[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit sich gegenüberliegenden Nadelbetten
mit längsverschiebbaren Nadeln, zwischen denen mit Hilfe von Schloßteilen eines Schlittens
verstellbare Platinen angeordnet sind.
[0002] Solche Flachstrickmaschinen sind beispielsweise aus der DE-PS 36 09 539, der DE-PS
39 35 763 und der DE-OS 41 28 016 der Anmelderin bereits bekannt. Die Platinen dieser
Flachstrickmaschinen halten die in den Nadeln hängenden alten Maschen während der
Austriebsbewegung der Nadeln zurück, indem jeweils zwei gegenüberliegende Platinen
der beiden Nadelbetten in geschlossener Stellung neben der Nadel eine den Kammspalt
überspannende Brücke bilden. Hierzu weisen die Platinen Vorsprünge auf, die in Schließstellung
der Platinen diese Brücken über dem Kammspalt bilden. Beim Austrieb der Nadeln kommen
die Maschen in Anlage an den Berührungsbereich dieser Vorsprünge. Ein sicheres Zurückhalten
der alten Maschen ist also nur dann gegeben, wenn die beiden Vorsprünge gegeneinander
anliegen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Platinen derart auszubilden,
daß die alten Maschen bei der Austriebsbewegung der Nadeln allein durch die zugehörigen
Platinen des gleichen Nadelbetts zurückgehalten werden können.
[0004] Die Aufgabe wird mit einer Flachstrickmaschine der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Platinen jeweils einen hakenförmigen Vorsprung aufweisen,
der in Schließstellung der Platinen den Schenkel der auf der benachbarten Nadel des
gleichen Nadelbetts liegenden Masche von oben einschließt. Der eingeschlossene Maschenschenkel
wird nicht festgeklemmt, hat jedoch nur noch eine Bewegungsmöglichkeit nach unten.
Ein gegenseitiges Berühren der hakenförmigen Vorsprünge der beiden Platinen in ihrer
Schließstellung ist hier also nicht notwendig, kann aber ebenfalls vorgesehen werden.
Die Platinen können zwischen einer Öffnungsstellung und einer Standard-Schließstellung
verstellbar sein. In dieser Standard-Schließstellung werden die Maschen zuverlässig
zurückgehalten, wenn die Nadel nach vorne ausgetrieben wird. Je nach Garn- und Gestrickart
können die Platinen außerdem zur Begrenzung des Maschenstauraums von der Standard-Schließstellung
aus mit ihren hakenförmigen Vorsprüngen stufenlos in den Kammspalt der Maschine bis
zum Erreichen einer Endposition hineinbewegbar sein, wodurch der neue Maschenbildungsvorgang
noch sicherer wird. Nach dem Austrieb der Nadeln in ihre Endstellung können die Platinen
wieder in die Standard-Schließstellung gebracht werden, wodurch sich die Spannung
auf die alten Maschen vermindert, und das Gestrick dennoch sicher im Maschenstauraum
gehalten wird. Das Erreichen der Standard-Schließstellung aus der Öffnungsstellung
kann durch eine Rotationsbewegung und das Erreichen der Endposition durch eine Überlagerung
einer Translations- und einer Rotationsbewegung erzielt werden, wobei die hakenförmigen
Vorsprünge der Platinen eine nahezu vertikale Bewegung ausführen. Zur Durchführung
der Verstellung in die unterschiedlichen Positionen können die Platinen mindestens
ein Langloch aufweisen, mit dem sie an einer Schwenkachse der Nadelbetten dreh- und
verschiebbar gelagert sind. Vorzugsweise sind zwei Langlöcher vorgesehen, mit denen
die Platinen an unterschiedlichen Schwenkachsen gelagert sind. In einer ersten bevorzugten
Ausführungsform können die Platinen mit starren Maschenbildern der Nadelbetten zusammenwirken.
