[0001] Die Erfindung betrifft eine Flach-Prägedruckmaschine für ein zu beprägendes Flachmaterial
mit einer Flach-Presse, Prägetisch und Werkzeugplatte gemäss Oberbegriff von Anspruch
1. Bei derartigen Maschinen, mit denen Prägedruckaufgaben besonders anspruchsvoller
Qualität ausführbar sind, müssen die Prägefolienbahnen während der Prägedruckphase
auf dem Prägetisch genau positioniert stillgehalten werden und anschliessend während
der drucklosen Phase rasch in die nächste Prägeposition der Folienbahn vorgeschoben
werden. Dabei müssen die empfindlichen Prägefolienbahnen schonend behandelt und gefördert
werden. Dies ist schwierig zu erreichen, denn bedingt durch diesen Prägezyklus ergibt
sich ein sehr ungleichmässiger Vorschub am Prägeort, während die trägen Abwickelrollen
im wesentlichen gleichförmig angetrieben werden. Die daraus entstehenden Längenänderungen
der Folienbahn wurden bisher durch Tänzerwalzen kompensiert. Dies war möglich bis
zu mittleren Prägegeschwindigkeiten, wobei allerdings die Folienbahngeschwindigkeiten,
die Anzahl der gleichzeitig verarbeitbaren Folienbahnen und vor allem auch die Maschinengeschwindigkeit
begrenzt werden. Anderseits ermöglicht jedoch die Flach-Flach-Prägegeometrie höchste
Prägequalitäten, vor allem auch für Reliefdruck und für grosse Bildformate. Eine Verbesserung
in Teilbereichen konnte z.B. mit einer Registersteuerung nach EP-A-708 046 oder mit
einer automatischen Drucksteuerung nach EP-A-749 001 erreicht werden. Die grundsätzlichen
Beschränkungen blieben jedoch bestehen.
[0002] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Enfindung, eine Flach-Prägedruckmaschine zu
schaffen, welche beste Prägequalität auch bei sehr hohen Maschinengeschwindigkeiten
ermöglicht und welche für einen erweiterten Bereich möglicher Prägeaufgaben mit vielen
Folienbahnen und komplexen Bildern einsetzbar ist. Dazu muss vor allem auch eine schonende
und rasche Förderung mehrerer ganz unterschiedlicher Folienbahnen möglich sein.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch eine Flach-Prägedruckmaschine nach
Anspruch 1. Durch die Folienschlaufenspeicher mit einer Differenzdruckvorrichtung
werden zum Längenausgleich Schlaufen der Folienbahn rasch, schonend und auf kompaktem
Raum gebildet, während gleichzeitig die Folienvorschubeinrichtung mit der zugeordneten
Vorschub- und Schlaufenspeichersteuerung eine optimale Positionierung am Prägeort
sicherstellt. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung. Sie betreffen weitere Verbesserungen der Präge-Maschinenfunktionen und
- eigenschaften und ermöglichen einen noch breiteren Einsatzbereich. Besonders vorteilhafte
Kombinationen ergeben die zusätzliche Verstellung von Kniehebelgeometrie und Prägezeit
sowie Drucksteuerung der Presse und Registersteuerung des zu beprägenden Flachmaterials.
[0004] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und Figuren weiter erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Flach-Prägedruckmaschine mit Folienbahnspeichern und Vorschubsteuerung
- Fig. 2
- ein weiteres Beispiel mit Doppelspeichern und Endlosbahn
- Fig. 3
- ein Schaltschema mit Folienbahn- und Speichersteuerung sowie mit weiteren Funktionen
- Fig. 4
- den zeitlichen Verlauf von Folienvorschub S und Schlaufenbildung L im Speicher
- Fig. 5, 6
- Beispiele von Folienschlaufenspeichern mit Führungswänden und Differenzdruckvorrichtungen
- Fig. 7
- einen Folienspeicher mit einstellbaren Seitenwänden
- Fig. 8, 9
- Saugkastenspeicher mit variablen Abdeckungen
- Fig. 10
- einen Speicher mit Saugwalze
- Fig. 11
- einen Speicher mit Saugwandelement und Lochband
- Fig. 12
- einen Doppelspeicher mit Saugwandelement
- Fig. 13
- einen Doppelspeicher mit mehreren Folienbahnen
- Fig. 14
- eine Maschine mit mehreren unabhängigen Längs- und Querfolienbahnen
- Fig. 15
- ein Prägebeispiel mit mehreren Prägefolienbahnen und Clichés
- Fig. 16
- eine Geometrieverstellung von Gelenken einer Kniehebelpresse
- Fig. 17
- schematisch eine Geometrieverstellung von Kniehebeln
- Fig. 18
- Hubbewegungsverläufe H des Prägetischs in Funktion der Zeit
- Fig. 19 a,b,c
- Beispiele von strukturierten Führungsflächen
- Fig. 20
- eine strukturierte Einlaufwand mit Einblasöffnungen
- Fig. 21
- eine belüftete Einlaufwand
- Fig. 22
- eine Einlaufwand mit angelegtem Potential
- Fig. 23
- Doppelfachspeicher mit belüfteten Einlaufwänden
- Fig. 24
- eine Registereinzugsvorrichtung in einer Bogenmaschine
- Fig. 25
- eine Endlosbahnmaschine mit Registersteuerung
[0005] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Flach-Prägedruckmaschine für ein zu beprägendes
Flachmaterial 5, mit einer Flach-Flach-Presse 2, mit einem Prägetisch 3 und als Gegenstück
eine Werkzeugplatte 4 mit Clichés 23 sowie mit mindestens einer Prägefolienbahn 6.
Das zu beprägende Flachmaterial 5 besteht in diesem Beispiel aus Bogen 5.1, welche
von einem Anleger 71 über eine Registervorrichtung 70 zum flachen Prägetisch 3 geführt,
dort im Stillstand beprägt und anschliessend in einem Ausleger 72 gestapelt werden.
Als Presse dient eine Kniehebelpresse 41 mit vier Kniehebelpaaren 43, mit Gelenken
44 und 45 und zwei Paaren von Zugstangen 42. Die Werkzeugplatte 4 ist in Z-Richtung
einstellbar mittels einer Positioniervorrichtung 61, z.B. mit einer motorgetriebenen
Spindel, welche einen Schiebekeil verstellt. Das Prägematerial wird auf einer oder
mehreren Folienbahnen 6, 6.1, 6.2 von Abwickelrollen 7, 7.1, 7.2 über einen ersten,
der Presse vorgeschalteten Folienschlaufenspeicher 10 und eine Folienvorschubeinrichtung
24 auf der einen Seite des Prägetischs 3 sowie eine Spanneinrichtung 25 auf der andern
Seite des Prägetischs gefördert und anschliessend einer Folienabführeinrichtung 8
zugeführt. Dabei kann die Folienbahn 6 über einen zweiten, der Presse nachgeschalteten
Folienschlaufenspeicher 20 auf eine bzw. mehrere Aufwickelrollen 80 geführt werden.
