[0001] In vertikalen Isolierglasfertigungslinien werden Isolierglasscheiben und Glastafeln,
aus denen Isolierglasscheiben zusammengebaut werden, auf einem Waagerechtförderer
stehend und dabei Wenige Grade gegen die Vertikale geneigt abgestützt bearbeitet.
Auf dem Waagerechtförderer aus einer Waschmaschine kommende Glastafeln werden aufeinanderfolgend
auf Sauberkeit kontrolliert. Für die Herstellung von Isolierglasscheiben, die aus
Zwei Glastafeln bestehen, wird auf jede zweite Glastafel ein rahmenförmiger Abstandhalter
geklebt oder durch Extrudieren eines thermoplastischen Stranges aufgetragen. Der Waagerechtförderer
fördert die Glastafeln aufeinanderfolgend in eine Zusammenbau- und Preßvorrichtung,
die üblicherweise aus zwei zueinander parallelen Preßplatten besteht, von denen eine
feststeht und die andere demgegenüber abstandsveränderlich ist. Zunächst wird die
erste Glastafel in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung gefördert, wobei sie sich
an die feststehende Preßplatte lehnt; sie wird in vorbestimmter Lage positioniert,
dann wird die bewegliche Preßplatte der ersten Glastafel angenähert, saugt sie an,
nimmt sie von der ersten Preßplatte ab und entfernt sie von dieser. Die erste Preßplatte
ist danach frei, um die zweite, mit dem Abstandhalter versehene Glastafel aufzunehmen,
welche nun in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung gefördert wird, bis sie der ersten
Glastafel deckungsgleich gegenüberliegt. Dann wird die bewegliche Preßplatte der feststehenden
Preßplatte angenähert, um die beiden Preßplatten zusammenzufügen und zu verpressen.
[0002] Um zu erreichen, daß bei Isolierglasscheiben die Oberflächen, welche mit den Stützeinrichtungen
des Waagerechtförderers in Berührung gekommen sind, stets außen liegen, ist in der
Fertigungslinie auf die Station folgend, in welcher ein Abstandhalter auf eine der
Glastafeln geklebt wird, nach einem in der DE-44 37 998 A1 offenbarten Vorschlag ein
Abschnitt des Waagerechtförderers samt Stützeinrichtung um eine zur Glastafel parallele,
i.w. vertikale Achse um 180° drehbar. Dadurch gelangt die auf dem betreffenden Abschnitt
des Waagerechtförderers stehende Glastafel auf eine zu ihrer ursprünglichen Bahn parallele
Bahn. Auf der ursprünglichen Bahn kann eine zweite Glastafel deckungsgleich zur ersten
Glastafel positioniert werden und gemeinsam können sie in dem durch die beiden Bahnen
vorgegebenen Abstand in eine Zusammenbau- und Preßvorrichtung überführt werden um
darin zusammengefügt und verpreßt zu werden.
[0003] Benutzer von Isolierglas-Fertigungslinien fordern immer kürzere Taktzeiten. Die Taktzeit
ist die Zeitspanne zwischen der Fertigstellung zweier aufeinanderfolgender Isolierglasscheiben.
Die Taktzeit wird durch die langsamsten Arbeitsvorgänge in einer Isolierglasfertigungslinie
bestimmt, bei welchen es sich um den Zusammenbau- und Preßvorgang (insbesondere dann,
wenn die Zusammenbau- und Preßvorrichtung auch zum Füllen der Isolierglasscheibe mit
einem Schwergas wie Argon verwendet wird, siehe z.B. die DE-38 32 836 A1 und die DE
40 22 185 A1) sowie um den Versiegelungsvorgang handelt, bei welchem in die vom Abstandhalter
und den beiden Glastafeln begrenzte Randfuge ein aushärtender Kunststoff, meist ein
Polysulfid, eingefüllt wird (DE 28 16 437 C2, DE 28 46 785 C2).
[0004] Aus der DE 92 05 069 U ist es bereits bekannt, in einer Zusammenbau- und Preßvorrichtung,
welche eine feststehende Preßplatte und ihr gegenüberliegend zwei getrennt bewegliche
Preßplatten hat, zwei Isolierglasscheiben gleichzeitig zusammenzubauen, mit einem
Schwergas zu füllen und zu verpressen. Dazu werden vier Glastafeln einzeln nacheinander
in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung überführt und in dieser paarweise zur Deckung
gebracht, einander paarweise angenähert, ihr Zwischenraum mit einem Schwergas gefüllt
und dann werden sie unter Bildung von zwei Isolierglasrohlingen verpreßt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zusammenbauen von Isolierglasscheiben
anzugeben, mit welchen sich die Taktzeit gegenüber herkömmlichen vertikalen Fertigungslinien
für Isolierglasscheiben verkürzen läßt.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
sowie durch eine Vorrichtung mit den im Anspruch 8 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Erfindungsgemäß werden in einer Versiegelungsstation zwei deckungsgleiche Isolierglasscheibenrohlinge
deckungsgleich positioniert und gleichzeitig versiegelt. Für die Herstellung gleich
großer Isolierglasscheiben besteht ein Bedarf z.B. bei großen Hochbauvorhaben bei
welchen eine Vielzahl von gleich großen Fenstern vorgesehen ist, sowie bei standardisierten
Fenstergrößen. Automatisch arbeitende Versiegelungsvorrichtungen, welche nicht nur
eine, sondern zwei Isolierglasscheiben gleichzeitig versiegeln, sind bisher nicht
bekannt. Für Isolierglasscheiben mit standardisierten Abmessungen kann eine automatisch
arbeitende Versiegelungsvorrichtung, welche z.B. aus der DE-28 16 437 C2 und der DE-28
46 785 C2 bekannt ist, ohne größeren Aufwand umgerüstet werden, so daß sie sich für
das Versiegeln von zwei deckungsgleich angeordneten Isolierglasscheibenrohlingen eignet.
Dazu muß man nämlich lediglich die beim Stand der Technik vorgesehenen einzelnen Düsen
ersetzen durch zwei in passendem Abstand nebeneinander angeordneten Düsen, welche
sich vorzugsweise an einem gemeinsamen Träger befinden, synchron am Rand der Isolierglasscheiben
entlangbewegt und synchron mit Versiegelungsmasse gespeist werden, zweckmäßigerweise
aus einer gemeinsamen Quelle mit einer gemeinsamen Pumpe. Zum Ausgleich von Unebenheiten
und Maßtoleranzen an den Glastafelrändern sind die beiden Düsen jedoch vorzugsweise
einzeln abgefedert, so daß sie sich den beiden Isolierglasscheibenrändern unabhängig
voneinander anschmiegen können.
[0008] Wenn die beiden Isolierglasscheiben in der Versiegelungsstation deckungsgleich positioniert
sind und gefördert werden, könnten sie, wenn keine Zwischenlage vorhanden ist, Scheuerspuren
aufeinander hinterlassen. Deshalb ist vorgesehen, daß die beiden Isolierglasscheibenrohlinge
beim Versiegeln und beim Fördern in der Versiegelungsstation in einem gleichbleibendem
Abstand voneinander gehalten werden. Dieser Abstand sollte kleiner sein als die Dicke
der Isolierglasscheiben, z.B. nur 1 mm oder 2 mm betragen. Vorzugsweise werden zu
diesem Zweck Distanzplättchen, z.B. Korkplättchen, auf einen der Isolierglasscheibenrohlinge
geklebt. Solche Korkplättchen sind auch nützlich, wenn die Isolierglasscheiben nach
dem Versiegeln auf Transportgestelle abgestellt werden und dabei aneinander lehnen.