In einer anderen Ausgestaltung kann der Brustbereich der Platinen als Maschenbilder
ausgebildet sein.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Gestricks auf einer Flachstrickmaschine
gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet durch die Schritte:
a) in Ruhestellung der Nadeln Schließen der Platinen, die dadurch die in den Nadeln
hängenden Maschen im Schenkelbereich von oben einschließen, und gegebenenfalls Verengung
des Maschenstauraums durch Bewegen der Platinen in Richtung ihrer Endposition (S2),
b) Austrieb der Nadeln in ihre Endposition, während die Platinen geschlossen bleiben,
c) anschließend gegebenenfalls Freigabe der Maschenstauraumbegrenzung durch Bewegen
der Platinen in ihre Standard-Schließstellung,
d) kurz vor der Rückzugsbewegung der Nadeln und des Einlegens des Fadens Verschwenken
der Platinen in ihre Öffnungsstellung,
e) anschließend Schließen der Platinen kurz bevor die Nadeln von der Kuliertiefe auf
Kammgleiche vorgetrieben werden,
f) je nach Gestrickart anschließend Öffnen der Platinen oder Halten in geschlossener
Stellung.
[0006] Im folgenden werden die wesentlichen Merkmale dreier Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Flachstrickmaschine anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0007] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Strickschlosses einer Flachstrickmaschine mit
feststehenden und beweglichen Schloßteilen zur Platinensteuerung;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Kammspaltbereich der Flachstrickmaschine entlang der Linie
II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung entlang der Linie III in Fig. 1;
- Fig. 4
- eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung entlang der Linie IV in Fig. 1;
- Fig. 5
- eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung entlang der Linie V in Fig. 1;
- Fig. 6
- eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung entlang der Linie VI in Fig. 1;
- Fig. 7
- eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung entlang der Linie VII in Fig. 1;
- Fig. 8
- eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung entlang der Linie VIII in Fig. 1;
- Fig. 9
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines Strickschlosses zur Illustration eines
Maschenumhängevorgangs;
- Fig. 10
- einen Schnitt durch den Kammspaltbereich der Flachstrickmaschine entlang der Linie
X in Fig. 9;
- Fig. 11
- eine der Fig. 10 entsprechende Schnittdarstellung entlang der Linie XI in Fig. 9;
- Fig. 12
- eine Teildraufsicht auf den Kammspaltbereich der Flachstrickmaschine an der Stelle
IV in Fig. 1 bei der Herstellung eines einflächigen Gestricks;
- Fig. 13
- eine der Fig. 12 entsprechende Draufsicht auf den Kammspaltbereich bei der Herstellung
eines doppelflächigen Gestricks;
- Fig. 14
- eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Platinen;
- Fig. 15
- eine der Fig. 4 entsprechende Schnittdarstellung unter Verwendung der zweiten Ausführungsform
der Platinen;
- Fig. 16
- eine der Fig. 12 entsprechende Draufsicht auf den Kammspaltbereich bei Verwendung
der zweiten Ausführungsform der Platinen;
- Fig. 17
- eine der Fig. 13 entsprechende Draufsicht auf den Kammspaltbereich bei Verwendung
der zweiten Ausführungsform der Platinen;
- Fig. 18
- eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung mit einem dritten Ausführungsbeispiel
der Platinen;
- Fig. 19
- eine der Fig. 3 entsprechende Schnittdarstellung unter Verwendung der dritten Ausführungsform
der Platinen;
- Fig. 20
- eine der Fig. 4 entsprechende Schnittdarstellung unter Verwendung der dritten Ausführungsform
der Platinen;
- Fig. 21
- eine der Fig. 6 entsprechende Schnittdarstellung unter Verwendung der dritten Ausführungsform
der Platinen;
- Fig. 22
- eine der Fig. 7 entsprechende Schnittdarstellung unter Verwendung der dritten Ausführungsform
der Platinen.
[0008] Fig. 1 zeigt einen Schloßkanal 10 zur Steuerung der Nadeln 11 und 12 des vorderen
Nadelbetts V und des hinteren Nadelbetts H (Fig. 2), der von nicht näher dargestellten
Schloßteilen gebildet wird. Außerdem sind feststehende Schloßteile 14, 15 und schraffiert
dargestellte bewegliche Schloßteile 16 zur Steuerung von Platinen 17, 18 gezeigt.
Diese Schloßteile begrenzen einen weiteren Kanal 20 für die Platinen 17, 18. Die Strickrichtung
ist durch den Pfeil 19 angedeutet. Fig. 1 zeigt das Strickschloß für das Stricken
von Maschen. Die Ruhestellung der Nadeln in Kammgleiche ist mit KG bezeichnet, während
NV1 den Nadelvortrieb zur Maschenbildung angibt. Die größtmögliche Nadelaustriebsposition
beim Stricken ist mit R-R bezeichnet. KT bezeichnet die Kuliertiefe, aus der die Nadeln
durch einen zweiten Vortrieb NV2 wieder auf Kammgleiche KG gebracht werden. Die genaue
Position der Nadeln 11, 12 sowie der Platinen 17, 18 des vorderen und hinteren Nadelbetts
V, H während des Maschenbildungsvorgangs ist in den Schnittdarstellungen der Figuren
2 bis 8 erläutert.
