[0001] Die Erfindung betrifft einen Hängehalter für Vorgarnhülsen mit mindestens einem,
durch axiales Beaufschlagen des Hängehalters zwischen einer Einklinkstellung und einer
Lösestellung umschaltbarem, eine Vorgarnhülse tragendem Sperrglied, zum selbsttätigen
Abgeben der Vorgarnhülse an eine Spulenspindel, insbesondere in Verbindung mit einer
selbsttätigen Vorgarnspulen-Wechselvorrichtung.
[0002] Hängehalter dieser Art weisen in der Regel oberhalb ihrer die Vorgarnhülsen tragenden
Sperrglieder einen Kragen auf, gegen den sich der obere Rand einer in den Hängehalter
einzuklinkenden bzw. aus dem Hängehalter zu lösenden Vorgarnhülse beim Nach-Oben-Bewegen
anlegt und den Umschaltvorgang zwischen den beiden Stellungen bewirkt.
[0003] Es sind selbsttätige Einrichtungen zum Bestücken von Vorspinnmaschinen mit leeren
Vorgarnhülsen beim selbsttätigen Auswechseln von vollen Vorgarnspulen gegen leere
Vorgarnhülsen bekannt (DE 36 30 214 C). Dabei werden die in Hängehaltern zugeführten
Vorgarnhülsen durch Anheben der Spulenbank beim Auf-setzen der Vorgarnhülsen auf die
Spulenträger aus den Hängehaltern gelöst und auf die Spulenträger in der Spindelbank
aufgesetzt.
[0004] Beim selbsttätigen Absetzen von leeren Vorgarnhülsen auf die Spulenträger in der
Spulenbank einer Vorspinnmaschine können also die Hängehalter mittels der nach Aufsetzen
auf die Spulenträger nach oben bewegten Vorgarnhülsen umgeschaltet werden. Dabei müssen
die auf den Spulenträgern und an den Vorgarnhülsen angeordneten, die Mitnahme der
Spulen in der Dre-hung der Spulenträger sichernden Mitnehmer in Eingriff kommen. Die
Mitnehmer sind in der Regel als Stirnverzahnung am unteren Rand der Vorgarnhülsen
und als in diese Stirnverzahnung eingreifende Stifte auf den Hülsenträgern ausgebildet.
[0005] Die Flanken der Stifte und der Verzahnung sind abgeschrägt, so daß das Hineinfinden
in den Eingriff erleichtert ist. Dennoch kommt es vor, daß dieser Eingriff nicht stattfindet,
sondern einzelne Vorgarnhülsen um die Eingriffstiefe der Verzahnung höher aufsitzen
und den Umschaltvorgang, nämlich das Ausklinken, auslösen. Hierdurch wird häufig auch
das Herabfallen in den Eingriff ausgelöst. Wenn diese Fallhöhe größer ist als der
Schaltweg des Hängehalters, was bei üblichen Hängehaltern in der Regel der Fall ist,
löst die Vorgarnhülse beim Vollenden der vorgesehenen Hubbewegung zum Ausklinken einen
weiteren Umschaltvorgang des Hängehalters aus, der dann ein Einklinkvorgang ist und
durch den die Vorgarnhülse wieder eingeklinkt wird und nicht wie vorgesehen abgesetzt
werden kann. Dies stellt eine Störung des Ablaufes dar, die zu weiteren Störungen
und zu Schäden an den Einrichtungen führen kann.
[0006] Um dies zu verhindern, sieht die Erfindung vor, das Betätigen eines Hängehalters
mindestens zum Ausklinken einer Vorgarnhülse bei deren selbsttätigem Absetzen auf
den Spulenträger in der Spulenbank einer Vorspinnmaschine nicht durch die Vorgarnhülse,
sondern durch die Spindel der Spulenträgers vorzunehmen. Dadurch wird erreicht, daß
dieses Ausklinken unabhängig davon, ob die Mitnehmer einer Vorgarnhülse beim Ab-setzen
auf den Spulenträger mit deren Mitnehmern in Eingriff kommt oder nicht, stets durch
die immer in gleicher Stellung auf den Hängehalter einwirkende Spindel des Spulenträgers
erfolgt und Fehlschaltungen sicher vermieden sind.
