[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum wahlweisen Transport Von Endlospapierbahnen
mit Randlochung und von geschnittenen Blättern, Formularsätzen usw. in Druckern oder
ähnlichen Geräten, bei denen für den Papiertransport sowohl vor, als auch hinter dem
Druckwerk, Friktionsantriebe mit Rollen und für die Endlospapierbahnen zumindest vor
dem Druckwerk, beiderseits in die Randlochung eingreifende Stachelantriebe angeordnet
sind.
[0002] Zum Bedrucken von geschnittenen Blättern oder Formularen werden häufig Friktionsantriebe
eingesetzt die sowohl vor, als auch hinter dem Druckwerk die Blätter erfassen und
transportieren. Der vor dem Druckwerk angeordnete erste Friktionsantrieb, bestehend
aus einem angetriebenen Rollenpaar, das zwischen sich das geschnittene Blatt bzw.
die Endlospapierbahn erfaßt, schiebt diese durch das Druckwerk. Ein zweites, hinter
dem Druckwerk angeordnetes Rollenpaar übernimmt die geschnittenen Blätter bzw. die
Papierbahn zum Weitertransport und gegebenenfalls auch zum Transport in eine Ablage.
[0003] Wird eine Endlospapierbahn auf dem Drucker bearbeitet, dann übernimmt die Zufuhr
zum Druckwerk, ein Stachelantrieb der die Papierbahn in den Friktionsantrieb vor dem
Druckwerk schiebt.. Die für die Bearbeitung geschnittener Blätter benutzten Friktionsantriebe
übernehmen auch den Transport von Endlospapierbahnen im Drucker und aus dem Drucker
heraus.
[0004] Die US Ps 4 913 574 zeigt und beschreibt ein mit einem Druckzylinder ausgestattetes
Druckwerk, das mit einer Endlospapierbahn oder mit geschnitten Einzelblättern beschickt
werden kann. Vor und hinter dem Druckwerk sind zuschaltbare Friktionsantriebe angeordnet.
Jeder dieser Friktionsantriebe besteht aus je einer angetriebenen, vom Druckwerk gesteuerten
Rolle und einer frei drehenden, durch Federn gegen die angetriebene Rolle derart preßbare
zweite Rolle, daß ein zwischen die Rollen eingeschobenes Papier in das Druckwerk transportiert
wird. Hinter dem Druckwerk ist ein zweiter, entsprechend aufgebauter Friktionsantrieb
angeordnet, der den Weitertransport übernimmt.
[0005] Für die Papierzufuhr sind vor dem Druckwerk eine Kassette zur Aufnahme von Einzelblättern
und ein Stachelantrieb für Endlospapierbahnen angeordnet. Über einen mechanisch betätigbaren
Schalthebel und entsprechende Getriebe kann in einer ersten Stellung der Stachelantrieb
für die Endlospapierbahn und der hinter dem Druckwerk angeordnete Friktionsantrieb
zugeschaltet werden. In einer zweiten Schaltstellung ist der Stachelantrieb abgeschaltet
und dafür der vor dem Druckwerk liegende Friktionsantrieb zugeschaltet. In einer dritten
Schaltstellung sind beide Friktionsantrieb vom Antrieb gelöst und die frei drehenden
Gegenrollen abgehoben. In dieser Betriebsstellung ist ein Papierstau leicht zu beseitigen.
[0006] Bei einem derartigen Antrieb läßt sich eine Beulenbilding mit Endlosbahnen nur dann
vermeiden, wenn der hinter dem Druckwerk angeordnete Friktionsantrieb mit geringer
Übergeschwindigkeit läuft. Bei einem derartigen Papiertransport schleifen die Friktionsrollen
immer mit geringer Bewegungsdifferenz auf den vom Stachelantrieb auf Sollgeschwindigkeit
gehaltenen Papierbahnen. Dies führt zwangsläufig, bedingt auch durch die im Papier
enthaltenen "Scheuermittel", zu einem Verschleiß der Friktionsrollen, was nicht nur
zum Nachsteuern der Drehzahl wegen der abnehmenden Durchmesser, sondern auch zum Austausch
von verschlissenen Friktionsrollen führt.
[0007] Würde man bei Endlosbahnen einen reinen Friktionsantrieb einsetzen, so hätte dies
den Nachteil, daß die Endlosbahnen, bedingt durch unterschiedliche Griffigkeit an
den Oberflächen der Friktionsrollen, schief gezogen werden.