[0009] Als Waagerechtförderer eignet sich in der Versiegelungsstation besonders der aus
der EP-0 549 648 B1 bekannte Förderer mit V-förmig angeordneten Auflagern, insbesondere
Bändern, auf welchen sich die beiden Isolierglasscheibenrohlinge nur mit ihren äußeren
Unterkanten abstützen, wohingegen ihre beiden inneren, einander benachbarten Glastafeln
einander gegenseitig stützen. Die unteren Randfugen sind auf diese Weise zum Versiegeln
optimal zugänglich und das Risiko einer Verschmutzung des Waagerechtförderers mit
Versiegelungsmasse ist besonders gering. Um den Zeittaktgewinn voll ausnutzen zu können,
ist in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, in einer der Versiegelungsstation
vorausgehenden Zusammenbau- und Preßvorrichtung zwei Glastafelpaare gleichzeitig zuerst
zusammenzufügen und dann zu verpressen. Im Gegensatz zur DE 92 05 069 U werden die
dafür benötigten vier Glastafeln jedoch nicht einzeln aufeinanderfolgend in die Zusammenbau-
und Preßvorrichtung überführt, vielmehr werden sie bereits zuvor paarweise parallel
und deckungsgleich mit Abstand voneinander positioniert und so positioniert werden
die beiden Glastafelpaare gleichzeitig in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung überführt
und darin gleichzeitig zunächst zusammengefügt und danach verpreßt, ggfs. auch vor
dem endgültigen Verpressen mit einem Schwergas gefüllt, insbesondere nach einem der
in den DE 40 22 185 A1 und DE 38 32 836 A1 offenbarten Verfahren. Das Positionieren
der Glastafeln parallel und deckungsgleich zueinander, nachfolgend auch als Paaren
bezeichnet, kann vor dem Überführen in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung erfolgen,
während in der Zusammenbau- und Preßvorrichtung noch die beiden vorhergehenden Glastafelpaare
zusammengefügt, ggfs. mit einem Schwergas gefüllt und verpreßt werden. Wenn danach
die Zusammenbau- und Preßvorrichtung wieder geöffnet wird und die beiden verpreßten
Isolierglasscheibenrohlinge die Zusammenbau- und Preßvorrichtung verlassen haben,
können die beiden nachfolgenden Glastafelpaare gleichzeitig in die Zusammenbau- und
Preßvorrichtung einlaufen. Die Zeitspanne vom Beginn des Einlaufens bis zum Beginn
des Schließens der Zusammenbau- und Preßvorrichtung kann dabei verglichen mit der
Zeitspanne, die dafür bei der in der DE-92 05 069 U offenbarten Arbeitsweise benötigt
wird, ungefähr auf 1/3 bis 1/4 gesenkt werden. Entsprechend verringert sich die Taktzeit
der Zusammenbau- und Preßvorrichtung, von welcher die Taktzeit der Isolierglas-Fertigungslinie
als Ganzes abhängt.
[0010] Um die Glastafeln vor dem Einlaufen in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung zu paaren,
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Besonders bevorzugt ist die im Anspruch 3
angegebene Verfahrensweise, bei welcher die beiden ersten der vier Glastafeln hintereinander
positioniert, um 180° geschwenkt werden und dadurch auf eine zu ihrer ersten Bahn
parallele zweite Bahn gelangen und dann mit den auf der ersten Bahn nachfolgenden
dritten und vierten Glastafel zur Deckung gebracht werden. Das ist z.B. durch eine
neuartige Verwendung der aus der DE-44 37 998 A1 bekannten Drehstation möglich, welche
bei der in der DE-44 37 998 A1 beschriebenen Arbeitsweise nur jeweils ein Glastafelpaar
zur Deckung bringen und dann in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung überführen kann.
Erfindungsgemäß wird eine solche Drehstation nunmehr aber dazu verwendet,
vier Glastafeln aufzunehmen und paarweise deckungsgleich zu positionieren. Zu diesem Zweck
wird im Gegensatz zur Offenbarung in der DE-44 37 998 A1 durch die Drehstation nicht
bereits nach dem Positionieren der ersten Glastafel eine Drehung vollzogen, sondern
erst nach dem Positionieren von zwei Glastafeln hintereinander auf derselben Bahn,
so daß zwei Glastafeln gleichzeitig auf eine zweite Bahn verschwenkt werden, worauf
die erste Bahn für das Einlaufen und Positionieren der dritten und vierten Glastafel
zur Verfügung steht. Das Paaren von vier Glastafeln benötigt auf diese Weise kaum
mehr Zeit als das Paaren von zwei Glastafeln.
[0011] Die beiden ersten auf einem Waagerechtförderer nacheinander herangeförderten Glastafeln
werden in vorbestimmten Stellungen angehalten und dann gemeinsam um 180° gedreht,
aber nicht um eine vertikale Achse, sondern um eine zu ihnen parallele Achse, welche
um denselben Winkel wie die abgestützten Glastafeln gegen die Vertikale geneigt ist.
Als Ergebnis der Drehbewegung um 180° befinden sich die ersten beiden Glastafeln in
ihrer Endlage parallel zu ihrer Ausgangslage auf einer zu ihrer ursprünglichen Förderbahn
parallelen Förderbahn. In dieser Lage befindet sich die Stützeinrichtung, gegen welche
sich die ersten beiden Glastafeln in ihrer Ausgangslage anlehnen konnten, nicht mehr
unterhalb, sondern oberhalb der Glastafeln, so daß zusätzliche Mittel vorgesehen sind,
um die Glastafeln an ihrer Außenseite oder an ihrem Rand zu halten, damit sie nicht
herabfallen. Als Mittel. um die ersten beiden Glastafeln an ihrer Außenseite zu halten,
eignen sich Saugförderbänder, wie sie in der EP-A-0 225 429 offenbart sind; solche
Saugförderbänder können die Glastafeln nicht nur hängend halten, sondern auch weiterfördern.
Als Mittel, um die ersten zwei Glastafeln an ihrem Rand zu halten, könnte man genutete
Rollen verwenden, deren Drehachsen rechtwinklig zur Glastafellaufebene orientiert
sind und in deren Nuten die Glastafeln mit ihrem oberen und mit ihrem unteren Rand
eingreifen. Besonders wird jedoch bevorzugt, die ersten beiden Glastafeln durch zwei
waagerechte Zeilen von Stützrollen abzustützen, welche auf ihre spätere Innenfläche
einwirken, und zwar entlang ihrem unteren und oberen Rand, wo die Glastafeln nach
dem Zusammenbau Berührung mit dem Abstandhalter bzw. mit einer Versiegelungsmasse
haben, also in einem Bereich, in welchem von der Berührung mit den Stützrollen herrührende
Spuren unschädlich sind. Diese Stützrollen definieren die Glastafellaufebene der zweiten
Förderbahn.
[0012] Sind die ersten beiden Glastafeln um 180° gedreht, können die dritte und vierte Glastafel
(vorzugsweise tragen sie einen Abstandhalter) in die Drehstation gefördert und mit
den beiden ersten Glastafeln zur Deckung gebracht werden. Aus der Drehstation können
die vier paarweise zueinander parallelen Glastafeln noch unverbunden in die Zusammenbau-
und Preßvorrichtung einlaufen, und zwar jede auf ihrer Förderbahn. Die erste Förderbahn
befindet sich an der stationären Preßplatte der Zusammenbau- und Preßvorrichtung.