[0007] Ein hierfür geeigneter Hängehalter ist so ausgebildet, daß er durch eine auf sein
unteres Ende ausgeübte Schubbewegung zumindest aus der Einklinkstellung in die Lösestellung
umschaltbar ist. Der Hängehalter kann darüber hinaus auch durch eine derartige Schubbewegung
aus der Lösestellung in die Einklinkstellung umgeschaltet werden. Da hierbei jedoch
das Problem des Aufsitzens einer Vorgarnhülse auf die Mitnehmerverzahnung nicht auftritt,
ist diese Möglichkeit für die Lösung der der Erfindung gestellten Aufgabe nicht erforderlich.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform eines solchen Hängehalters, bei der dessen übliche
Bauweise nicht geändert zu werden braucht, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Hängehalter
durch ein auf seinem Gehäuse axial verschiebbares Betätigungsglied ergänzt wird, das
das untere Ende des Gehäuses so weit überragt, daß es beim Aufsetzen einer Vorgarnhülse
auf die Spulenspindel durch diese unter Betätigen des Hängehalters zurückgedrückt
wird.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Betätigungsglied in seinem oberen
Bereich den üblichen, durch den oberen Rand einer Vorgarnhülse beaufschlagbaren, das
Umschalten des Hängehalters bewirkenden Anschlag tragen. Dieser Anschlag ist dann
so hoch angeordnet, daß er durch eine auf den Mitnehmern des Spulenträgers aufsitzende
Vorgarnhülse nicht betätigt werden kann. Damit wird der Vorteil erreicht, daß eine
Vorgarnspule oder Vorgarnhülse auch in der üblichen Weise bspw. von Hand an den Hängehalter
angehängt oder von ihm gelöst werden kann.
[0010] Es wäre zwar möglich, die Fehlschaltungen dadurch zu vermeiden, daß der Schaltweg
des Hängehalters größer gewählt wird als die Fallhöhe der Vorgarnhülse in die Mitnehmerverzahnung.
Dies würde aber eine weitgehende Umgestaltung des Hängehalters bedingen, die wesentliche
Änderungen an den teuren Präge- und Spritzgußformen zum Herstellen des Hängehalters
voraussetzen würde. Diese Änderungen wären aufwendiger und teurer als die erfindungsgemäße
zusätzliche Schalthülse auf dem Hängehalter üblicher Ausführung.
[0011] In den Figuren der Zeichnung ist die Erfindung anhand von schematischen Ausführungsbeispielen
erläutert.
[0012] Es zeigen
- Fig. 1
- eine einzelne Spulstelle einer Vorspinnmaschine mit durch einen Hängehalter in die
Absetzposition gebrachten, geschnittenen Vorgarnhülse;
- Fig. 2
- die Position, bei der die Vorgarnhülse auf der Mitnehmerverzahnung aufsitzt, in Darstellung
wie in Fig. 1;
- Fig. 3
- die Position, in der der Hängehalter durch die Spindel umgeschaltet wird, in Darstellung
wie in Fig. 1;
- Fig. 4
- die Position nach dem Stand der Technik, in der eine auf der Mitnehmerverzahnung aufsitzende
Vorgarnhülse den Hängehalter fälschlich umschalten würde;
- Fig. 5
- das Umschalten des Hängehalters beim Umstecken von Hand.
[0013] Die Erfindung geht aus von einer geläufig ausgeführten und daher hier nicht näher
dargestellten und beschriebenen Vorspinnmaschine mit einer Vielzahl in zwei parallelen
Reihen angeordneter Flügel und Spindeln 1. In den Figuren ist nur derjenige Teil einer
einzelnen Spindel dargestellt, der für das Verständnis der Erfindung erforderlich
ist.
[0014] Eine Vorgarnhülse 2 weist an ihrem unteren Ende einen Kranz axial gerichteter Zähne
3 auf, die beim Aufsitzen der Vorgarnhülse auf den Spulenträger 4 der Spindel 1 der
Vorspinnmaschine - wie aus Fig. 3 erkennbar - zwischen Stifte 5 greifen, die auf der
Oberseite des Spulenträgers angeordnet sind. Es kommt jedoch vor, daß diese Zähne
3 nicht zwischen die Stifte 5 finden, sondern auf diesen aufsitzen wie dies in Fig.