[0008] Werden nach einer Endlospapierbahn im Drucker, geschnittene Blätter bearbeitet, so
müssen bei Druckern der beschriebenen Art, die Friktionsantriebe zur Vermeidung eines
falschen Zeilenabstandes, von der vorher eingestellten, geringfügig überhöhten Geschwindigkeit,
auf eine dem Zeilenvorschub genau angepaßte Antriebsgeschwindigkeit umgestellt werden,
was einen zusätzlichen Aufwand an Steuereinrichtungen für den Antrieb des Papiertransportes
erfordert.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung für den Druck von Papierbahnen
und von geschnittenem Papier aufzubauen, bei der eine Übergeschwindigkeit des hinter
dem Druckwerk angeordneten Friktionsantriebes und damit nicht nur ein Verschleiß der
Rollen, sondern auch ein auf verschiedene Geschwindigkeiten steuerbare Antrieb für
diese Friktionsrollen vermieden wird.
[0010] Gemäß der Erfindung wird eine Einrichtung der beschriebenen Art vereinfacht und der
Betrieb verbessert, indem ein Antrieb eingesetzt ist, durch den der Stachelantrieb
nur während des Einzuges und bei der Entnahme von Endlospapierbahnen den Friktionsantrieben
mit entsprechender Drehrichtung zugeschaltet ist.
[0011] Vorteilhaft ist es, für den Stachelantrieb an Stelle eines einfachen ungesteuerten
Antriebsmotors, der nur zum Einziehen der Papierbahn in Betrieb ist, den Motor für
die Friktionsantriebe einzusetzen und diesen mit dem Stachelantrieb über eine schaltbare
Kupplung zu verbinden..
[0012] Wird zumindest eines der Lager für die Rollen des vor dem Druckwerk angeordneten
Friktionsantriebes verstellbar angeordnet, so kann dieser Friktionsantrieb beim Verarbeiten
von Endlosbahnen geringfügig geöffnet werden. Der zweite, nach dem Druckwerk angeordnete
Friktionsantrieb zieht die Papierbahn durch das Druckwerk
[0013] Der von seinem Antriebsmotor nach dem Einziehen der Endlospapierbahn in den Drucker,
abgekoppelte Stachelantrieb, läuft durch die von den Friktionsantrieben bewegte Papierbahn
im Freilauf mit. Diese frei drehende Bewegung des Stachelantriebes kann nicht nur
zum Erfassen des Vorschubs durch einen geeigneten Sensor und damit zur Drehzahlsteuerung
benutzt werden, vielmehr sorgt der Stachelantrieb durch den beiderseits der Papierbahn
erfolgenden Eingriff, für eine Parallelführung der Papierbahn. Die Papierbahn kann
durch diese Maßnahme, auch bei einer unterschiedlichen Griffigkeit der Friktionsrollen
an ihren Oberflächen und bei langen Durchlaufzeiten, nicht schief gezogen werden.
[0014] An Hand einer Zeichnung wir die Erfindung beschrieben und die Wirkungsweise, sowie
Möglichkeiten der Ausgestaltung erläutert.
[0015] Die Figur zeigt in schematischer Seitenansicht ein Druckwerk, bestehend aus einem
Druckkopf 1, z.B. einem Nadeldruckkopf, mit dem zugehörigen Druckbalken 2, dem geschnittene
Blätter oder Formularsätze über den Friktionsantrieb mit den Rollen 3,4 zugeführt
und über den Friktionsantrieb mit den Rollen 5,6 zu einer nicht gezeichneten Ablage
weiter bewegt werden.
[0016] Bei der Verarbeitung von Endlospapier wird dieses über den Stachelantrieb 7 zugeführt
und über den Friktionsantrieb 5,6 zur Ablage oder einem Schneidegerät geleitet. Der
Antrieb der Rollen 3,4,5,6 erfolgt über einen gesteuerten Motorantrieb 8, meist einem
Schrittmotor. Der Einzug von geschnittenen Blättern oder entsprechenden Formularsätzen
erfolgt über die angetriebenen Friktionsrollen 3,4.
[0017] Beim Verarbeiten von Papierbahnen kann ein kleiner ungesteuerter Motor den Stachelantrieb
7 zum Einführen einer Endlospapierbahn 12 in der Drucker bewegen. Im gezeichneten
Ausführungsbeispiel wird der Antriebsmotor 8 über die Kupplung 9 als Antrieb mit dem
Stachelantrieb 7 kraftschlüssig verbunden. Damit wird die am Rande gelochte Papierbahn
12 durch den Motor 8 zum Rollenpaar 3,4 geschoben. Das Rollenpaar 3,4 übernimmt die
Papierbahn 12 und schiebt diese durch das Druckwerk 1,2 hindurch, zum angetriebenen
Rollenpaar 5,6.
