(19)
(11) EP 0 859 100 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.08.1998  Patentblatt  1998/34

(21) Anmeldenummer: 98102328.6

(22) Anmeldetag:  11.02.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 10/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 18.02.1997 DE 29702794 U

(71) Anmelder: Weiss, Helge
24626 Gross Kummerfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Weiss, Helge
    24626 Gross Kummerfeld (DE)

(74) Vertreter: Liebelt, Rolf, Dipl.-Ing. 
Baumbach & Liebelt Patentanwaltskanzlei Ballindamm 15
20095 Hamburg
20095 Hamburg (DE)

   


(54) Gelenkarmmarkise


(57) Bei einer Gelenkarmmarkise mit einer drehantreibbaren Tuchwelle, Gelenkarmen 2, an denen ein Ausfallprofil 1 gehalten ist, und mit einem sowohl an der Tuchwelle als auch am Ausfallprofil 1 befestigten Markisentuch ist aus dem Ausfallprofil 1 ein frei herabhängender Volant 4 herausgeführt. Ein Ende des Volants 4 ist an einer drehantreibbaren Volantwelle 3 im Ausfallprofil 1 angebracht. An mindestens einem Ende ist auf der Volantwelle 3 eine Seilscheibe 6 drehfest angeordnet. Am Ausfallprofil 1 ist ein Gleitstein 9 verschiebbar gelagert, der über eine Anlenkstange 11 mit dem am Ausfallprofil 1 angelenkten unteren Gelenkarm 2 verbunden ist und an dem ein auf die bzw. von der Seilscheibe 6 auf- oder abwickelbares Zugseil 7 angreift.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Gelenkarmmarkise mit einer drehantreibbaren Tuchwelle, Gelenkarmen, an denen ein Ausfallprofil gehalten ist, und eine: sowohl an der Tuchwelle als auch am Ausfallprofil befestigten Markisentuch, wobei aus dem Ausfallprofil ein frei herabhängender Volant herausgeführt ist, dessen eines Ende an einer drehantreibbaren Volantwelle im Ausfallprofil angebracht ist.

[0002] Bei einer derartigen aus der DE-OS 2 746 848 bekannten Gelenkarmmarkise kann die frei aus dem Ausfallprofil heraushängende Länge des Volants durch Auf- oder Abwickeln eines Teiles des Volants auf die bzw. von der Volantwelle verändert und dadurch an unterschiedliche Einfallswinkel des Sonnenlichtes angepaßt werden. Zu diesem Zweck ist am Ausfallprofil ein selbsthemmendes Getriebe angebracht, über das mittels einer Kurbelstange die Volantwelle unter Auf- oder Abwickeln des Volants gedreht werden kann. Zur optimalen Einstellung einer Markise auf den jeweiligen Sonnenstand ist die Änderung der Länge des aus dem Ausfallprofil herabhängenden Volantabschnittes nicht ausreichend. Es muß hierzu in einem gesonderten Arbeitsgang auch die Markise mehr oder weniger ausgefahren, d. h. die Länge des von der Tuchwelle abgezogenen Markisentuches verändert werden, um zu verhindern, daß der herabhängende Volantabschnitt die Sicht der sich unter der Markise aufhaltenden Personen beeinträchtigt.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Markise der eingangs beschriebenen Gattung so auszubilden, daß mit wenigen Handgriffen eine Anpassung der Stellung der Markise an unterschiedliche Einfallswinkel des Sonnenlichtes möglich ist.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens an einem Ende auf der Volantwelle eine Seilscheibe drehbar angeordnet und am Ausfallprofil ein Gleitstein verschiebbar gelagert ist, der über eine Anlenkstange mit dem am Ausfallprofil angelenkten unteren Gelenkarm verbunden ist und an dem ein auf die bzw. von der Seilscheibe auf- oder abwickelbares Zugseil angreift.