Zur Verwirklichung einer dazu parallelen zweiten Förderbahn werden die Stütz- und
Fördermittel der in der Drehstation befindlichen zweiten Förderbahn fortgesetzt in
die Zusammenbau- und Preßvorrichtung. Verwendet man als Fördermittel beispielsweise
Saugförderbänder, so kann man die bewegliche Preßplatte der Zusammenbau- und Preßvorrichtung
mit solchen Saugförderbändern ausrüsten, welche die von der Drehstation kommenden
ersten beiden Glastafeln übernehmen, weiterfördern und dabei gleichzeitig festhalten.
Verwendet man jedoch in der Drehstation wie bevorzugt zwei Stützrollenzeilen für das
Abstützen der ersten beiden Glastafeln am oberen und unteren Rand ihrer Innenfläche,
dann kann man diese Stützrollenzeilen in den Preßspalt der Zusammenbau- und Preßvorrichtung
fortsetzen.
[0013] Am unteren Rand der stationären Preßplatte befinden sich üblicherweise angetriebene
Rollen als Fördermittel. Solche Rollen kann man auch an der beweglichen Preßplatte
vorsehen.
[0014] Die beiden Glastafelpaare kann man im Prinzip zeitgleich aufeinanderfolgend in die
Zusammenbau- und Preßvorrichtung fördern. Die kürzeste Taktzeit erreicht man jedoch,
wenn man die beiden Glastafelpaare gleichzeitig in die Drehstation fördert. Während
in der Zusammenbau- und Preßvorrichtung noch die beiden vorherigen Isolierglasscheiben
zusammengebaut werden, können die vier nachfolgenden Glastafeln bereits in die Drehstation
einlaufen, darin gepaart und danach paarweise gleichzeitig in die Zusammenbau- und
Preßvorrichtung überführt werden, sobald diese dazu bereit und geöffnet ist.
[0015] Gegenüber einer herkömmlichen vertikalen Fertigungslinie lassen sich dadurch die
Taktzeiten wesentlich verkürzen.
[0016] Werden die vier Glastafeln gleichzeitig in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung gefördert,
dann hat das den weiteren Vorteil, daß man dort mit einem gemeinsamen Antrieb auskommt,
insbesondere mit gemeinsamen Antriebsrollen am unteren Rand der beiden Preßplatten;
in diesem Fall kann man anstelle einer Stützrollenzeile für den unteren Rand der ersten
beiden Glastafeln die an der stationären Preßplatte angebrachten Förderrollen bis
unter die bewegliche Preßplatte verlängern und auf den Förderrollen eine Folge von
Spurkränzen vorsehen, die als Anschlag und Führung für den unteren Rand der ersten
beiden Glastafeln dienen.
[0017] Bei bekannten Zusammenbau- und Preßvorrichtungen hebt man, die Glastafeln vor dem
Zusammenbau mit einer Hebeeinrichtung um eine geringfügige Höhe vom Waagerechtförderer
ab. Entsprechend geht man zweckmäßigerweise auch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vor, hebt hier jedoch alle Glastafeln zugleich ab, und zwar um soviel, daß der untere
Glastafelrand über den Spurkränzen liegt. In dieser Lage kann die bewegliche Preßplatte
an die ersten beiden Glastafeln geschoben werden, um sie anzusaugen. Ist das geschehen,
kann die Stützrollenzeile für den oberen Glastafelrand aus dem Preßspalt nach oben
herausbewegt werden. Durch Zufahren der Presse können die Isolierglasscheiben in an
sich bekannter Weise zusammengebaut werden. Ist die bewegliche Preßplatte wie in der
DE-40 22 185 A1 mit einer Einrichtung zum Biegen derersten Glastafel oder der ersten
beiden Glastafeln ausgerüstet, kann in der Zusammenbau- und Preßvorrichtung auch sehr
rasch und rationell ein Gasaustausch in den zusammengebauten, aber durch Abbiegen
einer Glastafel noch teilweise offenen Isolierglasscheibenrohlinge vorgenommen werden.
[0018] Um in der Drehstation die ersten beiden Glastafeln nach dem Drehen abstützen zu können,
kann man auf jeder der beiden Förderbahnen der Drehstation beidseits der Ebene, welche
die Förderrichtung und die Drehachse enthält, gesonderte Stützrollenzeilen vorsehen,
wobei deren Abstand zur Anpassung an unterschiedlich dicke Glastafeln veränderlich
sein kann. Einfacher und völlig ausreichend ist es jedoch, für beide Förderbahnen
gemeinsame Stützrollen vorzusehen, deren Drehachsen in jener Ebene liegen, welche
die Förderrichtung und die Drehachse enthält. Der Abstand dieser Stützrollen von der
Stützeinrichtung für die Außenfläche der Glastafeln bestimmt sich danach, wie dick
die zu verarbeitenden Glastafeln maximal sind. Das bedeutet andererseits, daß die
ersten beiden Glastafeln eines Glastafelpaares nach dem Drehen um 180° mit ihrem oberen
Rand von der Stützeinrichtung für ihre Außenfläche weg gegen die Stützrollen für ihre
Innenfläche fallen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dieser kurze Fall für die Glastafeln
völlig ungefährlich ist.
[0019] Anstatt die beiden ersten Glastafeln mittels einer Drehstation von einer ersten auf
eine zweite Bahn umzusetzen, kann man die erste und die zweite Glastafel auch gleichzeitig
parallel zu sich selbst von der ersten Bahn auf die zweite Bahn verschieben. Das erreicht
man z.B. mit zwei auf einem gemeinsamen Geste parallel zueinander angebrachten Waagerechtförderern,
bei denen es sich insbesondere um angetriebene Rollenzeilen handelt. Oberhalb eines
jeden Waagerechtförderers befindet sich eine Stützeinrichtung, z.B. eine Zeile aus
freilaufenden Rollen, an welche sich die auf dem betreffenden Waagerechtförderer stehende
Glastafel lehnen kann. Eine solche Vorrichtung wird so betrieben, daß die beiden ersten
Glastafeln auf der vom ersten Waagerechtförderer gebildeten Bahn einlaufen und hintereinander
positioniert werden. Dann wird das Gestell mit den beiden Waagerechtförderern quer
zur Förderrichtung zurückbewegt, so daß die durch den zweiten Waagerechtförderer gebildete
zweite Bahn den Platz einnimmt, den zuvor die erste Bahn eingenommen hatte, und auf
dieser Bahn werden nun die dritte und die vierte Glastafel herangefördert und deckungsgleich
zur ersten und zweiten Glastafel positioniert. Aus dieser Stellung heraus können die
beiden Glastafelpaare dann unverbunden in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung überführt
werden, welche zu diesem Zweck mit entsprechenden Fördermitteln ausgerüstet sein muß,
was auch für den Fall der Verwendung einer Drehstation gilt. Gegenüber der Verwendung
einer Drehstation hat diese Lösung den Vorteil, einfacher zu sein, sie hat jedoch
den Nachteil, daß bei der dritten und vierten Glastafel die späteren Innenflächen
der Isolierglasscheiben Berührung mit den Fördermitteln haben.
[0020] Durch die Kombination einer erfindungsgemäß arbeitenden Zusammenbau- und Preßvorrichtung
mit einer erfindungsgemäß arbeitenden Versiegelungsvorrichtung, welche beide in der
Lage sind, zwei Isolierglasscheibenrohlinge gleichzeitig zu bearbeiten, erreicht man
einen maximalen Taktzeitgewinn: Die Taktzeit einer Isolierglasfertigungslinie kann
um bis zu 50 % herabgesetzt werden!