Anstelle von Aufwickelrollen 80 kann auch eine direkte Folienabführeirrichtung 81,
z.B. in Form einer Kompaktier- oder Schredderanlage, eingesetzt sein. Mit der Folienvorschubeinrichtung
24 wird ein genau steuerbarer schlupffreier Vorschub der Folienbahn 6, z.B. mittels
leichter Walzen oder Saugelementen, sichergestellt, während die Spanneinrichtung 25
am Prägetisch eine einstellbare optimale, gleichmässige Folienspannung erzeugt, so
dass die Folie am Prägeort positionsgenau, glatt und ohne Verzug und Überdehnung zum
Prägen im Stillstand gehalten wird. Mit Vorteil ist dabei die Folienvorschubeinrichtung
24 der Presse nachgeschaltet und die Spanneinrichtung 25, z.B. als genau einstellbare
Schlupfbremse mit konstanter Bremskraft bzw. Folienspannung, der Presse vorgeschaltet.
Umgekehrt ist es auch möglich, mit einer nachgeschalteten Spanneinrichtung 25 einen
gleichmässigen Zug auf die Folienbahn auszuüben, welche von einer vorgeschalteten
Folienvorschubeinrichtung genau und schlupffrei ablaufend gesteuert wird (z.B. in
Fig. 14).
[0006] Die Flach-Prägedruckmaschine weist eine Folienvorschub- und Speichersteuerung 52
mit zugeordnetem Bedienungs- und Anzeigegerät 40 auf. Damit wird der Folienvorschub
am Prägeort dem Flachpressen Zyklus entsprechend gesteuert, wobei die Folienbahn während
der Druckphase TP auf dem Prägetisch 3 stillgehalten wird und während der drucklosen
Phase TL in die nächste Prägeposition vorgezogen wird, mit Zyklendauer

, und wobei Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Vorschubgeschwindigkeit VV(t) am
Prägeort und Bahngeschwindigkeit V7 an der Abwickelrolle bzw. Abführgeschwindigkeit
V8 durch entsprechende Vergrösserung und Verkleinerung der Schlaufen L1, L2 in den
Folienspeichern 10, 20 ausgeglichen werden. Diese Vorschubsteuerung VV(t) muss möglichst
schonend, präzise und schnell erfolgen, so dass die Folienbahn 6 während der Druckphase
TP (siehe Fig. 4) auf dem Prägetisch 3 positionsgenau stillgehalten wird und anschliessend
während der drucklosen Phase TL rasch und dennoch schonend in die nächste Prägeposition
vorgezogen wird. Wie in den Beispielen von Fig. 4 weiter erläutert wird, ergeben sich
dabei grosse, rasch wechselnde Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den relativ konstanten
Abwickel- bzw. Aufwickelgeschwindigkeiten V7, V8 einerseits und der intermittierend
verlaufenden Vorschubgeschwindigkeit VV(t). Mit den Folienschlaufenspeichern 10, 20
werden diese Unterschiede durch Vergösserung bzw. Verkleinerung der Schlaufen 12 in
den Speichern ausgeglichen. Dazu sind die Speicher mit einer Differenzdruckvorrichtung
30 verbunden, welche im Speicher eine Luftdruckdifferenz auf die Schlaufen 12 ausübt
und damit diese Schlaufen immer glatt und gestreckt hält.
[0007] Zusätzlich zur Maschinensteuerung 50 mit Folien- und Speichersteuerung 52 können
weitere vorteilhafte Kombinationen für Steuerfunktionen integriert werden (siehe Fig.
3):
- eine Steuerung der Kniehebelgeometrie 54 und eine Pressen-Drucksteuerung 56, wie dies
in den Figuren 16 bis 18 weiter erläutert wird,
- sowie eine Registersteuerung 58 für Bogen gemäss Fig. 24, bzw. eine Registersteuerung
59 für Endlosbahnen gemäss Fig. 25.
[0008] Figur 2 zeigt als weiteres Beispiel eine Flach-Prägedruckmaschine mit einer Endlosbahn
5.2 als zu beprägendes Flachmaterial 5 mit einem Tänzerwalzenspeicher 110, wobei hier
das Flachmaterial und die Folienbahn 6 im Gegenlauf gefördert werden, während Fig.
1 den in vielen Fällen vorteilhaften Gleichlauf von Flachmaterial 5 und Folienbahn
6 illustriert. Die folienseitigen Geschwindigkeitsverhältnisse bezüglich VV, V7, V8
bleiben auch hier die gleichen wie zu Figur 1 beschrieben ist. Die beiden Folienschlaufenspeicher
10 und 20 sind als Doppellabyrinthspeicher 28 ausgebildet mit einer gemeinsamen inneren
Absaugung als Differenzdruckvorrichtung 30. Dies stellt eine besonders einfache und
kompakte Bauweise eines Doppelspeichers dar. Zur Messung und Überwachung der Schlaufentiefe
LT und damit auch der Schlaufenlänge L in den Speichern dienen Folienschlaufensensoren
SF (s. Fig. 6).
[0009] Figur 3 zeigt ein Schaltschema mit einer Maschinensteuerung 50, einer Folienbahn-
und Speichersteuerung 52, einer Steuerung der Kniehebelgeometrie 54, einer Drucksteuerung
56 und einer Registersteuerung 58 für Bogen- bzw. für Endlosbahn-Maschinen 59, sowie
mit zugeordneten Sensoren SF, SB, SP und SD und mit einem Bedienungs- und Anzeigegerät
40 für die betreffenden Einstell- und Steuerfunktionen. Das Beispiel illustriert die
Steuerungen einer Maschine mit zwei unabhängig steuerbaren Folienbahnen 6.1, 6.2 mit
Abwickelrollen 7.1, 7.2 bzw. Aufwickelrollen 80.1, 80.2 sowie zugehörigen Sensoren
zur Bestimmung der Abwickelgeschwindigkeit V7.1, V7.2 bzw. der Aufwickelgeschwindigkeit
V8.1, V8.2 (z.B. ermittelt aus Rollendurchmesser und Drehzahl). An den Folienvorschubeinrichtungen
24.1, 24.2 werden auch die entsprechenden Vorschubgeschwindigkeiten VV1, VV2 bestimmt
(z.B. mittels Encoder an Servomotoren). Mit den Folienspanneinrichtungen 25.1, 25.2
sind optimale Folienspannkräfte FF1, FF2 direkt oder indirekt einstellbar und steuerbar.