2 und 4 gezeichnet ist. Dies führt zu später näher beschriebenen Störungen im Ablauf.
[0015] Die Spindel 1 ragt mit einem Spindelschaft 6 in das Innere der aufgesteckten Vorgarnhülse
2 und führt diese an einem an der Innenseite der Vorgarnhülse anliegenden Führungsbüchse
7.
[0016] In Fig. 1 ist die Vorgarnhülse 2 noch durch einen Hängehalter 8 getragen, aus dessen
im wesentlichen zylindrischem Gehäuse 9 zwei Zungen 10 hervorragen, auf die sich eine
Schulter 11 im Innern der Vorgarnhülse 2 auflegen. An Hängehaltern bekannter Bauart
sind diese Zungen 10 mittels eines Kragens 13, der mit einem geläufigen und daher
hier nicht näher dargestellten und beschriebenen Schaltmechanismus im Innern des Gehäuses
9 verbunden ist, beim Nach-Oben-Drücken der Vorgarnhülse 2 um einen geringen Schaltweg
von bspw. 5 mm in eine Stellung innerhalb des Gehäuses 9 des Hängehalters 8 zurückziehbar.
[0017] Der Hängehalter 8 ist an einer hier ebenfalls nicht näher dargestellten Vorgarnspulen-Wechselvorrichtung
angebracht, die ihn bzw. die von ihm getragene Vorgarnhülse 2 der Spindel 1 in einer
Stellung vorhält, aus der diese auf die Spindel aufgesetzt werden kann. Die Vorgarnspulen-Wechselvorrichtung
kann von beliebiger, bekannter Bauart sein. Sie kann bspw. gemäß der DE 36 30 214
C als an der Vorspinnmaschine entlangbewegbarer Wagen ausgebildet sein, der einen
beweglichen Träger aufweist, an dem die HängeHalter 8 angeordnet sind und mittels
dessen jeweils mehrere Vorgarnhülse gleichzeitig auf Spindeln der Vorspinnmaschine
aufsteckbar sind. Sie kann jedoch auch gemäß DE 42 29 296 A1 als in die Reihe der
Flügel der Vorspinnmaschine einfahrbarer Hängewagenzug ausgeführt sein, an dessen
Hängewagen die Hängehalter 8 angeordnet sind.
[0018] Erfindungsgemäß ist auf dem Gehäuse 9 des Hängehalters 8 ein Betätigungsglied in
Form einer Schalthülse 12 axial verschiebbar geführt, die mit dem Schaltmechanismus
zum Umsteuern der Zungen 10 in Verbindung steht, so daß durch Nach-Oben-Schieben dieser
Schalthülse der Schaltmechanismus betätigt wird.
[0019] Die Schalthülse 12 überragt das Gehäuse 9 des Hängehalters 8 nach unten so weit,
daß sie beim Aufsetzen einer Vorgarnhülse 2 auf den Spindelschaft 6 durch dessen Stirnseite
so weit zurückgeschoben wird, daß der Hängehalter umgeschaltet, d.h. in die Lösestellung
gebracht wird.
[0020] Beim Festlegen dieses Absenkweges wird davon ausgegangen, daß sich die Zähne 3 ordnungsgemäß
zwischen die Stifte 5 legen. Wenn dies nicht der Fall ist, wird - wenn gemäß Fig.
4 die erfindungsgemäße Schalthülse 12 nicht vorgesehen wäre - der Hängehalter 8 über
den Kragen 13 durch die Vorgarnhülse 2 schon vorab umgeschaltet und zöge die Zungen
10 unter Freigabe der Vorgarnhülse zurück. Wenn dann die Zähne 3 zwischen die Stifte
5 einfielen, fiele die Vorgarnhülse 2 um die Höhe der Stifte oder Zähne zurück und
betätigte dann, wenn sie hierbei um mehr als den Schaltweg zurückfiele, beim Vollenden
des Hubweges den Hängehalter 8 erneut. Dabei würde dieser die Zungen 10 wieder ausfahren
und die Vorgarnhülse 2 fälschlicherweise nicht freigeben.
