[0001] Die Erfindung betrifft eine Zündkerze für eine Brennkraftmaschine mit einem Zündkerzenkörper
aus einem elektrisch leitenden Material, einem elektrischen Isolator, der zentrisch
im Zünkerzenkörper angeordnet ist, einer Mittelelektrode, die in einer Isolatorbohrung
im Isolator angeordnet ist und von der Isolatorfußspitze vorsteht, und seitlich zur
Mittelelektrode angestellten Massenelektroden, die elektrisch mit dem Zündkerzenkörper
verbunden sind.
[0002] Aus der EP 0 470 688 B1 ist es bekannt, bei einer derartigen Zündkerze die Elektroden
so auszubilden, daß sich zwei Funkenlaufwege nämlich ein Luftfunkenlaufweg und ein
paralleler Gleitfunkenlaufweg ergeben. Der eine Funkenlaufweg besteht zwischen der
Mittelelektrode und den Masseelektroden als reiner Luftfunkenlaufweg und der andere
Funkenlaufweg wird durch eine gezielte geometrische Abstimmung der Masseelektroden
zur Isolatorfußspitze gebildet derart, daß sich der Funke über die Keramik des Isolatorfußes
als Gleitfunke und anschließend als Luftfunke zur Unterkante der Masseelektroden ausbildet.
[0003] Zündkerzen, bei denen verschiedene Funkenlaufwege vorgesehen sind, sind weiterhin
aus der DE 195 032 23 A1 und der DE-OS 2 106 893 bekannt.
[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demgegenüber darin, die Zündkerze
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie eine hohe Laufzeit ohne Schädigung
der Isolatorkeramik z.B. durch das sogenannte Funkensägen, hat.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß wenigstens eine der Masseelektroden
so angeordnet ist, daß ihre dem Isolator zugewandte Unterkante mit der Stirnfläche
der Isolatorfußspitze in einer Ebene liegt.
[0006] Besonders bevorzugte Ausbildungen der erfindungsgemäßen Zündkerze sind Gegenstand
der Patentansprüche 2 bis 9.
[0007] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 in einer Teilschnittansicht die Elektrodenanordnung bei dem Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Zündkerze,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Elektrodenanordnung der in Fig. 1 dargestellten Zündkerze,
Fig. 3 eine axiale Teilschnittansicht des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Zündkerze mit den Elektrodenabständen und
Fig. 4 in einer Schnittansicht die Anordnung einer Masseelektrode gegenüber der Isolatorfußspitze
bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel in vergrößertem Maßstab.
[0008] Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Zündkerze umfaßt
einen Zündkerzenkörper 1 aus einem elektrisch leitenden Material, einen elektrischen
Isolator 2 aus einem keramischen Material, der zentrisch im Zündkerzenkörper 1 angeordnet
ist, eine Mittelelektrode 3, die in einer Isolatorbohrung im Isolator 2 angeordnet
ist und von der Isolatorfußspitze vorsteht, und seitlich zur Mittelelektrode 3 angestellte
Masseelektroden 4, 5, die elektrisch mit dem Zündkerzenkörper 1 verbunden sind.
[0009] Wie es in Fig. 2 dargestellt ist, sind die Masseelektroden 4, 5 paarweise einander
diametral gegenüber stehend angeordnet.
[0010] Die Ausbildung der Masseelektroden 4, 5 ist derart, daß sich verschieden Funkenlaufwege
nämlich ein reiner Luftfunkenlaufweg FS1, ein kombinerter Gleitfunken- und Luftfunkenlaufweg
FS2 und ein weiterer kombinierter Gleit/Luftfunkenlaufweg FS3 ergeben.
[0011] Das heißt im einzelnen, daß der reine Luftfunkenlaufweg FS1 sowie der kombinierte
Gleitfunken/Luftfunkenlaufweg FS2 zwischen der Mittelelektrode 3 und der als Seitenelektrode
ausgebildeten Masseelektrode 5 bestehen. Die andere Masseelektrode 4 ist gegenüber
der Mittelelektrode 3 so ausgebildet, daß sich der weitere kombinierte Gleit/Luftfunkenlaufweg
FS3 ergibt.