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung. Gleiche und einander entsprechende Teile
sind in den Beispielen mit übereinstimmenden Bezugszahlen bezeichnet.
- Figur 1
- zeigt eine Anordnung aus einer Drehstation und einer Zusammenbau- und Preßvorrichtung
in der Draufsicht,
- Figur 2
- zeigt die Drehstation aus Figur 1 in der Vorderansicht,
- Figur 3
- zeigt die Drehstation aus Figur 2 in einer Seitenansicht mit Blickrichtung in Förderrichtung,
- Figur 4
- zeigt das Detail Y aus Figur 3,
- Figur 5
- zeigt die Zusammenbau- und Preßvorrichtung aus Figur 1 in einer Seitenansicht mit
Blickrichtung in Förderrichtung,
- Figur 6
- zeigt das Detail X aus Figur 5,
- Figur 7
- zeigt eine Anordnung aus einer Glastafeln quer versetzenden Station und einer Zusammenbau-
und Preßvorrichtung in der Draufsicht,
- Figur 8
- zeigt die Glastafeln quer versetzende Station aus Figur 7 in einer Seitenansicht mit
Blickrichtung in Förderrichtung,
- Figur 9
- zeigt das Detail Z aus Figur 8,
- Figur 10
- zeigt einen Abschnitt einer Fertigungslinie für Isolierglasscheiben in der Draufsicht,
und
- Figur 11
- zeigt einen vertikalen Teilschnitt durch eine Versiegelungsstation, gemäß Schnittlinie
XI-XI in Figur 10.
[0022] Figur 1 zeigt eine Drehstation 1 und eine Zusammenbau- und Preßvorrichtung 2. Glastafeln
10, 10', 11, 11' werden der Drehstation 1 durch einen Waagerechtförderer 3 zugeführt,
welcher im wesentlichen aus einer waagerechten Zeile von synchron angetriebenen Rollen
4 besteht, welche sich in der Nähe des unteren Randes einer als Luftkissenwand ausgebildeten
Stützwand 5 befinden, welche um wenige Grade, insbesondere um 6°, gegen die Senkrechte
geneigt ist. Der Waagerechtförderer setzt sich in unterschiedlicher Ausbildung durch
die Drehstation 1 und die Zusammenbau- und Preßvorrichtung 2 hindurch fort in einen
Waagerechtförderer 3' mit demselben Aufbau wie ihn der Waagerechtförderer 3 für das
Abfördern von zusammengebauten Isolierglasrohlingen hat.
[0023] Die Drehstation hat auf einem Fuß 6 ein entsprechend der Neigung der Stützwand 5
wenige Grade gegen die Waagerechte geneigtes Drehgestell 7, auf welchem zwei zueinander
parallele Förderbahnen 8 und 9 vorgesehen sind, jede bestehend aus einer waagerechten
Zeile von synchron angetriebenen Rollen 4 bzw. 4' mit übereinstimmendem Durchmesser,
deren Drehachsen in einer gemeinsamen Ebene liegen, die im rechten Winkel zur Stützwand
5 verläuft. Zum Abstützen der Glastafeln 10, 10' und 11, 11', die auf den Rollen 4,
4' stehen, hat die Drehstation anstelle einer festen Stützwand Stützrollenzeilen,
und zwar je eine Stützrollenzeile 12 und 13 in Verbindung mit den beiden Zeilen von
angetriebenen Rollen 4 und 4', wobei zwischen je zwei angetriebenen Rollen 4, 4' eine
Stützrolle liegt, die nach oben hin etwas über die Oberseite der angetriebenen Rollen
4, 4' vorsteht. Einer der beiden Förderbahnen 8 und 9 ist noch eine dritte Stützrollenzeile
14 zugeordnet, welche im wesentlichen niveaugleich mit den Stützrollenzeilen 12 und
13 ist, sich aber zwischen diesen beiden befindet, und zwar so, daß die Stützrollen
der Stützrollenzeile 14 in die Zwischenräume zwischen den angetriebenen Rollen 4,
4' einer der beiden Förderbahnen eingreifen.
[0024] In der Flucht der Drehachsen der freilaufenden Stützrollen in den Stützrollenzeilen
12, 13 und 14 sind weitere Stützrollen angeordnet, die drei waagerechte, obere Stützrollenzeilen
15, 16 und 17 bilden, welche an der Unterseite von waagerechten Hohlprofilleisten
18 angebracht sind, die durch zwei quer zu ihnen verlaufende Arme 19 verbunden sind,
die an zwei Säulen 20 des Drehgestells auf und ab verschieblich geführt sind. Die
Säulen 20 stehen senkrecht zur Drehebene 21 des Drehgestells 7.
[0025] Die Rollen 4 in der einen Förderbahn 8 sind getrennt von den Rollen 4' in der anderen
Förderbahn 9 antreibbar. Die beiden dafür vorgesehenen Elektromotoren sind mit 22
und 23 bezeichnet.
[0026] Das Drehgestell 7 läuft mit mehreren Rädern 24 auf einer Kreisbahn 25 auf der Oberseite
des Fußes 6. Der Drehantrieb erfolgt über ein z. B. pneumatisch anstellbares Reibradgetriebe.
Die Drehachse 26 der Drehstation verläuft mittig in Bezug auf die Länge der Drehstation
und liegt nahe der Ebene, in welcher die Achse der Stützrollen der mittleren Stützrollenzeilen
14 und 17 liegen.
[0027] Die unmittelbar an die Drehstation 1 anschließende Zusammenbau- und Preßvorrichtung
2 hat auf einem Gestell 27 eine feststehende, als Luftkissenwand ausgebildete Stützwand
28, welche zugleich als feststehende Preßplatte dient; sie hat dieselbe Neigung wie
die Stützwand 5 und wie die durch die Stützrollenzeilen 12 und 15 bzw. 13 und 16 definierten
Glastafellaufebenen. Parallel zur Stützwand 28 ist eine weitere Stützwand 29 vorgesehen,
deren Abstand von der feststehenden Stützwand 28 durch Spindelantriebe 30 veränderbar
ist; diese bewegliche Stützwand 29 ist ebenfalls als Luftkissenwand ausgebildet und
dient als bewegliche Preßplatte, die sich auf rechtwinklig zur Förderrichtung 31 erstreckenden
Schienen 32 abstützt, wobei diese Schienen 32 in Ergänzung zu den Spindelantrieben
30 auch als Parallelführung für die Preßplatte 29 dienen.
[0028] Dicht unter der stationären Preßplatte 28 ist eine waagerechte Zeile von angetriebenen
Rollen 33 vorgesehen, welche so breit sind, daß sie auch dann noch bis unter den Rand
der beweglichen Preßplatte 29 ragen, wenn der Preßspalt 34 so weit ist, daß in ihm
die dicksten in der Praxis vorkommenden Isolierglasscheiben zusammengebaut werden
können. Die Rollen 33 befinden sich in der Flucht der Rollen 4 und 4' der Drehstation
1.