[0009] Wie Fig. 2 zeigt, sind die Platinen 17 und 18 mit einem Langloch 21 und 22 versehen
und mit diesem an Schwenkachsen 23 und 24 der beiden Nadelbetten V, H gelagert. In
Fig. 2 sind die Platinen 17 und 18 dabei in vollständig geöffneter Stellung S0 gezeigt.
Die Platinen 17 und 18 weisen jeweils hakenförmige Vorsprünge 25 und 26 auf, deren
Spitzen bei der dargestellten Version der Platinen 17 und 18 das obere Ende der Vorderkante
eines starren Maschenbilders 27, 28 überdecken. Hierdurch ist gewährleistet, daß die
in der Nadel 12 hängende Masche 30 nicht über die Oberseite des Maschenbilders 27,
28 gleiten kann und anschließend bei der Schließbewegung der Platinen 17 und 18 zwischen
den Platinen 17 und 18 und den Maschenbildern 27, 28 eingeklemmt wird. Die Nadeln
11 und 12 befinden sich in der in Fig. 2 dargestellten Position auf Kammgleiche.
[0010] In Fig. 3 sind die Nadeln 11 und 12 noch in Ruhe. Die Platinen 17 und 18 haben eine
Drehbewegung um die Schwenkachsen 23, 24 ausgeübt. Hierdurch erreichen die Platinen
17 und 18 ihre Standard-Schließposition S1. Die Drehbewegung der Platinen 17, 18 wird
durch eine Kraft K1 eingeleitet. Dabei stützen sich die Platinen 17, 18 an der Stelle
A1 des Langlochs 21, 22 ab. Die Drehbewegung wird begrenzt durch einen von Schloßteilen
gebildeten Anschlag A2. Die nasenförmigen Vorsprünge 25, 26 der Platinen 17, 18 liegen
auf dem Niveau des Nadelgrunds. Außerdem sind sie in der Mittelebene der Nadelbetten
eng benachbart, so daß beide Platinen 17 und 18 zusammen den Maschenstauraum auf einen
Bereich unterhalb des Nadelgrunds begrenzen.
[0011] In Fig. 4 sind die Nadeln 11 und 12 immer noch in Ruhe. Durch die weitere Einwirkung
der Kraft K1 und Abstützung der Platinen 17, 18 an A2 führen die Platinen 17 und 18
nun eine Rotationsbewegung um die Achsen 23, 24 aus, der eine Translationsbewegung
entlang der Achse der Langlöcher 21, 22 überlagert ist, wodurch die Vorsprünge 25,
26 der Platinen eine nahezu vertikale Bewegung nach unten ausführen. Die Platinen
17 und 18 haben nun ihre Endposition S2 erreicht und berühren sich in der Mittelebene
der beiden Nadelbetten V, H nahezu. Dadurch werden die in den Nadeln 12 hängenden
Maschen 30 eingeschlossen, aber nicht festgehalten. Durch die vertikale Bewegung der
hakenförmigen Vorsprünge 25 und 26 der Platinen 17 und 18 wird der Maschenstauraum
noch weiter nach unten verlagert, wodurch die Sicherheit des weiteren Maschenbildungsvorgangs
erhöht wird.
[0012] In Fig. 5 sind die Nadeln 12 in ihre Endstellung R-R (Fig. 1) ausgetrieben. Die Platinen
17 und 18 verbleiben in ihrer Endposition S2. Ein selbsttätiges Öffnen der Platinen
17, 18 ist nicht möglich, da die Schloßteile 16 entgegengerichtete Kräfte K1 und K1'
auf die Platinen 17, 18 ausüben. Durch den Vortrieb der Nadeln 12 werden die Maschen
30 vom Schaft der Nadeln 12 in Bewegungsrichtung mitgenommen. Der Vorsprung 26 der
Einschließplatinen 18 begrenzt dabei den Weg der Masche 30, wobei durch die Geometrie
und Position des hakenförmigen Vorsprungs 26 diese Rückhaltekraft genau entgegengesetzt
der Vortriebsrichtung der Nadel 12 wirkt.