[0012] Es sind Kombinationen möglich mit mindestens je einer Masseelektrode, die einen reinen
Luftfunkenlaufweg oder einen Luftfunken- und parallelen Gleitfunkenlaufweg bildet,
sowie mit mindestens einer Masseelektrode, die einen kombinierten Gleit/Luftfunkenlaufweg
bildet.
[0013] Damit sich an der Masseelektrode 5 ein reiner Luftfunkenlaufweg bildet, muß in der
in Fig. 3 dargestellten Weise der Spalt EA2 zwischen der Unterkante der Masseelektrode
5 und der Isolatorfußspitze mindestens die doppelte Distanz des Luftfunkenlaufweges
FS1 haben, damit der Funken nicht über die Isolatorfußspitze geht. Die Ausbildung
kann aber auch derart sein, daß sich neben dem reinen Luftfunkenlaufweg FS1 ein Funkenlaufweg
FS2 bildet, der ein paralleler kombinierter Gleit/Luftfunkenlaufweg ist. Dazu ist
der Spalt EA2 zwischen der Isolatorfußspitze und der Unterkante der Masseelektrode
5 entsprechend zu wählen. Die Spaltverhältnisse zwischen den Funkenlaufwegen FS1 und
FS2 sind dann vorzugsweise EA1:EA2 gleich 3:2, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Das
bedeutet, daß bei einem Elektrodenabstand EA1 zwischen der Mittelelektrode 3 und der
Masseelektrode 5 von 0,80mm der Spalt EA2 zwischen der Unterkante der Masseelektrode
5 und der Isolatorfußspitze etwa 0,50mm beträgt. Eine der Masseelektroden nämlich
die Masseelektrode 4 ist so ausgebildet, daß in der in einer vergrößerten Ansicht
in Fig. 4 dargestellten Weise ihre dem Isolator 2 zugewandte Unterkante mit der Stirnfläche
der Isolatorfußspitze in einer Ebene liegt. Durch diese Ausbildung ergibt sich ein
weiterer Funkenlaufweg FS3 in Form eines kombinierten Gleit/Luftfunkenlaufweges (siehe
Fig. 1).
[0014] Wie es in Fig. 3 dargestellt ist, stehen bei dieser Ausbildung die Elektrodenabstände
EA1, EA2, EA3 zwischen der Masseelektrode 5 und der Mittelelektrode 3, zwischen der
Unterkante der Masseelektrode 5 und der Isolatorfußspitze sowie zwischen der Masseelektrode
4 und der Mittelelektrode 3 vorzugsweise in einem Verhältnis 3:2:6.
[0015] Der Elektrodenabstand EA3 läßt sich gemäß Fig. 3 aufteilen in einen Gleitfunkenstrecke
EA3.1 und in eine Luftfunkenstrecke EA3.2, die vorzugsweise in einem Verhältnis von
1:1 zueinander stehen.
[0016] Bei einem Elektrodenabstand EA1 und EA2 von 0,80mm und 0,50mm ergibt sich für den
Elektrodenabstand EA3 ein Wert von 1,60mm.
[0017] Wie es weiterhin in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist, ist die Isolatorbohrung
im Bereich der Isolatorfußspitze mit einer Versenkung 6 ausgebildet, die ringförmig
um die Mittelelektrode 3 verläuft. Diese Versenkung 6 verläuft schräg zur Winkelachse
der Mittelelektrode 3 unter einem Halbwinkel α der Versenkung 6, ausgehend von der
Winkelachse, der zwischen 15° und 45° insbesondere zwischen 25° und 35° und vorzugsweise
bei 30° liegt.
[0018] Die Abmessungen der Versenkung 6 sind insbesondere die folgenden: Spaltmaß a zwischen
der Versenkung 6 und der Außenfläche der Mittelelektrode 3: 0,2 bis 1,0 mm, vorzugsweise
0,4 bis 0,6 mm, wobei insbesondere gilt: a ≤ 0,5 * EA 3.1.
[0019] Durch die Ausbildung der Isolatorbohrung mit Versenkung 6 ergibt sich eine Erhöhung
des Abbrandreservois um den Betrag der Tiefe der Versenkung 6.