[0029] An Führungsschienen 35 und 36, welche an den beiden Enden der stationären Preßplatte
28 vorgesehen sind, ist eine Leiste 37 motorisch auf und ab beweglich geführt, an
welcher eine weitere waagerechte Zeile von Stützrollen 38 angebracht ist. Ihre Achsen
verlaufen parallel zu den Preßplatten 28 und 29 und ihre gemeinsame, der beweglichen
Preßplatte 29 benachbarte Tangentialebene fluchtet mit entsprechenden Rändern von
Spurkränzen 39 (siehe Figuren 5 und 6), welche gemeinsam mit den Stützrollen 38 die
Laufebene für die ersten beiden Glastafeln 10 und 10' in der Zusammenbau- und Preßvorrichtung
definieren und die ersten beiden Glastafeln 10, 10' am unteren und oberen Rand an
ihrer Innenseite abstützen.
[0030] Unterhalb der Rollen 33 ist ein Hubbalken 40 vorgesehen, der Hebenocken 41 trägt,
die in den Zwischenraum zwischen je zwei Rollen 33 eingreifen und auf diesen stehende
Glastafeln 10, 10' und 11, 11' anheben können.
Die Vorrichtung kann folgendermaßen arbeiten:
[0031] Eine erste Glastafel 10 wird auf dem Waagerechtförderer 3 herangefördert, gelangt
in der Drehstation 1 auf die Rollen der Förderbahn 8 und wird am unteren Rand durch
die Stützrollen 12 sowie am oberen Rand durch die Stützrollen 15 abgestützt. Sie wird
gestoppt, wenn sie mit ihrer vertikalen Vorderkante eine erste vorgegebene Stellung
nahe beim in Förderrichtung 31 vorderen Ende der Drehstation 1 erreicht hat. Der ersten
Glastafel 10 folgt auf derselben Förderbahn 8 eine zweite Glastafel 10'; sobald sie
mit ihrer Hinterkante in die Drehstation 1 eingelaufen ist, wird sie in einer vorbestimmten
zweiten Stellung gestoppt und die Drehstation wird um 180° gedreht. Sie befindet sich
dann in der Stellung, die in den Figuren 1 bis 4 dargestellt ist. Die erste Glastafel
10 und die zweite Glastafel 10' fallen dabei mit ihrem oberen Rand von der Stützrollenzeile
15 gegen die benachbarte Stützrollenzeile 17. Die antreibbaren Rollen 4 sind während
der Drehbewegung blockiert, damit die Glastafeln 10 und 10' nicht weglaufen können.
Nachdem die Drehbewegung um 180° vollendet und das Drehgestell in seiner neuen Stellung
fixiert ist, wird auf dem Waagerechtförderer 3 eine dritte mit einem Abstandhalter
42 belegte Glastafel 11' auf der Förderbahn 9 in die Drehstation 1 gefördert, in welcher
sie auf den angetriebenen Rollen 4' läuft und unten durch die Stützrollen 13 und oben
durch die Stützrollen 16 abgestützt ist. Die dritte Glastafel 11' wird bei stillstehender
Förderbahn 8 so weit gefördert, bis sie deckungsgleich neben der zweiten Glastafel
10' steht. Der dritten Glastafel 11' folgt auf der Förderbahn 9 eine vierte Glastafel
11, welche deckungsgleich mit der ersten Glastafel 10 positioniert wird. Aus dieser
Stellung heraus werden die beiden Glastafelpaare 10 und 11 sowie 10' und 11', sobald
die Zusammenbau- und Preßvorrichtung dazu bereit und geöffnet ist, gemeinsam gleichzeitig
in deren Preßspalt 34 gefördert. Die angetriebenen Rollen 4, 4' und 33 sind übereinstimmend
in Laufrichtung ein wenig so angestellt, daß die Glastafeln gegen die stationäre Preßplatte
28 geführt werden mit der Folge, daß die ersten beiden Glastafeln 10 und 10' mit ihrem
unteren Rand in Richtung auf die Stützrollen 14 und schließlich gegen die Spurkränze
39 geführt werden, wohingegen die dritte und vierte Glastafel 11, 11' zuverlässig
in ihrer durch die Stützrollen 13 und 16 sowie durch die Vorderseite der stationären
Preßplatte definierten Laufebene verbleiben. Die Stützrollen 38 in der Zusammenbau-
und Preßstation 2 liegen genau in der Flucht der Stützrollen 17 der Drehstation 1.
[0032] Die beiden Glastafelpaare 10 und 11 sowie 10' und 11' werden synchron vorwärts bewegt,
bis sie in vorbestimmter Lage gestoppt werden (siehe Figur 1). Das Glastafelpaar 10',
11' befindet sich dann mit seinen Vorderkanten am Auslaufende der Zusammenbau- und
Preßvorrichtung, wohingegen sich das Glastafelpaar 10, 11 mit seinen Hinterkanten
am Einlaufende der Zusammenbau- und Preßvorrichtung 2 befindet. Nun wird der Hubbalken
40 angehoben und mit ihnen die Glastafeln 10, 10', 11 und 11', so daß ihr unterer
Rand sich oberhalb der Spurkränze 39 befindet. Dann wird die bewegliche Preßplatte
29 an die ersten beiden Glastafeln 10 und 10' gefahren, um sie anzusaugen, wozu die
Preßplatte 29 Öffnungen hat, die mit der Saugseite eines Gebläses verbunden sind.
Gleichzeitig wird die Strömungsrichtung der Luft an der als Luftkissenwand ausgebildeten
stationären Preßplatte 28 umgekehrt, so daß dort die dritte und vierte Glastafel 11
und 11' angesaugt werden. Der Hubbalken 40 wird dann etwas abgesenkt, die bewegliche
Preßplatte 29 fährt gegen die stationäre Preßplatte 28 und drückt die ersten beiden
Glastafeln 10 und 10' gegen die an der dritten und vierten Glastafel 11 und 11' haftenden
Abstandhalter 42 und baut auf diese Weise zwei Isolierglasscheibenrohlinge gleichzeitig
zusammen, deren Randfugen auf der Außenseite des Abstandhalters noch mit Versiegelungsmasse
gefüllt werden müssen.
[0033] Sollen die Isolierglasscheiben mit einem Schwergas gefüllt werden, dann ist das in
derselben Zusammenbau- und Preßvorrichtung 2 möglich. Zu diesem Zweck sind ein am
Einlaufende vorgesehenes erstes Segment und ein am Auslaufende vorgesehenes zweites
Segment der beweglichen Preßplatte 29 hinter Abdeckungen 43 und 43' (Figur 1) mit
zusätzlichen Ansaugeinrichtungen versehen und von der stationären Preßplatte 28 weg
abbiegbar. Dadurch kann die erste Glastafel 10 an ihrem Rand, welcher sich am Einlaufende
der Zusammenbau- und Preßvorrichtung 2 befindet, abgebogen werden, während gleichzeitig
die zweite Glastafel 10' an ihrem Rand, welcher am Auslaufende der Zusammenbau- und
Preßvorrichtung 2 liegt, abgebogen werden kann, während die beiden Glasplatten 10
und 10' durch die bewegliche Preßplatte 29 angesaugt bleiben. So abgebogen werden
die ersten beiden Glastafeln 10 und 10' an die Abstandhalter 42 auf den beiden anderen
Glasplatten 11 und 11' gelegt, wobei infolge der gebogenen Glastafeln 10 und 10' zwischen
diesen und dem jeweiligen Abstandhalter 42 ein Spalt bleibt, durch den hindurch ein
Gasaustausch erfolgen kann. Ist der Gasaustausch vollzogen, wird die Biegung der Glastafeln
10 und 10' rückgängig gemacht und die Isolierglasscheibenrohlinge werden verpreßt.