[0021] Mittels der erfindungsgemäßen Schalthülse 12 wird der Hängehalter 8 aber nicht durch
die Vorgarnhülse 2 über den Kragen 13, sondern nur durch den Spindelschaft 6 geschaltet,
wobei es keinen Einfluß hat, ob die Zähne 3 auf den Stiften 5 aufsitzen oder nicht.
[0022] Erfindungsgemäß sind die Abmessungen der Schalthülse 12, des Spindelschaftes 6 und
des Schaltweges des Hängehalters 8 so getroffen, daß der Hängehalter nicht durch die
Vorgarnhülse 2, sondern durch die sich auf die Stirnseite des Spindelschaftes 6 aufsetzende
Schalthülse 12 geschaltet wird.
[0023] Der insoweit beschriebene Hängehalter 8 ohne Kragen 13 kann nur durch den Spindelschaft
6 betätigt werden. Wenn die Möglichkeit geboten sein soll, eine Vorgarnhülse 2 oder
eine Vorgarnspule gemäß Fig. 5 auch von Hand an den Hängehalter 8 anzuhängen bzw.
von ihm zu lösen, weist die Schalthülse 12 an ihrem oberen Rand auch den von Hängehalter
üblicher Bauart be-kannten Kragen 13 auf, an den sich die Vorgarnhülse 2 anlegen kann,
so daß die Schalthülse beim Nach-Oben-Drücken der Vorgarnhülse mit nach oben geschoben
wird und den Schaltmechanismus betätigt. Insoweit wirkt der erfindungsgemäße Hängehalter
8 ebenso wie Hängehalter geläufiger Bauart. Der Kragen 13 ist hierbei so hoch an der
Schalthülse 12 angeordnet, daß ihn die Vorgarnhülse 2 auch dann, wenn sie auf den
Stiften 5 aufsitzt, nicht erreicht, bevor der Umschaltvorgang mittels der Spindel
6 erfolgt ist.
[0024] Um ein unbeabsichtigtes Betätigen eines Hängehalters 8 bei dessen Einführen in eine
Vorgarnhülse 2 bspw. durch Verkanten der Schalthülse 12 zu verhindern, stützt sich
die Schalthülse über den Kragen 13 mittels einer Feder 14 an einer ortsfesten Schulter
15 des Hängehalters ab.
Bezugszahlenliste
[0025]
- 1
- Spindel
- 2
- Vorgarnhülse
- 3
- Zähne an der Vorgarnhülse
- 4
- Spulenträger an der Spindel
- 5
- Stifte auf dem Hülsensitz
- 6
- Spindelschaft
- 7
- Führungsbüchse in der Vorgarnhülse
- 8
- Hängehalter
- 9
- Gehäuse des Hängehalters
- 10
- Zungen im Hängehalter
- 11
- Schulter in der Vorgarnhülse
- 12
- Schalthülse
- 13
- Kragen an der Schalthülse
- 14
- Feder an der Schalthülse
- 15
- Schulter am Hängehalter
1. Hängehalter für Vorgarnhülsen mit mindestens einem, durch axiales Beaufschlagen des
Hängehalters zwischen einer Einklinkstellung und einer Lösestellung umschaltbaren,
eine Vorgarnhülse tragenden Sperrglied, zum selbsttätigen Abgeben der Vorgarnhülse
an eine Spulenspindel, insbesondere in Verbindung mit einer selbsttätigen Vorgarnspulen-Wechselvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hängehalter (8) durch eine mittels der Spulenspindel (1) auf ihn ausübbare Schubbewegung
zumindest aus der Einklinkstellung in die Lösestellung umschaltbar ist.
2. Hängehalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hängehalter (8) ein auf seinem Gehäuse (9) axial verschiebbares Betätigungsglied
(12) aufweist, das das untere Ende (9) des Gehäuses überragt.
3. Hängehalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungsglied (12) in seinem oberen Bereich einen Kragen (13) für das Anlegen
des oberen Randes einer Vorgarnhülse (2) hat.
4. Hängehalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Betätigungsglied (12) mittels eines Federgliedes (14) gegen eine ortsfeste
Schulter (15) des Hängehalters (8) abstützt.