[0005] Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Markise wird erreicht, daß beim Ausfahren der Markise zugleich der Volant aus dem Ausfallprofil herabgelassen wird, da hierbei der Gleitstein seine Position am Ausfallprofil durch die Verbindung über die Anlenkstange mit dem Gelenkarm derart verändert, daß das Zugseil auf die Seilscheibe auf- und der Volant von der Volantwelle abgewickelt wird. Beim Einholen der Markise betätigt das Zugseil die Seilscheibe in umgekehrter Richtung, so daß der Volant aufgewickelt wird und bei geschlossener Markise vollständig im Ausfallprofil verschwindet und dadurch vor Witterungseinwirkungen geschützt ist. Dabei kann die Anlenkstange in der Länge verstellbar sein, so daß während der Montage der Markise die Länge des herabhängenden Volantstückes den örtlichen Gegebenheiten angepaßt werden kann.

[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird noch an Hand der Zeichnung erläutert, die in perspektivischer und schematischer Ansicht einen Abschnitt eines am Gelenkarm einer Markise angelenkten Ausfallprofiles zeigt.

[0007] Das in der Zeichnung dargestellte Ausfallprofil 1 ist an den vorderen Enden der unteren Gelenkarme 2 einer in bekannter weise ausgeführten, jedoch nicht als Ganzes gezeigten Gelenkarmmarkise angelenkt. An dem Ausfallprofil 1 ist weiter das aus Gründen der Klarheit nicht dargestellte Markisentuch befestigt. In dem kastenförmigen Ausfallprofil 1 ist eine Volantwelle 3, an der ein Ende eines Volants 4 gehalten ist, drehbar gelagert. Das andere Ende des Volants 4 ist durch einen Schlitz 5 frei herabhängend aus dem Ausfallprofil 1 herausgeführt. An mindestens einem Ende ist auf der Volantwelle 3 eine Seilscheibe 6, auf der bzw. von der ein Zugseil 7 auf- oder abwickelbar ist, drehfest angeordnet. Das Zugseil 7 ist über eine Umlenkrolle 8 geführt und greift an einem Gleitstein 9 an, der in einem C-förmigen Kanal 10 im Ausfallprofil 1 verschiebbar gelagert ist. Der Gleitstein 9 ist weiter über eine Anlenkstange 11 mit dem Gelenkarm 2 verbunden.

[0008] Beim Ein- und Ausfahren der Markise wird der Gelenkarm 2 in Richtung der Pfeile A - B geschwenkt, s daß der Gleitstein 9 von der Anlenkstange 11 in Kanal 10 parallel zur Volantwelle 3 verschoben wird. Das aus dem Ausfallprofil 1 herabhängende Stück des Volants 4 übt auf die Volantwelle 3 ein Drehmoment aus, so daß beim Verschieben des Gleitsteines 9 das Zugseil 7 unter Drehen der Volantwelle 3 von der Seilscheibe 6 abbzw. auf diese aufgewickelt und die Länge des aus dem Ausfallprofil 1 herabhängenden Stückes des Volants 4 verändert wird.


Ansprüche

1. Gelenkarmmarkise mit einer drehantreibbaren Tuchwelle, Gelenkarmen, an denen ein Ausfallprofil gehalten ist, und mit einem sowohl an der Tuchwelle als auch am Ausfallprofil befestigten Markisentuch, wobei aus dem Ausfallprofil ein frei herabhängender Volant herausgeführt ist, dessen eines Ende an einer drehantreibbaren Volantwelle im Ausfallprofil angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einem Ende auf der Volantwelle (3) eine Seilscheibe (6) drehfest angeordnet und am Ausfallprofil (1) ein Gleitstein (9) verschiebbar gelagert ist, der über eine Anlenkstange (11) mit dem am Ausfallprofil (1) angelenkten unteren Gelenkarm (2) verbunden ist und an dem ein auf die bzw. von der Seilscheibe (6) auf- oder abwickelbares Zugseil (7) angreift.
 
2. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkstange (11) längenverstellbar ist.
 




Zeichnung