Diese Folienspannkräfte FF1, FF2 sind so auf die betreffende Folienbahn und den gewählten
Prägevorgang abstimmbar, dass die Prägefolien einerseits möglichst schonend und ohne
Überdehnung gefördert werden und anderseits dennoch eine genaue, gestreckte Ausrichtung
und Positionierung der Folien am Prägeort 3 erreicht wird wobei dies und während dem
Prägevorgang optimal einstellbar ist.
[0010] Eine zusätzliche folienbildmässige Ausrichtung der Folienbahnen 6 auf die Clichés
23 der Werkzeugplatte 4 kann mittels Folienbildsensoren SB1, SB2 erfolgen (siehe Fig.
2 und 15a). Dies ist z.B. erforderlich zum Prägen von Hologrammen oder Folienbildern,
welche registergenau auf die Clichés zu positionieren sind (und von der anderen Seite
her wird das Flachmaterial mit der Registervorrichtung bezüglich der Clichés positioniert).
Mit der Folien- und Speichersteuerung 52 werden auch die Schlaufenbildungen in den
beiden Speichern 10 und 20 gesteuert und überwacht, z.B. durch Folienbahnsensoren
SF1.1, SF1.2 im Speicher 10 und die Sensoren SF2.1, SF2.2 im Speicher 20, welche je
die Schlaufentiefen LT1.1, LT1.2 und LT2.1, LT2.2 erfassen. Als vorteilhafte Kombinationen
mit dieser Folienbahn- und Speichersteuerung 52 können auch als weitere Funktionen
eine Steuerung der Kniehebelgeometrie 54, z.B. durch Verstellung des Abstandes XS
der Kniehebelgelenkpunkte und damit Beeinflussung der Prägezeit DT, erfolgen sowie
eine Steuerung 56 der Druckkraft über die Positioniervorrichtung 61 der Presse mit
Hilfe von Druckkraftsensoren SP1 bis SP4 (Fig. 1). Auch eine Registersteuerung 58
für Bogenmaschinen mit Sensoren SDi und Stellgliedern 91, 92, 93 (nach Figur 1, 19)
oder eine Registersteuerung 59 für Endlosbahnmaschinen mit Bahnspeichern 110, 120,
Bahnkantensteuerungen 112, 113 und Bahnvorschub- und Bahnspanneinrichtungen 124, 125
ergibt eine vorteilhafte Kombination.
[0011] Figur 4 illustriert an einem Beispiel mit einer Fünf-Zyklen-Periode die Vorschubsteuerung
VV, den Folienvorschub S(t) und die Schlaufenbildung L(t) in den Speichern in Funktion
der Zeit über mehrere Prägezyklen. Dabei erfolgt hier über vier Zyklen ein relativ
kleiner Folienvorschub (von z.B. je 7 cm) und anschliessend ein grosser Vorschub im
fünften Zyklus (um z.B. 77 cm).
[0012] Figur 4a zeigt den Verlauf der Bandförderung S7(t) mit einer Bahngeschwindigkeit

an der Abwickelrolle 7 und den Vorschub S(t) mit Vorschubgeschwindigkeit

am Prägeort über mehrere Perioden, bestehend aus je fünf Zyklen. Aus der Differenz
zwischen V7 und VV resultiert eine variierende Schlaufenlänge

, welche ein Minimum L1 und ein Maximum L2 der Schlaufenlänge in den Speichern aufweist.
[0013] Figur 4b zeigt diesen Verlauf über die Zyklen 4, 5 und 1 genauer. Der Vorschub S(t)
wird dabei möglichst ausgeglichen gesteuert, ohne grosse Geschwindigkeitsänderungen,
d.h. mit möglichst geringen Beschleunigungen (d2S/dt
2). Dies ist wichtig vor allem im fünften Zyklus, wenn in kurzer Zeit grosse Änderungen
der Schlaufenlänge (von L2 auf L1) auftreten während der drucklosen Phase TL des Zyklus.
Wie ersichtlich ist, muss während der Druckphase TP und insbesondere während der Prägezeit
DT der Vorschub S(t) = 0 sein, d.h. die Folienbahn muss auf dem Prägetisch genau stillstehen.
Die Linie S7.2(t) zeigt hier beispielhaft auch einen anderen zeitlichen Verlauf für
eine zweite Folienbahn 6.2, welche hier eine höhere Abwickelgeschwindigkeit V7.2 aufweist.
[0014] Figur 4c zeigt die zeitliche Veränderung der Schlaufenlänge L(t) im Folienschlaufenspeicher
10 entsprechend der Vorschubbewegung S(t) gemäss Fig. 4b.
[0015] Figur 4d zeigt vergrössert den Vorschub S(t) im Zyklus 5 sowie den Einfluss der Verstellung
der Prägezeit DT und damit auch der Druckphase TP durch eine Kniehebelverstellung
gemäss Figuren 16 - 18. Bei einer kurzen Prägezeit DT1 resultiert ein kleiner Wert
von TP1 und entsprechend bleibt ein grösserer Bereich TL1 für die Änderung der Vorschubgeschwindigkeit
VV und für die Änderung der Schlaufenlänge L in den Speichern. Bei grosser Prägezeit
DT2 und entsprechend grösserem Wert von TP2 resultiert entsprechend der Beziehung

ein kleinerer Wert von TL2, welcher für den Folienvorschub zur Verfügung steht. Vor
allem bei den angestrebten sehr hohen Prägegeschwindigkeiten von z.B. 10'000 Zyklen
pro Stunde und mehr werden die Zyklendauer T0 und entsprechend auch die Phasen TP
und TL sehr klein, was entsprechend höhere Vorschubgeschwindigkeiten während der drucklosen
Phase TL erfordert.
[0016] Figur 5 zeigt einen Folienschlaufenspeicher 10 mit zwei Führungswänden 16, 17, Umlenkrollen
39 und mit einem steuerbaren Druckgebläse 31 und/oder einem Sauggebläse 32 als Differenzdruckvorrichtung.
Diese erzeugen einen Differenzdruck

(mit P1 = Druck in der Schlaufe, P2 = Druck ausserhalb bzw. vor der Schlaufe) und
damit eine einstellbare Luftströmung, die im wesentlichen in Ausdehnungsrichtung der
Schlaufe 12 im Folienspeicher verläuft. Die Folienschlaufe 12 verläuft entlang den
Führungswänden 16, 17 und parallel zu diesen.