[0018] Die Lager der Rollen 3,4 können so ausgebildet sein, daß der Achsenabstand verändert
werden kann. Die Rollen können damit sowohl auf erforderlichen Abstand bzw. Anpreßdruck
gebracht werden. Damit können auch Papierbahnen aus mehreren Lagen zwischen den Rollen
3,4 hindurchgeschoben und von den Friktionsrollen 5,6 zur Vermeidung einer Beulenbildung
gezogen werden kann.
[0019] Der Vorschub der Papierbahn 12 kann durch die Bewegung des Stachelantriebes 7 unter
Einschaltung geeigneter Sensoren erfaßt werden. An Stelle dieser Sensoren oder zusätzlich,
kann nahe dem Druckwerk 1,2 zur Erfassung des gelochten Randes der Papierbahn 12 oder
auch der Kanten geschnittenen Blätter, ein Sensor 10 angeordnet werden, über den durch
einen Rechner 11 der Motor 8, meist ein Schrittmotor, auf Sollgeschwindigkeit gehalten
oder auch entsprechend nachgesteuert werden kann.
[0020] Bei der Verarbeitung von geschnittenen Blättern, werden diese über die Friktionsrollen
3,4 eingezogen und dem Druckwerk 1,2 zugeführt. Der Antriebsmotor 8 ist dabei auf
die vorgesehene Papiertransport - Geschwindigkeit eingestellt. Da mit jedem neu eingezogenen
Blatt, der Druckansatz über den Sensor 10 oder einen zusätzlichen Sensor bestimmt
wird, kann es auch bei hohem Durchsatz keine Aufsummierung kleiner Fehler in bezug
auf die Zeilenlage geben. Dies unabhängig von der Art der eingesetzten Druckwerke.
[0021] Werden Formularsätze mit einer Mehrzahl von Papierlagen bedruckt, so kann eine durch
eine Einlaufbiegung des Papiers verursachte Lagenverschiebung dadurch ausgeglichen
werden, daß der Friktionsrolle 5 gegenüber der Friktionsrolle 6 ein geringfügig größerer
Durchmesser gegeben wird. Damit kann auch eine geringfügige Beulenbildung des Papiers
zwischen dem Druckwerk 1,2 und dem Friktionsantrieb 5,6 ausgeglichen werden, ohne
dem Rollenpaar 5,6 eine höhere Geschwindigkeit gegenüber dem Rollenpaar 3,4 zu geben.
Daraus resultiert im ungünstigsten Fall, ein nur sehr kleiner Verschleiß an der Friktionsrolle
5. Zusätzlich kann der Anpreßdruck der Friktionsrollen 5,6 etwas gegenüber dem Anpreßdruck
der Friktionsrollen 3,4 vermindert werden, was das Schleifen des Papiers und damit
einen Verschleiß weiter herabsetzt.
[0022] Bei geschnittenen Blättern wird eine Papierbeule zwischen dem Druckwerk 1,2 und dem
Rollenpaar 5,6 ohnehin bei jeden neu eingezogenen Blatt ausgeglichen, weil jeweils
die Vorderkante des einlaufenden Blattes sensorisch erfaßt und das Druckwerk entsprechend
gesteuert wird. Zur Erfassung der Schnittkanten und der Vorlaufkante bei Endlosbahnen,
kann zusätzlich ein vom Sensor 10 unabhängiger Sensor eingesetzt werden.
[0023] Bei Einsatz von Endlospapierbahnen mit gelochtem Seitenrand wird die Papierbahn 12
über den durch den Motor 8 und die eingeschaltete Kupplung 9 angetriebenen Stachelantrieb
7 dem Rollenpaar 3,4 und damit dem Druckwerk 1,2 zugeführt. Hinter dem Druckwerk 1,2
übernimmt das Rollenpaar 5,6 die Papierbahn und bewegt diese zur Ablage oder einem
nachgeschalteten Schneidegerät.
[0024] Nach dem Anfahren des Druckers wird der Stachelantrieb 7 vom Antriebsmotor 8 über
die Kupplung 9 getrennt. Damit übernehmen die Rollenpaare 3,4 und / oder 5,6 den Transport
der Papierbahn 12.