[0013] In Fig. 6 sind die Nadeln 12 nach wie vor in ihrer Endposition R-R, die Platinen
17 und 18 werden jedoch wieder durch Einwirkung einer von den Schloßteilen ausgeübten
Kraft K2 in ihre Standard-Schließstellung S1 zurückbewegt. Die Bewegung der Platinen
17 und 18 setzt sich dabei aus einer Rotationsbewegung um den Punkt A4 und einer Translationsbewegung
entlang der Längsachse des Langlochs 22 zusammen. Durch diese Teilöffnung der Platinen
17 und 18 vermindert sich die Spannung in den Platinenmaschen 30. Das Gestrick wird
duch die Nadeln 12 im Maschenstauraum gehalten.
[0014] In Fig. 7 sind die Platinen 17 und 18 wieder in ihre Öffnungsstellung S0 gebracht,
und die Nadeln 12 beginnen ihre Rückzugsbewegung. Die Öffnungsbewegung der Platinen
17 und 18 wird durch die Kraft K2 eingeleitet. Da der Vorsprung 26 der Platine 18
die Oberseite und Frontseite des Maschenbilders 28 abdeckt, ist die Sicherheit der
Einlage eines Fadens 31 in die Nadel 12 sehr hoch. Die Vorsprünge 25, 26 der Einschließplatinen
17, 18 kommen in keiner Phase des Platinenbewegungsablaufs über das Niveau des Nadelgrunds
des jeweils gegenüberliegenden Nadelbetts, wodurch eine volle Platinenbeweglichkeit
auch bei ausgetriebenen Nadeln 11, 12 gewährleistet ist.
[0015] In Fig. 8 werden die Nadeln 12 von der jeweiligen Kuliertiefe KT auf Kammgleiche
KG vorgetrieben (Fig. 1). Dabei werden die Platinen 17 und 18 bis in ihre Endposition
S2 bewegt. Hierdurch wird verhindert, daß beim Vortrieb der Nadeln 12 der soeben eingezogene
Faden 31 über den Nadelhaken gleiten kann. Da die geschlossenen Platinen 17, 18 den
zugeführten Faden 31 immer auf einem Niveau halten, auf dem er leicht von den Nadeln
11, 12 erfaßt werden kann, können große Fadenflottungen erreicht werden.
[0016] Fig. 9 zeigt eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der Schloßteile zur Beeinflussung
der Platinen 17, 18 sowie der Nadeln 11, 12 bei einem Umhängevorgang. Die Figuren
10 und 11 zeigen im Schnitt durch den Kammspaltbereich der Flachstrickmaschine entlang
der Linien X und XI die Stellungen der Nadeln 11, 12 und der Platinen 17, 18.
[0017] In Fig. 10 sind die Nadeln 12 bis in die Position R-R vorgetrieben worden. Die Platinen
17 und 18 sind in ihrer Endposition (S2). Das Zurückhalten der Maschen 30 erfolgt
in analoger Weise wie in den Figuren 2 bis 5 gezeigt. Anschließend werden gemäß Fig.
11 die Nadeln 12 bis zur Übergabeposition vorgetrieben. Parallel dazu werden die Einschließplatinen
17, 18 bis maximal in die Position S0 geöffnet. Der Öffnungsgrad ist von der Gestrickart
abhängig und wird von den beweglichen Schloßteilen 16 eingestellt. Hierdurch wird
die Zugbelastung auf den zu übergebenden Maschen 30 vermindert, wodurch einem Platzen
der Maschen entgegengewirkt wird. Der Umhängevorgang wird dadurch wesentlich sicherer.
Nach dem Umhängevorgang werden die Nadeln entweder auf Kammgleiche KG zurückgezogen
oder aber auf Kuliertiefe KT (Fig. 9), sofern die Nadeln durch eine Split-Technik
Maschen bilden. Im letzteren Fall erfolgt anschließend wieder ein Vortrieb der Nadeln
auf Kammgleiche KG und ein Öffnen der Platinen 17, 18.