[0017] Wie Figur 6 zeigt, können die Führungswände 16, 17 z.B. auch konisch verlaufen, wobei
die Anordnung von Führungswänden (sowie von allfälligen Seitenwänden) und Differenzdruckvorrichtungen
so aufeinander abgestimmt wird, dass eine gleichmässige Luftströmung zur optimalen
Ausbildung der gewünschten Folienschlaufe im ganzen Bereich zwischen minimaler Schlaufenlänge
L1 und maximaler Schlaufenlänge L2 entsteht. Die Bestimmung und Überwachung der Schlaufenlänge
L erfolgt hier mit einem Distanzsensor SF (z.B. als optischer oder Ultraschalldetektor),
welcher am Speichereingang angeordnet ist und die Schlaufentiefe LT misst. Aus LT
kann dann die Schlaufenlänge L berechnet werden.
[0018] Die Figuren 7a, b zeigen einen Folienschlaufenspeicher mit Seitenwänden 18, 19 von
oben und von der Seite. Das Beispiel zeigt eine weitere Variante einer einstellbaren
Speichergeometrie, mit welcher, abgestimmt auf die Differenzdruckvorrichtung, eine
optimale örtliche Strömungsverteilung für eine einwandfreie Schlaufenbildung, z.B
auch von unterschiedlich breiten Folienbahnen, eingestellt werden kann. Mit verschiebbaren
Seitenwänden 18, 19 oder daran angebrachten Deckeln 22 können einstellbare Öffnungen
oder Schlitze 13 gebildet werden. Diese Einstellungen von Geometrie und Öffnungen
der Speicher 10 können auch mittels Stellgliedern automatisch bzw. durch die Steuerung
52 steuerbar ausgebildet werden.
[0019] Der Folienschlaufenspeicher nach Figur 8 weist als weiteres Beispiel einen Saugkasten
15 auf mit einer Eingangsöffnung 14 für die Folienbahnen 6.1, 6.2 und mit einem Sauggebläse
32 am Schlaufenende bzw. am unteren Ende des Saugkastens.
[0020] Figur 9a, b zeigt von oben und von der Seite einen Saugkastenspeicher 15 mit variablen
Abdeckungen 26 an der Eingangsöffnung 14. Die Schlaufenspeicher können gleichzeitig
mehrere Folienbahnen 6.1, 6.2 (unterschiedlicher Art und Breite) aufnehmen, welche
unabhängig voneinander gefördert werden und somit unterschiedliche Schlaufen ausbilden.
Zur Erzielung optimaler Strömungsverhältnisse für jede Schlaufe können mit den variablen
Abdeckungen 26 beidseitig jeder Folienbahn 6.1, 6.2 etwa gleichgrosse freie Einlassöffnungen
27 eingestellt werden.
[0021] Wie in den Figuren 10 bis 12 illustriert wird, können die Differenzdruckvorrichtungen
der Folienschlaufenspeicher auch Saugwalzen 34 oder Saugwandelemente 35 mit umlaufenden
Lochbändern 36 aufweisen, welche mit Vorteil zusätzlich noch mit einem Druck- oder
Sauggebläse 31, 32 kombiniert sind.
[0022] Figur 10 zeigt eingangsseitig eine Saugwalze 34 mit einem Saugbereich 37 zur Förderung
der Folienbahn 6 in den Speicher hinein. Die Schlaufenbildung wird hier noch unterstützt
durch ein Druckgebläse 31.
[0023] In Figur 11 fördert ein gelochtes Saugwandelement 35 mit einem umlaufenden Lochband
36 über den Saug- und Förderbereich 37 die Folienbahn 6 zur Ausbildung einer Schleife
in den Speicher. Dieser Speicher eignet sich z.B. besonders gut für lange Schlaufen
mit sehr schmalen Folienbahnen.
[0024] Figur 12 zeigt ein Saugwandelement 35 mit Lochband 36, dessen abwärtslaufender Bereich
35.1 eine Transportwand eines Zufuhrspeichers 10 bildet und dessen aufwärtslaufender
Bereich 35.2 eine Transportwand für einen Abfuhrspeicher 20 bildet.
[0025] Figur 13 zeigt einen Doppelspeicher 29, welcher zwei Fächer 16.1, 17.1 und 16.2,
17.2 aufweist, wobei diese beiden Fächer mehrere Folienbahnen 6.1 bis 6.4 abwechselnd
und je mit Abstand untereinander auf die Fächer verteilt aufweisen. Beide Fächer können
zusammen mit nur einer Differenzdruckvorrichtung betrieben werden.
[0026] Figur 14 illustriert ein Beispiel einer Maschine mit mehreren Längs- und Querfolienbahnen
(in X- und Y-Richtung), welche einzeln unabhängig steuerbar sind. Zwei Längsbahnen
6.1 und 6.2 mit Vorschubgeschwindigkeiten VV1, VV2 weisen separate Vorschubeinrichtungen
24.1, 24.2 und Spanneinrichtungen 25.1, 25.2 sowie gemeinsame Folienschlaufenspeicher
10.1, 20.1 auf. Zwei Querbahnen 6.3, 6.4 mit Vorschubgeschwindigkeiten VV3, VV4 weisen
separate Vorschubeinrichtungen 24.3, 24.4 und Spanneinrichtungen 25.3, 25.4 sowie
gemeinsame Folienspeicher 10.2 und 20.2 auf.
[0027] Die Figur 15 illustriert eine Prägearbeit mit mehreren unterschiedlichen Prägefolienbahnen
mit unterschiedlichem Prägegut und verschiedenen Clichés, welche gleichzeitig in einem
Prägevorgang durchgeführt wird. Durch die Anordnung der Folienbahnen in Längs- und
Querrichtung können gleichzeitig mit mehr Clichés und komplexere Bilder geprägt werden.
Bedingung dabei ist, dass in den Kreuzungsbereichen der Folienbahnen keine Clichés
angeordnet sind. Als einfaches Beispiel ist in Figur 15a ein zu beprägender Bogen
5.1 in Y-Richtung in zwei identische Bereiche unterteilt. In X-Richtung wird mit zwei
identischen Folienbahnen 6.1, 6.2 mit Bildeinheiten entsprechend den Clichés 23.1
geprägt. Die Registerhaltigkeit dieser Folienbildeinheiten bezüglich der Clichés 23.1
und damit auch bezüglich des zu beprägenden Bogens 5.1 wird durch Folienbildsensoren
SB1, SB2 (welche Folienbildmarken detektieren) überwacht und gesteuert. In Y-Richtung
verlaufen zwei Folienbahnen 6.3, 6.4 mit unterschiedlichen Farbschichten als Prägegut
und mit zugeordneten Clichés 23.2, 23.3.
