickelrichtung 21 angetrieben.
Um ein ungewolltes Aufwickeln des Kabels 5 zu verhindern, werden derartige Kabeltrommeln
mit einer Bremseinrichtung versehen.
[0015] Bei der vorliegenden Kabeltrommel 3 weist diese Bremseinrichtung ein Blockierglied
6 auf, das mit seinem einen Ende 7 in eine am Tragteil 1 vorgesehene Aufnahmetasche
24 eingesteckt und somit am Tragteil 1 gehaltert ist. Zur Bremseinrichtung gehört
ferner ein an der dem Tragteil 1 benachbarten Flanschwand 8 der Kabeltrommel 3 axial
vorstehend angeformter Bremsrand 9. Am Innenumfang dieses Bremsrandes 9 ist eine aus
Rastvertiefungen 10 und Rast-erhebungen 11 bestehende Rastkontur vorgesehen. Das Blockierglied
6 ist stangenförmig ausgebildet und greift in der Blockierstellung mit seinem anderen
freien Ende 12 in eine der Rastvertiefungen 10 ein.
[0016] Die Länge des Blockiergliedes 6 von seiner Verschwenkachse 13 bis zu seinem freien
Ende 12 ist so bemessen, daß sich der von dem freien Ende 12 beim Verschwenken des
Blockiergliedes 6 beschriebene Kreisbogen 14 bei einem kontinuierlichen Verlauf des
Innenumfanges des Bremsrandes 9 mit dem Kreis-bogen 15 dieses Innenumfanges oder bei
einer am Innenumfang vorgesehenen Rasterung mit dem Hüllkreis 16, auf dem die Rastvertiefungen
10 liegen, schneidet.
[0017] Die konstruktive Anordnung des Blockiergliedes 6 ist so getroffen, daß dieses in
seiner Ruhe- bzw. Ausgangsstellung (siehe schraffierte Darstellung des Blockiergliedes
6 in Fig.1) mit seinem freien Ende 12 am Grund einer der Rastvertiefungen 10 oder
bei kontinuierlichem, d.h. glattem Konturenverlauf des Innenumfanges des Bremsrandes
9 an diesem Innenumfang anliegt.
[0018] Dem Blockierglied 6 ist ein verschiebbar am Tragteil 1 angeordnetes Löseelement 17
zugeordnet. Das Löseelement 17 ist mit einem Mitnehmerstift 18 versehen, der in eine
im Bereich des freien Endes 12 am Blockierglied 6 vorgesehene Durchstecköffnung 19
eingreift. Durch Niederdrücken des Löseelementes 17 wird das Blockierglied 6 unter
Ausnutzung seiner Eigenelastizität in der der durch einen Pfeil 20 angedeuteten Abwickelrichtung
des Kabels 5 von der Kabeltrommel 3 entsprechenden Richtung verschwenkt und bewegt
sich damit aus der Rastvertiefung 10 heraus (siehe die unschraffierte Darstellung
des Blockiergliedes 6 in Fig.1). Dadurch ist die Blockierwirkung aufgehoben und der
Federantrieb 4 kann die Kabeltrommel 3 in der zu dem Pfeil 20 entgegengesetzten Aufwickelrichtung
21 antreiben.
[0019] Wird das Löseelement 17 wieder losgelassen, dann schwenkt das Blockierglied 6 aufgrund
seiner Eigenelastizität in seine Ruhelage zurück und gelangt dabei wieder mit der
Rasterung in Eingriff, so daß die Kabeltrommel 3 wieder in der Aufwickelrichtung 21
blockiert wird. An dem Löseelement 17 ist noch ein zusätzliches Federelement 22 angedeutet,
das die Rückstellbewegung des Blockiergliedes 6 unterstützen kann.
[0020] Wird ein in sich starres Blockierglied 6 vorgesehen, dann muß dieses verschwenkbar
gelagert und in jedem Fall durch ein zusätzliches Federelement 22 wieder in seine
Ruhelage zurückgestellt werden.