[0018] In den Figuren 12 und 13 ist die benachbarte Anordnung der Platinen 17 und 18 der
beiden Nadelbetten V und H zu erkennen. Die Platinen 17 und 18 befinden sich hierbei
in ihrer Endposition S2. Neben den Platinen 17, 18 sind starre Maschenbilder 27, 28
angeordnet. Beim in Fig. 12 gezeigten einflächigen Gestrick 43 übergreifen die Vorsprünge
25, 26 die Schenkel der Maschen der benachbarten Nadeln des gleichen Nadelbetts ebenso
wie beim zweiflächigen Gestrick 44 gemäß Fig. 13. Die Pfeile 45 und 46 geben jeweils
die Strickrichtung an.
[0019] In den Figuren 14 und 15 ist ein zweites Ausführungsbeispiel von Platinen 17' und
18' dargestellt, die einen vorspringenden Brustbereich 17.1', 18.1' aufweisen, der
die Funktion der Maschenbilder 27 und 28 bei den in den Figuren 2 bis 8 und 10 und
11 gezeigten Platinen 17, 18 übernimmt. Fig. 14 zeigt die Platinen 17' und 18' in
vollständig geöffneter Stellung S0, während Fig. 15 die Endposition S2 der Platine
17' und 18' zeigt.
[0020] Die Figuren 16 und 17 entsprechen den Figuren 12 und 13, wobei hier jedoch die Platinen
17, 18 durch die Platinen 17' und 18' ersetzt sind. Die Platinen 17', 18' stehen sich
stärker versetzt gegenüber als die Platinen 17, 18. Dennoch ist in der in den Figuren
16 und 17 gezeigten Endposition S2 der Platinen 17' und 18' auch hier der Kammspalt
von den Platinenvorsprüngen 25', 26' überbrückt. Die Einschließwirkung der Maschen
des einflächigen Gestricks 47 bzw. des zweiflächigen Gestricks 48 durch die Vorsprünge
25' und 26' im Schenkelbereich entspricht dem Einschließen durch die Vorsprünge 25
und 26 der Platinen 17, 18.
[0021] Die Figuren 18 bis 22 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel von Platinen 17'' und
18''. Im Gegensatz zu den beiden anderen Ausführungsformen sind die Platinen 17''
und 18'' jeweils mit zwei Langlöchern 40, 41 bzw. 42, 43 versehen und mit diesen an
zwei verschiedenen Schwenkachsen 44, 45 bzw. 46, 47 an den Nadelbetten V, H gelagert.
Fig. 18 zeigt die Platinen 17'' und 18'' in ihrer Öffnungsstellung S0. In Fig. 19
sind die Platinen 17'', 18'' in ihrer Standard-Schließstellung S1 gezeigt. Diese Stellung
wird durch eine durch die Kraft K1 ausgelöste Rotationsbewegung um die Schwenkachsen
44 bzw. 46 erreicht, wobei sich die Platinen 17'', 18'' im Bereich A1 abstützen. Die
Bewegung wird beendet, wenn die Platinen 17'', 18'' an A2 zur Anlage kommen. Fig.
20 zeigt die Platinen 17'' und 18'' in ihrer Endposition S2, bei der die Platinen
17'' und 18'' noch weiter in den Kammspalt 50 der Maschine hineinbewegt sind. Die
Bewegung von der Schließstellung S1 in die Endposition S2 wird durch die Kraft K1
eingeleitet. Die Platinen 17'' und 18'' führen hier nun durch die Abstützung an A2
eine Rotationsbewegung um die Schwenkachsen 45 bzw. 47 aus. Die Platinen 17'' und
18'' können dabei stufenlos in jede beliebige Position zwischen der Schließstellung
S1 und der Endposition S2 gebracht werden. Fig. 21 zeigt den Austrieb einer Nadel
12, wobei die Platinen durch Einwirkung der Kraft K2 in eine Schließstellung S1' gebracht
sind. Die Platinen 17'' und 18'' beschreiben dabei eine Rotationsbewegung um die Achsen
44 und 46 bis sie an der Fläche A3 zur Anlage kommen. Bei dem in Fig. 22 gezeigten
Öffnen der Platinen zur Ermöglichung des Rückzugs der Nadel 12 wirkt erneut die Kraft
K2 auf die Platinen 17'' und 18'', wodurch diese eine Drehbewegung um den Punkt A3
ausführen.
