[0001] Die Erfindung betrifft eine schalldämmende Raumtrennwand oder Wegerung, insbesondere
für die Verwendung im Schiffbau, aus miteinander verbundenen Wandelementen mit einer
Abdeckung auf wenigstens einer Seite der Wandelemente, einer Dämmstoffschicht und
Verbindungsprofilen zum Verbinden benachbarter Wandelemente.
[0002] Derartige Raumtrennwände oder Wegerungen sind aus der Praxis bekannt. Raumtrennwände
dienen zum Unterteilen größerer Räume in mehrere kleine Räume. Im Schiffbau werden
Raumtrennwände zum Abteilen der einzelnen Kabinen auf einem Schiffsdeck oder im Aufbau
eingesetzt. Wegerungen sind einseitige Verkleidungen fester bzw. tragender Schiffswände
(Außenhaut, Schottwände). Aus Platz- und einbautechnischen Gründen verfügen Wandelemente
für derartige Raumtrennwände oder Wegerungen über Verbindungsprofile, durch die benachbarte
Wandelemente miteinander verbunden werden können. Hierdurch wird eine aufwendige Unterkonstruktion
zur Befestigung der Wandelemente vermieden. Es sind lediglich Decken- und Bodenschienen
erforderlich, in die die einzelnen Wandelemente eingesetzt werden. Im übrigen ist
die Raumtrennwand selbsttragend. Zur Schall- und/oder Wärmeisolation verfügen die
Wandelemente weiterhin über eine Dämmstoffschicht.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Raumtrennwand der eingangs genannten
Art hinsichtlich ihrer akustischen Eigenschaften zu verbessern.
[0004] Zur Lösung dieses Problems ist die erfindungsgemäße Raumtrennwand dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Fläche der Abdeckung mit einer auf der der Dämmstoffschicht
zugewandten Seite der Abdeckung angeordneten Versteifung aus einem welligen oder zick-zack-förmig
gekanteten Blech versehen ist.
[0005] Durch die Versteifung kann die Abdeckung nicht mehr oder zumindest sehr schwer zu
Schwingungen angeregt werden. Der auf die Abdeckung der Raumtrennwand oder Wegerung
auftreffende Luftschall kann hierdurch nicht so leicht in das Innere derselben weitergeleitet
werden. Die wellige oder zick-zack-förmig gekantete Versteifung hat aber noch einen
weiteren schalltechnischen Effekt. Durch die wellige bzw. zick-zack-förmige Form der
Versteifung wird in das Wandelement eingeleiteter Schall in Richtung auf die Dämmstoffschicht
so abgestrahlt, daß sich hier Interferenzen ergeben. In bestimmten Bereichen hebt
sich der in Richtung auf die Dämmstoffschicht abgestrahlte Schall somit auf. In anderen,
dazwischen liegenden Bereichen, verdoppelt sich der Schallpegel, wodurch die Dämmstoffschicht
besonders wirksam wird. Hierdurch ergibt sich für den Fachmann völlig überraschend
ein bessere Schalldämmung, als nach dem Massegesetz zu erwarten gewesen wäre.
[0006] Besonders günstig ist es, wenn die Versteifung aus einem einzigen, sich über die
gesamte Fläche der Abdeckung erstreckenden, quer zur Wandebene gewellten oder zick-zack-förmig
gekantetem Blech besteht. Vorzugsweise ist das Blech zick-zack-förmig gekantet. Hierdurch
lassen sich gezielte Interferenzen der Schallabstrahlung in die Dämmstoffschicht erreichen.
Der oben beschriebene schalltechnische Effekt aufgrund der Interferenzen ist hier
besonders ausgeprägt. Es ergibt sich so eine deutlich höhere Schalldämmung, als dies
nach dem Massegesetz zu erwarten gewesen wäre. Die Anordnung eines einzigen, sich
über die gesamte Fläche der Abdeckung erstreckenden gekanteten Blechs sorgt dabei
dafür, daß keine Schallbrücken entstehen. Frei von dem gekanteten Blech bleiben nur
die Bereiche der Verbindungselemente, die schalltechnisch ohnehin nicht so problematisch
sind.
[0007] Das Blech für die Versteifung sollte in senkrechter Richtung gekantet bzw. gewellt
sein. Hierdurch ist die Raumtrennwand in senkrechter Richtung besonders steif. Die
Zusatzlasten können daher besonders gut an der Raumtrennwand befestigt werden und
auch ein größeres Gewicht aufweisen.