[0020] Im folgenden wird die Arbeitsweise einer Zündkerze mit dem oben beschriebenen Aufbau
im Betrieb der Brennkraftmaschine näher erläutert.
[0021] Bei Vollastbetrieb ist die Isolatorfußspitze frei von elektrisch leitenden Belägen
und Rußablagerungen. Die Funkenausbildung wird sich demnach als reiner Luftfunkenlaufweg
FS1 ausbilden. Eine derartige Funkenentladung findet über diesen Funkenlaufweg FS1
so lange statt, bis das Abbrandpotential an dem Luftfunkenlaufweg zwischen der Mittelelektrode
3 und der Masseelektrode 5 aufgebraucht ist, und der Spannungsbedarf für die Ausbildung
eines Funkens an diesem Funkenlaufweg höher als der Spannungsbedarf der anderen Funkenlaufwege
FS2 oder FS3 ist.
[0022] Nachdem die Abbrandreserve am Funkenlaufweg FS1 durch Heißgaskorrosion und Funkenerrosion
aufgebraucht ist, wechselt der Funkenlaufweg auf den Funkenlaufweg FS2 oder FS3 und
zwar jeweils auf den Funkenlaufweg mit dem niedrigsten Spannungsbedarf.
[0023] Bei einem Betrieb der Brennkraftmaschine mit hohen Verbrennungsrückständen wird sich
der Funke vorwiegend über die Funkenlaufwege FS2 oder FS3 ausbilden und somit den
Gleitfunkenlaufweg auf der keramischen Isolatorfußspitze freibrennen. Das stellt sicher,
daß die Zündkerze geringe Nebenschlußeigenschaften hat. Besondere Vorteile bietet
der Funkenlaufweg FS3 beim Kaltstart durch die serielle Anordnung der Mittelelektrode
3 und der Masseelektrode 4. Durch den langen Funkenweg sichert der Funkenlaufweg FS3
außerdem ein sicheres Entflammen des Gemisches wobei gewährleistet ist, daß auch bei
inhomogenen Gemischen die Brennkraftmaschine sicher rundläuft.
1. Zündkerze für eine Brennkraftmaschine mit
- einem Zündkerzenkörper aus einem elektrisch leitenden Material,
- einem elektrischen Isolator, der zentrisch im Zündkerzenkörper angeordnet ist,
- einer Mittelelektrode, die in einer Isolatorbohrung im Isolator angeordnet ist und
von der Isolatorfußspitze vorsteht, und
- seitlich zur Mittelelektrode angestellten Masseelektroden, die elektrisch mit dem
Zündkerzenkörper verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß
- wenigstens eine (4) der Masseelektroden (4, 5) so angeordnet ist, daß ihre dem Isolator
(2) zugewandte Unterkante mit der Stirnfläche der Isolatorfußspitze in einer Ebene
liegt.
2. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolatorbohrung im Bereich
der Isolatorfußspitze ringförmig versenkt (6) ist.
3. Zündkerze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Versenkwinkel (α) zwischen
15° und 45° liegt.
4. Zündkerze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Versenkwinkel (α) zwischen
25° und 35° liegt.
5. Zündkerze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Versenkwinkel (α) 30° beträgt.
6. Zündkerze nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Spaltmaß
(a) der Versenkung (6) zwischen 0,2 und 1,0 mm liegt.
7. Zündkerze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Spaltmaß (a) zwischen 0,4
und 0,6 mm liegt.
8. Zündkerze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für den Spaltmaß (a) gilt a
≤ 0,5 * EA 3.1, wobei EA 3.1 die Gleitfunkenstrecke der Elektrodenstrecke zwischen
der Masseelektrode (4, 5 ) und der Mittelelektrode (3) ist.
9. Zündkerze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektrodenabstände zwischen einer Masseelektrode (3) und der Mittelelektrode (3),
zwischen der Unterkante der einen Masseelektrode und der Isolationfußspitze und zwischen
der wenigstens einen Masseelektrode (4) und der Mittelelektrode im Verhältnis 3:2:6
stehen.