Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer elektrischen Steckvorrichtung nach der Gattung des
Anspruchs 1. Durch die DE 39 32 709 A1 ist eine gattungsgemäße Steckvorrichtung bekannt.
[0002] Die Steckvorrichtung besteht aus zwei zusammenfügbaren Steckverbinderteilen, einem
Stecker, der beispielsweise an einem beweglichen Kabel angebracht sein kann und einem
Gegenstecker, der an einem ortsfesten Teil befestigt ist. An dem Stecker ist ein Rastbügel
angebracht, der an seinem freien, ausfederungsfähigen Ende eine Hakenleiste aufweist,
die in einer Schließstellung der Steckvorrichtung in einer gegensinnig gestalteten
Leiste an dem Gegenstecker verrastet und so die Kontaktgabe der Steckvorrichtung sichert.
[0003] In nachteiliger Weise ist eine solchermaßen aufgebaute Steckvorrichtung unter rauhen
Betriebsbedingungen, wie sie beispielsweise in einem Motorraum eines Kraftfahrzeugs
durch Spritzwasserbefall und Schwingbeschleunigungen auftreten können, nicht betriebssicher,
so daß Korrosionsbefall oder Reibungsverschleiß von Kontaktteilen zu einem Funktionsausfall
der Steckvorrichtung führen können.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die erfindungsgemäße Steckvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 hat dem gegenüber den Vorteil, daß die zuvor erwähnte Unzulänglichkeit in zufriedenstellendem
Maße vermieden wird. Dazu ist die Steckvorrichtung so ausgeführt, daß zwischen Stecker
und Gegenstecker eine Dichtung angebracht ist, die in einer Schließstellung der Steckvorrichtung
den Eintritt von Medien, wie beispielsweise Spritzwasser zu den Kontaktteilen verhindert,
so daß diese korrosionsgeschützt sind und die Kontaktgüte der Steckvorrichtung erhalten
bleibt.
[0005] Zum anderen ist am Stecker mindestens ein Paßstück vorgesehen, das in der Schließstellung
der Steckvorrichtung in einer Ausnehmung des Gegensteckers in Eingriff ist. Dadurch
wird die Stabilität der Steckvorrichtung unter Schwingbeschleunigungen verbessert
und ein Reibungsverschleiß zwischen den Kontaktteilen weitgehend vermieden.
[0006] Schließlich ist durch die Anbringung eines Führungsmittels an dem Paßstück oder zu
ihm benachbart auch unter ungünstigen Toleranzlagen der Steckverbinderteile, beispielsweise
durch ein achsversetztes Zusammenführen, ein Schließen der Steckvorrichtung möglich,
ohne daß die Gefahr einer Beschädigung durch das Paßstück besteht. Damit ist eine
montagefreundliche und funktionssichere Steckvorrichtung geschaffen.
[0007] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Maßnahmen für die Realisierung der Erfindung
angegeben.
Zeichnung
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung vereinfacht dargestellt
und in der Figurenbeschreibung näher erläutert. Die Figuren 1 bis 3 zeigen die Steckvorrichtung
jeweils in einer Seitenansicht, teilweise im Schnitt, in unterschiedlichen Phasen
der Zusammenführung der Steckverbinderteile von einem Ansatz über eine Zwischenstellung
bis zu einer Schließstellung. Die Figur 4 zeigt die Steckvorrichtung in der Schließstellung
in einer zu den Figuren 1 bis 3 um 90° gedrehten Ansicht.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0009] Eine elektrische Steckvorrichtung 11 nach Figur 1 zeigt in vereinfachter Form als
ein erstes Steckverbinderteil einen Stecker 12 mit einem Gehäuse 13, von welchem ein
vorderer Abschnitt 14 dargestellt ist. Der Stecker 12 weist eine erste Längsachse
16 auf.
