(19)
(11) EP 0 859 082 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.08.1998  Patentblatt  1998/34

(21) Anmeldenummer: 98101795.7

(22) Anmeldetag:  03.02.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D21F 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.02.1997 DE 19706097

(71) Anmelder: Voith Sulzer Papiermaschinen GmbH
89509 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Endters, Andreas
    89542 Herbrechtingen (DE)
  • Matuschczyk, Uwe
    73312 Geislingen (DE)
  • Steiner, Karl, Dr.
    89542 Herbrechtingen (DE)
  • Müllner, Josef
    89518 Heidenheim (DE)

   


(54) Pressband, insbesondere Pressmantel


(57) Ein Preßband wie insbesondere ein Preßmantel zur Bildung wenigstens eines zwischen dem umlaufenden Band und einer jeweiligen Gegenfläche liegenden Preßspaltes zur Behandlung einer Faserstoffbahn wie insbesondere einer Papier- und /oder Kartonbahn umfaßt eine aus elastomeren Material bestehende Matrix und wenigstens zwei die Matrix verstärkende Lagen aus Verstärkungsfäden 14, 16. Die Verstärkung umfaßt eine Lage aus sich quer zur Bandlaufrichtung L erstreckenden Verstärkungsfäden 14 und eine Lage aus sich in Bandlaufrichtung L erstreckenden Verstärkungsfäden 16. Die jeweilige Dicke d der Verstärkungsfäden 14, 16 beider Lagen beträgt zumindest etwa 0,5 mm. Der Abstand a1 zwischen den sich in Querrichtung erstreckenden Verstärkungsfäden 14 besitzt einen Wert von höchstens etwa 3 mm. Der Abstand a2 zwischen den sich in Bandlaufrichtung L erstreckenden Verstärkungsfäden 16 beträgt höchstens etwa 2,5 mm. Die Verstärkungsfäden der einen Lage weisen von denen der anderen Lage in Banddickenrichtung einen Abstand voneinander auf, der in einem Bereich von etwa 0 bis etwa 4 mm liegt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Preßband, insbesondere einen Preßmantel, zur Bildung wenigstens eines zwischen dem umlaufenden Band und einer jeweiligen Gegenfläche liegenden Preßspaltes zur Behandlung einer Faserstoffbahn wie insbesondere einer Papier- und/oder Kartonbahn, mit einer aus elastomerem Material bestehenden Matrix und Wenigstens zwei die Matrix verstärkenden Lagen aus Verstärkungsfäden.

[0002] Ein derartiges Preßband kann beispielsweise in einer Schuhpresse Verwendung finden und insbesondere zur Bildung wenigstens eines in Bahnlaufrichtung verlängerten Preßspaltes dienen, indem es beispielsweise durch einen Preßschuh an die Gegenflache angepreßt wird, der entsprechend an diese Gegenfläche angepaßt ist. Ist die jeweilige Schuhpreßeinheit beispielsweise als Schuhpreßwalze ausgebildet, so dient das Preßband als Preßmantel.

[0003] Aufgrund der in einem jeweiligen Preßspalt auftretenden hohen Beanspruchung ist eine Verstarkung der Preßbandmatrix erforderlich. Dabei bestimmt die Qualität der Verbindung zwischen der Verstärkung und der Matrix in hohem Maße auch die Lebensdauer des Preßbandes. Unzureichende Festigkeitsverhältnisse können die Betriebssicherheit des Preßbandes beeinträchtigen und zu einem schlechten Laufverhalten führen.

[0004] Ziel der Erfindung ist es, ein Preßband der eingangs genannten Art zu schaffen, das insbesondere hinsichtlich der Verstärkung und deren Anbindung an das Matrixmaterial weiter optimiert ist und entsprechend eine verbesserte Festigkeit besitzt.