[0025] Der Stachelantrieb führt im Leerlauf die von dem Rollenpaar 3,4 bzw. 5,6 gezogene
Papierbahn 12 und sichert damit den geraden Einzug. Während des Druckbetriebes wird
die Papierbahn durch den Stachelantrieb auch bei unterschiedlicher Griffigkeit der
Oberflächen der Friktionsrollen und bei großen Papierlängen einwandfrei gerade geführt..
[0026] Zur Korrektur der kaum vermeidbaren geringfügigen Abweichungen des Zeilenstandes,
kann ein Sensor dem Stachelantrieb 12 oder dem Rollenpaar 5, 6, z. B. in Form von
Magnetpolrädchen zugeordnet werden.
[0027] Der Sensor 10 kann mechanisch oder auch optisch die Randlochung erfassen und damit
Vergleichswerte zum Sollstand der Zeilen liefern. Über einen Rechner 11 können dann
die erfaßten kleinen Abweichungen durch Nachsteuerung des Antriebsmotors 8 bei einem
Blattwechsel oder einer Zeilenschaltung korrigiert werden, so daß sich hinsichtlich
des Zeilenstandes keine beachtlichen Abweichungen aufsummieren können. Für die Nachsteuerung
wird die Sollbewegung des Schrittmotors 8 um einen entsprechenden Korrekturwert vergrößert
oder verkleinert.
[0028] Durch geeignete Maßnahmen können auf der Beschickungsseite, seitlich am Druckergehäuse
Führungen angeordnet werden, in die rahmenartige Papierträger zusammen mit den Stachelantrieben
7 im Austausch zu Papierkassetten eingesetzt werden können. Dies erleichtert den Austausch
von Endlos - Papierbahnen und erlaubt auch das Einschieben mehrerer Papierträger in
den Drucker, die zum Einziehen der Papierbahn angesteuert werden können. Die Führungen
sind dabei so angeordnet, daß die Einschubrichtung der durch die Stachelräder 7 bewegten
Papierbahn, gegen den Berührungsspalt der Friktionsrollen 3,4 gerichtet ist.
1. Einrichtung zum wahlweisen Transport von Endlospapierbahnen mit Randlochung und von
geschnittenen Blättern in Druckern oder ähnlichen Geräten, bei denen für den Blatttransport
sowohl vor, als auch hinter dem Druckwerk, Friktionsantriebe mit Rollen und für die
Endlospapierbahnen zumindest vor dem Druckwerk, beiderseits in die Randlochung eingreifende
Stachelantriebe angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß dem Papiertransport durch die Friktionsantriebe (3,4,5,6), nur während des Einzuges
und des Rückwärtstransportes von Endlospapierbahnen (12), ein auf die Stachelantriebe
(7) wirksamer Motorantrieb (8,9) zugeschaltet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stachelantriebe (7) mit dem Antriebsmotor (8) für die Friktionsantriebe (3,4,5,6)
über eine schaltbare Kupplung (9) verbunden sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vor dem Drucker angeordneten Stachelantriebe (7) mit einem Freilauf derart ausgestattet
sind, daß die von mindestens einem der Friktionsantriebe (3,4,5,6) gezogene Endlospapierbahn,
frei drehend bewegt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem den Stachelantrieben (7) zugeordneten oder einem nahe dem Druckwerk (1,2)
angeordneten Sensor (10), die Lage der Endlospapierbahn (12) und / oder der Schnittkanten
der Blätter erfaßt und Korrekturen des Vorschubes über den Rechner (11) durch den
Motor (8) der Friktionsantriebe (3,4,5,6) erfolgen.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stachelantriebe (7), Teile eines Papierträgers sind, der mit Rahmenteilen in
seitliche Führungen des Druckergehäuses derart einsetzbar ist, daß die Einschubrichtung
der Papierbahn (12) gegen den Berührungsspalt der vor dem Druckwerk (1,2) angeordneten
Fiktionsrollen (3,4) gerichtet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Oberseite der bedruckten Endlospapierbahn zugekehrte, hinter dem Druckwerk
angeordnete Friktionsrolle (5), einen geringfügig größeren Durchmesser als die übrigen
Friktionsrollen (3,4,6) hat.
7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anpreßdruck der hinter dem Druckwerk angeordneten Friktionrollen (5,6) kleiner
gewählt ist, als der, der Friktionsrollen (3,4) vor dem Druckwerk.