[0010] In Flucht zu dieser und längs zu einem axial verlaufenden Pfeil 17, der eine Steckrichtung
aufzeigt, ist der Stecker 12 als bewegliches Teil der Steckvorrichtung 11 mit einem
ortsfesten, in unterbrochenen Linien ansatzweise dargestellten Gegenstecker 18 als
ein zweites Steckverbinderteil koppelbar, wobei in nicht mehr dargestellter Weise
Kontaktelemente des Steckers mit Gegenkontaktelementen des Gegensteckers elektrisch
kontaktieren.
[0011] Der Gegenstecker 18 weist ein Gegengehäuse 19 und eine zweite Längsachse 20 auf.
Der vordere Teil des Gegengehäuses 19 ist zur Kopplung mit dem Stecker 12 als ein
Kontaktabschnitt 21 ausgebildet.
[0012] Der Kontaktabschnitt 21 weist als Begrenzung zu einem Anschlußabschnitt 22 des Gegengehäuses
19 einen radial gerichteten, umlaufenden Bund 23 auf, an dem eine umlaufende Dichtung
24, die vorgespannt auf dem Kontaktabschnitt 21 aufgebracht ist, anliegt. Die Dichtung
24 ist als eine breitbandige Profildichtung ausgebildet und weist drei voneinander
beabstandete Dichtwulste auf.
[0013] Dem Bund 23 benachbart ist im Anschlußabschnitt 22 auf einer Deckfläche 26 ein in
der Figur 4 dargestellter Biegebalken 27 als ein Gegenverriegelungselement angebracht,
der in einer Schließstellung der Steckvorrichtung 11 zu deren Sicherung mit einer
nahe seinem freien Ende ausgebildeten Rastöffnung eine Rastnase 28 als ein Verriegelungselement
am Gehäuse 13 des Steckers 12 lösbar hintergreift.
[0014] An sich parallel gegenüberliegenden Seitenflächen 29 des Anschlußabschnitts 22 sind
in symmetrischer Anordnung zu dem Biegebalken 27 zum Stecker 12 hin gerichtete schachtförmige
Ausnehmungen 31 ausgebildet, die als Gegenpaßstücke der Aufnahme von zwei in der Form
angepaßten, annähernd quaderförmigen Paßstücken 32 des Steckers 12 dienen. Die Paßstücke
32 ragen über die Stirnseite des vorderen Abschnitts 14 des Gehäuses 13 hinaus.
[0015] Erfolgt ein Zusammenfügen der Steckvorrichtung, bei der der hülsenförmige Abschnitt
14 über den Kontaktabschnitt 21 geschoben wird derart, daß die Längsachsen 16, 20
zueinander fluchten, so gleiten dabei die Paßstücke 32 über die Dichtung 24 hinweg
in die Ausnehmungen 31.
[0016] Ist hingegen beim Zusammenfugen ein radialer Versatz der Längsachsen 16, 20 im Rahmen
der Herstell- und Fügetoleranzen des Abschnitts 14 und des Kontaktabschnitts 21 gegeben,
wie in der Figur 1 dargestellt, so besteht die Gefahr, daß eines der Paßstücke 32
stirnseitig auf die freiliegende radiale Abschlußfläche der Dichtung 24 aufläuft,
die Dichtung 24 staucht und im ungünstigen Fall unter die Dichtung 24 gelangt, wodurch
die Funktionstüchtigkeit der Steckvorrichtung 11 beeinträchtigt ist.
[0017] Um dies zu verhindern sind an den Paßstücken 32 Führungsmittel 33 angefügt. Diese
sind durch axial verlaufende Stege gebildet, die außenliegend an den Paßstücken 32
angebracht sind und diese beidseits axial überragen, einerseits zum Gegenstecker 18
hin gerichtet jeweils mit einer Keilfläche 34 und andererseits am anderen Ende mit
einer Stützfläche 36 als Anbindung und Abstützung an dem Gehäuse 13. Die Keilflächen
34 schließen außenliegend jeweils mit einer Abrundung 37 als vorderstem, zum Gegenstecker
18 gerichteten Teil ab. Die Abrundung 37 ist so ausgeführt, daß sie die Dichtung 24
in jedem Fall radial überragt.