[0005] Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Verstärkung eine Lage aus sich quer zur Bandlaufrichtung erstreckenden Verstärkungsfäden und eine Lage aus sich in Bandlaufrichtung erstreckenden Verstärkungsfäden umfaßt, daß die jeweilige Dicke der Verstärkungsfäden beider Lagen zumindest etwa 0,5 mm beträgt, daß der Abstand zwischen den sich in Querrichtung erstreckenden Verstärkungsfäden höchstens etwa 3 mm beträgt, daß der Abstand zwischen den sich in Bandlaufrichtung erstreckenden Verstärkungsfäden höchstens etwa 2,5 mm beträgt und daß die Verstärkungfäden der einen Lage von denen der anderen Lage in Banddickenrichtung einen Abstand voneinander aufweisen, der in einem Bereich von etwa 0 bis etwa 4 mm liegt.

[0006] Aufgrund dieser Ausbildung werden unter anderem eine erhöhte Betriebssicherheit und ein verbessertes Laufverhalten des Preßbandes erreicht sowie eine längere Lebensdauer erzielt.

[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Preßbandes ist das Verhältnis zwischen dem Volumen der sich in Bandlaufrichtung erstreckenden Verstärkungsfäden zu dem Volumen der sich in Querrichtung erstreckenden Verstärkungfäden größer oder gleich 1.

[0008] Das Verhältnis zwischen dem Volumen des Fadenmaterials der Verstärkung und dem Matrixmaterial ist vorteilhafterweise größer oder gleich 0,2.

[0009] Um eine bessere Anbindung an die Matrix zu gewährleisten, können die Verstärkungsfäden zumindest teilweise eine strukturierte oder eine faserige Oberfläche besitzen. Die vergrößerte Oberfläche führt zu einer verbesserten Haftung.

[0010] Bei der in der Praxis bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Preßbandes sind die Lagen aus Verstärkungsfäden vollständig in das Matrixmaterial eingebettet.

[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
Figur 1
in schematischer Draufsicht einen Ausschnitt einer in der Matrix eines Preßmantels eingebetteten Verstärkung,
Figur 2
eine schematische Schnittdarstellung eines Ausschnitts eines mit der Verstärkung gemäß Figur 1 versehenen Preßmantels, geschnitten in Radialrichtung, und
Figur 3
eine schematische Schnittdarstellung eines Ausschnitts einer weiteren Ausführungsform eines mit einer Verstärkung versehenen Preßmantels, geschnitten in Radialrichtung.


[0012] Figur 1 zeigt in schematischer Draufsicht einen Ausschnitt einer Verstärkung, die in der in Figur 2 dargestellten Weise in die aus elastomerem Material bestehende Matrix 10 eines Preßbandes, hier eines Preßmantels 12, eingebettet ist. Ein solcher Preßmantel 12 kann zur Bildung wenigstens eines zwischen dem umlaufenden Band und einer jeweiligen Gegenfläche liegenden Preßspaltes dienen, durch den eine zu behandelnde Faserstoffbahn wie insbesondere eine Papier- und/oder Kartonbahn geführt wird.

[0013] Wie den Figuren 1 und 2 entnommen werden kann, sind zwei die Matrix 10 verstärkende Lagen aus Verstärkungsfäden 14 bzw. 16 vorgesehen. Dabei ist die radial weiter innen liegende Lage durch sich quer zur Band- bzw. Mantellaufrichtung L und damit quer zur Umfangsrichtung des Preßmantels 12 erstreckende Verstärkungsfäden 14 gebildet. Dagegen erstrecken sich die Verstärkungsfäden 16 der radial weiter außen liegenden Lage in Umfangsrichtung L. Lagen können auch anderst herum angeordnet sein.

[0014] Die jeweilige Dicke d der Verstärkungsfäden 14, 16 beider Lagen beträgt zumindest etwa 0,5 mm.

[0015] Der Abstand a1 zwischen den sich in Querrichtung erstreckenden Verstärkungsfäden 14 beträgt höchstens etwa 3 mm. Dagegen besitzt der Abstand a2 zwischen den sich in Umfangsrichtung L erstreckenden Verstärkungsfäden 16 einen Wert von höchstens etwa 2,5 mm. Zudem weisen die radial weiter außen liegenden Verstärkungsfäden 16 zu den radial weiter innen liegenden Verstärkungsfäden 14 in Band- bzw. Manteldickenrichtung, d.h. im vorliegenden Fall in Radialrichtung einen Abstand a3 voneinander auf, der in einem Bereich von etwa 0 bis etwa 4 mm liegt (vgl. insbesondere Figur 2).