[0008] Die Versteifung wird nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung auf die Abdeckung
aufgeklebt. Als besonders gut haben sich in Versuchen Reaktionskleber oder Doppelklebebänder
mit einer Schaumstoffträgerschicht erwiesen. Reaktionskleber bzw. Doppelklebebänder
mit einer Schaumstoffträgerschicht haben gegenüber Schnellsklebern den Vorteil, daß
sie wesentlich elastischer sind. Hierdurch ergibt sich eine schalltechnische Entkopplung
der Abdeckung und des gewellten bzw. gekanteten Blechs. Der Schalldurchtritt wird
hierdurch weiter reduziert, also die Schalldämmung erhöht.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Raumtrennwand aus zwei Lagen von
Wandelementen gebildet. Die Abdeckung befindet sich dabei jeweils an der Außenseite.
Zwischen den beiden Lagen von Wandelementen können Kabel, Lüftungskanäle oder dergleichen
"unterputz" und somit unsichtbar verlegt werden.
[0010] Die Verbindungsprofile zum Verbinden benachbarter Wandelemente sind nach einer konstruktiven
Ausgestaltung der Erfindung so ausgebildet, daß die benachbarten Wandelemente in horizontaler
Wandrichtung formschlüssig und quer zur Wandrichtung kraftschlüssig verbunden werden.
Die Wandelemente lassen sich hierdurch gut zu der Raumtrennwand zusammenfügen. Aber
auch Wegerungen sind leicht herstellbar.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand den Zeichnungen am Beispiel einer Raumtrennwand
näher erläutert. In diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Raumtrennwand in Vorderansicht,
- Fig. 2
- ein Wandelement für die erfindungsgemäße Raumtrennwand in Draufsicht,
- Fig. 3
- einen Abschnitt der erfindungsgemäßen Raumtrennwand in Draufsicht,
- Fig. 4
- einen Abschnitt der erfindungsgemäßen Raumtrennwand mit einer Türzarge in Draufsicht,
- Fig. 5
- die erfindungsgemäße Raumtrennwand im Vertikalschnitt.
[0012] Die in den Figuren gezeigte Raumtrennwand ist insbesondere für den Einsatz im Schiffbau
und hier vor allem für den Marineschiffbau bestimmt. Die Raumtrennwand ist zwischen
zwei Wänden 10 und 11, einem festen Boden 12 sowie einer festen Decke 13 eingebaut.
Die Wände 10 und/oder 11 müssen nicht fest, sondern können ihrerseits auch Raumtrennwände
sein. Dieses ist häufig bei Schiffen der Fall, da hier z. T. ein gesamtes Schiffsdeck
oder ein größerer Bereich eines Schiffsdecks durch Raumtrennwände in einzelne Kabinen
unterteilt wird.
[0013] Die Raumtrennwand ist aus mehreren nebeneinander angeordneten Wandelementen 14 aufgebaut.
Je nach Einsatzfall kann anstelle eines oder auch mehrerer der Wandelemente 14 auch
ein Fensterelement oder, wie in Fig. 1 gezeigt, ein Türelement 15 verwendet werden.
Seitliche Abschlüsse der Raumtrennwand werden durch Seitenwangen 16, 17 gebildet.
Ferner weist die Raumtrennwand noch eine Bodenschiene 18 und eine Deckenschiene 19
auf, durch die Wandelemente 14 oben und unten gehalten werden.
[0014] Das Wandelement 14 gemäß Fig. 2 verfügt über eine Abdeckung 20 und eine Dämmstoffschicht
21 auf einer Seite der Abdeckung 20. Die Abdeckung 20 ist in der Regel aus Metallblech
hergestellt. Zum Verbinden benachbarter Wandelemente 14 miteinander weisen dieselben
zu beiden Seiten je ein Verbindungsprofil 22 und 23 auf. Die Verbindungsprofile sind
so ausgebildet, daß das linke Verbindungsprofil 22 mit dem rechten Verbindungsprofil
23 eines benachbarten Wandelementes 14 zusammenwirkt. Die Verbindungsprofile 22 und
23 weisen jeweils eine vertikal verlaufende Nut 24 und einen korrespondierenden, die
Nut 24 seitlich begrenzenden Steg 25 auf. Nut 24 und Steg 25 des linken Verbindungsprofils
22 weisen in die der Abdeckung 20 weisende Richtung (Außenseite), während Nut 24 und
Steg 25 des rechten Verbindungsprofils 23 in die entgegengesetzte Richtung (Innenseite)
weisen. Benachbarte Wandelemente 14 sind somit in horizontaler Wandrichtung formschlüssig
und quer zur Wandrichtung kraftschlüssig miteinander verbunden.
[0015] Die Abdeckung 20 ist zusammen mit den Verbindungsprofilen 22, 23 einstückig aus einem
Blech durch entsprechendes Kanten hergestellt. Das Blech ist dabei zur Bildung der
Stege 25 um eine Dämmstoffeinlage 26 herumgefaltet.