[0028] In Figur 15b ist die ausgeprägte Bildfolienbahn 6.2 gezeigt und in Figur 15c die
ausgeprägte Farbfolienbahn 6.3 mit einer 3-Zyklen Periode. Die Anordnung der Folienbahnen
und deren individuelle Vorschubsteuerung erfolgt so, dass das Folienprägegut bestmöglich
ausgenützt wird. Mit der erfindungsgemässen Kombination von kompakten, sehr rasch
ansprechenden gemeinsamen Schlaufenspeichern für mehrere und unabhängig steuerbare
Folienbahnen wird eine Flach-Prägedruckmaschine geschaffen, welche sehr anspruchsvolle
und komplexe Prägeaufgaben in einem Durchgang mit hoher Geschwindigkeit und in bester
Qualität ausführen kann und wobei zudem die Folienbahnen wenig belastet und deren
Prägegut bestmöglich ausgenützt werden kann.
[0029] Die Figuren 16 - 18 illustrieren die Kombination der erfindungsgemässen Maschine
mit einer Geometrieverstellung bzw. einer Prägezeitverstellung (DT). Damit ist eine
Optimierung möglich in zwei Dimensionen, d.h. mittels zweier unabhängiger Einstellgrössen:
sowohl bezüglich des Folienvorschubs S(t) als auch bezüglich des Prägeprozesses mit
der Prägezeit DT. Dies ergibt maximale Prägequalität und universelle Einsatzmöglichkeiten.
Die Figur 16 zeigt von oben gesehen eine Geometrieverstellung einer Kniehebelpresse
mit vier Kniehebelpaaren, wobei deren untere vier Kniehebel-Gelenke 45 (siehe Figur
1) gleichzeitig verstellt werden durch einen Servoantrieb 48 über eine Transmission
an die vier Gelenke 45. Die Verstellung erfolgt z.B. je über eine Spindel und einen
Verstellkeil 49, so dass der Abstand XS der Gelenke 45 einstellbar ist mittels der
steuerbaren Motoren 48 und einer Geometrie-Steuerung 54. Es sind aber auch andere
Antriebsformen (z.B. hydraulisch oder mit Handantrieb) möglich oder es können alle
vier Gelenke 45 direkt mit je einem synchron gesteuerten Motor verschoben werden.
Die Verstellung kann programmierbar sein und erfolgt vorzugsweise schrittweise nur
während der drucklosen Phase (TL).
[0030] Figur 17 illustriert die Geometrieverstellung an einem der Kniehebelpaare 43, welche
durch die Zugstangen 42 bewegt werden. Je nach Einstellung XS der unteren Gelenke
45 resultieren unterschiedliche Verläufe der Hubmaxima H(t) der Presse wie an drei
Einstellungsbeispielen nachfolgend dargestellt wird.
Mit der Einstellung XS1 < 0 resultiert eine maximale Auslenkungslage 43a, wobei die
Kniehebel 43, 43a ihre gestreckte Läge 46 nicht ganz erreichen.
Mit der Einstellung XS2 = 0 wird in der maximalen Auslenkungslage 43b die gestreckte
Läge 46 eben erreicht.
Mit der Einstellung XS3 > 0 wird die gestreckte Läge 46 überschritten bis zur maximalen
Auslenkung 43c. Dies ergibt nach
[0031] Figur 18a, b folgende Bewegungsverläufe des Hubs H(t) der Presse in Funktion der
Zeit:
a) Für XS1 < 0 (z.B. -3 mm) resultiert die Kurve H1(t) mit schmalem Maximum, für eine
gegebene Höhendifferenz DH ergibt dies eine Prägezeit DT1 von z.B. 25°.
b) Für XS2 = 0 resultiert die Kurve H2(t) mit einem breiteren Maximum und für das
gegebene DH eine grössere Prägezeit DT2 von z.B. 35°.
c) Für XS3 > 0 (z.B. + 1 mm) resultiert eine Kurve H3(t) mit zwei Maxima Hmax und
für das gegebene DH eine entsprechend noch grössere Prägezeit DT3 von z.B. 42°.
[0032] Die Höhendifferenz DH ergibt sich daraus, wie stark ein gegebenes zu beprägendes
Flachmaterial 5 komprimierbar ist. Daraus ergibt sich auch der, der Hubbewegung H(t)
entsprechende Verlauf der Pressendruckkraft F(t). Wenn im Falle a) die gestreckte
Lage 46 nicht ganz erreicht wird, muss die Werkzeugplatte 4 mittels Positioniervorrichtung
61 entsprechend in Richtung Z4 nachgestellt werden, um damit die fehlende Höhe H zu
kompensieren. Wie in den Figuren 18a, b gezeigt wird, ist die Druckphase TP notwendigerweise
etwas grösser als die Prägezeit DT. Diese kann für die Fälle a, b, c z.B. betragen
TP1 = 40°, TP2 = 50°, TP3 = 60°. Entsprechend verändert sich auch die drucklose Phase
TL gemäss der Beziehung

(vergleiche Fig. 4d).
[0033] Eine weitere besonders vorteilhafte Kombination ergibt sich durch Integration einer
Drucksteuerung in die Maschine, wie dies aus der EP-A-749 001 bekannt ist. Dazu weist
die Prägedruckmaschine Sensoren SP1 bis SP4 zur Messung der Pressendruckkräfte F auf
(siehe Fig. 1 und 16). Die Drucksteuerung 56 steuert durch die Positioniervorrichtung
61 die Werkzeugplatte 4 in Richtung Z4, so dass ein gewünschter vorgegebener Arbeitsdruck
F automatisch konstant gehalten werden kann. Die Drucksteuerung kann auch verschiedene
Funktionen zur Druckkraftsteuerung enthalten. Mit der Kniehebelgeometriesteuerung
54 und der Pressendrucksteuerung 56 können damit sowohl bezüglich der Prägezeit DT
als auch bezüglich der Prägedruckkraft F optimale Parameterwerte eingestellt und damit
höchste Prägequalität und Maschinenleistungen erreicht werden.
Diese Steuerung der Kniehebelgeometrie und der Druckphase kann auch unabhängig von
den erfindungsgemässen Schlaufenspeichern zur Optimierung der Prägequalität eingesetzt
werden.
[0034] In der erfindungsgemässen Maschine sollen Folien unterschiedlichster Art und Breiten
optimal verarbeitet werden. Insbesondere sehr breite und sehr dünne Folien mit einer
Dicke von z.B. 15 - 30 µ sind äusserst schwierig einwandfrei zu transportieren. Das
isolierende Kunststoffträgermaterial der Folien wird elektrostatisch aufgeladen, was
an den Führungswänden (Einlaufwände 16 und Auslaufwände 17) der Speicher unter Umständen
relativ hohe Reibungskräfte ergeben kann, was zu Verzerren und Rumpfbildung der Folienbahnen
führen kann. Eine wichtige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, die Reibungskräfte
der darüber laufenden Folienbahnen vor allem an den Einlaufwänden 16 der Schlaufenspeicher
klein zu halten bzw. auf ein Mass zu reduzieren, dass die Schlaufenbildung und der
Transport optimal erfolgen kann. Verschiedene Massnahmen und Mittel dazu werden anhand
der Figuren 19 bis 23 dargestellt.