Wegen der näheren Einzelheiten wird auf die DE-40 22 185 A1 verwiesen.
[0034] Nach dem Verpressen der Isolierglasscheibenrohlinge wird die Zusammenbau- und Preßvorrichtung
2 geöffnet und die Rohlinge werden gleichzeitig über den Waagerechtförderer 3' abgefördert.
[0035] Sobald die beiden Glastafelpaare 10 und 11 sowie 10' und 11' vollständig in die Zusammenbau-
und Preßvorrichtung 2 eingelaufen sind, wird das Drehgestell 7 in der Drehstation
1 um 180° zurückgedreht und nimmt in der beschriebenen Weise die nächsten vier Glastafeln
auf, die in der Drehstation 1 in der Zeitspanne bis zum Abschluß des in der Zusammenbau-
und Preßvorrichtung 2 vorhergehenden Zusammenbauvorgangs deckungsgleich positioniert
(gepaart) werden und dann bereit sind, in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung 2 einzulaufen.
[0036] Mit den beschriebenen Vorrichtungen können auch Isolierglasscheiben hergestellt werden,
die aus drei Glastafeln zusammengebaut sind. Dazu werden zunächst in der beschriebenen
Weise aus je zwei Glastafeln zwei Isolierglasscheibenrohlinge zusammengebaut. Währenddessen
werden eine fünfte und eine sechste Glastafel in die Drehstation gefördert, positioniert
wie zuvor die Glastafeln 10 und 10' und dann gemeinsam um 180° gedreht. Sobald die
beiden aus je zwei Glastafeln gebildeten Rohlinge zusammengebaut sind, werden sie
aus der Zusammenbau- und Preßvorrichtung 2 herausgefördert auf den nachfolgenden Waagerechtförderer
3', werden dort gestoppt und die ersten beiden Glastafeln 10 und 10' mit einem weiteren
Abstandhalter versehen. Währenddessen werden die fünfte und sechste Glastafel auf
der zweiten Förderbahn 9 der beweglichen Preßplatte 29 zugeführt. Danach werden die
mit dem zweiten Abstandhalter belegten Rohlinge in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung
2 zurückgeführt und dort deckungsgleich zur fünften und sechsten Glastafel positioniert,
mit dieser zusammengebaut, ggfs. kombiniert mit einer Schwergasfüllung. Dann werden
die zusammengebauten Dreifach-Isolierglasscheibenrohlinge verpreßt und abgefördert.
Das Zuführen der fünften und sechsten Glastafel in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung
2 unabhängig vom Rückführen der vorher zusammengebauten Zweischeibenrohlinge funktioniert
mit ein und demselben Antrieb, weil die fünfte und sechste Glastafel vor dem Rückführen
der Rohlinge durch die Hebenocken 41 von den angetriebenen Rollen 33 abgehoben werden
können.
[0037] Anstatt die Glastafeln 10 und 11 sowie 10' und 11' mit einer Drehstation 1 zu paaren,
kann man sie auch mit einer sie quer zur Förderrichtung 31 versetzenden Paarungsstation
44 paarweise deckungsgleich positionieren. Dieser Fall ist in den Figuren 7 bis 9
dargestellt, wobei die an Paarungsstation 44 anschließende Zusammenbau- und Preßvorrichtung
2 dieselbe ist wie in Figur 1.
[0038] Die Paarungsstation 44 hat auf einem Gestell 45 zwei rechtwinklig zur Förderrichtung
31 verlaufende Schienen 46 und 47, auf welchen zwei Waagerechtförderer 48 und 49 mit
zueinander parallelen Förderbahnen 8 und 9 längs der Schienen 46 und 47 verschiebbar
gelagert sind. Die Förderbahnen 8 und 9 können einen den Förderbahnen in der Drehstation
2 (Figur 4) entsprechenden Aufbau haben mit zwei Zeilen von angetriebenen Rollen 4
und 4' und mit zwei Stützrollenzeilen 13 und 14; wegen näherer Details kann deshalb
auf die Beschreibung der Drehstation verwiesen werden. In der Flucht der Drehachsen
der freilaufenden Stützrollen 13 und 14 sind weitere Stützrollen 16 und 17 vorgesehen,
welche zwei waagerechte obere Stützrollenzeilen bilden, welche an der Unterseite von
waagerechten Hohlprofilleisten 18 angebracht sind, die durch quer zu ihnen verlaufende
Arme 19 verbunden sind, die an zwei Säulen 20 des Gestells 45 auf und ab verschieblich
geführt sind. Die Säulen 20 sind wenige Grade nach hinten geneigt.
Diese Vorrichtung arbeitet z.B. folgendermaßen:
[0039] Zunächst fluchtet die Förderbahn 8 mit dem Waagerechtförderer 3. Eine erste Glastafel
10' wird auf dem Waagerechtförderer 3 herangefördert, gelangt in der Paarungsstation
44 auf die Rollen der Förderbahn 8 und wird am unteren Rand durch die Stützrollen
14 und am oberen Rand durch die Stützrollen 17 abgestützt. Die erste Glastafel 10'
wird bis in eine erste Stellung gefördert, in welcher sich ihr vertikaler vorderer
Rand am Auslaufende der Paarungsstation 44 befindet. Der ersten Glastafel 10' folgt
eine zweite Glastafel 10 auf derselben Förderbahn 8 und wird in einer zweiten Stellung
positioniert, in welcher sich ihr vertikaler hinterer Rand am Einlaufende der Paarungsstation
44 befindet. Die Waagerechtförderer 48 und 49 werden nun gemeinsam quer zur Förderrichtung
31 verschoben, bis sich statt der Förderbahn 8 die Förderbahn 9 in der Flucht des
Waagerechtförderers 3 befindet. Nun werden eine dritte Glastafel 11' und eine ihr
folgende vierte Glastafel 11 vom Waagerechtförderer 3 kommend auf den Waagerechtförderer
49 übergeben, auf welchem sie auf den angetriebenen Rollen 4 stehen und am unteren
Rand durch die Stützrollen 13 und am oberen Rand durch die Stützrollen 16 abgestützt
sind. Die Glastafeln 11' und 11, welche beide einen Abstandhalter 42 tragen, werden
in der Paarungsstation 44 deckungsgleich zu den Glastafeln 10' und 10 positioniert.
Dieser Zustand ist in Figur 7 dargestellt. Ist die anschließend angeordnete Zusammenbau-
und Preßvorrichtung 2 frei und offen, dann werden die beiden Glastafelpaare 10' und
11' sowie 10 und 11 durch Antreiben der Rollen 4 und 4' in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung
2 überführt und dort entsprechend positioniert und weiterverarbeitet, wie anhand des
ersten Beispiels mit der Drehstation beschrieben wurde.
[0040] Ob die Glastafeln nun mit einer Drehstation 1 oder mit einer sie quer versetzenden
Paarungsstation 44 gepaart werden, in beiden Fällen kann auf die Zusammenbau- und
Preßvorrichtung 2 der in Figur 10 dargestellte Abschnitt einer Isolierglasfertigungslinie
folgen. Figur 10 zeigt an die Zusammenbau- und Preßvorrichtung 2 in Förderrichtung
31 anschließend eine Zwischentransportvorrichtung 50 mit dem Waagerechtförderer 3'
am unteren Rand einer als Luftkissenwand ausgebildeten Stützwand 51; gefolgt von einer
Station 52, in welcher Distanzplättchen an einen Isolierglasscheibenrohling geklebt
werden können; gefolgt von einer Paarungsstation 53, in welcher zwei gleich große
Isolierglasscheibenrohlinge deckungsgleich nebeneinander angeordnet werden können;
gefolgt von einer Versiegelungsstation 54.