[0021] Dadurch, daß das Blockierglied 6 in Bezug auf die Aufwickelrichtung 21 oberhalb der
Drehachse 23 der Kabeltrommel 3 angeordnet und in seiner Länge so bemessen ist, daß
es mit seinem freien Ende 12 in der Ruhelage in einer der Rastvertiefungen 10 oder
am glatten Innenumfang des Bremsrandes 9 anliegt, ergibt sich bei einer Drehbewegung
der Kabeltrommel 3 in Aufwickelrichtung 21 eine Keilwirkung zwischen dem Blockierglied
6 und dem Bremsrand 9, durch die eine weitere Drehbewegung der Kabeltrommel 3 in Aufwickelrichtung
21 verhindert wird. Eine solche Bewegung ist erst möglich, wenn das Blockierglied
6 mittels des Löseelementes 17 aus seiner Blockierstellung herausgeschwenkt wird.
Danach kann der Federantrieb 4 die Kabeltrommel 3 in Aufwickelrichtung 21 antreiben.
[0022] Wird das Blockierglied 6 beim Herstellen des Tragteiles 1 gleich an diesem angeformt,
so entfallen die entsprechenden Montagekosten für das Blockierglied 6. Da auch die
Rasterung beim Herstellen der Kabeltrommel 3 gleich an dem Bremsrand 9 vorgesehen
werden kann, ergeben sich auch an dieser Stelle keine zusätzlichen Montagekosten.
Beim Anbringen der Kabeltrommel 3 an dem Tragteil 1 entsteht gleichzeitig die Bremseinrichtung
ohne jegliche zusätzliche Maßnahmen.
1. Bremseinrichtung für eine Kabeltrommel, die an einem feststehenden Tragteil (1) drehbar
gelagert und mittels eines Federantriebes (4) in Aufwickelrichtung (21) antreibbar
ist, welche Bremseinrichtung ein auf ein Wandte (9) der Kabeltrommel (3) wirkendes,
mittels eines Löseelementes (17) aus seiner Bremsstellung lösbares Bremselement (6)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremselement aus einem in Bezug auf die Aufwickelrichtung (21) der Kabeltrommel
(3) oberhalb deren Drehachse (23) mit seinem einen Ende (7) auf der der Kabeltrommel
(3) zugewandten Seite des Tragteiles (1) an diesem gehalterten, verschwenkbaren Blockierglied
(6) besteht, das in seiner Blockierstellung mit seinem anderen Ende (12) am Innenumfang
eines axial abstehend an der entsprechenden Flanschwand (8) der Kabeltrommel (3) angeordneten
Bremsrandes (9),anliegt, wobei das Blockierglied (6) in seiner Länge so bemessen ist,
daß der beim Verschwenken des Blockiergliedes (6) von seinem anderen Ende (12) beschriebene
Kreisbogen (14) sich mit dem Kreisbogen des Innenumfanges des Bremsrandes (9) schneidet.
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Innenumfang des Bremsrandes (9) eine aus aufeinanderfolgen Rasterhebungen
(11) und Rastvertiefungen (10) bestehende Rastung ausgebildet ist und sich der vom
anderen Ende (12) des Blockiergliedes (6) beschriebene Kreisbogen (14) mit dem Hüllkreis
(16) schneidet, auf dem die Rastvertiefungen (10) liegen.
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Blockierglied (6) stangenförmig ausgebildet ist und unter Ausnutzung seiner
Eigenelastizität mittels des Löseelementes (17) aus seiner Blockierstellung schwenkbar
ist.
4. Bremseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Blockierglied (6) mit seinem einen Ende (7) in eine an dem Tragteil (1)
vorgesehene Aufnahmetasche (24) eingesteckt ist.
5. Bremseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Blockierelement (6) einteilig an dem Tragteil (1) angeformt ist.
6. Bremseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Löseelement (17) im Bereich des anderen Endes (12) des Blockiergliedes (6)
mit diesem gekoppelt ist.
7. Bremseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Blockierglied (6) eine Durchstecköffnung (19) vorgesehen ist, in die ein
mit dem Löseelement (17) verbundener Mitnehmerstift (18) eingreift.