[0035] Die Fig. 19 und 20 illustrieren strukturierte Oberflächen 63 an den Führungswänden
16, 17, wobei deren Kontaktfläche F1 mit der darüberlaufenden Folie wesentlich kleiner
ist als die ganze durch Folie überdeckte Fläche F0. Das Verhältnis von kontaktierter
zu überdeckter Fläche F1/F0 ist kleiner als 50% und beträgt vorzugsweise noch weniger,
z.B. 10 - 30%.
[0036] Solche strukturierte Oberflächen 63 können auf verschiedene Arten gebildet werden,
z.B. durch Rillen oder Kanäle 64, nach Fig. 19a und Fig. 20, oder durch Gitter, bzw.
feinmaschige Drahtgeflechte 65 nach Fig. 91b oder durch Lochbleche, Noppenbleche oder
Wellblech 66 gemäss Fig. 19c. Die Gitterkonstante bzw. die Strukturabstände dieser
strukturierten Oberflächen betragen vorzugsweise nur 1mm oder weniger, z.B. 0.3 -
1 mm.
[0037] Fig. 20 zeigt in Aufsicht ein Beispiel einer strukturierten Oberfläche mit Längs-
und Querkanälen 64, wobei hier ein Flächenverhältnis F1/F0 von ca. 25% illustriert
ist.
[0038] Eine weitere besonders einfache und wirksame Methode zur Reduktion des Kontakflächenanteils
F1 bzw. der Reibungskraft der Folienbahn an der Einlaufwand 16 besteht darin, die
Folienbahn durch partielles Einblasen von Luft teilweise von der Einlaufwand zu lösen.
Dies ist in Fig. 21 illustriert. Die Einlaufwand 16 weist Einblaslöcher 75 auf, durch
welche aus einer Überdruckkammer 74 lokal Luft unter die Folie eingeblasen wird. Diese
luftunterstützte Reduktion der Reibungskräft an der Einlaufwand ist, den zu transportierenden
Folien ensprechend, einfach dosierbar mittels Steuerung des Überdrucks P3 in den Kammern
74. Dieser kann z.B. 2 - 4 bar betragen. Die Abblasöffnungen 75 sind vorzugsweise
relativ klein dimesioniert und in grossen Abständen voneinander angeordnet. Der Durchmesser
der Abblasöffnungen beträgt z.B. 1 mm oder weniger und die Abstände betragen mehrere
cm, z.B. 5 - 20 cm. Wichtig ist, dass die Folie immer an der Führungswand bleibt und
nicht vollständig abgehoben wird, d.h. der Kontaktflächenanteil F1 ist nicht 0. Damit
wird eine glatte, einwandfreie Führung der Folienbahn sichergestellt. Die Führungswände
sind metallisch leitend und die belüfteten Einlaufwände können eine glatte Oberfläche
(Fig. 21) oder eine strukturierte Oberfläche (Fig.20) aufweisen.
[0039] Fig. 22 zeigt eine weiter Variante zur Reduktion der Reibungskraft durch Anlegen
eines Potentials U2 an die Einlaufwand 16 mit einer einstellbaren Spannungsquelle
96. Die Einlaufwand ist metallisch leitend und von der Umgebung isoliert ausgebildet.
Damit wird die Potentialdifferenz U1 - U2 zwischen der Folienbahn 6 und der Führungswand
16 soweit reduziert, dass der gewünschte tiefe Wert der Reibungskraft erreicht wird.
Die Einstellung des Potentials U2 an der Einlaufwand 16 erfolgt so, dass eine optimale
glatte Schlaufenbildung und Folienführung erreicht wird. Zusätzlich kann das Potential
U1 der Folienbahn 6 mittels einer kapazitiven Potentialsonde 95 bestimmt werden und
danach das Potential U2 eingestellt bzw. geregelt werden.
[0040] Fig. 23 zeigt ein Beispiel mit je einem Doppelfachspeicher 29 vor und nach der Prägepresse
und mit je einer Folienbahn 6.1, 6.2 in je einem Fach dieser beiden Doppelfachspeicher.
Die Schlaufenbildung in der Speichern erfolgt durch Unterdruckabsaugen mittels einem
gemeinsamen Absauggebläse 32. Die vier Einlaufwände 16.1, 16.2 weisen eine Belüftung
mit Überdruckkammern 74 mit einem Druck P3 und Einblasöffnungen 75 auf. Die vier Auslaufwände
17.1, 17.2 sind jedoch ausdrücklich nicht belüftet. Die Reibungskraft an den Auslaufwänden
ist damit absichtlich höher als an den Einlaufwänden, sodass die Folienbahn zwecks
einwandfreiem Weitertransport leicht gespannt wird. Ein Schlepprad 53 mit Drehgeber
erfasst hier Geschwindigkeit und Vorschub der ablaufenden Folienbahn, womit der Motor
der Aufwickelrolle 80 sowie Vorschub und Schlaufenbildung in den Speichern gesteuert
werden.
[0041] Figur 24 zeigt die Kombination der erfindungsgemässen Flach-Prägedruckmaschine mit
einer Registersteuerung 58 des Flachmaterials. Diese Kombination ermöglicht eine beidseitige
Optimierung sowohl folienbahnseitig bezüglich der Folienführung und Ausrichtung wie
auch bezüglich der Flachmaterialführung zur genauen Bildausrichtung. Folienseitig
werden z.B. Foliensujets wie Hologramme oder Folienbilder mittels der Folienbildsensoren
SB (Fig. 15a, Fig. 2) bezüglich der Clichés 23 auf der Werkzeugplatte 4 genau ausgerichtet,
während die Bogen 5.1 durch die Registersteuerung ebenfalls positionsgenau auf die
Läge der Clichés ausgerichtet werden. Eine solche Registersteuerung für Bogenmaschinen
ist aus der EP-A-708 046 bekannt.
[0042] Die Registereinzugsvorrichtung 70 für Flach-Prägedruckmaschinen weist Vorderkantenanschläge,
einen Seitenanschlag und Positionssensoren SD1, SD2, SD3 zum Erfassen von Druckmarken
M1, M2, M3 des Bogens 5.1 sowie zwei den vorderen Anschlägen A1, A2 zugeordneten Detektoren
SD4, SD5 zum Erfassen der Bogenvorderkante auf. Die vorderen Anschläge A1, A2 sind
durch Stellglieder 91, 92 soweit verstellbar, bis die vorderen Druckmarken M1, M2
des Bogens durch die entsprechenden Sensoren SD1, SD2 erfasst sind. Ein Stellglied
93 verstellt anschliessend den Seitenanschlag oder Seitenschieber A3 so weit, bis
die Seiten-Druckmarke M3 vom zugeordneten Positionssensor SD3 erfasst wird. Eine Registersteuerung
58 steuert diese Registerkorrektur mit den Positionssensoren SD1, SD2, SD3, den Detektoren
SD4, SD5 und den Stellgliedern 91, 92, 93. Dies ergibt auf einfache Art eine zuverlässige
automatische Registerkorrektur für jeden einzelnen Bogen und erhöht damit in Kombination
mit der Folienführung und -steuerung die Druckqualität.