[0041] Die Zwischentransportvorrichtung 50 dient dazu, die beiden aus der Zusammenbau- und
Preßvorrichtung 2 kommenden Isolierglasscheibenrohlinge 55 aufzunehmen und ggfs. zu
parken, solange die nachfolgende Station 52 noch nicht frei ist.
[0042] Die Station 52 besteht wie die Station 50 aus einem Waagerechtförderer 3'' mit angetriebenen
Rollen am unteren Rand einer wenige Grade nach hinten geneigten Luftkissenwand 56.
Hier kann jeder zweite Isolierglasscheibenrohling 55 angehalten werden, um auf seine
freie Außenseite einige Distanzplättchen, z.B. aus Kork, zu kleben.
[0043] Die Station 53 hat wie die Station 50 einen mit angetriebenen Rollen gebildeten Waagerechtförderer
3''' am unteren Rand einer etwas nach hinten geneigten Luftkissenwand 57, welcher
gegenüberliegend ein Hebegerät 58 angeordnet ist, welches einen oder mehrere gegen
die Luftkissenwand 57 gerichtete Sauger hat, mit welchen ein auf dem Waagerechtförderer
3''' stehender Isolierglasscheibenrohling 53 angesaugt, vom Waagerechtförderer 3'''
abgehoben und von der Luftkissenwand 57 entfernt werden kann.
[0044] Die Versiegelungsstation 54 hat zwei Waagerechtförderer 59 und 60 am unteren Rand
von Luftkissenwänden 61 und 62. In diesem Fall sind die Waagerechtförderer 59 und
60 nicht Zeilen von angetriebenen Rollen, sondern V-förmig angeordnete endlose Bänder
63 und 64, welche über angetriebene Rollen 65 und 66 gespannt sind. Ein solcher Waagerechtförderer
ist detailliert in der EP 0 549 648 B1 beschrieben, worauf hiermit zur Vermeidung
von Wiederholungen Bezug genommen wird. In einer Lücke 67 zwischen den beiden Luftkissenwänden
61 und 62 ist ein Versiegelungskopf 68 vorgesehen, welcher um eine zur Luftkissenwand
61 senkrecht verlaufende Achse 69 verschwenkbar ist. Der Versiegelungskopf 68 trägt
zwei gleiche, nebeneinander angeordnete Düsen 70 und 71, die mit einer balligen Vorderseite
dem Rand der Isolierglasscheibenrohlinge 55 angelegt werden können, um deren Randfugen
72 und 73 zu versiegeln. Zwischen den Düsen 70 und 71 und dem Versiegelungskopf 68
befinden sich Druckfedern 74 und 75, die für eine federnde Anlage der Düsen 70 und
71 am Rand der Isolierglasscheibenrohlinge 55 sorgen. Der Versiegelungskopf 68 kann
nicht nur um die Achse 69 verschwenkt, sondern in der Lücke 67 zwischen den beiden
Luftkissenwänden 61 und 62 parallel zu diesen auf und ab verschoben werden. In den
Versiegelungskopf 68 führt eine Speiseleitung 76 hinein, wodurch die beiden Düsen
70 und 71 zugleich mit Versiegelungsmasse versorgt werden.
[0045] Die beiden Düsen 70 und 71 befinden sich an einem gemeinsamen Träger 77 und können
gemeinsam mit diesem zur Anpassung an Isolierglasscheibenrohlinge mit geändertem Abstand
zwischen den beiden Glastafeln 10 und 11 bzw. 10' und 11' und/oder mit geänderten
Glastafeldicken ausgetauscht werden.
Der in den Figuren 10 und 11 dargestellte Abschnitt der Fertigungslinie arbeitet z.B.
folgendermaßen:
[0046] Zwei in der Zusammenbau- und Preßvorrichtung 2 zusammengebaute Isolierglasscheibenrohlinge
55 werden aus dieser heraus gemeinsam auf die Zwischentransportvorrichtung 50 gefördert.
Der jeweils erste von zwei Isolierglasscheibenrohlingen 55 läuft unbearbeitet durch
die Station 52 in die Station 53, wird dort in einer vorbestimmten Lage positioniert,
vorzugsweise so, daß sein vorderer Rand sich am Auslaufende der Stützwand 53 befindet,
wird dort von der Hebevorrichtung 58 erfaßt, von der Förderbahn 3''' abgehoben und
um mehr als seine Dicke von der Luftkissenwand 57 entfernt. Der zweite, nachfolgende
Isolierglasscheibenrohling 55 wird in der Station 52 angehalten, mit einigen Distanzplättchen
78 (siehe Figur 11) beklebt und dann weitergefördert in die Station 53 bis in genau
jene Stellung, an welcher sich zuvor der nun an der Hebevorrichtung 58 hängende erste
Isolierglasscheibenrohling befand, welcher nunmehr auf den Waagerechtförderer 3'''
zurückgestellt und dabei deckungsgleich mit dem dort bereits stehenden zweiten Isolierglasscheibenrohling
55 positioniert wird, wobei die beiden Rohlinge durch die Distanzplättchen 78 auf
Abstand gehalten sind.
[0047] Sobald die Versiegelungsstation 54 aufnahmebereit ist, werden die beiden zu einem
Paar zusammengestellten Isolierglasscheibenrohlinge 55 aus der Station 53 auf den
Waagerechtförderer 59 und weiter auf den Waagerechtförderer 60 überführt und mit ihren
vertikalen Hinterkanten am Einlaufende des Waagerechtförderers 60 positioniert. In
dieser Stellung werden mit den beiden Düsen 70 und 71 zunächst die beiden hinteren
Randfugenabschnitte versiegelt, indem die Düsen 70 und 71 von unten nach oben am Rand
der Isolierglasscheibenrohlinge entlang bewegt werden. Sobald sie an der hinteren
oberen Ecke der Rohlinge angekommen sind, wird der Versiegelungskopf 68 um 90° verschwenkt,
so daß die Düsen 70 und 71 nach unten weisen, wie in Figur 11 dargestellt. Nun werden
die beiden Isolierglasrohlinge 55 vom Waagerechtförderer 60 auf den Waagerechtförderer
59 zurückbewegt, bis die Düsen 71 und 70 an der vorderen oberen Ecke der Rohlinge
ankommen. Die Bewegung der Rohlinge wird dann gestoppt, der Düsenkopf 68 ein weiteres
Mal um 90° verschwenkt und am vorderen Rand der Rohlinge abwärtsbewegt, um die dort
liegenden Randfugenabschnitte zu füllen. Kommen die Düsen 70 und 71 an der vorderen
unteren Ecke der Rohlinge 55 an, werden sie ein weiteres Mal um 90° verschwenkt, worauf
ihre Öffnungen nach oben weisen, und nun werden die beiden Rohlinge vom Waagerechtförderer
59 auf den Waagerechtförderer 60 überführt, wobei die unten liegenden Randfugenabschnitte
versiegelt werden.
[0048] Mit mehr als einem Düsenkopf können auch andere Bewegungsabläufe verwirklicht werden,
welche in der DE-28 16 437 C2 und in der DE-28 46 785 C2 beschrieben sind.
[0049] Durch ein nicht dargestelltes Hebezeug können die fertig versiegelten Isolierglasscheiben
vom Waagerechtförderer 60 abgehoben und auf Transportgestelle abgestellt werden.