[0016] Auf ihrer der Dämmstoffschicht 21 zugewandten Seite weist die Abdeckung 20 eine Versteifung
27 auf. Diese Versteifung ist im vorliegenden Fall aus einem zick-zack-förmig gekanteten
Blech 28 gebildet, das sich über die gesamte Fläche der Abdeckung 20 erstreckt. Die
Zick-zack-Kantung ist dabei so gebildet, daß deren Faltlinien in senkrechte Richtung
weisen. Das Blech 28 ist mit der Abdeckung 20 verklebt. Hierfür ist ein Reaktionskleber
oder ein Doppelklebeband mit Schaumstoffträgerschicht besonders gut geeignet.
[0017] Der Aufbau der Raumtrennwand ergibt sich aus den Fig. 3 bis 5. Die Raumtrennwand
ist aus zwei Lagen 29, 30 von Wandelementen 14 gebildet. Die Wandelemente 14 sind
dabei so angeordnet, daß die Abdeckung 20 nach außen weist. Die sichtbare Außenseite
der Abdeckung 20 kann dabei zusammen mit dem sichtbaren Teil des Versteifungsprofils
23 eine aufgedruckte Dekoroberfläche aufweisen. Das Blech für die Abdeckung 20 und
die Verbindungsprofile 22, 23 kann auch insgesamt bedruckt und anschließend umgeformt
sein.
[0018] Mittels geeigneter Verbindungselemente 31 können in die Raumtrennwand auch Türzargen
32 (Fig. 4) oder Fensterelemente (nicht dargestellt) eingefügt werden. Wie in Fig.
5 erkennbar, ist der oberen Deckenschiene 19 zu beiden Seiten der Raumtrennwand je
ein Deckenwinkel 33 zugeordnet. An diesen Deckenwinkeln 33 können Zwischendecken befestigt
werden.
[0019] Die oben beschriebenen Wandelemente 14 sind unverändert auch zum Erstellen von Wegerungen
geeignet. Die Wandelemente 14 sind in diesem Fall lediglich einlagig zum Verkleiden
fester Schiffswände, wie Außenhaut oder Schottwände, angeordnet. Dieses ist daher
nicht besonders in den Zeichnungen dargestellt.
Bezugszeichenliste:
[0020]
- 10
- Wand
- 11
- Wand
- 12
- Boden
- 13
- Decke
- 14
- Wandelement
- 15
- Türelement
- 16
- Seitenwange
- 17
- Seitenwange
- 18
- Bodenschiene
- 19
- Deckenschiene
- 20
- Abdeckung
- 21
- Dämmstoffschicht
- 22
- Verbindungsprofil
- 23
- Verbindungsprofil
- 24
- Nut
- 25
- Steg
- 26
- Dämmstoffeinlage
- 27
- Versteifung
- 28
- Blech
- 29
- Lage
- 30
- Lage
1. Schalldämmende Raumtrennwand oder Wegerung, insbesondere für die Verwendung im Schiffbau,
aus miteinander verbundenen Wandelementen (14), einer Dämmstoffschicht (21) mit einer
Abdeckung (20) auf wenigstens einer Seite der Wandelemente (14) und Verbindungsprofilen
(22, 23) zum Verbinden benachbarter Wandelemente (14), dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil der Fläche der Abdeckung (20) mit einer auf der der Dämmstoffschicht
(21) zugewandten Seite der Abdeckung (20) angeordneten Versteifung (27) aus einem
welligem oder zick-zack-förmig gekanteten Blech (28) versehen ist.
2. Schalldämmende Raumtrennwand oder Wegerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Versteifung (27) aus einem einzigen, sich über die gesamte Fläche der Abdeckung
(20) erstreckenden, quer zur Wandebene gewellten oder zick-zack-förmig gekanteten
Blech (28) besteht.
3. Schalldämmende Raumtrennwand oder Wegerung nach einem der Ansprüche l oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Blech (28) zick-zack-förmig gekantet ist.
4. Schalldämmende Raumtrennwand oder Wegerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Blech (28) in senkrechter Richtung gewellt oder gekantet ist.
5. Schalldämmende Raumtrennwand oder Wegerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Versteifung (27) mit der Abdeckung (20) verklebt ist, insbesondere
mittels Reaktionskleber oder Doppelklebeband mit Schaumstoffträgerschicht.
6. Schalldämmende Raumtrennwand oder Wegerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch wenigsten zwei Lagen (29, 30) von Wandelementen (14).
7. Schalldämmende Raumtrennwand oder Wegerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungsprofile (22, 23) derart ineinandergreifen, daß
die Verbindungsprofile (22, 23) die benachbarten Wandelemente (14) in horizontaler
Wandrichtung formschlüssig und quer zur Wandebene kraftschlüssig verbinden.