[0043] Figur 25 zeigt von oben gesehen schematisch eine Registersteuerung 59 für Endlosbahnmaschinen
(Fig. 2) mit Sensoren SD1, SD3 zur Erfassung von Druckmarken M1, M3. Die Endlosbahn
5.2 läuft von einer Abwickelrolle 107 zu einer Aufwickelrolle 108 mit Bahnkantensteuerungen
112, 113, Bahnspeichern 110, 120 (als Tänzerwalzen oder auch als Saugspeicher ausgebildet),
einer Bahnspanneinrichtung 125 und einer Bahnvorschubeinrichtung 124. Die Ausrichtung
der Endlosbahn in Querrichtung Y auf die Druckmarke M3 erfolgt durch die an sich bekannten
Bahnkantensteuerungen 112, 113 und die Ausrichtung auf die Marke M1 in Längsrichtung
X wird mit der Bahnvorschubeinrichtung 124 gesteuert. Zum Ausgleich der Unterschiede
zwischen dem intermittierenden Vorschub am Prägetisch 3 und einer gleichmässigen Abwickelgeschwindigkeit
an den Rollen 107, 108 werden in analoger Weise zur Folienbahnsteuerung auch hier
Bahnspeicher 110 und 120 für die Endlosbahn 5.2 eingesetzt.
[0044] Im Zusammenhang mit den Figuren werden die folgenden Bezeichnungen verwendet:
2 Flach-Presse
3 Prägetisch
4 Werkzeugplatte
5 Flachmaterial
5.1 Bogen
5.2 Endlosbahn
6 Folienbahnen
7 Abwickelrolle
8 Folienabführeinrichtung
10, 20 Folienschlaufenspeicher
12 Folienschlaufe
13 einstellbare Öffnungen an 18, 19
14 Eingangsöffnung
15 Saugkasten
16 Einlaufwand
17 Auslaufwand
16, 17 Führungswände
18, 19 Seitenwände
22 Deckel an 18, 19
23 Clichés
24 Folienvorschubeinrichtung
25 Spanneinrichtung
26 Variable Abdeckungen an 14
27 freie Einlassöffnungen an 14
28 Doppelschlaufenspeicher Labyrinth
29 Doppelfach
30 Differenzdruckvorrichtung
31 Druckgebläse
32 Sauggebläse
34 Saugwalze
35 Saugwandelement
35.1 aufwärts
35.2 abwärts laufend
36 Lochband
37 Saugbereich von 34, 35
39 Umlenkrollen
40 Bedienungs- und Anzeigegerät
41 Kniehebelpresse
42 Zugstangen
43 Kniehebel
44 Kniegelenke
45 untere Kniehebelgelenke
46 Verbindungsgerade, gestreckte Läge
48 steuerbare Motoren
49 Verschiebekeil
50 Maschinensteuerung
52 Steuerung Folienvorschub und Speicher
53 Schlepprad
54 Steuerung Kniehebelgeometrie
56 Drucksteuerung
58 Registersteuerung für Bogen
59 Registersteuerung für Endlosbahn
61 Positioniervorrichtung bei 4
63 strukturierte Oberfläche
64 Kanäle
65 Gitter, Drahtgeflecht
66 Wellblech
70 Registervorrichtung für Bogen 5.1
71 Anleger
72 Ausleger
74 Überdruckkammer
75 Einblasöffnung
80 Aufwickelrolle
81 direkt abführen
91, 92, 93 Stellglieder
95 kapazitive Potentialsonde
96 einstellbare Spannungsquelle
107 Abwicklung Endlosbahn
108 Aufwicklung Endlosbahn
110, 120 Bahnspeicher
112, 113 Bahnkantensteuerung
124 Bahnvorschubeinrichtung
125 Bahnspanneinrichtung
T0 Pressenzyklus, Zyklendauer
TP Druckphase
TL drucklose Phase

Druckdifferenz
P1 Druck in Schlaufe 12
P2 Druck vor Schlaufe 12
P3 Druck in Überdruckkammern
VV Vorschubgeschwindigkeit
V7 Bahngeschwindigkeit an 7
V8 Bahngeschwindigkeit an 8
S(t) Folienvorschub
L Schlaufenlänge
L1 Schlaufenlänge in 10, Minimum
L2 Maximum
LT Schlaufentiefe
DT Prägezeit
DH Höhendifferenz während DT
H(t) Höhe von 3
XS Verschiebung von 45
M1, M2, M3 Druckmarken
SD1 - SD5 Registersensoren, Lagedetektoren
A1, A2 Vorderanschläge
A3 Seitenanschlag
X Laufrichtung
Y Querrichtung
Z Hochrichtung
Z4 Verschiebung von 4
F Druckkräfte
t Zeit
SF Sensoren für Folienschlaufe
SB Folienbildsensoren
SP Druckkraftsensoren
FF Folienspannkräfte
F1 Folienkontaktfläche
F0 überdeckte Folienfläche
F1/F0 Kontaktflächenanteil
1. Flach-Prägedruckmaschine für ein zu beprägendes Flachmaterial (5) mit Flach-Presse
(2), Prägetisch (3) und Werkzeugplatte (4) und mit mindestens einer Folienbahn (6),
welche von einer Abwickelrolle (7) über den Prägetisch zu einer Folienabführeinrichtung
(8) geführt ist,
gekennzeichnet durch
mindestens einen Folienschlaufenspeicher (10) mit einer Differenzdruckvorrichtung
(30) zur Formung einer Folienschlaufe (12) vor der Presse mittels einer auf die Folienbahn
ausgeübten Luftdruckdifferenz (DP),
mit einer Folienvorschubeinrichtung (24) auf der einen Seite der Presse und einer
Spanneinrichtung (25) zum Spannen der Folienbahn (6) auf der anderen Seite der Presse
und mit einer dem Pressenzyklus (T0) entsprechenden Steuerung (52) der Schlaufenbildung
und des Folienvorschubs am Prägeort, mit welcher die Folienbahn während der Druckphase
(TP) auf dem Prägetisch (3) stillgehalten wird und während der drucklosen Phase (TL)
in die nächste Prägeposition vorgezogen wird und wobei Geschwindigkeitsunterschiede
zwischen Vorschubgeschwindigkeit VV am Prägeort und Bahngeschwindigkeit V7 an der
Abwickelrolle bzw. an der Abführeinrichtung V8 durch entsprechende Vergrösserung und
Verkleinerung der Schlaufen (L1, L2) in den Folienspeichern (10, 20) ausgeglichen
werden.
2. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen weiteren Folienschlaufenspeicher
(20) und eine Aufwickelrolle (80) nach der Presse als Folienabführeinrichtung (8).
3. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Differenzdruckvorrichtung ein steuerbares Druckgebläse (31) und/oder Sauggebläse (32)
aufweist, welche eine einstellbare Luftströmung erzeugen, die im wesentlichen in Ausdehnungsrichtung
der Schlaufe im Folienspeicher verläuft und dass die Folienschlaufenspeicher zwei
parallel zur Folienschlaufe (12) verlaufende Führungswände (16, 17) aufweisen.
4. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienschlaufenspeicher eine einstellbare Geometrie (13, 26) aufweisen zur
Veränderung der örtlichen Strömungsverteilung.
5. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienschlaufenspeicher
auch zwei Seitenwände (18, 19) mit einstellbaren Öffnungen (13) aufweisen.
6. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienschlaufenspeicher einen Saugkasten (15) aufweisen mit einer Eingangsöffnung
(14) für die Folienbahn und mit einer Absaugung (32) am Schlaufenende.
7. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Folienschlaufenspeicher eine Eingangsöffnung (14) mit variablen Abdeckungen
(26) aufweist und dass die Folienschlaufenspeicher beidseitig einer Folienbahn im
wesentlichen gleich grosse freie Einlassöffnungen (27) aufweisen.
8. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienschlaufenspeicher eine Saugwalze (34) oder ein Lochband (36) mit Sauggebläse
(32) als Folientransportmittel am Speicher aufweisen.
9. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienschlaufenspeicher ein feststehendes gelochtes Saugwandelement (35)
mit einem Unterdruck im Innern aufweist, um welches ein Lochband (36) umläuft und
dadurch einen kontinuierlichen Folientransport bewirkt.
10. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Lochband
um eine zweiseitige Saugwand umläuft mit je einem aufwärts (35.1) und einem abwärts
(35.2) laufenden Bereich, welche je eine Führungswand von zwei benachbarten Folienspeichern
(10, 20) bilden.
11. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
Sensoren (SF1, SF2) zur Überwachung der Schlaufenbildung, insbesondere Distanzsensoren
zur Messung der Schlaufentiefe (LT), z.B. in Form von optischen oder Ultraschall-Detektoren.
12. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Folienbahnen (6.1, 6.2, 6.3) in den Folienspeichern, mit Zwischenräumen
nebeneinanderliegend, angeordnet sind und dass mehrere Folienbahnen (6.1, 6.2) mit
separaten Vorschubeinrichtungen (24.1, 24.2) vorgesehen sind, deren Vorschub (VV1,
VV2) individuell steuerbar ist.
13. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folienspeicher als Doppel-Schlaufenspeicher (28, 29) für mehrere Folienbahnen
ausgebildet sind.
14. Flach-Prägedruckmaschinen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Prägefolienbahnen (6.1 - 6.4) mit zugeordneten Folienspeichern längs
und/oder quer zur Laufrichtung X des Flachmaterials vorgesehen sind.
15. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass an den Führungswänden (16,17) der Schlaufenspeicher Mittel zur Reduktion der
Reibungskraft einer darüberlaufenden Folienbahn (6) vorgesehen sind, so dass die Reibungskraft
an den Einlaufwänden (16) kleiner ist als die Reibungskraft an den Auslaufwänden (17).
16. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontaktflächenanteil F1 einer Folienbahn an den Führungsflächen (16, 17)
der Schlaufenspeicher weniger als die Hälfte der überdeckten Folienfläche F0 beträgt,
z.B.

.
17. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
die Einlaufwände (16) eine strukturierte Oberfläche (63) aufweisen, z.B. in Form von
Kanälen (64), feinmaschigen Drahtgeflechten (65), Noppenblech oder Wellblech (66).
18. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass an den Einlaufwänden (16) Luft aus Überdruckkammern (74) durch Einblasöffnungen
(75) in die Schlaufenspeicher geblasen wird.
19. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass kleine Einblasöffnungen
in relativ grossem Abstand zueinander vorgesehen sind, z.B. mit einem Durchmesser
von 0.5 bis 1 mm und in einem Abstand von 5 bis 20 cm.
20. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass an metallisch leitenden Einlaufwänden (16) ein Potential U2 mittels einer einstellbaren
Spannungsquelle (96) angelegt ist.
21. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine kapazitive
Potentialsonde (95) zur Bestimmung des Potentials U1 der einlaufenden Folienbahn (6)
und zur entsprechenden Steuerung des Potentials U2 an der Einlaufwand (16) vorgesehen
ist.
22. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kniehebelpresse (41) vorgesehen ist, deren Kniehebelgeometrie so verstellbar
ist (XS), dass damit die Druckphase (TP) variert wird.
23. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Kniehebelgeometrie
durch Veränderung des Abstands (XS) der Kniehebelgelenke (45) einstellbar ist.
24. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung
durch eine Steuerung (54) mittels steuerbarer Motoren (48) erfolgt, z.B. mittels Servomotoren
und Verschiebekeil, nnd dass die Verstellung programmierbar ist und bei laufender
Maschine schrittweise während der drucklosen Phase (TL) ausgeführt wird.
25. Flach-Prägedruckmaschine nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig
auch die Position der Werkzeugplatte (4) mittels einer Positioniervorrichtung (61)
einstellbar ist durch eine Drucksteuerung (56) mit Steuerprogramm und mit Drucksensoren
(SP).
26. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche für Bogen als Flachmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Fördereinrichtung für Bogen (5.1) mit Anleger und
Ausleger sowie eine Registereinzugsvorrichtung (70) mit einer Registersteuerung (58)
und mit sensorgesteuerten Vorder- und Seitenanschlägen (A1, A2, A3) vorgesehen ist
zur Ausrichtung der Bogen nach Druckmarken (M1, M2, M3), welche von den Sensoren (SD)
erfasst werden.
27. Flach-Prägedruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 25 für eine Endlosbahn als
Flachmaterial, gekennzeichnet durch eine Registersteuerung (59) zur Ausrichtung und
Steuerung der Endlosbahn (5.2) nach Druckmarken (M1, M3) mittels Sensoren (SD1, SD3)
wobei die Steuerung in Querrichtung durch eine Bahnkantensteuerung (112) und in Längsrichtung
durch Steuerung des Endlosbahnvorschubs (124) erfolgt.