[0050] Die Waagerechtförderer 59 und 60 können auf die Dicke der untereinander gleichen
Isolierglasscheibenrohlinge 55 eingestellt werden. Damit die beiden Rohlinge nur mit
ihren beiden äußeren Glastafeln 10' und 11 auf den Förderbändern 63, 64 stehen, wie
in Figur 11 dargestellt, soll der Scheitel 79 der V-Anordnung in der Flucht der Mitte
des Zwischenraums zwischen den beiden Rohlingen 55 liegen. Zu diesem Zweck ist die
V-Anordnung in Richtung der Achsen 80 der das Band 63 tragenden Rollen 65 verlagerbar.
Wegen näherer Details wird auf die EP 0 549 648 B1 verwiesen.
[0051] Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den beigefügten
EP 0 549 648 B1 und
DE 44 37 998 A1.
1. Verfahren zum Zusammenbauen und Versiegeln von Isolierglasscheiben aus Glastafeln
in einer wenige Grade gegen die Senkrechte geneigten Orientierung, durch
- waagerechtes Fördern einer ersten und einer zweiten Glastafel sowie einer dritten
und einer vierten Glastafel in eine Zusammenbau- und Preßvorrichtung,
- paarweises Positionieren der deckungsgleichen Glastafeln in der Zusammenbau- und
Preßvorrichtung,
- Zusammenfügen der Glastafelpaare zu zwei Isolierglasscheibenrohlingen durch Parallelverschieben
einer der Glasplatten eines Paares von Glasplatten,
- Verpressen der so gebildeten Rohlinge,
- Überführen der Rohlinge in eine Versiegelungsstation,
- Versiegeln der Isolierglasrohlinge,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei deckungsgleiche Isolierglasscheibenrohlinge deckungsgleich positioniert
und gleichzeitig versiegelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Isolierglasscheibenrohlinge beim Versiegeln in einem gleichbleibenden
Abstand voneinander gehalten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand kleiner ist als die Dicke der Isolierglasscheiben.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für das Versiegeln ein oder mehr als ein Paar Düsen verwendet werden, welche
nebeneinander angeordnet synchron an den Rändern der beiden Isolierglasscheibenrohlingen
entlangbewegt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Verwendung von zwei auf einem gemeinsamen Träger angeordneten Düsen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch unabhängig voneinander abgefederten Düsen.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Verwendung der in dem europäischen Patent Nr. 0 549 648 für das Fördern einzelner
Isolierglasscheiben oder deren Rohlingen beanspruchten Vorrichtung für das Fördern
von zwei deckungsgleich angeordneten Isolierglasscheiben oder deren Rohlingen.
8. Vorrichtung zum Versiegeln der Randfuge von zwei deckungsgleich angeordneten Isolierglasscheiben
oder deren Rohlingen, gekennzeichnet durch einen Waagerechtförderer (59, 60), auf welchem die Isolierglasscheiben bzw. Rohlinge
(55) hochkant stehen, und eine oberhalb des Waagerechtförderers (59, 60) angeordnete
Stützeinrichtung (61, 62), an welche sich die auf dem Waagerechtförderer stehenden
Isolierglasscheiben bzw. Rohlinge (55) anlehnen, in Kombination mit zwei nebeneinander
angeordneten Düsen (70, 71), welche synchron an den Rändern der beiden Isolierglasscheiben
bzw. Rohlinge (55) entlang beweglich sind und synchron mit Versiegelungsmasse gespeist
werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Düsen (70, 71) auf einem gemeinsamen Träger (77) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Düsen (70, 71) getrennt abgefedert sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (70, 71 )aus einer gemeinsamen Quelle gespeist werden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11 in Kombination mit einem davor angeordneten
Waagerechtförderer (3''') fürdie Isolierglasscheibenrohlinge, und mit einer oberhalb
des Waagerechtförderers (3''') angeordneten Stützeinrichtung (57) an welche sich die
Isolierglasscheibenrohlinge (55) anlehnen, in Kombination mit einer Hebeeinrichtung
(58), mit welcher ein Isolierglasscheibenrohling (55) vom Waagerechtförderer (3''')
zeitweise abgenommen und wieder auf ihm abgestellt werden kann.
13. Verfahren zum Zusammenbauen und Versiegeln von Isolierglasscheiben aus Glastafeln
in einer wenige Grade gegen die Senkrechte geneigten Orientierung nach einem der Ansprüche
1 bis 7, durch folgende Schritte vor dem Überführen der Isolierglasrohlinge in die
Versiegelungsstation:
- waagerechtes Fördern einer ersten an einer ihrer Flächen abgestützten Glastafel
in jener Orientierung bis in eine bestimmte erste Stellung auf einer ersten Bahn,
- waagerechtes Fördern einer zweiten an einer ihrer Flächen abgestützten Glastafel
in jener Orientierung bis in eine bestimmte zweite Stellung auf der ersten Bahn,
- Verlagern der ersten und der zweiten Glastafel auf eine zur ersten Bahn parallele
zweite Bahn,
- waagerechtes Fördern einer dritten an einer ihrer Flächen abgestützten Glastafel
in jener Orientierung auf der ersten Bahn in jene bestimmte erste Stellung,
- waagerechtes Fördern einer vierten an einer ihrer Flächen abgestützten Glastafeln
in jener Orientierung auf der ersten Bahn in jene bestimmte zweite Stellung, wobei
entweder die erste und die zweite oder die dritte und die vierte Glastafel auf iher
nicht abgestützten Fläche einen rahmenförmign Abstandhalter trägt,
- Positionieren der beiden Glastafelpaare parallel und deckungsgleich mit Abstand
voneinander,
- gleichzeitiges Überführen der so positionierten Glastafelpaare in eine Zusammenbau-
und Preßvorrichtung,
- gleichzeitiges Zusammenfügen der beiden Glastafelpaare zu zwei Isolierglasscheibenrohlingen
durch Parallelverschieben der ersten und zweiten Glastafeln oder der dritten und vierten
Glastafeln und
- gleichzeitiges Verpressen der Rohlinge.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Glastafelpaare gleichzeitig in eine Zusammenbau- und Preßstation gefördert
werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Glastafeln beim Fördern an ihren in den Isolierglasscheiben einander abgewandten
Flächen, nachfolgend als ihre Außenflächen bezeichnet, abgestützt werden,
daß die erste und die zweite Glastafel nach dem Erreichen ihrer ersten bzw. zweiten
Stellung um eine zu jener Orientierung parallelen, vor der Flucht ihrer Innenflächen
(das sind die in den Isolierglasscheiben einander zugewandten Flächen der Glastafeln)
liegenden Achse um 180° verschwenkt werden, wodurch sie auf die zur ersten Bahn parallele
zweite Bahn gelangen und an ihrem Rand oder an ihrer Außenseite gehalten werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte und vierte Glastafel den Abstandhalter tragen.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Glastafel beim Fördern an ihrem Rand gehalten und beim Zusammenfügen
zur Isolierglasscheibe an ihrer Außenseite gehalten wird.
18. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Glastafel gleichzeitig parallel zu sich selbst von der
ersten Bahn auf die zweite Bahn verschoben werden.
19. Die Verwendung der für das Zusammenbauen einzelner Isolierglasscheibenrohlinge bestimmten,
in der deutschen Patentanmeldung P 44 37 998.6 beanspruchten Vorrichtung, zum Zusammenbauen
von Paaren von Isolierglasscheiben gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.