1. Flachstrickmaschine mit sich gegenüberliegenden Nadelbetten (V, H) mit längsverschiebbaren
Nadeln (11, 12), zwischen denen mit Hilfe von Schloßteilen (14, 15, 16) eines Schlittens
verstellbare Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'', 18'') angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'', 18'') jeweils einen hakenförmigen Vorsprung
(25, 26; 25', 26') aufweisen, der in Schließstellung (S1, S2) der Platinen den Schenkel
der auf der benachbarten Nadel (11, 12) des gleichen Nadelbetts (V, H) liegenden Masche
(30) von oben einschließt.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen (17,
18; 17', 18'; 17'', 18'') zwischen einer Öffnungsstellung (S0) und einer Standard-Schließstellung
(S1) verstellbar sind.
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen (17,
18; 17', 18'; 17'', 18'') zur Begrenzung des Maschenstauraums in Abhängigkeit von
der Garn- und Gestrickart von der Standard-Schließstellung (S1) aus mit ihren hakenförmigen
Vorsprüngen (25, 26; 25', 26') stufenlos in den Kammspalt (50) der Maschine bis zum
Erreichen einer Endposition (S2) hineinbewegbar sind.
4. Flachstrickmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen (17,
18; 17', 18'; 17'', 18'') durch eine Schwenkbewegung aus der Öffnungsstellung (S0)
in die Standard-Schließstellung (S1) und durch eine Überlagerung einer Rotations-
und Translationsbewegung oder durch eine reine Rotationsbewegung bis in die Endposition
(S2) bringbar sind, wobei die hakenförmigen Vorsprünge (25, 26; 25', 26') der Platinen
(17, 18; 17', 18'; 17'', 18'') eine nahezu vertikale Bewegung ausführen.
5. Flachstrickmaschine nach Anspruch 4, wobei die gesamte Bewegung durch eine Krafteinleitung
an nur einer Stelle der Platine (17, 18, 17', 18', 17'', 18'') hervorgerufen wird.
6. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'', 18'') der beiden Nadelbetten (V, H) gegenüberstehen
und die Vorsprünge (25, 26; 25', 26') der sich gegenüberstehenden Platinen (17, 18;
17', 18'; 17'', 18'') in der Endposition (S2) der Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'',
18'') den Kammspalt (50) überspannende Brücken bilden.
7. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'', 18'') mindestens ein Langloch (21, 22; 40, 42)
aufweisen, mit dem sie an einer Schwenkachse (23, 24; 44, 46) der Nadelbetten (V,
H) dreh- und verschiebbar gelagert sind.
8. Flachstrickmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen (17'',
18'') zwei Langlöcher (40, 41, 42, 43) aufweisen, mit denen sie an zwei verschiedenen
Schwenkachsen (44, 45, 46, 47) der Nadelbetten (V, H) dreh- und verschiebbar gelagert
sind.
9. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Platinen (17, 18; 17'', 18'') mit starr an den Nadelbetten (V, H) angeordneten
Maschenbildern (27, 28) zusammenwirken.
10. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Brustbereich (17.1', 18.1') der Platinen (17', 18') als Maschenbilder ausgebildet
ist.
11. Verfahren zur Herstellung eines Gestricks auf einer Flachstrickmaschine nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch die Schritte:
a) in Ruhestellung (KG) der Nadeln (11, 12) Schließen der Platinen (17, 18; 17', 18';
17'', 18''), die dadurch die in den Nadeln (11, 12) hängenden Maschen (30) im Schenkelbereich
von oben einschließen, und gegebenenfalls Verengung des Maschenstauraums durch Bewegung
der Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'', 18'') in Richtung ihrer Endposition (S2);
b) Austrieb der Nadeln (11, 12) in ihre Endposition (R-R), während die Platinen (17,
18; 17', 18'; 17'', 18'') geschlossen bleiben;
c) anschließend gegebenenfalls Freigabe der Maschenstauraumbegrenzung durch Bewegen
der Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'', 18'') in ihre Standard-Schließstellung (S1);
d) kurz vor der Rückzugsbewegung der Nadeln (11, 12) und des Einlegens des Fadens
(31) Verschwenken der Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'', 18'') in ihre Öffnungsstellung
(S0);
e) anschließend Schließen der Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'', 18'') kurz bevor die
Nadeln von der Kuliertiefe (KT) auf Kammgleiche (KG) vorgetrieben werden;
f) je nach Gestrickart anschließend Öffnen der Platinen (17, 18; 17', 18'; 17'', 18'')
oder Halten in geschlossener Stellung (S1, S2).