[0016] Das Verhältnis zwischen dem Volumen der sich in Umfangsrichtung L erstreckenden Verstärkungsfäden 16 zu dem Volumen der sich in Querrichtung erstreckenden Verstärkungsfäden 14 ist im vorliegenden Fall größer oder gleich 1.

[0017] Zudem ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel das Verhältnis zwischen dem Volumen des Fadenmaterials der Verstärkung und dem Matrixmaterial größer oder gleich 0,2.

[0018] Figur 3 zeigt in schematischer Schnittdarstellung einen Ausschnitt einer weiteren Ausführungsform eines mit einer Verstärkung versehenen Preßmantels 12. In diesem Fall besitzen die Verstärkungsfäden 14, 16 eine faserige Oberfläche 18, wodurch eine bessere Anbindung zur Matrix 10 gewährleistet ist.

[0019] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der radiale Abstand zwischen den Verstärkungsfäden 14 und den Verstärkungsfäden 16 geringer als bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform. Im übrigen besitzen diese Ausführungsformen jedoch einen gleichen Grundaufbau. Dabei sind die aus den Verstärkungsfäden 14, 16 gebildeten Lagen in beiden Fällen vollständig in das Matrixmaterial eingebettet.

Bezugszeichenliste



[0020] 
10
Matrix
12
Preßmantel
14
Verstärkungsfäden
16
Verstärkungsfäden
18
faserige Oberfläche
a1
Abstand
a2
Abstand
a3
Abstand
d
Dicke
L
Bandlaufrichtung, Umfangsrichtung



Ansprüche

1. Preßband, insbesondere Preßmantel(12), zur Bildung wenigstens eines zwischen dem umlaufenden Band und einer jeweiligen Gegenfläche liegenden Preßspaltes zur Behandlung einer Faserstoffbahn wie insbesondere einer Papier- und/oder Kartonbahn, mit einer aus elastomerem Material bestehenden Matrix (10) und wenigstens zwei die Matrix (10) verstärkenden Lagen aus Verstärkungsfäden (14, 16),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstärkung eine Lage aus sich quer zur Bandlaufrichtung (L) erstreckenden Verstärkungsfäden (14) und eine Lage aus sich in Bandlaufrichtung (L) erstreckenden Verstärkungsfäden (16) umfaßt, daß die jeweilige Dicke (d) der Verstärkungsfäden (14, 16) beider Lagen zumindest etwa 0,5 mm beträgt, daß der Abstand (a1) zwischen den sich in Querrichtung erstreckenden Verstärkungsfäden (14) höchstens etwa 3 mm beträgt, daß der Abstand (a2) zwischen den sich in Bandlaufrichtung (L) erstreckenden Verstärkungsfäden (16) höchstens etwa 2,5 mm beträgt und daß die Verstärkungfäden der einen Lage von denen der anderen Lage in Banddickenrichtung einen Abstand (a3) voneinander aufweisen, der in einem Bereich von etwa 0 bis etwa 4 mm liegt.
 
2. Preßband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis zwischen dem Volumen der sich in Bandlaufrichtung (L) erstreckenden Verstärkungfäden (16) zu dem Volumen der sich in Querrichtung erstreckenden Verstärkungfäden (14) größer oder gleich 1 ist.
 
3. Preßband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

daß das Verhältnis zwischen dem Volumen des Fadenmaterials der Verstärkung und dem Matrixmaterial größer oder gleich 0,2 ist.
 
4. Preßband nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstärkungsfäden (14, 16) zumindest teilweise eine strukturierte bzw. eine faserige Oberfläche (18) besitzen.
 
5. Preßband nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Lagen aus Verstärkungsfäden (14, 16) vollständig in das Matrixmaterial eingebettet sind.
 




Zeichnung