[0018] Wie in der Figur 2 gezeigt, wird beim Zusammenfügen der Steckvorrichtung 11 bei dem
zuvor beschriebenen Versatz der Längsachsen 16, 20 die Dichtung 24 von einer der Keilflächen
34 erfaßt und zur zweiten Längsachse 20 hin abgelenkt. Ein weiteres Zusammenfügen
der Steckvorrichtung 11 ist bei dem Versatz der Längsachsen 16, 20 aus dieser Stellung
heraus nicht mehr möglich, da in nicht näher ausgeführter Weise im Innenbereich der
Steckvorrichtung 11 der Stecker 12 auf den Gegenstecker 18 aufgelaufen ist.
[0019] Nach einem radialen Versatz des Steckers 12 zum Fluchten der Längsachsen 16, 20 gelangt
das eine der Paßstücke 32 über die von der zugeordneten Keilfläche 34 abgelenkte Dichtung
24 und das Zusammenfügen kann, wie in der Figur 3 dargestellt, ohne eine Beschädigung
oder einen Versatz der Dichtung 24 bis zur Schließstellung der Steckvorrichtung 11
vorgenommen werden.
[0020] Alternativ können die Führungsmittel 33 auch benachbart zu den Paßstücken 32 angebracht
werden, um die Funktion eines vorübergehenden Niederhaltens der Dichtung 24 bis zum
Passieren der Paßstücke 32 zu gewährleisten. Sie weisen stets einen größeren radialen
Abstand zu der ersten Längsachse 16 auf als die Paßstücke 32.
[0021] Die Führungsmittel 32 werden in jedem Fall zusammen mit dem Gehäuse 13 im Kunststoffspritzverfahren
hergestellt und sie sind, wie auch die Paßstücke 32, mit dem Gehäuse 13 einstückig.
[0022] Somit ist eine Steckvorrichtung 11 geschaffen, die insbesondere unter rauhen Betriebsbedingungen
wie Feuchtigkeitsanfall und Schwingbeschleunigungen funktionsstabil bleibt und ohne
Beschädigungsgefahr montiert werden kann.
1. Elektrische Steckvorrichtung mit zwei Steckverbinderteilen , einem Stecker (12) und
einem vorzugsweise ortsfesten Gegenstecker (18), welche Steckverbinderteile jeweils
mehrere Kontaktelemente und Gegenkontaktelemente aufweisen, die zur elektrischen Kontaktierung
zueinander axial, in einer Steckrichtung (12), steckbar sind, und diese Kontaktierung
bei einer Schließstellung der Steckvorrichtung (11) reversibel verriegelt werden kann
durch das Zusammenwirken mindestens eines Verriegelungselements (28) am Stecker (12)
und wenigstens einem Gegenverriegelungselement (27) am Gegenstecker (18), dadurch
gekennzeichnet, daß der Stecker (12) mindestens ein Paßstück (32) aufweist, das in
der Schließstellung in einer Ausnehmung (31) des Gegensteckers (18) in Eingriff ist
und an dem Paßstück (32) ein Führungsmittel (33) angefügt oder dazu benachbart ist,
durch das eine am Gegenstecker (18) angebrachte Dichtung (24) beim Zusammenfügen der
Steckverbinderteile vorspannbar ist.
2. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Paßstück (32) durch
einen axial verlaufenden Steg gebildet ist, der über die Stirnseite eines vorderen
Abschnitts (14) des Steckers (12) hinausragt.
3. Steckvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (24) vorgespannt
auf einem Kontaktabschnitt (21) des Gegengehäuses (19) aufgebracht ist und diesen
umlaufend umschließt.
4. Steckvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsmittel (33)
das Paßstück (32) mit größerem radialen Abstand zu der ersten Längsachse (16) axial
überragt und zuvorderst eine Keilfläche (34) aufweist, die bei einem Auflaufen auf
die Dichtung (24) diese zur zweiten Längsachse (20) hin ablenkt.